Einzelbild herunterladen
 

wanderungswesen ist durch Reichsgesetz erschöpfend geregelt beim Bundesrat dahin zu wirken, daß während der Dauer der worden, damit hat die einzelstaatliche Polizeiwillkür keine Möglich- Teuerung die Vieh- und Fleischzölle außer Hebung gesetzt werden. teit mehr, diese Materie auf ihre Weise zu regeln. Jene nur dem Der Antrag wurde sodann nach längerer Debatte einstimmig Profit der großen Schiffahrtsgesellschaften nüßenden regierungs- dem Magistrat zur Würdigung überwiesen. präsidialen Verordnungen finden in dem Reichsrecht keinerlei Stüße, Das Pfund Schweinefleisch kostet heute am Markt 1,15 M.- find also ungefeßlich. Militärvereins- Terrorismus.

Hoffentlich wird das Kammergericht durch eine gewissenhafte und ungezwungene Nachprüfung der Materie einer Wirtschaft ein

wählen zu müssen, beginnen alle Barteien Englands, schon beizeiten ihre Wahlchancen zu prüfen. Für die Aussichten der aus den Trades Unions hervorgegangenen neuen Arbeiterpartei dürfte bei den Wahlen entscheidend sein die Haltung, welche die irische National partei einnehmen wird. In diesem Zusammenhange ist ein Brief überaus wichtig und interessant, den der alte Fenier Michael Davitt  , der tapfere Vorfämpfer für Jrlands Unabhängig. feit, aus dem Gefängnis geschrieben hat. Der Brief ist Nachdem sich das sächsische Kriegsministerium gezwungen gesehen Ende bereiten, in der schließlich Agenten privater Erwerbs- kratischen Versammlungen offenstehen, aufzuheben, wollen die Militär- scheidenden Stelle:" Ich wünſchte, in Weſtminſter fäßen 100 ther hat, das dauernde Militärverbot über Säle, die zu sozialdemo- an den Arbeiterführer Pete Curran gerichtet und lautet an der ent genossenschaften darüber verfügen konnten, wohin und ob Ausländer vereine durch terroristische Maßregeln gegen die Wirte den Arbeitern geordnete der Arbeiterpartei und agitierten kräftig im Sinne einer reisen dürfen. Das Gesetz", das jenen Verwaltungsmaßnahmen die Versammlungslokale abtreiben. Zu diesem Treiben nahm eine vernünftigen Gesetzgebung. Ich hoffe, daß die Führer der irischen zugrunde lag, heißt lediglich Ballin. Noch aber ist der Wille und Tagung des Landesverbandes der Saalinhaber Sachsens   Stellung, bewegung gebieterisch erheischt, daß die irischen Wähler, die ja in Partei begreifen werden, wie es das Interesse der Homerule das Interesse eines Reederei- Direktors nicht das höchste Gesetz vom die am Mittwoch tagte. Nach erregter Diskussion wurde einstimmig den Industriegebieten von England, Schottland   und Wales so zahl Deutschen   Reich.- " Der in Leipzig   tagende zweite Verbandstag des Landes­verbandes der Saalinhaber im Königreich Sachsen spricht sein Be­Deutfches Reich. dauern darüber aus, daß aus einzelnen Kriegervereinen Gastwirte ausgeschlossen worden sind, weil sie ihre Säle zur Abhaltung sozial­Von der Er­demokratischer Versammlungen hergegeben haben. Eine Wahrheit im Regierungsblatt! Die Nr. 193 der Nordwägung ausgehend, daß es eine ganz unberechtigte Härte in Von der holländischen Kolonialrauferei. fchichte diefes leemeinen 3 tg." wird in der traurigen Ge- fich schließt, Gewerbefreibenden ganz schichte dieses Blattes einen Ehrenplatz einnehmen; denn sie stellt schäfts zu behindern, muß es der Verbandstag aussprechen, der Ausübung ihres Ge= Einem Telegramm des Allgemeen Handelsblad" aus endlich einmal die schimpfliche Abhängigkeit der bürgerlichen Preſſe daß die erwähnte Stellungnahme der Militär- und Strieger- Batavia zufolge haben Atſchinesen ein holländisches Biwack bei bon Preßbureau und die offiziösen Dementierkünfte an den Pranger. Ein Leutnant, 1 Sergeant und Rambong( Atschin) angegriffen. insofern unhaltbar und politisch verfehlt auchie Zu diesem löblichen Tun hat sie der§ 11 des Preßgesetzes ge- scheint, als die Wirte, die ihre Säle zu sozialdemokratischen 22 Soldaten wurden getötet, 6 Soldaten verwundet. zwungen. Die N. A. 3." muß nämlich folgende Berichtigung Versammlungen hergeben, keineswegs der genannten Partei an­bringen:

"

*

"

JI

heit davon, daß die Ursache jenes drohenden Zusammenstoßes in

beschlossen:

bereine

-

-

ers

reich vertreten sind, für die Arbeiterkandidaten stimmen. Doch wie auch immer ihr Entschluß in dieser Frage ausfallen möge, eines steht fest: Im Parlament ist und bleibt die irische Partei die loyale Ver bündete der Arbeiterpartei." Afien.

-

"

Amerika  .

In Nr. 191 der Norddeutschen Allgemeinen Zeitung" wird an gehören, sondern nur in Ausübung ihres Gei erbes handeln, ohne Kapitalistische Lügen. In den Vereinigten Staaten   soll gegen­der Spitze des Blattes in einer sich mit den deutsch  - englischen Be-| fede politische Stellungnahme. Durch Maßregelungen der vorher wärtig ein großer Mangel an" guten" Arbeitern herrschen, diese ziehungen und dem Vorwärts" beschäftigenden Notiz behauptet: unseren Streisen hervorgerufen. Solange die sozialdemokratische Partei Mär wird von fapitaliſtiſchen Zeitungen verbreitet. Große Fabriken Der" Vorwärts" will erfahren haben, daß die Ursache jenes angeblich im Parlament und im öffentlichen Leben anerkannt wird, ist die in Pittsburg   und den Neu Englandstaaten hätten ihren drohenden Zusammenstoßes in einem schweren Konflikt zwischen Maßregelung von Saalinhabern aus Anlaß der Hergabe ihrer Betrieb einschränken müssen, weil es an den erforderlichen Kaiser Wilhelm II.   und König Eduard gelegen habe." Dieſe Räume eine ungerechtigkeit. Der Vorstand beschließt, an den Vor- uten und geschulten Kräften fehle. Die bekannten Behauptung ist unwahr. Der Borwärts" hat aus eigener Wissenschaft nichts über die persönlichen Ursachen eines Konfliktes stand des Kriegervereinsbundes geeignete Vorstellungen zu richten, lagen aus den Südstaaten über Arbeitermangel verstummen bie bezweden, die verfehlten Maßnahmen einzelner Militär- und nie und sind von derselben Art, wie die der preußischen zwischen England und Deutschland   mitgeteilt, sondern hat viel= Gutsbesizer über die große Leutenot. In den Industrie mehr in seiner Nummer 188 gefagt: Nun sprechen Leute, die sich Striegervereine nicht verallgemeinern zu lassen." staaten werden die Gewerkschaften angeklagt, daß sie durch ihre für wohl informiert ausgeben, seit Wochen mit größter Ungeniert Ruinengeschäfte. Die von Bodo Ebhardt   durch Ausbau" ver- Opposition gegen die Massenausbildung von Lehrlingen und durch stümmelte Ruine Hohfönigsburg wirb recht fostspielig werden. hohe Eintrittsgebühren in die Union   das Heranziehen neuer Kräfte, einem schweren Konflikt zwischen Wilhelm II.   und König Eduard 700 000 m. wurden 1901 von der Mehrheit des Reichstags bewilligt, Des Pudels Kern der ganzen Klagen liegt darin, zu suchen sei." Und der Vorwärts" hat an der Spitze derselben die nunmehr in fünf Raten zur Verfügung gestellt worden sind. daß durch die Gewerkschaften den guten Arbeitern auch Notiz ausdrücklich als Quelle dieser Gerüchte sich auf Aeußerungen Jezt wird nun offiziös für das nächste Jahr eine Sobald fein Ueberfluß an gut­gute Löhne gesichert werden. Nachtrags­ausländischer Blätter und deutscher   Organe, die unforderung angekündigt. Braucht man die etwa, um das Aus- geschulten Arbeitern vorhanden ist, wodurch die Löhne gedrückt abhängig vom Preßbureau des Auswärtigen werden können, wird über großen Mangel geklagt. Die Kapitalisten Amtes feien, berufen. Der Vorwärts" hat ferner sich gebaute wieder einzureißen und die Ruine sich selbst wiederzu sagen, daß ihnen die große Einwanderung der lezten Jahre in dieser darüber aufgehalten, daß diese Gerüchte nicht bereits amtlich geben? Beziehung wenig nüße, denn es fommen fast durchweg minder­dementiert worden seien, und hat damit formell festgestellt, Der Raub in Sicherheit. Die schamlose läbische Wahlrechts- wertige Kräfte, verglichen mit dem amerikanischen   Arbeitermaterial. daß diese Gerüchte nicht erst von ihm selbst aufgebracht provokation der Arbeiter ist bereits Gesetz" geworden. Die Herren Was die Südstaaten angeht, so hat man versucht, dem allgemeinen worden sind." haben es eilig, die Beute zu bergen. m lübischen Gesetz- und Arbeitermangel daselbst dadurch zu begegnen, daß man aus der Masse Die Nordd. Allg. 3tg." hat zwar merkwürdig naive Auf- Verordnungsblatt veröffentlicht der Senat das neue Wahlgefeß. der Einwanderer besonders die Italiener nach dem Süden lockte. Wie fassungen von dem§ 11; denn sie behauptet zur Aufnahme dieser So russifiziert man allmählich Deutschland  . Der Tag der Um- sich diese neue Methode bewährte, darüber stellte der Manufacturers tatsächlichen Berichtigung nicht verpflichtet zu sein, sondern fehr aber wird kommen! Jeder derartiger Erzeß der Reaktion Record" in Baltimore   eine Untersuchung an, die als Resultat ergab, nur aus gutem Herzen sie zu veröffentlichen. Auch publiziert sie unsere ſteigert gewaltig die Aufklärung des Proletariats. Ist die Arbeiter- daß weitaus die meisten Unternehmer und Pflanzer von den Erklärung entgegen den gesetzlichen Bestimmungen nicht an schaft aber einmal erst überall aufgeklärt, dann fann diese un- Italienern nichts wissen mögen. In den Berichten an die erwähnte der Spike ihres Blattes. Aber wir vermuten, diese Ueber- widerstehliche Macht mit keinem elenden Fetzen Papier   mehr auf Beitung heißt es: Der Italiener ist nicht wünschenswert, weil er tretung des Gesetzes ist in dem zartfühlenden Bewußtsein erfolgt, gehalten werden, dem die Willfür brutaler Machthaber vorübergehend nicht folgsam genug ist, weil er durchschnittlich weniger leistet als daß die Spitze der N. A. 3." lediglich für Verdunkelungen 3wangskurs zu leihen verstanden hat!- der Neger, aber mehr Lohn verlangt, weil er streift, rachsüchtig der Wahrheit reserviert ist, und daß man deshalb nicht offenbare iſt, nicht dauernd die Landessprache nicht versteht, Der Gedanke der Zuwachssteuer hat einen Sieg davongetragen. einem Blaz bleibt, Wahrheiten durch Aufnahme an der verdächtigen Stelle kompro- Die Regierung des Großherzogtums Heffen hat, wie bekannt, der oder sich selbständig macht als fleiner Farmer oder Händler. sondern bald wieder heimwärts zieht mittieren dürfe. Wenn die" N. A. 3." sich nun Mühe gibt, nach berühmtem, zweiten Ständekammer einen Gesezentwurf, die Erhebung von Ge- oder sich selbständig macht als kleiner Farmer oder Händler. aber schlecht nachgeahmtem Muster unsere Berichtigung als Be- meinden die Einführung einer Zuwachssteuer bis zu 20 Prozent er ständige Auftreten des Italieners ertragen tönnten. Lieber noch meindeabgaben betreffend, vorgelegt, in der den hessischen Ge- Die Unternehmer im Süden sind an die Unterwürfigkeit und Be er- fcheidenheit des Negers zu ſehr gewöhnt, als daß sie das mehr selb stätigung ihres Tendenzschwindels auszugeben, so hätte dieses laubt werden sollte. Die Kammer überwies den Gefeßentwurf einem ständige Auftreten des Italieners ertragen könnten. Lieber noch Schwänzchen ruhig auf dem Ehrenplatz vorn wedeln dürfen. ärgern sie sich über den faulen Nigger", der sich trotzdem noch weit Endlich hat die N. A. 3." auch das Motiv unserer Berichtigung der Steuer fam. Das Gefeß ist nun von der zweiten Kammer der williger und billiger ausbeuten läßt. Der Neger ist bei weitem der beste herausgefunden; es hätte dem Vorwärts" daran gelegen, sich jetzt hessischen Landstände verhandelt worden und gelangte einstimmig zur Ausschuß, der die Frage eingehend prüfte und zu einer Empfehlung ärgern sie sich über den faulen Nigger", der sich trotzdem noch weit durch Wortklaubereien und Spiegelfechtereien aus der unbequemen Annahme. Situation" herauszuwinden, in die ihn unsere Feststellung ver­fetzt hat".

"

Erbauliches aus Südwestafrika.

ant

Arbeiter, den wir bekommen können", schreibt ein Unternehmer dem ,, Manufacturers Record". Ein anderes Urteil lautet:" 8wei Neger find den Fabrikanten mehr als Tagelöhner wert als drei weiße Südländer". Ein Dritter schreibt:" Wir haben eine Anzahl ge­Schulter Negerarbeiter, welche uns mehr wert sind, als alle weißen Arbeiter aus Italien  , die wir bekommen können."

Das ist doch ein Anflug von Humor! Uns also war die In der Deutschen Zeitung" plädiert wieder einmal ein Südwest Situation unbequem, daß wir an dem Regierungsblatt einmal ein afrikaner dafür, daß die gefangen genommenen und sich noch er­Exempel statuieren fonnten! Was wir am Sonntag im Anschlusse gebenden Eingeborenen den Farmern je nach Bedarf familienweise Für den deutschen   Einwanderer ist der Arbeitermangel im Süden an Tatsachen und Gerüchte über unsere diplomatische und offiziöse als 3 wangsarbeiter ausgeliefert werden möchten: Wenn der mehr abschreckend als anziehend. Im Norden aber wird er trotz Wirtschaft geschrieben hatten, halten wir Wort für Wort aufrecht. Strieg so weiter geht, werden nicht viele Eingeborene übrig bleiben! des" großen Mangels an guten Arbeitern" schwer eine Stellung Wir können aber jetzt auch feststellen, daß die" N. A. 3." gegenüber Denn in dem Konzentrationslager in Swakopmund   finden, weil jede Gewerkschaft fast immer eine Anzahl guter Arbeiter dieser schwer kompromittierenden Kritik nichts weiter unternommen räumen Krankheiten unter den Gefangenen geradezu ungeheuerlich als stellungslos auf der Liste führt. Der Ausweis der American hat, als die ablenkenden Fluchtrufe: Haltet den Dieb! Und ihr auf! Dort betrug die Sterblichkeit in den Monaten Februar, Federation of Labor zeigt jeden Monat, daß regelmäßig Tausende das Handwerk zu legen, war der erreichte Zweck unserer Be- März, April d. J. nach einem Polizeibericht( Deutsch  - von Mitgliedern unter Arbeitslosigkeit leiden. richtigung. Südwestafrikanische Zeitung") 720 bon 1000 auf das Jahr Zur Chinesenfrage. Im ersten Monate nach Roosevelts Order berechnet. Es würden also bei Fortdauer dieser Verhältnisse nach an die Hafenbehörden über die chinesischen   Einwanderer sind von etwa 16 Monaten überhaupt keine Gefangenen mehr vorhanden sein! 311 Chinesen, die Einlaß ins Land begehrten, nur 11 zurüdgewiesen Die Unglücklichen sollen das Klima in Swakopmund   absolut nicht worden. Seit langer Zeit sind nicht so viele Chinesen während vertragen und massenhaft an Lungenentzündung sterben.( Berichte eines Monats eingelassen worden. der Rheinischen Missionsgesellschaft  .)

Ueber die Frage der Kriegsbereitschaft selbst erinnert unser Kieler   Parteiblatt an folgende Tatsachen: Die deutsche Flotte ist in einem gewissen Momente friegsbereit gewesen und wir, die Schlesw.- Holst. Volts- 8tg.", die wir Beweise dafür in der Hand hatten, haben diese Kriegsbereitschaft in mehr als einem Artikel laut vor der Deffentlichkeit besprochen. Damals steckten die offiziellen und offiziösen Blätter den Kopf in den Sand. Frren wir nicht sehr, so hat auch die Nordd. Aug. Ztg." damals einen unserer Artikel über die Kriegsbereitschaft der deutschen  Flotte in Händen gehabt und dennoch geschwiegen. Ebenso verfolgten im man Kommando der Kieler Nord- Ostsee­Station und im Reichsmarineamt   die Schleswig- Holsteinische Bolts- 3tg." sehr genau. Auch da hat man unsere Artikel über Striegsbereitschaft gelesen und nicht bestritten. Die bürgerliche Presse war natürlich im großen und ganzen zu feige, von unseren Mit­teilungen Kenntnis zu nehmen. Diese lettere Tatsache gibt jeden­falls jetzt irgend einem dunklen Ehrenmann die Hoffnung, daß man nunmehr auch mit Erfolg Tatsachen ableugnen könne, die früher ab­zuleugnen bedenklich war. Es bleibt also dabei: Nicht der Artikel im Vorwärts", sondern der in der Nordd. Allg. 8tg." beruht auf Schwindel und laut und beweisbar wiederholen wir, was wir schon mehrmals fagten: Die deutsche   Flotte war in diesem Jahre schon einmal triegsbereit.-

"

-

Gegen die Fleischnot.

"

Stuttgart  , 17. August.  ( Privatdepesche des Bort.".) Zu Beginn einer gestern stattgehabten start besuchten Partei­bersammlung wurde unter stürmischer Zustimmung eine Protest­resolution gegen die Haltung der Reichsregierung gegenüber der Fleischnot beschlossen und dem sozialdemokratischen Gemeinderat Stuttgarts   der Auftrag erteilt, im Sinne dieser Resolution auf dem Rathaus vorzugehen.

In der heutigen Sitzung des Gemeinderates begründeten die Genossen Sperla und Dietrich eine Resolution, die die Deffnung der Grenzen für die Einfuhr ausländischen Schlachtviehes fordert und die württembergische Regierung beauftragt, ihren Einfluß im Bundes­rat ungesäumt energisch in dieser Richtung geltend zu machen.

Der

Die Resolution fand nur seitens eines Konservativen Wider­spruch. Er behauptete, es würde nicht alles verkauft, was im Stuttgarter   Schlachthause auf den Markt gebracht würde. stellvertretende Bürgermeister wies diesen Einwurf mit dem Hinweis darauf zurück, daß das angebotene Fleisch derartig sei, daß die Metzger es schon im Interesse der Gesundheit der Konsumenten zurückweisen müßten.

Die Resolution wurde mit allen gegen eine Stimme an­genommen.

Wie es mit der Sicherheit im Herero  - und Hottentottenlande aussieht, geht aus folgenden Berichten hervor:

"

Auf der Farm Baalgras( Meilburg) machten räuberische Hereros den Versuch, das Vieh zu stehlen; sie wurden jedoch energisch ab­gewiesen. Eine Abteilung hatte ganz nahe der Farm Ondefaremba ausgespannt.

Der Krieg in Ostasien  . Japans   Zandern.

Man schreibt uns:

Bei aller Hochachtung vor den Leistungen der japanischen Als sich die Mannschaften nach den ausgespannten Armee müssen wir doch zugestehen, daß die japanische Heeresleitung und lose angetriebenen Ochsen umfahen, waren diese verschwunden. in den lezten Monaten einen schweren Fehler begangen Die Räuber hatten einem Eingeborenen die Kehle durchgeschnitten hat, der sich jetzt auf diplomatischem Gebiet, nämlich bei den und die beiden anderen mit weggeführt. Die Farm Monte- riedens berhandlungen, schwer rächt. Der Fehler bes Christo, wo eine Abteilung Soldaten( zehn Mann) vom steht darin, daß die japanische Landarmee seit Mukden  , also seit Feldvermessungstrupp stationiert war, wurde am Abend des fünf Monaten, keinen großen Erfolg mehr errungen hat und auch 18. Juni überfallen, der Angriff jedoch ohne Verluste ab­geschlagen. Der Feind kam dabei schlecht weg; er hatte Tote und Verwundete. In Goreganas( Bastardgebiet) verübten in legter Beit Hereros fünf Viehdiebstähle. Die Spuren gingen nach den Anasbergen. Von einer Kolonnenabteilung( Weg nach Gobabis, 8 Kilometer von Omitare) zweigten sich zwei Soldaten ab, um auf die Jagd zu gehen. Scheinbar ermüdet legten sie sich bei einem Busch zum Schlafen nieder. Hier fand sie der Frachtfahrer Glaz tot auf. Dem einen war das Genick abgestochen und dem anderen der Schädel eingeschlagen. Gewehre, Patronen und Kleider waren geraubt. Anfang Juli wurden dem Frachtfahrer Bochert neun Dchsen in der Nähe des Kaiser Wilhelmberges ge­stohlen, am 10. Juli dreizehn Ochsen des Frachtfahrers Dünschel bei Avis. Der Wächter bei letterem erzählt, es feien fünfzehn Hereros gekommen, darunter zehn mit Gewehren, und hätten die weidenden Ochsen und auch ihn mitgenommen. Er sei bei Nacht entwischt.

Ueber die Kriegsanssichten gegen die Hottentotten schreibt der Köln  . 8tg." ein hervorragender Kenner" des Landes:

"

Die Nachrichten aus Südwest lauten eigentlich schlechter als je. Wir waren von vornherein überzeugt, daß Witboi selbst nie auf englisches Gebiet hin über war, sondern sich in unseren Gebirgen verstedt gehalten hat. Auf Aussagen von Gefangenen ist wenig zu geben, denn die werden uns nach dem Munde reden und sagen aus, was wir gern hören. Sie können oft verfolgen, daß große Operationen auf Grund von Eingeborenenaussagen unternommen werden, die sich als falsch herausstellen. Bedenklich ist das un­ausgesetzte Abschießen von Proviantkolonnen, das dürfte nicht mehr Sie werden sehen, daß wir doch dazu kommen müssen, mehrere hundert Wasserstellen zu befeßen, was mit Berproviantierung auf Monate allerdings ein Jahr dauern mag. Aber sonst tämpfen wir noch fünf Jahre, oder man schließt einen faulen Frieden."

vorkommen.

Husland. England.

München  , 17. Auguft.( Privattelegramm.) Das Gemeindekollegium beschäftigte sich heute mit dem Antrage des Gemeindebevollmächtigten Prof. Dr. Quidde betreffend Maßnahmen gegen die Fleischteuerung. Der Antrag verlangt, daß der Magistrat aufs neue bei der Re­gierung vorstellig wird, um eine Deffnung der italienischen Grenze Irland   und die Arbeiterpartei. Angesichts der Tatsache, daß das für Schweine Einfuhr zu erreichen, und die Regierung ersucht, Land sich in Kürze in der Lage befinden kann, ein neues Parlament

"

nicht einmal den Versuch machte, einen solchen einzuheimſen. Diese Lässigkeit wird jetzt von den russischen Bevollmächtigten ausgenügt, indem sie sagen, daß Linewitsch kampfbereit in der Mandschurei  stehe und daher Japan   keinen Anlaß habe, harte Friedensbedin gungen zu stellen. Sie könnten den Japanern im Hinblick darauf, daß Linewitsch als Oberkommandierender noch keine einzige Niederlage erlitten hat, sogar höhnisch ins Gesicht sagen: Ihr habt wohl kurapattin, nicht aber die russische Armee besiegt." Auch wenn man die Sache nach allen Seiten überlegt, ist kein vernünftiger Grund für das Verhalten Oyamas zu finden. Daß er bis Anfang Juni feinen großen Waffengang wagte, ist begreiflich, denn bis dahin war die in Aussicht stehende Seeschlacht zwischen Togo   und Roschdjestwensky noch nicht geschlagen. In dieser Situa tion gab es für die japanische Landarmee ebenso viel Gründe für als auch gegen einen Angriff auf Linewitsch. Aber nach dem großen Sieg Togos  , wo Oyama nichts mehr für seine rückwärtigen Verbindungen zu befürchten hatte, wäre ein mit allen Kräften ge­führter Angriff auf Linewitsch am Blaze gewesen. Schon aus rein ,, moralischen" Gründen hätte auch eine Niederlage der Nussen zu Lande in der ersten Hälfte des Juni angestrebt werden sollen. Man stelle sich vor, welchen niederschmetternden Eindruck es in Rußland   gemacht hätte, wenn kurz nach der Hiobspoft von der Seeschlacht in der Koreastraße die Mitteilung eingetroffen wäre, daß auch Linewitsch auf das Haupt geschlagen sei. Oyama hätte schon in den Tagen, die der genannten Seeschlacht vorausgingen, fich zum Sprung bereit halten sollen, damit er im Falle eines See sieges der Japaner sofort einen weiteren Trumpf in der Form einer gewonnenen Landschlacht auf den Tisch werfen konnte.

Aber nichts derartiges geschah! Warum Ohama eine solche Strategie" beliebte, wissen nur die Götter. Mitte März stand er als Sieger in Tieling und daher hatte er bis Juni Monate Beit zur Retablierung seiner Armee. Die Witterung fann auch nicht schuld sein, denn die Regenperiode setzt erst Mitte Juli in der Mandschurei   ein. Im vorigen Jahr haben die Japaner im Mai und Juni munter Krieg geführt. Mangel an Truppen oder Geld kann auch nicht vorhanden gewesen sein, wie der Umstand beweist, daß die Japaner nunmehr eine eigene Armee für die Bes lagerung von Wladivostok aufgestellt und Sachalin genommen haben.

Uebrigens ist es auch nicht recht verständlich, warum die Japaner jet an die Belagerung von Wladivostot gehen, Wladi