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Nr. 246. 22. Jahrgang.

1. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Freitag, 20. Oktober 1905.

Aus der Partei.

" Post"-Neidhämmel.

In der Redaktion der Post" scheint ein Bechfel eingetreten zu jein. An die Stelle der berühmten" Post"-Esel sind" Post"-Reid­hämmel getreten. Diese neue Redaktion wütet gegen die Grund­lagen der tapitalistischen Gesellschaftsordnung. Sie schilt, daß jemand, der eine Erbschaft macht, dieselbe als sein Eigentum be­trachtet. Ein paar Fragen läßt sie durch einen Lefer" an Genoffen Bebel richten, warum er nicht den Löwenanteil der kürzlich gemachten Erbschaft der Partei zugewendet habe, warum er die aus seinem Buche über die Frau sich ergebenden Bezüge nicht den Arbeitern zuwende und weshalb er nicht schon als Drechslermeister einen fozialistischen Staat im

ausdrückt

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fleinen in seiner Werkstatt etabliert

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hätte. Darauf sollen wir nun antworten und ernsthaft antworten! Das verlangt die" Post" von uns. Und weil wir dieser Forderung nicht sofort nachgekommen sind oder wie sie sich so geschmackvoй auf ihre Festnagelungen des verwerflichsten dema­gogischen Gebarens, dessen sich Bebel schuldig gemacht hat, mit feiner Silbe geantwortet haben", kommt ihr der Gedanke, daß es uns ebenso ginge wie der" Post"-Redaktion, die erst bei ihrem Chef anfragen müßte, ehe sie auf eine Sache Antwort erteilte; fie frägt, ob uns etwa von oberster Seite die Berührung dieses brenzlichen Themas" streng untersagt worden sei.

Demnach scheint die" Post" wirklich zu glauben, daß wir ihre Salbadereien ernst nehmen. Darin irrt sie aber. Uns nötigt es immer ein Lächeln ab, die" Post" gegen unsere Partei und deren Führer geifern zu sehen. Wir sind es gewohnt, daß die kapita­listische Presse und deren Scharfmacherblatt Die Post" mit den niedrigsten Mitteln fämpfen, da ihnen andere Mittel nicht zu Gebote stehen. Und unseren Parteigenossen gegenüber haben wir nicht nötig, Genossen Bebel zu verteidigen. Sie wissen sehr wohl, daß, so lange wir in der bürgerlichen Gesellschaft leben, wir mit den gegebenen Verhältnissen rechnen müssen. Die Bost" hat sogar ihr Herz für die Arbeiter entbedt. Sie meint, Bebel hätte die ihm zugefallene Summe für die Ausgesperrten in der Elektro- Industrie geben müssen. Welche Sorge um die Arbeiter! Dasselbe Blatt, das tagtäglich Buchthausgefeße gegen die Arbeiter verlangt, das das Koalitionsrecht, turz jede freie Regung der Arbeiter unterdrückt sehen will, das Blatt hat sein Herz für die

Arbeiter entdeckt. Uns will bedünken, daß das dem Interesse gleich tommt, das der Wolf für das Lamm empfindet. Aber lassen wir die Post" teifen. Es ist doch offenbar nur Neid, daß die Bebelsche Erbschaft nicht der" Post" zugefallen ist, die, nachdem Stumm ge­storben ist und seine reichen Mittel dem Blatte fehlen, eine Auf­frischung seines Redaktionsetats dringend benötigen mag.

Aber vielleicht können wir der" Post" einen guten Rat geben. Fürst Bülow hat schon so manche Sozialistenvernichtungsrede ge­halten und die Poſt" hat diese Reden immer vollinhaltlich abgedruckt. v. Bülow wenden würden und ihn um Zuwendung seiner Fünf­Wie wäre es denn, wenn sich die" Post"-Neidhämmel an Herrn Millionenerbschaft ersuchten?

Genoffe Bebel sendet uns in Bezug auf die Post"-Artikel noch folgende Antwort, die wir ebenfalls zum Abdruck bringen: Bieber Parteigenoffel Ich bin Ihnen für die Zusendung der Artikel der Bost"-eines

Blattes, das ich nicht zu lesen pflege

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sehr dankbar.

Die verbissene Wut, die aus denselben gegen mich spricht, hat mich höchlich amüsiert. Ich freue mich immer, wenn meine Feinde fich über mich ärgern. Aber nicht der" Post" zuliebe, sondern zu liebe derjenigen, welche die Artikel der" Post" im Original oder in der Weiterverbreitung zu lesen bekommen, möchte ich auf die von ihr an mich gerichteten Fragen einiges antworten.

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In ihrer tapitalistischen Naivität oder ist es schon kapita­listische Dummheit? fragt die" Boft":

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Frage 1: Warum ich nur 45 000 m. und nicht das ganze Geld. das der Leutnant a. D. Hermann Kollmann mir vermachte, für Barteizwede und speziell für den großen Streit der Eloftroarbeiter Hergegeben hätte, da ich doch durch mein Verhalten als Bolfstribun mir das Wohlgefallen des Testators erworben hatte.

Antwort: Daß die" Post" sich darüber ärgert, daß ich mein Vermögen nicht sofort den Streitenden- Pardon! den von ihren tapitalistischen Ausbeutern Ausgesperrten zur Verfügung stellte überrascht mich. Es wird mir und aller Welt neu sein, daß die" Post" heimlich mit ihren Sympathien auf feiten der Ausgesperrten stand, die sie öffentlich fanatisch bekämpfte und be­schimpfte. Aber die" Post" irrt auch sonst. Der Testator hat mich nicht zu einem seiner Erben eingefegt wegen meiner Tätigkeit als sozial Semokratischer Bollstribun, sondern weil ich in einer ihn aufs höchste erregenden Sache mich seiner nach bestem Wissen und Können in freundlicher Weise angenommen habe. Im Reichstag ist die Sache von mir mit feinem Wort erwähnt worden. Ihm war durch die direkte und indirekte Schuld eines Teiles feiner nächsten Verwandten das Recht die Uniform zu tragen aberkannt worden. Nach meiner Meinung zu Unrecht. Und daß ich hierbei ihn mit Rat unterſtüßte, erwarb mir seine Sympathie und er sezte mich aus Dankbarkeit zum Miterben ein.

Leutnant a. D. Kollmann war ein Sozialdemokrat, auch befaß er teinerlei Sympathie für die Sozialdemokratie. Er war vielmehr, wie aus im Prozeß verlesenen Briefen und Ein­gaben an den König Ludwig von Bayern und den Kaiser Wilhelm Herborging, ein großer Feind der Sozialdemokratie.

Indem ich trotzdem der Partei 45 000 Mark und an die ihm verbaßten und von ihm enterbten Verwandten 132 000 Mark bon dem Ererbten abtrat, obgleich seine Verwandten feine Aussicht hatten, im Weitergange des Prozesses zu gewinnen, handelte ich gegen die Intentionen des Erblassers. Ich fonnte dieses aber tun, da er mir in bezug auf die Verwendung des Erbes keine Vor­schriften gemacht hat.

teilen.

Buches gehe, ich mich sehr ärgerte, feinem Nate nicht gefolgt zu Ullenbaum einige Abschiedsworte, worauf der Reichstagsabgeordnete sein, der dahin ging, den Preis des Buches auf 3 M. stati auf 2 M. Meist im Namen des Parteivorstandes und der sozialdemokratischen * festzusetzen. Er behauptete, wir würden nicht ein Buch weniger ver- Reichstagsfraktion dem einstigen Kollegen und kampferprobten fauft, aber viele Tausend Mark mehr verdient haben und zwar auf Streiter ein legtes Wort der Anerkennung zollte. Es folgten dann Kosten der Bourgeoisie. zahlreiche Vertreter von den verschiedensten Organisationen. Nach seinerzeit aus meiner Drechslerwerkstatt gezogen, nicht mit meinen eine Frage 3. Die" Post" fragt: Warum ich den Verdienst, den ich Beendigung der der Feier am Grabe fand im Volkshause Gedächtnisfeier für den Verstorbenen statt. Genosse Gesellen teilte? Schumacher, der frühere Abgeordnete für Solingen , war mit dieser Antwort: Weil dieses eine Eselei gewesen wäre, da durch eine ehrenvollen Aufgabe betraut worden, weil dieser dem Verstorbenen geringste geändert worden wäre. Kein Sozialdemokrat hat bisher Bild von der Entwickelung der rheinischen Sozialdemokratie, mit folche Teilung an der Ordnung der bürgerlichen Welt nicht das in Freud ' und Leid besonders nahe gestanden. Schumacher gab ein Sen Stumm, Krupp oder ihren Erben oder den Nathenau, den Heyl deren Geschichte der Name Harm unauslöschlich verbunden ist. Er zu Herrnsheim , den Borsig, den Kühnemann, den Siemens usw. schloß seine Gedächtnisrede mit den Worten: Der Verstorbene war zugemutet, ihre vielen Millionen mit ihren Arbeitern zu fein Freund von äußerlichen Ehrenbezeugungen, wollte man ihm aber einen Leichenstein sezen, so gehöre darauf die Inschrift. Er ihre Redakteure, trog ihres täglichen Studiums der sozialdemo- sein Leben gehörte dem Proletariat. Die Frage der" Post" ist so dumm, daß sie nur beweist, wie war ein Freund der Wahrheit und Gerechtigkeit, fratischen Presse, noch nicht die Grundauffassung der Sozialdemokratie Der Gesamtparteitag der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei verstanden haben. Desterreichs wird am 30. Oktober im Wiener Arbeiterheim zusammen­Die Sozialdemokratie verlangt nicht zu teilen, fie fordert nicht treten. Außer den üblichen Berichten des Parteivorstandes und der Krupp, die Nathenau, Heyl zu Herrnsheim, Kühnemann, Siemens. österreichische Krise und das Wahlrecht( Referenten: Ellenbogen und wie das Neue Testament an das die Erben der Stumm, der Fraktion gelangen noch folgende Punkte zur Verhandlung: Die Borsig usw. neben den Redakteuren der" Post" als gute Christen Nemec); Der Generalstreik( Referenten: Viktor Adler und Joseph glauben oder zu glauben scheinen einen dem, der feinen hat. wer zween Röcke hat, gebe Steiner); Die Alters- und die Invaliditätsversicherung, die Witwen­Gesellschaft Blödsinn wäre und General - Feldmarschall Graf v. Moltfe Die Sozialdemokratie weiß, daß jede Teilerei in der heutigen und Waifenversorgung; Der Militarismus( Referenten: Daszynski und Soukup). mit seinem Ausspruch recht hatte, den er einmal als Ausbund von Weisheit und Einsicht im Reichstage zum besten gab, indem er sagte:

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Aus der frauenbewegung.

Spandau . Am 17. Oftober hielt der Frauen- Bildungsverein

Wenn heute geteilt wird, in acht Tagen ist alles wieder ungleich." organische Umgestaltung der ökonomischen Grundlagen der Ge- in der Geschichte. Der Vortrag wurde mit großem Beifall auf­Die Sozialdemokratie will nicht blöde Teilerei, sondern eine feine monatliche Mitgliederversammlung, ab, die außerordentlich gut organische Umgestaltung der ökonomischen Grundlagen der Ge- besucht war. Frau Kiefel- Berlin hielt einen Vortrag über die Frau sellschaft. Das Nähere hierüber ersuche ich die" Post" im sozial- genommen. Von einer Diskussion wurde Abstand genommen.. An bemofratischen Parteiprogramm und in den Erläuterungen hierzu diesem Abend traten dem Verein viele neue Mitglieder bei. von Stautsty und Schoenlant nachzulesen. zumutet, Grundsätze des Christentums, zu dem nicht ich, aber die Dagegen sind die Grundfäße, deren Befolgung die" Post" mir Redakteure der" Post" und ihre Hintermänner fich so inbrünstig

bekennen.

Wer zween Röcke hat, gebe bem einen, der feinen hat", dort heißt Jm Neuen Testament heißt es nicht nur, wie schon angeführt: es auch weiter:

verkaufe alles was Du hast und gib's den Armen, so wirst Du einen Matthäus 19 B. 21: Willst Du vollkommen sein, so gehe hin, Schaß im Himmel haben.

Pauli berufen sich die frommen Christen gewöhnlich, wenn sie gegen Das Weib soll schweigen in der Gemeinde." Auf dieses Wort die Forderung der Gleichberechtigung der Frauen sprechen. Aber dort, wo die Frauenbewegung an Ausdehnung und Einfluß gewinnt, Bibelsprüchen zu überwinden. In Norwegen , wo Frauen Siz wird es immer schwieriger, die vorwärtsschreitende Gerechtigkeit mit und Stimme in den Gemeinderäten haben, ist es den christlichen glieder vor der aktiven Teilnahme an der Verwaltung und der Vereinen bisher im allgemeinen gelungen, ihre weiblichen Mit­Generalversammlungen zu bewahren. Aber jetzt scheint es, daß die Und Matthäus 19 2. 24: Es ist leichter, daß ein Kamel durch moderne Frauenbewegung auch hier die alten guten Sitten gefährdet, ein Nadelöhr gehe, denn daß ein Reicher ins Reich Gottes fomme." was nach Meinung der streng Bibelgläubigen um so verderblicher Und Lukas 12, V. 33 und 34: Verkaufet was ihr habt und wirken muß, als ja das weibliche Geschlecht in vielen religiösen gebt Almosen. Machet euch Säckel, die nicht veralten, einen Schatz, Vereinen die Mehrheit bildet. Die norwegische Seemannsmission" feine Motten fressen. der nimmer abnimmt, im Himmel, da kein Dieb zukommt und den hat 3. B. türzlich auf ihrer Generalversammlung mit 117 gegen 33 Stimmen beschlossen, daß in Zukunft auch weibliche Delegierte zugelassen werden sollen, und mit 103 gegen 47 Stimmen, daß ihre Zahl im Verhältnis zu der der männlichen Delegierten nicht, wie es einige noch nicht so ganz von der Frauenrechtlerei angesteckte Leute wünschten, irgendwie beschränkt sein soll. Derselbe Antrag auf Wählbarkeit der Frauen wurde noch im Jahre 1893 ein­stimmig abgelehnt, erhielt aber schon auf der folgenden General­versammlung eine Mehrheit, wenn auch nicht die zur Annahme er­Für mich, den Atheisten und Sozialisten, sind diese Lehren der forderliche Zweidrittelmehrheit, und nun hat also der moderne Bibel nicht vorhanden, aber ich verwende die geistigen und materiellen Gedanke der Gleichberechtigung der Geschlechter bei dieser Missions­Mittel, die ich so glücklich bin zu befizen, dazu, um diese bürger- gesellschaft das alte Gotteswort überwunden. liche Gesellschaft, die heuchelt eine christliche Gesellschaft zu sein und Einer der Redner, die vergeblich gegen den Antrag ankämpften, eine durch und durch unchristliche ist, zu bekämpfen und eine vernünftigere und gerechtere Gesellschaftsordnung, die sozialistische, an ihrer Stelle begründen zu helfen.

Denn wo euer Schaz ist, da wird auch euer Herz sein." Wie wäre es, wenn die" Post" und ihre Hintermänner, die mit so viel schönen Worten mir und meinen Parteigenossen Moral predigen, diese schönen Grundsäße ihres Glaubens von heute ab berwirklichten, statt sich in blödsinnigen und nuklofen Angriffen auf die Sozialdemokratie zu ergehen?

Werde ich deshalb von der" Post" und ähnlichem Beitungs­gelichter Tag für Tag angepöbelt, so denke ich: was ficht es den Mond an, wenn der Pudel ihn anbellt. Schöneberg - Berlin , den 19. Oftober 1905.

A. Bebel.

erklärte unter anderm: Es ist eine Krankheit bei den Norwegern, daß sie sich immer auf dem höchsten Punkte jeder Zeitströmung halten müssen. Keine Heidenmission hat den Frauen Wählbarkeit zugestanden wie die norwegische. Sollte der Besuch der Vereins­versammlungen maßgebend sein, so könnten wir Männer am liebsten von der Generalversammlung verschwinden."

Soziales.

Die Sache Emmel- Mülhausen, die den Parteiinstanzen und verschiedenen Parteitagen schon manche kostbare Stunde gekostet hat, verein sich mit einer Eingabe an das Polizeiamt gewendet, die den Hauspafchagelüfte. In Leipzig hatte der Allgemeine Hausbefizer­scheint nicht zur Ruhe kommen zu sollen. Der Arbeiterwahlverein Mülhausen hat sich aus Anlaß der Berichterstattung vom Barteitage angeblichen Zweck haben sollte, das Dienenunwesen" zu beschränken. in langer Debatte mit der von der Kontrollkommission in der Mül- Wie weit dabei die Unverschämtheit der Herren Hauspaschas ge­hauser Angelegenheit gefällten Entscheidung, die auch vom Parteis gangen sein muß, das gibt die deutliche Abjage der Polizeibehörde fage gutgcheißen wurde, beschäftigt. Der Wahlverein kann die Ent- an den Verein zu erkennen. Danach erklärt sich das Polizeiamt scheidung nicht als eine in allen Teilen geeignete Lösung anerkennen. zwar bereit, auch fernerhin den gehörig legitimierten Hausbesißern In einer längeren Resolution wird versucht, eine Sachdarstellung der auf Anfuchen Mitteilung zu machen, ob und welche der fittenpolizei­Angelegenheit zu geben und das Verlangen nach nochmaliger Be- lichen Kontrolle unterstellte Frauenspersonen" in ihren Grundstücken handlung der Sache ausgesprochen. In bezug auf den letteren wohnen, es erklärt aber, weitere Ausfünfte, insbesondere über Bor­leben und etwaige Vorstrafen sowohl hinsichtlich der Prostituierten Punkt heißt es in der Resolution:

zu müssen.

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Die Mülhauser Parteigenoffen als die Mandatgeber des wie über andere Abmieter auch in Zukunft prinzipiell ablehnen" Genossen Emmel in seinen öffentlichen Stellungen erneuern dem­gegenüber ihr früheres Verlangen an die Barteileitung, von Schlägereien zwischen Handlungsgehülfen desselben Geschäfts diesen nicht näher definierten Handlungen des Genossen Emmel berechtigen den Brinzipal nur dann zu sofortiger Entlassung, wenn in Kenntnis gesezt zu werden. Die Forderung des Genossen sich die Mißhandlung infolge der begleitenden Umstände als eine Emmel auf Einberufung eines Parteischiedsgerichtes gegen fich Achtungsverlegung gegen den Brinzipal charakterisiert. Die gegen­selbst zur Verhandlung über diese unbestimmte Anklage erscheint teilige Ansicht Staubs ist in einem in den Bl. f. Rechtspfl." mit­der Versammlung als ein Verlangen, das nach Recht und Billigkeit geteilten Urteil der 10. Bivilkammer nicht als richtig anerkannt ernste Berücksichtigung verdient. Andererseits betont die Ber - worden. Es heißt darin: Der§ 72 Nr. 4 des Handelsgesetzbuches sammlung in Uebereinstimmung mit dem Parteitag die dringende spricht nur von Kätlichkeiten oder erheblichen Ehrverlegungen gegen Notwendigkeit im allgemeinen Parteiinteresse, die leidige An- den Prinzipal oder dessen Vertreter. Es hätte nahe gelegen, gelegenheit endlich aus der Welt zu schaffen. Sie nimmt Aft von hier auch die Mitangestellten zu erwähnen, wenn es der Absicht des der Erklärung des Genossen Emmel, daß er auch zu einer ander. Gesetzgebers entsprochen hätte, dem Prinzipal wegen Tätlich­weitigen schnelleren Erledigung der Angelegenheit, als durch den feiten der Angestellten unter einander einen sofortigen Ents schwierigen Apparat eines Schiedsgerichtes, die Hand zu bieten laffungsgrund zu geben. mag zugegeben werden, daß bereit ist, und erwartet von der Parteileitung, daß sie die vom unter Umständen auch eine Schlägerei der Angestellten unter ein­Vorstande des Arbeiterwahlvereins in Mülhausen auf Grund des ander dem Prinzipal das Recht zur sofortigen Entlassung gibt, so heutigen Beschlusses einzuleitenden diesbezüglichen Schritte mit 3. B., wenn dieselbe in Berlin in einem vornehmen Geschäft in Entgegenkommen aufnehmen wird." Gegenwart der Kundschaft erfolgt, so daß dadurch das geschäftliche erfolgt, so daß hierin ein Mangel an schuldigem Respekt gegenüber Renommee leidet, oder wenn sie wenigstens in Gegenwart des Chefs dem Brinzipal gefunden werden könnte. Borliegend ist die Schlägerei aber in geschlossenen Fabrikräumen in Abwesenheit des Chefs ge­schehen. Es ist nicht ersichtlich, inwiefern hierdurch irgendwie eine Achtungsverlegung des Prinzipals, welche stets nach der Tendenz des Gesetzes die Grundlage für derartige Entlassungsgründe bildet, be­gangen worden ist.

Frage 2. Die Post" will ferner wissen, warum ich das Geld, das ich mir durch mein Buch Die Frau" verdiente und das mir zu Die im Schlußfaße der Resolution angeregte Verständigungs­einer Broletarier- Billa ersten Ranges" verhalf( Proletarier- Villa im aftion mit der Parteileitung ist so gedacht, daß die letztere die ge Wert von zwei Drittel mit Hypotheken und Schulden belastet. A. B.), wünschten Aufschlüsse schriftlich oder mündlich dem Vorstande des nicht den Arbeitern wieder zukommen ließ, die mir mein Buch Arbeiterwahlvereins oder einer Spezialfommission des Vereins er­ablauften? teilt und daß auf dem Wege diejer kommissarischen Behandlung der Sache eine Lösung gefunden wird, die die von dem Vorsißenden des Parteitages, Genoffen Ginger, vor der Abstimmung über die Ent. scheidung der Kontrollfommiffion angedeutete Berufung der Mül hauser Genoffen an den nächsten Parteitag erübrigt.

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Es

Antwort: Nach sozialdemokratischem Grundfaße ist jeder Arbeiter feines Lohnes wert. Da ich das Buch ohne Beihülfe der" Post" und tutti quanti berfaßte, konnte ich auch den Ertrag desselben beanspruchen. Hätte das Buch statt mehr als 150 000 Exemplare Das Berliner Krankenkassenwesen leidet an einer starken Ber­Absag zu finden, nur 500 gefunden, so hätte ich neben dem Schaden Der Wunsch, die Sache Emmel einmal gänzlich aus der Welt ſplitterung, die selbstverständlich viele Nachteile bietet. In den be­auch noch den Spott der" Post" eingeheimst. Weil es umgefehrt zu schaffen, wird in der Partei allgemein geteilt. Soffentlich findet teiligten Kreifen wird deshalb die Frage der Zusammenfassung der getommen ist, ärgert sie sich. fich bald eine Lösung, so daß der nächste Barteitag in Mannheim zerfplitterten Kräfte seit längerer Zeit häufig erwogen. Einen Schritt Die Post" irrt aber auch hier, wenn sie annimmt, mein Buch nicht auch noch mit der Sache Emmel behelligt wird. zu diesem Ziele beabsichtigte jeßt der Gewerksfrankenverein", dessen sei nur oder hauptsächlich von Arbeitern gekauft worden. Nein, zahlreiche Kaffen mehr als 150 000 Mitglieder zählen. Das Ver­berehrte Post", so billig mein Buch im Vergleich zu seinem Umfang Die Beerdigung des Genossen Harm- Elberfeld geftaltete fich zu waltungsfomitee beschäftigte fich in seiner Sigung am 19. September ift, leider ist es für den Geldbeutel der meisten Arbeiter noch zu einer impofanten Rundgebung. Taufende hatten sich eingefunden. mit der Vereinheitlichung der Krankenkontrolle. Bei einer vorher­teuer. Ich will also der Bost" berraten, daß mehr als bier um dem Verstorbenen das letzte Ehrengeleit zu geben. Die Trauer gegangenen Umfrage bei den Mitgliedern der einzelnen Kassen hatten Fünftel des Absages bon meinem Buche in die feter wurde eingeleitet durch einen tiefempfundenen Trauerchor der fich 130 000 Mitglieder für die Vereinheitlichung und nur 20 000 dagegen Kreise der Bourgeoisie, and namentlich der Arbeitergefangvereine, worauf Genoffe Grimpe dem dahingefchiedenen erklärt. Trotzdem lehnte der Verwaltungsausichuß die Vereinheit­Tochter und Frauen der Bourgeoijie gegangen Kampfgenoffen Worte der Anerkennung widmete für das, was er für lichung ab. Die Ablehnung wurde besonders durch die Vertreter ist, und dieses hat mich natürlich ganz besonders gefreut. Schrieb die Arbeiterbewegung geleistet und ihn in bewegten Worten als der fleinen Kassen herbeigeführt, die davon eine Beschränkung ihrer mir doch mehr als eine meiner Leserinnen aus diesen Kreisen: mein Mensch und Familienvater würdigte. Er schloß: Die Nachwelt Selbstverwaltung fürchteten. Wir haben volles Verständnis für die Buch sei für sie eine Bibel geworden, die sie ständig auf ihrem wird thm Kränze flechten, die Mitwelt hat ihm viel vers ungeschmälerte Aufrechterhaltung der Selbstverwaltung, fönnen aber Nachttischchen liegen habe. fagt". Hierauf bewegte fich der Leichenzug vom Trauer- darin feine Einschränkung dieser erblicken, daß die Kassen einer Wie wird Euch zumute, Frau Nachbarin? haufe nach dem Friedhofe. Ein bieltaufenblöpfiges Bublifum felbstgeschaffenen Vereinigung eine Funktion zur gemeinsamen Aus bildete auf dem ganzen weiten Wege annähernd zwei Stunden- führung übertragen, die ohne Zweifel auf diese Weise vorteilhafter Spalier. in der Gruft widmete zunächst der Kreisbertrauensmarn erledigt werden kann, als wenn jede fleine Staffe fie allein ausübt.

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Ich fann der Post" weiter verraten, daß, als ich von meinem Berleger die Kunde erhielt, wohin der weitaus größte Teil meines

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