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In diesem Augenblick bittet Ministerpräsident Fejerbary, ein zweites tönigliches Handschreiben verlesen zu dürfen.

Unter den Abgeordneten entsteht große Aufregung, weil sie ber muten, daß in dem zweiten Handschreiben die Vertagung des Hauses verfügt werde, und weil sie die Bertagung des Hauses so lange hinauszuschieben wünschen, bis dem neuen Kabinett vom Hause cin Mißtrauensvotum erteilt sei.

Präsident Justh erklärt, er fönne das Handschreiben nicht ver­lefen lassen, da der vorliegende Gegenstand der Tagesordnung, die Vorstellung der Minister, noch nicht erledigt sei.

Die Sigung wird suspendiert.

Nach Wiederaufnahme der Sitzung beschließt das Haus mit Mehrheit, daß zuerst der zur Verhandlung stehende Bunkt der Tagesordnung erledigt und hierauf das königliche Handschreiben berlesen werde.

Ministerpräsident Fejervary   erklärt, da dieser Beschluß dem traditionellen Herkommen widerspreche, verlasse er mit den Mitgliedern der Regierung den Saal.

Hierauf beantragt Franz Kossuth namens der koalierten Ma­jorität das Mißtrauensvotum gegen das Kabinett, da dasselbe un­parlamentarisch sei.

Graf Tisza beantragt ebenfalls ein Mißtrauensvotum im Namen der liberalen Partei.

Sodann nimmt das Haus mit großer Mehrheit den Antrag Kossuths an.

Hierauf wird das königliche Handschreiben verlesen, durch welches das Abgeordnetenhaus bis zum 15. September vertagt wird.( Große Unruhe, laute, gegen Tisza gerichtete Rufe: Schmach! Schande!)

Das Handschreiben kann in dem großen Lärm nicht zu Ende ge­lesen werden. Die Sigung wird auf furze Zeit unterbrochen. So­dann wird der Schluß des Handschreibens verlesen.

Nach der Verlesung des tgl. Handschreibens erhob sich der Graf Banffy  , um im Namen der Koalition Protest gegen die Bertagung des Abgeordnetenhauses zu erheben, da dieselbe dem gesetzlichen Rechte der freien Meinungsäußerung seitens der Nation widerspreche. Er erklärt in feinem Protest, das Verbleiben der Regierung im Amte sei verfassungswidrig, da diese ein Mißtrauensvotum erhalten habe. Die Regierung sei daher nicht berechtigt, Refruten auszuheben, die Ersazreserve einzuberufen, und die ausgedienten Rekruten zurück­zubehalten; sie sei auch nicht berechtigt, Steuern zu erheben oder über Handelsverträge zu verhandeln.

England.

Die Durchstechereien in der Armee. London  , 21. Juni. Unterhaus. Der Premierminister Balfour   erklärt, die Regierung beabsichtige eine fönigliche Kommission zu ernennen, welche die be= trügerischen Vorkommnisse bei den Lieferungen für die südafrikanische  Armee untersuchen soll. Campbell Bannerman   erklärt sich mit der Einsetzung einer solchen Kommission einverstanden, sagt aber, die Opposition wünsche eine Gelegenheit, um die Haltung der Regierung in dieser ganzen Frage zu erörtern. Balfour   erwidert, die Oppo sition wünsche also erst eine Erörterung und dann eine Unter­suchung. Campbell Bannerman   entgegnet, die Opposition wolle den Premierminister hindern, hinter der Kommission Schutz zu suchen. Nach weiterer lebhafter Debatte wird der Gegenstand ver= laffen.

Ein großes Arbeitspensum hat das englische Parlament noch in der laufenden Session zu bewältigen. Die Arbeiten haben nach be= endeten Pfingstferien soeben erst wieder begonnen und am 12. August spätestens soll die Session beendet sein. Es bleiben also nur noch ca. 6 Wochen übrig und noch sind die wichtigsten Gefeßesvorlagen un­erledigt. Die wichtigsten dieser Geseke   sind: Die Ausländer- Bill, das Arbeitslosengesez, das schottische Unterrichtsgesez, Arbeiter­bersicherungsgesetz. Außerdem sind noch eine Reihe kleinerer Vor­lagen in den Komitees. Die Absicht der Regierung, die ihrerseits biel Schuld trägt an der Verschleppung der parlamentarischen Ar­beiten, scheint dahin zu gehen, die ausstehenden Vorlagen nunmehr in aller Eile durchzupeitschen. Es ist aber sehr fraglich, ob das gelingen wird, denn es handelt sich zum Teil um hochwichtige prinzipielle Entscheidungen.

Frankreich  .

Ber Bolizeikampf gegen die Pariser   Arbeitsbörse. Die Pariser  Arbeitsbörse, in der die Gewerkschaften der französischen   Hauptstadt ihren Sitz haben, wird von der Stadt fubventioniert, muß sich des halb aber auch eine Kontrolle der Munizipalität und auch der Re­gierung gefallen lassen. Unter allerlei Vorwänden sucht die Polizei gerade, wie schon berichtet, gegenwärtig wieder, ihren Einfluß zu erhöhen und sich in die inneren Angelegenheiten der Gewerkschaften einzumischen. Der Konflikt hat sich bereits soweit zugespißt, daß die Gewerkschaften befürchten, man werde versuchen, die Arbeitsbörse wiederum zu schließen. Am 10. Juni sollte der große Schlag gegen die Arbeitsbörse ausgeführt werden. Für den Abend dieses Tages war eine große Versammlung anberaumt, in welcher über die For derung eines wöchentlichen Ruhetages verhandelt werden sollte. Man erfuhr, daß die Polizei durch gekaufte Individuen eine Störung der Bersammlung hervorrufen lasse wollte, um sodann eingreifen zu fönnen. Als weitere Maßnahme war sodann die Schließung der Börse geplant. Dieser Plan wurde vereitelt durch ein furchtbares Gewitter, das um die Versammlungszeit über Paris   niederging; übrigens war der Plan den Gewerkschaftsführern bekannt geworden. In den Kreisen der Pariser Gewerkschaften wird angenommen, daß Magistrat, Polizei und Regierung fich namentlich über das große Platat ärgern, welches die Gewerkschaften an der Front des Hauses angebracht haben und auf welchem zu lesen steht: Bom 1. Mai 1906 an arbeiten wir nicht mehr denn 8 Stunden pro Tag." Diese Auf­schrift mag gewiß die herrschenden Selassen sehr in Erregung bringen, aber die Gründe für den Haß gegen die Arbeitsbörsen liegen sicherlich tiefer. Man erkennt in ihnen diejenigen Organisationen, in denen die Macht der Arbeiter konzentriert wird. Diese Macht möchte man brechen.

Italien  .

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Marinebermehrung. Rom  , 21. Juni. Die Deputierten kammer genehmigte in geheimer Abstimmung mit 190 gegen 48 Stimmen die Vorlage betreffend Bermehrung der Ausgaben für die Kriegsmarine.

Eine Rede an den Zaren.

Es liegt mun eine offizielle Mitteilung vor über den Wortlaut der an den garen gehaltenen Ansprache. Worte, wie sie hier der Führer der Deputation dem Zaren unmittelbar ins Gesicht ge­

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Redner aus, die Vertreter der Semitivos und der Städte seien Der König erklärte darauf: Es ist ein schmerzlicher Schritt, ben dankbar, empfangen worden zu sein und dafür, daß der Kaiser zu tun der Staatsrat mich auffordert. Mein Gewissen sagt mir, daß erkannt habe, daß nur die Liebe zum Vaterlande, die Pflicht ich während meiner langen Regierung auf das Biel   hingearbeitet gegen den Kaiser und das Bewußtsein der gemeinsamen großen habe, das ich mir bei meinem Regierungsantritt gesezt habe: das Wohl der Brudervölker. Es ist in Gefahr sie zu ihm geführt haben. der Tat für Redner wies auf die allgemeine Desorganisation hin und mich schmerzlich, mitzuhelfen an der Auflösung einer Union, in der sagte dann, das russische   Volt habe seinen Patriotismus, seinen ich die Unabhängigkeit, Sicherheit und das Glück der vereinigten Glauben an den Kaiser und die unerschütterliche Macht Ruß- Königreiche zu sehen geglaubt habe. Wenn ich gleichwohl bereit bin, lands nicht verloren und könne deshalb seine Niederlagen und so zu handeln, so tue ich es nur, um ein noch schlimmeres Uebel zu die Verwirrung im Innern nicht begreifen. Das russische   Volt vermeiden und in der Ueberzeugung, daß eine Union   ohne gegen fühle fich getäuscht und glaube, daß auch der Kaiser getäuscht seitige Uebereinstimmung für Schweden   feinen wirklichen Borteil werde, da es sehe, daß das Gegenteil des Guten geschehe, was schaffen wird. der Kaiser wolle. Dieses Gefühl nehme fortwährend zu, und das Volt sehe überall Verräter, unter den Generalen, unter den Stockholm  , 21. Juni. Die außerordentliche Tagung des Reichs­Ratgebern des Kaisers, unter allen an leitender Stelle stehenden tags ist heute von dem König mit einer Thronrede eröffnet worden. Persönlichkeiten. Durch dieses Gefühl werde das Volk gegen die in derselben erhebt der König zunächst Einspruch gegen die Be­Grundeigentümer aufgereizt, und überall stachele die Intelligenz schuldigung, durch Verlegung der Verfassung die Maßnahmen Nor­einen Teil der Bevölkerung gegen den andern auf. Der seit wegens hervorgerufen zu haben. Der dem Reichstage unter­Jahrhunderten der Unterdrückung aufgestapelte, durch das Elend breitete Gefeßentwurf fehe es nicht darauf ab, durch Zwangs­der wirtschaftlichen Verhältnisse und die Vorenthaltung bürger- maßregeln das von Norwegen   begangene Unrecht zu erwidern. Die licher Rechte noch vermehrte heftige, unerbittliche Haß werde Union   sei der Opfer nicht wert, die Zwangsmaßnahmen nötig machen umso gefährlicher, als er die Form des Patriotismus annehme würden. Von wenig Wert würde für Schweden   eine Vereinigung und so noch leichter aufreizend auf die Boltsmassen wirke. sein, zu welcher auf solche Weise Norwegen   gezwungen werden würde. Das schwedische Bolt möge sich vom Geiste der Ruhe und Einsicht leiten lassen.

Der einzige Ausweg aus dem inneren Leiden sei die Ein­berufung von erwählten Vertretern des Volfes. Von einer solchen Boltsvertretung dürften aber teine Teile der Bevölkerung, keine gesellschaftlichen Schichten ausgeschlossen werden, damit so Aus­geschlossene nicht Feinde der neuen Organisation würden. Die Wolfsvertretung dürfe keine ständische sein, denn der Kaiser sei nicht der Kaiser eines oder des anderen Standes, sondern der Kaiser ganz Rußlands  .

Die Erwählten des Volkes, die berufen seien, mit dem Kaiser ein gemeinsames Werk zu vollführen, hätten den Interessen aller, nicht aber denen einzelner Stände zu dienen. Die Volksvertretung müsse mitwirken bei der Reorganisation des Staates.

In seiner Antwort auf die Thronrede gab der Präsident der Ersten Kammer Graf Sparr dem Willen der Kammer Ausdrud, zu einer Schweden   beruhigenden Lösung der in das internationale Leben tief eingreifenden Frage beizutragen, welche die Einberufung des Reichstages veranlaßt habe.

Der Präfident der Zweiten Rammer Svartling erklärte darauf u. q., mit schmerzlicher Ueberraschung habe das schwedische Volk die Botschaft empfangen, daß das norwegische Volt das Band zerreißen wolle, das einst zum Glück beider Völker geknüpft worden sei. Diese Rechtskränkung sei dem schwedischen Volke tief zu Herzen ge­gangen.

Aus der Partei.

Generalstreifunfinn.

Eine Bureaukratie gebe es in alle. Ländern, sie dürfe aber nur den Platz einnehmen, der ihr gebühre, und sich nicht souveräne Rechte anmaßen, sondern sie müsse eine verantwortliche Institution sein. Die Voltsvertretung dürfe nicht ein ausgebessertes Abbild des alten Systems der bureaukratischen Einrichtungen, sondern sie müsse unabhängig sein und zwischen ihr und dem Kaiser dürfe sich nicht eine neue, auf bureaukratische Einrichtungen gegründete Mauer erheben. Es müsse die Möglichkeit gegeben werden, über die Neorganisation des Staates auf breitester Grundlage Er­örterungen anzustellen, und zwar nicht erst in der ersten Ver­sammlung der Bolfsvertretung, sondern schon heute in der Bresse und in öffentlichen Versammlungen. Es würde ein verhängnis- Die heutige öffentliche Gewerkschaftsversammlung erklärt sich voller Widerspruch sein, wenn man die Wolfskräfte zur Mitarbeit mit den Ergebnissen des Gewerkschaftskongresses nur zum Teil ein­an den Fragen des staatlichen Lebens berufen und gleichzeitig verstanden. Sie ist unbefriedigt von dem Verlauf der Debatte über öffentliche Verhandlungen über diese Fragen verbieten wollte. die Maifeier, da sie fordert, daß die Arbeiterschaft dieses prinzipiell Das würde das Vertrauen nehmen, daß die Reformen verwirklicht schärfste Demonstrationsmittel des Klassenkampfes sich durch keinerlei werden und deren Durchführung verhindern. Die Wiedergeburt fleinliche Kassenbedenten oder Scheu vor Opfern trüben und ver­Rußlands müsse auf Vertrauen beruhen. wässern lassen darf.

Wir bitten, die kritische Ueberschrift nicht auf den politischen Maffenstreit an sich zu beziehen, sondern auf das, was in der nach folgenden Resolution über den Zweck dieses Kampfmittels gesagt wird. In einer Gewerkschaftsversammlung in Erfurt   wurde folgende Resolution Hennig angenommen:

Nach dem Fürsten Trubeßkoi sprach Federow- Petersburg. Er stimmte dem Vorredner bei und fügte hinzu, daß, wie der Kaiser die Frage auch löse, ob Krieg oder Frieden, der Krieg doch einmal zu Ende gehen müsse. Dann werde es notwendig sein, die der Volkswirtschaft und den Finanzen geschlagenen Wunden zu heilen. Es werde erforderlich sein, das jährliche Budget mit zahl­reichen Millionen zu belasten, deren Deckung ungeheuere Arbeit erfordern werde. Ein Fortschritt auf dem Gebiete der Zivili­sation, eine Hebung der produttiven Kräfte des Landes sei nur möglich, wenn man die im Volke liegenden Kräfte benuße. Redner schloß mit den Worten: Eure Majestät haben viele Leute von Talent, aber nur wenige, die fähig sind, von ihren Bureaus aus den Bedürfnissen des Volkes abzuhelfen. Das jezige Werk fordert jedoch Leute, die wirkliche Lebenserfahrungen befizen, deshalb schließen die städtischen Behörden sich den Ausführungen der Ver­treter der Semstwos   an.

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Die revolutionäre Bewegung. Lodz  , 21. Juni. Bei der heute erfolgten Beerdigung von fünf am Sonntag bei Zusammenstößen mit der Polizei getöteten Personen kam es zu großartigen Trauerkundgebungen. Ungefähr 50 000 Personen mit roten Fahnen folgten den Leichen, ohne von der Polizei daran gehindert zu werden.

So meldet selbst ein offizielles Telegramm.

Der japanische Vormarsch.

Ueber neue Gefechte, die am Montag stattgefunden haben, be­richtet General 2inewitsch nach Petersburg  :

Die Versammlung erachtet weiter eine Diskussion über den politischen Massenstreit nicht nur nicht für verwerflich", sondern für dringend nötig, da das legte Ziel der Arbeiterbewegung: die Ueber­führung der Produktion in Gemeinbesitz die Einigkeit und ernste Ent­schlossenheit der Arbeiter dahingehend voraussetzt, den politischen Maffenstreit auch zur Durchführung zu bringen.

Sich nun über die wirkungsvollste Anwendung dieser letzten schärfsten Waffe heute schon zu unterrichten, ist die unabweisbare Pflicht des Proletariats, da auch zur Abwehr der überall drohenden politischen Entrechtung der Arbeiter der Zeitpunkt des Gebrauchs dieser Waffe nicht bestimmt werden kann. Die Losung gilt: über alles klar und für alles bereit zu sein!"

Diefe Resolution läßt noch viel mehr als die Notwendigkeit der Diskussion des politischen Massenstreits die Notwendigkeit der Dis­fussion über die Zwecke und Möglichkeiten politischer Aftionen er­tennen. Der politische Massenstreit tann wie alle anderen Aktionen des kämpfenden organisierten Proletariats der Abwehr politischer Entrechtung dienen, wie ebensogut ein Mittel auf dem Wege zur Eroberung der politischen Macht sein. Die Ueberführung der Pro­buftion in Gemeinbesit kann nur das Resultat einer langen ökono mischen Entwicklung sein, auf deren Grundlage gesetzgeberische Atte Geseze können die das Fazit der Entwicklung ziehen können. fördern. Der politische Massenstreit ist Entwidlung ein Kampfmittel gegen die herrschenden Gewalten; soweit zur Ueber führung der Produktion in Gemeinbesiz Aktionen erforderlich find, müssen sie ausgeübt werden von der organisierten Staatsgewalt. Wenn das Proletariat die politische Gewalt erobert hat, wozu vielleicht auch der politische Massenstreit als eines der Mittel dienen kann, dann wird es damit beginnen können, die Produktion in Gemeinbesitz zu überführen bez. durch geeignete Gesetze dieser Ueberführung die Wege zu ebnen.

D

Am 19. früh 4 Uhr begannen die Japaner mit einem Vorstoß gegen unfre Front westlich der Eisenbahn. Sinlutschjuan wurde von Mit den Geschäftsergebnissen des Stettiner Volksboten" be starken japanischen Abteilungen besetzt. Vor unserer Truppe im Ge- schäftigte sich eine tombinierte Mitgliederversammlung der Partei­biet von Liaujangwopin wichen die Japaner auf der ganzen Linie organisationen für die Wahlkreise Stettin   und Randow Greifen­hagen. Das Blatt hat im Geschäftsjahr 1904 infolge größerer Auf­Im Gebiet der Eisenbahn sind die Japaner bis zur Station Es wurde den Aufsichtsinstanzen aufgegeben, Ersparnisse zu ver Stationwendungen für die inhaltliche Ausgestaltung 900 M. Fehlbetrag. Schuanmiaoza gekommen und haben dann die Offensive eingestellt. suchen. Deftlich der Eisenbahn begann japanische Infanterie früh 3 Uhr

südwärts zurüď.

in der Richtung des nach Banlaschamyn führenden Weges vor lebhafte Klagen erhoben über schlechten Besuch der Versammlungen Auf einer Parteikonferenz für den Wahlkreis Düsseldorf   wurden zurüden, machte aber um 9 Uhr vormittags Halt. An der und einen allgemeinen Mangel in der Kleinagitation. Der Bericht Mandarinenstraße machten die Japaner um 3 Uhr früh eine An- erstatter Genosse Berten erflärte, daß man mit den Ergebnissen griffsbewegung, besonders gegen unsere linke Flante. Gegen des verflossenen Jahres nicht zufrieden sein könne; das Zentrum 9 Uhr vormittags gingen unsere vorgeschobenen Abteilungen leifte in der Agitation viel mehr. Es wurde die Herausgabe einer etwas zurück und setzten diese Bewegung fort, als die japanische wöchentlichen Agitationsschrift erwogen und dem Kreisvorstande zu Artillerie gegen 10 Uhr das Feuer eröffnete. Um Mittag besetzten weiterer Erwägung überwiesen. die Japaner das Dorf Siaoschuschi, um 2 Uhr Pomalin. Selbst diese Meldungen des russischen Oberbefehlshabers tönnen nicht verhehlen, daß die Japaner erfolgreich find. noch weit ungünstiger erscheinen. Daily Telegraph  " meldet aus

Nachrichten aus Tokio   lassen die Lage der russischen Armee

Tolio:

In einer darauf folgenden Diskussion über das Organisations statut der Partei vertraten die meisten Redner den Standpunkt, daß die Beteiligung der Fraktion an den Parteitagen eingeschränkt werden müsse. Beschlüsse wurden dazu nicht gefaßt.

Arbeiterfekretär Genosse Mattutat. Nach dem Bericht der Tag­

Ueber die Maifeier sprach im Bezirk Heslach( Stuttgart  ) der

Die Japaner rüden beständig siegreich vor. Die russische wacht" betonte der Redner, alle seien einig, daß die legte Maifeier Die ruffifche in Stuttgart   miserabel war. Den Gewerkschaften die alleinige Schuld Armee ist auf beiden Flanken vollständig umgangen. Die Japaner Hieran beimessen zu wollen, wäre nicht angängig, zumal auch der Partei haben beträchtlich mehr als eine halbe Million im Felde stehen. Vorwürfe nicht zu ersparen seien. Wenn auch zugegeben sei, daß Die einleitenden Operationen nahmen am 20. Mai ihren Anfang. einzelne despektierlich von der Maifeier gesprochen, so tönne

schleudert, wären noch vor wenigen Monaten, öffentlich ausgesprochen, Schweden   willigt in die Kündigung.

mit schwerer Strafe verfolgt worden. Insofern hat die Revolution direkt Hand an den garen gelegt.

Das ist das Ergebnis der außerordentlichen Tagung des schwedischen Reichstags. Man bedauert zwar, man flagt, aber man fügt sich drein und denkt nicht an" Zwangsmaßregeln".

Die schwedische Regierung hat dem außerordentlichen Reichstage einen Gesezentwurf vorgelegt, in welchem sie die Ermächtigung dazu berlangt, mit dem norwegischen Storthing in Borbesprechungen einzu­treten und eine bedingte Regelung der Geschäfte zu beschließen, deren Feststellung für den Fall der Trennung für notwendig er achtet werde.

doch von einer eigentlichen Flaumacherei feine Rede sein. Die Hauptschuld an dem bedauernswerten Ausfall in Stuttgart  

trage die vorjährige schlechte Beteiligung am Festzuge, woran trotz

des günstigen Sonntags nur 3000 Personen teilgenommen hätten. Es sei schwer zu sagen, wo die Arbeitsruhe anfangen und wo sie aufhören solle. So sehr er, Redner, Anhänger der Arbeitsruhe sei, so zweifle er angesichts unserer heutigen Verhältnisse doch daran, daß sich die Maifeier hier noch zu einer großen wirksamen Demons ftration entwideln werde; so wie die Dinge jegt liegen, müsse die Arbeitsruhe an ihrer Halbheit zugrunde gehen. Vorläufig sei des­halb neben den Versammlungen die Sonntagsdemonstration zu befürworten, solange bis es wieder anders komme. An den beifällig aufgenommenen Vortrag knüpfte sich eine sehr rege und interessante Reipart und der Referent beteiligten, die im allgemeinen legterem

Indessen, so sehr man das Symbolische des Vorgangs würdigen mag, in seiner realen Wirkung darf man ihn nicht überschäßen. Fürst Trubezzkoi hat als ein ziemlich vorgeschrittener Liberaler ge sprochen und Forderungen erhoben, die jedenfalls jeden Verfassungs­entwurf" des Barenbureaukraten weit übersteigen, aber damit ist nicht gesagt, daß auch nur das liberale Maß von Verfassung dem Barismus abgenötigt werden wird. Der Barismus bleibt so, wie er ist, oder er bricht vollständig zusammen. Selbst wenn die Liberalen In dem Ministerrate, in dem der Gesetzentwurf aufgestellt Debatte, an der sich die Genossen Dörfler, Kowald, Deinhardt, mit dem Zarismus pattieren wollen, der gar kann nicht mit dem wurde, erklärte der Ministerpräsident Ramstedt, es liege keineswegs Liberalismus paktieren. Insofern ist die Situation für die Halben im Intereſſe Schwedens  , sich Zwangsmaßnahmen zu bedienen; er zustimmten. und die Kompromißler nicht geschaffen. Das Ganze steht auf dem empfehle daher Vorverhandlungen, denn es sei wünschenswert, daß durch eine Uebereinkunft Bürgschaften für ein friedliches gemeinsames Spiel! Die Antwort des garen hat gezeigt, daß die von der Leben erlangt würden. Unter allen Umständen seien Borverhandlungen zur Entwirrung und zur endgültigen Abwickelung unerläßlich. Dies Deputation erhobenen Forderungen teine Aussicht auf Verwirklichung fönne sehr wohl durch Delegierte geschehen. Erst nach dieser be haben, wenn man die Verwirklichung vom 8aren erhofft. dingten Regelung und nachdem der Reichstag dieselbe geprüft habe, Ueber die Ansprache berichtet das folgende offizielle Telegramm: würde Schweden   sich mit der Frage betreffend seine endgültige Gut Petersburg, 20. Juni.  ( Meldung der Petersburger Tele- heißung der Auflösung und Üngültigerklärung der Unionsafte zu graphenagentur.) In der Rede, welche Fürst Trubeykoi gestern befassen haben. Die anderen Mitglieder des Staatsrates erklärten, beim Empfange durch den Kaiser an diesen richtete, führte der daß sie sich dem Ministerpräsidenten anschließen.

Soziales.

Die Bleihütten- Berordnung.

In Nr. 141 des Vorwärts" haben wir aus der neuen Blei Hütten- Verordnung des Bundesrats bereits die wichtigsten Vorschriften über die Arbeitszeit mitgeteilt, sowie die Bezeichnung der Räume, auf welche sie sich bezieht. Zu erwähnen ist noch dazu, daß der Bundesrat auch für die Vorschriften über die Arbeitszeit einzelnen