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Nr. 143. 22. Jahrgang.

1. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Donnerstag, 22. Juni 1905.

Arbeiter! Gedenkt der um ihr Koalitionsrecht kämpfenden Zigarettenarbeiter!

Buchdrucker.

Döblin   konstatiert, daß es sich zunächst um die Frage handelt, haltung kommen, wenn nicht durch das Beispiel einzelner der Fünfte Generalversammlung des Verbandes der deutschen   ob Kündigung des Tarifs einzutreten habe oder lediglich Abänderungs- Anreiz auch für die anderen gegeben würde? Wir Genossenschaftler Vorschläge gemacht werden sollen. Ferner sollen die generellen haben die Aufgabe, der Welt, in der heute der Egoismus noch die Forderungen, wie Arbeitsnachweisfrage, Tarifabschluß von Organi  - größte Rolle spielt, zu zeigen, was durch Solidarität und durch sation zu Organisation c. zur Besprechung gelangen. Dagegen hält Busammenschluß der Kräfte möglich ist. Die Aufgabe ist schwierig, er ein Eingehen auf die einzelnen Tarifpofitionen nicht für zwed- fie wird aber gelöst werden, wenn wir uns als Genossenschafter geloben, die hohe soziale Aufgabe einmütig und mit allen Kräften zur Durchführung zu bringen.( Lebhafter Beifall.)

Dresden   N., Dienstag, 20. Juni. Bunächst erstattet die Mandatsprüfungskommission durch Klappmäßig. roth- Hannover   Bericht über die von Frankfurt   a. M. und Leipzig  eingelaufenen beiden Wahlproteste. Nach kurzer Disfuffion erflärte die Generalversammlung die angefochtenen Mandate für gültig und beauftragte die Kommission mit der Formulierung eines Antrages zum Punkte Statutenberatung, welcher ähnliche Vorkommnisse un­möglich machen soll.

Nun wird die gestern abgebrochene Debatte über den Vorstandsbericht fortgesetzt. Steinbrück- Dresden erklärt sich gegen die Eriveiterung der Machtbefugnisse der Gauvorstände, welche zur Disziplinlosigkeit führt.

V

senie Stuttgart   hält es für unbedingt notwendig, daß man niemals die Haltung der Prinzipale gegenüber der Tariffrage in ihren Zusammenkünften aus dem Auge verliere. Man dürfe nicht vergessen, daß eine große Zahl von Brinzipalen der Tarifgemeinschaft nur gezwungen beigetreten sind. Bei einer Tariffündigung wäre die Gehülfenposition weit schwieriger, als bei Stellung von Abänderungs­anträgen. Wenn die Tarifverhandlungen eine genügende Lohn­erhöhung nicht bringen sollten, ist auch er für eine fürzere Tarif­bauer. Engel Berlin meint, daß der Verbandsvorstand in erster Faber- Berlin hält dieselbe im Interesse der gefunden Fort- Linie für den Verband zu agitieren habe und erst in zweiter Linie entwickelung des Verbandslebens angesichts der gewaltigen Ver- für den Tarif. Bei Ausbruch von Differenzen sind gegenwärtig die größerung der Mitgliederzahl speziell für Berlin   dringend geboten. Gehülfen in einer schlechteren Position als die Prinzipale. Die von Knie erwähnte Unfollegialität der Berliner gegen zureisende Heismann Flensburg   spricht zu den drei aufgestellten Bo­Kollegen beschränkt sich darauf, daß sie den Gauzuschuß zur Arbeits- fitionen des Berliner   Antrages sowie zu der Frage des Tarif­Losenunterstügung mur dann erhalten, wenn sie in Berlin   abschlusses von Organisation zu Organisation. Wir können wohl mindestens einen Wochenbeitrag entrichtet, also bereits ge- folchen Antrag stellen und mit Macht auf seine Durchführung hin arbeitet haben. Das sei im Hinblick auf das auf das im Hoch- arbeiten, werden aber mit den gegebenen Verhältnissen rechnen sommer auf 400 und noch mehr anschwellende Heer der müssen. Arbeitslosen dringend geboten und könne nicht in dem geschehenen Sinne fruttifiziert werden. Der Kündigungsfall des erkrankten Ver­trauensmannes war um so schwerwiegender, als diese über die strifte Innehaltung des Tarifes in ihren Druckereien zu wachen haben und in Prinzipalskreisen als" Hezer und Wühler" betrachtet werden, deren man fich gern entledige. Es sei notwendig, die Ver­trauensleute fräftigst zu schüßen.

In der weiteren Diskussion sprechen sich die Berliner meist in demselben Sinne aus, während die Vertreter der Provinz meist gegen eine Erweiterung der Machtbefugnisse der Gauvorstände auf

Nach Verlesung weiter eingelaufener Begrüßungstelegramme wird die Sigung geschlossen.

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Beischmidt Nürnberg legt Wert darauf, daß er in der ersten Sizung bezüglich der politischen Tätigkeit von Kollegen lediglich die Agitation derselben in arbeiterfeindlichen Blättern und Barteien gemeint habe. Die Schlußausführungen Woniskys­Berlin am Ende der ersten Sizung beziehen sich nicht auf die Amts­niederlegung des Gehülfen- Borsigenden, sondern eines Beifibers. sildenbrand Stuttgart   ersucht uns, zu bemerken, daß er mit dem Ausdruck in seiner zum ersten Punkt der Tagesordnung ge­stellten Resolution im heutigen Bericht: zur Tagesordnung In der Nachmittags- Sigung hält es zunächst Döblin   überzugehen" den Berliner   Kollegen teine Kränkung zufügen wollte. für richtig, daß die Generalversammlung flipp und flar ihre Meinung Der Ausdruck ist auf die Eile zurückzuführen, in welcher die Resolution zu der Berliner   Angelegenheit ausspricht und damit für die Zukunft niedergeschrieben wurde, und solle finngemäß lediglich bedeuten, daß eine Richtschnur gibt. Tut das die Generalversammlung nicht, so mit der Vorstands- Erklärung der Berliner   Antrag als erledigt zu tann der Vorstand keine Garantie dafür übernehmen, daß der betrachten sei. biserige Weg eingehalten bleibt.

treten.

Beder Dortmund   hält dafür, daß eine Erklärung des Vor­

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Von dem Vertreter der Gewerkschaft der Lagerhalter wird in der Diskussion bedauert, daß bei der Ausarbeitung des Entwurfs die Gewerkschaft nicht genügend gehört worden ist, auch sonst be= mängelt der Redner einzelne Bestimmungen des Statutenentwurfs. Strauß- Gßlingen hält die Frage der Gründung einer Unter­stüßungstaffe noch nicht für spruchreif. Die Beiträge für die Vers eine feien zu hoch, namentlich für die Vereine, die mit oft wechseln. dem weiblichen Bersonal arbeiten. Man soll die Entscheidung bis zum nächsten Jahre vertagen.

Weber- Hamburg( Gesellschaft für Verteilung von Lebens. mitteln) erklärt, daß er beauftragt sei, dem vorgeschlagenen Ent­wurf vorbehaltlos zuzustimmen. Die Generalversammlung werde jedenfalls der Kasse beizutreten beschließen.

Henschel- Dresden   erklärt sich im Prinzip für die Gründung einer Unterstübungstaffe, hält es aber für verfrüht, sie schon heute zu gründen. Die Mitglieder der einzelnen Bereine feien nur zum geringen Teile für die Idee zu haben. Er bitte ebenfalls um Ver­tagung bis zum nächsten Jahre.

Jährich- Augsburg tritt dem Vertagungsgedanken entgegen und bittet, heute den Beitritt zur Unterstüßungskasse zu vollziehen. In den Generalversammlungen sollten sich die den Gewerkschaften an­gehörenden Mitglieder als Gewerkschafter zeigen und für den Fortschritt eintreten.

Verbandssekretär Kaufmann tritt dem Einwand ent­gegen, daß die Gründung der Kasse verfrüht sei. Die Vorarbeiten spielten zwei volle Jahre und alles sei wohl erwogen. Eine Anzahl Redner tritt für die Annahme des Entwurfs und Gründung der Kasse ein.

figenden genügt, er wolle teineswegs in besonderen Ausnahmefällen weiter ordentlicher Genossenschaftstag des Zentral- beiterbewegung sei es auch so gewesen. Für die Frauen berühmter

die Initiative einzelner Geschäftspersonale oder Verbandsfunktionäre zur Abwehr unterbinden, wie er dies auch in der Vergangenheit nicht getan habe. Nachdem der Vorsitzende diese Erklärung abgab, wurden einzelne diesgezügliche Anträge auf größere Unabhängigkeit des Vorstandes zurüdgezogen.

Hildenbrand- Stuttgart   bringt folgende Resolution ein: " Die Generalversammlung akzeptiert die Erklärung des Zentralvorstandes, den Gauvorständen so wie seither bei unvorher gesehenen Ereignissen die Entscheidung zu überlassen unter Wahrung einer einheitlichen, die Interessen der Gesamtkollegenschaft Deutsch­ lands   berücksichtigenden Aktion. Sie beschließt, unter Anerkennung der seitherigen Haltung des Verbandsvorstandes über die Anträge betreffend die Erweiterung der Rechte der Gauvorstände zur Tagesordnung überzugehen."

Diefe Resolution wird nach kurzer Aussprache mit allen gegen 32 Stimmen angenommen.

Damit ist die Rednerliste erledigt. Massini- Berlin   erklärt ausdrücklich in persönlicher Bemerkung, daß ihm dadurch die Ge­Tegenheit genommen worden ist, die verschiedenen in der Debatte gegen die Berliner   erhobenen Vorwürfe zu widerlegen, speziell aber die Verdächtigungen Muffials gegenüber dem Berliner   Gauvorstande in entsprechender Weise zurückzuweisen.

Es folgen eine Reihe anderer persönlicher Bemerkungen. Der Borsigende Döblin hofft, daß durch die gepflogene Aussprache und die angenommene Resolution nunmehr wieder stabile Verhält­nisse eintreten werden und der Weg freigegeben ist zu einer gedeih­lichen Weiterentwickelung.

Zu Punkt 2 der Tagesordnung: Besprechung über die allgemeine und tarifliche

Lage

verbandes deutscher Konsumvereine.

Stuttgart  , 20. Juni 1905.

8 weiter Verhandlungstag.

Der Verbandssekretär Heinrich Kaufmann- Hamburg erstattet den Bericht über die Entwidelung des Verbandes in Anlehnung an den gedruckten Bericht. Die Entwickelung ist eine sehr gute, die einzelnen Verbände sind stetig gewachsen, die Mit­gliederzahl hat sich von 575 449 im Jahre 1903 auf 649 588 im Jahre 1904, der Umsatz von 176 456 549 Mt. auf 202 646 189 m., der Reingewinn von 14 760 118 Mt. auf 16 767 778 Mt. erhöht. Die Zahl der Verbandsvereine, die zu Anfang des Jahres 1904 760 be­trug, ist mittlerweile auf 800 gestiegen. Da, von einigen Aus­nahmen abgesehen, alle Mitglieder Familienvorstände sind, so re­präsentiert der Zentralverband eine Bevölkerungszahl von 34 Millionen, also mehr als der zwanzigste Teil der Bevölkerung Deutschlands   überhaupt. Beim Warenbezug hat sich bereits eine sehr enge Verbindung zwischen den Konsumgenossenschaften in den Städten und den landwirtschaftlichen Verwertungsgenossenschaften angebahnt. Der direkte Bezug ländlicher Produkte hat sich sehr bewährt und das Verhältnis der beiden Genossenschaftsarten soll weiter gefördert werden. Gegenwärtig sind schon für über zehn Millionen Mark landwirtschaftlicher Produkte von den einzelnen Konsumgenossenschaften und der Großeinkaufsgesellschaft bezogen worden. Reichstagsabgeordneter v. Elm- Hamburg   spricht

hierauf über:

Peus- Dessau   erklärt, daß der Dessauer Verein, der auf dem Kölner   Gewerkschaftskongreß ganz unberechtigterweise für minder­wertig erklärt worden sei, den sofortigen Beitritt vollziehen werde. Die Beiträge stellten eine Gehaltserhöhung dar, die leicht zu tragen sei. Freilich werde man Gehaltsforderungen mit dem Hinweis auf die Beiträge vielleicht weniger wohlwollend behandeln. Der heutige Zustand bedeute eine Bevorzugung der ersten Kräfte. In der Ar­Männer sei gesorgt worden, aber für die Frauen geringerer, aber in der Bewgung ebenso opferbereiter Männer weniger. Werde die Kasse gegründet, so sei für alle Angestellten in gerechter Weise ge­sorgt. Vor allem aber müßte die Entscheidung über solche Fragen den Generalversammlungen entzogen werden. Von Beeinträchti gung der Demokratie könnte nicht die Rede sein, da ja zu den Generalversammlungen nicht alle Mitglieder erscheinen tönnten. Ein Antrag, die Debatte zu schließen, wird angenommen. In seinem Schlußwort hebt v. Elm hervor, daß heute nur die Grundzüge der Statuten beschlossen werden sollen. Eine Hinaus­schiebung würde den ganzen Plan zum Scheitern bringen. Er warne davor, die Generalversammlungen mit den Einzelheiten des Entwurfs zu befassen, aber ganz ausgeschaltet dürfen die General­Sollte etwas geschaffen werden, bersammlungen nicht werden. dann gelte es heute zu handeln. Das Wort Unterstützungskasse bitte er nicht zu ändern. Die Verwendung des Ausdrucks Versiche rung bietet vielleicht Anlaß zur Einmischung der Behörden. Alle Gewerkschaften hätten Unterstüßungstassen und niemand stoße sich an diesem Ausdruck. Kleinliche Ausstellungen sollten vermieden und die Vorlage möglichst einstimmig angenommen werden.

Hierauf wird, unter Ablehnung eines Antrags, auch die weib­lichen Angestellten vom 21. Lebensjahr an versicherungspflichtig zu machen, der Statuten- Entwurf en bloc mit sehr großer Majorität angenommen. Außerdem wird der Antrag des Vorstandes an genommen, wonach die Vertreter der Gewerkschaften von Ange­stellten und Arbeitern das Recht haben sollen, zu allen Sizungen des provisorischen Verwaltungsrats auf eigene Kosten einen Ber treter mit Sig und Stimme zu entsenden.

Der Vorsitzende teilt mit, daß auf dem Kongreß 190 Konsums bereine mit 428 Vertretern, die Großeinkaufsgesellschaft mit 5 Ber­tretern und die 7 Revisionsverbände mit 7 Bertretern ber treten feien.

Hierauf werden die weiteren Verhandlungen des Kongresses auf Mittwoch früh vertagt.

Hus Induftrie und Handel.

,, Die Errichtung einer Unterstützungskaffe" für die in den Genossenschaften und Vereinigungen des Zentral­läuft der Antrag auf geheime Beratung ein, der von dem Bor- berbandes deutscher Konsumbereine beschäftigten Angestellten und fizenden mit dem Hintveis darauf bekämpft wird, daß der Verband Arbeiter an der Hand eines von einer Kommission entworfenen im Gegenteil das größte Interesse daran habe, diesen Punkt in der Statutenentwurfs. Bei der schwachen Leistungsfähigkeit vieler breitesten Deffentlichkeit zu verhandeln, damit ersichtlich sei, daß wir Vereine müsse zwischen Beitragshöhe und Leistungen ein gewisses Man habe von der Aus­dabei nichts zu verheimlichen haben. Der Antrag wird denn auch Mitte- Verhältnis eingehalten werden. einstimmig abgelehnt. Zu diesem Punkte hält der Sekretär des zahlung eines Sterbegeldes abgesehen, dafür eine Invaliden- und Tarifamts, Baul Schliebs- Berlin  , das Referat. Eine große Altersunterstützung vorgeschlagen. Die Invaliden- und Alters­Zahl von Anträgen liegen dazu vor, die zumeist eine unterstützung folle nach fünfjähriger Mitgliedschaft 20 Proz. des Selbst werden wir zwar nicht essen, aber wir werden exportieren." fürzere Dauer des Tarifs( drei Jahre), fowie Ver- Durchschnittseinkommens, für welches Beiträge bezahlt werden, be- Durch diesen Ausspruch, der, wie Georg Bernhard   in einer kürzung der Arbeitszeit und Abschluß des Tarifvertrages tragen, dann soll der Prozentjak jährlich um 2 Broz. steigen so daß demnächst erscheinenden Broschüre Armes reiches Rußland" erzählt, von Organisation zu Organisation fordern. Auch wünscht nach 10jähriger Mitgliedschaft 30 Broz. des Durchschnittseinkom- dem ehemaligen russischen Minister Wyschnegradski zugeschrieben man Abschaffung der Heimarbeit, des Kost- und Logiszwanges, mens erreicht werden. Dann soll der Prozentjah jährlich um wird, gewinnt man flarer als Bände gelehrter Ausführungen es Berücksichtigung der einzelnen Sparten, wie Storrettoren, 1 Broz. steigen, so daß nach 40jähriger Mitgliedschaft der Höchstfab vermögen, einen Einblick in die berüchtigte Wirtschaftspolitik Ruß­Stereotypeure 2c., im Tarife und anderes mehr. Der Neferent geht von 60 Proz. des Einkommens erreicht wird. Invalidengeld foll lands. Man nimmt dem russischen Bauern das letzte Korn, man nach kurzem Rundblick auf die gegenwärtige Situation sofort auf nur dann gewährt werden, wenn die Arbeitsfähigkeit um mindestens zwingt ihn zur Getreideausfuhr, um die Goldverpflichtungen ans die vorliegenden Anträge ein und bespricht zunächst in negierendem 50 Proz. herabgemindert ist. Das Altersgeld soll nur gezahlt Ausland tragen zu können, die aus der Betreibung einer werden bei mindestens 20jähriger Mitgliedschaft und einem Alter verbrecherischen Machts und Blutpolitik entstanden find. Sinne folgenden von Berlin   gestellten Antrag: von mindestens 65 Jahren oder nach 40jähriger Mitgliedschaft. Außerdem soll Witwen- und Waisenunterstüßung gezahlt werden; fie soll im Höchstbetrag aber nur 4 dessen betragen, was der ver­storbene Ehemann zu erhalten gehabt hätte. Der Beitritt zur Kasse soll obligatorisch für alle Angestellten und Arbeiter sein.

" Die Delegierten der 5. ordentlichen Generalversammlung des Verbandes der Deutschen   Buchdrucker halten eine Sündigung des zurzeit bestehenden Tarifs zum bevorstehenden Kündigungs­termin für notwendig. Einem neuen Tarifvertrage ist nur dann zuzustimmen, tvenn Serselbe folgende Aenderungen enthält:

1. Dauer des Tarifvertrages nicht über drei Jahre. 2. Erhöhung der Grundpositionen um wenigstens 72 Broz.; Berkürzung der Arbeitszeit um wenigstens 1 Stunde; Fortfall des Staffeltarifs.

3. Abänderung der Tarifarbeitsnachweise insofern, daß die­selben von Prinzipalen und Gehülfen bei Arbeitsvermittelung ausschließlich zu benutzen sind.

Die Delegierten halten vorstehende Forderungen für durchaus notwendig im Interesse der Gesundung des Gewerbes und er­fuchen die Gehülfenvertreter, die sich daraus ergebenden Kon­sequenzen zu ziehen."

Das

"

Während jest in großen Diftriften Menschenmassen verhungern, werden zu gleicher Zeit Getreide Ansammlungen in Ruß­ land   gemeldet. Im Laufe des April und in der ersten Hälfte des Mai sind von dem Getreide, das auf russischen Stationen sich an­gesammelt hatte, rund 100 000 Waggons zur Beförderung gelangt; an Getreide lagern jegt noch 70 000 Waggons auf den Stationen, welche noch im Laufe des Sommers zur Abfertigung gelangen

Saatenstand in Preußen um die Mitte des Monats Juni ( 1= fehr gut, 2= gut, 3= mittel, 4= gering, 5= fehr gering). Juni 1905 2,5

Winterweizen. Sommerweizen Winterspelz Winterroggen. Sommerroggen Sommergerste

Die Kommission glaubt, daß ein Beitrag von 6 Proz. des Ge­halts, je zur Hälfte von Angestellten und den Vereinen aufgebracht, genügen wird, für Notfälle ist die Erhöhung um 10 Proz. borge- follen. sehen. Der Rechtsanspruch soll ausgeschlossen sein, dafür muß bei Nicht in die Hungerbezirke soll das Getreide gehen, ins Aus allen Kassenmitgliedern die Ueberzeugung gewedt werden, daß sie land wird's gebracht, um den massenmordenden Barismus kreditfähig unter allen Umständen auf die im Statut versprochenen Leistungen zu erhalten. rechnen können. Deshalb sollen auch die Vereine als solche die Hälfte der Beiträge in die Kasse zahlen. In der Verwaltung follen die Vereine und Angestellten paritätisch vertreten sein. Die Angestellten werden in der Mehrheit sein, da ja die Vertreter der Vereine zum Teil auch aus Angestellten bestehen werden. genossenschaftliche Gefühl wie das der Arbeitsfreudigkeit wird bei den Angestellten der Genossenschaften durch die Errichtung der Unterstüßungstasse erhöht werden. Es gilt für die Genossenschaften die Erfüllung einer moralischen Pflicht. Die Einrichtung liegt im Selbstintereffe der Vereine. Die jetzt notwendige Rüdsichtnahme auf die alten Kräfte schädigt die Genossenschaften. Die Belastung würde o bis/ Proz. des Umfakes betragen. Die bielen Vereine, Die ursprüngliche Faffung lautet: Der Ende 1906 ablaufende die hohe Dividenden zahlen, tönnen eine solche Belastung leicht deutsche   Buchdruckertarif ist bei seiner Erneuerung nur zwischen tragen. Es wäre direkt ein Vorteil, wenn dadurch die Dividenden­dem Deutschen Buchdruckervereine( der Prinzipalsorganisation. Der jagd eine kleine Einschränkung erführe.( Lebhaftes Sehr richtig!) Berichterst.) und dem Verbande der deutschen   Buchdruder abzu- Auch den Einwand, daß es aus allgemeinen Gründen falsch ist, einen Teil der Arbeiter besser zu stellen als andere, weil bei diesen In den Bemerkungen der Statistischen Korrespondenz" Heißt schließen." Redner bespricht sodann die weiter hierzu gestellten Anträge das Interesse an einer Aenderung der bestehenden Verhältnisse ge- es: Ungewöhnlich schnelle und starte Temperaturschwankungen und hofft, daß es zu einer Verlängerung des Tarifvertrags- Berhält tötet werde, halte ich bei dieser Frage nicht für stichhaltig, obgleich wirkten in Verbindung mit der Trockenheit ungünstig auf das Wachs niffes fommen werde; der oben mitgeteilte Berliner   Antrag muß ihm nicht unter allen Umständen jede Berechtigung abgesprochen tum der Saaten und Futterpflanzen. Die Winterhalmfrüchte ents für diesen Fall als Abänderungsantrag anders formuliert werden, werden soll. Es müßte ja sonst auch die gesamte Gewerkschafts- fprechen zivar nicht überall den im April nach der günstigen Durch da sonst die Möglichkeit der Herbeiführung einer tariflosen Beit bewegung berurteilt werden.( Lebhafte Zustimmung.) Wie winterung auf sie gesezten Hoffnungen, größtenteils tann ihr Stand gegeben werde, welche die Berliner   selbst nicht wünschen.( Bravo  ) sollten die Arbeiter überhaupt au einer Erhöhung ihrer Lebens aber doch aufriedenstenend genannt werden. Dbgleich nicht fellow

Redner geht in ausführlicher Weise auf die Berliner   Verhältnisse ein und bespricht dabei Vorgänge rein lokalen Charakters, Maß nahmen des Gauvorstandes und dergleichen. Einen von Hamburg  und Berlin   vorliegenden Antrag empfiehlt Referent in folgender Form: Der Ende 1906 ablaufende deutsche   Buchdruckertarif ist bei feiner Erneuerung mit dem Verbande der deutschen   Buchdrucker ab­zuschließen."

Mai 1905

2,6

2,5

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2,7 A

2,9

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EIL

Hafer Kartoffeln

Klee

Lupinen. Bewässerungswiesen Andere Wiesen

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