Lescbilitable?
Nr. 158. 22. Jahrgang.
1. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt.
Vom füdwestafrikanischen
Kriegsschauplat
liegt heute folgende längere amtliche Meldung vor:
Berlin , 8. Juli. ( Amtliche Meldung.) Hauptmann Rembe erreichte auf einem Streifzug längs des Epukiro und Groot Laagte am 13. Juni die englische Grenze. Das Sandfeld und die Gegend östlich der Linie Gams Bleh- Otjimanangombe ist von Hereros frei.
Die Befaßung von Otjimbinde ist nunmehr aufgegeben worden. Von den dort befindlichen Truppen wurden die 11. Kompagnie Regiments 1 nach Otjofondu, die 6. Batterie nach Okahandha verlegt.
Andreas floh nach dem Gefecht bei Atis am 9. Juni längs des Kam- Reviers.
General Trotha, der nächste Woche hier eintreffen will, hat nun eine Proklamation an das Namabolt erlassen, worin er fie auffordert, die Waffen niederzulegen, und auf die Köpfe der Führer größere Summen aussetzt. Hier verspricht man fich faum einen Erfolg von der Proklamation. Die Hottentotten find noch zu wenig geschwächt, haben noch Proviant und Munition mnd noch ihre sämtlichen Führer. Ob mit der Ankunft des General Trotha nun der Süden bald Ruhe bekommt? Viele Leute zweifeln daran."
Die pessimistische Auffassung des Briefschreibers hat sich als berechtigt erwiesen. Trotz aller Streifzüge und trop der Proklamation Trothas, die zum Meuchelmord aufforderte, hat sich die Situation während der inzwischen verflossenen zwei Monate nicht verändert.
Der Brief beweist aber auch, wie recht wir mit der VerAls von zwei Seiten Abteilungen gegen ihn bordrangen, urteilung der Proklamation Trothas hatten, die wir als wandte er sich mit wenigen Begleitern in das Zaris- Gebirge, Schmach für einen Kulturstaat bezeichneten. Sie war nicht wohin ihn Hauptmann Baumgärtel durch außerordentlich nur unflug, sondern sie war auch im höchsten Maße fittlich schwieriges Gelände verfolgt. Andreas soll durch die seit Ende März ununterbrochen fortgeführte Verfolgung alles Vieh und den berwerflich. Wie aus dem Inhalt des Briefes hervorgeht, führte bisher der vielgeschmähte Räuber" Morenga den größten Teil seiner Leute verloren haben. Stampf mit zivilisierteren Mitteln als General v. Trotha selbst!-
Die Erfahtompagnie la und die 4. Etappenkompagnie haben Maltahöhe, Kleinponz, Nomtsas, Hoornkrans, Areb, Nauchas und Awabes besetzt und säubern die Gegend durch Streifzüge.
die noch weiter südlich befindlichen Werften geschützt.
Sonntag, 9. Juli 1905.
eine ablehnende war und Stimmen laut wurden, die anderes Effeit berlangten.
Da befahl der erste Offizier der Garde zu feuern; die Garde tat dies aber nicht. Als der erste Offizier dies fah, ergriff er die Waffe des ihm zunächst stehenden Mannes der Garde und gab den ersten Schuß auf den Gefreiten Grigori Wassulinciut ab, den er tötete. Die Mannschaft, angesichts einer solchen Gewalttätigkeit bon seiten des Kommandements und einer so mitleidslosen Bes handlung der Untergebenen, sah sich genötigt, Mittel zur Selbstwehr zu ergreifen. Diesen Schuß hörend, kam das gesamte Kommando in Aufruhr und verlor die Besinnung.
Die Mannschaft sprang nach den Waffenpyramiden und, die Kartuschen hervorziehend, wurden die Waffen auch gleich geladen. Während eines Beitraumes von zehn Minuten gab die Mannschaft Salvenfeuer ab.
Die Offiziere flohen in die Kajüten oder suchten, ins Wasser springend, das Leben zu retten, indem sie nach dem in der Nähe befindlichen Torpedoboote Nr. 267 hinschwammen.
Der erste Offizier wurde auf dem Hinterdeck erschossen und sein Leichnam ins Meer geworfen. Dann wurde der Schiffstommandant aufs Deck gerufen und in gleicher Weise egekutiert.
Getötet wurden auch die Dffiziere Beutnant Neupofoeff, erster Artillerie- Offizier; Leutnant Ton, erster Minen- Offizier; Smirnot, erster Schiffsarzt; verwundet wurde Miciman Vachtin. Das Schicksal des Dffiziers Levenzeff blieb unbekannt.
Am Leben blieben: Hauptmann Gurin; erster Mechanifer Swietloff; die Leutnants Barstiewietsch und Kovalento; Sekundär Arzt Golenko; Praporschzici, Alereiew und Jastrebscheff; der Mechaniker des Nikolaiewster Etablissement Charkewitsch; der Reviseur Miciman Makaroff; der Kommandant des Torpedobootes Nr. 267 Baron Klodt; Leutnant Nazaroff; Briefter D. Barmen und Leutnant Kalignai, welche insgesamt sich für Solidarität und Zusammenwirken mit der Mannschaft erklärten.
Das Schicksal der zugrunde gegangenen niederen Chargen ist weniger bekannt; denn einzelne sprangen über Bord, weil das Schiff in die Luft zu fliegen drohte, indem Leutnant Ton im unteren Schiffsraum bei den Pulverkammern entdeckt wurde.
Zwanzig Arbeiter des französischen Etablissements und zwei Fischer, welche diese Vorgänge mitansahen und Zeugen sein tönnen, find sämtlich am Leben."
Hungersnot!
Die Bande des Morenga war nach dem Gefecht bei Narus am 17. Juni zuerst nach Süden geflüchtet, dann wurde erkannt, daß ihre Spuren auseinanderführten, hauptsächlich jedoch aus der Gegend von Narus in nordwestlicher Richtung. Hauptmann Siebert mit 3½ Kompagnien und 4 Geschützen sette Der Panzer, Potemkin" und das ihn begleitende die Verfolgung in dieser Richtung fort und stellte fest, daß sich Torpedo boot sind heute früh 2 Uhr vor Constanza einMorenga in der Gegend von Aob,( 18 Kilometer nordöstlich Nuradus) am Osthang der großen Karasberge befindet, wo er getroffen. Die rumänischen Behörden forderten die Besatzung wieder über 200 Gewehre verfügen folI.' Haupt- auf, sich unter den ihnen bei ihrer ersten Anwesenheit im Hafen mann Ritter mit einer Kompagnie und einem Geschütz erreichte, von gestellten Bedingungen zu ergeben oder die rumänischen GeKeetmanshoop aus, den Hottentotten entgegengehend, am 28. Juni wässer zu verlassen. Um 1 Uhr nachmittags haben sich die Wob und wird mit Hauptmann Siebert zusammenwirken. Cornelius, der sich in der Gegend von Kochas Besatzungen des" Potemkin" und des Torpedobootes unter den am unteren Fischfluß wieder festgesetzt hatte, sammelte dort über ihnen gestellten Bedingungen ergeben. Sie übergaben der 200 Kriegsleute, fodaß mit deren Weibern und Kindern an rumänischen Behörde beide Schiffe, auf welchen diese die 800 Seelen versammelt gewesen sein sollen. Die Schwierigkeiten rumänische Flagge hißte. Die Mannschaft wurde ans Land des dortigen Geländes sind außergewöhnlich große. Auf beiden Ufern des Fischflusses entlang ziehen sich Tagemärsche weit ger- gesezt und wird in kleinen Gruppen in verschiedene Ortschaften Petersburg , 8. Juli. Aus den verschiedenen Teilen RußHüftete Felsengebirge hin, die ein Erreichen des Reviers nur an des Landes gebracht werden. lands laufen Nachrichten ein über schlechte Ernte wenigen Stellen für einzelne Fußgänger erlauben. Die einzige Damit erreicht eine der eigenartigsten und tapfersten aussichten, besonders aus den mittleren Provinzen sowie aus Anmarschstraße von Kanibes auf Rochas bildet ein Saumpfad, Episoden der russischen Revolution ihren vorläufigen Abschluß. gewiffen Teilen Nord- und Südrußlands. In vielen Orten ist die der kilometerweit durch eine schmale Schlucht mit unerfteigbaren Der russischen Schwarze Meer- Flotte ist es nicht gelungen, des Frühjahrsernte allein einigermaßen gediehen, in anderen Provinzen Rändern führt. Hierhin hatte Cornelius einen Teil seiner Krieger vorgeschoben und weiter rüdwärts durch eine Steinschange Baren blieb zur Dhumacht verurteilt vor dem Entschluß der große Hungersnot befürchtet. Die Not der Landbevölkerung ist durch Krieger borgeschoben und weiter rückwärts durch eine Steinschanze aufständischen Kriegsschiffes Herr zu werden, die Marine des steht überhaupt gar keine Ernte in Aussicht. Es wird daher eine Major Gräser versammelte an der Quelle des Auchab Mannschaften des" Potemkin". Vielmehr war es der Mangel den Krieg gewachsen, da es in zahlreichen Ortschaften an Arbeitern 1½ Kompagnien( 120 Gewehre) unter Hauptmann Pichler, bei an Kohlen und Lebensmitteln, wodurch die Mannschaft mangelt. In vielen Orten befinden sich nur Frauen, Greise und Ranibes 1% Kompagnien( 100 Gewehre) mit 2 Feld. und 2 Ge- schließlich gezwungen wurde, sich zum Rückzug zu wenden. Kinder. In anderen Dörfern sind Frauenausstände ausgebrochen, birgsgeschützen unter Hauptmann v. 3mehl und entsandte Leut- Dieser Umstand aber gerade zeigt, wie verlogen alle jene Meldungen die Frauen fordern von den Behörden Brot und ihre Gatten. nant von Haefeler mit 30 Mann und 1 Gebirgsgeschütz durch sind, nach denen die„ Meuterer" privates Schiffsgut geraubt Nachtmärsche in den Rüden des Gegners nach Aiais. In der hätten und vermittelst Piraterie ihr Treiben fortsetzen wollten. Deputationenschwindel und die alten Traditionen". Nacht zum 27. Juni wurden die Angriffskolonnen zu Fuß, bon Nach völkerrechtlichen Sagungen sind die Matrosen des Tragetieren gefolgt, vorgeführt. Cornelius wich vor den von Petersburg , 8. Juli. ( Meldung der Petersburger Telegraphen Potemkin" als Westen und Nordosten kommenden Abteilungen Pichler und zwehl Deserteure zu betrachten und können nicht an Rußland welche Adressen überreichten und Ansprachen hielten, in denen sie den politische Flüchtlinge oder Agentur.) Der Kaiser empfing gestern wieder einige Deputationen, ausgeliefert werden. Kaiser der Ergebenheit der großen Masse des russischen Volkes versicherten, welches die Fortführung des Krieges wolle und auf altrussischer Grundlage die Dr. Versammlung bon Wolks. ganisation einer bertretern erstrebe, welche dazu berufen set, an der Gesetzgebung teilzunehmen. De tafell aufridg Kaiser antwortete: Ich danke Ihnen allen aufrichtig für die Gefühle und Ansichten, die Sie zum Ausdruck gebracht haben. Ich bin insbesondere glücklich zu sehen, daß Sie von der Anhänglichkeit an die alten Traditionen unseres Landes geleitet sind. Ein Staat tann nur start und fest sein, wenn er feine alten Traditionen treu bewahrt. Wir selbst haben in diesem Punkte gesündigt und vielleicht hat uns Gott deshalb gestraft. Ich muß Ihnen sagent, daß das Leben selbst uns die Wege weisen wird, wie die Fehler und Irrtümer zu beseitigen sind, welche bei dem großen, von mir zum Wohle meiner Untertanen geplanten 28erte unterlaufen tönnen. Ich bin sicher, daß Sie alle, und zwar jeder von Ihnen in seiner Umgebung, mir helfen, den Frieden und die Ruhe in unserem Lande wiederherzustellen und mir hierdurch den Dienst erweisen, den ich von allen meinen Untertanen erwarte, und ich hoffe zuversichtlich, daß Gott Sie hierin unterstütze."
auf Reidorus aus.
Hier erreichte ihn die Abteilung Bichler und stürmte in schwerem Gefecht die feindliche Stellung. Die unter Major Gräser eintreffende Abteilung Zwehl nahm die Verfolgung auf Aus Constanza in Rumänien werden uns Mitteilungen und erhielt bald von den beiderseitigen Höhenrändern lebhaftes gemacht, die durchaus bestätigen, daß die Mannschaft des Feuer. " Potemkin" fich in all ihrer schwierigen Lage durchaus eine Der Zug Gebirgsartillerie, der unter Beutnant Bender trob zivilifierte Haltung bewahrt haben. Es wird vom 5. d. M. ber Geländeschwierigkeiten zu folgen bermocht hatte, vertrieb hier uns geschrieben:
den Gegner.
Deffen Versuch, nach Süden zu entweichen, verhinderte die bei Aiais auf beherrschenden Höhen geschickt aufgestellte Abteilung Haeseler. Cornelius floh unter erheblichen Verlusten und Burüdlaffung einigen Biehs nach Westen, bis in die Dunkelheit hinein, unmittelbar berfolgt. Es fielen 2 Offiziere, 3 Mann; 1 Offizier und 11 Mann wurden berwundet. Major Gräfer setzt die Verfolgung fort.
Bei Sendlingsdrift am unteren Oranje und in der Gegend bon Witpüts treibt eine kleine Räuberbande ihr Wesen. Gegen fte ist eine Abteilung von 60 Mann von Kubub aus in Vormarsch.
Wie man sieht, sind entscheidende Schläge gegen bie Hottentotten noch immer nicht geführt worden, trozdem jezt gegen 14 000 Mann in Südwestafrita stehen. Den Hauptführern sind zwar Schlappen beigebracht worden- freilich nicht ohne große Verlufte auch der deutschen Mannschaften-, allein dem zersprengten Feind ist es noch immer wieder gelungen, sich von neuem zu sammeln und unseren Truppen die Spine zu bieten. Wie lange dies ermüdende und für die deutschen Steuerzahler ungeheuer toftspielige Spiel noch dauern wird, ist gar nicht abzusehen!
Sehr pessimistisch über die Kriegslage äußert sich auch ein Brief vom Kriegsschauplatz vom 29. April, den die Frank 8tg." beröffentlicht:
In demselben heißt es:
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brückte
In lezter Beit ist hier viel von Frieben gesprochen worden, denn in den Karrasbergen haben letzte Woche Berhandlungen hierwegen mit Morenga stattgefunden. Bu einem Resultat ist die Sache aber nicht gekommen, denn Morenga hat feine Stellungen verlassen und ist in zwei Haufen geteilt nach Diten und Norden abgezogen. Ueber die ganze Sache hört man hier folgendes: Der Bater Malino tosti von der katholischen Miffion in Heirachabis bei utamas ist ins Lager von Morenga gegangen, um diesen zur Einstellung der Feindseligkeiten zu bewegen. Morenga, der selbst - im Gegensaz zu seinen Unterführern friegsmüde sein soll, außerdem durch einen Schuß quer durch die Brust verwundet ist, dann den Wunsch aus, mit Hauptmann von Koppy zu ber handeln. Nun wurde betreffe der Bedingungen zuerst an General Trotha heliographiert und es bildeten fich hier über die Vorschläge zwei Parteien. Die eine, die Morenga und allen seinen Leuten das Leben garantieren und die gefähr lichen Elemente später deportieren wollte, die andere, die Morenga und alle seine Führer aufhängen wollte. Da es sich bis jetzt gezeigt hat, daß wir mit der gegenwärtigen hier vorhandenen Truppenmacht die Hottentotten nicht in unsere Hände bekommen, so wäre der erstere Borschlag der vernünftigere gewesen. Auch muß man zugunsten Morengas anführen, daß er nie einen Farmer ermordet und zwei Soldaten, von denen der eine verwundet, der andere unverwundet in seine Hände fiel, gegen den Willen seiner Leute wieder freigelaffen hat.
Während die Verhandlungen schwebten, haben unsere Truppen Morenga einzuschließen gesucht, was wohl der Grund gewesen ist, baß er feine Stellungen berlaffen hat. Die Hoffnung auf balbige Beendigung der Unruhen ist damit wieder vernichtet, und man ist doch auc hier so sehr kriegsmüde. Alles sehnt fich nach Hause.
Sonst aber bekommt Moenga sehr viel Proviant und Munition über die englische Gonze. Eine ganze Anzahl englischer Händler find feine Lieferanten und bas Geschäft floriert. Se sogenannten Sperrung" ber 200 Kilometer langen Ostgrenze( on Hafuur bis Dawignab) ist eine Kompagnie von 150 Mann vohanden.
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" Die angebliche piratenhafte Bedrohung des Hafens Con stanza durch den Potemkin" beruht auf frivoler Lüge; die Mannschaft des aufständischen Schiffes wollte einfach gegen bare Zahlung Proviant finden, nichts weiter. Die rumänische Regierung selbst sah sich in einer offiziellen Veröffentlichung heutigen Datums genötigt zu dementieren, daß ber Potemkin" eine brohende Haltung gegen die Stadt Constanza oder die Lokalbehörden eingenommen hätte und gleichzeitig, baß ihnen auch nur der geringste Proviant, wie fälschlich gemeldet, geliefert worden wäre. Uebrigens wäre es im Ernstfalle dem Niesenpanzer ein leichtes gewesen, mit den paar Nußschalen von rumänischer Kriegsmarine in dem offenen, unbefestigten Hafen Constanza fertig zu werden. Ein solcher Gedanke lag allem Anscheine nach den Aufständifen gänzlich fern; auch die Befürchtung, sie würden ein eben am Anfunftstage nach der Levante in Abfahrt begriffenes rumänisches Baffagierschiff auf offener See feiner Kohle und des Proviants berauben, erwies sich als leere Konjunktur. Man fann ohne Uebertreibung das Verhalten der Aufständischen torrekt und ritterlich nennen."
Der Bericht der Mannschaft des Potemkin" an die rumänischen Behörden.
Gott hat den garen gestraft, weil er an den alten Traditionen" gesündigt hat! Armes, armseliges Bäterchen!
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Odessa , 8. Juli. Die Polizei hat zahlreiche Personen, welche liberaler Jdeen verdächtig sind, ausgewiesen, darunter befinden sich angesehene Bürger, Professoren und Rechtsanwälte. Ihnen ist gleichzeitig verboten, Aufenthalt in größeren Städten Rußlands zu nehmen. Es ist mitgeteilt worden, daß die Matrosen des Botemlin" Bei Der ber russischen Handelsschiffahrtsgesellschaft gehörige ihrer ersten Einfahrt in den Hafen von Constanza einen Bericht Dampfer Kaiser Nikolaus II.", beffen Mannschaft in über die Ursachen und den Verlauf ihres Aufstandes an die Stonstantinopel aufständisch wurde und die Rüdfahrt nach Obesla rumänischen Behörden gegeben haben. Der Bericht ist in dem berlangt, ist hier eingetroffen. Der Generalgouverneur befahl, baß demokratischen Butarefter Blatt Abverut" in der Nummer vom die ganze Mannschaft an Bord bleiben müsse, weil die Behörden 22. Juni alten Stils wortgetreu wiedergegeben. fürchten, daß die Matrosen, welche landen, andere Matrosen zu Wir teilen das bemerkenswerte Aftenstüd hier vollständig mit: Ruhestörungen verleiten könnten. Am 11. Oftober 1904 wurde das Panzerschiff„ Anjäs Potemtin Tavricesti" in Dienst gestellt. Seither hat die Mannschaft fortwährend über ungerechte Behandlung seitens der Offiziere zu tlagen gehabt, so insbesondere auch wegen der Stost.
Wiederholt hat die Mannschaft um Verbesserung der Stoft gebeten, aber diese Reklamationen fanden keine Beachtung; gleich wohl ertrug die Mannschaft diesen Zustand gelassen bis zuletzt.
Am 12. Juni 1905 befand sich das Panzerschiff im Golfe Tendrowsky zum Zwecke von Schießübungen. Am 13. gleichen Monats wurde von Odessa Fleisch gebracht, welches gänzlich unbrauchbar zur Rostbereitung war, und zwar wegen des wider wärtigen Geruchs und einer Unzahl daran haftender Würmer. Deffemungeachtet wurde aus diesem Fleisch die Kost für die Mannschaft
bereitet.
Unruhen und Streits.
in 3tunsta Wola brach eine große Feuersbrunft aus. 900 Familien Warschau , 8. Juli. Während der gestrigen Grzeffe gegen Juden find obdachlos; bisher wurden 19 berkohlte Leichen aufgefunden. Streitbewegung hier wieber start zu. Wegen des Ausstandes der Warschau , 8. Juli. Infolge intensiver Agitation nimmt bie Fleischhauergesellen broht Fleischmangel.
Die Japaner befehen Sachalin! Petersburg, 8. Jult.( Meldung der Petersburger Am 14. Juni um 2 Uhr nachmittags erfuhr die Mannschaft, Telegraphen- Agentur".) General Liapunow teledaß das Effen aus solchem Fleisch bereitet war. Die gesamte graphiert von Sachalin unter dem 7. Juli: Um 9 Uhr morgens Mannschaft verzichtete auf das Gericht. Ein jeder begnügte fich in näherte sich ein japanisches Geschwader dem Dorfe Chipisan, Ruhe und Frieden mit einem Stück Brot und einem Glase Wasser. südwestlich von Korsakomst, und eröffnete das Feuer auf die So wurde die Mahlzeit fortgefeßt. Als es ruchbar wurde, daß die Küste. Ein zweites Telegramm bom 7. Juli meldet: Um Mannschaft diese Fleischsuppe nicht essen wolle, gab der Kommandant 2 Uhr nachmittags näherte sich ein japanisches Geschwader das Signal zum Sammeln; lezteres fand statt. Die Mannschaft wurde dem Dorfe Meree zwischen Chipisan und Korsatomst auf auf dem Hinterdeck aufgestellt. Der Schiffskommandant tam und fünfzehn Werft und eröffnete das Feuer aus Torpedobegann die Mannschaft zu fragen, warum sie das Mittagessen
nicht genießen wollte. Darauf antwortete die Mannschaft mit dem booten. Dann begann die Landung von 15 Schiffen. Um Hinweis auf das vorstehend über die Bereitung des Effens ge- 3 Uhr nachmittags näherten sich 3 Uhr nachmittags näherten sich 15 Torpedoboote fagte. Nun begannen der Kommandant und der erste Offizier zu Storsatomst. Die russische Batterie eröffnete das Feuer. fragen, wer von uns diese Suppe effen wolle, indem sie mit den Die Torpedoboote beschossen die Strandbatterie von Korsakowsk, Konsequenzen drohten, welche die Nichteinhaltung militärischer wurden aber durch das Feuer der Ruffen gezwungen, die Disziplin nach sich zöge. Ein Teil der Mannschaft aus Furcht Beschießung einzustellen und sich zurückzuziehen. Der Komman begann aus der Front zu treten und willigte barein, dant der russischen Abteilung leistete den übrigen feindlicher diese Suppe zu genießen. Der Rest der Mannschaft blieb berteilt in Gruppen stehen, während gleichzeitig die Garde unter Operationen folange als möglich Widerstand, gab aber dann Waffen befohlen wurde. den Befehl, die Küstengeschütze in die Luft zu sprengen und Der in Gruppen stehen gebliebene Teil der Mannschaft wurde alle Regierungsgebäude in Brand zu sehen. Daun zog er fid wieder gefragt, ob sie diese Suppe effen wolle, worauf die Antwort mit seiner Abteilung nach Norden zurück. Während des