feifellose Betätigung der Triebe und Leiden- f Sehr mitgenommen wurde ein junger Refrut mit Namen| herigen Mittel und Methoden sieht, daß der politische Maffenstreit fchaften in Wort und in Schrift eintritt, fogar Hoffmann. Dieser Mann war mit einem Blasenleiden, be- vor allem nicht im Widerspruch zum Parlamentarismus steht, daß er bis zu einem hartnäckigen Kampf um die Regalisierung einer haftet und näßte aus dem Grunde öfter des Nachts sein Bett. eine nur selten, in bestimmten geschichtlichen Situationen anwend bisher vom Staats- wie vom Sittengeſeh in gleicher Weise ver- Forstmann sönürte nun diesem Manne wiederholt das männliche bare Waffe ist. Kautsky bemerkt dazu:„ Unser Zentralorgan kritisiert pönten geschlechtlichen Verirrung. Und es ist eines der Glied mit einem Bindfaden eng zusammen, band ihn mit Händen sie( die Schrift), ohne auch nur begriffen zu haben, was sie sagt", und betrübenden Zeichen des Niederganges unserer öffentlichen ErTenntnis, wenn man sich von derselben Partei, welche eine ge- und Füßen an den Bettpfosten fest und ließ ihn trotz seines„ dies Mißverständnis ist das einzige, was es vorzubringen weiß, um fallene Frau eines Königsthrones für wert hält, gegen Wehegeschreies geraume Zeit in dieser Situation. Methode und Schlußfolgerungen des Buches abzulehnen". In Wahreinen Minister in Harnisch bringen läßt, weil er die üble An- Verschiedentlich mußte sich Hoffmann auf Befehl seiner heit ist von einem„ Mißverständnis" feine Nede. Es ist uns natürlich gewohnheit hat, mit guten Freunden hinter verschlossenen Türen Peiniger aufhängen, damit er aus der Luft fäme, wie diese gar nicht eingefallen zu behaupten, daß Genoſſin Roland- Holst in ein Glücksspiel zu spielen, welches trotz seiner individual- wirt- Stellvertreter Gottes fagten. Und unglaublich, der Rekrut ihrer Schrift die bisherige Taktik der Sozialdemokratie verwirft schaftlichen Gefährlichkeit in seiner gewerbsmäßigen Ausbeutung kam dem Befehle nach, er befestigte einen Strick an einem in oder daß sie den politischen Massenstreit für eine fortwährend und verboten sein würde. Man täuſche ſich nicht darüber, die Heze ist der Decke befindlichen Hafen, stellte sich auf einen Schemel, der in allen möglichen Situationen anwendbare Waffe ausgibt. Kautsky zwar gegen eine bestimmte Person gerichtet, welche leider eine ziemlich breite Reibefläche geboten hat, es ist aber damit das ganze ge- auf einem Tische stand, und steckte seinen Kopf durch die Schlinge. aber gibt von unserer Darstellung ein völlig verzerrtes Bild. Kein fellschaftliche Milieu gemeint. Man will eine neue Der Schemel wurde fortgezogen und ließ man dann den unvoreingenommener Leser des Artikels kann behaupten, wir 3 wiespältige Moral fonstruieren; dem Volt ist alles Mann, der in seiner Todesangst Gebete stammelte, hängen, bis hätten den Gedankengang der Schrift nicht sachgemäß wiedergegeben. erlaubt, selbst Verbrechen sind aus dem berühmten Milieu er bewußtlos wurde. Erst dann wurde er heruntergenommen Wenn wir dann unseren Gesamteindruck von der Wertung, die der der sozialen Bedrückung oder aber pathologisch usw. zu ent- und so lange von Forstmann mit einem Besenstiel geschlagen, politische Massenstreik in der Roland- Holstschen Schrift findet, in fchuldigen, die sogenannte herrichende Klasse hat bis er wieder zur Besinnung kam. Die Prozedur des Hängens den Satz zusammengefaßt haben, daß die Schrift den politischen fich aber einer lüdenlosen Sittlichkeit zu be- mußte Hoffmann auch am Bettpfosten machen, und zwar auch Streit als einen unter ganz bestimmten Verhältnissen möglichen fleißigen, sonst wird sie gebrandmarkt. Und wer weiß, ob sich an eine öffentliche Anerkennung des moralisch dis- unter den größten Mißhandlungen. Was nun an der Sache und erforderlichen Akt der proletarischen Notwehr zur Methode des qualifizierenden Charakters des gesellschaftlichen Glückspiels, wie unbegreiflich erscheint, ist, daß nicht allein feiner der Miß- Selaffentampfes, zum eigentlichen Mittel des proletarischen Sieges" man sie durch diese Rubstrat- Hetze angestrebt hat, nicht eine handelten sich zur Wehr sehte, was doch so menschlich erklärlich erhebe, so entspricht das allerdings u. E. der Tendenz der Schrift endlose Kampagne bon Denunziationen an gewesen wäre, nein, daß nicht einmal einer derselben eine vollkommen. Der Verweis darauf, daß Genossin Roland Holst schließen wird. Bom Minister wird man auf den Richter, Beschwerde einreichte! Im Gegenteil, der Kadavergehorsam selbst den Massenstreit als eine nur selten, in bestimmten von den Justiz auf die Verwaltungsbeamten abkommen und war den Leuten schon so in Fleisch und Blut über geschichtlichen Situationen anwendbare Waffe" bezeichnet, vermag damit würden wir einer Zeit entgegengehen, deren Wirkung auf gegangen, daß sie sich auf Kommando gegenseitig miß die allgemein in der Schrift hervortretende und sie beherrschende die Sittlichkeit des Volkes gegenüber die Luftige Sieben" das handelten. Die in Anschauung nicht zu und Sache wäre nicht reinste Kinderspiel wäre." Die" Deutsche Tageszeitung" scheint wirklich ein sehr lassung vom Militär einen Arzt hätte fon politische Streit das wesentliche und entscheidende Kampfmittel des Die„ Deutsche Lageszeitung" ſcheint wirklich ein sehr gedrungen, wenn nicht Coffmann nach feiner Ent- Entvidelung mit Rotverbigteit in Glutationens filtre, in benen ber fchlechtes Gewissen zu haben, wenn sie eine endlose Stampagne fultieren müssen. Dieser führte die Strankheitserschei Proletariats sei. von Denunziationen fürchtet. Sie scheint die unangenehme lleber nungen auf die Mißhandlungen zurück, die Hoffmann beim Schrift vor, da wir vielmehr ausführlich dargestellt haben, wie die zeugung zu hegen, daß es überall nur eines" Residenzboten" Militär erlitten, erst dadurch kam die Sache ins Nollen und Verfasserin in der Einschägung des Massenstreits nicht wider bedürfte, um eine Unzahl Rubstrat- Skandale ans Tageslicht zu wurde Forstmann verhaftet. Weil die Peiniger schon ins spruchslos ist, wie sie von der Auffassung, daß der politische befördern! Das Junkerorgan muß ja seine Pappenheimer kennen! Zivilverhältnis zurückgekehrt waren, wurde die Auflage am Massenstreit ein Ausnahmefall sein kann, schließlich dahin gelangt, Sehr unvorsichtig ist es auch von dem Blatte, an die Spiel- Striegsgericht zu Düsseldorf , das für den Wohnort Forstmanns ihn als eine unvermeidliche Regel des proletarischen Kampfes wissen zu wollen. Bei neun Zehntel der Duellraufereien 118 und dem Siegel 78 Fälle von Mißhandlungen. Das Urteil noch etwas nicht verstanden, wie Kautsky , ohne unſere Darſtellung spielt ja wohl das Ewig- Weibliche seine Roffe. Auch bewiesen ja die lautete für den ersteren auf 3 Jahre Gefängnis, die Unter- objektiv wiederzugeben, hochmütig meint. Enthüllungen aus der bekannten„ Kleinen Garnison", daß man sich suchungshaft wurde angerechnet, für den letzteren auf 3 Monate in den betreffenden Offizierstreifen nicht nur durch ausgedehnte Gefängnis. Dämmerschoppen über des Kavalierdaseins öde Jnhaltlosigkeit
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hinwegzutäuschen suchte, sondern daß man auch in allerhand Liebesaffären Abwechselung suchte. Einer der als Zeugen auftretenden Lentuants sprach ja damals unter allgemeiner Heiterfeit des gestrengen Gerichtshofes das klassische Wort aus, daß er sich das klassische Wort aus, daß er sich selbstverständlich" mit fleinen Mädchen amüsiert habe ,, wie jeder Leutnant". Und warum spricht das Junkerblatt nur von weiblichen„ Gheirrungen" fürstlicher Häuser, nicht auch von den doch viel zahlreicheren männlichen? gilaldian
Merkwürdigerweise sollen die Vorgesezten der beiden Hallunken keine Ahnung von deren Treiben gehabt haben! uteressant ist noch, daß die beiden Angeklagten nur zu ihrer Entlastung anzuführen hatten, es habe sich ihrer Ansicht nach nur um einen„ ff" gehandelt, der in den Kasernen so üblich ist.
Der Vertreter der Anklage führte aus, daß hier unerhörte Mihhandlungen vorlägen, die aber 5 Jahre zurückdatierten und heute nicht mehr vorkommen könnten(?!). Das VerUnd schließlich ist es doch auch ein kleiner Unterschied, ob ge- trouen der Rekuten zu ihren Vorgesetzten sei heute ein ganz wöhnliche Sterbliche feien es mun Proletarier oder notleidende anderes, ebenso sei das Pflicht bewußtsein der Unteroffiziere Blaublütige einem verbotenen Glücksspiel frönen, oder Justiz durch die ihnen immer wieder vorgehaltene Willensäußerung beamte, die über die Achtung der Geseze zu wachen haben! Der des Staisers, betreffend die Behandlung Untergebener, ganz „ Deutschen Tageszeitung" geht aber jedes Unterscheidungsvermögen bedeutend gewachsen. Der gute Mann, die Soldatenmißhandverloren in der schmerzlichen Beklemmung, daß auch anderwärts Lungen liegen, wie schon oft in diesem Blatte ausgeführt, Ruhstrat- Affären aufgedeckt werden könnten. Welche Wirkung auf in dem System, sie sind bedingt durch die außergewöhnliche die Sittlichkeit des Voltes" müßte es aber haben, wenn die Macht, die den Unteroffizieren, gewöhnlich ganz ungebildeten Sittlichkeit der herrschenden staffe einmal hüllenlos hervor Leuten, verliehen ist; die Soldatenmißhandlungen werden nicht früher verschwinden, bis das System verschwindet.
träte!
Die russische Nationalhymne
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Es ist auch überaus fennzeichnend für unseren Militarismus, daß eine solche Bestie in Menschengestalt wie Forstmann mit einer unendlich gelinderen Strafe davonkommt als jeder der beiden Altonaer Reservisten, die im Zustande der Betrunkenheit und im Wahne, nicht mehr der militärischen Disziplin zu unterstehen, Ausschreitungen begangen hatten, durch die keinem Menschen ein Leid zugefügt worden war!
ist nach Preußen geflüchtet und hat hier freudige Aufnahme gefunden, nachdem sie in Rußland selbst ausgespielt hat. Aus Danzig wird uns ein nicht uninteressantes russisch- preußisches Kulturbild von der 3oppoter Sportwoche übermittelt. Vor einigen Tagen, so wird uns geschrieben, protestierten im Zoppoter Kurhause mehrere junge Polen , als Die Stapelle die russische Nationalhymne spielte. Sie wurden dafür auf das Rathaus zitiert und dort wurde ihnen energisch zu Gemüte geführt, daß sie für diese Todsünde am heiligen Zarismus sehr leicht Die verdammten Zeitungen. Aus Halle berichtet man uns als lästige Ausländer ausgewiesen werden könnten. Mit dieser unterm 17. Juli: In der heutigen Stadtverordneten- Sigung, die gnädigen Warnung begnügte sich der polizeiliche Rofatenturs aber von 4 Uhr nachmittage bis 1/210 Uhr abends dauerte, kamen wieder nicht. Am 13. Juli machte sich im Kurgarten nach dem Blumen- neue Standalgeschichten zur Sprache. So teilte der liberale Stadtforso ein zahlreiches Polizeiaufgebot bemerkbar. Und urplötzlich begann die Kapelle ganz außerhalb des Programms mit besonderem Schneid auf von maßgebender Seite geäußerten Wunsch" als Einlage die- russische Nationalhymme zu spielen!- Die zahlreich anwesenden Russen und Polen waren jedoch vorsichtig genug diefe tuutenpatriotische Gegendemonstration ruhig über sich ergehen zu lassen. So füßt der borussische Polizeipatriotismus immerfort Väterchens bluttriefende Knute.
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Die Volksschulreaktion im Anmarsch.
verordnete Döhler in Form einer Anfrage mit, daß die Tierärzte fürzlich wegen schlechter Behandlung durch den SchlachtHausdirektor Reimers gestreitt haben. Der Tierarzt Elling, der sich vergiftet hat, soll, so vermutet man, wegen Maßnahmen des Direttors Selbstmord begangen haben.( Buruf: Zweiter Fall Polizist Neubauer!) In einem Falle der Beiseiteschiebung eines alten bewährten Beamten und Bevorzugung eines jüngeren warf man von bürgerlicher Seite dem Magistrat schnöden Undank vor. Der Bürgermeister v. Holly meinte bitter klagend: Meine Herren, es ist doch sehr peinlich, solche Dinge, mag es noch so gut gemeint sein", hier in aller Deffentlichkeit vorzubringen. Wie wird das Vertrauen zum Magistrat, überhaupt zur ganzen Stadtverwaltung erschüttert, wenn man nun solche Sachen auch noch in die Zeitungen bringt. Da gibt es kein Vertrauen der Untergebenen zum Vorgesetzten mehr. Jüher wurden die Skandale nach berühmten Muſtern„ als Ginzelfälle" bezeichnet. G Es wird nicht mehr lange dauern, dann sagt man, die Zeitungen haben die Skandale verschuldet. In Halle ist alles möglich.
führe,
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Es liegt um so weniger ein Mißverständnis der
Wir haben weder etwas mißverstanden
Jedoch soweit war Kautskys Polemik gegen unsere Ausführungen, wenn auch höchst unzureichend, so doch noch innerhalb der Grenzen, in denen eine fachliche Disfussion möglich ist. Dann aber vollbringt Kautsky das Folgende, das wir vollinhaltlich wiedergeben müssen:
" Was es( das Zentralorgan) außerdem darüber sagt, gilt dem Nachweis, daß die ganze Diskutierung des Massenstreiks überflüssig ist. Denn es bestehe die Gefahr, daß durch das eifrige Studieren und Diskutieren solcher Fragen die Phantasie der Arbeiter auf unsichere Hoffnungen gerichtet und von wichtigen, näherliegenden Aufgaben abgezogen wird- ganz abgesehen davon, daß das reichliche Reden von und Drohen mit der Revolution mehr geeignet ist, die reaktionären Zettelungen gegen die SozialDemokratie zu stärken, als die Arbeiterschaft zur Entschlossenheit zu erziehen" usw. Dann:„ der oberste Grundsatz der sozialdemokratischen Taktik ist und bleibt die Revolutionierung der Köpfe"; weiter: in einem Ausnahmezustand, sind alle Mittel der Notwehr berechtigt, nicht nur der Massenstreit"; ferner ist„ in jedem Lande die Situation eine besondere", und endlich wir wünschen wenig Worte, fraftvolles Handeln".
Die ganze lange Litanei, aus der wir hier nur einen Auszug geben können, erinnert lebhaft an die Reden, die Sancho Panja an Don Quixote richtet, wobei er, wenn er recht weise erscheinen will, einen Haufen von Sprichwörtern zusammenträgt, die fein Mensch bestreiten fann, die aber mit der Sache nichts zu tun haben oder vielmehr ebensogut bei jeder anderen Gelegenheit vorgebracht werden können.
Es gibt in der Tat feine große tattische Frage in der Partet, von Fragen des Endziels gar nicht zu reden, deren Diskutierung man nicht mit diesem Ragout von Gemeinplätzen ablehnen könnte.
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Diese Armseligkeiten aber sind alles, was unser Zentralorgan bisher aus eigenem zur Disfutierung des Massenstreiks beizubringen gewußt hat. Kein Wunder, daß sie ihm unbequem ist. Ist doch noch nie die Unfähigkeit des Vorwärts", der Partei in inneren Parteifragen als führendes Organ in seiner jetzigen Form zu dienen, so deutlich zutage getreten als bei dieser Gelegenheit. Natürlich ist unter einem führenden Organ nicht ein komman dierendes zit verstehen, sondern eines, das durch die Tiefe und Wucht seiner Gründe, durch sein Wissen und seine Erfahrung allgemeine Beachtung und Anerkennung erobert.
Zum Glücke steht der Vorwärts" aber mit seiner Abneigung gegen das Studieren und Diskutieren solcher Fragen" in der presse urteilen darf, teilen außerhalb der Nedaktion unseres Zentralorgans nur wenige Parteigenossen die etwas kosakische Anschauung, daß durch derartiges Studieren und Diskutieren" nur die Phantasie der Arbeiter ungesund entzündet und von nüßlicher Tätigkeit abgelenkt wird, und so hat auch fast die gesamte Parteipresse der Diskutierung des Massenstreiks bisher schon mehr Interesse und Verständnis entgegengebracht als unser Zentralorgan, so daß dessen Verständnislosigkeit nicht der Partei aufs Konto geschrieben werden darf."
Es läßt sich schwer vorstellen, daß noch oberflächlicher und noch mehr unsachlich polemisiert werden kann, als es hier seitens Kautskys geschieht. Wir haben nicht die erste Auseinandersetzung mit Kautsky über parteitaktische Fragen, aber, so lebhaft wir aneinander gerieten, es blieb doch immerhin noch das Bewußtsein, daß der andere Teil sachlich seinen Standpunkt vertreten will und daß die Auseinandersetzung nicht ohne Bereicherung und Belehrung ausgeht. Hier aber ist nicht eine Spur von Sachlichkeit geblieben, geschweige denn von herrschen soll.
Die„ Berl. Pol. Nachr." besprechen die Gerüchte über eine frühzeitige Einberufung des preußischen Landtages. Der Etat, führen sie aus, werde an dem üblichen Januartermin nicht vorgelegt werden können, so daß seinetwegen eine frühere Einberujung außer Betracht bleibt. Jedoch es gibt ja„ noch eine andere Vorlage, die bestimmend auf die geschäftlichen Dispositionen einwirfen könnte, das ist das Volksschulunterhaltungs- Gesetz, von dem nunmehr als sicher gilt, daß es den Landtag in der nächsten Tagung Auf die kritische Situation in Kamerun wirft folgende beschäftigen wird. Es stellt eine so wichtige und umfassende Vorlage dar, daß sehr wohl die Frage aufgeworfen werden fönnte, ob Gouvernementsverfügung ein' bezeichnendes Licht: Durch eine sofort in Kraft getretene Verordnung des Goubernicht mit Rücksicht auf sie der Landtag, schon im Herbst zusammenberufen werden sollte. Man hat zustimmungen hierzu ja neurs von Kamerum vom 14. April 1905 ist die Einfuhr von auch in der letzten Tagung des Abgeordnetenhauses zu hören be- Handelspulver und Vorderladern nach Kamerun ver Tommen. Ob die Entschließung jedoch am letzten Ende in dieser boten und zugleich Feimmt worden, daß diese Gegenstände auch der Pflicht zur Kameradschaftlichkeit, wie sie unter Parteigenossen Richtung ausfaller wird, bleibt abzuwarten. Jedenfalls würde die aus den amtlichen und privaten Lagerhäusern vorläufig Rüdsicht auf diesen Gefeßentwurf wohl der einzige Beweggrund für nicht herausgegeben werden dürfen. Man rechnet also allem Anscheine nach mit der Gefahr einer die frühere Ginberufung sein. Andere zu erwartende Entwürfe, wie die Novelle zum Einkommensteuer- Gesez, die Vorlage über die allgemeinen Erhebung. Anlage der Bestände der Sparlassen usw., ließen sich wohl glatt erledigen, auch wenn die Tagung erst im Januar nächsten Jahres eröffnet würde. Vor Ende September dürfte die Entschließung des Staatsministeriums in dieser Frage aber faum zu erwarten sein."
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Unmögliche Diskussion.
Das einzig Tatsächliche, was Kautsky fagt, ist unrichtig. Er versucht, das Verständnis der übrigen Parteipresse gegen die Verständnislosigkeit des„ Vorwärts" auszuspielen. In Wahrheit haben sich bisher nur wenige Parteiblätter über den politischen MassenIn einer Artikelferie über die Folgen des japanischen Krieges streit ausgesprochen, und unter den wenigen herrschen erhebliche und die Sozialdemokratie fommt Kautsky in der„ Neuen Zeit" Nuancen der Auffassung, von der„ Verständnislosigkeit" ganz zu auf die Stimmung in der deutschen Sozialdemokratie und den schweigen, die der Gewerkschaftsfongreß gezeigt hat. han politischen Massenstreit zu sprechen. Nach einigen Aus- Kautsky vertritt die Ansicht, der politische Massenstreit müsse Haarsträubende Soldatenschindereien.bedführungen, daß und warum er eine Diskussion des politischen eifrig diskutiert werden. Wir dagegen haben dargelegt, daß bei Zwei Schinderknechte hatten sich in den Gefreiten der Massenstreiks für nötig hält, pofemijiert er gegen den Artikel des allen diesen Auseinandersetzungen nicht irgend etwas GreifReserve Forstmann aus Wesel und Siegel aus Borwärts" in Nr. 146, in dem die Schrift der Genossin bares herausgesprungen ist, was über das hinausgeht, was wir vertreten, daß nämlich in bestimmten Situationen das Hagenau vor dem Kriegsgericht in Düsseldorf wegen Soldaten- Roland- Holst besprochen wurde. mißhandlungen, die sehr weit zurückliegen, zu verantworten. Kautsky beginnt mit der unrichtigen und durch nichts be- Proletariat jedes Mittel des Kampfes, nicht nur den politischen Diese beiden dienten in den Jahren 1900 bis 1902 bei der gründeten Vermutung, daß das Zentralorgan das Diskutieren des Massenstreif, benutzen soll. Aber sei es, Kautsky will studieren und 10. Kompagnie des 2. Garde- Regiments zu Fuß; es wurde Massenstreits verpöne, jedenfalls um den Einklang zwischen diskutieren. Und mm, da jemand es wagt, seiner Anschauung int ihnen, da sie Gefreite waren, eine Rekrutenabteilung unter Partei und Gewerkschaften aufrechtzuhalten", ein Ziel, welches geringsten entgegenzutreten, beginnt er das Diskutieren in solcher stellt. Die Gewalt, die diesen Bestien übertragen war, miß das Zentralorgan allerdings als eine der wichtigsten Aufgaben an- Art, daß die Diskussion sofort am Ende ist. Er reißt brauchten sie in einer Weise, die schaudern macht. Tag für sieht, die es sich stellen muß, dessen Erstrebung aber nicht das einige Worte aus dem Zusammenhange und überhäuft uns mit Zag wurden ihre Untergebenen mißhandelt, sie erhielten geringste mit dem Standpunkte zu tun hat, den wir in der Frage Invektiven. Wie soll diskutiert werden, wenn die„ Neue Zeit" sich Fußtritte, Ohrfeigen, fo Stockschläge und aumaßt, Parteigenossen in dieser hochfahrenden Sprache ab. weiter. des Massenstreits einnehmen. Eine Lieblingsbeschäftigung war es für diese Leute Dann fährt K. fort:„ Er( der" Bortvärts") hat einmal die zutrumpfen, ohne im allermindesten irgend etwas Sachliches zu schinder, den Rekruten mit den Seitengewehr so lange ganze Schrift nicht verstanden, wenn er ihr vorwirft, sie mache fagen! auf die Fingerspiten zu schlagen, bis sie ohumächtig den politischen Streit als einen unter ganz bestimmten Verhält Die Schmähungen Kautskys berühren uns persönlich nicht. zusammenbrachen. Dann mußten die Leute am glühenden nissen möglichen und erforderlichen Aft der proletarischen Notwehr Wir tun unsere Pflicht im Dienste der Partei nach unserem besten Ofen Gewehr freden, bis sie umfielen, oder auf dem Spinde zur Methode des Klassenkampfes, zum eigentlichen Mittel des Wissen: Wohl aber müssen wir im Parteiinteresse die in der Kniebeuge stehen und einen Schemel strecken bis zur proletarischen Sieges"." Zur Widerlegung dieses Vorwurfes Ueberhebung und Anmaßung der„ Neuen Zeit" auf das allerBewußtlosigkeit. Oft wurden die Leute komunandiert, sich die zitiert Kautsky einen Absatz aus der Roland- Holstschen Schrift, in nachdrücklichste zurückweisen. Wie soll sich eine Diskussion über den Hände mit Stiefelschmiere zu beschmutzen und sich gegenseitig dem dargelegt wird, daß die Sozialdemokratie im politischen Massenstreit gestalten, wenn die Neue Zeit" schon im ersten Anfang ins Gesicht zu schlagen. Massenstreit keinen Gegensatz, sondern eine Ergänzung ihrer bis der Diskussion statt fachlicher Erörterung nur auf Verunglimpfung