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Nr. 194. 22. Jahrgang.

4. Beilage des Vorwärts  " Berliner   Volksblatt. Sontag, 20. August 1905.

Partei- Angelegenheiten.

Kreiskonferenz Niederbarnim  .

Heute Sonntag, den 20. August, nachmittags 2 Uhr, findet in Rummelsburg   im Café Bellevue" eine Konferenz des Kreises Niederbarnim   statt. Tages- Ordnung:

1. Der bevorstehende Parteitag in Jena   und seine Aufgaben. Referent Genosse Stadthagen  .

2. Diskussion und Beratung der eingegangenen Anträge. 3. Wahl der Delegierten zum Barteitage. 4. Kreisangelegenheiten.

J. A.: Der Kreis- Vertrauensmann.

G. Freiwaldt- Pankow.

Zur Lokalliste. In Wannsee   steht nur das Restaurant Bayrischer Hof", Glienickerstr. 10, der Arbeiterschaft zur Ver­fügung. Alle anderen sind gesperrt.

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Berliner   Nachrichten.

Was du nicht willst...

wären internationale Komplikationen aus diesem Anlaß nicht Sigplätzen aufweisen, 10 Bf., bei mehr als vier Plägen 20 Pf. zu sehr wohl möglich gewesen? Wie lautet ein gutes deutsches entrichten; bei Automobilen ohne Gummiradreifen erhöhen sich die Sprichwort? Was du nicht willst, das man dir tu', das füg' Säge auf 15 und 30 Pf. Die gleichen Säße gelten für Lasten­Schellenbaumträgers wieder einem Sohne der Mark und lasse 6. Juni 1904 auch zu den Kraftwagen gehören, vorläufig kein auch keinem andern zu." Man übergebe also das Amt des automobile, je nachdem sie beladen oder leer find. Von Motor­fahrrädern soll, obwohl sie im Sinne des faiserlichen Erlasses vom den Marokkaner friedlich in seine Heimatlichen Gefilde ziehen. Chauffeegeld erhoben werden. Befreit vom Chauffeegeld find Kraft Anderenfalls könnte er nach dem bekannten Beispiel des einen wagen, welche den Hofhaltungen des königlichen und des fürstlich israelitischen   Schülers, von dem die ganze Klasse sich das hohenzollernschen Hauses, dem preußischen Staate oder dem Deutschen  Mauscheln angewöhnte, auf seine christliche Umgebung gar Reiche gehören oder für deren Rechnung betrieben werden. noch einen sittenverderbenden Einfluß ausüben.

Wirkungen des Fleischwuchers.

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Die Standesämter weisen mit Rücksicht auf die vielen Ehe­schließungen, die alljährlich im September und Oktober stattzufinden pflegen, darauf hin, daß vielfach die Ansicht herrscht, das Aufgebot müsse der Eheschließung unmittelbar vorangehen. Das Aufgebot wird deshalb oft so spät beantragt, daß die Frist bis zu dem nicht selten Schwierigkeiten für die Verlobten entstehen. Es wird beabsichtigten Eheschließungstage zu knapp bemessen ist, wodurch deshalb darauf aufmerksam gemacht, daß das Aufgebot bis zu fechs Monaten vor dem Eheschließungstage beantragt werden kann; und daß das Aufgebot möglichst früh zu beantragen ist.

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Vor den Fleischläden der Berliner   Freibank, die das auf dem Schlachthofe beanstandete Fleisch franfen Schlacht viehes als minderwertig" und bedingt tauglich" zu billigerem Breise feil hält, ist noch alles beim alten geblieben. Noch immer finden sich lange vor Eröffnung der Läden Hun derte von Personen ein und harren auf dem Bürger­Am Sonntag, 3. September, findet in der Philharmonie", steig Stunden hindurch geduldig aus, um nur ja rechtzeitig Bernburgerstr. 22/23, ein von der Vereinigung Berliner   heranzukommen und ihr bißchen Fleisch kaufen zu dürfen. Nummern einiger Wigblätter schmußigen Charakters. Die Polizei­Polizeilich verboten wurden für den Straßenhandel die neuesten Männerchöre"( Leitung: Herr Blaufus) veranstaltetes Botal- Denn stets wird in kurzer Zeit der vom Schlachthof angelieferte behörde hat auf den Vertrieb derartiger Schriften in lezter Zeit ein und Instrumental- Konzert unter Mitwirkung des Haberlandfchen Fleischvorrat ausverkauft, so daß regelmäßig die Lezten der besonders wachsames Auge. Es vergeht kaum eine Woche, wo nicht gemischten Chores( Chormeister: Herr Wangleben) statt. Be­teiligt hieran ist auch der Gesangverein 2yrania". Es wird Wenn uns unsere Beobachtung nicht täuscht, so hat der schlagnahme oder zumindest dem Ausschluß vom Straßenhandel vers teiligt hieran ist auch der Gesangverein Lyrania". Es wird Harrenden mit leerem Korbe nach Hause zurückkehren müssen. eine oder die andere der zahlreichen Zeitschriften dieser Art der Be­versucht, in Arbeiterkreisen Billetts umzusetzen. Da das Lokal ge- Rundenkreis der Freibant sich in den legten Wochen jogar noch fallen. Die Innehaltung solcher Berbote wird scharf überwacht wer fperrt ist, so weise man Billetts für diese Veranstaltung zurück. Die Lotaltommission. vermehrt. Immer größer wird, so will es uns scheinen, die erst in den letzten Tagen erhielten verschiedene Beitungshändler Schar derjenigen, die sich am frühen Morgen vor den Verkaufs- Strafmandate, weil sie ein vom Straßenhandel ausgeschlossenes Blatt deffenungeachtet vertrieben hatten. Wir haben für dieſe stellen sammeln und in dichtem Gedränge auf den Beginn Sorte Literatur gewiß keine Sympathie übrig. Aber das Vorgehen des Fleischverkaufs warten. Schon längst werden die Frei- der Polizei bedeutet nur Reklame für diese Zeitschriften. bankverkaufsstellen nicht mal mehr täglich geöffnet. Da das Fleisch, sobald es vom Schlachthof ankommt, in zwei bis drei Milchhandel zu Bollmilchpreisen verkauft wird, führen wir nicht". Zum Berliner   Milchkrieg. Halbmilch, wie sie vom Berliner  Stunden vollständig verkauft wird, so muß dann die Bude Diesen Saß hatte die Zentrale für Wilch verwertung" zu Berlin  , ver Marokkaner, der im ersten Garderegiment zu zugemacht werden, bis ein neuer Schlachttag neue Ware bringt. ein Ring von Milchproduzenten, welcher seit Jahren die Milchhändler Fuß in Potsdam   zum Schellenbaumträger ausgebildet werden in normalen Zeiten fam es bei der Freibank nicht felten bekämpft, fett in einem Zirkulare abgedruckt, das sie an die Berliner  foll, erfreut sich immer noch nicht der heißerfehnten Freiheit vor, daß übriggebliebene Fleischvorräte vernichtet werden Hausfrauen versandte. Weiter war darin noch gesagt, daß sich jeder feines heißen Landes. Wenigstens weiß keine Zeitung zu be- mußten, weil der Tierarzt, der diese Reste vorschriftsgemäß selbst einen Liter Halbmilch zu 14 Pf. aus einem halben Liter Boll­richten, daß diesem Ausländer von der Militärbehörde- Vor- einer nochmaligen Besichtigung unterzog, gegen den Verkauf milch zu 10 und einem halben Liter Magermilch zu 4 Bf. Herstellen gesezte kann er als Nichtdeutscher beim Militär ja wohl nicht Einspruch erhob. In diesem Jahre hat die Freibanf das schon tönnte, dafür also nicht 20 Bf. zu zahlen brauchte. Die Berliner  haben zu verstehen gegeben worden ist, daß kein Mensch lange nicht mehr nötig gehabt. Reste gibt's nicht- Neste Milchhändler wurden somit als Milch mifcher hingestellt. Der imstande iſt, ihn in der unbehaglichen Rolle, die man ihm zu- gäbe es wahrscheinlich selbst dann nicht, wenn der Schlachthof Milchhändler B. fühlte sich dadurch geschädigt und flagte aus§ 1 des Wettbewerbgesetzes gegen die Zentrale auf Unterlaffung dieser gedacht hat, festzuhalten. Mag der von Sklaverei und Leib- das doppelte Quantum liefern fönnte. Anpreisung. Sache der Zentrale war es nun, zu beweisen, daß ihre eigenschaft handelnde Paragraph des Strafgesetzbuches auch Die Deutsche Tageszeitung", das Agrarierblatt Behauptung auf Tatsachen beruhe. Sie ließ deshalb Tausende von gar nicht einmal auf den Fall des Marokkaners zutreffen, so für Nahrungsmittelwucher, für Verteuerung von Brot, Michproben im Untersuchungsamte der Landwirtschaftskammer für ist doch nicht abzusehen, ob diejenigen, die ihn etwa wider Fleisch, Milch usw., treibt seit einiger Zeit den albernen Sport, die Provinz Brandenburg   untersuchen und feststellen, daß bei zirka seinen Willen jetzt in Potsdam   ans Militär zu fesseln suchen, möglichst jede im Vorwärts" veröffentlichte Schilderung 80 Proz. ein geringerer Fettgehalt als bei ihrer Vollmilch bor. sich nicht unversehens in den Maschen des von der Freiheits  - irgendwelchen Großstadtelends ihren Lesern aus der Proving handen war. Dagegen führte die Beklagte aus, daß diese Proben beraubung handelnden Gesetzesparagraphen verstricken könnten. vorzulegen, um graulich zu machen vor dem gehaßten Berlin  , größtenteils von verdächtigen Händlern entnommen feien. Land­Ferner wäre zu bedenken, zu welchen unangenehmen Konse- das elend bezahlten und menschenunwürdig behandelten gericht und Kammergericht Berlin erkannten nach Klageantrag und verurteilten die Zentrale zur Unterlassung solcher Anpreisungen. quenzen es führte, wenn der Marokkaner, seiner unbehaglichen Landarbeitern Ostelbiens noch als ein halbes Eldorado er- Das Zirkular Vom Berliner   Wilchhandel" befage, daß alle Händler Lage vollends überdrüssig, mit einem höheren Militär in scheint. Wir wundern uns, daß bisher über den Andrang zur minderwertig verkauften, dies sei aber nicht bewiesen. Nach Feſt­Streit geriete und sich gar tätlich an ihm vergriffe. Nach den Freibank noch keine Zeile in der Deutschen Tageszeitung" stellungen des Polizeipräsidiums hätten nur( 1) 29-31 Proz. aller harten Militärgefeßen könnte der Mann nicht bestraft werden, zu lesen war. Das wäre doch eine prächtige Gelegenheit, den 1900 Berliner   Milchhändler gefälschte Milch verkauft, vom da er doch kein Militär ist. Lesern der Provinz wieder einmal zu zeigen, an welchem Kläger aber sei dies nicht nachgewiesen. Die Beklagte hatte gegen Alle diese Erwägungen sollten für die Militärbehörde Dreck"( im Jargon des Junkertums zu reden) die Arbeiter- dieses Urteil Revision beim Reichsgericht eingelegt und maßgebend sein, dem Afrikaner klar zu machen, daß er frei bebölferung in Berlin   sich satt essen muß. Wir vermuten erzielte eine Aufhebung des Urteils unter Burückverweisung der iſt, in seiner Eigenschaft als Schellenbaumträgerlehrling etwa aber, daß diese Erscheinung großstädtischer Not, eine Wir- Sache an das Kammergericht, da noch einige Beweisanträge gestellt, zur Kategorie der Gewerbegehülfen zählt und ver- fung der hundertmal weggelogenen Fleischnot, dem Agrarier- diese aber abgelehnt worden waren. meintliche Schadenersatzansprüche vor dem Gewerbe- blatt denn doch nicht recht in seinen Kram paßt. Man kann Folgende Listen für die Opfer des russischen Befreiungskampfes gericht zu Potsdam   oder dem dortigen Amtsgericht geltend billigerweise nicht verlangen, daß das Organ für Fleisch- find verloren gegangen: Nr. 4133( leer), Nr. 4174( 5 M. gezeichnet). wucher schließlich selber zum Ankläger wider den Es wird gebeten, diese Listen bei Wilhelm Knick, Wollinerstr. 86, abzugeben. Wenn das Ausland wagte, einen Deutschen   scheel anzu- Fleischwucher wird. sehen, dann sette es bisher Kriegsschiffe. Selbstverständlich so­Wie das Volk wohnt. Aufregende Szenen spielten sich, wie eine weit es sich nicht um das ehrfurchtsvoll geliebte Rußland  , son- Größenwahn eines Hausbesitzers. Die Frage, ob ein Hauswirt Korrespondenz meldet, seit einigen Tagen in dem Hause Bahnstr. 15 in dern um Länder handelte, von denen mit mathematischer Ge- berlangen darf, daß der Briefträger die Seiten- oder Hintertreppe Schöneberg   ab. Dort wohnt im Keller des linken Seitenflügels der Stohlen­benuße, um den Mietern ihre Postfachen zu überbringen, ist wieder arbeiter Barffnecht mit seiner Familie. Die Wohnung besteht aus wißheit feststand, daß Deutschland   ihnen an Kriegsstärke einmal in Charlottenburg   akut geworden. Dort hat der Eigentümer einem fleinen Zimmer und einer Kammer. Die beiden engen, niedrigen mächtig überlegen war. eines hochherrschaftlichen" Hauses sich für berechtigt gehalten, dem und obendrein noch dunklen Räume beherbergen nicht weniger als Nun stelle sich jemand vor, daß vor einigen Monaten Briefträger die Benutzung des vorderen herrschaftlichen" Aufganges acht Bersonen, Mann und Frau sowie fünf Kinder im Alter von der Sultan von Marokko auf den Einfall gekommen wäre, zu verbieten und zu bestimmen, daß Post- und andere Boten den vier Monaten bis zu sieben Jahren und die Großmutter. Die Zu einen Mann aus der Umgebung des Kaisers als Schellen- durch den Steller führenden Nebeneingang und die in den Seiten- stände, die in der Wohnung allmählich Plaz griffen, waren geradezu baumträger zu verlangen. Unser Mann in Potsdam   flügeln befindlichen bequemen und hellen Treppen" zu benutzen entsetzlich. Um die Kinder, deren Gesundheit in der dumpfigen Kammer soll aus einer altangesessenen, also wohl quch angesehenen, be- hätten. Die Postboten weigerten fich bald und erflärten, fie hätten arg litt, vor dem Schlimmsten zu bewahren, sah sich schließlich güterten Familie des Landes stammen. Darauf deutet auch von dem Postvorsteher die Weisung erhalten, unbedingt" die Vorder- die Polizeibehörde veranlaßt, einzufchreiten. Es erschienen mehrere die Meldung hin, daß er gleich dem Cherubin in seidenen Ge- treppe zu benutzen. Wenn dies nicht gestattet werde, würde über das Beamte, die die fünf Kinder abholen und in dem Kinderheim Haus die Sperre für die Postbestellung verhängt Bionshülfe" in der Rubensstraße unterbringen wollten. Als die wändern zu gehen gewohnt war, daß Geflügel und dazu noch und die Mieter müßten dann selbst für die Abholung ihrer Post- Schußleute Frau B. den Zwed ihres Besuches mitteilten, fträubte rituell geschlachtetes seine Tafel zierte und der Rauch von fachen Sorge tragen. Auf eine Beschwerde des Hauswirtes wurde sie sich energisch dagegen, ihre Kinder wegzugeben. Die alte Groß­dreißig Bigaretten täglich sein Antlik bräunte. Ein marokka- auf mehrere Gerichtsurteile verwiesen, die das Verlangen des Post- mutter fiel in Ohnmacht, als sie vernahm, um was es sich handelte. nischer Arbeitsmann wird sich diesen Lurus schwerlich leisten beamten rechtfertigen. Der Syndikus der Berliner   Hausbefizer- Schließlich aber gab Frau B. insoweit nach, als sie nur das jüngste fönnen. Er stand vielleicht im Ansehen eines Regierungs- bereine, Rechtsanwalt Baron  , tritt dieser Auffassung bei und rät sind zurückbehalten wollten. Nach langem Barlamentieren entschloß dem betreffenden Hauswirt, die Vordertreppe den Postboten frei- fich Frau B., mit allen fünf Kindern in Begleitung der assessors oder Oberleutnants. Dort aber wurde zugeben; der Vermieter könne wohl die Bordertreppen durch Ver- Beamten nach der Zionshülfe" zu fahren. er noch keine sechs trag für gewisse Personen( Dienstboten 2c.) sperren, nicht aber für der Säugling nicht aufgenommen, da Beamte, welche im öffentlichen Dienst die Mieter auf Monate alt ist. Die Mutter wurde nun von den anderen vier suchen; geschehe das letztere dennoch, so sei die Behörde zur Ver- Kindern getrennt und mit dem Säugling wieder nach dem Keller ge­hängung der" Postsperre" berechtigt. bracht. Später erschienen nochmals Polizeibeamte, die den Säugling holen wollten, um ihm nach einem Säuglingsheim zu bringen. Die werter Art hat die Direktion des Botanischen Gartens in Dahlem   Mutter war nicht anwesend, kam aber in demselben Augenblick dadurch geschaffen, daß sie ein Heftchen für 10 Pf. herausgibt, zurück, als die Beamten das Kind aus dem Wagen herausnehmen worin für die botanischen Gattungen und Arten die deutschen   Namen wollten. Sie bat und flehte, ihr doch wenigstens das Kleinste zu angegeben find. Wünschenswert wäre jezt ein Führer durch den laffen. Es gelang den Beamten jedoch, die Mutter zu überreden, Garten. Zwar find für einzelne Abteilungen Leitfaden vorhanden, selbst mit nach dem Säuglingsheim zu fahren. Frau B. tat dies aber diese fosten zusammen bereits etwa 4 M., während ein Gesamt zwar, weigerte sich aber in dem Heim, sich von dem Kinde zu fatalog erst in einigen Jahren fertiggestellt werden kann. Ein so trennen. Man wandte sich an den Waisenrat, und die Mutter er umfassendes Wert ist ebenso wie die Spezialtataloge gewiß sehr hielt später den Bescheid, daß sie ihren Säugling vorläufig zurüd nüglich, doch hat es für den Gelehrten, für den Botaniker von Fach, erhalte. Frau B. erklärte, fich das Leben zu nehmen, falls man ihr entschieden mehr Wert als für den Laien, der nach einer furzen, das letzte Seind fortnehmen würde. möglichst gemeinverständlichen Beschreibung des Gartens verlangt. Vielleicht läßt sich schon jetzt eine solche zu mäßigem Preise herstellen.

machen kann.

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Wir wollen auf den Gedanken uns gar nicht einmal ver­steifen, daß jemand aus dem militärischen Gefolge des steifen, daß jemand aus dem militärischen Gefolge des deutschen   Kaisers auf Wunsch des Sultans in Marrakesch  Schellenbaumträgeraspirant geworden wäre. Dieser Schritt hätte große Ueberwindung gekostet, ein starkes Stück Christen- Bom Botanischen Garten in Dahlem  . Eine Neuerung anerkennens mut, und da selbstverständlich nur von freiwilliger Ueber­nahme der erwähnten ehrenvollen Stellung hätte die Rede sein können, so wäre nur ein von unentwegter Monarchentreue und unentwegter Christendemut zugleich stark befeeltes Gemüt, also ein Hof prediger in Betracht gekommen.

Der Christenglaube hilft über manches Ungemach und gewiß auch über das eines mit 28 Pfennig befoldeten marokka­nischen Schellenbaumträgers hinweg, aber angenehm wäre die Lage unseres Hofpredigers nicht gewesen, auch dann nicht, wenn er in Seide gekleidet und in der Menage, was uns un­denkbar scheint, mit rituell geschlachtetem Geflügel genährt worden wäre. Toujours perdrix hat nach alter Erfahrung auch seine Unannehmlichkeiten, und gar erst in Marokko  . Man höre, was z. B. Friedrich von Hellwaldt in seinem bekannten Buch Die Erde und ihre Völker" über den Natio­nalcharakter der Marokkaner schreibt:

" Diebstahl, Lug und Betrug, namentlich einer Tribe gegen die andere, sind zwar häufig genug, indes wird dies kaum als sündhaft betrachtet. Lügen ist überhaupt den Arabern und Berbern so eigen, daß es wohl faum ein Individuum gibt, das die Wahrheit spricht. Und professionsmäßige Lüge hat wohl immer Diebstahl und Betrug im Gefolge. Das Faustrecht, der Raub und Mord find in all den Teilen des Landes, die nicht von der Armee des Sultans erreicht werden können, an der Tagesordnung, und niemand findet twas Außerordentliches darin."

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Revolverschüsse auf seine Ehefrau und sein Kind gab Freitag nachmittag der Tischler Hugo Ristau, Luifen- Ufer 51, anscheinend im Zustande geistiger Umnachtung ab. Die Frau erhielt nur einen Eine Dienstwohnung für den Oberbürgermeister, wie sie einem Streiffchuß auf der rechten Bruftseite. Der Mann, der offenbar die Gerücht zufolge auf dem jezt der Stadtgemeinde als Vermächtnis Absicht gehabt hatte, seine Frau zu töten, brachte sich nach der Tat Ristau hatte zugefallenen Grundstück Bellevuestraße 2 geschaffen werden soll, wäre einen Schuß in den Mund bei und war sofort tot. für Berlin   kein ganz neuer Gedanke. In der Mohrenstraße steht vor etwa einem Jahre seine Stellung angeblich infolge des noch heute ein stattliches Haus, in dem einmal ein Berliner   Ober- Tischlerausstandes verloren. Da er seitdem feine ständige bürgermeister eine Dienstwohnung innegehabt hat. Als in den Arbeit mehr finden konnte, wohl infolge seines zu Erzentrizitäten fünfziger Jahren des 19. Jahrhunderts das Grundstück Mohrenſtr. 41 geneigten Wesens, scheint sich unter dem Druck seiner Lage, in der von den verstorbenen Kaufleuten Gebrüder Fuhrmann der Stadt- er sich mit seiner Frau und drei Kindern sah, und die gemeinde als Vermächtnis hinterlassen worden war, wurde hier ein ihn an die Unterstügung durch seine Berwandten wies, die Geistes­großer Neubau aufgeführt, der teils als vermietbares Wohnhaus teils als frankheit bei ihm entwickelt zu haben. Er verschaffte sich heimlich Kommunalschulhaus dienen sollte. Im Hintergebäude wurde die neue einen Revolver. Gestern furz nach 6 Uhr abends fam er wieder auf 16. Kommunalschule untergebracht, die sich noch gegenwärtig darin die Arbeitsnot zu sprechen. Die Zusammenhanglosigkeit seiner Worte befindet. Im Vordergebäude aber wurde aus den herrschaftlichen erschreckte seine Frau. Im Augenblick, als sie sich erhob, schoß er Wohnungen diejenige des ersten Stockwerks ausgewählt und dem eine Kugel auf sie ab. Mit lantem Angstfchrei lief die Getroffene Oberbürgermeister als Dienstwohnung überwiesen. Dieser Zustand die Treppe hinumter. Schon im nächsten Augenblick kam ihr laut Nun stelle man sich vor, daß in diese Gesellschaft ein von wurde später wieder aufgehoben, weil man zu der Ansicht gelangte, weinend der fleine Sohn nachgelaufen. Ihn hatte der Vater mit der Wahrheit des orthodoren Glaubensbekenntnisses über- daß es sich nicht empfehle, dem Oberbürgermeister eine feste Dienſt einer Stugel am Kopfe verwundet. Als jetzt eine Hausbewohnerin zeugter Hofprediger hineingeraten wäre; man male fich ferner wohnung zu geben. Auch bei Erbauung des neuen Rathauses an die Korridortür der Ristauschen Wohnung aufschlug, zog der Che die Situation aus, wenn die sittliche Verdorbenheit seiner der Königstraße war anfangs beabsichtigt worden, eine Dienst mann von innenher die Tür gewaltfam ins Schloß und schoß fich Umgebung dem würdigen Manne gar einen Harem auf- wohnung für den Oberbürgermeister einzufügen, doch wurde von eine Kugel in den Mund. Seine beiden ältesten Kinder ließ er un diesem Plan Abstand genommen. versehrt. zudrängen versucht hätte! Wäre es nicht begreiflich gewesen, wenn bei aller Christen- Die Erhebung von Chauffeegeld für Kraftfahrzeuge auf den Im Verfolgungswahn gab gestern abend der Büfettier Karl demut der Geistliche sich nach den Fleischtöpfen, dem positiv- Kreischauffeen des Kreises Teltow   tritt mit dem 1. Oftober in Straft. Pospich vor dem Hause Weinbergsweg 15 ohne Veranlassung aus liberalen Krafehl seiner Heimat zurückgefehnt hätte? Und Personenautomobile mit Gummireifen haben, wenn sie bis zu vier einem Revolver einen Schuß ab und richtete die Waffe dann gegen