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Nr. 258. 22. Jahrgang.

2. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt.

Kommunales.

Stadtverordneten - Versammlung.

81. Sigung vom Donnerstag, den 2. November 1905, nachmittags 5 Uhr.

an.

Der Vorsteher Dr. Langerhans eröffnet die Verhandlungen um Uhr. Stadtv. Dr. Neumann, der Senior der Versammlung, zeigt wegen schwerer Erkrankung die Niederlegung des Mandats Der Vorsteher widmet dem Scheidenden, der allezeit das Panier der Selbstverwaltung unerschrocken vorangetragen habe, Worte dankbarster Anerkennung. Ohne Debatte wird einem Antrage zugestimmt, wonach die Verhanolungen der Versammlung über die Anträge der Großen Berliner Straßenbahn nebst den betreffenden Attenstücken besonders gedruckt und dem Gemeindeblatt beigelegt werden sollen.

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Freitag, 3. November 1905.

inspektor, Inhaber eines Militäreffektengeschäfts Josef Hennes, der jetzt in Hachenburg im Westerwald wieder eine Krankenkasse ins Leben gerufen hat. Außerdem war ein Schwager des Schomburg, der 20 Jahre(!) alte Sattler Renner, und ein Gastwirt Wiech= mann Mitglied des Vorstandes.

schaft den großen Anforderungen glauben gerecht werden zu können. Dieselben Ausjetungen machte er auch an dem, was zur Wohnungs frage und auf dem Gebiete der vorbeugenden Schulhygiene( Schul­ärzte usw.) geschehen ist. Lebhafte Zustimmung fand seine Er­helfen. mahnung, einem Sozialdemokraten im Bezirk zum Siege zu ver­Die" Thalia" wurde im Katholischen Gesellenhause gegründet. Genoffe Dr. Herzfeld, der sozialdemokratische Kandidat Man holte sich einige jegt gar nicht mehr auffindbare Polen des Bezirks, kennzeichnete in einer Ansprache die freifinnige Partei mit in das Vereinszimmer als Statisten hinauf, die für und die Bürgerpartei, die im Bezirk als Gegner in Frage fommen. Bier und Schnaps für alles stimmten, was Schomburg und Kons Während die Freisinnigen sonst immer dem Individualismus forten vorschlugen. Schomburg und Hennes ließen sich huldigten, hätten sie es beim Streit der Elektrizitätswerte sehr gern ein Gehalt von 350 beziv. 375 M. monatlich be gesehen, daß die staatlichen Behörden in den freien Kampf" ein- willigen, dazu je 5 Proz. Tantieme von der Einnahme, bei griffen, indem sie den Herren" Kräfte zur Verfügung stellten und Reisen Fahrgeld II. Klasse und 20 M. Diäten pro Tag. Für die über die Schwierigkeiten hinweghalfen. Selbst die sozialpolitische Teilnahme an einer Vorstandssigung wurden pro Person 6 M., Gruppe" der Freisinnigen im Roten Hause hätten dem zugestimmt. später 10 m. bewilligt. Auf Grund dieser Beschlüsse hatten beide Und das gleiche Recht für alle", das doch auch in einem gleichen pro Jahr je 8000 M. Einkommen zu fordern. Liquidatoren wurden Wahlrecht zum Ausdruck komme, habe der Freifinn nicht praktisch der blutjunge Renner und Schomburg. gefördert, als ihm dies zur Zeit seiner Herrschaft im Parlament möglich gewesen sei. Die Kaffe hatte eine Mitgliederzahl von 9500 erreicht. Nur um So habe man das Dreiklassen- Wahlsystem die Gehaltsansprüche zu befriedigen, waren, wenn die mittlere Beitrags­indirekt den Liberalen zu verdanken. Vor einer Unterschätzung der Klasse zugrunde gelegt wird, 5--6000 Mitglieder notwendig Bürgerpartei, über deren mittelständlerisches Programm Redner blieb auch nicht ein Pfennig für Krantenunterstüßung übrig. das vernichtende Urteil eines hohen preußischen Regierungsbeamten Das Bureau zum besten gab, sei zu warnen. erforderte jährlich 5000 Mart Unkosten. Unter den Beamten im Bezirk Nach halbjährigem Bestehen der Kasse beschloß man, wahrscheinlich, werde von der Bürgerpartei bereits eine lebhafte Agitation entfaltet. weil man nicht genug Geld bekam, eine Erhöhung der Beiträge um Die Augen offen und bis zum Wahltag und am Wahltag tüchtig 25 Broz. Bis dahin waren 90 Proz. der Einnahmen für Ver­Zu dem Bericht über den Geschäftsbetrieb der Spar- gearbeitet.( Lebhafte Zustimmung.) tasse im legten Vierteljahr wiederholt waltungszwecke verbraucht, bis zur Liquidation waren es 83,72 Broz. Genoffin offmann trat für die Aufflärung der Frauen und für die ganze Zeit über 70 Broz. Verwaltungsausgaben! Hier Stadtv. Rosenow( N. L.) seine bereits früher vorgebrachten Be- ein. Nach einem anfeuernden Schlußwort des Referenten und nach nach kann man sich denken, was für Krankengeld schwerden über die unleidlichen Zustände in den für den Verkehr die Agitation und Wahlarbeit betreffenden Mitteilungen des Ge- wurde. Im Statut steht, das Krankengeld wird Sonnabends aus­nicht bezahlt des Publikums bestimmten Räumen der Sparkasse im Mühlendamm- noffen Doßmann trat der Schluß der Versammlung ein. gebäude und rügt, daß seine frühere Ausführung ohne jede Antwort bezahlt. Kam wirklich jemand Sonnabends um Geld zu holen, dann vom Magistrat geblieben sei. Die Freisinns- Schäflein, die gewohnt sind an den seichten verweigerte man die Zahlung, weil man kein Geld hatte. Vor Gericht Gewässern unentwegt freisinniger Politik zur Tränke zu gehen, fagte Schomburg ungeniert aus, es stehe wohl im Statut, das Geld werde werden von ihren Hirten sorglich behütet, damit sich besagte Schäf- Sonnabends ausgezahlt, es stehe aber nicht darin, welchen Sonn­verirren, wo sie die Rückkehr zur dürren Weide der Freisinnshirten Arbeit für die Kasse sei mit 10'000 Mart noch nicht ordentlich lein nicht zu den frisch sprudelnden Quellen der Sozialdemokratie abend! Schomburg antwortete auf die Frage, warum er so hohes Gehalt sich habe bewilligen lassen, ganz frisch und munter, seine bergessen könnten. Fand da am Mittwoch eine von unseren Parteigenossen einberufene Kommunalwähler- Versammlung für den bezahlt!

An Stelle des verstorbenen Mitgliedes Dr. Ruge( N. L.) ist Erfaz in das Kuratorium der Siechenanstalten in die Krankenhaus­Deputation und in das Kuratorium der Constant- Sala- Stiftung zu wählen. Für die Krankenhaus- Deputation haben sich gemeldet Stadtvv. Frick( N. L.), Dr. Kuhlmann( Fr. Fr.) und Dr. We yl( Soz.). Dr. Kuhlmann tritt zurück. Gewählt wird Frick mit 77 gegen 21 Stimmen für Dr. Weyl.

Stadtrat Gehricke kann das Publikum nur bitten, von den Annahmestellen mehr Gebrauch zu machen. Nach genauen Ermitte­lungen dauere der durchschnittliche Aufenthalt des Sparers 18 Mi­nuten. Bei den anderen öffentlichen Kassen müsse das Publikum noch viel länger warten.

Die Vorlage wird zur Kenntnis genommen.

werden soll.

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die zweite Weise.

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dann

Die Eisenbahndirettion Berlin nimmt kontraktlich die obere Ohmstraße inberufen, wo auch der freisinnige Bezirksverein des sei deshalb nicht zu recht bestehend und als nicht erfolgt zu betrachten. Die Eisenbahndirektion Berlin nimmt kontraktlich die obere 19. Bezirk statt. Die Versammlung war nach einem Lokal in der Den Leuten, die Krankengeld verlangten, schrieb er, sie hätten 19. Bezirk statt. Die Versammlung war nach einem Lokal in der früher überstandene Krankheiten nicht angegeben, ihre Mitgliedschaft Leitung und Beaufsichtigung des Betriebes der Leitung und Beaufsichtigung des Betriebes der Köpenider Stadtviertels unter der Leitung des Stadtverordneten Zu den verschwiegenen Krankheiten zählten: Leibschmerzen, Uebelkeit, Anschlußbahnanlagen der Bentralmarkthalle wahr. Klaar und des Lehrers Suppas zu tagen pflegt. Damit nun ja kein Zu den verschwiegenen Krankheiten zählten: Leibschmerzen, Uebelkeit, Als Entschädigung zahlt die Stadt einen Zuschlag von 5 Proz. zu Freisinnsmann sich in die sozialdemokratische Versammlung ver- Durchfall, Kopfschmerzen, Fuß verstaucht uſw. War es aber nicht Durchfall, Kopfschmerzen, Fuß verstaucht usw. War es aber nicht gaben. Dieser Zuschlag soll vom 1. Oftober 1905 eine Erhöhung Bettel verteilen, welche jedem Versammlungsbesucher fund und zu höher als das Krankengeld betrug. Es mußten daher häufig die allen durch den Betrieb erwachsenden persönlichen und fachlichen Aus- irre, ließ das liberale Wahlkomitee vor dem Versammlungslokal möglich, auf diesem Wege die Kranken um ihre Ansprüche zu bringen, dann hatte man Strafen bei der Hand. Die Strafen waren oft erfahren, indem die Überrechnungskammer die Eisenbahndirektion wissen tun, daß die im Vereinslokal des Bezirksvereins statt- höher als das Krankengeld betrug. Es mußten daher häufig die angewiesen hat, die Vereinbarung über die Kostenentschädigung mit findende Versammlung eine sozialdemokratische, aber keine frei- Kranken noch etwas dazu bezahlen, statt Geld zu bekommen! Stranten noch etwas dazu bezahlen, statt Geld zu bekommen! der seit 1901 geltenden Finanzordnung in Uebereinstimmung zu finnige ist. Es läßt sich natürlich nicht feststellen, ob nicht trotz aller 420 Strankheitsfälle erledigte" man auf die erfte und 112 Fälle auf bringen. Danach find die Zuschläge für die persönlichen Ausgaben Vorsichtsmaßregeln der eine oder andere Anhänger des Freifinns von 5 auf 30 bezw. 15 Prozent zu steigern. Insgesamt ergibt sich in die Versammlung gekommen ist. Sollte es der Fall gewesen sein, Betrugs und Untreue von 6 und 9 Monaten Gefängnis, die er ein­Der Staatsanwalt beantragte gegen Schomburg Strafen wegen eine Mehrforderung von 13 000 M., zu deren Deckung die von den so würden die Verirrten schon nach den ersten Worten des Re- Betrugs und Untreue von 6 und 9 Monaten Gefängnis, die er ein­empfangsberechtigten Standinhabern zu entrichtende Bahngebühr für ferenten, Genoffen Ewald, unzweifelhaft gemerkt haben, daß in schließlich der 6 Monate vom Union "-Prozeß auf Jahre unter Wagenladungsgüter von zwei auf drei Mark pro Achse erhöht dem freifinnigen Bezirksvereinslokal diesmal nicht der altersschwache Anrechnung von 4 Monaten Untersuchungshaft zusammenzuziehen Die Versammlung stimmt zu. Greis Liberalismus müde dahinschlich, sondern daß die jugendfrische ersuchte. Gegen Hennes beantragte er wegen gleichen Bergehens Sozialdemokratie festen Schrittes im Saale auftrat. Stadtverord 4 Monate, gegen Wiechmann wegen Betrug 3 Monate und gegen den Mit der Einſegung einer gemischten Depution zur Revision neter& wa Id sowohl, wie unser Kandidat Fröhlich gingen mit Buchhalter der" Thalia", Kurre, der Vorsitzender der Union " ge­der Leit und Grundsäge für die Aufnahme in die dem Kommunalfreisinn scharf ins Gericht. An einer Reihe von wesen und deshalb schon 4 Monate verbüßt hat, wegen Bei­Heimstätten hat sich der Magistrat einverstanden erklärt und Beispielen zeigten sie dessen Schwäche und Nüdgratlosigkeit. Unter hülfe 4 Monate Gefängnis. ersucht um die Wahl von 10 Stadtverordneten in diese neue De- anderem veriviesen sie auch auf das schmähliche Verhalten der frei- einige Geldstrafen. Außerdem beantragte er noch Das Gericht fah die Sache wesentlich putation, der fünf Magistratsmitglieder angehören sollen. Ebenso ist sinnigen Mehrheit der Stadtverordneten, welche es vollkommen in milder an. Es sprach sämtliche Angeklagte vom Be= der Magistrat dem Versammlungsbeschlusse auf Vorberatung der Ordnung fanden, daß Feuerwehrleute auf Befehl als Streif- truge frei, weil sie zwar die Mitglieder, meist kleine Leute, vor bon Maßnahmen zur Abwehr der Forderungen brecher in den elektrischen Betrieben arbeiten mußten. An der allem Arbeiter geschädigt haben, aber ihnen habe das Bewußtsein der Vororte in bezug auf zuschußleistungen zu den Diskussion beteiligten sich die Genossen Fischer, Gottfried gefehlt. Wegen Untreue wurde nur Schomburg zu sech 3 Kosten des öffentlichen Boltsschulwesens in gemischter Schulz, Seilmann und Kahlen. In lebereinstimmung Monaten Gefängnis verurteilt. Diese Strafe wurde mit Deputation" beigetreten. Die Deputation soll dieselbe Zusammen mit den Referenten tennzeichneten sie das freisinnige Stadtregiment den sechs Monaten, die wegen der Unionschwindelei erkannt worden fegung haben wie die vorhergenannte. Bur und forderten die Genossen auf, mit allen Kräften für die Wahl waren, zu fieben Monaten zusammengezogen. Kurre und unseres Kandidaten zu wirken. Renner wurden ganz freigesprochen, Hennes zu 270 M. und Wiechmann zu 120 M. Geldstrafe verurteilt. Diese auffallend milde Verurteilung insbesondere int Deputation abzuordnen beſchloſſen und ersucht die Berfamm- Schwindelfrankenkassen und kein Ende.ng des Boltswille" fiebatteurs außerordentlich hohen früheren Ver Volkswille"-Redakteurs wegen durchaus berech­Der Vorsteher, bei dem sich bereits eine Auzahl Mitglieder für Seit Jahrzehnten haben wir häufig auf das eindringlichste vor tigter und zutreffender Kritik der Schwindelfrankenkassen, ist Diese Funktion gemeldet haben, stellt anheim, die Auswahl durch dem Eintritt in solche Krankenkassen gewarnt, deren Statut und sicherlich nicht geeignet, ebenso edel gesinnte Leute wie die Ver­Verlosung zu treffen. Gebaren darauf zugeschnitten ist, einer Reihe von professionellen urteilten von Neugründungen abzuhalten. Darum nochmals: Stadtb. Singer( Soz.): Ich möchte bei dieser Gelegenheit für Schwindlern mühelose Einnahmen zu verschaffen, den Kassen Taschen zu und Augen auf vor Schwindelfrankenkassen! meine Freunde die Erklärung abgeben, daß wir nicht in Konkurrenz mitgliedern hohe Beiträge abzulocken, in Krankheitsfällen aber die um dieses Unternehmen treten werden.( Heiterkeit.) Wir überlassen Mitglieder unter Benugung es durchaus den Herren von der Majorität, unter sich diejenigen und ähnlicher Aufnahmebedingungen leer ausgehen zu lassen. gaunerischer Statutenvorschriften herauszusuchen, die nach ihrer Meinung geeignet sind, am Branden- Daß solche Schwindelfassen üppig florieren und burger Tor stehen zu können.( Erneute Heiterkeit.) tausende tagtäglich benachteiligen können, daran ift nicht Vorsteher- Stellvertreter Michelet teilt mit, daß jedem Stadtrat und jedem Stadtverordneten für seine Person und für je eine Dame Billetts zur Verfügung gestellt werden.

Begrüßung des Königs von Spanien

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am 6. November hat der Magistrat zehn seiner Mitglieder als

luung, zu dem gleichen Zweck zehn Mitglieder zu wählen.

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Hundert­

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wie es in einem Bergmanns- Krankenhause aussieht. zuletzt die Mangelhaftigkeit des Krankenkassengesetzes und der Eifer mancher Gerichte schuld, die öffentliche Kritik bestehender Mißstände Krankenhause rollte die dreitägige Verhandlung vor der Kottbuser Geradezu erschütternde Mißstände aus dem Senftenberger durch Verurteilung wegen Beleidigung zu unterbinden. Wiederholt Da sich die Versammlung über den Modus der Wahl nicht ist auch im Reichstage, insbesondere bei der Beratung der Kranken- Straffammer auf. Ueber unzureichendes und schlechtes Effen, Heran­zichung der Kranken zu Arbeiten, schlechte Behandlung hatten die sozialdemokratischer Seite feit der Versammlung vor, diejenigen, die nicht hingehen wollen, namentlicher Anführung von Dutzenden von Schwindellassen ihren Reden geklagt und waren deshalb unter Anklage gestellt. hierauf unter Angeklagten Bergarbeiter Bojanowski und Richter in aufstehen zu lassen. Schließlich gelangt der Vorschlag des Vorstehers auf Auslosung gefeges auf alle eriverbstätigen Bevölkerungsfreise, die unzureichenden Die Angeklagten betonten hingewiesen. Der Mangel einer Ausdehnung des Krankenkassen - Als vollberechtigt erwiesen sich die erhobenen Beschwerden. gefeßlichen Mindestleistungen der Krankenkassen und nicht zuletzt die der Verhandlung, daß sie Für die städtische Schwesternschaft für den Krankenpflege- Bestimmung des§ 26a des Krankenversicherungsgesetzes ladet geradezu eine Alenderung herbeizuführen. Die Anklagebehörde behauptet auf ganz bestimmte Einzelfälle vorgeführt haben, um endlich sind in den Satzungen" bon 1904 Verbands zur Gründung schwindelhafter Krankenkassen ein. Nach§ 26a des abzeichen vorgesehen. Die Krankenhaus- Deputation hat sich für Strankenversicherungsgesetzes kann nämlich bei gleichzeitiger Versicherung Grund der Aussage des Gendarme Amm, die Angeklagten hätten schieden; das Abzeichen der Oberin soll start vergoldet werden. tasse bis auf den vollen Betrag des durchschnittlichen Tagelohns gekürzt seit 1893 im Krankenhause angestellte Arzt bekundet: Das Kranken­an einer Stette um den Hals zu tragen, ent- bei mehreren soliden Krankenkassen das Krankengeld aus der Zwangs- ganz allgemein z. B. behauptet, das Eſſen ſtinte wie Schweinefutter. Die Kosten mit 2600 2.( für 300 Stid) follen aus dem werden. Diese ungerechte Vorschrift wird vielfach dazu mißbraucht, haus ist eine Wohlfahrtseinrichtung". Bei wiederholten Kostproben Dispositionsquantum für unvorhergesehene Ausgaben gedeckt werden, zum Beitritt zu unsoliden Krankenlassen einzuladen. Von solchen habe ich ungenießbares Essen nicht vorgefunden. Die Kranken haben womit sich die Versammlung einverstanden erklärt. unsoliden Kassen, die nachher zusammenkrachten, nennen wir beispiels- nach der in jedem Zimmer aushängenden Dienstordnung ihr Bett Damit schließt um 27 Uhr die öffentliche Sigung. weise Volkswohl", Sanitas", Wohlfahrt",

zur Annahme.

dienst sind in

Medaillen,

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Die Kommunal- Wahlen.

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Thuringia"," union "," Dresdener "," Gelsenkirchener "," Kölnische" selbst machen müssen. Sie müssen auch beim Ausfegen behülflich Glü dauf". Die preußische Regierung versprach im Jahre sein. Wäsche haben sie rollen müssen. Wenn behauptet wird, 1903: bom Oftober 1903 ab würde den Schwindeltassen die Kranken hätten Schmut karren müssen, der Garaus gemacht werden. Solche Prophezeiungen konnten so hat es sich damals nur um ein bißchen Gartenarbeit" gehandelt. Im zweiten Wahlkreis fand at. Mittwoch eine Kommunal- lediglich utopische Hoffnungen erwecken, so lange nicht das Kranken - Die Anordnung, ob jemand zur Arbeit herangezogen werden solle, wähler- Bersammlung für den 7. Wahlbezirk statt, die bei Goßmann versicherungsgefeß in dem angedeuteten Sinne geändert und die überlasse ich der Schwester, die freilich nicht medizinisch ausgebildet in der Kreuzbergstraße tagte. Stadtverordneter Dr. Alfred freie Stritif geschützt wird. Das wurde dem Regierungsvertreter im ist. Daß das Essen wiederholt Bernstein als Referent griff aus der Fülle der sozialdemo- Reichstag erwidert. Die Tatsachen haben diese Erwiderung bestätigt. kratischen Forderungen an die Kommunen einige heraus, um sie zu verfault und mit Maden durchsetzt gewesen, Fünf Tage hindurch ist jetzt vor der Straffammer zu Hannover begründen und zugleich kritisch zu würdigen, was die Riesenstadt ein Prozeß gegen die Leiter einer solchen Schwindellasie verhandelt. halte ich für nicht möglich. Berlin auf diesen Gebieten leistet. Namentlich die Verbesserung der Der Gang des Prozesses gibt unserer an den bestehenden immerhin die Heranziehung zu Arbeiten und das Kommando der Unendlich ungünstiger als diese Darstellung des Arztes, der hygienischen Verhältnisse der Großstadt, wie sie von der Sozialdemo- Mißständen geübten Kritif vollauf recht. Der verantwort fratie erstrebt wird, erörterte er eingehend. Gruppen von Krank - liche Redakteur unseres Bruderorgans, des Volkswille" in Schwester zugibt, lauten die Schilderungen sehr vieler Bergarbeiter, heiten, so die Syphilis und die Tuberkulose, könnten wesentlich be- Hannover war vor längerer Zeit wegen Beleidigung des Mitgliedes des die Selbſterlebtes aus der Senftenbergar Wohltätigkeitsanſtalt" zu schränkt werden, wenn die Stadt durchgreifende Maßnahmen träfe. Vorstandes der Krankenkassen Union " und" Thalia" zu 200 m. ver­bekunden vermögen. Aus den Zeugenaussagen greifen wir nur Dazu könne sich aber die Verwaltung und die Mehrheit im Stadt- urteilt, weil er diese Krankenkassen Schwindelfassen genannt hatte. einige heraus. parlament nicht entschließen. Wiederholt sei sozialdemokratischer Hätte das Gericht seinerzeit die Schwindelnatur diefer Kaffen ans Bergarbeiter Klahr: Ich war wiederholt im Senftenberger feits darauf hingewiesen worden, daß die Stadt Krankenhäuser erkannt, so wären Tausende davor bewahrt geblieben, ihre fauer Krankenhauſe. Das Effen war oft unzureichend, so daß ich hungrig speziell für Geschlechtskranke bauen müßte. Was tue man darauf- verdienten Gelder der Schwindelkasse zu opfern. Jetzt endlich hat necht : Weshalb haben Sie sich nicht beschwert? blieb, und ungenießbar. Verteidiger Rechtsanwalt Dr. Lieb hin? Man antworte, die Mittel wären nicht aufzubringen, und auch das Gericht den Schwindelcharakter der Kassen erkannt und Beuge: man spreche von einem humanitären Taumel. Den Krankentassen, einige der Hauptschwindler zu, freilich auffallend niedrigen Strafen Das hätte ja gar teinen 3Zweck gehabt. Dr. Reinach meinte in die schon meist finanziell zu fämpfen hätten, möchte man die Pflicht verurteilt. Die Gerichtsverhandlungen entrollten folgendes Bild: zur Schaffung von Krankenhäusern für Geschlechtstranke zu- Im Jahre 1902 wurde die Strankenkasse Union" gegründet. ,, Wenn Euch das Essen nicht paßt, so schert Euch doch heraus!" schieben. Die Jrrenpflege liege auch noch sehr im argen, obwohl Nach einem halben Jahre verkrachte der Schwindel mit 80 000 m. Ob ein direkter Zwang zu Arbeitsverrichtungen vorlag, weiß wiederholt Anstalten gebaut worden seien. Zu Fortschritten bezüg- Schulden! Flugs wurde eine neue Kasse, die Thalia" von denselben ich nicht. Aber wir glaubten dem Befehl ohne weiteres nachkommen lich der Lohn- und Arbeitsverhältnisse des Pflegepersonals in den Leuten gegründet. Die Thalia" brachte es zu einer dreizehn zu müssen. Wir erhielten weder Messer noch Gabel. städtischen Anstalten könne sich die Mehrheit trotz alles Drängens monatlichen Lebensdauer. Dann liquidierte sie. Wegen des Unions- Beuge Dr. Steinach: Die Messer und Gabeln haben wir ein­auch nicht entschließen, obwohl ein gutbezahltes und nicht über- Schwindels bei der Union sind die Vorstandsmitglieder Schom gezogen, weil sie uns immer gestohlen wurden! arbeitetes Strantenpflegepersonal Voraussetzung einer guten Pflege burg hauptsächlich und Kurre au sechs bezw. vier Monaten Ge- jewsti: Von dem Essen bin ich nicht.satt geworden, so daß Zeuge Kra sei. Unter Bezugnahme auf die Verhandlungen zur Frage de fängnis verurteilt. Ueber die Thalia"-Gründung ergab die Beweiss meine Frau wiederholt Essen hat bringen müssen. Ich war auch in unentgeltlichen Krankenhauspflege in Verbindung mit der Wahl- aufnahme folgendes: entrechtung derjenigen Bürger, die die Krankenhauskosten nicht gleich anderen Krankenhäusern, z. B. in Hildesheim und habe es dort be= Schomburg, die Seele der Kasse, war Kaufmann", deutend besser gefunden. boll bezahlen fönnen, zur Säuglingspflege, zur Waisenpflege und Schreiber", Maurerarbeitsmann, Fabritarbeiter und Zitherreisender, bem Westen tommt, desto besser wird es; das Vors: Je weiter man nach Fürsorge- Erziehung unter anderem zeigte Redner, mit wie fleinen übrigens auch schon wegen Unterschlagung bestraft. Der Vor- wissen wir. und unzureichenden Mitteln die Vertreter der bürgerlichen Gesell- sigende der Kasse war der frühere Bizefeldwebel, Kasernen- Wer nicht arbeiten wollte, dem wurde die Kost geschmälert. Ein -Zeuge Bergarbeiter Franz Nappiralski:

einem solchen Falle:

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