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Freude zu bereiten, indem wir der Arbeiterschaft die Streit- 13immerer wurden davon nicht berührt und arbeiten ruhig weiter. 1 sich nehmen, welche ihnen durch die Folgen der Arbeitsruhe auf brecher- Agenturen der Baugewerbetreibenden zur näheren Nun hat der Arbeitgeberverband, dem auch die Mitglieder der Bau- erlegt werden. Es werde also dabei bleiben, daß nur dort durch Kenntnis bringen. getverbsinnung angehören, schwarze Listen ausgegeben, in Arbeitsruhe gefeiert werde, wo kein Schaden zu erwarten ist. Der denen nicht nur die streifenden Bauhülfsarbeiter, sondern auch die 1. Mai sei in erster Linie ein politischer Feiertag. Wer Soziais gar nicht ausständigen Maurer, ja sogar die gänzlich unbeteiligten demokrat sei, werde ihn feiern. Da aber die Gewerkschaften kein Die Tarifbewegung der Kürschner wird sich wohl, falls die Arbeit 3im merer, die bis auf den heutigen Tag noch ruhig an ihren politisches Glaubensbekenntnis von ihren Mitgliedern verlangen, geber nicht noch rechtzeitig einlenten, binnen furzem zu einem all- alten Blägen weiter arbeiten, aufgeführt und verfehmt werden. so könnten sie diefelben auch nicht zwingen, sich durch Arbeitsruhe gemeinen Aus ft and entwickeln. Von den Vorschlägen, die die Gewissenloser und brutaler kann eine Verrufserklärung wohl kaum an der Maifeier zu beteiligen. Uebrigens fönne man in BoltsVertreter des Arbeitgeber- Verbandes in der vorigen Woche bei den praktiziert werden. bersammlungen am Abend oder durch eine Sonntagsfeier auch Verhandlungen machten, hätten sie sich von vornherein sagen können, Die Zimmerleute zu Halberstadt weigerten sich, einer von den wirkungsvoll demonstrieren. Längere Ausführungen widmete daß sie nicht die Zustimmung der Arbeiter finden würden. Am Unternehmern gegründeten Staffe beizutreten, welche der Organisation der Redner dem Kongreßbeschluß, welcher die Resolution Busse vom Mittwoch gab Regge der außerordentlich zahlreich besuchten Ver- Abbruch tun sollte. Darauf erfolgte die Aussperrung derselben. Frankfurter Songreß aufhebt. Er bezeichnete das Vorgehen der sammlung der Kürschner einen ausführlichen Bericht von den Ver Metallarbeiter, welche diese Angelegenheit durch Einbringung eines handlungen und ihren Ergebnissen. Die Vorschläge der Arbeitgeber Die Metallarbeiter Nürnbergs haben sich mit großer Mehrheit Antrages noch in letter Stunde anschnitten, als eine Uebers gipfelten darin, daß sie statt der im Absatz 9 der Forderungen ver- für die Annahme der Einigungsvorschläge erklärt. Da auch die rumpelung. Es sei unzutreffend, wenn der Vorwärts"-Bericht langten unbedingten Anerkennung der Arbeitsnachweise der Organi- Münchener und Augsburger Arbeiter den Vorschlägen zugestimmt fagt, der Vorschlag Bömelburgs, die Resolution Busse aufzuheben sationen die Errichtung eines paritätischen Nachweises vor- haben, so kann die Bewegung als beendet angesehen werden. und die Zentralvorstände zu ersuchen, bis zum nächsten Kongreß schlagen, und zwar ohne bindende Verpflichtung, ein Provisorium hinsichtlich der Grenzstreitigkeiten zu schaffen, ſei diesen Nachweis zu benutzen. Wie sehr ihnen bindende Der Kampf der Münchener Bauarbeiter um das Koalitionsrecht. nach unwesentlicher Debatte angenommen. Es habe im Gegenteil Vereinbarungen überhaupt zuwider sind, zeigt sich in dem Vorschlag, Die Bauarbeiteraussperrung in München zieht weitere Streise; eine lebhafte Debatte stattgefunden, in der er, der Redner, den den Absatz 12, wonach die Vereinbarungen in jeder die Klempnermeister und Installateure haben ihre grundsäglichen Standpunkt der Berufsorganisationen vertreten habe, Werkstatt ausgehängt werden sollen, entweder ganz Arbeiter, da fie die Unterzeichnung des berüchtigten Schandfezzens daß sie in den Industrieverbänden aufgehen. Weiter vertrat der bon denen nach Aufhebung der Resolution Busse erwartet werde, zu beseitigen oder dahin abzuändern, daß die Aushängung mit Entrüstung ebenfalls zurückwiesen, auf Befehl des Scharfmacher- Redner die Ansicht, daß die Berufsorganisationen, so lange die große bon ber einwilligung jedes einzelnen Arbeit gebers abhängig fein foll. Ferner lehnten sie auch jede verbandes ausgesperrt; die Glaserinnung fündigte ebenfalls Maffe der Berufsangehörigen noch indifferent ist, die Agitation Beschränkung der Ueberstunden ab, die sie nach freier Vereinbarung" eine Aussperrung an; außerdem steht die Aussperrung der Bau wirksamer betreiben können, wie der Industrieverband. Der Angeregelt wissen wollen. und Kunstschlosser, deren Tarif in den nächsten Wochen ab- schluß an diesen werde kommen, wenn die Berufsorganisation ihre Der Redner empfahl im Namen der beiden Vorstände, den läuft, bebor. Was die Scharfmacherklique im Baugewerbe ferner im Aufgabe: die Mehrheit der Kollegen zu gewinnen, erfüllt hat. Arbeitgebern hinsichtlich der Arbeitsvermittelung das in der folgenden Schilde führt, ist nichts weiter, als die Rechtlosmachung und Ausbemerken ist, daß beide Gehülfenorganisationen die Verpflichtung stehenden Mitteln zu erpressen. Nach dem Grundsay Gewalt Resolution dargelegte Entgegenkommen anzubieten, wobei noch zu hungerung der organisierten Arbeiterschaft mit allen ihnen zu Gebote übernehmen wollen, in genügender Weise für Arbeitskräfte zu sorgen, geht vor Recht hat diese Sippschaft die ihnen vom Gerichtsrat soweit solche auf dem internationalen Arbeitsmarkt zu haben sind. Dr. Breuer angebotene Vermittelung behufs Herbeiführung einer Im übrigen empfahl der Redner, die Vorschläge der Arbeitgeber abzulehnen und bemerkte dabei, daß die Organisationen in vollem Verständigung schroff abgelehnt, dagegen aber haben sie in Maße gerüstet seien, um, wenn's sein müsse, einen allgemeinen der bürgerlichen Presse folgenden Beschluß einer„ Vollversammlung" Kampf mit den Arbeitgebern zu führen. Sämtliche Distuffions- veröffentlicht, der von diesen staatserhaltenden Organen ohne ein redner sprachen sich ebenfalls für die Ablehnung der Arbeitgeber- Wort der Kritik gierig abgedruckt wurde: vorschläge aus. Troz wiederholter Einladung war keiner von den Vorstandsmitgliedern des Arbeitgeberberbandes in der Versammlung anwesend. Die vorgeschlagene Resolution wurde einstimmig an genommen.
Sie lautet:
" In Erwägung, daß die Abänderungsvorschläge des Arbeit geber- Verbandes derartig sind, daß bei ihrer Annahme unsere Forderungen sogar eine bedeutende Verschlechterung gegen früher erfahren würden und daß durch das Verlangen nach Beseitigung oder Abänderung des Absages 12 die Herren den Beweis erbracht haben, daß sie noch nicht einmal gewillt find, für Innehaltung dieser abgeänderten Forderungen einzutreten, lehnt die heute am 5. Juli 1905 tagende Versammlung die Abänderungsvorschläge des Arbeitgeber- Verbandes ab. Doch erklärt die Versamm lung, den Absatz 9 dahin abändern zu wollen, daß zum Inserieren nach Arbeitskräften eine vierzehntägige Karenzzeit eingeführt wird, so daß es den Arbeitgebern freistehen soll, nach 14 Tagen Wartezeit 14 Tage lang zu inserieren. Die übrigen Forderungen bleiben in der alten Fassung bestehen. Sollte der Arbeitgeberverband unsere Forderungen in dieser Fassung ablehnen, so sehen wir einer Aussperrung, selbst seitens der bewilligten Werkstätten mit der größten Ruhe entgegen. Die Versammlung fordert die Kollegen und Kolleginnen auf, in allen Werkstätten, außer den Detailgeschäften, am Sonnabend, den 8. Juli zukündigen und, wo Kündigung nicht verlangt wird, fofort aufauhören."
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Ueber die weiteren Maßnahmen soll in einer am Montag stattfindenden Versammlung beschlossen werden. Die Streitunterstützung ist bereits von dieser Woche ab um 2 M. für männliche und um 1 m. für weibliche Mitglieder erhöht worden. Die Forderungen werden zum Sonntag noch an weitere 200 Arbeitgeber versandt werden.
Achtung! Täschner , Sattler aller Branchen!
In der Taschenfabrik von Paul Fährmann, Luisen- Ufer 12, haben die dortselbst beschäftigten Arbeiter und Arbeiterinnen wegen Nichtanerkennung des am 29. Juni vor dem Einigungsamt des Ber liner Gewerbegerichts abgeschlossenen. Tarifvertrags für die Taschenbranche die Arbeit niedergelegt. Zuzug ist aufs strengste fernzuhalten. Die Drtsverwaltung Berlin des Deutschen Sattler- Verbandes. Achtung, Kleber!
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Für die zu tarifmäßigen Preisen arbeitenden Kleber werden am Sonnabend, den 8. Juli, in den untenstehenden Zahlstellen grüne Marken in die Kontrollfarten geklebt. Jeder Kleber muß für die nächsten 14 Tage diese grüne Marke geklebt haben.
1. Den jezt schon fast vollzähligen Fabrikanten und Lieferanten von Baumaterialien( zunächst: Steine, Biegel, Zement, Kalt, Eisen), welche sich bereit erklärt haben, während des gegenwärtigen Kampfes teine Materialien mehr zu Bauten in München und Umgebung zu liefern, wird der Dank für diese Unterstügung aus gesprochen.
In der Diskussion sprach Menge. Er war so ziemlich mit die schon öfter in Versammlungen erwähnte angebliche Durch allem, was in Köln beschlossen, sowie mit der Tätigkeit der Leitungen der großen Verbände unzufrieden. Schließlich brachte er auch noch brechung des Kölner Bierboykotts zur Sprache.
Nach diesem Redner wurde die Debatte geschlossen. Der Vor fizzende Siering bedauerte das, weil die große Mehrheit der Kollegen mit den Ausführungen Menges nicht einverstanden sei und diesen nun die Gelegenheit genommen worden sei, ihre gegen. teilige Ansicht auszusprechen.
Zu der Boykottangelegenheit sagte Brüdner in seinem Schlußwort: Von einer Aufhebung oder Durchbrechung des Boykotts fönne gar keine Rede sein. Aufgehoben sei der über die Hotels ver hängte Boykott nur soweit, daß es den Delegierten möglich gemacht wurde, ein Unterkommen zu finden. Es handele sich um Hotels, die außer dem boykottierten Bier auch anderes, boykottfreies Bier 2. Die Geschäftsführung und der Arbeiterausschuß to er den sowie fonftige Getränke ausschänken. Durch den Boykott sollten beauftragt, dahiu zu wirken, daß auch die Firmen der nur die rheinisch- westfälischen Brauereien getroffen werden, die Wirkung werde erreicht, wenn man das Bier dieser Brauereien übrigen Gruppen des Verbandes, also Dach- und Schiefer- nicht trinke. Der Bierboykott sei auch von den Delegierten streng deder, Blizableiterfeger, Glaser, Hafner, Ofen und Herdgeschäfte, Installateure für Ga 3, beachtet worden, niemand habe das boykottierte Bier getrunken. Folgende Resolution wurde angenommen: Die Versammlung Wasser, Elettrizität und Heizanlagen, Maler und nimmt kenntnis von den Beschlüssen des Gewerkschaftstongresses. Ladierer, Pflasterer, Steinfeger, Asphalteure, Sie erklärt sich mit denselben, soweit sie den Generalstreit betreffen, Schlosser und Eisenkonstrukteure, Schreiner, Parkettboden und sonstige Holzbearbeitungs- einverstanden. Des weiteren erklärt die Versammlung, daß die geschäfte, Spengler, Kupferschmiede, Rolladen- Maifeier in der bisherigen Weise beibehalten werden muß. Die Versammlung verurteilt das Vorgehen der Industrieverbände, durch fabritanten, Steinmeßgeschäfte, Stuttateure, Bildhauer und Gipsformatoren, die ohnehin durch die welche die Berufsverbände als nicht mehr eristenzberechtigt angesehen gegen fie gerichteten Einzelstreits und durch die als Gegen werden. Die Versammlung ist im Gegenteil der Meinung, daß die maßregel verhängte Rohbausperre in ihren Be- Interessen der Berufsgenossen nur durch die Berufsorganisation trieben auf das empfindlichste geschädigt sind, richtig und sachgemäß vertreten werden können. ihre Tätigkeit ganz einstellen.
3. Firmen der Baumaterialienbranche und der vorgenannten Gewerbegruppen, gleichgültig, ob sie zurzeit dem Verbande an gehören oder nicht, sollen fünftighin von Verbandswegen Berückfichtigung finden; Arbeitsausschuß und Geschäftsführung werden beauftragt, die nötigen Aufschreibungen zu machen und die Firmen der fünftigen Berücksichtigung mit den einzelnen Gruppen festzuseßen.
4. Firmen, ebenfalls gleichviel, ob sie dem Verbande angehören oder nicht, die in dem gegenwärtigen Kampfe dem VerBande in den Rüden fallen, werden vorerst drei volle Kalenderjahre hindurch von jeder Tätigkeit für Verbandsmitglieder ausgeschlossen. Verbandsmitglieder, welche trotzdem Arbeiten an solche Firmen ver geben, werden vom Verband ausgeschlossen und dauernd in gleicher Weise behandelt.
Jm 20. Abschnitt unseres deutschen Reichs- Strafgesetzbuches befindet sich unter der Rubrik Raub und Erpressung der
§ 258, der lautet: Wer, um sich oder einem Dritten einen rechtswidrigen Vermögensvorteil zu verschaffen, einen andern durch Gewalt oder Drohung zu einer Handlung, Duldung oder Unterlassung nötigt, ist wegen Erpressung mit Gefängnis nicht unter einem Monat zu bestrafen, der Versuch ist strafbar." Wo ist der Staatsanwalt, der dieser Sorte von Erpressern das Handwerk legt? Ist denn der § 153 der Reichs- Gewerbeordnung wirklich nur für die Arbeiter borhanden? Der von den Scharfmachern in diesem Kampfe an den Tag Von den Ausgesperrten in den verschiedensten
8ahlstellen: Wienerstr. 31 bei Stephan, Kunkelstr. 6 bei Bade, Lychenerstr. 7 bei Krüger, Bergstr. 10 bei Merter, Perlebergerstraße 32 bei Bankow , Steinmeßstr. 35 bei Rickert, sowie jeden Morgen auf dem Arbeitsnachweis, Rückerstr. 9. Wir ersuchen die Bauhandwerker, fich davon zu überzeugen, daß bisher Dagewesene in den Schatten. jeder arbeitende Kleber eine grüne Marle in seiner Kontrollfarte hat. fonnte die Drganisation über 400
m
Eingegangene Druckfchriften. Bibliothek des allgemeinen und praktischen Wissens. Zum Selbstunterricht und Studium in den hauptsächlichsten Wissenszweigen und Sprachen für Kaufleute, Gewerbetreibende, Beamte usw., herausgegeben, im Vereine mit hervorragenden Fachmännern, von Emanuel Müller- Baden ( Deutsches Verlagshaus Bong u. Co., Berlin W. 57). Preis für jede der insgesamt 75 Lieferungen 60 Pf.
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Neue Gesellschaft", Sozialistische Wochenschrift, Herausgeber: Dr. Heinrich Braun und Lily Braun. ( Verlag Berlin W. 35. Preis für das Einzelheft 10 Pf., pro Monat 40 Pf., pro Vierteljahr 1,20 M.) Heft 14. R. H. France: Das Leben der Pflanze. 2. Lief.( Stuttgart , Berlag
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N. Bartels: Lehrbuch der Demagogit. Preis 2 M. Berlag 3. Springer, Berlin , Monbijouplah 3.
Dr. A. Kalthoff: Schule und Kulturstaat. Preis 80 Pf. Verlag St. Boigtländer, Leipzig . Bericht der t. f. Gewerbeinspektoren über ihre Amtstätigkeit im Jahre 1904. Mit einer Tafel und 27 Abbildungen im Texte. 511 G. Berlag der t. t. Hof- und Staatsdruderei, Wien . Dr. Vladan Georgevitsch. Das Ende der Dbrenobitsch. Beiträge zur Geschichte Serbiens 1897-1900. 615 Seiten. Preis 10 M. Berlag S. Hirzel, Leipzig .
gelegte Terrorismus ftellte in der Tat alles in dieſer Midtung Letzte Nachrichten und Depeschen.
Kommunaler Wahlrechtsraub in Dresden . Wegen Nichtinnehalten des Tarifes find folgende Firmen gesperrt Drten Deutschlands in Arbeit bringen. Sofort jagten die Dresden , 6. Juli. ( Privatdepesche des Vorwärts".) und streng zu meiden: Fey, Bau Nieder- Schöneweide, Grünauer- Scharfmacher einen Steckbrief hinter den abgereisten Arbeitern her, Die Wahlrechtsvernichtung ist perfekt. Es wurde die Einstraße 12, Sansen, Stegliz, Belfortstr. 9. Wir ersuchen die Baus mit der Folge, daß diese auch in zwei Drten wieder führung eines Berufswahlrechtes mit Klasseneinteilung nach handwerker, die Kleber auf ihre Pflichten aufmerksam zu machen. Wahlrechtsalter mit einer Stimme Mehrheit beschlossen. Die Verbandsleitung.
Scharfmacher von Baustelle zu Baustelle, dort beschäftigten Arbeiter nach ihrer BuDrganisation die und kontrolliert Baumaterialien! Und fie werden bon Treiben der Polizei
zur
entlassen wurden. Kann es etwas Fluchwürdigeres, etwas Charakterloferes geben, als Arbeiter, die mannhaft ihre Ehre und Mit der Lohnbewegung der Fahrstuhlarbeiter( Bau hülfs das ihnen angeblich gesetzlich gewährleistete Koalitionsrecht berarbeiter) beschäftigte sich gestern abend eine sehr start besuchte teidigen, von Drt zu Ort heßen und sie förmlich auszuhungern? Versammlung dieser Branche. Man besprach die Verhältnisse bei Damit die von den Werkvertretern beschlossene Materialsperre für den einzelnen Firmen und fam auf Grund dessen zu der Gewißheit, jene Unternehmer, die sich an der Anssperrung nicht bedaß die Bewegung die besten Aussichten hat. Die Unternehmer teiligten, stritte durchgeführt wird, geht zurzeit eine Koma feien bereits in großer Verlegenheit, denn sie suchen auf jede mög- mission der liche Weise Arbeitswillige zu bekommen. Kräftige Arbeiter. Kohlen- fragt die träger, Schiffer werden durch Inserate gesucht, um in die Stelle der gehörigkeit Streifenden zu treten, aber die Unternehmer finden nicht die erforderlichen Kräfte. Wenn auch die Fahrstuhlunternehmer zum Teil borhandenen die Fahrstühle abbrechen und den Vertrag mit dem Bauunternehmer in diesem gemeingefährlichen lösen, so brauche sich dadurch niemand einschüchtern lassen, denn nicht gestört! Wenn eben zwei dasselbe tun, dann ist es immer Tange fönnen die Unternehmer das nicht aushalten. Wenn die Ar- noch nicht dasselbe, sagte einmal der preußische Justizminister. beiter nur noch einige Tage standhaft bleiben, dann müsse sich der Streit zu ihren Gunsten entscheiden. Einstimmig wurde folgende werden sich trotz alledem durch nichts provozieren lassen; dafür bürgt Mag der Kampf enden wie er will. Die Münchener Bauarbeiter Resolution angenommen: Die heut versammelten Fahrstuhlarbeiter sprechen den Kollegen, ihre Disziplin. Sie werden den Kampf zu Ende führen, wie es welche bei der Firma Rietsch die Arbeit vorübergehend niedergelegt einer zielbewußten organisierten Arbeiterschaft geziemt, und dürfen und dann wieder aufgenommen haben, ihre größte Mißbilligung fich in diesem ihnen aufgedrungenen schweren Kampfe der Solidarität aus und erwarten, daß dieselben sofort die Arbeit wieder einstellen. und der Sympathie der gesamten Arbeiterschaft Deutschlands verInsbesondere verpflichten sich die Versammelten, nach wie vor an den sichert sein. Forderungen festzuhalten und die Arbeit nicht eher aufzunehmen, bis die Forderungen bewilligt find. Die Versammlung erwartet von der Verbandsleitung, daß sie die erforderlichen Maßnahmen ergreift, um die Steinträger zum solidarischen Verhalten gegenüber der Bewegung der Fahrstuhlarbeiter zu veranlassen,
Deutfches Reich.
Verfammlungen.
Lydk, 6. Juli. ( Privatdepesche des„ Borwärts".) In Bialystod wurde am Dienstagabend an einer belebten Straßenkreuzung eine Bombe geworfen. Zwei Polizeioffiziere, zwei Schußleute und mehrere Polizeimeiftergehülfen wurden schwer ver wundet. Polizei und Militär sperrten die Hauptstraßen ab. Das Militär schoß aufs Geratewohl ins Publikum. Besonders bestialisch hauste die Kavallerie im Judenviertel. Es wurden gegen 50 Personen meift unbeteiligte getötet und über 100 verwundet. Der Bolizeimeister demissionierte. Ueber die Stadt wurde der Kriegszustand verhängt. Die Arbeiter traten in den Generalstreit. Kein Tramwaywagen fährt. In der Stadt herrscht kolossale Aufregung.
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Wien , 6. Juli. ( W. T. B.) Abgeordnetenhaus. Während der Verhandlung über den deutschen Handelsvertrag protestieren die Tschechisch- Radikalen unter anhaltendem, ohrenbetäubendem Lärm gegen die Verhandlung und fragen, was mit ihren Dringlichkeitsanträgen sei. Referent Dr. Baernreither erstattet unter ununterbrochenem, tosende Lärm der Tschechisch- Radikalen, welche mit Signalpfeifen und mit Büchern auf die Bulte flopfen, Bericht. Abg. Stein wirft plötzlich gegen die Tschechisch- Radikalen eine Streufandbüchse, welche hinter denselben zu Boden fällt ohne jemand ge= troffen zu haben. Die Tschechisch- Radikalen stürzen darauf gegen die vorderen Bankreihen. Große anhaltende Erregung, ohrenbetäubender Lärm dauert während des ganzen Referats Baernreithers an, erst während der Rede des ersten Redners Kulp legt fich allmählich der Lärm.
Der Zentralverband der Schmiede hielt am Montag eine außer ordentliche Versammlung in Kellers Saal ab. Graveur Brüdner referierte über den Gewerkschaftskongreß. Er besprach die einzelnen Die Unternehmer Schleswig- Holsteins im Klaffenkampf. Der Punkte der Tagesordnung und legte feine Stellung zu denselben soArbeitgeberverband in Hadersleben , der vor ein paar Tagen wie zu den Beschlüssen des Kongresses dar. Zum Generalstreit Gefunkenes Unterseeboot. erst gegründet worden, kann sich rühmen, die perfiden Praktiken, die sagte er, er sei ein Gegner desselben, weil die große Mehrheit der die Unternehmer in legter Beit in den Klassenkampf eingeführt Arbeiter noch indifferent jei. Erst müsse der Gedanke der modernen Ferryville( Tunis ), 5. Juli. ( W. T. B.) Ein Unterseeboot haben, durch einen neuen Trick übertrumpft zu haben. In Haders- Arbeiterbewegung in den Massen noch weiter verbreitet werden, und mit einer Besagung von 13 Mann ist gesunken. Nach weiterer leben sind die Bauhülfsarbeiter in den Ausstand getreten, je mehr das geschehe, desto mehr werde die Macht der Herrschenden Meldung wurden der Kommandeur und zwei Mann der Besabung weil ihre bescheidene Lohnforderung, Erhöhung des Stundenlohnes gebrochen. Was die Maifeier betrifft, so habe die geringe Durch des gesunkenen Unterseebootes im Augenblick, wo sich das Unglück von 35 auf 40 f., nicht bewilligt worden war. Durch den Streit führung der Arbeitsruhe bewiesen, daß die Arbeiter noch nicht in ereignete, in die Luft geschleudert. Dreizehn Seeleute befinden sich wurden auch die Maurer in Mitleidenschaft gezogen und mußten der Lage seien, den Generalstreit durchzuführen. Der 1. Mai werde noch, in dem Unterseeboot, welches bis auf den Grund der Bucht auf Beranlassung der Unternehmer die Arbeit einstellen, da ihnen ein Feiertag bleiben, auch die Arbeitsruhe werde bestehen bleiben, von Biserta gefunken ift. Taucher berichten, daß die Seeleute auf auf den Bauten das Material nicht mehr zugetragen wurde. Die aber die Gewerkschafter. könnten die finanziellen Opfer nicht auf ihre Rufe antworten.
Brantw. Red.: Franz Rehbein , Berlin . Inserate verantw.( mit Ausnahme der Neue Welt" Beilage): Th. Glode, Berlin . Drud u. Bertag: Vorwärts Buchdr. u. Berlagsanst. Paul Singer& Co., Berlin SW. Hierzu 2 Beilagen u.Unterhaltungsbl.