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Die Vorlage wird auf Antrag Langerhans en bloc an­genommen. Die von der Berliner   Pferdebahn- Gesellschaft Lestmann u. Co. zu Charlottenburg   für 1891 zu entrichtende prozentuale Abgabe von der Brutto- Einnahme wird auf An­trag des Magistrats in Anbetracht der geringen Geschäfts- Ein­nahme in den letzten 3 Jahren( Durchschnitts- Dividende 1,833 pet.) von 4 auf 1,22 pet. gleich 8993,80 m. herabgesetzt.

Die Straßenzüge nördlich und östlich der neuen Nazareth firche, nämlich die verlängerte Nazarethkirchstraße zwischen Turiner   und Malplaquetstraße, und die Malplaquetitraße zwischen Schulstraße und Straße 48, sollen noch in diesem Herbst asphaltirt werden.

Die dem Armenarzt Dr. Michelet durch einen von einem Almofenempfänger gegen ihn angestrengten frivolen" Prozeß erwachsenen Roften im Betrage von 128,75 9. sollen auf die Stadthauptkaffe übernommen werden.

Lokales:

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Es ist wünschenswerth, daß die Vertreter der einzelnen Ort­schaften sich eine Stunde vor der Verhandlung im Lokal ein­finden, um vorher feststellen zu können, wie viel Ortschaften ver­treten find. NB. Die nächfie Lokalliste wird Freitag, den 16. d. M., im. Vorwärts" veröffentlicht. Mit sozialdemokratischem Gruß

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Die Berliner   2otaltommiffion. J. A.: J. Wernau, Rosenstr. 30.

Der Magifirat bringt bei der Versammlung aus Anlaß werden, daß Diejenigen, die es können, die Rosten für die Des­eines Spezialfalles eine Abänderung des Fleischschau infektion auch bezahlen. Regulatios von 1883 dahin in Vorschlag, daß vor beendeter Stadtv. 3 adet: Wir stehen der Vorlage sympathisch 3a Untersuchung des geschlachteten Thieres auch einzelne Theile gegenüber und werden für sie stimmen, vermissen aber in der An die Lokalkommissions- Mitglieder der Provinz desselben nicht entfernt werden dürfen, auch vor erfolgter felben die Auskunft über eine ganze Anzahl wichtiger Fragen. Brandenburg  ! Parteigen offen! Sonntag, den 18. Sep­Freigabe eine Berlegung geschlachteter Schweine in Stücke Geschieht oder soll geschehen eine beständige Ueberwachung der tember d. J., Nachmittags 2 Uhr, findet in Berlin   im Lokale des nicht stattfinden darf. In dem betr. Falle hatte ein Schlächter- Oberspree, zumal derjenigen Stellen, wo die Wasserwerte ihr Herrn Röllig, Neue Friedrichstraße 44, eine öffentliche Konferenz meister von einem als tuberkulös beanstandeten Schweine vor der Wasser entnehmen? Am ersten ist doch das Trinkwasser als sämmtlicher Lokalkommissions- Mitglieder der Provinz Branden von ihm beantragten Superrevision die tuberkulösen Herde in Träger der Ansteckung verdächtig: wahrscheinlich ist eine vor burg   statt. Als vorläufige Tagesordnung haben wir festgesetzt: den Drüsen, das wichtigste Kriterium für die Entscheidung, ent- einigen Jahren hier aufgetretene Typhusepidemie auf mangel- Wie ist am wirtsamsten den Wirthen entgegen fernt, war wegen Uebertretung des Regulative verklagt, aber hafte Filtration des Leitungswassers zurückzuführen gewesen. u treten, welche uns ihre Säle zu Versamm­freigesprochen worden, da das Regulativ nur die Entfernung Außerdem liest man, daß unsere Filterwerke schon 10 pct. über lungen verweigern?" des ganzen Schweines und der Eingeweide verbiete, die Drüsen ihre Normalleistung angesirengt sein sollen. In Rüdersdorf   be Noch andere Punkte zu behandeln, bleibt der Konferenz über­aber nicht zu letzteren gerechnet werden könnten. Um der Wieder steht ja auch bereits eine fleine Cholera- Epidemie, und sehr leicht lassen. holung ähnlicher Fälle, durch welche der Nutzen der Fleischschau tann von dort aus die Oberspree verunreinigt werden. Ebenso Parteigenossen! Die Anregung, eine gemeinsame Besprechung illusorisch gemacht werden würde, vorzubeugen, soll das Regulativ ist also die Ueberwachung des Schiffsverkehrs und der Abführung herbeizuführen, ging von Lokalkommissions Mitgliedern der Um­in der angegebenen Weise amendirt werden. der Abwässer aus den Fabriken nothwendig. Nicht ersichtlich ist gegend aus. ferner aus der Vorlage, wie man die gefunden Glieder einer Familie Man sagte, wohl sehen die meisten Wirthe es gern, daß die unterbringen will, in der cholera asiatiea aufgetreten ist und Arbeiter ihre Groschen bei ihnen verzehren, jedoch, wollen die Desinfektion Plaz greifen muß. Es sollte dafür, was sehr zweck Arbeiter Versammlungen abhalten, dann weist man sie einfach mäßig wäre, das städtische Obdach in Aussicht genommen sein. hinaus. Zu derartigen( sozialdemokratischen) 3weden ist die Antwort. Die ärmeren Leute kommen hier ja ganz allein in Betracht, die gebe ich mein Lotal nicht her" bloß einen oder zwei Wohnräume haben und denen auch der Hiergegen gilt es Stellung zu nehmen! Beschickt deshalb aller einzige Anzug, den sie gewöhnlich nur besigen, desinfizirt werden Orts diese Konferenz, und wir zweifeln nicht, daß auch in dieser muß; sie müssen untergebracht und gekleidet werden. Man sollte Frage Mittel und Wege gefunden werden, um diesen Herren zu Am 18. Februar d. I. hatte die Versammlung beschlossen, zu diesem Zwecke die in Aussicht genommenen Barackenbauten zeigen, mit wem sie zu rechnen haben. den Magistrat zu ersuchen, in Zukunft die Einführung auch schon jetzt in Angriff nehmen. Für eine hinreichende Desinfektion derjenigen neugewählten Mitglieder, deren sind nach der Berechnung von Merke für eine Epidemie von der Wahl durch Einspruch als ungiltig angefochten sei, bei Beginn Ausdehnung derjenigen von 1866 12 Defen erforderlich, während der Wahlperiode zu bewirken. Der Magistrat ist diesem Be- wir in unserer Desinfektionsanstalt nur 4 besitzen und die im schlusse beigetreten. Oberpräsident und Minister des Innern Obdach und in den Krankenhäusern vorhandenen doch von diesen haben indeffen, gestützt auf ein Erkenntniß des Oberverwaltungs- Anstalten selbst genügend in Anspruch genommen find. Gerichts von 1888, diesen Beschluß beanstandet; sie verharren Was die Transportverhältnisse betrifft, so sind jeden­dabei, daß die Einführung solcher Stadtverordneten ausgesetzt falls drei Depots zu wenig; folche Depots müßten werden muß, bis die Giltigkeit der Wahlen außer Frage steht, über die ganze Stadt vertheilt sein. Höchst bedauerlich ist es, gleich viel, wie lange auf diese Weise die nichtwiedergewählten daß wir für den Transport noch immer auf Privatunternehmer Mitglieder fortamtiren. Der Magistrat übersendet das angewiesen sind, daß nicht die Gemeinde dafür einsteht. Im Der Vortrag, den Privatdozent Dr. Pfeiffer, Abtheilungs Resfript des Ober Präsidenten und giebt gleichzeitig Anschlusse an die Krankenhäuser bezw. die Feuerwehrdepots vorsteher am Roch'schen Institut für Infektionstrankheiten, in anheim, eine dem Beschlusse vom 18. Februar entsprechende müßte hier eine fommunale Organisation eintreten. Bezüglich der gestrigen Sigung der Berliner   Medizinischen   Gesellschaft über Aenderung in die Geschäftsordnung aufzunehmen, da er dies für der Bestattungsfrage scheint es doch wirklich dringlich, endlich die bakteriologische Diagnostik der Cholera gehalten hat, liegt den einzig möglichen Weg ansieht, um die Streitfrage durch die Verbrennungsöfen aufzustellen( Unterbrechungen), um auf diesem bereits in der heutigen Nummer der D. med. Wochenschr." vor Verwaltungs- Rechtsprechung definitiv zum Austrage zu bringen. Wege der Seuche entgegenzuarbeiten. Die Einrichtung der Wir entnehmen daraus das Folgende: Stadtv. Langerhans empfiehlt dem Resfript gegenüber Sanitätswachen für die Cholera ist vielleicht verfrüht, tann aber Ganz unerwartet und explosionsartig ist seit Mitte Angust nicht einfach die Angelegenheit ad acta zu legen, sondern einem nicht schaden; indeß bezweifle ich, ob sie, wenn die Epidemie da die Cholera in Hamburg   aufgetreten, und ununterbrochen noch Ausschusse zu überweisen, der in Gemeinschaft mit Magistrats- ist, dem wirklichen Bedürfnisse genügen werden. Bei den ent- fordert sie neue Opfer. Wie immer, verliert bei solchen Gelegen tommiffarien zu erwägen habe, wie der Wunsch der Versammlung fehlichen Berichten, welche wir aus Hamburg   haben über die beiten die Bevölkerung die ruhige Besinnung, und wer irgend zur Erfüllung gebracht werden könne. Ueberanstrengung der Aerzte, würde ich eine Entlastung dahin fann, sucht durch eilige Flucht das bedrohte Leben in Sicherheit Bürgermeister Belle befürwortet den Magistratsvorschlag, für zweckmäßig halten, daß immer vier Aerzte auf zu bringen. Hamburg   gewährt so das Bild einer großen Feuers auf dem Wege der Aenderung der Geschäftsordnung eine Ent- jeder Wache den ganzen Tag dem Publikum zur Ver- brunst, die, vom Sturm gepeitscht, ihre Funken weithin aussendet. scheidung des Ober- Verwaltungsgerichts berbeizuführen. fügung stehen. Weiter wird in der Vorlage viel zu Bisher haben diese Funken nicht gezündet, immer noch ist es ge Die weitere Prüfung der Angelegenheit wird dem Wahl- einseitig die Bekämpfung des Cholerabazillus, viel 3u lungen, fie im Reime zu ersticken. Es zeigt sich hierbei, wie prüfungs- Ausschusse überwiesen. wenig der Nährboden, die Menschen selbst berücksichtigt. Was wichtig es ist, die ersten Fälle einer Seuche sofort zu erkennen foll bezüglich der Wohnungs- und Ernährungsverhältnisse und unschädlich zu machen, ehe die Krankheit festen Fuß gefaßt geschehen? Ueber diese Verhältnisse haben unsere Armenärzte hat. Gerade bei der Cholera läßt nun die klinische Diagnose im alljährlich an die Stadt Bericht abzustatten, einzelne dieser Be- Beginn der Epidemie durchaus im Stich; wenn dann die Zahl richte find anerkannt muflergiltig. Würde es sich nicht empfehlen, und der schwere Verlauf der Erkrankungen an dem epidemischen in Anlehnung hieran schleunigst durch unsere Armenärzte eine Charakter der Seuche keinen Zweifel mehr laffen, ist die Zeit für Enquete in den ihnen unterstellten Kreisen veranstalten zu laffen? ein erfolgreiches Eingreifen verpast, und man steht dem Vor­Natürlich müßte dann die Stadt da, wo diese Verhältnisse dringen der Krankheit machtlos gegenüber. Es ist daher eine überaus traurige sind, eingreifen, für bessere Wohnung und Thatsache von größter Wichtigkeit, daß uns die bekannten Unter­Ernährung sorgen.( Wiederspruch und Unruhe.) Bedauerlicher fuchungen 9. Koch's   in den Stand gesezt haben, mit Sicherheit Stadtv. Vogtherr hat nichts gegen den Antrag des weise besteht noch immer nicht das so unentbehrliche Institut in jedem verdächtigen Falle die Diagnose durch den Nachweis der Magistrats, protestirt aber gegen den in der Vorlage mehrfach in der Gesundheitsausseher; wir haben außer den Revier- Sanitäts- spezifischen Krankheitserreger zu stellen. Die Cholera ist eine Jufektionsfrankeit, die ausschließlich im fast tendenziöser Weise gebrauchten Ausdruck frivol" in Bezug fommissionen nichts, und in diesen Kommissionen sind die Haupt­auf das Verfahren des Almosenempfängers" uttkowsky. Das betheiligten, die Arbeiter, nicht vertreten. Hier liegt ebenfalls der Darmkanal sich abspielt. Dem entsprechend enthalten auch nur Landgericht I habe demselben das Armenrecht bewilligt; etwa Stadt die Aufgabe ob, Organisationen zu treffen. Vielleicht tönnten die Darmentleerungen der Cholerakranten die spezifischen In­berechtigte Vorwürfe in dieser Beziehung hätten also auch diese den Voltstüchen Zuschüsse gegeben werden, damit sie, was feftionsfeime. Leider verfügen wir für den mikroskopischen Nach Adresse zu berücksichtigen. fie jeht nicht thun, genügende Nahrung geben. Wollen Sie end weiß der Cholerabazillen nicht über ein differentiell diagnostisches Stadtv. Bergmann hätte lieber gesehen, wenn der lich, wie in Nürnberg  , einen Zwang, ins Krankenhaus zu gehen, Hilfsmittel, wie es bei der Tuberkulose die spezifische Färbe Die Cholerabatterien ver Magiftrat mit einer finanziell so unbedeutenden Vorlage nicht defretiren, gleich viel, ob ein Arbeiter oder ein Mitglied der be- barkeit der Tuberkelbazillen darstellt. an die Versammlung gekommen wäre, während Stadtv. Baum- sitzenden Kkassen von der Senche befallen wird? Mir scheint halten sich Farbstoffen gegenüber nicht anders, wie die Unzahl gart darauf hinweist, daß der betreffende Almojenempfänger as nothwendig, wenn wir die Cholera zentralisiren wollen. Bu anderer Bakterien, die neben ihnen bei Cholerakranten auftreten schon seit 1883 der städtischen Armenpflege anheimgefallen fei. starte Zentralisation ist allirdings nicht zweckmäßig; es ist eine fönnen. Aber ihre Form ist so charakteristisch, daß man gleich­Stadtv. Vogtherr bestreitet, daß dieser Umstand mit der unnöthige Grausamkeit und Zeitvergeudung, einen Ertrantten wohl im mikrostopischen Präparat auf fie aufmerksam werden Borlage im Zusammenhang stehe.( Widerspruch). vom Schlesischen Bahnhof   bis nach Moabit   zu schaffen. Immer muß. Die Cholerabazillen sind ziemlich kleine Batterien und hin werden aus diesem traurigen Ereigniß eine Reihe von nur ungefähr 1/ 2-2/ 3 so lang wie die Tubertelbazillen, aber viel Nach dem Beschlusse vom 10. März cr. sollten auch dem Segnungen entspringen; wenn Sie erst für die Cholera die Des- plumper, dicker und mit deutlicher Krümmung versehen. Diese Unternehmer Beetz 6 Plätze zur Aufstellung von Bedürfniß Unternehmer Bee 6 Plätze zur Aufstellung von Bedürfniß infeftion unentgeltlich machen, tönnen Sie später nicht wieder Krümmung ist nicht viel stärker als die eines Kominas, gelegent anstalten nach feinein System überwiesen werden. Bevor der die Bezahlung einführen, Sie werden diese Erleichterung viel- lich findet man jedoch Formen, die fast halbkreisförmig gekrümmt mehr auch auf die andern epidemischen Krankheiten, Typhus, find. Magistrat mit dem Beetz dieferhalb in weitere Verbindung ge­Scharlach, Diphtheritis. ausdehnen müssen. Auch Die treten ist, hat er Kenntniß von einer Beschwerde erhalten, welche Sanitätswachen, Es erhebt sich nun die wichtige Frage: In wie weit ist man das Transportwesen werden städtische berechtigt, aus dem mitrostopischen Befunde kommaähnlicher Bat­Beetz über die Art der Erledigung der Frage der Bedürfniß­Institute werden; die Aerzte der ersteren würden terien Cholera zu diagnostiziren Die Antwort muß verschieden anstalten durch die städtischen Behörden an den Oberpräsidenten auch auf städtische Kosten für diesen Dienst ausfallen. Leicht und zweifelsfrei ist die Diagnose, wenn die gerichtet, hat. In dieser Beschwerde wird der Stadt­vertretung indirekt vorgeworfen, daß fie durch Parteifoterien auszubilden fein.( Unruhe und Widerspruch; Vorsteher Stryd Kommabazillen im Präparat fast in Reinkultur vorhanden find, ersucht den Redner, nicht abzuschweifen.) In Hamburg   hat gerade besonders aber, wenn die so charakteristische, häufchenweise und Parteidisziplin in ihren Entschließungen beeinflußt werde, der Umstand, daß die städtischen Aerzte nicht bakteriologisch aus- Lagerung der Kominabazillen in den Schleimflocken gefunden wird. und das Bedauern ausgesprochen, daß das Wohl der Stadt unter gebildet waren, verhängnißvoll gewirkt. Daher sind diese Dinge Unsicher wird dagegen die Entscheidung, wenn die Präparate Diese Verdächtigungen einer Art, wie sie leider in den Sache der Kommune, nicht des einzelnen Arztes. Wir werden nur vereinzelte verdächtige Formen enthalten, denn es finden lehten Jahren von gewiffen Seiten wiederholt ausgegangen sind", auch zu einer regelmäßigen Wohnungs- und Nahrungsmittelschau sich Rommabakterien, die der Mundhöhle entstammen und mit gelangen. Die Arbeiter aber, jetzt ausschließlich die Opfer der Cholera nicht das Geringste zu thun haben. Da muß haben den Magistrat zu dem Entschluß gebracht, weitere Ver eine Wahrscheinlichkeitsdiagnose aus handlungen mit Herrn Beeß nicht zu führen, da es der Würde hygienischer Mißstände, müssen ganz anders als bisher zu diesen man sich begnügen, Einrichtungen herangezogen werden. zusprechen. Ein negativer Ausfall der mikrospischen Untersuchung der städtischen Verwaltung wenig entsprechen würde, mit einem Stadtv. Virchow: Die Vorausseßung aller Maßnahmen. beweist indessen keineswegs, daß Cholera auszuschließen ist. Es Manne, der sich nicht scheut, gegen die Bewaltung derartige die der Vorredner vorschlägt, ist das Gintreten einer starken giebt Fälle von echter Cholera, wo die Zahl der Koch'schen Berdächtigungen zu erheben, in ein dauerndes Vertragsverhältniß Epidemie. Zu dieser Annahme liegt kein Anzeichen vor, wenn Bazillen in den Dejeftionen so gering ist, daß sie bei der mikro­auch äußerste Vorsicht nach wie vor geboten ist, da gestern Abend stopischen Untersuchung übersehen werden können. In allen Ohne Debatte nimmt die Versammlung von der Vorlage ein neuer Fall von Cholera asiatica fonstatirt worden ist. zweifelhaften Fällen find daher mit dem verdächtigen Material Kenntniß. Hauptsächlichste Aufmerksamkeit erfordern allerdings die Fluß- Büchtungsversuche zu machen, und besonders wichtig und geradezu Bei Besprechung des Jahresabschlusses des Viehhofes für läuse und der darauf stattfindende Verkehr, der aufs Aller ausschlaggebend sind die Resultate des Gelatine Platten 1891/92 macht Stadtv. Vogtherr darauf aufmerksam, daß peinlichste überwacht werden muß. Dringend nöthig ist auch die verfahrens. Bei einer Temperatur von 20 bis 24 Gr. C. wachsen nach Bekundung des Kreisthierarztes Bachmann vor Gericht die Beschaffung von großen Rochapparaten bei allen Hofpitälern, in die Kommabazillen schon nach 20 bis 24 Stunden zu ganzen fanitätspolizeiliche Kontrolle der Wiehausfuhr noch viel zu welchen sämmtliche Ausscheidungen von Cholerakranten durch Kolonien heran und zeigen dann so charakteristische Eigen­wünschen übrig läßt. Die untersuchten Thiere würden von den gekocht werden; darin wird gleichfalls ein sehr großes Schuß schaften, daß sie mit feinen anderen Bakterien mehr ver übrigen nicht getrennt gehalten; auch mit den Untersuchungsmittel gegen die Verbreitung der Cholerateime gegeben fein. wechselt werden können. Die von Koch angegebenen Merk bescheinigungen tönne Mißbrauch getrieben werden. Redner Die Uebernahme des Transports durch die Stadt ist eine Forde male der Kommabazillen find so zuverlässig, daß innerhalb fordert den Magistrat auf, die Abstellung dieser Mängel zu be- rung, die das Bedürfniß übersteigt. Auf solche Epidemien, die 24 Stunden eine untrügliche Diagnose inöglich ist. Allerdings meint nur in sehrlangen Zwischenräumen eintreten, können wir uns nicht Dr. Pfeiffer, daß die bakteriologische Technik, auf deren Einzel­Untern 6. September hat der Magistrat der Versammlung mit von Fuhrparts wegen einrichten. heiten wir hier nicht eingehen können, nicht von allen praktischen eine bringliche Vorlage betreffend die Bewilligung von Die getroffenen Maßnahmen reichen vollständig aus; der Maerzten ausführbar ist. Man hat daher nach Mitteln gesucht, die Mitteln aus Anlaß der Choleragefahr zugehen gistrat hat hier recht ausgiebig vorgesorgt, und es muß be- Erkennung der Kommabazillen zu erleichtern. So hat Dr. Schottelius laffen. Danach soll dem Magiftrat zur Ergreifung derjenigen ruhigen, daß selbst auf die unwahrscheinlichsten Fälle Rücksicht ein Verfahren angegeben, das in vielen Fällen brauchbar ist, aber Maßregeln, welche derselbe unter Buziehung der Deputation für genommen ist. Daß die Spree   den Typhusbazillus direkt ge- immer durch das Platten- Kulturverfahren kontrollirt werden muß. öffentliche Gesundheitspflege aus Anlaß der Choleragefahr zu liefert hat, ist übrigens nicht nachgewiesen worden. Ich ersuche In legter Zeit hat Dr. Laser angegeben, daß man die Cholera­treffen für nothwendig erachtet, ein Kredit bis zum Be- mit dem Vorredner den Magistrat um die Beschleunigung des bazillen durch den Geruchssinn erkennen tönne. Mischt man näm trage von 300 000. à conto des Ueberschusses der Stadt- Baues der neuen Wasserwerke, jeder Tag ist hier von Werth. lich Dejektionen, welche Cholerateime enthalten, mit Bouillon und hauptkasse aus dem Rechnungsjahre 1891/92 vorbehaltlich der Besonders ausgebildete Aerzte verlangt Herr Badet, er übersieht stellt die Proben 24 Stunden in einen Brutschrank, dann macht späteren Rechnunglegung eröffnet werden. wohl, daß unsere jungen Aerzte heute fast durchweg bakterio- sich neben dem Fäcalgeruch ein charakteristischer, den Cholera­logische Kurse durchmachen, natürlich ist nicht jeder von ihnen ein fulturen eigenthümlicher aromatisch- widerlicher Geruch bemerkbar. ausgezeichneter Bakteriologe. Daß sie im Allgemeinen den Unter- Leider ist aber die Mehrzahl der Menschen in der Beurtheilung fuchungen gewachsen sind, dafür lege ich hier mein Zeugniß ab. von Gerüchen recht unzuverlässig, auch wenn sie nicht am Stod Stadtrath Straßmann: Es haben sich in der Magistrats- schnupfen leiden, und doppelt schwierig dürfte es sein, aus einem vorlage einfach gar nicht alle etwa möglichen Maßnahmen gegen undefinirbaren Geruchschaos feinen bestimmten, selbst nur wenig die Choleragefahr aufzählen lassen. Die häufigere Untersuchung definirten Bestandtheil herauszuriechen. Der Vortragende schloß des Spreewaffers ist angeordnet. Die Ueberanstrengung der Filter mit Nathschlägen für die Aufhebung und den Transport von war durch die abnorme Hize des August verursacht. Die Des Choleraproben zu wissenschaftlichen Untersuchungen. infektions- und Transportvorrichtungen sind vollständig genügend. Wegen der Verbrennung der Leichen ist an den Minister eine Eingabe gerichtet worden( Beifall), wie mir der Bürger­meister soeben mittheilt.

Die Vorlage wird angenommen.

zu treten."

treiben.

Ueber die nach Angabe der Vorlage feitens der Stadt­verwaltung getroffenen bezw. beabsichtigten Maßnahmen und An­ordnungen haben wir bereits ausführlich berichtet.( Vgl." Rom munales" in gestriger Nummer.) Die unentgeltliche Ver­abreichung von Desinfektionsmitteln an Unbemittelte für den Bedarfsfall ist der näheren Regelung" vorbehalten werden. Die Stadtvv. W under u. Gen. beantragen hierzu, die Des­infektion der Wohnungen und Kleidungsstücke Cholerafranter und Choleraverdächtiger auf Kosten der Stadt zu übernehmen. Stadtv. Wunder befürwortet diesen Antrag; die erheb­lichen Kosten, die diese im Interesse der Allgemeinheit erforder lichen Maßnahmen verursachten, tönne man ben Einzelnen nicht aufbürden. Redner nimmt auf einige jüngst vorgekommene Fälle Bezug, wo die durch die polizeilich veranlaßte Desinfektion ver­arfachten Roften ohne offenbare ungerechtigkeit nicht den Be troffenen auferlegt werden können.

ganzen

Stadt

=

leber die Gesundheitsverhältnisse Berlius in der Woche vom 21.- 27. August ist den Veröff. des fail. Gesundheitsamtes" zu entnehmen: Die ungewöhnlich heiße Temperatur der Luft, Stadtv. Spinola bezieht sich dem Stadtv. Zabet gegenüber die auch in dieser Woche bis zum 26. August in Berlin   vor auch auf das Gutachten des Geheimraths Roch, daß Berlin   herrschte( das Thermometer erreichte wiederholt die Höhe von durchaus angemessene Vorkehrungen getroffen habe. Städtische 30 Gr. T. und darüber), äußerte ihren schädlichen Einfluß auf und staatliche Behörden verdienten dafür volle Anerkennung. den Gesundheitszustand durch das ungemein häufige Auftreten von akuten Darmkrankheiten, die in gegen die Vorwoche erheblich Stadtrath Straßmann: Die Desinfektionsanstalt ist Rommt der Feind, so werden wir gerüstet sein. angewiesen, in allen Fällen polizeilich angeordneter Desinfektion Nach einer persönlichen Bemerkung des Stadtv. 3 adet gesteigerter Bahl( 351 gegen 276) zum Tode führten. Zwar be die Kosten niederzuschlagen. Im Uebrigen kann nur an dem wird der Magistratsantrag unter Ablehnung des Antrags Wunder traf der überwiegend größte Theil dieser Todesfälle Kinder im rften und zweiten Lebensjahre, doch wurden auch ältere ere. auch von der Versammlung getheilten Standpunkt festgehalten angenommen. Schluß 74 Uhr.