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Es wäre nur zu erflärlich, wenn die Regierung dem Rate p Ber Flottentreiber folgen und die Vorlage durch die Nach­forderung etlicher Linienschiffe verschönern würde!

Die Germania" schreibt:

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Ein endgültiges Urteil über die Flottenforderungen läßt sich selbstverständlich heute noch nicht abgeben. Die Notwendigkeit und Möglichkeit muß erst eingehend geprüft werden. Unstreitig aber kommen, wie wir schon mehrfach hervor­gehoben haben, die politischen Vorgänge der letzten Zeit den For­derungen nicht unwirksam zu Hülfe."

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Die Voss. 3tg." leitartikelt über die vermutlichen Schacherobjekte, von denen das Zentrum die Bewilligung der Flottenvorlage abhängig machen werde. Sie rechnet dazu auch die Bewilligung von Reichstagsdiäten. Für diese tritt die Voss. Ztg." selbst so lebhaft ein, daß der Anschein erweckt werden muß, als feien für sie selbst die Diäten der Preis der Flottenbewilligung!

Die Täg 1. Rundsch." erklärt:

Mit großem Bedauern muß man feststellen, daß sich meine neuliche Vermutung bestätigt hat: Das Bautempo wird. gegen früher nicht beschleunigt und die Uebersicht zeigt fein einziges Jahr, in welchem mehr als drei große Schiffe ( Linienschiffe und Panzerkreuzer) auf Stapel gelegt werden. Bei dieser Gelegenheit sei der dringende Wunsch wiederholt, daß aus dem Reichstage selbst oder aus der breitesten Deffentlich­feit energische Anstrengungen für eine Beschleunigung über das jetzt in Aussicht genommene Tempo hinaus hervorgehen." Die Berliner Neuesten Nachrichten" deklamieren:

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Wird die große Leidenschaft auch diesesmal ein kleines Parla­mentarier- Geschlecht finden? Wird der Reichstag die Gelegenheit versäumen, sich zu rehabilitieren durch Anschlagen höherer, bollerer Akkorde, als fie dem Instrumente der Regierung zu entloden waren? Niemand zweifelt, daß höhere Forderungen, wenn sie der Reichstag erhebt, von Kaiser, Kanzler und Bundesrat sofort angenommen werden. für den Reichstag wirklich keinen Vorwand mehr, weniger Wehr­fraft Politik zu betätigen als Deputiertenkammer und Unterhaus. Nicht einmal Mut ist dazu nötig. Es bedarf nur des Entschlusses, des Selbstvertrauens. Der Reichstag hat jegt das Wort."

Die Freie Deutsche Presse" schweigt!

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Die Stichwahl in Eisenach .

Es gibt

Es unterliegt keinem Zweifel, daß in Eisenach der Kandidat des Brotwuchers, der Antisemit Schack, gefiegt hat. Und zwar gesiegt hat mit einer gewaltigen Majorität, die selbst unseren liberalen Blättern überraschend" erscheint. Bis heute mittag wurden für den sozialdemokratischen Kandi­daten Leber 8409, für den bündlerisch- antisemitischen Kandidaten 9569 Stimmen gezählt! Das Wahlresultat der noch ausstehenden 15 Orte fann nur noch eine unwesent­liche Stimmenverschiebung ergeben.

Es hatte gerade den Anschein, als ob man die Sozialdemokraten| schaft aufgedeckt wurde. Es gibt kein Ableugnen, fein Deuteln- zu Unflugheiten provozieren wollte. Auf den Namen lautende Ein- es handelt sich um einen Millionenrebbach, in den sich eine kleine ladungskarten auf eine am Mittwochabend angesetzte öffent- Gesellschaft teilt. Die Spekulanten sind," wie das Hamb . Echo" liche Wählerversanimlung wurden von den Antisemiten versandt, schreibt, über die Beschlüsse des Senats ebensogut unterrichtet wie die wiederum einen für die Sozialdemokraten beleidigenden Ver- über die Pläne der Staatstechniker, und die Projekte dieser oder merk trugen. Wo in aller Welt beruft man öffentliche Wähler­

versammlungen ein unter Ausschluß eines Teiles der arbeitenden jener Behörde. Sie haben die allergeheimsten Pläne und Projekte Volksschichten? Trozdem haben die Antisemiten, da man das sofort im Besitz, noch ehe sie zur Kenntnis der maßgebenden Be= politische Glaubensbekenntnis ja nicht als Rainszeichen an der Stirn hörden gekommen sind, und richten danach ihre Spekulation ein." trägt, einer großen Anzahl Sozialdemokraten auf ihren Namen lautende Die Spekulation hat mithin zur rechten Zeit" eingesetzt, und Karten gesandt. Als nun gestern die Karteninhaber Eintritt zur unter den Käufern befindet sich ein Mitglied der Bürgerschaft und Versammlung verlangten, wurde diefer brüst verweigert. Darauf der Finanzdeputation, sowie Leute, die in nahen, zum Teil ver= hin wurden die antisemitischen Jünglinge, die am Lokaleingange wandtschaftlichen Beziehungen zu Mitgliedern der Bürgerschaft und standen, zurückgedrängt und eine Anzahl Wähler, unter der Behörden stehen. Den Matadoren der Republik " Mammonia" denen auch die Sozialdemokraten start vertreten waren, besetzten

die Galerien und einen Teil des unteren Saales. Die Antisemiten ist diese Bloßstellung natürlich höchst unbequem. Deshalb schreien Schack und Lattmann waren bis 3/49 Uhr überhaupt nicht zu sehen, sie:" Die Sozialdemokraten müssen hinaus aus unserem" Par­und erst dann gingen sie, wie uns von zuverlässiger lament! Sie dürfen nicht in die Verwaltungskörperschaften gewählt Seite versichert wird, durch einen hinteren Eingang nach werden, da sie den Gang unserer" Arbeiten stören!" der Bühne, wo sie hinter den Kulissen verblieben. Als die eingeladenen Wähler sahen, daß man keine Anstalten

Ein niedlicher Beitrag zu den wahren Gründen des Wahlrechts­seiten umgeschrieben hat.

traf, die Bersammlung zu eröffnen, wurden sie ungeduldig und raubs, die man in der Begründung der Senatsvorlage auf 72 Drud­

Geteiltes Leid.

begannen durch Lärmen und zurufe ihren berechtigten Un­willen kundzugeben. Die antisemitischen Einberufer hatten aber nicht den Mut, die Versammlung abzuhalten, sondern ließen während des ohrenbetäubenden Lärms durch Herrn Polizei- Der Stuttgarter Beobachter", das Hauptorgan der affistenten Schwarzer erklären: die Versammlung Süddeutschen Volkspartei, drückt der freifinnigen Volkspartei seine finde nicht statt. Dieses die antisemitischen Pharisäer kennzeichnende Kondolenz zu den rollenwidrigen Seitensprüngen des Abgeordneten Verhalten, eine Versammlung einzuberufen, dann aber nicht den Eickhoff aus. Statt gleich an die Deffentlichkeit zu gehen, hätte Mut zu haben, sie stattfinden zu lassen, wird auch den national Herr Eickhoff lieber im Schoße der Fraktion seine Marinebeichte liberalen Wählern, die gestern anwesend waren, die Augen geöffnet haben, wem sie ihre Stimme geben sollen. ablegen sollen. Die Sache wäre dann ohne unliebſames Aufsehen Unter stürmischen Hochrufen auf den sozialdemokratischen erledigt worden. Kandidaten und nachdem allenthalben Plakate mit der In­Wir begreifen, daß der Stuttgarter Beobachter" den Schmerz schrift: Wählt Leber" entfaltet worden waren, leerte sich der der Freien Deutschen Presse" so gut nachzuempfinden vermag. Saal. Alle Demonstranten zogen nach dem Karlsplay, Befindet er sich mit dem Abgeordneten Storz, der jüngst die herrliche wo sie am Luther- Denkmal große Kundgebungeo zugunsten des Berglandschaft Togos so poetisch anschwärmte, in dem gleichen Falle, sozialdemokratischen Kandidaten veranstalteten. Hierbei war auch wie Herr Müller- Sagan mit Herrn Eickhoff. eine rote Fahne entfaltet worden mit der Inschrift: Nieder mit der Reaktion." Ein starkes Schußmannsaufgebot hielt den Eingang zum" Thüringer Hof" besetzt, in dem die Anti­femiten ihre Versammlung fortzuseßen suchten. Die Demonstranten verlangten nun, daß die Versammlung im " Thüringer Hof" nicht stattfinden solle, welchem Verlangen auch von der Polizei nachgekommen wurde."

So das Blatt des freisinnigen Kandidaten selbst. Und sogar die nationalliberale Eisen- Zeitung", die Schack seit der Hauptwahl täglich feierte, muß bekennen:

Man muß aber doch auch hier soviel Gerechtigkeit üben, daß man den Sozialdemokraten nicht alle Schuld allein aufbürdet. Die Geheimnistuerei der Antisemiten, der vollständige Ausschluß der Deffentlichkeit bei ihren Verfann lungen, ist eine solche politische Rückständigkeit, ein so geradezu unpolitisches Verhalten, daß man sich nicht wundern darf, wenn es aufreizend wirft. Einem anderen bürgerlichen Stichwahl­fandidaten als Herrn Schack hätten die Sozialdemokraten solche Nadauszenen nicht bereitet."

Ueber die Schwenkungssymptome der Freisinnigen Volkspartei erzählt übrigens die Kölnische Volkszeitung" folgendes niedliche Geschichtchen:

" In der Ceffentlichkeit ist auch zu wenig beachtet worden, daß die Freifinnige Volkspartei bei der Kamerun Eisenbahn­borlage sich plötzlich der Abstimmung enthielt. Kaum hatte der Abg. Kopsch die ablehnende Haltung der Freisimmigen Volks­partei noch in zweiter Lesung verkündigt, als auffallend rasch ein Umschwung eintrat! Kopich selbst stimmte nicht ab, die anderen Mitglieder der Freisinnigen Volkspartei aber stimmten nicht mit Nein, sondern sie enthielten sich der Stimme! Nur ein Abgeordneter hatte den Anschluß verfehlt; er saß hoch oben als Schriftführer und gab seinen roten Zettel ab. Als er das Re­fultat feststellen mußte, war er sehr verwundert, als er die blauen ,, Enthalte mich!" von zwei Parteifreunden fand, und ganz erregt ging er nach Feststellung des Resultates auf diese zu, um sie zur Rechenschaft zu ziehen. Aber er fam schlimm an; denn nun wurde ihm die Mitteilung gemacht, daß alle an wesenten Fraktionsmitglieder sich der Stimme enthalten hätten! Dieses Verhalten ist seinerzeit sehr wenig beachtet worden, gewinnt aber jetzt an Bedeutung!"

Warum mußte auch Herr Eickhoff seine Weltmachtsschwärmerei

Da Schack bei der Hauptwahl 4045 Stimmen erhalten So sah es in Wirklichkeit um den Terrorismus" der hatte, hat er bis jetzt einen Stimmenzuwachs von 5524 Sozialdemokratie aus! So sah auch der Kandidat des Brot Stimmen erhalten, während Lebers Stimmenzahl nur um wuchers und der Arbeiterverleumdung aus, den ein großer 1523 Stimmen zunahm. Da bei der Hauptwahl nur 2780 Teil des Eisenacher Freisinns in den Reichs- an die große Glocke hängen, wenn sich doch hinter den Kulissen so nationalliberale und 1014 Zentrums Stimmen abgegeben tag schicken half und dessen sich jetzt die Voss. 3tg." glatt der Szenenwechsel vorbereiten ließ!- wurden, hat der Antisemit in der Stichwahl also 1730 mehr durch kongeniale Schimpfereien würdig zu erweisen sucht!

erhalten, als bei der Hauptwahl für Antisemiten, National­liberale und Zentrum überhaupt abgegeben worden waren. Danach steht die Tatsache unerschütterlich fest, daß auch ein großer Teil freisinniger Wähler in der Stichwahl für den Kandidaten des Brotwuchers seine Stimme abgegeben hat!

Völlig unerwartet ist uns dieser Ausgang ja nicht ge­tommen. Wiederholt haben wir die Feigheit der freisinnigen Parteileitung, die einem offenen Be­fennen der Farbe ängstlich auswich, gegeißelt. Wir waren deshalb durchaus nicht so optimistisch, zu erwarten, daß der Freisinn auch nur einigermaßen geschlossen für den Sozial demokraten eintreten würde. Aber daß er nicht einmal Neutralität üben, sondern in hellen Haufen zur Fahne des antisemitischen Brotwucherers übergehen würde, das hätten wir denn doch in diesem Falle nicht für möglich gehalten. Aber ein Gutes hat die Wahl doch: Sie lehrt mit der nur wünschenswertesten Deutlichkeit, daß es trotz des in seiner Tragweite maßlos überschäßten badischen Kompromisses der Sozialdemokratie gegenüber nur eine reaktionäre Masse gibt, daß die Sozialdemokratie ihre Kulturaufgaben nur aus eigener Kraft lösen kann!

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So jämmerlich das Verhalten des Eisenacher Freisinns war, so jämmerlich benimmt sich auch die Berliner Freisinns­presse gegenüber dem schmählichen Faktum des Verrats aller freifinnigen Prinzipien. So fällt jetzt die Voss. 3tg.", statt Selbstkritik zu üben, in bübischer Verleumdungssucht über die Sozialdemokratie her. Sie geifert:

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Deutfches Reich.

Marinekatastrophe.

Just an dem Tage, wo die neue Flottenvorlage bekannt gegeben wurde, ereignete sich in der Flottenstadt Kiel eine furchtbare Marine­tatastrophe. Unmittelbar am Ausgang der Kieler Bucht , in der Nähe von Bült, stieß das Torpedo boot, S 126" beim Manöverieren mit dem Kreuzer, Undine" zusammen. Das Torpedoboot sank sofort und zog 31 Mann der Besatzung mit in den Grund! der Kreuzer Undine" erlitt schwere Havarie.

Ueber den schrecklichen Unglücksfall, der leider nur eine lange Liste ähnlicher Katastrophen vermehrt, wird vom offiziösen Depeschen bureau gemeldet:

Kiel , 18. November. Die Kollision des Führerbootes der IV. Torpedobootsdivision ,,, S 126", mit dem Kreuzer, Undine" ereignete sich gestern abend 8 Uhr 45 Min. in der Kieler Bucht . Die Division machte eine schulmäßige Nachtübung gegen Undine, die abgeblendet fuhr. Das Führerboot ist anscheinend durch das Scheinwerferlicht der Undine" geblendet gewesen und vor den Bug des Kreuzers ge= kommen. Das Boot fant infolge Kesselexplosion, wodurch sich wohl hauptsächlich die große Zahl der Vermißten erklärt.

Der neue Unterstaatssekretär des Kolonialamtes. Die Re­gierung muß, beranlaßt durch die großartigen Erfolge ihrer Kolonialpolitik in Südwest- und in Ostafrika , beabsichtigen, sich in noch weit höherem Maße als bisher in kolonialpolitische Abenteuer zu stürzen, denn außer dem Erbprinzen zu Hohenlohe- Langenburg soll noch eine andere erste" Kraft für das neue Kolonialamt ge­wonnen werden. Wie die Hamburger Nachrichten" zu wissen be haupten, soll auch der frühere toburgische Staatsminister Dr. Hentig in den Dienst der Kolonialverwaltung treten. Der Erbprinz zu Hohenlohe- Langenburg soll ihn als Unterstaatssekretär des fünftigen Kolonialamtes gewünscht haben.

Die etatsmäßigen Ausgaben des Deutschen Reiches für seine prächtigen Schutzgebiete( inklusive des Zuschusses der Marineber waltung zu den Ausgaben für Kiautschou) belaufen sich für die zu diesem Geldopfer fommen die zahlreichen Menschenopfer in letzten fünf Jahre auf über 430 Millionen Mart, und China , in Südwestafrika, in Ostafrika usw.; doch was schert das die Vertreter der imperialistischen Weltpolitik. Deutschland ist ja so bolfreich", und die Steuern werden schon aufgebracht. Wenn die Erträge der alten nicht reichen, so werden neue von der Ver­tretung" des deutschen Volkes bewilligt.

Stengels Tabaksteuerprojekt. Wie die Südd. Tabakatg." au melden weiß, sind nachträglich auf den Antrag füddeutscher Regierungen einige Säße der Tabaksteuervorlage geändert worden. Vermißt werden: Oberleutenant zur See Johannes Kaiser Für den Inlandtabak ist der Zoll von 45 auf 63 M. für den und Torpedobootsmannsmaat Schneider. Torpedoobermatrosen Doppelzentner, für ausländischen Schneidetabak von 85 auf 110 M., Cronau, Ramlow, Kangler, Hilfert, Meer; Torpedo- für andere Rohtabake und für Zigarren von 85 auf 125 M. hinauf­matrosen Gebhardt, Dibz, Heiden, Paulus; gesetzt worden. Zimmermannsgaft Wagner von der II. Werftdivision; Torpedo Blättchen. Der Zoll auf Auslandsfabrikate ist für Zigarren auf gesetzt worden. Die Papierstempelsteuer bleibt 2 M. für 1000 obermaschinistenmaat Krud, Torpedomaschinistenmaat Keilwagen, Torpedoobermaschinistenauwärter Lueder, Torpedooberheizer Tho- 700 M., für Zigaretten auf 800 M. für den Doppelzentner festgesetzt mann, Belzig , Becker, Plenz, Torpedoheizer Linder, Snobzer, worden. Süddeutsche Regierungen wollten für die Besteuerung des Krocher, Will, Goedecke, Grasger, Stettin , Wendel, Siegling, Inlandtabaks nicht höher als auf 57 M. gehen. Preußen forderte Kraemer, Kaltwasser . 70, Sachsen 80 Mr.

Waltemate,

Aus dem Reichshaushalt für 1906. Die offiziöse Ndd. Allg. Ztg." gibt folgenden Auszug aus dem Reichsetat für 1906:

Die Sozialdemokratie hat also eine schwere Niederlage erlitten, und daß es so gekommen ist, hat sie sich selbst zuzuschreiben. Die wüsten Szenen, die sie zwei Tage vor der Wahl in Eisenach auf­führte, mußten ihr die wohlwollende Neutralität rauben, die ihr bei den Freisinnigen und einem Teile der Nationalliberalen sicher gewesen wäre, falls sie den Wahlkampf in den entscheidenden Tagen anständig geführt hätte. In Eisenach aber schlugen die Genossen Türen und Fenster ein, um in den Saal zu gelangen, in dem die Antisemiten ihre letzte Versammlung abzuhalten gedachten. Splitterndes Holz und flirrendes Glas und dazu ein ohrenbetäubender Lärm sind aber schlechte Werbe­mittel, wenn sie auch sie auch ihren nächsten Zwed, die Auflösung der Versammlung erreichten. Doch damit war es noch nicht genug: Die Genossen verfolgten Herrn Schack und seine Freunde in das von ihnen erwählte hotel, und hier bedurfte es sehr der Verufung des Wirtes auf sein Hausrecht, um die Tobenden auf den Peinlich berührt, daß in dem Telegramm von Vermißten" Karlsplay zurückweichen zu lassen. Der gestrige Tag hat ihnen nun die Quittung auf ihren Terrorismus gegeben: sie sind unter- gesprochen wird, statt den Umständen gemäß von Ertrunkenen neu beim Reichsgericht die Kosten für die vorübergehende Errichtung zu sprechen.

legen, und zwar mit einer Stimmendifferenz, die niemand erwartet

hatte."

Torpedoobermaschinist Damman schwer verletzt. Von S. 127" ist Torpedomatrose Kranz ertrunken. Kiel , 18. November. Zu dem Zusammenstoß des Torpedoboots ,, S. 126" mit dem Kreuzer Undine" wird weiter gemeldet: Der Divisionschef Kapitän leutnant Stölzel, der Kom­mandant Oberleutnant zur See Jacobi und die Wach­offiziere Oberleutnant zur See Einbeck und Leutnant zur See von Keyserlingt wurden leicht verwundet. Der Kreuzer Undine" liegt an der Stelle des Wracks. Ein Werft­schlepper mit Taucherperional ist heute früh um 534 Uhr in See ge= gangen. Die Kreuzer München und Nymphe" folgen mit dem gesamten Taucherpersonal.

Der Etat für das Reichs- Militärgericht beansprucht an fortdauernden Ausgaben 542 572 M.(+15 343 M.), an ein­maligen Ausgaben 871 000 m. Letterer Betrag stellt die Kosten für Grunderwerb, Entwurf und sonstige Vorarbeiten für ein eigenes Dienstgebäude dar.

Im Etat für die Reichs Justizverwaltung sind die Einnahmen mit 778 554 M.(-24 M.), die fortdauernden Ausgaben mit 2 351 705 M.(+113 480 M.) angesetzt. Unter diesen erscheinen

Der Etat für den Rechnungshof des Deutschen Reiches

Denn daß feiner der Vermißten Gelegenheit zur eines fünften Straffenats. Rettung fand, mußte zur Zeit der Absendung des Telegramms längst Die Flottenvorlage ist unter feinem günstigen Stern eingebracht

feststehen!

Wir können dies klägliche Gefeife nicht besser be­antworten, als durch Wiedergabe freisinniger Aeußerungen worden!- über den Terrorismus" unserer Eisenacher Genossen. Die Eisenacher Tagespost", das Organ des Freisinns­Kandidaten Kühner schrieb nämlich über die Vorfälle, die der ,, Voss. 8tg." Tränenströme der Entrüstung entlockten, folgender­maßen:

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Hanseatisches Panama .

Hamburg , den 18. November.

verlangt an fortdauernden Ausgaben 1026 700 m.(+42 860 M.). Der Etat über den allgemeinen Pensionsfonds weist an Ausgaben 82 137 702 9.(+8 856 644 M.) nach. m. In der Mehrausgabe tommt die Uebernahme eines Teiles der dem Reichs­Invalidenfonds abzunehmenden Ausgaben zum Ausdrud. Diese Mehrbelastung des allgemeinen Pensionsfonds beläuft sich auf 5 878 444 M. Unter Einbeziehung der Invalidenpensionen infolge des Krieges von 1870 erfordert die Verwaltung des Reichsheeres nunmehr 72 688 141 M.(+7 767 936 M.), der Marine 6 235 554 M. +543 000 m.) Die Zivilverwaltung beansprucht 2599 420 W. (+127 600 W.).

Die Hamburger Volfsvertretung berät zurzeit die Stadt- und Vorortsbahnvorlage. Daß die Spekulantensippe sich diesen fetten Von den Antisemiten hervorgerufene Unruhen haben gestern Broden nicht entgehen lassen würde, um den Staat nach allen Regeln abend in Eisenach zu skandalösen Vorgängen geführt, die das Die verbündeten Regierungen haben beschlossen, dem Reichstage antisemitische Treiben in unserer Stadt in cin grelfes Licht rücken. der Kunst zu rupfen, war vorauszusehen. Schon vor einiger Zeit Die Hez- und Wühlarbeit gewissenloser antisemitischer machte Genosse Päplow in der Bürgerschaft über gewisse den Entwurf eines Gesetzes, betreffend die Entlastung des Reichs­Agitatoren und Volksaufwiegler hat die gestrigen Vorgänge geradezu Vorgänge Andeutungen. In der Senatspresse zeigte man sich dar- Invalidenfonds zugehen zu laffen, welcher vorschlägt, die Ausgaben provoziert. Schon seit Beginn des Wahlkampfes sind fortgesetzt die über sehr entrüstet. Die betreffenden Beamten beantragten gegen dieses Fonds auf diejenigen zu beschränken, welche sich aus seiner einzelnen Berufsschichten hinter verschlossene Türen sich eine Untersuchung, über deren Resultat bisher noch nichts eigentlichen Zweckbestimmung bei seiner Gründung ergeben. Das geladen worden, wo man ihnen allerhand Sonderversprechungen bekannt geworden ist. Vielleicht wird der Gang der Untersuchung bedeutet für den genannten Fonds eine Entlastung von gab. So ist es kein Wunder, wenn die einzelnen Berufszweige durch die Mitteilungen des liberalfozialen Bürgerschaftsmitgliedes 22 599 183 m. bezw. unter Abrechnung der sogenannten Veteranen­allmählich durch diese gewissenlose politisch unchrliche Wühlarbeit Dr. Braband beschleunigt, der dem sich ganz erstaunt zeigenden für 1903 auf die ordentlichen Mittel des Neichs übernommen waren, beihülfen, welche in Höhe von 14 Millionen Mark bereits im Etat in den Strudel des Bahlkampfes wider Willen hineingeriffen Barlament ein Preissteigerungsverzeichnis einer Reihe der eine weitere Gutlastung um 8 599 185 M. wurden. Besonders die arbeitenden Volkstlassen

Der Etat für die Verwaltung der Reichseisen­häffigen Flugblättern und Haß säcnden Wahlreden scharf gemacht. gebiet vorlegte, durch welches das Treiben der Spekulantengesell- bahnen sieht eine Einnahme von 107 382 700 m.(+3 068 000 m.)

wurden von den Antisemiten in geradezu herausfordernden, ge- Spefulation ausgelieferten Grundstücke im Straßendurchbruchs­