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Nr. 232. 22. Jahrgang.

Erklärung.

2. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Die gestrige Erklärung der Maschinensetzer der Vorwärts"- Druckerei" gegen den" Post"-Artikel veranlaßt uns nur zu einer kurzen Aeußerung. Da der Versammlungs- Redner schon durch die " Post"-Unterstützung schwer bestraft ist und er außerdem in bezug auf alle wesentlichen Ausdrücke und Behauptungen uns gegen­über persönlich erklärt hat, daß sie weder von ihm noch von anderen überhaupt gebraucht worden seien, so bleibt nur noch der Satz: Die allerdings vorhandenen und auch vorgeführten Differenzen mit der Geschäftsleitung sind rein persönlicher Art, haben mit der mit der Geschäftsleitung sind rein persönlicher Art, haben mit der Partei und deren Institutionen gar nichts zu tun und richten sich die Ausführungen lediglich gegen die... Person und den der zeitigen Geschäftsleiter. Und hierbei sind wir allerdings der Meinung, daß die rein konstitutionellen Verhältnisse andere sein könnten."

Da ist einmal festzustellen, daß es in der Versammlung etwas anders tönte; dann weiter folgendes: Die Geschäftsleitung verlangte einfach, daß die Seger auf die Korrekturfahnen bezw. das Manu­skript ihre Namen schreiben sollten, um die Leistung und zweckmäßige Ausnutzung der Maschinen( nicht die individuelle Leistung der einzelnen Setzer) beurteilen und berechnen zu können. Einzelne erklärten sich bereit, schließlich lehnten sie es allesamt rundweg ab. Die Geschäftsleitung schlug ihnen dann Entscheidung der Streitfrage durch das Tarifamt vor, die Setzer erklärten, das sei auch ihr Wunsch. Das Tarifamt erklärte das Verlangen der Geschäftsleitung für be­rechtigt. Damit war für diese die Sache erledigt und sie sah keinen Anlaß, die Frage mumehr, nach Entscheidung des Tarifamtes, von neuem zu diskutieren und in weitere Verhandlungen einzutreten. Das finden nun die Maschinensetzer nicht rein konstitutionell; die Geschäftsleitung ist anderer Meinung, und darum mun Räuber

Mittwoch, 4. Oktober 1905.

und Beschwerdekommission sowie eine Mandatprüfungskommission Durchschnitt zugrunde legen müssen, um auch schlechten Zeiten bestellt waren, wurde die Geschäftsordnung genehmigt und die vom Rechnung zu tragen. Mehr Einheitlichkeit müsse in die For= Vorstande vorgelegte. Tagesordnung mit einigen Aenderungen fest- derungen bei Lohnbewegungen kommen, man werde einheitliche gestellt, derart, daß auf einen von Elm abgeänderten Antrag Bremen   Minimalforderungen festlegen müssen, ferner werde der Arbeits­hin beschlossen wurde, als letzte Punkte, falls es die Zeit gestattet, nachweis ausgebaut werden müssen. Bezüglich der Vereinigung mit noch Referate über Tarifverträge und über die Taktik bei Lohn- den Zigarrenfortierern sei bekanntlich immer noch kein Resultat bewegungen hinzuzunehmen. Zum ersten Punkte erstattete der erzielt worden, so nötig für die gesamten Berufsangehörigen die Vorsitzende Deichmann- Bremen den Geschäftsbericht. Danach Einigung wäre. Die Sortierer müßten ihre Selbständigkeit auf­hat sich seit der Dresdener Generalversammlung, welche das Unter- geben und im Verbande aufgehen, eine besondere Sektion für sie stüßungswesen sanktionierte, die Mitgliederzahl wesentlich gehoben. halte er nicht für nötig, wohl aber sei sie erforderlich für die Wenn die Entwickelung weiter so fortschreite wie bisher, dann werde Zigarettenarbeiterinnen, für die in Dresden   vorbehaltlich der Ge­der Verband bald in den Stand gesetzt sein, der grenzenlosen Aus- nehmigung der Generalversammlung eine solche bereits geschaffen beutung in der Tabakindustrie ein Ziel zu sehen. Im zweiten fei, und vielleicht auch für die Kautabatarbeiter. Die Dresdener  Quartal des laufenden Jahres konnte eine Mitgliederzahl von Angelegenheit sei eigentlich blamabel gewesen, aber der Verband 24 872, darunter 11 896 weiblichen, an 359 Orten festgestellt werden. konnte nicht anders handeln; in Dresden  , im roten Sachsen  , habe Wenn auch die Zahl nach Einführung der Unterstüßungseinrich- es Streifbrecher gegeben wie der Sand am Meere. Der Boykott tungen momentan etwas gefallen sei, so habe das vor allem daran habe wohl gegen die boykottierten Firmen, soweit sie mit Arbeiter­gelegen, daß wegen der Reichstagswahlen im Juni 1903 nicht sofort fundschaft rechnen, gewirkt, aber den Nußen hatten nicht die aus­die nötige Agitation habe entfaltet werden können; als dies dann gesperrten Arbeiter, sondern die Konkurrenzfirmen. nie zuvor. Zugleich aber sei auch der Kampfesmut im Verbande Meinung, daß allerdings die Unterstüßungseinrichtungen den Kampf­aber möglich wurde, konnte man einen Zuwachs verzeichnen wie Meister Hannover   als Vertreter des Ausschusses ist der ein so starker geworden wie nie in früherer Zeit. Damit sei der charakter der Gewerkschaften nicht zu beeinträchtigen brauchen, daß Beweis erbracht, daß alle die Einwände, die man gegen das Unter- aber doch eine gewisse Vorsicht geboten sei. Er führt des weiteren flüßungswesen in den Gewerkschaften vorbringe, hinfällig seien. aus, daß die Generalversammlung dazu werde kommen müssen, für Die Zunahme komme vor allem auf das Konto der weiblichen Mit Streiks und Aussperrungen eine gleichmäßige Unterstützung einzu­glieder; diese hätten seit Einführung der Unterstüßungen in den führen. Was die Dresdener   Angelegenheit angehe, so habe sich letzten 2% Jahren eine Zunahme von 6323, die männlichen eine der Ausschuß alle Mühe gegeben, sie zu verhüten, es sei nicht solche von 509 erfahren. Auch die Fluktuation habe seit jener Zeit gelungen. Die Dresdener   Greignisse zählten zu den bittersten abgenommen. Vor Einführung der Unterstützungseinrichtung habe Erinnerungen seines Lebens, und wenn er sich entschlossen habe, man eine Steigerung der Mitgliederzahl von 4 Proz., nachher eine den bekannten Ginigungsvertrag zu unterschreiben, so möge man solche von 38 Proz. zu verzeichnen gehabt. Besonders habe an der es ihm glauben, daß ihn nur die äußerste Notwendigkeit hierzu Zunahme Dresden   teilgenommen, aber auch sonst das ganze Reich, vermocht habe. Seit Dresden   seien sehr viele Anträge auf zu­höchstens mit Ausnahme von Württemberg   und einigen kleinen ſtimmung zu Streiks an den Ausschuß gelangt, angesichts der Lage Gebieten. Natürlich sei mit den Unterstüßungseinrichtungen und haben aber völlig berechtigte Anträge abgelehnt werden müssen. der Zunahme der Mitglieder die Arbeitslajt des Verbandes ge- Der Verband müsse gestärkt werden, denn die Verhältnisse spitzen wachsen; für Dresden   habe man provisorisch einen besoldeten Ver- sich immer mehr zu. Mit den Sortierern sei es zu keiner Ginigung trauensmann mit 1600 M. Anfangsgehalt, steigend bis 2000 M., gekommen, obgleich der Verband sich bemühe, ihnen den Weg dazu angestellt, auch für den Vorstand werde sich die Anstellung eines zu ebnen. Aber die Zeit der Einigung werde kommen, weil sie müsse. zweiten Sekretärs nötig machen. Der Kampfescharakter des Ver- Einer Erhöhung der Beiträge werde die Generalversammlung sich bandes habe durch die Unterstützungseinrichtungen eine ganz wesent- nicht entziehen fönnen, wenn die Leistungen nur so bleiben sollen liche Stärkung erfahren, der Kampfesmut sei so groß wie nie seit wie bisher. b. EI m= Hamburg warnt vor allzu großem Optimismus bei 1890 beim Hamburger Streit in so geringem Maße vorhanden der Arbeitslosenunterstüßung, sie werde wohl doch den Verband mehr gewesen sei, mit dem, der dieses Jahr in so hervorragender Weise in Anspruch nehmen, als Deichmann meine; aber das werde troß­in Dresden   geherrscht habe. Zum Kampfescharakter gehören eben dem nicht gefährlich sein. Nur der Unterstützungseinrichtung wegen Mitglieder und Geldmittel. Deshalb müsse die General- werden nur wenige dem Verbande beitreten. Er ist für die Ueber­versammlung sich darüber flar werden, wie man sich finanziell weisung der ganzen Frage an eine Kommission. Man werde Vor­besser für Zeiten des Kampfes sichern könne. Es sei falsch, wenn kehrungen treffen müssen, einen Kampffonds für die kommenden man die weiblichen Mitglieder mit niedrigeren Beiträgen. heran- Jahre zu schaffen neben dem Reservefonds für die Unterstützungs­ziehe als die männlichen, die oft weniger als jene verdienen und einrichtungen. Für Beitragserhöhungen scheine leider wenig meist ihre Familie zu erhalten hätten. Es müsse eine für männ­liche und weibliche Mitglieder gleich geltende Skala von 25, 35, 45, 55, 65 und 75 Pf. geschaffen werden. Hiervon seien bei 25 Pf. 10 Bf. für den Kampffonds, bei 35 f. 12%, bei 45 Pf. 15, bei 55 Pf. 17%, bei 65 Pf. 20 und bei 75 Pf. 22½ Pf. für den Kampf­fends zu bestimmen. Was das Unterstützungswesen, das geändert bezw. vereinfacht werden und daß ein Reservefonds geschaffen werden müsse, betreffe, so sei vor allem festzustellen, daß die Arbeits­losigkeit lange nicht so hoch gewesen sei, als man gedacht habe. In den letzten beiden Quartalen seien als jährlicher Durchschnitt Nach Wahl des Bureaus, zu dessen Leitung Börner- Berlin   und Tage Arbeitslosigkeit auf das Mitglied gekommen, ebenso in Wildemann  - Stuttgart   berufen wurden, und nachdem eine Revisions- den beiden ersten Quartalen 1905. Man werde aber 2 Tage als

und Mörder".

Berlin  , den 3. Oktober 1905.

Die Geschäftsleitung der Vorwärts"-Druderei.

Die 12. Generalversammlung des Tabakarbeiterverbandes

wurde am Montag vormittag im Volkshause zu Leipzig   eröffnet. Erschienen waren 70 Delegierte, ferner die Vertreter des Vor­standes, vom Ausschusse Meister- Hannover und Geyer- Leipzig   als Redakteur des Tabatarbeiters". Geher hieß die Erschienenen herzlich in Leipzig   willkommen und gab einen Rückblick auf die Entwickelung der deutschen   modernen Tabatarbeiter- Bewegung, die seit ihrer Gründung im Jahre 1865 in all ihren verschiedenen Strömungen den Werdegang der deutschen   Arbeiterbewegung über­haupt, der gewerkschaftlichen sowohl wie der politischen wieder­spiegele. Seit dem Falle des Sozialistengesetzes sei es in der Tabatarbeiter- Bewegung vermöge der stetigen mit Geschick und Ziel­bewußtsein durchgeführten Reorganisationen vorwärts gegangen, er hoffe, daß auch die diesmalige Generalversammlung, deren Auf­gabe es sein werde, alle Schäden, die sich in der Praxis seit Ein­führung der Unterstüßungseinrichtungen gezeigt haben, zu be­seitigen, dem Fortschritte der Tabatarbeiter und damit dem Nuzen der gesamten Arbeiterbewegung dienen werde.

1882.( Zustimmung.) Der Redner vergleicht den Kampfesmut, der

Stimmung zu sein, dann werde man in Erwägung zu ziehen haben, Ertrabeiträge für Kampfzwecke zu erheben. Zur Vereinigung mit den Sortierern bemerke er, daß der Verbandsvorstand diesen mehr Entgegenkommen zeigen müsse, der Verband habe nichts aufzugeben, wohl aber die Sortierer. Man müsse sich auf den Standpunkt eines Industrieverbandes stellen und im Statut die Interessen aller Branchen wahrnehmen. Der Frage der Tarifverträge stehe er, wie stets sympathisch gegenüber, Minimalforderungen aufzustellen aber warne er, weil sie undurchführbar seien. Wenige Firmen, die nur organisierte Arbeiter haben, würden sie anerkennen und dadurch konkurrenzunfähig werden.

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