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Nr. 244.

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Berliner Volksblaff.

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Telegramm Adresse: ,, Sozialdemokrat Berlin".

Zentralorgan der fozialdemokratischen Partei Deutschlands .

Redaktion: S. 68, Lindenstrasse 69.

Fernsprecher: Amt IV, Nr. 1983.

Gärnng unter den Ruhrberglenten.

Aus dem Nuhrgebiet wird uns geschrieben:

Mittwoch, den 18. Oftober 1905.

mäßig fleinen Gruppe standesgemäßes Einkommen" verschafft. Hält die Regierung an dieser einseitig agrarischen Politik fest, dann verlangen wir Bergleute, daß auch uns durch Gesez ein Mindesteinkommen garantiert wird, denn auch wir haben ein Recht auf ein ausfömmliches Einkommen.

Am legten Sonntag fanden im Ruhrgebiet über 20 Beleg­fchaftsversammlungen statt, die sich mit dem neuen Berg­gefeß, der Aussperrung organisierter Bergleute. der den Arbeiter ausschüssen zu beteiligen, vorausgesetzt Es wurde überall beschlossen, sich an den Wahlen zu Fleisch verteuerung und dem herrschenden Wagen die Zechenbesitzer erklären, wer von der Belegschaft im Früh­mangel beschäftigten. Die Versammlungen waren sämtlich vom alten Bergarbeiter- Verband einberufen. Der Besuch hatte jahr gestreift hätte, wäre nicht aus der Belegschaft gestrichen. sehr unter dem überaus schlechten Wetter zu leiden, jedoch Verleihen die Unternehmer kraft der ihnen vom Landtag und waren die Versammlungen in Bochum , Essen, Oberhausen , Herrenhaus gegebenen Befugnis nur den Streifbrechern, die Gelsenkirchen , Herne , Linden von je 800-2500 Bergleuten ununterbrochen" ein Jahr auf der Zeche arbeiteten, das Wahl­besucht. Die Stimmung der Arbeiter über das neue Berggeset recht, dann ist eine andere Beschlußfassung vorbehalten. Bis ist sehr wenig ruhig. Das Gesetz wurde ein Schundwerk jetzt sind noch keine Arbeitsordnungen bekannt ge­genannt, die Schuld dafür, daß ein Reichs- Berggesek verhindert macht; die Unternehmer verschieben den Aushang bis zum Daraus kann man schließen, daß die wurde, geben die Arbeiter dem Zentrum. Sehr scharf wurde allerletzten Termin. von Belegschaftsmitgliedern in der Diskussion kritisiert, daß Bechenbesizer den Belegschaften kein Entgegenkommen zeigen neuerdings auch Angestellte des christlichen Gewerkvereins dem werden, sondern die Kautschuk bestimmungen des Arbeitertrutz­Gesetz allerhand Vorteile für die Arbeiter nachredeten entgegen gesetzes vollständig im Sinne des Scharfmachertums auszu­der früheren abweisenden Haltung des Bergknappen". Es mußen gedenken, deshalb den Arbeitern feine Zeit zur Gegen­wurde an Beispielen nachgewiesen, daß Gewerkvereins- agitation lassen wollen. Diese Auffassung herrscht hier vor. engestellte den Bergleuten die unwahrheit über den Inhalt des Art. Zur Frage des Wagenmangels wurde an den Das neue Gesetz wird ein 3 anfapfel sehr gefährlicher Gejezes erzählten. Geklagt wurde sehr über das neue Eisenbahnminister das Ersuchen gerichtet, schnellstens die Strafsystem. Entsprechend dem neuen Gesetz werden auf manchen Bechen nun nicht mehr die Wagen genullt, dafür aber Wagenfalamität zu beseitigen, da sie für viele Arbeiter einen um so schärfer Geldstrafen verhängt wegen unreiner oder un­Lohnausfall bedeutet. genügender Förderung. Dies gestattet die Berggesegnovelle. Hunderte Arbeiter auf einer Zeche sind mit 50-100 Pf. be­straft worden wegen ungenügender Förderung. Sehr auf­reizend ist das neu eingeführte Verfahren zur Aufhebung der Freizügigkeit der Berg leute. Siergegen wurde folgende Resolution angenommen, die den Sachverhalt erklärt:

Die heutige Bergarbeiterversammlung erklärt:

Politifche Geberficht.

Berlin , den 17. Oftober.

nur einen fünstlerischen Wert, wenn sie von Sprachkünstlern wie Artikel und Bücher über Reiseeindrücke haben im besten Falle Goethe , Heine, Guy de Maupassant oder auch von Kipling geschrieben werden.

Expedition: S. 68, Lindenstrasse 69. Fernivrecher: Amt IV. Nr. 1984.

Bodens und Konfiskation der Bergwerke und Eisenbahnen stimmen, das Privateigentum verlegen? Bei den intelligenten Arbeitern wird überall ein formloser Sozialismus zu einer Art Religion. Gleich anderen Religionen wird auch die sozialistische für besondere Anlässe reserviert und vom praktischen Leben ferngehalten. Sie ist ein bespricht Mr. Low den reformerischen Sozialismus, von dem frommer Wunsch, nach dem man nicht handelt." Dann man ihm gesagt hatte, daß diese Richtung trotz aller revolutio nären Beschlüsse im Wachsen begriffen sei. Die vielen Tausende von Wählern, die ihre Stimmen den Sozialdemokraten geben, al­zeptieren nicht die kollektivistische Lehre. Die Klerikalen bemühten sich, der antireligiösen Agitation in vielen Orten entgegenzuarbeiten und unterstützen die christlich- sozialen" Kandidaten, die in den Fa­brifftädten feste Wurzeln faffen, wie dies die fürzlich vor­genommene Wahl in Essen gezeigt hat." Schließlich berichtet er von den gewerkschaftlichen Sozialdemokraten. Er traf einen derselben, aus dessen Reden er entnahm, daß diefer Sozialdemokrat nichts weiter sei als englischer Trades Unionist und noch dazu ein old- fashioned": ein altmodischer. Und dessen Ansichten werden von Behntausenden seiner Klassengenossen geteilt. Dieser sozial­demokratische Gewerkschaftler sagte mir: Die englischen Arbeiter dem nicht so?" Ich gab zu, daß dies im allgemeinen erhalten bessere Löhne und haben haben kürzere Arbeitszeit. Ist zutrifft. Ich glaubte indes, es wäre nicht patriotisch, wollte ich hinzufügen, daß der englische Arbeiter- trog der besseren Löhne

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die deutsche Arbeiterbewegung. Woraus unseren Lesern flar werden So berichtet einer der gebildetsten Journalisten Englands über dürfte, wie schwierig es ist, ein fremdes Land zu verstehen, und wie wenig zuverlässig Reiseeindrücke sind.-

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Deutfches Reich.

und der fürzeren Arbeitszeit nicht glücklicher und nicht zivilisierter sei als sein deutscher Bruder. Mein Freund dachte viel über das englische Muster nach und sagte: Wie erhielten denn Ihre Lands­leute beffere Arbeitsbedingungen? Durch die Gewerkschaft und durch den Druck auf die Unternehmer, den Arbeitern ihre Rechte Englische Ansichten über die deutsche Arbeiterbewegung. Ihre Landsleute werden in ihrem Bestreben nicht von der Polizei zu gewähren. Gut, dasselbe wollen wir bei uns tun. Aber London , 15. Oktober. ( Eig. Ber.) Die neue Verwaltung des gehindert und werden nicht vom Militär niedergeschossen, wenn sie " Standard" ist ohne Zweifel rühriger als die alte. Das Blatt legt jetzt streifen." viel mehr Gewicht auf Spezialforrespondenzen, Informationen, offiziöse Aus den Mitteilungen abgekehrter Kameraden geht hervor, Verbindungen, raschen und umfassenden Nachrichtendienst, als dies daß eine Reihe Zechenverwaltungen gegenseitig ein Abkommen früher geschehen ist. Bor wenigen Wochen begann es in einer Reihe getroffen haben muß, welches einer Aufhebung der Freizügigkeit von Artiteln die Ansichten und Eindrücke zu veröffentlichen, die fein der Bergleute gleichkommt. Den betreffenden Kameraden ist Spezialforrespondent Mr. Sidney Low auf einer Reife in Deutsch­nämlich auf den Zechen, wo sie um Arbeit anfrugen, gesagt land gewonnen hatte. Reiseeindrücke über das gesellschaftliche Leben worden, ohne einen leberweisungsschein von der eines Landes haben selten einen wissenschaftlichen Wert, außer wenn letzten Arbeitsstelle würden keine von einer anderen Zeche ab- der Reisende jahrelang an Ort und Stelle das Land studiert hat und mit kehrenden Leute angenommen. Diese Vereinbarung der betreffenden seinen Reisen nur den Zweck verfolgt, seine Kenntnisse zu vertiefen Die Berliner Handelskammer über die Fleischteuerung. Nach Bechenverwaltungen steht im schroffsten Widerspruch mit dem als Sonst verfällt auch der beste fremde Beobachter in unsinnige Be- langem Zögern hat endlich sich auch die Berliner Handelskammer frei bezeichneten Arbeitsvertrage, auf den sich sonst stets hauptungen, wie es z. B. Richard Cobden erging, der nach Eingabe gerichtet, in der sie nach dem Grundsay, daß die Quantität zur Fleischnot geäußert. Sie hat an den Handelsminister eine die Unternehmer berufen. Die Zechenverwaltungen haben eine einem Besuche in Deutschland im Jahre 1838 die Ansicht äußerte: die Qualität ersegen muß, lange Betrachtungen über die Ursachen förmliche Sperre verhängt über mißliebige Belegschafts- Preußen besitzt die beste Regierung in Europa . Ich würde gerne der Fleischnot, die Lage des Berliner Schlachtviehmarktes, den Bieh­mitglieder, die nicht mit dem geringsten Lohn und der darauf verzichten, politische Reden zu halten, wenn wir einen solchen auftrieb, den Nutzen der Viehhändler und Fleischer anstellt. Von schlechtesten Behandlung zufrieden sind. Eine Zechenverwaltung Zustand der Dinge in England hätten." So zu lesen in Morleys neuen Gesichtspunkten wird die Fleischteuerungsfrage nicht beleuchtet, hat es durch das Sperrsystem in der Hand, den Kamerad Life of Cobden", S. 180, Ausgabe 1903. Ein anderes Beispiel hatten noch werden irgendwelche neuen statistischen Ziffern beigebracht. schaften das unauskömmlichste Gedinge aufzuzwingen oder den wir neulich in dem Berichte der Birminghamer Kommission über Mancher Zeitungsartikel, der in den letzten Monaten über diese wegen schlechter Arbeitsverhältnisse Abkehrenden die anderen Bechen die Messingarbeiter in Berlin . Frage geschrieben worden ist, war weit instruttiver, als diese Arbeit zu verschließen. Andererseits gibt das Sperrsystem den Zechen­berwaltungen auch ein einfaches Mittel zur ständigen Aus­führungen einnimmt, ist ein fast rein tommerzieller. Die schädlichen der Handelskammer. Der Standpunkt, den die Handelskammer bei ihren Aus­sperrung unbeliebter Arbeiter an die Hand; man braucht ihnen Folgen der Fleischnot werden mit einigen wenigen Zeilen abgetan nur feinen Ueberweisungsschein auszuhändigen, dann laufen die so Gekennzeichneten vergeblich um Arbeit anfragend von Zeche zu und die Hauptaufgabe in dem Nachweis gesucht, daß der reichliche Mr. Sidney Low veröffentlichte im vorigen Jahre einen Brief Auftrieb von Vieh zum Markt nicht als Symptom einer ausreichenden Beche. über die englische Verfassung, aber er hat bei weitem nicht den Wert Viehproduktion angesehen werden kann" und daß die Vieh­Gegen ein derartiges Sperrsystem erhebt die Versammlung von Walter Bagehots Buch über den gleichen Gegenstand. Wer händler und Fleischer nicht an der Fleischteuerung schuld seien, energischen Protest. Es ist nicht nur ein grober Verstoß gegen Bagehots Buch nicht gelesen hat, kann keinen hinreichend guten Be- sondern von dieser nur Nachteile hätten. Zum Beleg werden einige die guten Sitten, sondern auch deshalb ungefeßlich, weil es den griff vom bürgerlich- politischen Denken Englands haben. Wer aber Fälle aufgezählt, in denen während des letzten Jahres Viehhändler Bergleuten das Freizügigkeitsrecht nimmt und somit den freien Lows Buch nicht gelesen, hat wenig verloren. Immerhin gehört haben Fälle, die ebensowenig beweisen, wie die immer wieder­und Schlächter mit Verlust oder ganz geringen Profiten gearbeitet Arbeitsvertrag, von dem die Gesetze und die Arbeitsordnungen Low zu den besseren Publizisten Englands und der" Standard" hätte tehrenden Meldungen der agrarischen Presse, daß irgendwo auf einem sprechen, grundsäglich beseitigt. Dieses Sperrsystem überliefert feinen besseren Mann für seinen Zwed finden können. In einer der Viehmarkt das Angebot die Nachfrage weit übertroffen hat. den Bergmann vollkommen der Willfür des Unternehmertums. letzten Nummern beschreibt er die Sozialdemokratie".. Hören wir, Schließlich werden folgende Forderungen gestellt: Daß die Bergleute sich eine derartige ungefeßlichkeit nicht wie er sich seiner Aufgabe entledigt. ruhig gefallen lassen werden, bringt die heutige Ver­Ich fand überall, daß der deutsche Arbeiter sammlung to arnend zum Ausdruc. Sie ersucht die feine Ansichten über England sein mögen gerne bereit ist, sich mit Reichsregierung und die zuständige Behörde, ungefäumt das un- einem Engländer frei zu unterhalten. Höflich ist er ja ohne Zweifel, gesetzliche Sperrsystem zu beseitigen und dafür Sorge zu tragen, da es ein Teil seiner Erziehung ist, eine respektvolle Haltung an­daß den Bergleuten das Recht der Freizügigkeit ungeschmälert zunehmen, besonders gegenüber denjenigen, die ihm als höherstehend erhalten bleibt. erscheinen... Meine zwei Bekannten, obwohl Sozialdemokraten, waren durchaus keine Sanstulotten in ihrem Benehmen. Sie waren ziemlich interessant, denn sie stellten die zwei verschiedenen Richtungen derjenigen Bewegung dar, die jetzt einen sehr hervorragenden Platz in der Politik einnimmt. Aus ihrer Unterhaltung gewann ich einigermaßen einen Die heutige Bergarbeiterversammlung erklärt die Behauptung, furzen Abriß und Auszug der Lage, wie sie von zwei intelligenten es bestehe keine Fleischnot oder keine empfindliche Fleischverteuerung, Vertretern ihres Standes gesehen wird. Einer derfelben war als unwahr. Den Arbeiterfamilien ist ohne statistischen Nachweis be- tein einfacher Sozialdemokrat, sondern ein richtiger Sozialist, was fannt, daß Fleisch und Fleischwaren seit Monaten sehr verteuert nicht dasselbe ist. Er war ohne weiteres ein Revolutionär. Er find. Ueberhaupt herrschen im hiesigen Industriegebiet Wohnungs - hatte eine oberflächliche Kenntnis der vorgeschrittenen" Literatur, und Lebensmittelpreise, die den Arbeiterfamilien zum Schaden er hatte mehr oder weniger aus zweiter Hand etwas von Marg und Den Zweck, den die Handelskammer mit ihrer Eingabe verfolgt, ihrer Gesundheit große Entbehrungen auferlegen. Lassalle, von Henry George , Robert Owen und Proudhon gelesen erkennen wir als nüßlich an; aber etwas gründlicher hätte sie Wir Bergleute sind zur Erhaltung unserer Arbeitskraft genötigt, und war voll von unverdauter Rebellion gegen die foziale immerhin verfahren fönnen. Sie macht es der agrarkonservativen fräftige Nahrung zu genießen, andernfalls geht unsere Leistungs- Ordnung. Vieles von dem, was er sagte, hatte einen altfränkischen Presse gar zu leicht, ihre Ausführungen zu ignorieren.- fähigkeit zum Schaden des Einzelnen und der Gesamtheit zurück. Klang; er lebte in der Atmosphäre von 1848 und sprach in bitterer Humane Hungerkuren empfiehlt die Tägliche Rundschau" Die hohen Fleischpreise zwingen aber tausende Familien zum Weise über die Verschwörung der Reichen gegen die Armen, über teilweisen oder nicht selten sogar zum fast gänzlichen Verdie Verfaultheit des Kapitalismus und über den Nugen, der die Ab­zicht auf Fleischnahrung. Die schlimmen Folgen einer schaffung der Monarchie, der Priesterschaft, der Kirche, des Adels folchen mangelhaften Ernährung können nicht ausbleiben. Die und des Militarismus bringen würde Die radikalen heutige Bergarbeiterversammlung protestiert deshalb gegen eine Sozialisten, denen dieser Mann angehörte, zielen auf eine organische Sozialpolitik, die dem arbeitenden Volte, statt billige und aus- Aenderung ab. Wenigstens tun es die Führer, und diese sind in der reichende Nahrungsmittel zu geben, eine stets mehr verteuerte und Regel feine Arbeiter, sondern Journalisten, Rechtsanwälte und verschlechterte Ernährungsweise aufzwingt. Wir fordern die Re- Kapitalisten". Wie weit dieser Sozialismus mehr als ein undeutliches gierung auf, fich endlich der ärmsten, darbenden Volksschichten zu erinnern, darum mit einer Wirtschaftspolitik zu brechen, die auf Kosten des Wohlergehens der breiten Vollsmasse einer verhältnis

Desgleichen nahmen die Versammlungen Stellung zur Fleischverteuerung, die im hiesigen Industriebezirk sehr empfindlich auftritt. Den Standpunkt der Bergleute ergibt nachstehende Resolution:

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....

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was auch

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1. Aufhebung der Grenzsperren für Vieh unter Festhaltung der lediglich durch sanitäre Gesichtspunkte gebotenen Kontrolle; Beseitigung der unnötigen Erschwerniffe, welche an einigen Grenzen der zulässigen Einfuhr von Vieh bereitet werden. 2. Aufhebung der Einfuhrverbote für frisches Fleisch und Wiederzulassung der Einfuhr von Büchsenfleisch; Beseitigung der beschränkenden Vor­fchriften, welche in dem Fleischbeschaugesetz für die Einfuhr von Fleisch normiert sind.

Was das Gebiet des Bollwesens anbelangt, so würde die Herabsetzung des hohen Bolles für Schweinespeck zur Aufbesserung des Fleischmarktes beitragen, namentlich dann, wenn zugleich die doppelte, teuere Untersuchung, der die amerikanische Ware ver fällt, auf das normale Maß reduziert würde. Daß im Interesse der zukünftigen Gestaltung des Fleischmarktes eine Ermäßigung der im Zolltarif vom 25. Dezember 1902 festgesezten Zölle für Vieh und Fleisch vorgenommen werde, halten wir für eine Forde­rung, die nach den bitteren Erfahrungen der letzten Zeit unab weisbar ist."

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den Unternehmern im Kampfe gegen die Arbeiter. In einer Polemik gegen den Kommerzienrated mann aus Berlin , der in einer Unternehmerversammlung die Abc- Aussperrung empfahl, fagt das genannte Blatt, Aussperrung müsse sein, aber nur human; das be- System sei frivol. Man solle nur die jungen und die gesunden Arbeiter auf den Hungeretat segen. Die Tägliche Rundschau" geht offenbar von der Anficht aus, daß die alten Arbeiter ohne dies schon zahm find, so daß die Humanität in diesem Falle teine üblen Folgen hat.-

Gefühl bei seinen halbgebildeten Anhängern ist, läßt sich nicht Neber die Einführung der zehnftändigen Arbeitszeit für Ar­genau sagen. Wie weit wollen die britischen Trades- Unionisten, beiterinnen will der Ausschuß des Zentralverbandes deutscher deren Derenierte jährlich für die Verstratii ung des Grund und Industrieller am 3. November in Berlin beraten. Den Anlaß dazu