Gewerkschaftliches.
Terroristen.
Im angeblichen Interesse der öffentlichen Sicherheit und Ordnung nimmt sich die Polizei heraus, streitpostenstehenden Arbeitern die Ausübung ihres Koalitionsrechts unmöglich zu machen und sie an der Aufklärung ihrer vielleicht aus Unfenntnis der Verhältnisse zu Streifbrechern werdenden Kollegen zu verhindern. Die Terrorismus- Lügen der Scharfmacherpresse dienen der Polizei dazat, den Wünschen des interessierten Unternehmertums entgegenzukommen und bei jedem Streit und bei jeder Ausspermmg die Sicherheit für gefährdet anzusehen. Wie es mit diesen angeblichen Terrorismusfällen in Wahrheit steht, haben wir unzähligemal nachgewiesen. Daß Streitposten sich einmal zu Handlungen hinreißen ließen, die nicht nur aus den Gesichtspunkten des Ausnahmerechtes gegen die Arbeiter, sondern auch vom Standpunkte fortgeschrittener Moral und Sitte verurteilenswert sind, fommt so selten vor, daß die Summe dieser Vergehen, gegen die Zahl der Streitfälle gehalten, völlig verschwindet. Nicht mitgeteilt wird in der Scharfmacherpresse die weit größere Zahl der Fälle, in denen Streifposten durch Vorspiegelung falscher Tatsachen zum Streifbruch wider Willen verleitete Kollegent vor schwerem Schaden bewahrten und mit dafür Sorge trugen, daß deren Rechte betrügerischen Unternehmern gegenüber energisch gewahrt wurden. Und doch sind es gerade diese Fälle, die den Haß des Scharfmachertums gegen das Streifpoftenstehen wachriefen, nicht die Fälle angeblichen Terrorismus.
In Meißen hat sich jüngst sogar der Fall zugetragen, daß Streikposten an einem Arbeitswilligen Samariter dienste verrichten mußten. In der Schuhfabrik von Preuß u. Möbius dortselbst ist ein Streit ausgebrochen, in dem die Arbeitswilligen nicht gerade eine Rolle spielen, die geeignet ist, ihnen die Sympathie ihrer streifenden Kollegen zu sichern. Hat doch ein Arbeitswilliger einen solchen ohne Anlaß mit dem Meffer gestochen.
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Bei der Beleidigung des Dr. Wendte handelte es sich um folgendes: 1 2052 eine 8½ftündige, 2640 Maurer eine 9ftündige, 48 Maurer eine Gelegentlich eines neuen Arbeitswilligentransportes, der dem 10ftündige Arbeitszeit hatten. Von 12 Bauten mit 55 Maurern Metallarbeiter- Verband signalisiert war, sammelten sich auf den lagen teine Angaben vor. Stundenlohn erhielten: 21 Maurer Straßen, die der Transport passierte, Menschen an. Rechtsanwalt 60 Pf. und weniger, 6 Maurer 65 Bf., 50 Maurer 70 Pf., 7369 Wendte fuhr dem Transport mit dem Rade borauf, und nun Maurer 73 Pf., 1623 Maurer 75 Pf., 56 Maurer 78 Pf., soll Fenste, als Wendte vorüberfuhr, gerufen haben: aut 574 Maurer 80 Pf., 42 Maurer 85 Pf., 55 Maurer 90 Pf., 5 Maurer ihn! Dally, drauf 1"- Daß irgendwelche Miene gemacht 1 M. Klassenföhne von 73 bis 75 Bf. erhielten 407, 73-85 f. worden ist, den Rechtsanwalt zu schlagen, ist nicht befundet, und 674, 75-85 f. 114 Maurer. Baubuden waren auf 1176 die Worte sollen auch nur drei Frauen und ein Mann gehört haben, Bauten und Aborte auf 1202 Bauten ordnungsgemäß vorhanden. die von der ersten Etage aus ihrer Wohnung herabjahen. Die Die Versammlung nahm zunächst den Kassenbericht für das Arbeitswilligen fühlten sich beleidigt; sie bezeugten, belästigt zu dritte Quartal entgegen. Die Einnahmen des Zweigvereins( einin der Lage, ihren Kindern einen ehrlichen Namen zu hinterlassen. 279 598,50 M., die Ausgaben 137 887,17 M., bleibt ein Bestand sein, denn Fenske habe gesagt, sie seien Streitbrecher und wären nicht schließlich des alten Bestandes von 122 292,88 M.) betragen Weitere positive Tatsachen wurden nicht festgestellt. en sle hatte von 141 711,33 M. Dazu kommt ein Bestand von 117 068,55 M. übrigens die Worte bezüglich des ehrlichen Namens zu meistern aus den Zahlstellen und Sektionen. Der Gesamtbestand beträgt gesagt und sich sofort entschuldigt, als er erfuhr, daß sie nicht demnach 258 779,80 M. Der Zweigverein hatte am Schluß des arbeitswillige Arbeiter waren. Quartals 16 751 Mitglieder, wovon 10413 ihre Beiträge voll be= Für den Staatsanwalt waren die von Fenske entschieden be- zahlt hatten. In den Ausschuß wurde Wilhelm Schulz an Stelle strittenen Straftaten Anlaß zu einer gewaltigen Anklagerede. Die des zurückgetretenen Mitgliedes Neubauer gewählt. bruch, und wenn dieser Aufforderung Folge geleistet wäre, dann sich nach einem Vortrage des Genoffen Paar über Sozialismus Worte: Haut ihn!" feien eine Aufforderung zum Landfriedens - Eine Versammlung des Verbandes der Tapezierer beschäftigte fei enste reif für das Zuchthaus gewesen. Die Be- und Spiritualismus mit dem Verhalten der Generaltommission leidigung des Rechtsanwalts erheische eine ganz eremplarische zum Vorwärts"-Konflikt. Nach lebhafter Diskussion wurde einStrafe und deshalb beantragte er dafür sechs Monate Gestimmig folgende Resolution angenommen: fängnis! Für die Vergehen gegen§ 153 der Gewerbe- Ordnung„ Die Filiale Berlin des Verbandes der Tapezierer protestiert berlangte er dreimal sechs Wochen Gefängnis und plädierte auf gegen das Vorgehen der Generalkommission der Gewerkschaften eine Gesamtstrafe von neun Monaten Gefängnis, weil die Hand- Deutschlands in Sachen des Vorwärts"-Konfliktes. Die auflungen Fenstes gemeingefährlich seien. Auch der Rechts- fällige Zusendung eines Bürstenabzuges des zu demfelben anwalt Wendte als Nebenkläger hieb in dieselbe Kerbe. Fenstes Stellung nehmenden Artikels an die Gewerkschaftspresse sowie die in Mizhandlung unschädlich zu machen. Eine Geldstrafe werde aus der teilung des Parteivorstandes und der Berliner Preßkommission Absicht sei gewesen, ihn als den Vorsitzenden des Aufsichtsrates durch diesem enthaltene Aufforderung zur rücksichtslosen VerurKasse bezahlt, deshalb wünschte er die ihm zugefügte Beleidigung berührt um so peinlicher, als den Mitgliedern der Generalfommission mit Gefängnis bestraft! als gleichzeitigen Angehörigen des Vereins Arbeiterpresse" bekannt gewesen ist, daß zur Zeit der Versendung jenes Abzuges Verhandlungen zwischen den Parteiinstanzen und dem Vorstand des Vereins Arbeiterpreffe" über eine gemeinschaftliche Erflärung 3weds eventueller Beilegung der Polemik in der Borteifragen in die Gewerkschaftspresse zu einem solchen Beitpresse im Gange waren. Das forcierte Hinübertragen der Streitpunkt unter derartiger Devise dient nicht dem Frie= ben, liegt nicht im Interesse der allgemeinen Arbeiterbewegung, ebensowenig wie es das Ausgleichen der vorhandenen Gegenfäße zwischen Partei und Gewerkschaften fördert, sondern ist weit eher geeignet, dieselben maßlos zu verschärfen. Das fann und darf die Aufgabe nun Generalfommission nimmer fein."
Auf die vom Verteidiger vorgebrachten juristischen Bedenken, ob es überhaupt möglich sei, wenn das Verfahren wegen Beleidigung eingestellt werden müsse, denselben Zweck durch Anwendung eines anderen subsidiären Gesebesparagraphen zu verfolgen, ging auch berücksichtigte es die bisherige unbescholtenheit des Angeklagten und das Gericht bei der Urteilsverkündigung nicht ein. Ebensowenig berurteilte den Genossen Fenske zu fünf Monaten Gefängnis! Von der Begründung dieses uns außerordentlich hoch erscheinenden Urteils ist besonders erwähnenswert, daß der Vorfibende hervorhebt: Fenske habe biele Familien in Am Dienstag wurde ein Arbeitswilliger während der Not und Glend gebracht, er habe den Streit ge Arbeit plöglich frank. Er war nicht imstande, allein in seine ich ürt und veranlaßt, daß er solange dauerte! Wohnung zu gehen. Man übergab ihn zwei jugendlichen Darum sei die Straftat besonders schwer, denn der AnArbeitern, die natürlich nicht imstande waren, ben großen Frieden zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber durch den geklagte habe die Unzufriedenheit genährt und den ſtarken Mann nach Hause zu transportieren. Dann nahmen Streif gestört- Was hier das Gericht als strafschärfend in sich aber zwei Streitende des armen Menschen an und brachten Betracht zog, ist sehr interessant deshalb, weil das gerade Gegenteil Eine Anerkennung für diese edle Tat werden sie ver- alles Mögliche versucht, um den Streit beizulegen. Er hat sich an richtig ist! Fenske hat, wie jeder Vorsitzende einer Gewerkschaft, geblich in der bürgerlichen Bresse suchen; sie rechnen auch das Gewerbegericht, an den Landrat gewandt, alles nicht damit. Dafür werden sie aber vielleicht in allernächster mit negativem Erfolge, eben weil die Fabrik sich auf den HerrenZeit in irgend einem Blatte, das das wahre Christentum in standpunkt festgebissen hatte. Aber das Gericht konnte zu feiner Erbpacht genommen hat, einen häßlichen Anwurf auf ihre anderen Auffassung kommen, weil der Vorsitzende die als. Beugen Bewegung finden. Auch das werden sie in Ruhe zu tragen gewühlt?" Die meisten antworteten darauf mit" Ja", obgleich erschienenen Arbeitswilligen fragte:" Hat Fenste gehebt und tvissen! ihnen aus eigener Wahrnehmung über die Tätigkeit Fenstes während des 15wöchentlichen Streifs so gut wie nichts bekannt sein konnte. Die Arbeiterbewegung ist unseren Richtern, das geht aus diesem Prozeß wieder einmal mit Evidenz hervor, ein unbekanntes Gebiet und das ungeheuerlich Tragische bei allen diesen Prozessen ist, daß der Angeklagte das Opfer dieser Untenntnis wird. Solche Aufſehen erregenden Urteile beleuchten den steinigen Weg, ben organisierte Arbeiter zu gehen haben!
ihn nach Hause.
Zur Lohnbewegung der Konditoren. Der Lohntarif ist nun auch bei den Firmen Degebrob u. Sohn, Schröder, Kommandit- Gesellschaft, Cyliag, Seifert u. Haade, Leo Brie, Hoffmann, Ulerich u. Seuer, Bavel und Nihel eingereicht worden. Bewilligt haben von den genannten Firmen sofort Degebrod u. Sohn sowie Ierich u. Heuer. Eine am Freitag abgehaltene Versammlung beschloß, sämtliche noch nicht in die Bewegung eingezogenen Betriebe per Schrpoft um Anerkennung des Tarifes zu ersuchen.
Der Streit der schlesischen Kohlengräber scheint abzuflauen. Die Schlesische Zeitung" meldet: Auf der Wildensteinfegengrube fehlten beute früh von der gesamten Belegschaft nur 385 Mann. Auf der Myslowingrube find 611 Mann eingefahren; es fehlten 239 Mann. Die Lohnbewegung der Zigarettenarbeiter und Arbeiterinnen Auf der neuen Przemiagrube fuhren 131 Mann ein, es fehlten Berlins . Mit welcher Entschloffenheit das Zigaretten- Proletariat 30 Mann. Auf der Karlsegengrube fuhren 117 Mann ein, es fehlten Berlins jezt eine Verbesserung seiner elenden Lebenslage anstrebt, 65 Mann. davon zeugte die öffentliche Tabatarbeiterversammlung, die am Freitag in Boelers Festsaal stattfand. Seit einer Reihe von Jahren hat man in Berlin keine derartig gewaltige Bewegung in der Tabatindustrie gesehen. Obgleich sämtliche Tische entfernt wurden, reichte der Saal samt dem Vorraum faum aus, die Masse der Arbeiter und Arbeiterinnen zu faffen. Bei der Stimmung, die in der Versammlung herrschte, wäre es leicht möglich gewesen, nach dem man vergeblich auf ein Ergebnis der Verhandlungen mit den
Provozierende Maßnahmen!
die
der
und
Berliner Ressource abgehaltenen dritten außerordentlichen Genera. versammlung gab der Vorsitzende Wapler folgendes bekannt: Aufbritter Bureauangestellter wiedergewählt.. In die Beschwerdegenommen sind in den Verein vom 5. Oftober bis 16. November 1905 364 Kollegen. Laut Antrag Langfeld ist Liebenom als Kommission sind gewählt: Pieper, Werner, Meyer,
Dobrat und Müllhahn.
Eingegangene Druckfchriften.
Vierteljahresschrift für förperliche Erziehung, Drgan bes Vereins zur Pflege des Jugendspieles in Wien . 1. Jahrgang, Heft 3. Herausgeber Prof. Dr. L. Burgerstein u. Bürgerschullehrer Dr. B. Pimmer. Abonnement 4 M. Selbstverlag Wien I , Bräunerstr. 9. W. L. Benois. Revolution der Erziehung. Ein Mahnwort ben Bätern und Müttern des russischen Boltes. 23 Seiten. Buchdruderei des Bolfsrecht( Störsten u. Beisberg), Zürich .
Europa . Von Professor Dr. Alfred Philippson . Zweite Auflage. Mit rungen zu je 1 M. oder in Halbleder gebunden 17 M. Berlag des Bibliographischen Instituts in Leipzig und Wien . Broc aus Jubiläumsgeschent. Das erste Heft des Kleinen Konversations- verifons zur Feier des 100 jährigen Bestehens der Firma wird foeben ausgegeben. Es erscheint in 66 wöchentlichen heften zu dem Preise bon je 30 Bi. Verlag F. A. Brodhaus, Leipzig .
145 Abbildungen, 14 Startenbeilagen und 22 Tafeln in Holzschnitt. 15 Liefe.
Gegen den Koft- und Logiszwang. Zweite Publikation der Bentralfommission für Beseitigung des Soft- und Logiszwanges. 19 Seiten. Berlag P. Blum, Berlin SO., Adalbertstr. 56.
Karl Frohme . Arbeit und Kultur. Eine Sombination naturwissens schaftlicher, anthropologischer, fulturgeschichtlicher, boltswirtschaftlicher und fozialpolitischer Studien. 384 Seiten. Verlag Zentralverband der Maurer Deutschlands( Th. Bömelburg), Hamburg . Kürschners Jahrbuch 1906. Stalender, Mert- und Nachschlagebuch
Scharfe Patronen gegen das Wahlrecht. Dresden , 18. November. ( B. H. ) Die Sächsische Arbeiterzeitung" erfährt, daß wegen der heute abend stattfindenden Wahlrechts- Protestversammlungen Militär in den Rasernen konfigniert worden ist. Sämtliche Wachmannschaften erhielten 40 scharfe Patronen.
Die Zechenverwaltungen im Ruhrrevier zögern mit der Verabreichung von Hausbrandtohlen, stürmisch verlangt werden. In den Landorten tauchen schon für jedermann. Preis 1 M. Berlag Herm. Hilger, Berlin W. 9. wieder verstärkte Gendarmerietommandos auf. Auf verschiedenen Schächten wird die Ein- und Ausfahrt ber Letzte Nachrichten und Depeschen. Fabrikanten wartete, den Beschluß zu einer allgemeinen Arbeits- Bergleute von Gendarmen bewacht. Nur das böse Gewissen nieberlegung herbeizuführen. Zweimal wurde die Bersammlung tann zu solchen provozierenden Maßnahmen raten! vertagt, weil feinerlei Nachricht von den Verhandlungen vorlag. Zu der schon herrschenden Erregung greift auch noch Verwirrung Nur die eine erfreuliche Mitteilung fonnte der Vorsitzende Kiesel Plaz im Ruhrrevier, und diese Verwirrung geht aus von den machen, daß die Zigarettenfabrik" Aroma" von R. Goldmann die Behörden. Gar feltsames ist da in Dortmund passiert. Kommt da geforderten 10 Bros. Lohnerhöhung unterschriftlich bewilligt hatte. Endlich, um 11 Uhr, traf das Stommiſſionsmitglied Müller ein. am Dienstag dieser Woche zum Betriebsführer der Beche Kaiserstuhl ein Polizeibeamter mit dem Be Aber was er mitteilen konnte, war nichts Positives. Die Ver- fcheibe, er folle fic nut borsehen, in ganz Dort handlungen im Rathauskeller waren noch lange nicht abgeschlossen, mund feien schon die Streitbureaus errichtet. fonnten noch bis 2-3 Uhr dauern. Man könne, sagte der Redner, An diesem Bescheid ist auch kein wahres Wort, an Errichtung der Versammlung nicht zumuten, so lange zu warten. Wir warten's ab!"" Wir bleiben!" rief man ihm aus der Versamm: Sieht nun die Polizei Gespenster oder will fie die Erregung steigern? der Streifbureaus haben die Bergleute noch gar nicht gedacht. Tung bielstimmig entgegen. G8 gelang jedoch, die Versaminlung zu überzeugen, daß dies Verfahren nicht gerade empfehlenswert sei. Es ist doch eine eigentümliche Sache, wenn der Oberbürgermeister Mit ſtarter Mehrheit wurde beschlossen, am Sonntagvormittag im von einer Bergarbeiterstadt Polizeihef und Gruben felben Lokale eine neue Versammlung abzuhalten, um den Be- aufsichtsrat in einer Person ist. richt über die Verhandlungen entgegenzunehmen und über die weiteren Maßnahmen zu beraten.
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Die Textilprogen.
Achtung, Eisenformer! Der Streit bei der Firma„ Deutsche Die Vertreter der Arbeitnehmer erfuchten die Bürgermeister der Eisen- und Stahlwerte" besteht fort. Zuzug ist fernzuhalten. Ortsverwaltung Berlin des Deutschen Metallarbeiter- Verbandes . an dem Ausstande beteiligten Städte um Verhandlungen mit ben Fabrikanten. Diese lehnten jedoch ein Entgegenkommen und die Einleitung von Berhandlungen ab.
Deutfches Reich.
Ein folgenschwerer Streit
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Terroristen!
thüringischer Webereien erklärt gegenüber den mehrfach aufGreiz, 18. November. ( W. T. B.) Der Verband sächsisch= getretenen Gerüchten, daß in den nächsten Tagen die Wiedereröffnung der Betriebe beabsichtigt sei, daß er nach wie vor auf feinem gegenwärtigen Standpunkt beharre und seine Betriebe nur öffnen werde, wenn die Arbeiterschaft vorbehaltlos unter Anerkennung des von den Unternehmern vorgelegten Lohntarifs und der allgemeinen Bedingungen gleichzeitig in allen Berbandsbetrieben die Arbeit wieder aufzunehmen sich bereit finde. Ebenso find alle Nachrichten über etwaige erneute Verhandlungen irrtümlich.
Wirkung der Bergarbeiter- Konferenz.
Köln , 18. November. Der„ Kölnischen Zeitung " wird aus Effen telegraphiert: Der bergbauliche Verein habe in seiner lebten Sibung beschlossen, seinen Mitgliedern die allgemeine Aufhebung der Arbeitersperre zu empfehlen.
Karlchen!
Wie aus einem wolff- Telegramm hervorgeht, beschloß das norwegische Storthing gestern abend um 6 Uhr einstimmig durch Namensaufruf die Wahl des Prinzen Karl von Dänemark zum König von Norwegen ! Die Storthings- Mitglieder waren in Galakleidung erschienen, und es wurden auch Salutfchüsse abgefeuert. Von den 117 Mitgliedern des Storthings soll nur eins gefehlt Wir müssen an der Genauigkeit des Telegramms zweifeln; denn
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war der Anfang dieses Jahres ausgebrochene Streit der MetallFriede im Baugewerbe Amsterdams. Nach langtvierigen Verarbeiter der Hannoverschen Waggonfabrik in Rödlingen bei handlungen ist am Donnerstag der Streit der Amsterdamer Heier Hannover . Der Streit dauerte 15 Wochen und ist resultatlos für die beendet worden. Die Streifenden haben ihre Forderung, daß ein Arbeiter verlaufen, denn es gelang den Unternehmern, genügend sechster Mann in die Kolonnen eingestellt werden sollte, fallen lassen. ausländische Arbeitswillige heranzuziehen, vornehmlich Defter. Es wurde ihnen jedoch eine Lohnaufbesserung für das Einrammen reicher und Galizier . Die Fremden langten in mehreren größeren besonders langer Pfähle gewährt, fowie pünktliche Lohnzahlung, und fleineren Transporten an und waren sich ihres unrühmlichen anderenfalls Bezahlung der Wartezeit zugesichert. Solange dieser Tuns wohl bewußt. Es kam daher des öfteren infolge des pro- Streit, der den Unternehmern zu einer allgemeinen Aussperrung, bokatorischen Auftretens der teilweise bewaffneten Arbeitswilligen, der Arbeiterschaft zu langen Debatten über die Taktik der Gewerkdie in der Fabril einquartiert waren, zu Zusammenstößen mit den schaftsbewegung Veranlassung gab, nicht beseitigt war, bestand für Streifenden. Die Straftammer zu Hannover hat auf Anzeige alle Arbeiter des Baugewerbes die Gefahr, jederzeit durch den Streit solcher Arbeitswilligen schon gegen viele Streifende schwere Ge- arbeitslos zu werden. fängnisstrafen berhängt, bis zur Höhe von einem Jahre. Als Sämtliche Zimmerleute von Marseille sind in den Ausstand ge- haben. Zeugen traten immer die Arbeitswilligen auf, und zwar von ben treten. 400 beim Bau der Kolonialausstellung beschäftigten Zimmeretwa 150 Arbeitswilligen immer ein bestimmter fleiner Bruchteil. leuten wurde zwar die verlangte Lohnerhöhung bewilligt, doch er- sonst wären wir gezwungen, zu glauben, daß unsere Parteigenossen Einige babon find bei allen Brozessen als mißhandelte Zeugen aufleuten getreten. Den Schluß dieser höchst unerfreulichen Erscheinungen lärten fie, die Arbeit nicht früher aufzunehmen, als bis auch den bildete am Sonnabend die Berufsverhandlung gegen den Borsigenden übrigen Zimmerleuten Marseilles dieselbe Lohnerhöhung bewilligt des Deutschen Metallarbeiter- Verbandes , Bahlstelle Hannover, Ge- würde. nossen Fenste. Dieser war angeklagt der Beleidigung des Vorsigenden des Aufsichtsrates der Waggonfabrik, Rechtsanwalt Dr. Wendte, und einiger Arbeitswilligen. Bom Schöffengericht wurde Genoffe Fenste völlig freigesprochen. Die Be leidigung des Dr. Wendte fonnte ihm nicht nachgewiesen werden und die Strafanträge der Arbeitswilligen waren zu spät geft e II t. Gegen diese Freisprechung legte der Staatsanwalt Berufung ein, ließ zu der Berufungsverhandlung eine Anzahl neuer was das wichtigste ist er formte die AnZeugen laden und flage wegen Beleidigung der Arbeitswilligen um in eine Anklage wegen Verlegung des§ 153 der Gewerbe- Ordnung!
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Verfammlungen.
im Storthing fich zu Mitschuldigen der Königsfarce gemacht haben.
Es ist erreicht!
Christiania , 18. November. Wie W. T. B. der Mitwelt zu berfünden weiß, hat der dänische Prinz, wie in der Abendzeitung des Storthing bekannt gemacht wurde, mit gütiger Erlaubnis feines Großvaters" den Königstitel angenommen und sich Haakon VII. getauft.
Zentralverband der Maurer. Am Freitag fand eine VerfammTung des Zweigvereins Berlin statt. Der Bersammlung lag das Ergebnis einer am 17. Ottober veranstalteten Bautenkontrolle vor. Aus derselben ist folgendes hervorzuheben: Es wurden 1479 BauLemberg, 18. November. ( B. H. ) Im Kohlenbergwert stellen kontrolliert. Dort waren 1218 Poliere, 12 021 Maurer und Jaworzna ist ein Bergarbeiterstreit ausgebrochen. 3000 Berg1507 Lehrlinge beschäftigt. Hinsichtlich der Arbeitszeit wurde fest- arbeiter feiern.. Die Streifenden stellen diefelben Forderungen wie gestellt, daß 2 Maurer eine 7% stündige, 6304 Maurer eine 8stündige, I die Arbeiter des Oftrauer Kohlenreviers.
Verantw. Redakteur: Hans Weber, Berlin . Inseratenteil verantw.: Th. Glode, Berlin . Druck u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u. Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW. Hierzu 5 Beilagen,