würden.
Die Wiedereinstellung der Streifenden und Ausgesperrten in den Elektrizitätsbetrieben geht mit auffallender Langsamkeit vor sich. Bis jetzt sind erst etwa höchstens 75 Proz. der Gesamtzahl aller in Betracht kommenden Arbeiter und Arbeiterinnen an ihre alten Bläge zurückgekehrt; für die übrigen ist angeblich noch keine Arbeit vorhanden. Tie Abteilungschefs und Obermeister fühlen sich anscheinend vollkommen als Herren der Situation. Sie lassen die Einzustellenden wie zur Kontrollversammlung antreten und stundenlang warten, um sich dann schließlich eine Anzahl davon nach Belieben auszusuchen. Die übrigen werden wieder nach Hause geschickt mit dem Bescheide, daß sie nächstens an die Reihe kommen leber dieses Benehmen der Abteilungschefs herrscht unter den Arbeitern eine große Erbitterung. Es werden fortgesetzt Beschwerden bei den Direktionen angebracht, damit der Willfürwirtschaft der Obermeister 2c. Einhalt geboten werde. Haben es doch einige dieser Herren offen ausgesprochen, daß sie aussieben" würden und vor allem eine Ausmerzung der älteren Arbeiter vorzunehmen gewillt seien. Also die Aussperrung soll demnach gleichacitig zur Verjüngung des Arbeiterstammes dienen! Da dürfte vielen der alten Arbeiter, die ihre 12, 15, 18 Jahre für die Firmen tätig gewesen sind und ihre beste Kraft in den Betrieben celassen haben, doch ein Licht aufgehen über die so hoch gepriesene Humanität und Arbeiterfürsorge des Unternehmertums! So mancher von ihnen glaubte, eine Art Lebensstellung bei den Firmen zu haben, und jetzt muß er womöglich dieselbe trübe Erfahrung machen, die vor ihm schon so viele andere in ähnlichen Großbetrieben gemacht haben, nämlich die, daß das Kapital keinerlei Rücksicht auf jahrelange„ treue Dienste" des Arbeiters nimmt. Ist die Arbeitskraft aus dem Lohnfklaven herausgepreßt, dann findet sich auch eine Gelegenheit, ihn beiseite zu schieben.
Im Werke Brunnenstraße sind noch die Arbeiter mehrerer Abteilungen ganz oder größtenteils draußen. Am Montag sollte dort auch unter den Werkzeugmachern eine Auslese stattfinden. Damit waren jedoch die Ausgesuchten nicht einverstanden, sondern gingen wieder aus dem Werk hinaus, ohne überhaupt erst, anzufangen. Gestern wurde ihnen dann gesagt, die Auslese sei mur die Folge eines Mißverständnisses gewesen und es erfolgte dann die Einstellung sämtlicher Werkzeugmacher.
In den Glühlampenwerken wird auch ausgesucht. So find in der Helmholzstraße bis gestern von 638 Arbeiterinnen erst 156 eingestellt worden, und in der Schlegelstraße hat man auch erst die Hälfte der Leute anfangen lassen.
Im Wernerwerk sind noch zirka 400 draußen, doch soll ihre Einstellung bis Sonnabend erfolgen.
Jm Nernst Lampenwerk ließ man zirka 50 alte Arbeiterinnen draußen, stellte dafür aber dem gegebenen Wort zutvider 17 neue betriebsfremde Arbeiterinnen ein.
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sich
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und noch die Schäden
man
der
an
erweitere das Affordsystem mit ganz wenigen Ausnahmen dem Streit angeschlossen. Weil nun| Großbetrieb nichts mehr zugeschnitten wurde, so hatten auch die wenigen Nähe- müsse begnügen, vorläufig damit rinnen bald nichts mehr zu tun, und den Fabrikanten blieb nichts Affordarbeit zu beseitigen; da wären Affordtarife sehr übrig, als auch die Arbeitswilligen nach Hause zu schicken. Andere gebracht, um die Unternehmer zu zwingen auch in Zeiten des haben sich im Laufe des gestrigen Tages aus freien Stücken dem wirtschaftlichen Niederganges angemessene Preise zu zahlen. Die Streik angeschlossen, insbesondere gilt das für den größten Teil der Versammlung erklärte sich unter gewissen Voraussetzungen für Tarifetwa 30 Zuschneider, die am Montag noch stehen geblieben waren. verträge. Nach einem beifällig aufgenommenen Vortrage von So ruht denn zurzeit der Betrieb in der Berliner Wäsche- Industrie Henkel- Berlin über Organisation und Agitation vollständig. Nur in den gestern bekannt gegebenen vier Fabriken, wurde die Einfegung einer Zentralfommission für Stellmacher bewelche die Forderungen bewilligt haben, wird gearbeitet. An schlossen. Der Sitz der Kommission, die aus fünf Mitgliedern gedem Streit sind etwa 300 Zuschneider und mehrere Tausend Arbeite- bildet werden soll, wurde nach Berlin verlegt. Abends 17 Uhr rinnen: Näherinnen, Plätterinnen, Wäscherinnen uſiv. beteiligt. wurde die Konferenz, die gute Resultate für die StellmacherDie genaue Zahl der Streifenden ließ sich noch nicht feststellen. bewegung gezeitigt hat, mit einem Hoch auf die GewerkschaftsGester versandten verschiedene Fabrikanten an die Streifenden bewegung geschlossen. Aufforderungen, worin diesen, falls sie die Arbeit nicht sogleich wieder aufnehmen, mit einer Klage wegen Kontraktbruchs gedroht eine schwierige Aufgabe war die Sonnabend tagende Versammlung Zur Lohnbewegung der Weber in Reichenbach i. Schl. Vor wird. Geholfen hat diese Trohung den Fabrikanten nicht. Keiner hat sich dadurch zum Streifbruch bereit finden lassen. Die Ar- der Streifenden und Ausgesperrten gestellt. Wohl hatten die Unterbeiterinnen nehmen mit großer Begeisterung an dem Streit teilnehmer von ihrer 36 Namen tragenden Proffriptionsliste neun insbesondere erfüllen sie auch die Pflicht des Streikposten stehens gestrichen, aber es blieben immer noch 27 Weber, die die Rache des Kapitals zu kosten bekommen sollen. Anderseits war zu mit anerkennenswertem Eifer, trotz häufiger Behinderung durch bedenken, daß hatien, die Unternehmer erklärt daß sie Polizei und Unternehmer. Angesichts dieser Einmütigkeit der Arbeiterschaft- auch die Heimarbeiterinnen fühlen sich mit ihren ihre Zugeständnisse bezüglich des Zehnstundentages und des Kolleginnen aus der Fabrik solidarisch wenn die Streifenden und Lohutarifes zurückziehen würden, ist auf einen baldigen Ausgesperrten weiter die Arbeitsaufnahme verweigern würden; Sieg der Streifenden zu rechnen. außerdem wollten die Unternehmer dann, wie sie in ihrer rücksichtsDer Streit der Rohrer hat sich bis jetzt wenig verändert. Die losen Brutalität erklärten, noch eine größere Anzahl von Webern Unternehmer stellen sich noch immer auf einen ablehnenden Stand- maßregeln. Hinzu fam ferner, daß sich in der letzten Woche mehr punkt, jedoch ohne jeglichen Erfolg. Nachdem dieselben mit ihrer und mehr Arbeitswillige vom Lande gefunden hatten. Die Streikenden bon haben, our zurücknahme der Unterschrift zu bewegen suchten, feinen ihnen keiner abtrünnig geworden war, eine Besserung der Situation Ueberredungskunst, durch welche sie die Firmen, welche bewilligt und Ausgesperrten konnten unter diesen Umständen, trotzdem von Erfolg hatten, versuchten es verschiedene Firmen, wie Neuländer nicht mehr erwarten. In der Sonnabend- Versammlung waren es und R. Arndt, die Arbeiter durch Karten oder Briefe in ihre denn auch hauptsächlich die Gemaßregelten, welche eine WiederWohnung zu locken und sie dort zur Aufnahme der Arbeit zu über- aufnahme der Arbeit empfahlen, damit das Errungene nicht mehr in Frage gestellt werde. Manchem Kampfgenossen stahl sich bei den reden. Ganz besonders ſuchte die Firma Neuländer Mißſtimmung Erklärungen der Gemaßregelten eine Träne aus den Augen; aber unter den Streifenden zu machen, indem die Aufforderung, im Kontor zu erscheinen, damit eingeleitet wurde:„ Nach dem Sie hier galt es den fühlen Verstand entscheiden zu lassen. Das habent die Reichenbacher Weber und Weberinnen getan, bei uns um Arbeit angefragt haben, ersuchen wir Sie, beschlossen, den Kampf abzubrechen. daran gedacht, bei der Firma um Arbeit anzufragen. .. usw. sich umgehend. Natürlich hat keiner der Betreffenden sie einstimmig Durch die Annahme dieser Resolution haben sich die Kämpfenden ein Sämtliche dieser Starten sind im Streikbureau abgegeben worden. Die Firma glänzendes Zeugnis von Disziplin ausgestellt. Einig und geschlossen R. Arndt und W. Krumrey hat ebenfalls an sämtliche bei ihr be ist der Kampf beendet worden, aber auch einig und geschlossen ist die schäftigt gewesenen Leute Briefe geschrieben, mit dem Hinweis Organisation, die die Textilbarone zertrümmern wollten, aus dem darauf, daß die meisten Rohrer zu den alten Bedingungen arbeiten. Kampfe hervorgegangen. Die Wiederaufnahme der Arbeit erfolgte Was natürlich nicht zutrifft, sondern das Gegenteil ist der Fall. zum Teil bereits am Montag, fie ging glatt vonstatten. Die UnterDie so Angegangenen bringen der Streifleitung diese Schriftstücke nehmer machten keine Schwierigkeiten mehr. Die Gemaßregelten und lehnen es selbstverständlich ab, persönlich mit diesen Herren dürften, da die Maßregelungen laut Erklärung der Fabrikanten mur für Reichenbach gelten, bald untergebracht werden. zu verhandeln.
indem
Zu den Firmen, die bewilligt haben, sind außer fünf anderen Die Verhaftungen in Markranstädt , die sich außer auf den neuen gestern noch sechs hinzugekommen. Die Mörtelwerke Waid- Streifleiter Kemnih auch auf zwei weitere Streifende erstrecken, mannslust haben ebenfalls den Tarif unterschrieben und dürfte nun- stehen im Zusammenhang mit den Zusammenstößen, die am vorigen mehr der Streik bald sein Ende erreichen, da die Firmen, welche Mittwoch infolge des herausfordernden Benehmens der Arbeitsbewilligt haben, in der Lage sind, sämtliche Rohrer beschäftigen zu willigen zwischen diesen und den Streifenden zum Ausbruch kamen. fönnen. Vom Freitag bis heute sind zirka 40 Rohrer zu den neuen Die Markranstädter Polizei, über deren eifrige Tätigkeit zum Bedingungen in Arbeit getreten. Wir ersuchen die Kollegen, die Schuhe der Unternehmer und der staatserhaltenden" ArbeitsAnnoncen im Vorwärts" fleißig zu beachten. willigen berichtet worden ist, hat in ihrer Eigenschaft als Schüßerin Die Lohnkommission. der Ordnung gerade da versagt, wo ihre Schüßlinge sich gegen sie versündigten. Davon, daß gegen die erzedierenden Arbeitswilligen auch eingeschritten worden wäre, hat man bisher nichts vernommen.
Zum Streit der Fensterputer ist zu berichten, daß nach mehrAuch mehrere bleute der Arbeiter ausschüsse sind maligen Verhandlungen die Differenzen bei der Firma A. Nelken, zurückgewiesen worden. Alte Jakob str. 88, beigelegt sind. Bei dieser Firma hat der Am besten geht die Einstellung noch im Kabelwert Ober- Streit mit einem vollen Erfolge für die Arbeiter geendet. Es wird spree vor sich. bei den neuen Bedingungen, welche tariflich auf ein Jahr festgelegt Am schlechtesten sind bisher die Maschinisten und Heizer find, jezt ein Anfangslohn von 21,50 M. pro Woche bezahlt, gegen
berücksichtigt worden. Von diesen befinden sich noch 248 auf der
früher 19 9. Für Ueberſtunden 60 Pf. statt 50% Nachtarbeit Letzte Nachrichten und Depeschen.
Straße. Man tut so, als ob man sie noch gar nicht braucht. wird mit 1 M. pro Stunde bezahlt. Außer den geseglichen Abzügen für Kranken- und Invalidenversicherung werden keine weiteren gemacht. In Anbetracht dessen, daß bei dem„ Friedens" schluß in aller Die Firma zahlt den Verlust an Lohn, welchen die Arbeiter durch den Form versichert worden ist: Maßregelungen finden nicht statt, tenn- Streit erlitten haben. Die Firma Otto Arnheim u. Co. hat sich bis jetzt zeichnet sich diese Nichtberücksichtigung der Maschinisten und Heizer noch nicht gemüßigt gefühlt, auf die„ Scherze" einzugehen. Trotz Andoch als nichts anderes, denn eine offene Maßregelung. fchlag an den Säulen und Annoncen in bürgerlichen Tageblättern haben sich Streifbrecher nicht gefunden. Nur der„ Agent" und der Kassierer der Firma versuchen sich in Arbeitswilligendienste. Die Arbeiter werden auch hier durch die Solidarität der Berufskollegen den Sieg an ihre Fahne heften.
Noch ist vorläufig anzunehmen, daß den maßgebenden Leitern der beiden Großfirmen die Praktiken ihrer Abteilungschefs noch nicht in allen Einzelheiten bekannt geworden sind. Sollte jedoch in den nächsten Tagen mit der Zurücksetzung ganzer Arbeitergruppen in ähnlicher
Der Geist der Streifenden ist ein ausgezeichneter; die minimalen
Oldenburg , 17.Oktober. W. T. B.) Bei den heute borgenommenen
Landtagswahlen wurden in Bant drei, im Fürstentum& übe ein Sozialdemokrat gewählt. Die Zusammensetzung des Landtags bleibt demnach unverändert. Die Sozialdemokraten unterlagen gegenüber den bürgerlichen Parteien in den Wahlkreisen Delmenhorst , Oldenburg und Varel .
genommen werden, daß auch die Direktionen mit den Maßregelungen Stunden der Firma Arnheim gewonnen. Es wird ersucht, den Zuzug eingegangenen Berichten ist in sämtlichen Betrieben, die dem Vereine
einverstanden sind, und dann kann man nur von einer absichtlichen auch fernerhin streng fernzuhalten. Ungehung der Einigungsabmachungen reden.
Der Streik in der Wäsche- Industrie
Halle, 15. Oftober.
Weitere Kündigungen in der Textilindustrie. Planen i. Bogtl., 17. Oktober. ( W. T. B.) Nach den beim Vorstand des Vereins der Befizer von Lohn- Schiffchenmaschinenstridereien Kündigungsfrist ges fündigt worden. Ein Kündigung der Arbeiter mit achttägiger Kündigungsfrist steht, wie der Vogtländische Anzeiger" meldet, bestimmt bevor. Dem Vorgehen des Vereins haben sich zahlreiche Nicht- Vereinsmitglieder angeschlossen.
Wahlrechtsdemonstration.
ist für die Oeffentlichkeit unerwartet gekommen; schien es doch, als vo diese Lohnbewegung durch Vergleich einen befriedigenden Ab- Heute begann im Saale Weißes Noß" eine Konferenz der in schluß finden werde. Nach dem, was jetzt bekannt geworden ist, dem Deutschen Holzarbeiterverbande organisierten Stellmacher. Es sind Brünn , 17. Oktober. ( W. T. B.) Heute mittag veranstaltete die tonn man jedoch annehmen, daß es den Fabrikanten niemals ernst 48 Delegierte aus allen Gauen Deutschlands und der zweite Bor- Arbeiterschaft vor dem Landhause eine Kundgebung für das allwar mit der Gewährung von irgendwie nennenswerten Verbesse- sizende des Holzarbeiterverbandes, Leipert, erschienen. Zur Be- gemeine Wahlrecht, die vollkommen ruhig verlief. Deputationen der rungen der Lage der Arbeiter und Arbeiterinnen, die gewiß dringend ratung stehen Branchenangelegenheiten, die aber auch ein öffentliches Arbeiter begaben sich zum Landeshauptmann und zum Statthalter der Verbesserung bedarf. In der Wäsche- Industrie herrscht fast Interesse bieten. ausschließlich Affordarbeit. Demgemäß ist der Verdienst sehr verschieden, doch kann nach gewissenhaften Schäßungen als feststehend geiten, daß geübte Näherinnen nicht mehr als durchschnittlich 12 bis 14 M. in der Woche verdienen Die Plätterinnen, deren Arbeit bedeutend schwerer ist wie die der Näherinnen, verdienen wenig mehr wie diese. Am besten werden die männlichen Arbeiter, die Zuschneider, bezahlt. Wo sie in Lohn arbeiten, kommen sie aber auch nicht über 24 M. hinaus, ja es werden sogar noch geringere Löhne gezahlt. Wie man sieht, gehören die Arbeiter und Arbeiteinnen der Wäschebranche zu denen, die man als die schlechtest entLohnten Arbeiterschichten ansprechen kann. Nichts ist daher ge- und trage mit zur Beseitigung des häßlichen Kost- und Logiswesens Charfow, 17. Oktober. ( W. T. B.) Die Straßenbahnangestellten rechtfertigter, als daß die in der Wäsche- Industrie Beschäftigten die bei. Obwohl eine Kommission zur Beseitigung des Kost- und Logis- sind in den Ausstand getreten. Der Straßenbahnverkehr ist einErhöhung ihrer Löhne um 10 Proz. forderten. Außerdem stellten sie wesens bestehe, habe es der Holzarbeiter- Verband leider abgelehnt, gestellt. noch die Forderung: Regelung der Arbeitszeit und freie Lieferung jene Kommission zu unterstüßen; er will selbst Hand anlegen. Trotz von Garn und Nadeln für die Näherinnen. Diese müssen nämlich aller Umwälzungen in dem Gewerbe sei in den Lohnverhältnissen im von ihrem geringen Verdienst noch das Garn, welches sie berarbeiten, allgemeinen kein Fortschritt zu verzeichnen. sowie die Maschinennadeln bezahlen.
und brachten die Wünsche nach dem allgemeinen Wahlrecht bor. Der Referent Hiebel- Berlin konstatierte in seinem Vortrage Der Statthalter erwiderte der Deputation, er werde die Wünsche über die Lage der Stellmacher Deutschlands , daß zur Kenntnis der Regierung bringen, und bemerkte im Verlaufe der nach den Gewerbezählungen der Kleinbetrieb ganz bedeutend zurück- Unterredung, die Angliederung einer fünften Kurie würde jedenfalls gedrängt worden sei. So zählte man im Jahre 1882 44 428 felb einen Fortschritt gegenüber den jezigen Verhältnissen bedeuten. ständige Existenzen und 40 430 Stellmacher, im Jahre 1895 Die Deputationen erstatteten hierauf den vor dem Landhause verhingegen war die Zahl der Selbständigen auf 41 266 gesunken, da- fammelten Arbeitern Bericht, wobei darauf hingewiesen wurde, daß gegen die Zahl der Stellmacher auf 54 615 gestiegen. Das moderne die Arbeiter mit der fünften Kurie nicht zufrieden seien und unentBerkehrswesen, Eisenbahn , Automobilismus 2c., habe eine förmliche wegt das allgemeine Wahlrecht fordern würden. Hierauf zerstreuten Umwälzung in dem Gewerbe hervorgerufen und die Konzentration sich die Arbeiter ruhig. der Betriebe beschleunigt. Dies wirke vorteilhaft für die Arbeiter
der
Empfang der Pariser Stadtrats- Mitglieder. London , 17. Oftober.( W. T. B.) Die Mitglieder des Pariser Stadtrats, welche zurzeit London besuchen, wurden heute nachmittag im Thronsaal des Buckingham - Palastes von König Eduard empfangen. Lord Lansdowne, der Lordkämmerer und französische Botschafter waren zugegen. Der König reichte den Gästen die Hand und erinnerte an die gastliche Aufnahme, die er in Paris gefunden. Er sprach die Hoffnung aus, die Besucher möchten die gleiche Gastlichkeit in London finden und eine angenehme Erinnerung von ihrem Aufenthalt in der britischen Hauptstadt mitnehmen.
In der umfangreichen Berichterstattung der Delegierten der verDie Fabrikanten, die in einem Verbande vereinigt sind, hatten schiedenen Orte und der Diskussion über den ersten Bunft der Tagessich bekanntlich zu Verhandlungen mit der Lohnkommission bereit ordnung tamen sehr krasse Mißstände zur Sprache. So bot man erklärt. Es kam ihnen wohl nur darauf an, zunächst die Arbeits- einem Junggesellen in Spandau 13 M. Wochenlohn; davon sollte er niederlegung zu verhindern und dann durch Scheinverhandlungen 12 M. Kostgeld und 60 Pf. Verbandsbeitrag zahlen; blieb somit ein die Bewegung in die Länge zu ziehen und das Abflauen derselben Betrag von 40 Pf. zur Bestreitung der anderen Bedürfnisse übrig. zu erwarten. Verhandlungen mit der Lohnkommission fanden zwar In den Vororten von Gera wird die Arbeitszeit bis zu 84 Stunden in der vergangenen Woche statt, doch zeigte sich dabei, daß die pro Woche ausgedehnt. In Görlig zahlen die Kleinmeister 18 Pf. Fabrikanten gar nicht an ernst zu nehmende Zugeständnisse dachten. Stundenlohn bei 12 stündiger Arbeitszeit. Besonders jammervoll schaut Die Lohnfommission ließ, um zu einer Vereinbarung zu kommen, es in Ostelbien aus. In Elbing zahlt man bei Kost und Logis 4 M. London , 17. Oftober.( W. T. B.) Das Unterseeboot A 4, schließlich alle anderen Forderungen fallen und erhielt nur die reine Wochenlohn, in Marienburg( Westpreußen ) und Osterode ( OstLohnerhöhung von 10 Proz. aufrecht. Aber auch darauf gingen die preußen) 2 M. Wochenlohn; dabei wird gearbeitet von früh 4 bis welches gestern in der Stokes Bay Uebungen vornahm, wurde durch Fabrikanten nicht ein. Alles, was sie zugestehen wollten, war: abends 9 Uhr. Die Kost besteht meistens aus Hering und immer eine leichte Explosion beschädigt und nach Portsmouth geschleppt. Bo es die Arbeitgeber für nötig halten, da soll eine geringe Lohn- wieder Hering, sagte ein Delegierter. Der Untersuchung und Auf- Heute ist es, bevor es eingedockt werden konnte, gefunken. Es war erhöhung eintreten. Wo sie es nicht für nötig halten, da soll den klärung bedürfen die kaum glaublichen Zustände auf dem Rittergute niemand an Bord. Arbeitnehmern das Recht zustehen, die Lohnfrage durch eine Kom- Jbsdorf, Kreis Steinau . Am Schlusse der ersten Sigung, die bis Die Revolution in Rußland. mission entscheiden zu lassen. Die Kommission soll jedoch nur aus abends 8 Uhr währte, stellte Leipart richtig, daß der Hauptvorstand Arbeitnehmern bestehen, die in den Betrieben beschäftigt sind. des Holzarbeiter- Verbandes selbstverständlich nach allen Richtungen Petersburg , 17. Oftober. Nach einer Meldung der Petersburger Damit war also den Vertrauensleuten der Arbeiter, den Vertretern hin bestrebt ist, das mittelalterliche System des Kost- und Logis- Telegraphenagentur sind bei dem heutigen Zusammenstoß zwischen ihrer Organisation, die Mitwirkung an der Lohnbewegung. ab- wesens zu bekämpfen; er möchte die Sache aber selbst in die Hand Truppen und Arbeitern der Druckerei für Staatspapiere nur 11 Pergeschnitten. Trotz alledem hat die Lohnkommission in der Verbands- nehmen und damit nicht erst die Berliner Kommission betrauen. sonen verwundet worden. Als die Teilnehmer an der versammlung am Sonntag im Interesse des Friedens die Vorschläge Moskau , 17. Oktober. ( W. T. B.) Am zweiten Verhandlungstage referierte Ma demann- Bieleter Unternehmer zur Annahme empfohlen, die Versammlung hat feld über die Frage: Ist es möglich für einzelne 3 weige Beifeßung des Fürsten Trubeßkoi heute nach der Stadt zurückkehren fie aber abgelehnt, weil ja diese Vorschläge, das Ultimatum der unseres Berufes Tarifverträge abzuschließen?" wollten, wurden sie von der Polizei und Kosaken, die die Kamennyis abrifanten, feine Bewilligung, sondern eine fast vollständige Ab- Redner erkennt an, daß es bei den gestern geschilderten traurigen Brücke besetzt hatten, daran verhindert. Das Publikum warf mit ichnung der Arbeiterforderungen bedeuten. Verhältnissen, bei den Akkordarbeiten, bei Reparaturen auf den Steinen. Darauf griffen die Kosaken mit der blanken Waffe an Zehn Verwundete wurden in städtische Die Arbeitsniederlegung, die Sonntag beschlossen wurde, ist Gütern 2c. sehr schwer fei, mit den Unternehmern Verträge zu und verwundeten viele. am Montag mit anerkennensiverter Einmütigkeit erfolgt. Hier schließen; in einzelnen Zweigen und unter gewissen Bedingungen Krankenhäuser geschafft, viele Leichtverwundete kehrten in ihre und da fanden sich wohl noch fleine Minderheiten von Arbeitskräften feien aber Verträge durchführbar. Einige Redner treten energisch Wohnungen zurück. 20 Personen wurden verhaftet. Um 9 Uhr in den Fabriken ein, jedoch nicht so viele, daß wirklich gearbeitet für die Beseitigung der Attordarbeit ein. Leipart- Stuttgart abends kam es zu Ruhestörungen, weil die Angestellten der be den Standpunkt, die Affordarbeit Wo noch Näherinnen in nennenswerter Zahl er vertritt den nachbarten Geschäfte für die Polizei gegen die Demonstranten Partei schienen wares da fehlte es an Zuschneidern, denn diese haiten sich Gewerkschaften nicht prinzipiell bekämpft werden. Der moderne ergriffen. Berantwo. Redakteur: Paul Büttner , Berlin . Inseratenteil verantw.: Th. Glocke, Berlin . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u. Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW. Hierzu 3 Beilagen n. Unterhaltungsblatt
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