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Die Konterrevolution organisiert Brandstiftung und Mord. Straßenausschmückung auf städtische Unkosten erhöhte, 1 Nichtswürdigste Heuchelei spricht ferner aus der Ent­Baku, 5. November. ( Meldung der Petersburger Telegraphen- empfangen worden, Wie die Norddeutsche Allgemeine rüstung über die angeblich sittlich anstößige Lebensführung Agentur.) Alstonjerbative russische und musel Zeitung" versichert, gelangt dadurch die hohe Wertschätzung der russischen Studenten. Man braucht sich nur daran zu er manische Arbeiter( auf deutsch : Polizeigesindel) mit natio- zum Ausdruck, die man in Deutschland dem Oberhaupt des innern, wie seinerzeit die deutschen Studenten ihre Bismarck­nalen Fahnen und Bildern des Kaisers eine Kund- spanischen Königshauses entgegenbringt." Da der spanische Wallfahrt mit Hamburger Bordellfreuden zu würzen ver­gebung veranstalteten, wurde auf sie aus den Häusern der Armenier König 19 Jahre zählt und schon deshalb trotz aller bekannten standen, um namenlosen Efel vor solcher Tartüfferie zu geschossen und mit Bomben geworfen. Die erregten Arrühreife gekrönter Häupter weder im Guten noch im Bösen empfinden! beiter" stedten hierauf das Haus eines Armeniers irgendwelche Rolle spielen konnte, ist seine Person dem deutschen in Brand; das Feuer pflanzte sich auf zwanzig Polfe absolut gleichgültig.

andere fort.

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Petersburger Telegraphen- Agentur.) Heute begannen hier gegen die Juden gerichtete Unruhen. Mehrere Häuser und Läden derselben wurden geplündert; auch wurden Juden ge­

tötet und verwundet.

Warschau , 5. November. Hier wurden einige Subjekte, Warschau , 5. November. Hier wurden einige Subjekte, die eine Judenhezze hervorrufen wollten, von der Arbeiterschaft zu Tode geprügelt.

Deutfches Reich.

Irrfinnige beim Militär.

Die Manifestanten" plünderten vier Kauf- Das politische Interesse des Besuches steht auf der Höhe läden. Während der Vorgänge wurden etwa zwanzig Personen des persönlichen Interesses für den jugendlichen Bourbonen. getötet oder verletzt und mehrere Plünderer verhaftet. Die Reichs- Erbschaftssteuer erweist sich immer mehr als bloßes Spanien spielt zurzeit unter den Mächten keinerlei Rolle. Als Kompott, das man lediglich dem Stengelschen Steuermenu deshalb Tiflis , 5. November. ( Meldung der Petersburger Tele- Bundesgenosse für weltpolitische Rivalitäten und Intrigen, zugefügt hat, um das gepfefferte Ragout, das dem Reichstag vor­graphen- Agentur.) Als heute eine Anzahl Reaktionäre 3. B. bei der Marokko - Affäre, kommt es nicht in Frage. Daß gelegt werden soll, etwas erträglicher zu machen. Wie die Berl. Polit. mit Bildern des Kaisers durch die Stadt zogen, die Marokko - Konferenz gerade unter spanischem Vorsitz statt- Nachrichten" zu melden wissen, sollen die Erbschaften, die Ehegatten und wurden auf sie Revolverschüsse abgegeben und mit Bomben findet, ist nur ein Beweis dafür, daß man Spanien als Macht wird also, da außerdem aus dem Steuerertrag vorläufig auch noch Nachkommen in direkter Linie zufallen, steuerfrei bleiben. Es geworfen. Truppen, die den Zug begleiteten, faktor nicht ansieht. Spanien ist denn auch einsichtig genug, die Einzelstaaten, die schon bisher die Landes- Erbschaftssteuern ein­beantworteten das Schießen, töteten zehn Per- Frankreich und Deutschland zugleich seiner Freundschaft zu geführt hatten, entsprechend entschädigt werden sollen, für den Reichs­sonen und verwundeten etwa dreißig. versichern. säckel recht wenig übrig bleiben. Desto schärfer wird die Tabak­Tiflis, 5. November. ( Meldung der Petersburger Tele- fuch weiter feine Notiz zu nehmen, wohl aber könnte es nichts Anzeiger" wiffen will, neben der Quittungssteuer noch verschiedene Das deutsche Volt braucht also von dem spanischen Be- und Biersteuer herhalten müssen. Ferner sollen, wie der Lokal­graphen- Agentur.) Gestern kam es in Wladikawkas ge- schaden, wenn sich die deutsche Regierung das Schicksal andere Stempelsteuern eingeführt werden.- legentlich reaktionärer und revolutionärer Spaniens als warnende Lehre dienen ließe. Auch Spanien Rundgebungen zu einem Zusammenstoß zwischen war vor 300 Jahren eine Großmacht, die erste Weltmacht den Parteien. Es wurden auf beiden Seiten Schüsse ab- Europas , blühend durch sein Gewerbe und seinen Handel. Hermann Morenz von der 6. Kompagnie des 61. Juf.- Regts.( aus Thorn, 5. November. gegeben, wodurch 4 Personen getötet und 17 verletzt wurden. Aber gerade die größenwahnsinnige Weltmacht Elberfeld ) am 12. März d. J. im Wachtlokal des Forts Albrecht" Die Schießaffäre des Musketiers Hermann Morenz von der 6. Kompagnie des 61. Juf.- Regts.( aus Iwanowo Wosnessensk , 5. November. ( Meldung der politik war es, die Spanien jäh von der Höhe herabstieß fand gestern vor dem Kriegsgericht ihren gerichtlichen Abschluß. Morenz und trostlosem Verfall preisgab. Weder die spanische Land war wegen versuchten Mordes, tätlichen Angriffs macht, die aus den friegserprobtesten Soldaten der damaligen gegen einen Vorgesezten, widersetzung, Unge= Zeit bestand, noch seine riesige Seemacht vermochte es vor dem horsams, Beharrens im Ungehorsam und aus­Verlust seiner Besizungen und Kolonien zu bewahren. Den drücklicher Gehorsamsverweigerung angeklagt. Am noch hätte das Land die äußeren Schicksalsschläge wahrscheinlich 11. und 12. März befand sich derselbe im Fort Albrecht" auf Wache ertragen, wäre nicht durch die koloniale Beutepolitik, durch unter dem Wachthabenden Gefreiten Barth. Als er nachts auf einen im Blute watenden Absolutismus und durch ein bei- Posten stand, erfolgte seine Ablösung unpünktlich. Morenz war der spiellos einträchtiges Zusammengehen von Thron und Auch am Vormittag des 12. März wurde er um 11 Uhr anscheinend Meinung, der Gefreite Barth lasse ihn absichtlich zu lange schildern. Warschau , 6. November. Hier eingetroffene Personen Altar" die furchtbarste Korruption im Innern erzeugt worden. zu spät abgelöst. Wütend betrat er das Wachtlokal, und als man berichten, daß die Schreckensszenen in Kiew fortdauern. Tag Wie jetzt der russische Zusammenbruch, so lehrt schon der ihn noch, anscheinend höhnisch, nach dem Wetter fragte, da legte und Nacht wird gemordet und geplündert, der Pöbel be- spanische Zusammenbruch, daß die nationale Eristenz und das Morenz das Gewehr an und feuerte auf den Gefreiten Barth einen herrscht die Straße, ohne daß Militär und Gedeihen eines Volfes nicht durch äußere Machtmittel, sondern Schuß ab, der dessen rechte Schulter durchbohrte. Polizei einschreiten. einzig durch gesunde soziale Zustände und bürgerliche Freiheit In der Voruntersuchung behauptete Morenz, daß er in der Moskau , 6. November. Wie der Rußkoje Slowo" aus Odessa gesichert werden können. Die Volksfreiheit erzeugt politische Stompagnie fortgesette Hänseleien, schlechte Behandlung und Miß­meldet, dauerten gestern in der ganzen Stadt die Plünderungen fort. Riesenkräfte das bewies der siegreiche Widerstand des revo- handlungen habe erdulden müssen, so daß er am Leben verzweifelte. Verbrecherbanden durchzogen die Straßen und verübten allerlei lutionären Frankreich gegen die waffenstarrende Koalition der in Untersuchungshaft gesessen, machte er eines Abends in der Belle Dadurch sei er zu der Tat hingerissen worden. Als er einige Wochen Greueltaten. Kinder wurden von den Müttern weggerissen gesamten europäischen Reaktionsmächte; weltpolitischer Größen- des Arresthauses einen Selbstmordversuch, indem er sich und in Stücke zerschnitten. Aerzte, Strankenschwestern und Priester wahn und autokratisches Regiment aber führen unabwendbar mit den Hosenträgern aufhängte. Glücklicherweise erfolgte zeitig wurden in Anwesenheit von verkleideten Polizeiagenten getötet; alles wurde ausgeplündert und beraubt. Man nimmt an, daß die zu Katastrophen, das beweist das Schicksal Spaniens und Ruß genug eine Revision der Zelle durch den Wachthabenden, der ihn ab­Unruhen von Polizeispiteln organisiert wurden. lands. Mögen diejenigen, die es angeht, diese historischen schnitt. Morenz wurde nun im Garnison - Lazaret und später noch Lehren beherzigen! in der Jrrenanstalt zu Konradstein auf seinen Geisteszustand beob= achtet. Auch zog man Erkundigungen über sein Vorleben in Elber­ feld ein. Dabei ergab sich, daß er dort bereits einen Pistolenschuß auf sich abgefeuert und sein Vater lastet ist. Die Gutachten der Jrrenärzte gingen denn auch dahin, an Epilepsie gelitten hat, er also jedenfalls erblich be daß Morenz bei Begehung der Tat sich in einem geistigen Zustande befunden hat, welcher die freie Willensbestimmung ausschließt. Während der Vertreter der Anklage nur wegen Widerseßung und tätlichen Angriffs auf einen Vorgesetzten sieben Monate Gefängnis, im übrigen auf Grund des ärztlichen Gut­achtens Freisprechung beantragte, erkannte der Gerichtshof auf völlige Freisprechung. Aus der Beweisaufnahme ist noch

Der Generalstreik dauert fort!

Brest , 5. November. Delegierte der Arsenalarbeiter stimmten im Prinzip für den Generalausstand.

Lodz , 4. November. Auf Verfügung der hiesigen Behörde find 49 Sträflinge aus der Haft entlassen worden. Der Aus­stand dauert fort.

Moskan, 4. November.

( Meldung der Petersburger Telegraphen- Agentur.) Alle Restaurants und Speise­wirtschaften sind infolge des Ausstandes des Dienstpersonals geschlossen.

Die Arbeiterpartei in Finnland beherrscht die Lage!

Helsingfors , 5. November. Nach Verhandlungen zwischen der bürgerlich- konstitutionellen und der Arbeiterpartei hat lettere heute ein Ultimatum veröffentlicht, in dem sie mitteilt, daß sie eine provisorische Regierung wählen und der konstitutionellen Partei zwei Site in dieser anbieten wolle. Die Konstitutionellen haben es indessen abgelehnt, an einer solchen Regierung teil­zunehmen.

Die proletarische ,, Diktatur".

Sosnowice, 5. November. ( Privat- Depesche des Vor­wärts".) Hier in Dombrowaer Bezirk hat sich die Sozial­demokratie zu einer Art, provisorischer Regierung" konstituiert. Auf das Bureau, das sie aufgeschlagen hat, kommen un­aufhörlich bürgerliche Vertreter aus allen Schichten, um die Erlaubnis zu Meetings einzuholen, nach Weisungen und Nach­richten zu fragen, Proklamationen zu empfangen. Die Arbeiter­schaft veranstaltet unaufhörlich Riesenmeetings.

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Der Aufruhr unter Matrosen und Soldaten.

Der offiziöse Telegraph meldet:

Von Armeniern

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Akademische Schmach.

Man schreibt uns aus Jena :

,, Von einer Gruppe hiesiger Studenten deutscher Ab­stammung wird seit Beginn des Wintersemesters gegen die Ausländer, namentlich gegen die Studierenden russisch jüdischer Abstammung, in scharfer Weise mobil gemacht. Als Grund wird neben dem starken Anwachsen der Zahl der Ausländer an der hiesigen Hochschule auch deren angeblich unbescheidenes Auftreten und sittlich anstößiges Be­tragen angegeben. An Prorektor und Senat ist eine Ein­gabe mit folgenden Forderungen gerichtet worden:

Ausländer sollen als hörer nicht zugelassen, imma­trikuliert aber nur dann werden, wenn sie eine ebensolche Vor­bildung nachweisen können, wie sie von dem deutschen Studenten verlangt wird. Vor der Aufnahme soll der Ausländer geprüft werden, ob seine Kenntnis der deutschen Sprache zum Berständnis eines wissenschaftlichen Vortrages ausreicht. Deutschen Studenten soll beim Belegen von Plätzen, besonders in den Instituten, der Vortritt gelassen werden; Ausländer sollen erst 14 Tage nach Beginn der Vorlesungen belegen fönnen, da sie meistens in den Ferien in Jena bleiben und daher bei Beginn des Semesters als die ersten anwesenden Studierenden sich oft die besten Plätze sichern. Ferner wird ersucht, den Aus­länder mindestens ein so hohes Studiengeld bezahlen zu lassen, daß er dem Staate keine Kosten verursacht. Korporativer zu sammenschluß der Ausländer möge verboten werden. Ferner möge ihnen ein fittlich einwandsfreier, eines Studenten würdiger

Lebenswandel zur Pflicht gemacht werden.

Auf Deutsche fremder Staatsangehörigkeit sollen diese Bestimmungen teine Anwendung finden.

Eine am 3. November abgehaltene deutsche Studenten­versammlung hat sich mit dieser Eingabe vollauf einverstanden erflärt.

erwähnenswert, daß der Hauptmann den Angeklagten bald nach seiner Einstellung als dienstuntauglich erkannt und feine Entlassung beantragt hat. Morenz wurde darauf zwar untersucht und be obachtet, dem Antrage auf Entlassung aber nicht stattgegeben. Die Fälle, daß man geistig Minderwertige für militärdiensts tauglich befindet, mehren sich in bedenklicher Weise. Im vorliegenden Falle ist die Affäre für beide Teile noch ausnahmsweise günstig ab­gelaufen. In den meisten Fällen aber werden derartige Unglückliche durch Mißhandlungen und Schikanen nicht zu einer Gewalttat gegen Vorgesetzte sondern in völlige geistige Umnachtung oder den Tod getrieben! Die Herren Militärärzte hätten also die dringende Pflicht, dem Gesundheitszustand der Militärpflichtigen größere Auf­merksamkeit als bisher zu schenken. Im Falle Morenz, to selbst der Sauptmann den psychischen Defeft binnen kurzem merkte, hätte bei der nötigen Sorgfalt der Beobachtung und bei den gebotenen Recherchen über das Vorleben und die Familie unbedingt die Dienſt­entlassung des geistig Minderwertigen erfolgen müſſen!

Die Flottenvorlage soll bereits dem Bundesrat zugegangen sein. Die eventuellen Verschönerungsarbeiten des Bundesrats werden taum so viel Zeit in Anspruch nehmen, daß die Vorlage nicht sofort dem zusammentretenden Reichstage vorgelegt werden könnte. Dann kann der higige Wettlauf der Parteien beginnen.-

Krankheitsfall im Berliner Tageblatt".

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In Berichten, die von der deutschen Studentenschaft der Ziffis, 4. November. Die Teilnehmer an einer Presse zugestellt wurden, heißt es u. a.: patriotischen( das heißt vom Polizeigesindel organisierten) Wenn ein Verbot von Verbindungen ausländischer Stu- sich, nachdem schon die letzten Nummern auf eine pathologische In der Sonntagsnummer des Berliner Tageblattes" zeigen Kundgebung, welche die Straßen von Baku mit dem denten gefordert wird, so ist das u. a. damit zu begründen, Ueberreizung schließen ließen, deutlich die Symptome der Neu­Bilde des Kaisers durchzogen, wurden von 20 mit Karabinern daß in derartigen Ausländerverbindungen Politif ge- rasthenia frontalis, und leider hat, wie das Mossesche Blatt selbst bewaffneten Matrosen der kaspischen Flotte überfallen. Die trieben wird, ohne daß es der Polizei möglich wäre, feststellt, zu diesem bedauerlichen Unglüdsfall der Vorwärts" nicht Matrosen wurden von den Truppen, welche die De- solche Versammlungen politischen Charakters zu überwachen, unwesentlich beigetragen. Kürzlich brachte nämlich die" Post" die monstranten begleiteten, entwaffnet und verhaftet. ganz abgesehen davon, daß die jüdisch- russischen Studierenden Mitteilung, daß Herr Moffe Befizer eines Gutes sei, das dem welchen auf russische und tatarische Manifestanten geschossen Parteitag der Sozialdemokratie in Jena bei Deutsche Presse" übernommen. Solche Verruchtheit hat die Redak­bewohnte Häuser, aus das Gastrecht schmählich mißbraucht und z. B. auf dem letzten Milch- Ring angehöre, den das" Tageblatt" mit den ſchönsten Grün­den bekämpft habe. Dieſe Mitteilung hatten wir und die Freie worden war, wurden mit Kanonen beschossen. der Aussprache über den a II Kasprzad einen solchen tion des liberalen Mosseschen Blattes derart aufgebracht, daß sie sich ärm vollführten, daß beinahe die Polizei einschreiten zum Sonntag unter dem gelehrten Titel" Tres faciunt collegium ( brei machen ein Kollegium) einen komischen Entrüstungsartikel Dies Vorgehen deutscher Studenten enthüllt geradezu gegen die Perfidie des Trifoliums, das unter Nichtachtung der erschreckend die völlige Verflüchtigung jedes idealen Geistes in Respettabilität des Herrn Mosse sich erfrecht, dessen Tätigkeit auf breiten Kreisen unserer Studentenschaft. Daß die For- dem Gebiete der Milchproduktion anzupreisen. Daß Herrn Mosses Gut dem Milch- Ring angeschlossen war, vermag zwar das Berl. derungen der Studenten nicht im Interesse der vorgeschützten Tageblatt" nicht zu leugnen; es hilft sich jedoch mit der Ver­Wissenschaft erhoben werden, geht daraus deutlich genug her- ficherung, daß sein Verleger seine Geschäftsinteressen" nicht mit vor, daß sie die akademische Sperre nur gegen Ausländer denen feines Blattes verquidt eine unverständliche Behaup frem der Nationalität verhängt sehen wollen. tung, denn die Interessen eines Blattes sind doch wohl zugleich auch Deutsch- Russen sollen ja einer wissenschaftlichen Prüfung nicht( wenigstens zum größten Teil) die seines Verlegers. Allem An­unterworfen werden. Die Eingabe atmet also den Geist des ödesten Chauvinismus.

Kronstadt , 5. November. Eine Menge Matrosen, Soldaten und Arbeiter plünderten heute abend mußte." mehrere Häuser( wahrscheinlich öffentliche Häuser. Die Red.). Militär, das entsandt wurde, um die Ruhestörungen zu unterdrücken, gab mehrere Schüsse ab und sperrte eine Anzahl Straßen ab.

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Der Berliner Zeitung " wird aus Paris telegraphiert: Wie der Matin" meldet, ist in Libau ein ganzes Regiment Infanterie zu den Revolutionären übergegangen. Eine Abteilung Kosaken , welche gegen die Menge einschreiten wollte, wurde von den Meuterern in die Flucht geschlagen.

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Teilweise Wiedereröffnung des Eisenbahnverkehrs. Berlin , 5. November. Die Eisenbahndirektion Bromberg teilt mit: Güter für Prostken zur Beförderung nach Rußland , aber nur nach den Stationen für die Südwest bahnen, ausgenommen Odessa und Kiew , können wieder an­

genommen werden.

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nach will die Redaktion sagen, daß sie sich in ihrer Stellungnahme beeinflussen läßt. Dabei merkt das Blatt in seiner Naivität gar Aber auch die jämmerliche Knechtseligkeit des deutschen nicht, wie es dadurch, daß es die Mossesche Milchwirtschaftsangelegen­Studententums zeigt sich in dem ganzen Vorgehen in ab- beit zu seiner eigenen macht und sie zum Gegenstand eines Artikels wählt, selbst einen Gegenbeweis liefert. stoßendster Nacktheit. Zu einer Zeit, wo Väterchen wie ein Wir sprechen der Redaktion unser aufrichtiges Beileid aus. Tamerlan seine Schergen unter seinen treuen Untertanen" Vielleicht versteht Herr Mosse sich dazu, die Verfasser zur Stärkung würgen läßt, zu einer Zeit, wo alles im Zarenreiche, was auf ihrer Nerven in seinen Milchbetrieb einzustellen. Sie würden dort Bildung und Menschenwürde Anspruch erhebt, in helden- ficherlich Besseres leisten, denn Logik ist zur Milchproduktion kaum Warschau , 6. November. Gestern ist der erste Bug aus mütigem Stampfe für die Befreiung der Nation von der ent- erforderlich. Petersburg eingetroffen, weitere sollen heute folgen, gerücht- feßlichen Blut- und Korruptionsherrschaft des Zarismus steht, Herr Erzberger über die Zentrumspolitik. weise verlautet, daß den Polen bedeutende Konzessionen zugestanden erlassen die patentierten Vertreter der deutschen Intelligenz In einer Berliner Kommunalwähler- Versammlung nahm sein sollen.( Die Regierung will offenbar die" gutgesinnten giftige Denunziationen gegen politisierende russische Studenten, gestern der Zentrumsabgeordnete Erzberger Veranlassung, sich Elemente" gewinnen, um sie gegen die Arbeiterschaft in Polen ge­brauchen zu können.) die- welch ein Verbrechen!- durch eine Demonstration darüber auszusprechen, welche Stellung er demnächst im Reichstage einen russischen Freiheitsmärtyrer ehrten! Und welche Ruch- namens des Zentrums der Regierung gegenüber einzunehmen ge losigkeit, daß sich diese russischen Studenten zum Sozialismus babe seit 20 Jahren 750 Millionen Mart gekostet und als Gegen­denke. Die deutsche Kolonialpolitik, so führte er aus, bekennen! Meldet doch die Vosi. 3tg." in ihrer Sonntag leistung eine Gesamtausfuhr von 300 Millionen ergeben. Das ſei nummer aus Petersburg , daß sich jetzt auch die ge- bas Ergebnis von zwei Jahrzehnten. Nach der Schweiz allein mäßigten bürgerlichen Elemente an die So- führe Teutschland in einem Jahre für 320 Millionen Mark aus. zialisten wendeten, weil diese die einzige Macht seien, Bil singu fämen die Opfer an Menschenleben für die Kolonien, in denen dung und Besitz gegen die Schrecken von oben insgesamt mit Beamten und Soldaten nur 5400 Weiße wohnten. au verteidigen." Nach alledem müsse vom Zusammenbruch der deutschen

Politische Ueberficht.

Berlin , den 6. November. Historische Warnungen! Alfons XIII . ist heute in Berlin eingetroffen und mit dem üblichen höfischen Pomp, den eine von oben gewünschte"

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