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Ruhwald.
Bausbewohnern gelang, das Feuer Galb zu erstiden, so hatte die Stelle eines entlassenen Bostassistenten angestellt worden. erwarten deshalb insbesondere auch von der Berliner Arbeiters Außer den Frau doch schon schwere Brandwunden an der Brust und an den Gellin fühlt sich durch den zweiten Artikel beleidigt, in dem schaft eine rege Beteiligung an dieser Veranstaltung. Händen davongetragen. Sie wurde von den Samaritern der ihm vorgeworfen wird, er habe dadurch, daß er mit dem Kassierer der kleineren Wirtschaften stehen uns folgende Lokale zur Verfügung: alarmierten Feuerwehr verbunden und mußte in ärztliche Be- Gewerkschafts- Kommission spielte, diesen zur Veruntreuung von Herm. Meißner, Adlershofer Garten", am Bahnhof; handlung gegeben werden. Wieder knüpfen wir an dieses Unglück Stassengeldern veranlaßt. Der Beklagte beruft sich darauf, daß Beyers Gesellschaftshaus, Bismarckstr. 10; wöll die Warnung, Petroleum beim Feueranmachen zu verwenden. Db's alles, was in dem Artikel gesagt werde, den tatsächlichen Angaben der steins ustgarten, am Wald; Jahnke, helfen wird I Goerfeschen Broschüre entnommen sei. Rechtsanwalt Liebknecht e sta urant", am Bahnhof Spindlersfelde; Schuchholz, hält dem Beklagten vor, daß doch Goerke seine Behauptungen, be- Garten- Restaurant, Glieniderstraße( am Walde). fonders die auf Sellin bezüglichen, in der am 2. Februar im„ Vor- Der soz. Wahlberein. Die Lotal- Kommiſſio v wärts" veröffentlichten Erklärung zurückgenommen und in aller Form als unbegründet erklärt habe. Zum weiteren Beweise dessen Treptow - Baumschulenweg. beruft sich Rechtsanwalt Liebknecht auf das in seinen Händen befind liche, von Goerse selbst unterschriebene Original dieser Erklärung. Am Sonntag, den 9. Juli, veranstaltet der Gesangberein Liedes- Freundschaft"( M. d. A.-S.-B.) ein Waldfest in BaumRechtsanwalt Modler bemerkt, Goerke habe nach Veröffentlichung schulenweg. Freunde und Gönner des Vereins sind hiermit herzlich dieser Erklärung in der Charlottenburger Neuen Zeit" erklärt, er habe die im Vorwärts" veröffentlichte Erklärung nicht unter- nachmittags 3 Uhr von Schmidt, Kiefholzstr. 22. Um rege Be eingeladen. Der Abmarsch der Treptower zum Waldfest erfolgt schrieben. Das Komitee. teiligung ersucht
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Gerichts- Zeitung.
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Zur Warnung für Dienstmädchen. Eine Hintertreppen- Pythia treibt im Westen Berlins ihr Unwesen. Auf der Straße spricht sie Dienstmädchen aus herrschaftlichen Häusern an die Mädchen find erfahrungsmäßig fast alle für einen Blick in die Zukunft zu haben und fragt nach einem gar nicht vorhandenen Mädchen, zu dem sie als Wahrsagerin bestellt sei. Durch glatte Worte schmeichelt Sie sich so ein, daß die Mädchen sie in die Küche oder in ihre Stube mitnehmen. Dort deutet sie die Zukunft aus zwei Spielen Karten so eingehend, daß sie noch nicht fertig ist, wenn das Mädchen durch eine Glocke zur Herrschaft oder nach der Eingangstür gerufen Sellin , über das Spielen mit Bleet, dem früheren Kassierer wird. Bezahlung hat sie vorher genommen, weiß daher, wo das der Charlottenburger Gewerkschafts- Kommission befragt, sagt: GeGeld des Mädchens liegt. Das steckt sie ein und nimmt auch sonst wiß habe er mit Bleek gespielt, etwa fünf- bis sechsmal und zwar Stat, noch mit, was ihr gerade gefällt. Dann ist das Ende der Wahr- Sechsundsechzig und auch Vierblatt. Es sei aber nicht um hohe Befagerei sehr kurz. Die Bestohlenen merken ihren Schaden erst, träge gespielt worden, die Unterschlagung, der sich Bleek schuldig wenn die Person fort ist. Zuweilen hat sie auch aus den Woh machte, sei keine Folge des Spiels und stehe nicht mit demselben in Bekämpfung der Revolution durch den Groben Unfug- Paranungen abwesender Herrschaften gestohlen. Sie ist 25 bis 30 Jahre Zusammenhang. Bleek habe an ihn, Sellin , nichts verloren. Im graphen. Am Donnerstag hatte sich der Musikinstrumentenarbeiter alt, beleibt, dunkelblond, hat runde, vorstehende Augen und trug Gegenteil, er habe dem Bleet seine Unterstübung angeboten, als es amenz vor der 143. Abteilung des Schöffengerichts zu vereinen schwarzen Rock, ein graues Sommerjackett und eine blau und ruchbar wurde, daß Bleek sich an der ihm anvertrauten Kasse ver- antworten, weil er die Maifestversammlung des Fachvereins der grün karierte Bluse. griffen habe. Musikinstrumentenarbeiter nach dem Bericht des überwachenden BeEin Liebesbrama. Die 36jährige Arbeiterfrau Berta Majewski Die Verlesung des Strafurteils gegen Bleek ergibt, daß der- amten mit einem Hoch auf die internationale zielbewußte revo= erhielt in ihrer Wohnung Dunderstr. 18 öfter nachmittags den Besselbe wegen Unterschlagung von 250 M. gewerkschaftlicher Gelder lutionäre Sozialdemokratie geschlossen hatte. Nach seiner eigenen fuch eines Herrn. Nachbarsleute merkten dies und verständigten den sowie wegen schwerer Urkundenfälschung, die damit im Zusammen- Angabe hat Kamenz das Hoch auf den revolutionären Sozialismus auf Arbeit befindlichen Ehemann. Das erfuhr Frau M. am Mitt- hang steht, zu drei Monaten Gefängnis verurteilt worden ist. In ausgebracht. Er betonte auch, und ein Zeuge bestätigt es, daß nur woch, ließ ihre drei Kinder von sieben bis zu drei Jahren zurück dem Urteil ist nicht festgestellt, daß das unterschlagene Geld im Spiel Mitglieder des Fachvereins zur Versammlung zugelassen wurden, und entfernte sich, um angeblich zu verreisen. Am Nachmittag des- berloren wurde, das Gericht hat vielmehr angenommen, daß Bleek von diesen habe sich sicher niemand, durch das Hoch beunruhigt ge= selben Tages tehrte ein Paar in einem Gasthof am Schlesischen durch eine wirtschaftliche Notlage zu seinem Fehltritt veranlaßt fühlt, so daß also die Voraussetzungen einer Berurteilung wegen groben Unfugs fehlten.- Nun hatte aber, wie das Gericht feststellte, Bahnhof ein, das sich als Monteur Emil Schneider und Frau Martha worden ist. geborene Bock aus Breslau in das Buch eintrug. In der Nacht Unter den vielen zu diesem Prozeß geladenen und erschienenen ein Striminalbeamter in Zivilfleidung Eingang in die Versammwurden beide vergiftet aufgefunden; die Frau starb auf der Unfall- Zeugen befindet sich Bleek nicht. Der Beklagte erklärt, er könne auf lung gefunden, obgleich an der Tür jeder Eintretende seine Mitwie fönnte es Rechtsanwalt Lieb- gliedschaft nachweisen mußte. Dieser Beamte hat station am Mariannemufer, der Mann kam besinnungslos nach Bethanien. das Zeugnis desselben nicht verzichten. an dem revolutionären Hoch vorschriftsmäßig AnAuf dem Tisch des Fremdenzimmers lag ein Pappschild, das die necht bemerkt hierzu, er halte die Ladung Bleeks nicht für er- anders sein Frau auf einem Bahnhof abgerissen hatte. Auf der Rückseite stand: forderlich, er wolle aber keinem Beweisantrage der Gegenpartei stoß genommen. Diese Tatsache ist für die Rettung des Staates Besten Dank für Deine Güte! Sei den Kindern eine Mutter; widersprechen, da die Kläger an der gerichtlichen Aufklärung dieser von großer Bedeutung, denn wenn grober Unfug vorliegen soll, Gott wird Dir's lohnen. Deine Schwester Berta." Die Adressatin, Angelegenheit ein mindestens ebenso großes Interesse haben, wie der muß das Publikum belästigt worden sein, und dieser Kriminalbeamte ist im vorliegenden Falle das belästigte Publikum gewesen. eine Frau Anna P., wohnt in demselben Hause der Dunderstraße. Db der angebliche Schneider, der am Donnerstagnachmittag noch Dieses Publikum" trat denn auch nach Schluß der Versammlung lebte, den richtigen Namen angegeben hat, konnte noch nicht ermittelt an seinen. uniformierten Kollegen heran mit den Worten:„ Herr Das hatte der werden, da er mit dem Tode ringt. Wachtmeister, haben Sie auch das Hoch notiert?" Wachtmeister gewissenhaft besorgt, denn, wie er als Beuge aussagte, geht seine Instruktion dahin, daß er, wenn ein hoch auf die revo= zu vermerken hat. Ob das Hoch der Sozialdemokratie oder dem Sozialismus galt, wisse er nicht, jedenfalls sei das Wort„ revolutionär" gebraucht worden. Der Staatsanwalt meinte, es sei gleichbedeutend, ob ein Hoch auf den Sozialismus oder auf die Sozialdemokratie ausgebracht werde. Der Sozialismus sei die Summe der Anschauungen, welche die Sozialdemokratie vertritt und die Sozialdemokratie sei die Summe der Menschen, welche diese Anschauungen durch den Umsturz des Staates verwirklichen wollen. Wenn jetzt, wo in Rußland die Revolution ihr Haupt erhoben habe, in einer öffentlichen Versammlung die Revolution verherrlicht werde, dann müsse der preußische Staat zeigen, daß er noch die Macht habe, den Umsturzbestrebungen entgegenzutreten. Er beantrage Deshalb, den Angeklagten mit 50 M. zu bestrafen.
Wer kennt Robert Willner? Die Advokatenwitwe Frau Therese Robert Willner, geboren in Teplit, absolvierter Hörer der Philosophie, verließ am 10. Juli 1903 Wien , ohne seitdem Nachricht von fich zu geben. Er bekannte sich als Anhänger der Sozialdemokratie, und es ist wahrscheinlich, daß er sich in Deutschland aufhält. Viel leicht weiß ein Leser des Vorwärts" etwas von ihm und veran laßt ihn, seiner Mutter ein Lebenszeichen zu geben.
Vermißt wird seit dem 1. Juli der 65 Jahre alte Friedrich Westphal, der Wrangelstr. 14, Seitenflügel 4 Treppen wohnte. Er war mit schwarzem Jackett und grauer Hose sowie weißem Strohhut bekleidet und trug eine filberne Taschenuhr und einen braunen Spazierſtock. Seine Größe ist etwa 1,60 Meter. Wer etwas über ihn weiß, wolle der Polizei Auskunft geben.
Beklagte.
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Nach weiteren Erörterungen der Prozeßbeteiligten über den Umfang der Beweisaufnahme wird seitens des Beklagten bemerkt, er sei bereit, bezüglich aller den Kläger Sellin betreffenden Angaben der„ Germania " den Wahrheitsbeweis anzutreten. Bleet, auf dessen Ladung er bestehe, solle nicht nur bekunden, daß er durch das Spiel auch über die Anstellungsverhältnisse in der Charlottenburger Orts frankenkasse aussagen. Durch andere Zeugen solle der Beweis erbracht werden, daß unter den Sozialdemokraten Charlottenburgs eine Korruption herrsche, deren Mittelpunkt Sellin sei. Das Gericht beschloß, die Verhandlung zu vertagen und zum nächsten Termin den Zeugen Bleek zu laden.
Spandan.
Durch Blitzstrahl in Brand gesetzt wurde in der Nacht zum Donnerstag das Körnermagazin des Proviantamtes. Der Strahl zündete und es wurden Vorräte an Hafer, Mehl und Zwieback in Säden im Werte von mehreren hunderttausend Mark vernichtet. Feuerbericht. Ueber ein Dutzend Alarmierungen hatte die Wehr Der Bliz hatte vermutlich schon gegen 10 Uhr gezündet, dies wurde aber in der Zwischenzeit zu verzeichnen. Nach der Oranienstr. 101/102 erst, als das Feuer um 12 Uhr aus dem Dach schlug, bemerkt. Die wurde sie Donnerstag mittag gerufen, weil dort im linten Seiten- Garnison- Feuerwehr vom 3. Pionierbataillon und die städtische flügel ein Bosten Papier , Pappen usw. in Brand geraten war. Der Feuerwehr griffen mit Dampffprize und Hydranten, zuſammen mit 17. Löschzug beseitigte die Gefahr.- Gardinen und Deden gingen 12 Rohren, die Flammen an. Berunglückt ist trotz der vielen Mehldann in der Taubenstr. 41 in Flammen auf, während in der explosionen niemand. Das Mehl brannte nachmittag noch. Dresdenerstr. 85 Lumpen eingeäschert wurden. In der Baugener straße 7 brannten Preßkohlen auf dem dortigen Platz. Die AbLöschung erfolgte mit einer Schlauchleitung. Hölzer hatten weiter in der Schönhauser Allee 66/67 und der Fußboden und die Baltens lage in der Mühlenstr. 58 Feuer gefangen. Nach der Schiebelbeinerstr. 46 wurde die Wehr gerufen, weil dort ein Bienenschwarm umberschwirrte und die Passanten belästigte. Er wurde in furzer Beit eingefangen. Die übrigen Alarmierungen, die noch aus verschiedenen Straßen vom Gesundbrunnen und Wedding einliefen, waren auf Kellerüberschwemmungen, die infolge des Gewitterregens entstanden waren, zurückzuführen.
stellte.
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Vorort- Nachrichten.
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Friedrichsfelde.
der Arbeiten
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Das Gericht erkannte auf eine Geldstrafe von 30 M. Die Versammlung sei nicht nur von Vereinsmitgliedern besucht gewesen, da ja ein Kriminalbeamter die Kontrolle passieren konnte. Wenn auch nur dieser eine beunruhigt worden sei, so genüge das zur Verurteilung wegen groben Unfugs.
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Der Ueberfall am Untergrundbahnhof Zoologischer Garten sollte am 7. und 8. d. M. das Schwurgericht am Landgericht II be= Die Gemeindeoberherrschaft der Viehzentrale. Die Gemeinde- schäftigen. Wegen versuchten schweren Raubes ist der Bauarbeiter vertretung beschäftigte sich in ihrer letzten Sizung mit der Beschluß- Karl Schönborn angeflagt. Wie noch erinnerlich sein dürfte, fassung über den Ankauf von Rieselländereien. Der wurde im März d. J. ein schwerer Raubanfall auf das als Fahr. Gemeindevorsteher berichtete über die in voriger Sizung be- fartenverkäuferin in der Untergrundbahnstation angestellte Fräulein anstandeten Bunfte und empfahl den Ankauf. Nach kurzer Diskussion Effenberger berübt. Als Fräulein E. zwischen ein und zwei wurde beschlossen, die angebotenen 736 Morgen in der Münchehofer Uhr nachts ihre Kaffe geordnet hatte, wurde fie plöglich von einem Feldmark für den Preis von 750 M. pro Morgen anzukaufen, ferner Mann angegriffen, der mit einem scharfen Beil bewaffnet war. zwei Wirtschaftshöfe nebst Gebäuden für 65 000 m. Somit hat Fräulein E. stieß laute Hülferufe aus, wodurch der Räuber, der Friedrichsfelde sein eigenes Rieselgut, die Kanalisation fann in An- es anscheinend auf einen Lederbeutel mit etwa 800 M., die Tagesgriff genommen werden. Wegen verschiedener Vorkommnisse losung, abgesehen hatte, die Flucht ergriff. Die Ueberfallene hatte Die Ermittelungen nach bei Gemeindearbeiten und deren Vergebung hatten unsere ziemlich schwere Verlegungen erlitten. Parteigenossen schriftlich den Antrag gestellt, eine ständige dem Täter waren mit großen Schwierigkeiten verknüpft. Als einzige Bautommission zu wählen. Diesem Antrage hatten Handhabe bot sich der Kriminalpolizei nur eine am Tatorte zurüdCharlottenburg. Partei- gelassene Mütze und das zur Tat benutzte Beil. Nach vielen Besich auch mehrere bürgerliche Vertreter angeschlossen. genoffe Pinseler begründete dann den Antrag. Er wies darauf mühungen gelang es, den Angeflagten Schön born als mutDie rote Garnison der hin, daß bei den in den letzten Jahren für Rechnung der Gemeinde maßlichen Täter festzunehmen. Mehrere Personen, die den nächtBekanntlich veröffentlichte Genosse Goerte in Charlottenburg aufgeführten Baulichkeiten sich erhebliche Mängel herausgestellt lichen Vorfall aus einiger Entfernung beobachtet hatten, glaubten in im Dezember 1903 eine Broschüre, worin er eine Reihe von Klagen haben, welche bei Vorhandensein einer ständigen Baufommission un Schönborn auch den Täter wiederzuerkennen. Den interessantesten über Partei- und Krankenkassenverhältnisse in Charlottenburg auf möglich gewesen wären. So sei der vor drei Jahren aufgeführte Beweis, daß der Angeklagte der Täter sei, erbrachte indessen der Die Behauptungen Goerkes wurden damals von der Armenhausanbau derartig unzweckmäßig gebaut, daß der Gemeinde Gerichtschemiker Dr. Jeserich. Dieser fand in der von dem bürgerlichen Presse, besonders der Germania " begierig auf- jährlich über 300 m. Kosten für Abfuhr des Wassers entstehen. Ferner Täter zurüdgelassenen Müße mehrere Kopfhaare. Durch photogegriffen und als willkommenes Material benußt, um wies Redner auf die Unhaltbarkeit des derzeitigen Modus graphische Untersuchungen stellte Dr. Jeserich fest, daß die Haare Seitens der Rechtsamjere Partei in bekannter Weise zu verunglimpfen. Für unsere bei Prüfung, Veranschlagung und Vergebung von Gemeinde- von dem Kopfe des Angeklagten stammten. Parteigenossen war die Veröffentlichung Goertes erledigt durch eine bauten hin. So sind Die Entwässerungsanwälte Dr. Karl Löwenthal und Dr. Werthauer ist nicht Erklärung, welche Goerke vor dem Vorstand des Charlottenburger anlage für 128 000 Mark ant die Firma Bruch u. Schlee nur ein Alibibeweis angetreten worden, sondern es wird auch die Wahlvereins abgab, der in dieser Angelegenheit als Schiedsgericht ohne jegliche Ausschreibung vergeben worden, trotzdem diese Unter- Möglichkeit bestritten, derartige chemische Untersuchungen mit so fungierte. Diese Erklärung ist in Nr. 27 des" Vorwärts" bom nehmer in einer vorherigen Sitzung als unzuverlässig bezeichnet großer Genauigkeit auszuführen, daß auf Grund solcher eine Ver2. Februar 1904 abgedruckt. Goerke sagt darin, er bedauere die bos wurden und erst Einholung von Auskunft in anderen Gemeinden urteilung eines nur geringfügig vorbestraften Mannes erfolgen ihm nicht gewollten Folgen, welche seine Broschüre durch ihre Aus- verlangt wurde. Pinseler meinte ferner, der Gemeindevorsteher könne, dem sonst ein gutes Beugnis ausgestellt werde. Der zu der Schlachtung in der bürgerlichen Presse gehabt hat, ferner erfläre er, werde laut§ 88 der Landgemeindeordnung die Vergebung 2c. aller Verhandlung geladene Dr. Jeserich teilte indessen mit, daß er sich daß die von diesen Blättern gegen den Genossen Sellin erhobenen Gemeindearbeiten für sein alleiniges Recht in Anspruch nehmen. zurzeit auf seiner Urlaubsreise befinde und nicht erscheinen könne. Anschuldigungen in seiner Broschüre nicht enthalten seien, er be- Demgegenüber gebe der§ 103 der Landgemeindeordnung der Ge- Die Verhandlung, zu welcher außer 30 Zeugen noch 5 Sachverdauere, daß der Wortlaut derselben eine solche Deutung er- meindevertretung das Recht, seinem Vorschlage gemäß zu verfahren, ständige geladen find, mußte aus diesem Grunde aufgehoben werden fahren habe. d. h. eine Bautommission zu schaffen, ohne deren Mitwirkung feine und wird nunmehr erst nach den Gerichtsferien das Schwurgericht II Troß dieser Erklärung Gberfes griff die„ Germania " dieſe derartige Arbeit veranschlagt und vergeben werden darf. Der Herr beschäftigen. Angelegenheit nach einem halben Jahre von neuem auf. Im August Gemeindevorsteher Löchert trat, wie zu erwarten war, diesem und September 1904 brachte sie zwei Tange Artikel, in denen sie sich Antrage entgegen. Die Vergebung der Entwässerungsarbeiten ohne die in der Goerkeschen Broschüre enthaltenen Behauptungen zu eigen Ausschreibung an den Unternehmer Bruch sei auf ausdrücklichen macht. In dem ersten Artikel vom 30. Auguſt wird unter anderem Wunsch der Viehzentrale( Ring) und des Bauernguts behauptet, in der Charlottenburger Ortskrankenkasse würden auf besizers west fa I erfolgt; übrigens gebe doch die Gemeinde nur Betreiben des Wahlvereins nur Parteigenossen angestellt, denen auf 38 000 M., fomit haben die anderen Interessenten zu bestimmen gehabt. solche Weise ein gutes Unterkommen geschaffen werde. Von drei Jn dieselbe Kerbe hieben noch einzelne Schöffen sowie ganz beStrantenkontrolleuren, die ihre Pflicht verlebt hätten, sei nur einer, sonders der echt freifinnige Apothekenbesizer Roth, der keine der nicht Sozialdemokrat war, entlassen worden und an Stelle eines Gelegenheit vorübergehen läßt, ohne daß er das Selbstverwaltungsentlassenen Bostassistenten sei ein Buchbinder H. angestellt worden, recht der Gemeinden in der Theorie verherrlicht. Hier brach seine lediglich, damit wieder ein Parteigenosse einen Posten bekomme. Opposition fläglich zusammen. Er freute sich sogar über den Der zweite Artikel vom 4. September 1904 wiederholt alle wesent jezigen Zustand, da doch der Gemeindevorsteher und die Schöffen lichen Behauptungen der Goerkeschen Broschüre, unter anderem auch die alleinige Verantwortung tragen müßten. Für den Antrag traten die: Der sozialdemokratische Stadtverordnete Sellin , der Mittelpunkt noch die Herren Hinge, Hevemeier und Brekow auf. Geder Korruption in Charlottenburg , habe das Spiel der Harmlosen noise Pinseler wies zum Schluß die seitens der Gegner ermit dem Erfolge betrieben, daß der Kassierer der Charlottenburger hobenen Einwendungen zurück. Das Bestimmungsrecht der InterGewerkschafts- Kommission sich an der ihm anvertrauten Kaffe effenten bei der Vergebung der Entwässerungsarbeiten war zurüdbergriff. zuweisen, weil nach dem Vertrage die Gemeinde allein die UnterWegen dieser Behauptungen haben die Genossen Sellin und haltungspflicht habe. Ganz besonders leuchtete er dem Freisinns- Swinemde. 755 N Henschke gegen den verantwortlichen Redakteur der„ Germania ", mann Roth, dem Befürworter des Selbstverwaltungsrechts, heim. Hamburg 758 3 Die Dr. Bedmann, die Privatbeleidigungsflage angestrengt. Der Antrag wurde bei der Abstimmung mit zehn gegen acht Berlin Klage wurde am Donnerstag vor dem Schöffengericht verhandelt. Stimmen abgelehnt. Der Gemeindevorsteher stimmte als erster Frantj.a.M. 760 N München Den Klägern stand Rechtsanwalt Dr. Karl Liebknecht, dagegen. Wien Beklagten Rechtsanwalt Modler zur Seite.
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Der Kläger Henschke fühlt sich durch den ersten Artikel be- Adlershof . Teidigt, denn mit dem Buchbinder H., dem durch Anstellung bei der Ortsfrankenkasse eine Sinekure geschaffen worden sein soll, förne nur er gemeint sein.
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Berliner Marktpreise.( Ermittelt vom Polizei- Präsidium.) Futter gerfte, gute Sorte 1 Dz. 16,00( 15,20), mittel 15,10( 14,30), geringe 14,20( 13,40). Hafer, gute Sorte 16,40( 15,50), mittel 15,40( 14,60), geringe 14,50( 13,70), frei Wagen und ab Bahn. Richtstroh 5,32( 5,00). Heu( neu) 6,80( 5,00), alt 0,00( 0,00). Erbsen, gelbe, zum Kochen 40,00( 30,00). Speisebohnen, weiße 50,00( 30,00), Linfen 60,00( 30,00), Kartoffeln 9,00 ( 7,00). Rindfleisch, von der Keule, 1 g. 1,80( 1,30), Bauchfleisch 1,40( 1,00), Schweinefleisch 1,80( 1,30), Kalbfleisch 2,20( 1,20), Hammelfleisch 1,80( 1,40), Butter 2,80( 2,20), Gier( 60 Stud) 4,00( 2,80), Starpfen, 1 Kg. 2,20( 1,20), ale 3,00( 1,20), Bander 3,20( 1,80), echte 2,80( 1,40), Barsche 2,00( 1,00), Schleie 3,00( 1,20), Bleie 1,60( 0,80), Strebe( 60 Stüd) 20,00( 3,00.) Witterungsübersicht vom 6. Juli 1905, morgens 8 1hr.
Stationen
Barometer
stand mm
Wind
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756 NW
760 S
758 28
Windstärke
Better
3 bedeckt
3 wollig
4 Regen
2 Regen
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richtung
Windstärke
Better
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Temp. n. E.
5°.= 4° R.
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1 heiter 3 wollig
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17 Haparanda 747 SW 16 Petersburg 754 S 16 Scilly 766 NN 15 Aberdeen 76223 3woltig 5 bedeckt 16 Paris 763 N 2 bedeckt 1 heiter 19 Wetter- Prognose für Freitag, den 7. Juli 1905. Langsam aufflarend bei mäßigen nordwestlichen Winden und etwas höherer Tagestemperatur; leine erheblichen Niederschläge. Berliner Betterbureau.
Ein Bolts Waldfeft findet in Adlershof am Sonntag, den 9. Juli statt. Bekanntlich hatte die Arbeiterschaft seit Jahren einen Der Beklagte bemerkt dazu, Henschte sei nicht damit gemeint, schweren Kampf um die Lokalfrage zu führen. Nachdem es nun geWafferstand am 5. Juli. Ibe bei Aufsig- 0,35 Meter, bei die betreffende Angabe sei irrtümlich in den Artikel gekommen, die lungen ist, einige Versammlungsräume zu gewinnen, werden die Dresden 1,74 Meter, bei Magdeburg +0,72 Meter. Unstrut bei „ Germania " sei bereit, dem Kläger Henschte eine dahingehende Er- Inhaber dieser Lokale durch allerlei Chikane in ihrem Geschäfts- Straußfurt+1,00 Meter.- Dber bei Ratibor+ 1,06 Meter, bei Breslau betriebe gehindert. Um so mehr ist es angebracht, die Wirte, deren Ober- Begel+4,88 Meter, bei Breslau Unter- Begel 1,34 Meter, bei flärung zu geben. Weichsel bei Brahemünde+ 2,78 Meter. Rechtsanwalt Liebknecht hält dem Beklagten vor, es könne Lokale der Arbeiterschaft auch zu ihren Versammlungen zur Ver- Frankfurt+ 1,15 Meter. Warthe bei Posen+0,28 Meter. Neze bei Usch+0,46 Meter. niemand anders als Henschke gemeint sein, denn derselbe sei ja an fügung stehen, für die mannigfachen Verluste zu entschädigen. Wir Verantw. Redakteur: Frana Rehbein, Berlin , Für den Inseratenteil verantw.: Th. Glede, Berlin . Krud u. Verlag: Vorwärts Buchdruckerei u. Berlagsanstalt Baul Singer& Co., Berlin SW.
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