Die Kongogrenel,

über die wir unlängst berichteten, sind Gegenstand der Kammer­debatte in Rom geworden.

Das offizielle Telegraphenbureau berichtet darüber vom 12. Juni:

Minister des Aeußern Tittoni erklärt in Beantwortung ber­

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betrieb wendet.

fchiedener Anfragen, die italienische Regierung habe das Ersuchen Reichspleite angeregt. Dieser Gedanke gefällt nun der Kreu8 Teile auf legale Art und Weise die Grenze passieren, hat der Strom

der Regierung des Kongostaates, italienische Auswanderer dorthin zu senden, auf den ungünstigen Bericht des von ihr zur Unter­suchung des vorgeschlagenen Ansiedelungsgebietes abgesandten Stabsarztes Baccari abgelehnt. Baccari habe in seinem Bericht vom 3. Juli 1904 behauptet, man habe ihn auf der Rückreise in Kossongo zu vergiften gesucht. Der italienische Gesandte in Brüssel habe von der Kongoregierung das Versprechen einer strengen Unter­suchung über den Vorfall erlangt, bei dem es sich möglicherweise um einen Zufall und nicht ein Verbrechen handle. Da das Gericht in Boma Einstellung des Verfahrens beschloß, habe die italienische Regierung auf Verlangen Baccaris die Prüfung der Aften dem Richter des Kassationshofes Fiocca übertragen. Sein Bericht werde für die Beziehungen der Regierung zum Kongostaat und zu Baccari sein.

cari maßgebender, gegenwärtig feien noch 64 von 73 attiven

Die

industrie mit betätigte man bisher am liebsten bei der Warenhaus| fich, wie vorher, zur Verfügung zu stellen, wenn man nicht inzwischen steuer und kleidete es außerdem in das Gewand einer mittelständ- fich wo anders besser gefällt. lerischen Weltanschauung, die sich gegen die Entwickelung zum Groß- Ueber Eydtkuhnen sind jetzt die erste und zweite Klasse der Eisenbahnzüge mit reichen russischen Magnaten, Finanziers, Kauf Neulich hat mun die, Köln . Volkszeitung", die auch für leuten und Industriellen reichlich besetzt. Die Wagen dieser Aus­den Mittelstand schwärmt, die Konsequenzen gezogen und eine tolle wanderer ziert natürlich nicht die bekannte Tafel: Russische Reichs- Umsatzsteuer für Großbetriebe als Allheilmittel gegen die Auswanderer". Neben diesen russischen Auswanderern, die wohl zum größten Beitung" ganz und gar nicht. Sie meint: Mittlerweile sind noch allerlei andere Steuerpläne auf der russischen Flüchtlinge trotz der bedeutend verschärften Wachsam­getaucht, die auf Deckung des Reichsbedarfs abzielen. So feit und Strenge der russischen Behörden nicht nachgelassen. Die empfiehlt in der Kölnischen Volts- Zeitung" ein Parlamentarier Teilnahme, die besonders politische Flüchtlinge in den deutschen eine die Reichs Umsatzsteuer, bon dem Umsatze Grenzorten von der Bevölkerung bisher stets erfahren, machen sich in der Landwirtschaft, in der Industrie und im Handel erhoben leider in letzter Zeit Schwindler zu ihren Beutezügen zu nutze. werden soll, sofern er den Jahresbetrag von 300 000 m. über- Unter der falschen Vorspiegelung, sie seien Genossen und haben wegen steigt. Diese Steuer würde gewisse Anknüpfungspunkte an die politischer Propaganda plöglich ohne Papiere und mittellos über die Warenhaussteuer darbieten. Nun sind wir von jeher Freunde Grenze flüchten müssen, um nicht dem Henter überliefert zu werden, dieser Steuer gewesen, ja, noch mehr, wir haben dem Wunsche versuchen sie von am Drt bekannten führenden Sozialdemokraten Ausdruck gegeben, daß sie eine noch wirksamere Ausgestaltung und sozialdemokratischen Angestellten Geldmittel zu erlangen um erhalte. Der Grund für diese unsere Haltung lag darin, nach England oder der Schweiz zu reisen. Besonders in Königsberg daß wir in den Warenhäusern eine unerfreuliche Erscheinung ist dieser Versuch wiederholt gemacht worden, er dürfte aber auch unseres wirtschaftlichen Lebens erblicken. Aber vom Groß- anderwärts vorgekommen sein. Es besteht sogar der Verdacht, daß betrieb an sich können wir das nicht ohne weiteres sagen. Dieser hinter diesem Schwindel auch Spigel stecken. bildet in der Landwirtschaft, in der Industrie und im Handel einen wichtigen Faktor unseres wirtschaftlichen Lebens, der heutzutage Chinaprozeß vor der ersten Straffammer des Landgerichts in nicht mehr entbehrt werden kann. Die Gründe, die für eine Halle a. S. In der Straffache gegen den Abgeordneten Kunert Warenhaussteuer sprechen, lassen sich nicht auf jeden Großbetrieb wegen angeblicher Beleidigung von ehemaligen Mitgliedern des in der Weise ausdehnen, daß sie dessen Besteuerung nach dem Vor- aufgelösten deutschen ostasiatischen Expeditionskorps ist nach zwei­bilde der Warenhaussteuer rechtfertigen. Wir halten deshalb den maliger Vertagung Hauptverhandlungstermin auf den 26. Juni, Gedanken der Reichs- Umsatzstener für durchaus verfehlt und glauben vormittags 10 Uhr, anberaumt worden. nicht, daß in den Kreisen der verbündeten Regierungen auch nur die leiseste Neigung besteht, ihm näher zu treten."

italienischen Offizieren im Dienst der Kongoregierung. Auf Grund von dort eingegangenen Berichten habe die Regierung als Vorsichts­maßnahme die Erteilung gleicher Ermächtigung für andere Offiziere eingestellt. Die dort tätigen Offiziere aber irato abzuberufen, liege kein Grund vor, eine so ernste Maßregel dürfe nur, wenn es durchaus nötig sei, ergriffen werden. zur Entwickelung des Kongogebietes angewandten Mittel hätten viel­fach nicht den Gesezen der Menschlichkeit entsprochen, doch müsse man, ehe man urteile, den Bericht der vom Souverän des Kongo­staats berufenen internationalen Untersuchungskommission abwarten, Wie aufgeklärt, wie modern plöglich die Kreuz- Beitung" redet, der dem Souverän jezt eingereicht sei. Im Interesse Italiens wenn es die eignen Interessen bedroht glaubt. Nichts mehr von liegt eine freundschaftliche Haltung ohne Nachgiebigkeit und Rettung des Mittelstands, von Kampf gegen die Ueberwucherung des Schwäche; Italien müsse es erwünscht sein, daß der Kongostaat seine Großbetriebes! Der Großbetrieb fann nicht mehr entbehrt werden, politische Individualität nicht einbüße, da er den höheren Klassen der so gesteht die Kreuz- Zeitung ". Eine Ausnahme bildet nur das italienischen Auswanderer eine sichere Zukunft biete. Der Minister Warenhaus, das sei unerfreulich". Warum? Weil es die Kreuz­Schloß mit der Mitteilung. daß bei der Kongoregierung wegen der Zeitung" so will. in den eingegangenen Berichten erwähnten Uebelstände Einspruch erhoben und gefordert worden sei, daß die italienischen Offiziere mit ihrem Rang entsprechender Tätigkeit betraut werden, und daß in Boma ein Konsulat, auch zur Kontrolle über die Verhältnisse der Offiziere, errichtet werde.

Rom , 13. Juni. ( Privat- Depesche des Vorwärts".) Avanti" veröffentlicht eine Liste von 14 Briefen, welche die ,, Tribuna" in den letzten Monaten zur Verteidigung des Kongo - Freistaates veröffentlicht hat. Unser Parteiblatt erhebt damit den Vorwurf gegen das offiziöse Blatt, daß es sich verkauft habe.

Der Eindruck der gestrigen Enthüllungen im Kongo - Parlament ist ungeheuer.

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Deutsches Reich .

Zum Plößensee- Prozeß.

Die„ Voss. 8tg." ist nun aus der traurigen Rolle, die sie zum Blößensee- Prozeß gespielt, gefallen. Nachdem sie bisher den Prozeß als wertlos für die Probleme des Strafvollzugs erklärt und alles, was dabei in Frage fam, in gemachtem Dünkel als längst be­kannt abgetan hat, gibt sie jetzt einer ausführlichen und trefflichen Buschrift eines Arztes Raum, die nicht nur völlig mit unseren Aus­führungen in diefer Angelegenheit übereinstimmt, sondern ausdrück lich meint, es habe sich gezeigt, daß hier ungemein wichtige Probleme borliegen, die vielfach noch der eingehenderen Erforschung bedürfen". Das ist ein ebenso vollständiger wie erfreulicher Nüdzug der Bossischen Zeitung".-

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Daß in der Distribution der Großbetrieb vor allem zweckmäßig ist, in weit höherem Maße sicher, als in einer Land­wirtschaft, die politische Enklaven reaktionärer Herrschaft bildet, wo also der Großbetrieb nur ein Mittel politischer Macht darstellt, das läßt sich nicht in Abrede stellen.

Der Widerwillen des Junkerorgans gegen die Besteuerung der Großbetriebe im allgemeinen beweist eben nur, daß das warme Herz für den Mittelstand nur eine leere Agitationsphrase ist.-

Das

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eines

Während der Tagung und Vertagung des Reichstages von Ende des Jahres 1903 bis zum Schluß des Parlaments am 30. Mai 1905 ruhte nach vorläufiger Einstellung das Verfahren vollständig. Am 11. September und 23. Oftober 1903 fanden zwei Hauptverhandlungen statt, deren Resultat die ausdrückliche Wahrheits- a umfangreichen Bulassung Leider läßt die beweises durch den Angeklagten war. der letzten Ladung Form Ladung Kunerts einen Zweifel darüber zu, daß das Landgericht bon der Führung des Wahrheitsbeweises Abstand zu nehmen versucht. Mischmasch gegen Sozialdemokratie.

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Man schreibt uns aus Stuttgart vom 9. d. M.: Eine große politische Bedeutung kommt der am 14. d. M. stattfindenden Landtags­ersatzwahl in Eßlingen zu. Von Anfang an ist sie den bürger­lichen Parteien, insbesondere der Volkspartei, eine schwere Verlegen­heit gewesen, und in der beweglichen Totenklage des Führers der Bolkspartei Konrad Hauß mann um den bisherigen Vertreter Allerlei Chriftliches. Wir berichteten neulich ausführlicher über des Wahlkreises, den greifen Nationalliberalen v. Ge ß, mag un­den Beschluß des bremischen Senats, die 500-600 Taufen, die ausgesprochen auch der Schmerz mitgeklungen haben, daß dieser ein dortigen Pastor Mauris seit 1900 vollzogen, auf die De- Mortimer so ungelegen starb. Nach den bramarbasierenden Phrasen, nunziation von dessen orthodoxen Amtsbrüdern mit denen aus dem volksparteilichen Lager auf das Warnungssignal hin für ungültig zu erklären, weil der Geistliche die der sozialdemokratischen Oster- Resolution geantwortet worden war, vorgeschriebene trinitarische Taufformel dabei nicht gebraucht habe. nach den großsprecherischen Drohungen mit der Austilgung" der Der Pastor, der bei seiner vorhergegangenen Vernehmung angegeben Sozialdemokratie bei den nächsten Landtagswahlen durch den Zus hatte, er habe die Formel„ aus Gewissensbedenken" unterlassen, hat sammenschluß der bürgerlichen Parteien bedeutet die jetzt notwendig fich dann auf jenen ungültigkeitsbeschluß hin in seinem Gewissen werdende Erfazwahl das Rhodus , bei dem die volksparteilichen wieder umbedacht und schleunigst bereit erklärt, die Taufen nochmals, und Staatsmänner tanzen mußten. Nicht als ob die Oster- Resolution nunmehr nach vorgeschriebenem Formular zu vollziehen, alle künftigen fie erst in die Kampfstellung gegen die Sozialdemokratie ge­desgleichen. Darauf hin haben nunmehr die Eltern der betroffenen trieben hätte; daß das gerade Gegenteil wahr ist, ist Kinder eine gemeinsame Versammlung abgehalten( zu der übrigens der an dieser Stelle schon wiederholt nachgewiesen worden. Und gerade Zubrang ein ungeheuer großer gewesen sein soll) und haben, unter Menßerungen des Dankes für die Bereitwilligkeit des Pastor's feier auch in Glingen ist schon bei den Bürgerausschußwahlen im Vor­jahre die Verschmelzung der Volkspartei mit den rechtsstehenden lich und einstimmig beschlossen, sich dem Senatsbeschluß nicht zu Parteien zustande gekommen, und nach dem damals errungenen Sieg fügen, vielmehr den Senat aufzufordern, die ungültigkeits- wurde verkündigt, daß die Streitart zwischen der Volkspartei erklärung so schnell. als möglich wieder aufzuheben. und den rechtsstehenden Parteien nun für immer aufs diese ganze Angelegenheit föstlichste ber­mit ist graben sein solle. Aber was bei dem Zensuswahlrecht für Gemeinde dem Teicht bürgerlichen Kuddelmuddel fahren und zu einem großen Gespött geworden. Achtung allein bie ge verdienen die Eltern der Kinder: sie haben sich als taltblütiger wie wird Lang, ihm bei dem wesentlich wesentlich weiteren Landtags­ihre hohe Obrigkeit und charaktervoller wie ihr Geistlicher erwiesen. wahlrecht in einem industriell so entwidelten Wahlkreise, wie es der Daß sich auch konservative Blätter dem sachlichen Ertrag des Die Herde war besser als ihre Hirten. Außerdem kommt noch eine erfreuliche Nachricht, ebenfalls aus Eßlinger ist, zu einer harten Nuß, an der er sich die Zähne aus­beißen wird. Diese Erkenntnis mußte sich den volksparteilichen Prozesses nicht zu verschließen vermögen, zeigt u. a. eine Aeußerung Bremen . Sie wird besonders unseren Abstinenten ein Gefühl Politikern sofort aufdrängen; und das Bewußtsein, daß die Erfolgs des Reichsboten", der ausführt: der bremischen Santt Tofigkeit der von ihnen angebahnten Prostituierung der Demos Prozeß, nachdem er drei Wochen gedauert hat, während welcher Rembertigemeinde soll es von nun an den Abstinenten er- fratie dazu beitragen wird, weiteren Schichten ihres Anhangs die " Jedenfalls ist es eine merkwürdige Tatsache, daß dieser tiefer Befriedigung auslösen: in Tassen werden, bei der Abendmahlsfeier bom Augen zu öffnen, ließ sie nur langsam und zögernd in das selbst­Beit die Angeklagten und Verteidiger ihre Beschuldigungen gegen Blögensce so scharf zu rechtfertigen fuchten, ohne ein Urteil tech zu trinken. Wir fürchten freilich, daß das der benach- bereitete Brautbett mit der nationalliberalen Partei hineinsteigen. des Gerichtshofes, bloß auf eine plögliche Erklärung der An- barten Orthodoxie Anlaß zu neuer Denunziation geben wird. Denn Aber was blieb ihnen übrig? Hatten sie doch seit Jahr und geklagten hin, beendigt wurde. Die Angeklagten können von Glüd das ist entweder abermals eine Verlegung des andern protestantischen Tag die Notwendigkeit von der„ Einigung der bürgerlichen fagen, sie haben ihren Zweck erreicht und es hat ihnen nichts Sakraments des Abendmahls, oder mindestens ein Rückfall in Linken" verkündet: So wurde dann in einer aus den Vertrauens­geschadet. Vielleicht wird man ja in Blögensee mehr darauf fatholischen Brauch und Glauben. Bekanntlich besorgt in der katholischen männern aller bürgerlichen Parteien der Nationalliberalen, fehen, daß die Aerzte größere Sicherheit in der Beurteilung geistig Kirche den Trunk aus dem Abendmahlskelch der Geistliche allein für ber konserbatiben und der Demokraten - gebildeten Ver­sammlung der Nationalliberale Mühlenbefizer Mager unsicherer Gefangener zeigen; denn es ist allerdings hart, wenn die gesamte Gemeinde. Und was wird im Falle einer solchen neuen Aber sofort Gefangene für Uebeltaten, die sie in geistiger Ünzurechnungs- Denunziation der bremische Senat beschließen? ungültigkeitserklärung als gemeinsamer bürgerlicher Kandidat aufgestellt. stellte sich der Kazenjammer ein. Nationalliberale Intelligenzler fähigkeit berübt haben, dann mit Dunkelarrest und ähnlichen oder nicht? Wir sind gespannt.- Schließlich noch eine überaus beruhigende Mitteilung aus fanden wenig Gefallen an dem Kandidaten, der zwar ihrer schweren Strafen belegt werden, die ihren Zustand noch ver- Missionskreisen. Die Allgemeine Missionszeitschrift" teilt mit, daß, Partei angehört, aber sich nicht durch besondere Geistes­schlimmern „ was unseren Gebildeten viel zu wenig bekannt sei", eine ganze gaben auszeichnet; sie versuchten, den Oberbürgermeister Endlich sei eine Aeußerung der Staatsbürger- Beitung" Anzahl der japanischen Heerführer Christen von Dr. Mülberger, der in der Vertrauensmänner- Versammlung in verzeichnet, welche der Tollwut zu verfallen droht, weil eine Be- gutem Rufe" feien. Kuroki, Du und auch Admiral Togo der Minderheit geblieben war, an Stelle der Herrn Mager zu hörde im Justizstreit mit der Sozialdemokratie sich zu einem ein- gehörten der presbyterianischen Kirche an; auch viele unter den schieben. Und als dies an dem Widerstand der Volkspartei scheiterte, Die Aeußerung zeigt, wie niederen Offizieren und unter den Soldaten feien Christen, Kirch- deren leitenden Kreisen der politisch der Volkspartei nahe­gewisse Kreise, die einst durch den Polizeikommissar Zauschliche Blätter drucken dieſe Mitteilung mit großem Behagen nachstehende Oberbürgermeister wegen seiner Selbständigkeit verhaßt ist, buntele Machenschaften gegen Minister und Reichskanzler zettelten, wir desgleichen. Denn nun scheint allerdings ein Hauptbedenken wurde bis in die letzten Tage hinein dafür Stimmung gemacht, daß die Beendigung des Prozesses auslegen und auszunüßen trachten. christlicher Kreise gegen den menschenmordenden Krieg in Ostasien neben Herrn Mager auch noch Dr. Mülberger als gemeinsamer so gut wie beseitigt zu sein. Vor allem ist nun aber das Gewissen bürgerlicher Kandidat auftreten jolle. Begründet wurde der

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sichtigen Berfahren entschlossen hat.

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Das russische Auswandererwesen

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gemeinsamer Skandidaten für nur so hoffen könne, der dann mit vereinten

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Das Blatt spricht von dem Blößensee- Skandal" und schreibt: „ Wir fommen erst heute auf die Moabiter Blamage zurück, aller derer bedeutend erleichtert, die so schwer daran trugen, daß es merkwürdige Vorschlag zweier weil wir erst abwarten wollten, wie sich die betroffenen" Herr angeblich heidnische Soldaten waren, die so glänzende Siege, ein Mandat damit, daß man schaften nun darüber äußern würden. Es ist so gekommen, wie wir noch dazu über so orthodore Truppen, wie es die russischen be- tich wahl herbeizuführen, borausgesagt haben: die Herren vom„ Vorwärts" rühmen sich ihres tanntlich sind, davon trugen. Nun ist des Rätsels Lösung gefunden Kräften der Sozialdemokrat besiegt werden solle. Spricht nicht voll­Sieges, und ihre freisinnigen Hülfstruppen übertreffen fie wo- und sonnenklar, wem diese Siege zu danken sind: allein den christ ständige Natlosigkeit aus diesem logischen Saltomortale? Die Wahr­möglich noch im sinnwidrigen Johlen. Die Staatsanwaltschaft lichen Elementen in der japanischen Armee und Marine. dem voraussichtlichen Verlust des Wahlkreises etwas ändern kann. hätte das im voraus wissen müssen und hätte unter keinen Um- zugleich das offizielle Christentum und seine Ehre wieder einmal heit ist, daß keinerlei schlaue Tattit der bürgerlichen Parteien an Bei der Landtagswahl im Jahre 1900 fehlten den Sozialdemokraten ständen diesen mageren Vergleich schließen dürfen, der einem gerettet ist.- nur 160 Stimmen zur Mehrheit; bei der Reichstagswahl im ,, mutigen Zurückweichen" verzweifelt ähnlich sieht. Die Moabiter Jahre 1903 eroberte die Sozialdemokratie den Wahlkreis Angeklagten haben in großsprecherischster Weise unerhörte An­flagen gegen die Verwaltung von Plößensee erhoben, und im zeigt jetzt in Deutschland von der Grenze her ein etwas verändertes mit 4634 Stimmen gegen 3912 bürgerlichen Stimmen, die sich Zeigt nun auch das Laufe der Verhandlung ist so gut wie nichts davon erwiesen Bild. Während man früher in den für Auswanderer bestimmten auf vier bürgerliche Kandidaten verteilten. worden. Daß die Staatsanwaltschaft vor diesem Lärm die Eisenbahnwagen 4. Klasse fast ausschließlich Leute der ärmeren Landtagswahlrecht gegenüber dem Reichstagswahlrecht mancherlei Segel strich, wird allerwärts als ein Zeichen von Schwäche Boltsklassen sah, scheinen jetzt auffallend viel besser fituierte russische Beschränkungen, so hat dafür die zunehmende Industrialisierung des gedeutet werden. Dabei war es unzweifelhaft nicht eine materielle Staatsbürger ihrem Vaterlande den Rücken zu kehren. Die preußische Streises in den letzten drei Jahren die Reihen der Sozialdemokratie Da außerdem der bürgerliche Kandidat wie Schwäche, sondern eine politische Zaghaftigkeit, die sie zu diesem Staatsbahnverwaltung, die ja für standesgemäße Behandlung der wesentlich gestärkt. in den Wählerversammlungen unseligen Friedensschluß drängte... Wie kam die Behörde dazu, auf Eisenbahnfahrgäste ein feines Gefühl hat, stellt, so schreibt man uns ein richtiges enfant terrible Grund einer Ehrenerklärung, die billig wie Brombeeren ist, ihre aus Ostpreußen , diesen besser fituierten Auswanderern denn auch aus der Schule bürgerlichen Voltsbetruges schwazt, so zum Beispiel Strafanträge zurückzuziehen? Wenn dieser Gebrauch ein all- beffere Waggons 4. Klasse zur Verfügung. Die vielfach in ihrer in einer Versammlung erklärte, für die Arbeiter sei nun gemeiner werden würde, dann wäre es freilich ein harmloses Ver- ärmlichen Nationaltracht reisenden armen Russen werden in Wagen endlich genug gefchehen, ist nahezu mit Sicherheit zu gnügen für gewerbsmäßige Beleidiger, ihr Handwerk zu üben. älterer, den Viehwagen ähnlicher Konstruktion verpackt und befördert. erwarten, daß am 14. Juni unser Genosse Schlegel als fiebenter Will man diesen Gebrauch aber nicht einführen, wie es wahrschein Die besser gekleideten Auswanderer, die auch keinen Pfennig mehr Bahn- Sozialdemokrat in die württembergische Landstube entfendet werden licher ist, so muß es umsomehr auffallen, daß man gerade diefen geld bezahlen als ihre armen Vollsgenossen, fahren in den mit allen wird. Moabiter Angeklagten gegenüber solche Nachsicht hat walten modernen Neuerungen ausgestatteten neuen, sauber ladierten und bequemen Waggons 4. Klasse. Würde nicht außen an diesen Wagen Südwestafrika. Telegramm aus Windhut: Reiter Bruno Jackisch, laffen... der Aufschrift„ Russische Ausgeboren 16. 4. 82 zu Lauban , am 5. Juni infolge schwerer Ver­Weite Kreise des Volles sind mehr als erstaunt über den Aus- die bekannte Tafel mit Brustschuß in Kanibes gestorben. gang dieses Standalprozesses, und breite Schichten sind von Un- wanderer" jedem in die Augen fallen, so würde man in den wundung Am 9. Juni bei Atis westlich Schlip gefallen: Leutnant Gerhard ruhe erfüllt über die seltsame Haltung der Behörden wüsten Heßern recht zufrieden drein blickenden Passagieren wohl keine russischen b. Bersen, geboren 30. 12. 80 zu Lögen; leichtverwundet: Ober­gegenüber, deren ganze publizistische Beschäftigung nur auf das Auswanderer vermuten. Es fällt natürlich keinem vernünftigen Menschen ein, diese leutnant Hans Krüger, geboren 4. 8. 74 zu Straßburg ; an Typhus eine Biel gerichtet ist, zu ihrem eigenen Ruhme alle Welt in der gehäftigsten Weise anzugreifen. Man kann sich nicht wundern, Reisenden um ihre bequeme Fahrt zu beneiden oder der Bahn- gestorben: Reiter Jakob Proschberger, geboren 23. 7. 83 zu Neuried, baß unter solchen Umständen die Voltsmeinung irre wird an der verwaltung für dieses Entgegenkommen einen Vorwurf zu machen. am 27. Mai im Lazarett Kaltfontein. herrschenden Rechtspflege, und daß sich in den Köpfen gebildeter Im Gegenteil, man fann nur wünschen, daß den armen Aus­und vernünftiger Menschen ganz absonderliche Gedanken an dieses wanderern, die naturgemäß unter mannigfachen Entbehrungen und Verhalten fnüpfen müssen. Dieser Prozeß hätte unter allen Um Strapazen die große Reise machen, auch und erst recht so viel wie ständen zu Ende geführt werden müssen und durfte nie und möglich Bequemlichkeit entgegengebracht wird. nimmer mit einer Kapitulation enden....

Entlarvte Mittelständler. Das Junkertum hat bekanntlich ein beängstigend warmes Herz für den Mittelstand, den es als" Stimm vieh" braucht. Dieses wahlagitatorische Interesse- es spielt auch die Abneigung gegen die konkurrierende Hochfinanz und die Groß

Wie das ja auch in anderen Ländern bei unruhigen Zeiten be­obachtet worden ist, verlassen jetzt auffallend viele reichen Leute, die bisherigen Stüßen von Thron und Altar, ihr schwer bedrängtes russisches Vaterland, um, aus reinem Patriotismus natürlich, ihr Leben und ihre Schäße in Sicherheit zu bringen, um nachher, wenn alles ruhig, die Gefahr beseitigt und die Geschäfte wieder blühen,

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Ausland.

Das Denkmal Alfred Defuisseaux. Man schreibt uns aus Brüssel : Die feierliche Einweihung des Denkmals bon Alfred Defuisseaug in Frameries ( im Kohlengebiete des Borinage ge legen) gestaltete sich am Pfingstsonntag zu einer ungeheuren Massen­demonstration, an der wenigstens 50 000 Menschen aus allen Orten Belgiens teilnahmen.