Antrage einverstanden ist. Die im Sinne des Antrages gehaltenen| Reden der Genossen Zubeil und Scheidemann haben den lebhaftesten Beifall der Versammlung gefunden. Nehmen Sie den Antrag an!
der Justizgesetze, des Strafrechts und des Breßgefeges fordern. Wilhelm Schmidt Frankfurt und 20 Genoffen Schmidt- Frankfurt a. M.:
begründet
Die Unruhen im Bakuer Naphthagebiet. Baku , den 22. September. ( Meldung der Petersburger Telegraphen- Agentur). Der faiserliche Statthalter tam vorgestern hier an und durchfuhr die Stadt und die Brandstättten der Naphthabetriebe. Am Bahnhof wurde er bei seiner Ankunft von den Ver- Sie werden etwas überrascht sein, daß ich, der am allermeisten tretern der Verwaltung und der Bevölkerung sowohl Amenier wie gegen Kompromisse geeifert hat, Ihnen empfehle, diesen Antrag abEs ist unerhört, daß man einen Redakteur in Zeugniszwangshaft auch Muselmännern empfangen und hörte eine Ansprache des zulehnen( Sehr richtig!), nicht weil ich mit seinem Grundgedanken nimmt. Zum Glück denken nicht alle Gerichte so wie das in Hanau , der Statthalter diesen blutigen Tagen ein Ende bereiten und un- durch einen solchen Antrag in letzter Stunde erledigt werden kann. beantragte der Anwalt des Privatklägers, daß ich den Namen meines parteiische Gerechtigkeit üben werde. Der Statthalter erwiderte( Bustimmung.) Der Antrag würde zu umfangreichen Debatten nicht Gewährsmannes nenne, aber der vorsitzende Amtsrichter sagte selbst: darauf, er hoffe, daß die Armenier die Erfüllung dieses nur über unsere Taktik im allgemeinen, sondern auch über die be- Den Namen feines Gewährsmannes wird wohl Herr Schmidt auf Wunsches durch ihr eigenes Verhalten am meisten sonderen Verhältnisse in den einzelnen Staaten und Gemeinden keinen Fall nennen. Auch in der anständigen bürgerlichen Presse fördern würden. Copthibashew, das Oberhaupt führen. Die Frage könnte gegebenenfalls als besonderer Punkt der gilt es als ehrlos, den Verfasser eines Artikels zu nennen, wenn er des Klerus in Mahame- tan, erklärte darauf, die Musel- Tagesordnung eines Parteitages erörtert werden, jetzt aber können unbekannt bleiben will. In Amerika sagte man vor einiger Zeit, die männer erwarteten als friedliche und getreue Untertanen die Wieder- wir nicht einen Beschluß fassen, der vielleicht der Stimmung Journalisten besitzen dasselbe Ansehen wie in Europa Generäle, aber Herstellung des Friedens, und er bäte um die Ergreifung von Maß der Genossen entspricht, aber nachher vielleicht nicht überall in Preußen- Deutschland will man sie zu ehrlosen Verrätern machen. nahmen zur Wiederherstellung der durch die Armenier eingehalten werden kann. Ich erinnere ant das bayerische Dagegen müssen wir energisch protestieren.( Beifall.) gestörten geordneten Verhältnisse. Der Statthalter Wahlfompromiß mit dem Zentrum, aus dem unseren Ge erwiderte darauf, er bege die Hoffnung, daß die Muselmänner die nossen , wie die Dinge liegen, tein Vorwurf gemacht werden Drdnung wiederherstellen würden. fann. So sehr ich anfangs die Stellung der bayerischen Heute fand hier unter dem Vorsitz des Statthalters und in Genossen in der„ Neuen Zeit" angegriffen habe, so muß ich doch Gegenwart eines Bevollmächtigten des Finanzministers eine Prüfung zugeben, daß nachdem durch die Beschlüsse der Landtagsmehrheit der für die schleunige Wiederaufnahme der Arbeiten in den Naphtha- die Grundlagen für die Wahlreform gegeben waren, die bayerischen und Fabrikbetrieben notwendigen Maßnahmen statt, von denen vor Genossen vollkommen korrekt gehandelt haben, auf Grund dieser läufig besonders die Naphthabetriebe durch eine starke Truppen- einen Frage ein Kompromiß mit dem Zentrum zu vereinbaren. abteilung geschützt werden müßten. In Baku und dem Naphtha - Auch in manchen Gemeinden auf Mainz gehe ich nicht ein gebiete in seiner Umgebung soll eine hinreichend starke Polizei- liegen die Verhältnisse so, daß wir einen derartigen Beschluß nicht truppe, für die die Ausrüstung von der Präfektur geliefert wird, faffen können.( Zustimmung.) Ich habe in Dresden in dieser durch die Regierung aufgestellt werden. Frage gewiß meinen Standpunkt sehr scharf dargelegt, aber die Dresdener Resolution schließt Vorgänge wie das bayerische Abkommen durchaus nicht aus. Wenn die Antragsteller den Antrag nicht zurückziehen wollen, so bitte ich ihn abzulehnen. Die Antragsteller können dann ja versuchen, auf einem späteren Parteitage die Frage zur Erörterung zu bringen.( Beifall.)
In der bei dem Generalgouverneur abgehaltenen Konferenz der Naphtha- Industriellen und Dampfbootseigentümer, bei der die Vertreter zweier russischer Häuser und je ein Vertreter jedes tatarischen und armenischen Hauses zugegen waren, schlug der kaiserliche Statthalter vor, daß der armenische und musel männische Klerus für die Wiederversöhnung ihrer Glaubensbrüder beten sollten, deren Abgesandte morgen eine Aussöhnungskonferenz haben werden. Die Lage der Arbeiter im Naphthabezirk soll ebenfalls eine Aufbesserung erfahren.(?)
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Krasemann zieht mit Rücksicht auf die Geschäftslage den Antrag zurück.
Vorsitzender Singer teilt mit, daß Genosse Robert Schmidt gegenüber der Hamburger Erklärung den Vorwurf, falsch zitiert zu haben, entschieden zurückweist und seine aus diesen Zitaten gezogenen Schlußfolgerungen boll aufrecht erhält.
Moskau , 23. September. Von den 6000 Studenten der Uni- Antrag Die Anträge 87-91 werden nicht genügend unterstützt. Zu versität Moskau hielten 1814 eine Versammlung ab, in der vier Antrag 91 erklärt Singer unter Zustimmung des Parteitages, daß die Programme aufgestellt wurden. Ein von 231 Studenten unter- Unterstützung wohl mur deshalb versagt worden sei, weil es als zeichnetes Programm erklärt: Die Unterzeichner geben den passiven selbstverständlich betrachtet werde, daß der Parteivorstand im Sinne des Antrags handele. politischen Kampf, den Streit, auf und betreten wiederum die. Die Anträge 92 und 93 werden für erledigt erklärt, da Universitätsräume, aber ausschließlich zum Zwved revolutionärer Agitation und Propaganda unter den breiten Schichten der Be- einer Mitteilung Singers zufolge der Verlag der„ Neuen Welt" völkerung. Die Universität, so heißt es in dem Programm, ver- den Wünschen der Antragsteller gerecht werden will. wandelt sich jetzt in eine revolutionäre Tribüne.
Ein zweites Programm mit 1202 Unterschriften erklärt die Absicht, die Moskauer Universität zu einem Revolutionsherd zu machen und ihre Auditorien in eine politische Schule zu verwandeln. Dies solle aber nicht ausschließen, daß diejenigen, die unter den gegebenen Berhältnissen ihren Studien obliegen fönnen; die Möglichkeit dazu erhalten bleibe.
Ein drittes Programm mit 102 Unterschriften hält an der Obstruktion als der für die Studenten einzig möglichen Form des politischen Kampfes fest und erachtet die Fortsetzung der Obstruktion für notwendig.
Das vierte Programm mit nur 79 Unterschriften spricht sich für die Gröffnung der Vorlesungen aus und erklärt, eine parallel gehende politische Erziehung beeinträchtige die Studien nicht. Von den an der Versammlung teilnehmenden Studenten stimmten im ganzen 1736 ab.
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Nach telegraphischer Meldung des Lokal- Anzeiger" beträgt die Zahl der Opfer der letzten Katastrophe in Schuscha ( Transkautajien) über 800. Getötet wurden 548 Armenier, verwundet 135; unter den Tataren gab es 104 ote, 48 Verwundete. 445 armenische Häuser wurden niedergebrannt und 37 tatarische. Für die nächste Zeit sollen dort 10 000 Mann Soldaten stationiert werden, die bereits zum Teil unterwegs sind. Auch in Finnland wird das Militär vermehrt. Aus den inneren Gouvernements find givei Regimenter Infanterie und sehrere Sotnien Kosaken dorthin auf dem Marsch.
Ausstand von 20 000 Arbeitern der Lodzer Wollfabriken. Lodz , 23. September. ( Bureau Herold.) Etwa 20 000 Arbeiter der hiesigen Wollfabriken sind in den Ausstand getreten; fie berlangen eine 40prozentige Lohnerhöhung. Zur Aufrechterhaltung der Ruhe sind die hier anwesenden Truppen noch um zwei DragonerRegimenter verstärkt worden. Militärpatrouillen durchziehen Tag und Nacht die Straßen.
Die Anträge 94/95 werden gemeinsam behandelt. Grönwald- München : Ich bitte, die Anträge anzunehmen, wir müssen in der künstlerischen Ausgestaltung unserer Zeitungen vorwärts und nicht rückwärts gehen.
Weber- Chemnitz:
Ich schließe mich dem Wunsche an. Mit der diesjährigen Maizeitung waren die Genossen im höchsten Grade unzufrieden.
Auch ich schließe mich diesem Wunsche im Namen der Breslauer Genossen an. Es ist ja möglich, daß die Zeichnungen von Fidus fünstlerischen Ansprüchen genügen, aber sie stehen der Geschmacksrichtung unserer Genossen fern, und bei der Schiller- Nummer hat der Vorwärts- Verlag ja gezeigt, daß er den Genossen Rechnung tragen fann. Die Maizeitungen unserer österreichischen Genossen finden größeren Anklang als die unsrigen.
Hierauf werden die Anträge 94/95 auf Vorschlag von Singer dem Parteivorstand zur Berücksichtigung überlviesen. Antrag 96 wird nicht genügend unterstügt.
Antrag 135 Abs. 3 ist durch die vorhergefaßten Beschlüsse erledigt. Den Antrag
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Die Resolution wird einstimmig angenommen. Es folgt die Beratung der Resolution 149, die inzwischen von den Antragstellern folgendermaßen abgeändert worden ist:
149. Resolution die Revolution in Rußland betreffend. Der Parteitag begrüßt mit freudiger Genugtuung das größte welthistorische Ereignis der Gegenwart, die russische Revo Iution, als die Macht, die endlich den mit Korruption und Verbrechen beladenen Absolutismus stürzen wird und damit nicht nur den unter seiner Knute schmachtenden Völkern die Bahnen freiheitlicher, fultureller Entwickelung öffnet, sondern auch die für ihre Befreiung fämpfenden Voltsmassen aller Länder von einem ihrer bösartigsten Feinde erlöst. Mit Stolz gedenkt er dabei der Tatsache, daß wie mannigfaltig auch die geschichtlichen, die fozialen Kräfte sind, die zu diesem Ziele zusammenwirken- es doch heute das junge Industrieproletariat Rußlands ist, das unter sozialdemokratischer Führung die wichtigste treibende Kraft des gewaltigen Ringens mit dem Absolutismus bildet und immer wieder und wieder die heldenhaften Massen stellt, die ihren Hunger und ihre Leiber den Schergen und Henkern des Despotismus kämpfend entgegenstellen.
Der Parteitag entbietet allen Sämpfern für politische Freiheit in Rußland die Versicherung seiner tiefsten Sympathie und Bes wunderung, ganz besonders aber jenen Männern und Frauen, ohne Unterschied der Nationalität und Rasse, die, auf dem Boden der sozialdemokratischen Auffassung stehend, mit und in dem Proletariat wirken und fämpfen; ihuen, deren zähe und opferwillige und gefahrenreiche Arbeit seit langen Jahren die Erwedung des Proletariats vorbereitet und seine Schulung und Organisation bis heute treu gefördert hat, wodurch das Proletariat befähigt wurde, die revolutionäre Aufgabe der Stunde in der Ueberzeugung zu erfüllen, daß der Kampf zur Niederzwingung des Absolutismus eine notwendige Etappe im Kampfe gegen den Stapitalismus ist.
Der Parteitag fühlt sich aber auch verpflichtet, seiner tiefsten Empörung Ausdruck zu geben über die barbarischen Untaten, durch welche die Schergen des Despotismus ihr fluchwürdiges Regiment aufrecht zu halten suchen, namentlich durch die grausame Hine schlachtung nicht bloß von Männern und Frauen der Revolution, sondern auch von zahllosen unbeteiligten Personen, besonders Frauen und Kindern.
Der russische Despotismus hat sich durch dieses barbarische Wüten vor der ganzen Kulturwelt gerichtet und er rechtfertigt damit jedes gegen ihn angewandte Mittel, das zu seiner Bernichtung führt.
Der Parteivorstand
und eine Anzahl Genossinnen und Genossen. Bebel:
Obwohl ich die Aenderung des ursprünglichen Wortes unschuldiger" im vorletzten Abjaz in unbeteiligter" nicht für eine Verbesserung halte, habe ich mich doch damit einverstanden erklärt. Durch das Wort unschuldig" wird der Eindruck erweckt, als wenn die anderen schuldig sind. Es sollte nur gesagt werden, man schlachte selbst unschuldige Personen in Massen hin, Frauen und Ich bin allerdings der Meinung, daß wenn ich ant einer Revolution beteilige, ich auch damit oder wegen Hochrechnen muß, daß ich erschossen werde
Kinder.
153. Der Parteitag verweist die Barteigenoffen erneut auf die Neue Beit" hin und verpflichtet sie zur energischen Agitation für dieselbe.. Im Interesse einer gründlichen theoretischen Durchbildung der Parteigenossen wird den Parteiorganisationen empfohlen, mich für die in der Partei tätigen Genossen und Genossinnen nötigenfalls eine Anzahl Exemplare der„ Neuen Zeit" aus Parteimitteln perrats ins Gefängnis komme. Ich würde mich aber nicht für un zu beschaffen. E. Rieger und 20 Genossen begründet Rieger- Spandau :
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schuldig erklären, würde nur sagen, ich bedaure es, daß ich nicht erreicht habe, was ich erreichen wollte. Aber etwas anderes ist es, wenn man diese Prozedur nun noch durch besondere Grausamkeiten verschärft. Nun, wie gesagt, ich habe dem Wunsch auf Alenderung Rechnung getragen.
Obwohl der Antrag für sich selbst spricht, müssen wir doch immer wieder von neuem die Notwendigkeit einer regeren Agitation Was die Resolution selbst betrifft, so würde es ja geradezu für die Neue Zeit" betonen. Der zweite Teil des Antrags gibt den auffallen, wenn der Parteitag nicht die Vorgänge in unserem Genossen einen Fingerzeig, wie sie die Ausbreitung der„ Neuen Zeit" Nachbarstaat im Osten erörtern und den russischen Kämpfern seine fördern können. Ich wollte ursprünglich noch einen dritten Abfab Sympathie ausdrücken würde. Darüber brauche ich kein Wort zu hinzufügen, wodurch ich die schriftstellernden Genossen verpflichten verlieren. Was sich seit vielen Monaten im Osten zuträgt, das wollte, ihre Artikel mehr als bisher der„ Neuen Zeit" einzusenden erregt nicht nur die Aufmerksamkeit der ganzen Kulturwelt im allschreiben. Es gibt eine Anzahl von Genossen, die geflissentlich nur bemokratie und der Sozialdemokraten aller Länder in ganz befür die„ Monatshefte" schreiben. Ich halte es für selbstverständlich, sonderem Maße. Sie sind alle über jene Vorgänge aufs genaueste daß in Zukunft unsere Parteigenossen die„ Neue Zeit" mehr durch Beiträge unterstützen.( Bravo !) Der Antrag wird angenommen.
Parteitag der sozialdemokratischen Partei und nicht nur immer für die nicht nur immer für die" Sozialistischen Monatshefte" zu gemeinen, das erregt die Aufmerksamkeit der deutschen Sozial
Deutschlands.
( Schluß aus der 1. Beilage.) Wolf- Bochum:
Die Anträge 107 und 108 finden nicht die genügende Unter- an den Vorgängen im Osten intereffiert. Sie wissen, daß einer
stügung.
Zum Antrag 103 bemerkt
unterrichtet und was wir darüber benten und fühlen, das bringt die Resolution zum vollsten Ausdruck. Aber wir sind als deutsche Sozialdemokraten noch in einem speziellen Falle ganz besonders Darüber, daß die jetzt eingerissene Art der Diskussion ein Ende nehmen muß, herrschte ja erfreuliche Einigkeit in der Kommiffion. unferer Genossen, Kasprzat, nach unserer Auffassung auf dem Wege Mit der Resolution bin ich voll einverstanden, weil im wesentlichen eines Justizmordes vom Leben zum Tode befördert ist. Der Partei alles darin enthalten ist, was der Bochumer Antrag in schärferer Singer: Ich glaube, daß dieser Antrag einen so alten Wunsch vorstand hat, sobald er Stenntnis von der Sache erhielt, fofort einForm besagt. Gerade wir im Ruhrgebiet haben ein Interesse an enthält, daß wir ihn nicht noch erst zum Beschluß zu erheben brauchen. gegriffen und den Reichskanzler aufgefordert, die nötigen Schritte der Beseitigung dieser Kämpfe, die uns die Agitation außerordent-( Bustimmung.) Also der Parteitag ist damit einverstanden, daß der zu tun, um zu bewirken, daß Kasprzak unter Beobachtung der auch lich erschiveren. Die Massen haben für diesen unqualifizierbaren Antrag durch Verlesung erledigt ist. in einem halbbarbarischen Staate wie Rußland bestehenden Gesetze Streit tein Verständnis, und der Effener Erfolg wäre größer gewefen, Bum Antrag 104 glaube ich, daß wir diesen Antrag nicht ein- abgeurteilt werden soll. Der Protest ist in bezug auf seine wenn diese Dinge nicht passiert wären.( Lebhafter Widerspruch.) mal zur Unterstügung stellen können.( Sehr richtig!) Gr wider- praktische Wirkung zu spät gekommen, weil man es in Warschau Der Effener Erfolg befriedigt mich deshalb nicht, denn es ist nicht spricht so sehr den Grundsätzen unserer Partei, die ja selbstverständ- sehr eilig hatte und schon am Tage nach dem Urteil, ohne das erreicht worden, was wir alle erhofft hatten. Es ist eine ganz lich für die vollste Freiheit der Presse immer eintritt, und das liegt auch nur die nächsten Angehörigen zu unterrichten, Kasprzak falsche Auffaffung, wenigstens für das Ruhrgebiet , daß die Begeisterung ja auch nur in unserem Nußen, denn wir können nur wünschen, daß zum Galgen schleppte und hinrichtete.( Lebhafte Pfui- Rufe.) für die Sozialdemokratie im Abflauen begriffen fei. Das Gegenteil die bürgerlichen Blätter recht umfangreiche Berichte über unsere Ver- Nun hat das Auswärtige Amt als die nächste zuständige Behörde ist richtig dank der unausgesetzten Bemühungen unserer Presse, in handlungen bringen. Ich glaube also, der Parteitag lehnt es ab, eine Erklärung an die Mitglieder des Parteivorstandes erlassen, die erster Linie auch der„ Bergarbeiter- Zeitung".( Lebhafter Widerspruch diesen Antrag auch nur zu unterstügen.( Bustimmung.) Sie ja alle in Nr. 220 des Vorwärts" gelesen haben. Der Parteiund Unruhe.) Sehen Sie sich doch die Bergarbeiter- Zeitung" an, borstand hatte bereits eine Resolution ausgearbeitet, in der wir in wie sie Nummer für Nummer für unsere Biele eintritt.( Unruhe und Schlußrufe.) Der Effener Erfolg ist in erster Reihe das Ver- die traf hier auf dem Parteitage das Schreiben des Auswärtigen dienst des so viel angefeindeten Genossen Hue.( Rufe: Nein! InAmtes ein. Wir sind nicht der Meinung, daß das Auswärtige Amt ruhe.) Darüber habe ich ein besseres Urteil, weil ich die Verhältin seiner Entscheidung den richtigen Ton oder die richtigen nisse aus eigener Anschauung kenne. Unsere erste Aufgabe ist, unter Gründe getroffen hat.( Sehr wahr!) Wir sind vielmehr den bisher indifferenten Massen Anhänger zu gewinnen. Diefer nach wie vor der Ansicht, daß im Falle Kasprzat ein Aufgabe widmet sich die Bergarbeiter- Zeitung" mit dem größten Eifer. Justizmord vorliegt. Aber δα das Auswärtige Amt in ( Andauernde Unruhe.) feinem Erlasse auf eine ganze Reihe von Bestimmungen russischer Geseze bezug nimmt, deren Richtigkeit wir in dieser Situation hier nicht feststellen können, so haben wir uns entschieden, die speziell gegen den Fall Kasprzak gerichtete Resolution zurüdzuziehen, in Berlin bei Männern, die mit der russischen Gesetzgebung vertraut sind, uns zu informieren und dann im Reichstag selbst das zu sagen, was gesagt werden muß.
Hierauf wird ein Schlußantrag, den Hänisch- Dortmund mit dem Hinweis darauf bekämpft, daß es absolut erforderlich sei, die schiefen Ausführungen von Wolf über die Verhältnisse im Ruhrgebiet richtigzustellen, angenommen.
Die Resolution der Kommission wird gegen wenige Stimmen
angenommen.
Die Anträge 112-115 find damit erledigt. Borsitzender Singer teilt mit, daß nach einem soeben eingegangenen Telegramm bei den sächsischen Landtagswahlen der 37. ländliche Wahlkreis von den Sozialdemokraten gewonnen worden ist.( Lebhafter Beifall.) Genosse Goldstein hat dort bei der Stichwahl 51, die vereinigten Gegner haben 50 Stimmen erhalten.( Heiterfeit und Beifall.)
Es folgt die Beratung der noch unerledigten Anträge. Die Anträge 97 bis 100 werden nicht genügend unterstützt. Antrag 101 wird ohne Debatte angenommen. Die Anträge 102 und 131 und 182 werden nicht genügend unterstützt. Den Antrag 150 begründet
Die bisherigen Verhandlungen haben meines Erachtens bereits gezeigt, daß die überwiegende Mehrheit des Parteitages mit dem
Den Antrag 105 zieht
Trautwein- Mannheim mit Rücksicht auf die gestrige Debatte und schärfster Weise gegen diesen Justizmord Brotest erheben wollten, da Geschäftslage zurück..
Zum Antrag 106 bemerkt
Singer, auf den Antrag treffe dasselbe zu, was vorhin bei dem Antrag Strafemann ausgeführt ist. Ich glaube, es wird besser sein, auch die Beratung dieses Antrages bis zu einer passenden Gelegen heit zu vertagen.
Der Antrag wird nicht unterstützt.
Die Anträge 109 und 110 werden nicht unterstüßt. Antrag 183 wird gleichfalls nicht unterſtügt.
Singer: Die Unterstützung reicht zwar nicht aus, aber die Bestrebungen der Partei find seit lange darauf gerichtet, daß die Genossen sich naturalisieren lassen, um an Landtags- und Kommunalwahlen teilnehmen zu können. Also der Antrag ist nicht deshalb nicht unterſtügt, weil der Parteitag seine Tendenz nicht billigt, fondern weil er es überhaupt als Aufgabe der Partei betrachtet, in seinen Sinne zu wirken.
Es ist aber auch in anderer Beziehung nötig, den Fall Kasprzak zu erörtern und zwar deshalb, weil in ber bürgerlichen Bresse ich habe hier besonders einen Artikel der Frankfurter Zeitung " im Die Resolution 152. Der Parteitag protestiert auf das Auge- die Behauptung aufgestellt ist, der Vorstand der sozialentschiedenste gegen die Anwendung des Zeugniszwanges für demokratischen Partei habe Kasprzal böse mitgespielt. Redakteure und alle anderen bei der Presse beschäftigten Personen, Wenn je eine Behauptung unrichtig war ich sage ausdrücklich wie sie neuerdings wieder von seiten des Hanauer Schöffen - unrichtig", weil ich annehme, daß die" Frankf. 8tg." nicht untergerichts gegen den Redakteur der Frankfurter Boltsstimme" und richtet war, obgleich sie durch unsere Presse hätte unterrichtet Stadtverordneten Otto Zielowski beliebt wurde. sein können so ist es diese Behauptung. Da diese Unrichtigkeit Der Parteitag erblickt in diefer Maßregel, die Preisgebung eine Beleidigung des Parteivorstandes enthält mud da sie andererdes Redaktionsgeheimnisses erzwingen zu wollen, die Zumutung feits auch dem toten Genossen Stasprzat nicht gerecht wird, sehe ich einer unwiirdigen Handlung, die durch keine gesetzliche Bestimmung mich veranlaßt, auf die Sache selbst einzugehen und besonders gestüßt sein dürfte. auch die Tätigkeit des Mannes zu schildern, der jetzt am Der Parteitag ersucht daher unsere Reichstagsfraktion, im Galgen geendet hat. Kasprzak ist alter Parteigenosse deutschen Parlament erneut eine schleunige, zeitgemäße Reform gewesen, er hat länger als 20 Jahre in der Partei ge
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