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3. politische Freiheit, d. H. sofortige Abschaffung aller ihr zu widerlaufenden Gesetze, 4. vollständige kulturelle und politische Freiheit aller unterdrückten und nicht vollberechtigten Nationalis täten. Das russische   Volt kann nicht die Freiheit für sich selbst erkämpfen, ohne für die Freiheit anderer Völker zu kämpfen, 5. achtstündiger Arbeitstag, 6. Einrichtung von Bauern- Komitees zum Zwecke der Durchführung aller demokratischen Reformen, die agrarischen Reformen und die Konfiskation der gutsherrlichen Privilegien einbegriffen.

Die Revolution.

und vier Gemeindebeamten besteht. Die von den Gewerkschaften mit fliegenden Fahnen nach rechts und die Konzentration der gewählte Administrativkommission ist somit aufgelöst und hat" Ordnungsparteien" fündigt sich schon vernehmlich an. Wenn die ihre Delogierung zu gewärtigen. nationalistischen Franktireurs der Rechten sich ein bißchen zu zähmen Dieses Vorgehen hat bei der reaktionären Presse begreiflicher- wissen, werden die noch zögernden Radikalen ihre Schämigkeit auf­weise freudige Zustimmung gefunden, wenngleich manche Kapitalisten- geben. blätter, wie das Journal des Débats", nur daran noch nicht genug Der neue Geist der patriotischen Versöhnung, der in Wahrheit haben und die vollständige Schließung der Arbeitstörse fordern. den Zusammenschluß zum Klassenkampf bedeutet, hat Die Verfügung des Präfekten hat aber den Konflikt keineswegs schon sich auch in den solennen Eröffnungssigungen der Generalräte ge­entschieden. Es ist noch nicht gewiß, ob die Regierung angesichts zeigt. In feierlichen Protesten gegen die vaterlandslosen" Be der Weigerung der großen Mehrzahl der Gewerkschaften, an der strebungen fanden sich die Monarchisten, Rechtsrepublikaner und Wahl der neuen Verwaltungskommission auf Grund des vom Radikalen zusammen. Im Generalrat der Isère   versuchte der Gemeinderat beschlossenen Proportionalsystems teilzunehmen, die Sozialist Mistral mit Berufung auf die Menschenrechte eine Re­Wahl überhaupt vollziehen lassen und die Verwaltung der Arbeits- folution gegen die Maßregelungen der sozialistischen   Lehrer durch- Warschau  , 25. August. Der Verkehr auf den Weichselbahnen börse einer nur von einer winzigen Minorität gewählten Kommission zubringen. Aber der Senator Rivet erklärte:" Die Beamten wird wieder hergestellt. Die Depotsarbeiter kehren zur Arbeit in die Hände geben wird, die von den meisten Gewerkschaften ebenso find Leute, die freiwillig auf einen Teil ihrer Freiheit verzichtet zurück. heftig zurückgewiesen wird wie die ernannte Beamtenkommission. haben, sie sind in ihren Worten wie in ihren Handlungen zu einer In der Kreisstadt Wengrow( Gouvernement Siedlce) ist Fraglich ist es auch, ob die Gewerkschaften, die mit den bisher die gewissen Zurückhaltung gegenüber der Regierung verpflichtet, der zu Generalstreit ausgebrochen. In allen Fabriken der Umgegend wurde Arbeitsbörse beherrschenden Tendenzen nicht einverstanden sind, Lust dienen sie die Ehre haben." Der Generalrat stimmte diesen dazu haben werden, mit Hülfe eines gegen die Autonomie ge- wundervollen demokratischen" Anschauungen zu und beschloß mit die Arbeit eingestellt. Die Bahnreisenden wurden nicht aus der Stadt herausgelassen, alle Läden sind gesperrt.( Tel. des Tag".) richteten Utases die Zügel zu ergreifen und ihr Verhältnis zur Masse 23 gegen 3 Stimmen den Uebergang zur Tagesordnung. der Gewerkschaften dauernd unleidlich zu machen. Aber selbst der Antiklerikalismus, die einzige Walze im Bloc- Warschau, 24. August.  ( B. T.") In Lodz   trugen zirka apparat, die halbwegs funktionierte, bleibt schon stecken. Der tausend Jfraeliten mit polizeilicher Erlaubnis in feierlichem Zuge Generalrat des Departements Charente Inferieure hat einem von die Kultusinfignien zur Synagoge, als eine Patrouille, die den Nonnen geleiteten Zufluchtshaus 1500 Frant roten Baldachin für eine Demonstration hielt, den Zug attackierte, als Subvention bewilligt. Und der Präsident dieser die Teilnehmer prügelte und über 300 Leute in Arrest brachte, Versammlung ist Herr Combes! Jawohl, Herr Combes, der dann wurden wieder alle entlassen. In Dlutowo bei Pabianice   und Ministerpräsident der Blockherrlichkeit, der Stratege der weltlichen Helenov bei Lodz   wurden öffentliche sozialistische Meetings durch die Aktion", der Kirchenräuber", wie ihm der Fluch der Römlinge nach- Polizei zerstreut, wobei bis 800 Leute gefangen gefeßt wurden. rief. Die reaktionäre Presse spottet: Herr Combes ist nicht mehr er selbst." Und noch ein anderes: Unlängst hat sich ein Komitee zusammengetan, das Camille Desmoulins  , dem Helden des Bastilleſturmes, ein Denkmal errichten will. An den Generalrat des Herrn Combes war nun ein Ersuchen um einen Beitrag an gelangt und der Generalrat lehnte a b. Die Erben der Ne­volution finden eben auch mit ihrem Jakobinismus im Bedarfsfalle Akkomodements.

Ich habe heute die Meinung einiger Mitglieder der bisherigen Verwaltungskommission eingeholt und von ihnen die Antwort er­halten, daß ihnen das Vorgehen der Regierung völlig gleichgültig sei. Wenn man die Verwaltungskommission zwingt, die Arbeits­börse zu verlassen, sagte man mir, so werden wir eben gehen und unsere Tätigkeit, die in der revolutionären Propaganda besteht, anderswo fortsetzen. Die Gewerkschaften können ja nach wie vor in der Arbeitsbörse bleiben. Die Verwaltungsfommission, hörte ich weiter, hätte ohnehin gar keine Macht besessen, sogar die Diener des Hauses seien von dem städtischen Regisseur" angestellt. Die Verteilung der städtischen und staatlichen Subventionen für die Arbeitsvermittelung wäre für die Kommission nur eine Last und die Quelle von Feindschaften seitens der nicht nach Wunsch bedachten Organisationen gewesen. Man gestand mir unumwunden zu, daß die Subvention zum Teil an Verbände ausgefolgt worden sei, die gar keine Arbeitsvermittelung haben eben zur Unterstützung der Propaganda. Daß diese merkwürdige Rechtsanschauung, die die eigenmächtige Bestimmung einer für einen ausdrücklich bezeichneten 3wed übergebenen Summe für einen anderen, selbst gewählten, unanfechtbar hielt, bei denen, mit deren Geld diese Operation vor­genommen wurde, Anstoß erregen und den Gegnern der Arbeits­börse zum willkommenen Vorwand eines reaktionären Handstreichs werden konnte, scheint den Verfechtern der direkten Aktion" feine Sorge gemacht zu haben. Auch das seltsame Argument, daß die gewerkschaftliche Arbeitsvermittelung überhaupt keine richtige Sache sei, da die Arbeitsposten doch in der Regel durch das Herumsprechen unter Kameraden bekannt würden, reicht wohl zur Rechtfertigung der finanziellen Manipulationen der Verwaltungskommission nicht ganz hin. Ich hörte heute auf der Arbeitsbörse die seltsame An­schauung vertreten, daß der deutsche Typus der Gewerkschaft eine " Stärkung der Staatsgewalt" bedeute, wogegen die revolutionäre Gewerkschaft", die sich nur der Propaganda widme, aber ihren An­gehörigen selbst keine unmittelbaren Vorteile biete, dem Sozialis­mus, der anti- etatiste staatsfeindlich sein müsse, allein wahr­haft Dienste leiste. Daß diese Meinung von der Unfähigkeit der Gewerkschaften, die Position des Proletariats schon in der heutigen Gesellschaft durch unausgesetzte Organisationsarbeit zu verbessern, unter den französischen   Arbeitern doch nicht so allgemein ist, wie man nach der Haltung der Arbeits- Konföderation vermuten fönnte, scheint immerhin aus der in manchen großen Gewerkschaften durch dringenden Tendenz zur Erhöhung der Mitgliedsbeiträge hervorzugehen. Vielleicht wirkt die gegenwärtige Krise mit, die Klärung zu fördern, die auch im französischen   Proletariat nicht ausbleiben kann. Die größte Gefahr für die sozialistische Politik in Frankreich  , die Erschlaffung in der parlamentarischen Kleinfrämerei, fann nur durch kraftvolle, dem pseudorevolutionären Phrasentum entwachsene gewerkschaftliche Organisationen besiegt werden. In den Gewerk­schaften, die heute noch der direkten Aktion unbedingt anhängen, stedt unzweifelhaft eine hoffnungsvolle proletarische Energie- jené Energie, die der sozialistischen   Partei, wie sich alle einsichtigen Parteigenossen eingestehen, abgeht und deren Fehlen durch den großen Reichtum an eigenartigen Begabungen und Persönlichkeiten, wie ihn der französische   Sozialismus aufweist, nicht wettgemacht werden kann. Gegen die Gefahren des Parlamentarismus kann es nur einen Kontrollapparat und nur ein Gegengewicht geben: die organisierte proletarische Masse.

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Die unmittelbare Wirkung der Ordonnanzen gegen die Arbeits­börse ist allerdings eine Stärkung der arbeiterfeindlichen und politisch reaktionären Tendenzen. Darum wendet sich auch der charakter­vollere Teil der bürgerlichen radikalen Presse mit entschiedenem Tadel gegen die Regierung. Das Ministerium hat einen weiteren Schritt nach rechts getan, wobei ihm freilich die Anhänger der direkten Aktion den Weg geebnet haben. Die Aufhebung der Autonomie eines Ar­beiterinstituts bringt Rouvier feinen alten Freunden auf der Rechten näher und knüpft die Bande fester, die die bürgerlichen Parteien im Kampf gegen den Sozialismus vereinigen. Es ist kein Zufall, daß jetzt vor den Wahlen auf der ganzen Linie, von den Monarchisten bis zu Clemenceau   eine heftige Manonade gegen den Sozialis­mus eröffnet worden ist. Allem Anschein nach steht eine Epoche aggreffiber bourgeoiser Kampfpolitik bevor. Hoffentlich wird unter den Sorgen der Abwehr die Erkenntnis der Notwendigkeit einer ge= festigten proletarischen Disziplin reifen.-

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Defterreich- Ungarn.

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Zarenpöbel.

Väterchen hat das Ende der Revolution befohlen, zugleich hat er verfügt, daß sein toller Böbel nicht auf eigene Faust, sondern nur mit besonderer Autorisation die liberale Intelligenz, das revo­lutionäre Proletariat, die Juden niederschlagen dürfe.

Folgendes Telegramm wird verbreitet:

Petersburg  , 25. August. In der Stadt Balaschow   hatten sich eine Anzahl Kreisärzte, welche den Dienst vor kurzem demonstrativ eingestellt hatten, am 3. d. M. zu einer Beratung versammelt, wobei es zu Ausschreitungen des Pöbels gegen fie fam. Das Polizeidepartement teilt nun mit, daß die Urheber der Aus­schreitung dem Gericht übergeben worden sind. Wie der Re­gierungsbote" meldet, machte der Kaiser auf den Bericht Trepows über diese Vorgänge den Vermert, revolutionäre Erscheinungen dürfen nicht mehr geduldet, gleichzeitig aber auch nicht ein eigen­mächtiges Vorgehen des Pöbels gestattet werden.

In Zukunft wird demnach das Zarengesindel nur dann zum Morden und Plündern zugelassen, wenn es autorisiert wird: Eigen­mächtigkeiten" läßt der Zar nicht mehr zu, auf keiner Seite, nachdem er die " Verfassung" gegeben.

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der Tag" erinnert, die folgenden: Die Vorgänge selbst, auf die Bezug genommen wird, waren, wie

Die Administration des Kreises Balaschow  ( Gouvernement Saratow) hatte die Aerzte durch Schikane dahin gebracht, daß sie sämtlich bei der Semstwo um ihre Entlassung eintamen. Eine Kreis- Semstwo- Versammlung wurde in der Stadt Balaschon ein berufen. An diesem Tage hatten auch die Aerzte sich nach Balaschow   begeben, um das Resultat der Versammlung, die sich mit dem Rücktritt der Aerzte befassen sollte, zu vernehmen. Es hatten sich jedoch nicht genügend Semstwomänner eingefunden, so daß die Versammlung vertagt werden mußte. Aerzte und Semstwomänner finden sich hierauf in einem Gasthofe der Stadt zusammen, um ein Mittagsmahl einzunehmen. Um diese Zeit erscheint ein über 2000 Stöpfe starker Volkshaufe, dem das Zaren­bild vorausgetragen wird, die Zarenhymne singend, vor dem Hotel und beginnt Steine durch die Fenster zu schleudern, so daß die Aerzte sich zurückziehen mußten. Bald darauf tritt der Gouver= neur ein und redet auf das Volk ein, das verlangt, Lynchjustiz üben zu dürfen. Die Aerzte und Semstwomänner werden hierauf bom Gouverneur aus dem Hause geführt und sollen unter dem Schuße von Kosaken   zum Bahnhof fahren. Aber schon in Gegen­wart des Gouverneurs werden verschiedene Intelligente durch Steinwürfe verlegt und mißhandelt. Der Gouverneur fährt gleich darauf fort und die Intelligenten treten in Begleitung von Kosaken   den Weg zum Bahnhof an. Aber unterwegs fallen plötzlich die Kosaten mit ihren Knuten über die Unglücklichen her, Individuen aus dem Volke folgen dem Beispiel dieser Schüßer" und die Intelligenten werden übel zugerichtet. Der Arzt Schmelow, der 20 Jahre für die Semstwo uneigennüßig und fruchtbar gewirkt hat, stirbt an den erhaltenen Verlegungen; der bekannte Semstwomann Lwow und viele andere kommen mit schweren Verlegungen davon, die Zahl der Leichtverletzten ist eine große.

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Das russische   Proletariat und die Duma.

Nach einer Petersburger Meldung der Schles. 3tg." verursachte eine tausendköpfige Menge Ausschreitungen(?) auf der Besizung des Fürsten   Bagration. Zwischen den herbeigeilten Kosaken und der Volksmenge kam es zu einem ernsten Scharmüßel. Hierbei wurden zwanzig Personen getötet und zahlreiche Personen verwundet.

Die Zuspitzung der Friedens­verhandlungen.

Die Friedensverhandlungen haben sich derartig zugespitzt, daß in den nächsten Tagen offenbar die Entscheidung fallen muß. Die Friedensunterhändler beider Parteien sind von dem Ernst der kritischen Situation durchdrungen, nur in Petersburg   scheint man in geradezu frivoler Weise die Japaner provozieren zu wollen. Hat doch Graf Lams­ dorff   erklärt, daß Rußland   nicht eine Stopeke zahlen und nicht einen Fuß breit Landes abtreten werde. Eine völlig lächerliche Erklärung, ist doch Sachalin  , von der Man­ dschurei   ganz abgesehen, bereits im japanischen Besitz, und an eine Zurückeroberung kann doch nur ein hirnverbrannter Phantast glauben! Witte selbst soll denn auch über diese Erklärungen Lamsdorffs empört sein. Die Japaner vollends haben erklärt, es sei nur nötig, sie offiziell von der Echtheit der Worte Lamsdorffs in in Kenntnis zu setzen, um fie zum sofortigen Backen ihrer Koffer zu veranlassen.

Im übrigen gibt man in Amerika   trotzdem die Hoffnung auf eine schließliche Verständigung noch nicht auf. Und schließlich hat es Amerika   ja in der Hand, Rußland   wider­spenstig oder gefügig zu machen. Man rechnet mit einem ferneren Nachgeben Japans  , namentlich einer erheblichen Herabsetzung der Kriegsentschädigungsforderung, und Japan  soll sich auch bereits zu einem derartigen Kom promiß bereit erklärt haben. Ob die Absicht vorliegt, Japan  um die ganze Striegsentschädigung zu prellen, werden ja die nächsten Tage zeigen.

Die vorliegenden Telegramme lauten:

London  , 25. August. Nach einer Meldung der Morning Post" aus Portsmouth   foll Japan   120 Millionen Pfund Sterling als Friedenspreis fordern und Ruß­Tand bereit sein, 50 Millionen zu zahlen. Die " Times" berichtet aus Portsmouth  , wie sie aus guter japanischer Quelle vernehme, sei Japans   le pter Vorschlag in Betreff der Insel Sachalin   und der Kriegsentschädigung ein Ultimatum.

Portsmouth  ( Net Hampshire), 25. August.  ( Meldung des Reuterschen Bureaus".) Obgleich die Audienz des Botschafters v. Lengerte Meyer beim Kaiser von Rußland   nicht den gewünschten Erfolg gehabt hat, hat sie doch die Tür zu weiteren Verhandlungen offen gelassen. Kurz nachdem er den Bericht über die Audienz erhalten hatte, richtete Präsident Roosevelt   nochmals durch Witte einen Appell an den Kaiser. Der Hauptgrund dafür, daß der Kaiser sich weigerte, das Kompromiß anzunehmen, scheint der zu sein, daß Japan   eine bestimmte Summe als Kaufgeld für den nördlichen Teil von Sachalin   verlangt hat. Hätte Japan  den Betrag für eine spätere Abmachung offen gelassen, so würde der Vorschlag zweifellos annehmbarer gewesen sein. Es tann aus guter Quelle berichtet werden, daß die Meinungsverschiedenheit in bezug auf das von Roosevelt   und auf das von Japan   vorgeschlagene Kompromiß gerade auf diesen Punkt zurück­zuführen ist. Wie verlautet, bemüht sich Roosevelt   jetzt, die Zustimmung des russischen Kaisers zu dem Vora schlage Japans   mit der Abänderung zu erreichen, daß der Betrag später durch ein Schiedsgericht oder auf andere Weise festgelegt werden soll. Man glaubt, daß Japan   das vorgeschlagene 8 ugeständnis machen wird. Dieser Glaube stügt sich auf eine Mitteilung einer höchst kompetenten japanischen Persönlichkeit, welche erklärte, Japans   am Mittwoch gemachter Vorschlag stelle noch nicht! das unreduzierbare Minimum dar; Japan   nehme keine drohende Haltung an, denn das sei nicht der Weg, den Frieden zu erlangen.

Der Kampf ums allgemeine Wahlrecht ist auf der ganzen Linie aufgenommen. Diesem Drängen des ungarischen Proletariats gegenüber konnte die Unabhängigkeitspartei Die Frage, welche Haltung das russische   Proletariat bei ihren Widerstand nicht ganz aufrecht erhalten und so tritt sie, die früher, ehe sie die Macht dazu hatte, stets für das allgemeine gleiche den Wahlen zur Duma einnehmen werde, beantwortet der Wahlrecht ohne jede Einschränkung gewesen ist, jetzt wieder dafür Genosse Martoff, Redakteur der skra", in der Wiener  ein; jedoch will sie dasselbe an bestimmten Bedingungen geknüft Arbeiterzeitung". Nach dem Plane der skra" sollen die sehen. Es sollen nämlich nur diejenigen Bürger das Wahlrecht Arbeiterorganisationen die Initiative zur Gründung von erhalten, welche ungarisch lesen und schreiben können. Damit Volts- Agitationskomitees, die von allen mit der zarischen würden zirka 60 Broz. der ungarischen Bevölkerung vom Wahlrecht Reform" nicht zufriedengestellten Elementen der Bevölkerung ausgeschlossen bleiben. Erstens würden von den Deutschen  , Rumänen, zu wählen find, ergreifen. Durch den Druck dieser Komitees Serben, Slovaken   usw. viele um ihr Wahlrecht kommen, fast noch und der hinter ihnen stehenden Massen, die aktiv ja an der mehr aber würde das magyarische Proletariat betroffen, denn bei den unglaublich verlotterten Schulzuständen die Schulen in Ungarn   Wahl nicht teilnehmen können, sollen die Wähler in dem Sinne stehen ganz und gar unter dem Einfluß des Adels und der Pfaffen beeinflußt werden, daß in die Duma nur entschiedene An­gibt es Tausende und Abertausende von Magyaren, die weder hänger der demokratischen und freien Vertretung gewählt ungarisch lesen noch schreiben können. Die sozialdemokratische Partei werden. Dabei trachten die Komitees außerhalb der legalen" setzt ihren Kampf gegen die Koalition, namentlich gegen die Un- Vertretung eine illegale Vertretung zu schaffen, die in einem Tokio  , 25. August.  ( Meldung des Reuterschen Bureaus".) abhängigkeitspartei unentwegt fort, denn gerade die letztere hat jetzt bestimmten Moment bereit ist, vor dem Land als provisorisches Ministerpräsident Graf Katsura und der Vize minister die Macht und brauchte nur ernstlich zu wollen, dem ungarischen Organ des Volkswillens aufzutreten. Ob es dazu kommt des Aeußeren Chinda begaben sich nach Empfang einer Volte das allgemeine gleiche Wahlrecht zu verschaffen. oder nicht, die Bewegung auf diesem Wege, so meint Martoff, Stabeldepesche von Baron Komura zu dem Präsidenten Ein falscher Zungenschlag". Das" Wiener Fremdenblatt" er- wird die Organissation der revolutionären Selbstverwaltung des Geheimen Rates Marquis to, mit dem fährt von zuständiger Seite folgendes: Nachdem der Präsident der schaffen, die den Rahmen der zaristischen Legalität bricht und sie dann eine längere Unterredung hatten. Man italienischen Deputiertenkammer am 27. Juli in einem dem Andenken Grundsteine zu dem kommenden Triumphe der Revolution glaubt, daß wichtige Entscheidungen bevor­stehen. Graf Katsura erhält jeden Tag Hunderte von des verstorbenen Deputierten Socci gewidmeten Nekrolog die Wen- legt. dung gebraucht hatte, daß Socci im Jahre 1866 mit Garibaldi   in Briefen und Depeschen, in denen der dringende Wunsch aus­den Burgen unseres Trentino gekämpft habe, wurde von Wien   aus im Wege der österreichisch  - ungarischen Botschaft bei der italienischen gesprochen wird, die Friedensbedingungen auf der ursprünglich vorgeschlagenen Grundlage aufrechtzuerhalten. Regierung in freundschaftlicher Weise Aufklärung verlangt. Der Kammerpräsident hat auf Befragung jede irredentistische Absicht in Abrede gestellt, der italienische Minister des Aeußern hat aber der peinlichen Empfindung gebührend Rechnung getragen, die jene Aeußerung in Oesterreich- Ungarn hervorgerufen hat, und hat sich mit gewohnter Loyalität beeilt, dem österreichisch- ungarischen Ver­treter in Rom   das aufrichtige Bedauern der italienischen Regierung über den Vorfall auszudrücken.

Frankreich  .

Die büßenden Republikaner  .

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Paris  , 24. August.( Eig. Ber.)

Die reaktionäre Presse wird immer hoffnungsvoller. Sie sieht thren Weizen prächtig aufgehen. Die Bourgeoisrepublikaner schwenken

Eine abweichende Taktik empfiehlt der Proletarier", das neue Bentralorgan der russischen Sozialdemokratie( Leninsche Richtung).

Es schreibt:

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" Die Einberufung der grob- gefälschten Bolts"-Bertretung Ein japanischer Invalidentransport verunglückt. gibt uns den besten Anlaß, um den breitesten Massen der Be= völkerung klar zu machen, daß eine echte Vertretung jezt nach London  , 25. August. Daily Telegraph  " meldet aus solchem Bruch und Hohn von seite des Zaren nur von einer Tokio  : Der Dampfer Kinjomaru" mit Truppen an provisorischen revolutionären Regierung einberufen werden kann, Bord, die vom Kriegsschauplaze nach Japan   zurückkehrten, und daß für die Schaffung einer solchen der Sieg des bewaffneten stieß in der Nacht zum 24. d. M., nachdem er Moji abends Aufstandes und tatsächliche Umstürzung der zarischen Gewalt Vor- 10 Uhr verlassen hatte, in der Nähe von Himejuna mit bedingung ist. Einen besseren Moment für die breite Agitation dem englischen Dampfer Baralong" zusammen. zugunsten des bewaffneten Aufstandes kann man sich nicht vor- Die Kinjomaru" sank in drei Minuten; 126 Soldaten und stellen und für diese Agitation unentbehrlich ist volle Klarheit über

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das Programm der revolutionären Regierung. Dieses Programm ein Major ertranken. Der englische   Dampfer Goldmonts" besteht aus folgenden Punkten: 1. Ginberufung der allgemeinen rettete 19 Mann von der Kinjomaru" und brachte sie tonstituierenden Versammlung, 2. Bewaffnung des Volkes, I nach Moji.