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Ich kann mit meinem Eigentum machen was ich will!", hat jetzt zum Bau der Lutherkirche in Langendreer 1000 m. gestiftet in Langendreer , wo seine Beche Bruchstraße" liegt, auf Ser im Januar der große Bergarbeiterstreit ausbrach. Man sieht, den Wert der Kirche weiß ein Kohlenbaron recht sehr zu würdigen. Künstliche Züchtung von Lehrerproletariat.

Die elenden Gehälter und das ganze traurige Los des Volfs= fchullehrerproletariats bedingt es, daß die Zahl der Anwärter auf

durch die Verhinderung einer mißbräuchlichen Benutzung und in die Nebenstraßen getrieben. Dort wurden von der des Voltshauses gewahrt werden muß. Bekanntlich hat in den Räumen des Volkshauses der diesjährige trümmert. Der Chefarzt der freiwilligen Rettungsgesellschaft, wahnsinnig aufgeregten Masse viele Fensterscheiben zer­Parteitag stattgefunden. Es wird sich zeigen, ob die Nachfolger des kaiserlicher Nat Dr. Charas, gibt eine Darstellung der Professors Abbe imftande und gewillt sind, dessen Traditionen auf Samaritertätigkeit und sagt darin: Die Verlegungen waren rechtzuerhalten.- meist scharfe Hiebwunden ein Beweis dafür, daß die Wachleute mit scharfer Klinge losgegangen find. Nur wenige hatten flache Hiebe; ferner gab es auch Kontusionen und

Die Chinatruppen für Afrika ? Eine Korrespondenz meldet:

diesen Beruf der Nachfrage nicht entspricht. Statt nun die Ver- Die geplante Zurückziehung der europäischen Garnisonen aus Duetschungen, die im Gedränge und durch Pferde erlitten hältnisse menschenwürdiger zu gestalten, versucht man durch aller- Chinta, zu welchem Afte der deutsche Kaiser die Anregung gegeben wurden! Unter den 39 Verletzten befinden sich 36 Männer hand seltsame Werbemittel Schüler in die Präparandenanstalten und hat, dürfte für die deutschen Interessen in Ost- und und 3 Frauen; zu den 3 Schwerverletzten zählten wir noch Lehrerseminare zu locken. Welcher Tricks man sich dabei bedient, Südwest afrika von großem Vorteile werden. Es ist beweist, daß kürzlich, wie die Pädagogische Zeitung" berichtet, bei in höheren Militärkreisen ein offenes Geheimnis, daß regierungs- 10 schwerer Verlegte, die anderen waren leichter verletzt. einer Abgangsprüfung an dem Königl. Seminar in Deligich feitig geplant werde, die deutschen Besatzungsmannschaften in China Am stärksten wurden wir im Café Kaisergarten in Anspruch ( Provinz Sachsen ) die Schüler der Anstalt zusammengerufen und eine nach Atzeptierung und Verwirklichung der Anregung Kaiser Wilhelms genommen; dort waren die Türen des Lokals abgesperrt frantierte Postkarte folgenden Inhalts an 14-15jährige Knaben nach Afrika zu dirigieren und dort zur Wiederherstellung worden, die Menge geriet dadurch in Wut und drückte einige ihrer Bekanntschaft zu schreiben veranlaßt wurden: geordneter Verhältnisse zu verwenden. Auch Zahlen werden genannt. Spiegelscheiben ein; man konnte im übrigen bemerken, daß Lieber Freund! Hier in Delizich wird vermutlich Ostern noch So feien für die Kolonien in Afrika 1800 Mann bestimmt, der Reſt die Arbeiter sich sehr diszipliniert zeigten; fie lasen zu­ein zweiter Präparandenturfus eingerichtet. Wenn Du Luſt hast, von 600-800 Mann solle zur Heimat zurückbefördert werden, da hierher zu kommen, so sende die nötigen Papiere sofort an Herrn eine derartig starke Kolonne von den nicht mehr wirklich Felddienst- meist die Verwundeten auf der Straße selbst auf und halfen eifrig beim Verbinden fähigen sich zusammenstellen lasse. Sollten diese Gerüchte zur Tat mit. Der Zusammen­werden, so wäre für Afrika eine stattliche Kriegerschar effektuiert, stoß ist, wie uns von verschiedenen Seiten versichert wird, auf die Weise geschehen, daß die rückwärts ohne die Hülfe des Reichstages in Anspruch zu nehmen." hinaus, die afrikanischen Schuztruppen zu ver- daher gezwungen, auf den Polizeifordon einzudrängen, und Das also wäre des Pudels Kern! Das Ganze liefe darauf Befindlichen auf die vorderen Reihen drückten; diese waren stärken! Es fiele dann nicht nur die bereits freudig gebuchte als zu befürchten stand, daß dadurch die Kette der Wache Ersparnis von 12 Millionen fort, sondern die Kosten würden im gesprengt werde, zogen die Wachleute vom Leder. Die Menge Gegenteil durch die neue Art der Verwendung noch ganz beträchtlich zeigte sich nach dem Zusammenstoß furchtbar erbittert. Die

Schulrat Bohnenstedt.

Mit Gruß! ( Unterschrift.) Dies eigenartige Reklamemittel hatte denn auch den gewünschten Erfolg. Alles sich Meldende fand Aufnahme, selbst solche, die kurz zuvor in der Aufnahmeprüfung für den Hauptkursus durchgefallen waren. Ob das Material, aus dem die fünftigen Volfserzieher mun­mehr gebildet werden sollen, der hohen Kulturaufgabe des Volks­ſchulwesens entspricht, ist allerdings eine andere Frage. Aber das ist ja auch gleichgültig. Ihre Zöglinge zu brauchbaren Hütejungen anschwellen!- zu dressieren, dazu wird's schon reichen!

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Keine kosakische Landratsbeleidigung. Landrat Gerlach= Kattowig ermächtigt, so meldet das Wolffsche Bureau, die Schlesische Zeitung" zu der Mitteilung, daß die Zeitungs­meldungen über die angebliche Bedrohung seiner Berson durch einen russischen Grenzposten an der Landesgrenze bei Schabelnia nicht den Tatsachen entsprechen.

Husland.

Die Polizei arbeitete!

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Verwundeten, die wir aus den Lokalen auf die Gasse brachten, um sie in die Rettungswagen zu bringen, drohten, als sie der Wachleute ansichtig wurden, mit den Fäusten. Im Land­tage interpellierte heute Seit wegen der Vorgänge. Die Am Donnerstag konnten wir mitteilen, daß die Wiener Polizei Christlich- Sozialen hatten Gegeninterpellationen voller Be­tags zuvor bei der großartigen Wahlrechts- Demonstration teine Be- schimpfungen der Arbeiter eingebracht. Die Zusammenstöße schäftigung fand. Sie ist schnell anderen Sinnes geworden; denn zwischen dem einen Sozialisten und den Luegerleuten 24 Stunden später hat sie Arbeit" gesucht und gefunden. waren so heftig, daß die Sigung unterbrochen wurde. Als am Donnerstagabend ein paar tausend Arbeiter Die Interpellation wurde tausend Arbeiter Die Interpellation wurde sofort vom Statthalter be­nach Schluß einer großen Demonstrationsversammlung über die antwortet, der schärfste Maßregeln gegen weitere Ringstraße zogen, fam es zu blutigen Zusammenstößen mit der Demonstrationen ankündigte! Die Sozialdemokratie ant­ihnen in den Weg tretenden Schutz" mannschaft. Hüben wie drüben wortete darauf mit der Ankündigung Ankündigung einer erneuten gab es Verletzungen; denn die Menge war nicht in der Stimmung, Demonstration am nächsten Sonntagvormittag auf der Ring­fich wehrlos niederknüppeln oder von den Pferden zertreten zu lassen. straße. Heute vormittag und nachmittag war Ministerrat, in So bekam denn außer der Polizei auch die Freiwillige Rettungs- dem über die gestrigen Vorgänge und über das Wahlrecht gesellschaft traurige Arbeit. Sie nahm in der Nacht 43 Verwundete beraten wurde, das also auf dem Marsche ist! Aus Böhmen Reichstagserfatwahl in Pr. Holland- Mohrungen. in Behandlung und mußte elf von ihnen ins Krankenhaus schaffen wird berichtet, daß die Obstruktion der Eisenbahner, die bisher Nach den bisherigen Ermittelungen sind bei der gestrigen Reichs- lassen! rein wirtschaftliche Forderungen vertrat und lokaler Natur tagserfahwahl im Wahlkreise Pr. Holland- Mohrungen 9471 gültige Wie die Vossische Zeitung" in einem eigenen Drahtbericht mit war, sich in ganz Böhmen ausbreitet und politischen Stimmen abgegeben worden, davon für Rittergutsbesiger Glü erteilt, verurteilen die Wiener Zeitungen aller politischen Richtungen Charakter annimmt. Gergehnen( f.) 8289. Im Kreise Mohrungen erhielt das brutale Verhalten der Polizei. GIüer 4026, Hermenau( frs. Vp.) 690, Braun( Soz.) 273

Diese Berichtigung hat recht lange auf sich warten lassen. Nicht bestritten wird also die Meldung, daß die Feststellungen unter der Leitung des Landrats Gerlach die Richtigkeit der unverschämten Grenzverlegung durch den Kosaken ergeben hätten. Darüber, daß irgend welche amtliche Sühneforderungen wegen dieser Unverschämt heit erhoben worden seien, verlautet bis jetzt noch nichts. Die deutsche Regierung hat offenbar zuviel mit der Fürsorge für Väterchens Sicherheit zu tun!-

und Krebs( 3.) 38 Stimmen. Im Kreise Pr. Holland wurden" Fast übereinstimmend wird mitgeteilt, daß die Polizei ohne für Glüer 4263 Stimmen abgegeben. Einige Bezirke stehen ersichtlichen Grund einen Säbelangriff gegen die Menge eröffnet habe."

noch aus.

Bei der Hauptwahl 1903 wurden insgesamt 10 458 gültige Stimmen abgegeben, davon 9176 konservative, 394 freisinnige und 706 sozialdemokratische Stimmen.-

Die liebe Wiener Polizei hat von der russischen Polizei gelernt. Sie bediente sich der infamen Taktik des 22. Januar: die Menge erst ruhig passieren zu lassen und sie dann in einer Sackgasse zu überfallen! Einem Hörer der technischen Hochschule wurde

Frankreich . das

Paris , 3. November. ( V. H.) Man erivartet für heute in der Kammer eine erregte Sigung. Es wird die Interpellation über den Ausstand in Longwy beraten, wobei ein belgischer Arbeiter durch minister wird die Interpellation beantworten. Wie verlautet, wird den Lanzenstich eines Ulanen getötet worden war. Der Kriegs Rouvier ihm nicht zu Hülfe kommen, falls die Debatte für den Minister einen unbefriedigenden Ausgang nehmen sollte.

Die hohen Fleischpreise und der Hamburger Staatssäckel. In der legten Sigung der Hamburger Bürgerschaft wurden für die Paris , 3. November. ( W. T. B.) Deputiertenkammer. Das Haus Hamburger Staats- Krantenanstalten für diesjährige Etatsüber- bon einem Polizisten ein Auge ausgestochen usw. ist dicht besetzt. Vaillant( Soz.) interpelliert über die Haltung der schreitungen insgesamt 116 850 2. nachbewilligt. In der Begründung Es versteht sich von selbst, daß die Zahl der leicht und schwer Regierung während der Ausstände in Longwy und wirft ihr vor, der Senatsvorlage wird u. a. ausgeführt, daß die Mehraufwendungen Verwundeten bei weitem größer ist als 40-50; denn bekanntlich den Arbeitgebern Truppen zur Verfügung gestellt und deutsche, hauptsächlich eine Folge der seit einiger Zeit bestehenden außerordentlich ruft bei derlei Zusammenstößen nur ein Teil der Betroffenen die belgische und italienische Arbeiter ausgewiesen zu haben. hohen Preise für Schlachtvieh und Fleisch seien. Und doch meinte Hülfe der öffentlichen Institute an.

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feine Rede

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Zut

Paris, 3. November. ( W. T. B.) Deputiertenkammer.( Fort­der Oberschweinezüchter Bod bei seiner neulichen Anivesenheit Am Freitag hat Genosse Seitz sofort im niederösterreichischen segung.) Lebrun entschuldigte die Haltung der Regierung und ers in Hamburg , als er die Maftvieh Ausstellung besuchte, Landtage den Statthalter Graf Kielmannsegg wegen der besprochenen flärt, die fremden Arbeiter hätten unrecht sich zu beklagen, sie würden in Hamburg könne von einer sein, denn in den Schaufenstern werde Wurst zu 80 Pf. pro Vorgänge interpelliert. Er behauptete, die Uebergriffe der Polizei behandelt wie die französischen Arbeiter und verdienten durch­sein, denn in den Schaufenstern werde Wurst zu 80 Pf. pro feien vorher geplant und wohlüberlegt gewesen."- Der Herr schnittlich 7 Fr. täglich. Redner tabelt die ausländischen Agitatoren, die sich in der Begleitung des falauernden Bod befanden, soll es der Graf verlas einen- Polizeibericht, der natürlich alle die fremden Arbeiter glaubten, daß fie ausgebeutet würden, Pfund angepriesen! Keiner von den Hamburger Würdenträgern, Sie nach Frankreich kämen, um Politik zu machen. Wenn Mühe für wert gehalten haben, ihn über die Hamburger Fleisch Schuld den Demonstranten in die Schuhe schiebt. In Zukunft, sollten sie doch nach Hause zurückkehren. Die Regierung habe recht preise aufzuklären. Das wäre auch nur ein nutzloser Versuch an so drohte Herr Kielmannsegg , soll den terroristischen Ausgehabt, wenn sie die Freiheit der Arbeit respektiert habe, umso mehr einem untauglichen Objekt getvesen. Denn einem Mann, der sich schreitungen" noch energischer entgegengetreten, sollen die Vereins- als die Ereignisse sich in der Nähe der Grenze abgespielt haben! gegenüber den hohen Lebensmittelpreisen mit den Worten abfindet: und Versammlungsgesetze noch schärfer gehandhabt" werden! Lebrun bespricht dann die Neise Berteaux nach Longwy und tadelt " Es kommt noch besser!" imponiert so etwas nicht.- Natürlich ist das nicht das letzte Wort: Der Minister des Innern, die Umstände, unter denen sie unternommen wurde. Die Aus­Für die pfälzischen Eisenbahnbeamten. Im bayerischen Ab- Graf Lylandt- Rheydt, hat bereits nähere Erhebungen veranlaßt. ständigen hätten die Anwesenheit ihres früheren Agitators Noldes, geordnetenhause begann am Freitag die Spezialdiskussion über den Die Wiener Arbeiter- Zeitung " fordert weiteren welcher den Minister begleitete, als Ermutigung zum Ausstand auf­Gesetzentwurf betreffend die Verstaatlichung der pfälzischen Bahnen. Demonstrationen auf. Es wäre auch noch schöner, wenn gerade faffen können.( Bischenrufe.) Eine längere Diskussion veranlaßt den Abgeordneten Ehrhart die Arbeiter der Hauptstadt sich das Recht zu demonstrieren begeben, um zu sehen, wie seine Befehle von den Truppen aus­Kriegsminister Berteaug führt aus, er habe sich nach Longwy Angestellten der pfälzischen Bahnen sofort bei der lleber- nehmen ließen, während zur ſelben Zeit, ja zur selben Stunde, in geführt würden. Was Noldes betreffe, so sei dieser niemals feinent nahme der Bahnen den Angestellten der Staats- anderen Städten des Reiches, in Prag , Krakau , Graz , Brünn , Len- Kabinett attachiert gewesen, er habe nur den Auftrag gehabt, ihn eisenbahnen gleichgestellt werden follen, berg, Pardubiz u. a. m. gleiche Wahlrechts- Kundgebungen geduldet Mitteilungen über die Lage in den Arbeiterkreisen zu liefern. Der während in der Regierungsvorlage ausgesprochen ist, daß werden. Minister rechtfertigt dann die Bestrafung, die er über einen sämtliche Angestellten zunächst unter den bisherigen Dazu kommt noch eins: Bon verschiedenen Seiten wird be- Dragoneroffizier verhängt hat, und erzählt dann, während er die Bedingungen übernommen werden, bis ihre Gleichstellung hauptet: Gautsch habe vom Kaiser bereits die Zustimmung zu einer Kantonnements der Truppen besichtigt habe, seien die Ausständigen mit dem Personal der Staatsbahnen erfolgt. gründet seinen Antrag und wirft der Regierung vor, für die Lokal- Anzeiger" z. B. bringt Freitagabend ein Spezial- Telegramım sondern ein auf die damaligen Umstände bezügliches Lied gesungen. Ehrhart be- Vorlage bezüglich des Allgemeinen Stimmrechts erhalten! Der an ihm vorbeigezogen, aber nicht mit einer roten Fahne, sondern mit ihrem Synditatsbanner, und sie hätten nicht die Internationale, Interessen des Personals nicht rechtzeitig gesorgt zu haben. Man bes Inhalts: Aus Negierungsfreisen verlaute mit voller Bestimmt Er habe ihre Grüße erwidert; folle fich jetzt nicht auf wohlwollende Erklärungen verlassen, sondern heit, daß der Kaiser sich nachlangen, sorgfältigen Erwägungen ständige waren, feien fie doch nichtsdestoweniger Bürger.( Beifall denn wenn sie auch Aus­feine Wünsche geseglich festlegen. Wenn der Antrag nicht beit, daß der Kaiser sich nach- angenommen werde, fönnten die Sozialdemokraten dem ganzen im Ministerrate zur Einführung des allgemeinen Wahlrechts in links.) Berteaur tommt hierauf auf die Bestrafung des Gesetzentwurf nicht zustimmen. Ungarn und Desterreich entschlossen habe. Und es heißt dann Offiziers zurück, der einen Arbeiter, welcher sein Pferd am weiter: Bügel ergriffen, mit einem wahren Totschlägerstod geschlagen habe. Die Untersuchung über die Tötung des Arbeiters nehme ihren Fortgang. Redner betont schließlich, er wolle nicht, daß so unglid­eige Vorkommnisse wie in Limoges und Longwy sich wiederholen. ( Beifall links.)

" Das Motiv für diese Entschließung soll einerseits das Drängen der sozialdemokratischen Partei sein, andererseits die Er­Haltung der Koalition in Ungarn ausüben werde." wartung, daß diese Attion in Desterreich starken Einfluß auf die

Im weiteren Verlaufe der Verhandlung begründet Reeb( 3.) eine Resolution, wonach Vorbildung und Vorprüfung bei den pfälzischen Bahnen mit der Vorbildung für die Staatsbahnen für gleichwertig erklärt werden sollen. Verkehrsminister v. Frauendorfer erwidert, das Personal der pfälzischen Bahnen brauche wegen seiner Zukunft nicht besorgt zu sein. Die Beamten würden sich inner­halb einer angemessenen Präklusivfrist darüber Die Deutsche Tageszeitung" vom selben Tage muntelt sogar schlüssig machen müssen, ob sie nach den bisherigen Normen oder von Abdankungsabfichten des Kaisers. Franz Josef, die dem alten nach denen für die Staatsbahn angestellt sein wollten. Es sei das Manne nur mit Mühe wieder ausgeredet werden konnte. beste, ihnen die Wahl zu überlassen. Der Antrag Ehrhart würde Jedenfalls steht soviel fest: Unsere österreichischen Genossen haben schwere Tage vor sich, in denen ihnen alle guten Geister Ein schwerer Majestätsverbrecher". Der Bergmann Gustav ihrer und der allgemeinen proletarischen Traditionen bei­Maichätsverbrecher". Der Ber Schacht aus Dortmund hat am 5. Juli d. J. von der Dort stehen mögen. mun der Straffammer wegen einer Majestätsbeleidigung, die er als Redner bei einer Maifeier begangen haben soll, vier Ueber die geschilderten Vorgänge geht uns in letzter Stunde Monate Gefängnis zudiftiert erhalten. Diese Strafe verbüßt er noch folgende Privat- Depesche aus Wien zu: augenblicklich. Jest ist er von der Essener Straffammer aber­mals wegen Majestätsbeleidigung zu zwei Monaten Ge­

dies ausschließen.

genommen.

Sembat( Soz.) kritisiert die Haltung der Regierung während der Ansstände in Longwy . Der Minister des Inneren, Etienne, rechtfertigt die Ausweisung des fremden Agitators Cavalozzi, der Gewalttaten gepredigt und an ihnen teilgenommen habe. Was man vielmehr predigen müsse, sei die Einigung zwischen dem Proletariat und den Arbeitgebern.( Lebhafter Beifall.) Sodann wird die Diskussion geschlossen. Die Kammer nimmt mit 444 gegen 55 Stimmen den von Nouvier gebilligten Antrag auf einfache Tagesordnung an. Damit schließt die Sigung.

des Gesezentwurfes betreffend Trennung von Staat und Kirche auf Paris , 3. November. ( W. T. B.) Der Senat setzte die Beratung den 9. November fest.

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Die gestrige Bluttaufe des Wahlrechtskampfes. fängnis verurteilt worden wegen einer Rede in einer Bergarbeiter- Wien , 3. November. ( Privattelegramm des Vorwärts".) Unsere Parteipresse versammlung in Heifingen. Als Genosse Schacht erklärte, er habe Die gestrige Bluttaufe des Wahlrechtskampfes hat die die Strafe auf ungerechtfertigte Weise bekommen, wurde er in Arbeiterschaft aufs tiefste erregt. Als die aus der Riesen­über die Vorwärts"- Affäre. eine sofort zu vollstreckende Ordnungsstrafe von zwei Tagen Gefängnis versammlung nach dem Ring strömende friedliche, un- Seit gestern hat eine Reihe weiterer Parteiblätter Stellung bewaffnete Masse auf einen Polizeifordon traf, warfen sich zu den Vorgängen im Vorwärts" und der gemeinsamen Denkschrift Boltshaus in Jena . An die Verwaltung des Voltshauses hat Hunderte von Polizisten zu Fuß und zu Pferde mit gezückten des Parteivorstandes und der Preßkommiffion genommen. der sozialdemokratische Wahlverein in Jena folgende Beschwerde ge- Säbeln auf die Wehrlosen. Zugleich griff noch ein anderer Die Bielefelder Volkswacht" tadelt, daß viele Parteiblätter richtet:" Für Mittwoch, den 8. November, ist im fleinen Saale des Teil der Wache den Zug von rückwärts an. Die Roheitsakte ihre Ansicht über die Denkschrift einfach aus der Berliner Partei­Voltshauses ein öffentlicher Vortrag des Wortführers des deutschen meinungsfabrik von Friedr. Stampfer bezögen; nicht um Firigkeit Rechtsbundes Professer Lehmann- Hohenberg angesetzt. Ju der Polizisten auf die derart eingeteilte Wenge waren un- handele es sich, sondern um Richtigkeit. Ihr eigenes Urteil faßt der Berjammlungseinladung befindet sich der Passus:" Sozial- erhört. Auf die niedergerittenen, in Haufen übereinander die Volkswacht" in folgenden Säßen zusammen: demokraten ist der Zutritt nicht gestattet". In geworfenen Menschen, auf Frauen und Kinder wurde ein­dieser Bemerkung ist eine öffentliche Beleidigung der geschlagen und gestochen. Zwölf Schwerverletzte! Einem fozialdemokratischen Partei zu erblicken. Die Versammlung Technifer wurde das Auge ausgestochen, einer Arbeiter­beauftragt daher den Vorstand, bei der Verivaltung des frau die Nase abgeschlagen, andere wieder erhielten schwere Volkshauses dahin vorstellig zu werden, daß der betreffende Säbelwunden über den Kopf. Unter den Schwerverletzten befindet Baffus aus der Einladung entfernt oder die er sich auch ein Polizist, der von Kameraden in der Hitze des gabe des Saales zurückgezogen wird. Die Versammlung Blutbades eine schwere Säbelwunde über den Kopf erhielt. glaubt sich darauf berufen zu können, daß die Ausschließung einer bestimmten politischen Gruppe aus öffentlichen Versammlungen, die Das Redaktionslokal der Arbeiterzeitung" ist in ein Lazarett im Volkshaus stattfinden, nicht im Geiste des Stifters des Bolts- verwandelt; hier wurden allein 28 Verwundete durch fünf hauses, Professor Abbe, liegt und die Reinheit seines Andentens Aerzte verbunden. In fünf Minuten war der Zug zersprengt

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" Daß die Zustände in der Redaktion des Vorwärts" un­haltbar waren, darüber scheint allgemeine Uebereinstimmung geherrscht zu haben, auch in der Mehrheit der Redaktion. Nur wer bleiben, wer gehen sollte, darüber gingen die Meinungen auseinander. Da sind wir nun der Ansicht, daß der Partei­borstand mit seinem Vorschlag, Büttner und Kaliski zu kündigen, den gerechtesten und gangbarsten Weg einschlug. Den gerechtesten, denn diese beiden waren in die Redaktion gewählt worden, um deren linken Flügel zu verstärken, und hatten, wie Bebel poetisch in Jena sagte, von rechten sich umgarnen lassen. Sie hätten, als ihr Gesinnungswechsel eintrat, eigentlich

roza