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Deutfches Reich.

Das Spiel mit verteilten Rollen.

Man

Die Kolonialarmee.

Mehrertrag der Zölle auf Grund des neuen Zolltarifes ergeben der Entrechtung damaligen Streifenden, die nicht wählen foll, 220 bis 230 Millionen zu decken sind, bliebe noch ein dürfen, den Bergleuten des Ruhrreviers Stimmenthaltung bei der Rest von 40 bis 50 Millionen übrig, für Wahl der Bertreter zu den Ausschüssen zu empfehlen. Mehrere den die oben angeführten Steuereinnahmen Die Regierung befindet sich diesmal in der denkbar an- Belegschaftsversammlungen, die ebenfalls gestern tagten, stimmten teinen Ausgleich bieten würden. Um die genehmsten Lage. Die Schreier vom Flottenverband vollführen einen dem Vorschlage freudig zu. In einigen Versammlungen stimmten noch erforderlichen Deckungsmittel ficherzustellen, ohne so wüsten Agitationslärm und stellen so maßlose Ansprüche, daß die zu weiteren Abgaben bom Massenverbrauch greifen trotz tung zu. zu müssen, ist geplant, eine Reichserbschaftsstener einzuführen, die Regierung frog ihrer ungeheueren Forderungen noch die Rolle des auch die Mitglieder des chriftlichen Gewerkvereins der Wahlenthal­das Erbschaftssteuerwesen, soweit das Reich am Ertrage beteiligt zur Besonnenheit mahnenden Bremsers spielen kann! So läßt sich Sie wollen ihn noch nicht. Beim 4. Feld- Artillerie- Regiment sein wird, einheitlich regeln soll. Die Erbichaftssteuer erhält im eine offiziöse Korrespondenz vernehmen: Reichshaushalt insofern eine Sonderstellung unter den eigenen Der Wunsch, welcher seitens eines großen Teiles(?) der Augsburg   wollte sich, um das notwendige lebel geschäftshalber Einfünften des Reiches, als der aus dem Ertrage der Presse ausgesprochen wird, den geplanten Bau von 18 Linien- möglichst bald hinter sich zu haben, ein junger Mann als Zweijährig Doch blieb ihm das Kasernentor schmollend Erbschaftssteuer dem Reich verbleibende Anteil schiffen und 13 großen Kreuzern, welche in den Jahren 1906 bis Freiwilliger melden. von Jahr zu Jahr durch das Etatsgesez bestimmt 1917 fertiggestellt werden sollen, zu beschleunigen, derart, geschlossen, denn vom Wachtmeister erhielt der Marskandidat eine Zu­werden soll je nach dem Teil des ordentlichen Ausgabe- daß in einem Jahre mehr als die beabsichtigten brei größeren schrift folgenden Inhalts: bedarfs, für den nach Einstellung der sonstigen eigenen Schiffe gebaut werden sollten, hat im ersten Augenblid etwas Mache Ihnen hiermit die Mitteilung, daß Sie nicht als fönnen, nachdem Sie die 2jährig Freiwilliger eintreten Einnahmen des Reiches und der durch leber- Bestechendes. Es wäre jedoch zunächst erst festzustellen, ob die vier weisungen gedeckten Matrikularbeiträge ein in Frage kommenden Schiffswerften, der Vulkan, die Germania- Schwäbische Volkszeitung" lesen und Mitglied eines sozial­Ausgleich noch fehlt. Der Anteil des Reiches wird daher Werft, Blohm u. Voß und die Schichau  - Werft, zusammen in der demokratischen Arbeiter- Sängerbundes find. Da die Verhältnisse nach der Höhe der anderen Einnahmen und der Ausgaben schwanken, Lage find, jährlich mehr als drei größere Kriegsschiffe zu bauen. so stehen, müssen Sie warten, bis Sie zur Musterung fommen." Diefe Frage wird sich vielleicht bejahen lassen. doch ist geplant, den dritten Teil des Erbschafts­Wenn nun der so Verschmähte bis zu seiner ordnungsgemäßen steuerertrages unter allen Umständen den Einzel- wird annehmen können, daß diese Werften bei Anspannung ihrer Gestellungspflicht das Gift des Sozialismus in solchen Dosen in sich staaten borzu behalten, um die legteren für den Verzicht Kräfte zusammen etwa sechs große Kriegsschiffe im Jahre herstellen aufgenommen haben wird, daß er böllig untauglich für des Dann trägt der Wachtmeister daran die auf ihre bisherigen Einkünfte aus der Erbschaftssteuer schadlos fönnen. Soweit wir aber unterrichtet sind, legt man an maß- Königs Rock" wird? zu halten. Erbschaften, die auf Abtömmlinge in gerader Linie gebender Stelle gerade auf den organischen Ausbau der Schuld! oder auf Ehegatten übergehen, bleiben von der Reichssteuer befreit. Flotte Wert, bei dem ja doch auch wirtschaftliche Rüd­Es ist eine maßlose Provokation, die sich die Regierung sichten auf die Staats- und Privatwerften, sowie auf die Ar­leistet. Die Maske der Sozialreform läßt sie völlig fallen; beiterverhältnisse mitsprechen. Wird sprung weise gebaut, so Für die Schaffung einer Kolonialarmee, die wir ja in Wirklich­vielleicht weil sie einsieht, daß sich durch diese doch kein klassen­entstehen in den anderen Jahren& üden in dem Arbeitsfeit in Gestalt unserer ostasiatischen Besatzungsbrigade bereits be bewußter Arbeiter mehr täuschen läßt Kraut- und Schlot­verhältnis, die sich nicht sehr angenehm geltend machen faßen, entfalten unsere kolonialen Kreise eine rege Agitation. So würden. In einem Teile der Presse wird es sodann beklagt, daß schreibt heute wieder die Deutsche 3tg.": iunter stehen wieder am Ruder und bestimmen den Kurs. die acht Küstenpanzer der Siegfried- Klasse( Siegfried, Beowulf  , Frithjof, Hildebrand, Heimdall  , Hagen  , Aegir, Odin  ) nicht glatt eingezogen und durch große Kriegsschiffe ersetzt werden. werden diese Schiffe über über Gebühr heruntergesetzt und unter anderem als schwimmende Särge" bezeichnet. Nun soll ja nicht bestritten werden, daß fie etwas flein und langfam find und artilleristisch auch besser armiert sein könnten. Der fofortige Erjaz dieser Schiffe durch Linienschiffe ersten Ranges würde aber etwa 300 Millionen erfordern. Und diese Schiffe als schwimmende Särge anzusprechen, ist ganz außerordentlich übertrieben. Diejenigen, welche dieses Urteil in die Deffent­lichkeit werfen, sollten doch erwägen, welchen Eindruck ein derart hinausgeschleudertes Wort auf die Bemannung machen muß, welche auf diesen Schiffen vielleicht früher oder später kämpfen foll!... Noch nicht einbezogen in die Marinevorlage sind die Kosten für die notwendig werdende Verbreiterung der Schleusen des Kaiser Wilhelm  - kanals. Es liegt dies daran, daß der Kanal vom Reichsamt des Innern ressortiert, und es wird eine bezügliche Vorlage deshalb vermutlich von dort zu gewärtigen sein.

Handelspolitische Superflugheit.

In dem Deutsch  - amerikanischer Handelsvertrag" überschriebenen Leitartikel der Nr. 268 des Vorwärts"( vom 15. November) hatten wir die Forderungen präzisiert, welche die deutsche   Arbeiterschaft bei den Verhandlungen über einen neuen deutsch  - amerikanischen Handels­vertrag stellen muß. Wir führten aus:

Dabei

Wenn ein Zeitpunkt geeignet ist, um die Notwendigkeit budgetmäßiger Festlegungständiger Kolonial­truppen darzutun, so ist es der gegenwärtige. Von ver­schiedener Seite ist neuerdings darauf hingewiesen, daß auch nach der Niederzwingung der Hottentotten eine starke deutsche  Streitmacht in Südwestafrika dauernd ver= bleiben müsse. Diese Maßregel ist geboten zur Nieder­haltung der Eingeborenen, zur Ueberwindung der Ovambo und zur Behauptung unserer politischen Machtstellung in Südafrika  . Hier wäre also die ständige Truppe bereits gegeben. Dazu kommt aber noch die jetzt in Aussicht stehende Rudberufung der ostosiatischen Besazungs­brigade oder des größeren Teils derselben. Bevor man sich entschließt, angesichts des schweren und vorläufig noch unabseh­baren Striegszustandes in Südwest jene für überseeische Zwede formierte und ausgebildete Truppe aufzulösen, wird man wohl dem Gedanken nähertreten, sie ihrem Zweck zu erhalten und nur auf einem anderen Kriegsschauplahe zu verwenden. Es bedarf nur des Transports der in Ostasien   überflüssig werdenden Bataillone und Batterien nach Lüderizbucht.'

Erft fürzlich wurde ja unwidersprochen behauptet, daß die ost­

Im Interesse des deutschen   Arbeiters liegt weder die Fern­haltung der amerikanischen   Nahrungsmittel vom deutschen   Markte zum Zweck der Preissteigerung, noch die Aufrechterhaltung der neuen deutschen   Zölle auf amerikanische   Maschinen, noch die Heraufbeschwörung eines Zollfrieges, der die Ausfuhr deutscher  eines der Exportartikel den Vereinigten Staaten Hemmt und dadurch zur Arbeitslosigkeit in den betreffenden Industriezweigen führt. Das Interesse des Arbeiters verlangt im Gegenteil die Ermäßigung der jegigen hohen Lebensmittel­preise durch Erleichterung der amerikanischen  Nahrungsmittelzufuhr und zweitens möglichste Aus­dehnung des industriellen Erports das heißt gute Beschäftigung der deutschen   Exportindustrie. Und von Man sieht, der Flottenrummel ist allerliebst organisiert. Die asiatische Besatzungsbrigade nur zu dem Zwed aus Shantung aus diesem Interessenstandpunkte des deutschen   Arbeiters ergibt fich in bezug auf die Neuregelung der deutsch  - amerikanischen   Regierung fordert, nachdem sie erst vor fünf Jahren eine Fünfrüdberufen werden solle, um in Afrila stationiert zu werden!- Handelsbeziehungen als unsere Forderung: möglichste Ermäßi- milliarden Vorlage durchgepeitscht hat, jährlich weitere Friedensverhandlungen in Südwestafrika sollen nach einer Kor­gung der Bölle auf Getreide, Obit, getrodnete siebzig Millionen für die Flotte. Un mit der Opposition leichter respondenz aus folonialen Kreisen eingeleitet werden. Nach dem Früchte, Schmalz, Fleisch, Betroleum usw. gegen fertig zu werden, muß ihre aus alldeutschen Narren und heiß- Tode Hendrik Witbois halte man den Zeitpunkt für gekommen, mit Serabjegung der amerikanischen   Bölle auf hungrigen Panzerplattenpatrioten bestehende Claque einen Höllen- den übrigen Hottentottenführern in Unterhandlungen zu treten. Da deutsche   Industrieartikel, vornehmlich auf die Erzeug- lärm anftimmen und die Regierungsvorlage für fläglich"," fchlapp", auch Morenga und Kornelius zu Unterhandlungen geneigt sein nisse der deutschen   Textilindustrie." für gänzlich unzulänglich erflären. Nun hat Herr v. Tirpik ge- dürften, gebe man die Hoffnung nicht auf, daß der Aufstand noch wonnenes Spiel. Die Claque wird in einen großen Teil der in diesem Jahre zu einem friedlichen Ende gebracht werde. Bresse" verwandelt, den zur Vernunft zu bringen die Regierung alle Mühe hat. Sogar das Arbeiterinteresse" wird hervorgeholt, um die peinliche Rücksichtnahme der Regierung zu beweisen, die nur das Allernotwendigste" zu fordern wagt!

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Unserem Stasseler Parteiorgan, dem Boltsblatt", geben diese Darlegungen Anlaß zu einem hochkomischen Versuch, feine Ueberlegenheit auf dem Gebiete der Handelspolitik darzutun. Es schreibt in seinem Leitartikel der Dienstagsnummer:

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Müller- Meiningen in Eickhoffs Spuren.

Wir hoffen, daß diese Mitteilung sich bestätigen wird. Viel ver­nünftiger wäre es freilich gewesen, daß man schon längſt unſerem Ratschlage gefolgt und in Friedensunterhandlungen eingetreten wäre. Die Verhandlungen werden freilich nur dann Erfolg haben, wenn man den Hottentotten annehmbare Bedingungen stellt und nicht ihre Unterwerfung auf Gnade und Ungnade verlangt. Man wird ja jeben, ob Herr v. Lindequist, der neue Gouverneur von Süd­westafrika, vernünftigen Erwägungen in höherem Masse zugänglich ist als Herr v. Trotha.

vom 2. Oktober Verhandlungen angeboten und vollen Schadenersatz für

Es liegt auf der Hand, daß ein Handelsvertrag mit den Vereinigten Staaten   von Amerika   auf der Grundlage des neuen Einer so rücksichtsvollen Regierung darf natürlich selbst das Tarifs in keinem Betracht die Interessen der Arbeiter berücksichtigen demokratische Bürgertum ihre bescheidenen Forderungen nicht ab fann. Wir vermögen daher nicht zu verstehen, daß der Vorwärts" in seinem Leitartikel über den Deutsch- amerikanischen Handels- schlagen! Bekennt doch heute auch die Berl. Volts atg.", vertrag"( Nr. 268 vom 15. November 1905) allen Ernstes Forde- daß die Flottenvorlage außer von der Sozialdemokratie nur von Auch der Dvambohäuptling Ne chale hat nach einer Mitteilung rungen aufstellt, die beim Abschluß eines Vertrages mit der Union   einem verschwindenden Teile des Freisinns" abgelehnt im Interesse der Arbeiter geltend zu machen seien, nämlich Er werden dürfte! die Zerstörung von Ramutoni angeboten. Hoffentlich geht man auch auf mäßigung"() der deutschen   Zölle auf Getreide, Obst, dies Angebot ein, obwohl Herr von Lindequist die Reise nach Süd­getrocknete Früchte, Schmalz, Fleisch und Petroleum gegen Herabsetzung der amerikanischen   Zölle auf deutsche   Industrie- Was das bisherige Schweigen der Presse der Frei- westafrita in der Abficht angetreten haben soll, Nechale durch eine Expedition gründlich zu bestrafen". Der Erfolg artikel. Die neue historisch- ökonomische Redaktion sollte doch sinnigen Volkspartei schon verriet: daß auch diese der Unterhandlungen sowohl mit den Ovambos als auch mit den wissen, daß die Minimalsäge der Zölle auf Getreide Partei der Flottenvorlage feine ernstliche Opposition machen Hottentotten hängt davon ab, daß nur solche Forderungen gestellt durch das Tarifgesetz festgelegt sind und durch Verträge nicht wird, das hat jetzt ein weiteres Mitglied der Fraktion, Herr werden, die auch erfüllt werden können, daß man also nicht die herabgesetzt werden können, daß man die Einfuhr von Fleisch und Müller- Meiningen ganz offen auszusprechen für gut Herausgabe sämtlicher Feuerwaffen zur Bedingung des Friedens­Schmalz durch die hohen Untersuchungskosten auf Grund der Gebührenordnung zum Fleischbeschaugesetz zu erschweren sucht und befunden! Der genannte Abgeordnete erklärte am Sonntag schlusses macht. Sollte man hiervon nicht abgehen wollen, so dürfte man noch in Jahresfrist genau auf demselben Punkte stehen wie daß nach demselben Gesetze die Einfuhr von amerikanischem in Schmalkalden  : Büchsenfleisch und Würsten verboten ist, also gar nicht Gegenstand gegenwärtig.- der Vertragsverhandlungen bilden kann.

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Husland. Frankreich  .

Der Millerand- Skandal.

Der Flottenverein dürfe Herrn Delcaffé und gewissen Leuten jenseits des Kanals eine feierliche Dankadresse ausstellen. Unfere Flotte müsse an Konstruktion, Armierung und sonstiger Aus rüstung das Beste erhalten, was es gebe, der Nachdruck sei auf die gerechte Deckung zu legen. Die Partei werde sicherlich wissen, ihre Pflichten gegenüber dem Reiche in Einklang zu bringen mit denjenigen gegenüber den breiten Massen des Bürgertums. Paris  , 18. November.( Eig. Ber.) Es hat sich tatsächlich her. Die Qualität der Flotte allein könne erstklassig werden ausgestellt, daß die Organisation des ersten Wahlkreises von Nantes  , und müsse es sein. Auch bezüglich der sechs Auslandsschiffe werde die mit 41 gegen 40 Stimmen und einer Stimmenthaltung bes die Partei sicherlich die veränderte politische Lage und den Nachschloß, das Mandat Herrn Millerand   anzutragen, sich zur weis ihrer Notwendigkeit als einzige Richtschnur nehmen. Wenn geeinigten Partei zählt! Die Föderation der Bretagne   ist für diesen ein Berliner   Stadtverordneter dem Abgeordneten Eickhoff gesagt Beschluß nicht verantwortlich zu machen, und es ist zu erwarten, habe, feine Ausführungen auf dem Parteitage der Freifinnigen Bolts- daß fie angesichts dieser skandalösen Berlegung der in Chalon ges partei in Wiesbaden  , wo er sich für eine starke Flottenvermehrung faßten Beschlüsse die erforderlichen Maßnahmen ergreifen wird, ausgesprochen, würden von vielen in der Partei gebilligt, die widrigenfalls die Zentralstellen der Partei eingreifen müßten. aber nicht getrauten, mit ihrer Meinung herauszugehen, so sei dies höchst bedauerlich. Von der Fraktion des Reichstages tömme er jedenfalls behaupten, daß in ihr offen und freimütig stets auch der von der Parteileitung abweichende Stand punkt geltend gemacht worden sei, was sicherlich auch in Zukunft teine Schwierigkeiten finde. Da von einer prinzipiellen Gegner­schaft in der Partei gegen die Flottenvorlage teine Rede sein fönne, tue man beffer, solche Fragen ruhig und fachlich am fom­petenten Orte zu entscheiden."

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Eine seltsame Konfufion! Es ist einfach Unsinn, daß bei dem Abschluß eines Handelsvertrages mit der nordamerikanischen   Union  auf der Grundlage des neuen Zolltarifs vom Dezember 1902 in feinem Betracht die Interessen der Arbeiter Berücksichtigung finden können. Wäre das der Fall, d. h. wäre durch die An­nahme dieses Tarifs der Charakter des neuen Vertrages von vorn herein genau bestimmt, danu brauchte weder die Sozial­demokratie, noch eine irgend andere Partei sich über­den Gang der Verhandlungen aufzuregen. Tatsächlich steht es aber bei den Verhandlungen der deutschen   Regierung formell frei, nicht nur alle im Tarif normierten Zölle mehr oder weniger zu er­mäßigen, sondern sogar völlig fallen zu lassen, bis auf die im§ 1 des Bollgefeßes festgelegten Mindestzölle für Roggen, Weizen, Spelz, Malzgerste und Hafer. Es haben demnach die deutschen   Unterhändler bei den Verhandlungen den weitesten Spielraum für die Gewährung von Zollreduktionen, und die deutsche   Arbeiterschaft hat das größte Interesse daran, daß diese Reduktionen in einer Weise erfolgen, welche die Einfuhr notwendiger amerikanischerLebensmittel wesentlich erleichtert. Wenn weiter der Artikelschreiber des Voltsblatts" meint, die neue historisch- ökonomische Redaktion" des Vorwärts" wisse Es unterliegt also taum noch einem Zweifel, daß die nicht, daß durch das Bollgefey Getreide- Mindestzölle festgesezt und Freisinnige Volkspartei   die Flottenvorlage bewilligen ferner durch das Fleischbeschangesetz die Einfuhr von Büchsenfleisch, wird! Die veränderte politische Lage", das heißt die an­Würsten usw. in das deutsche   Zollgebiet verboten ist, so mag er sich gebliche Kriegsgefahr, und der Nachweis der Notwendigkeit" beruhigen; der Verfasser des betreffenden Vorwärts"-Artikels hat nicht werden also die Haltung der Partei bestimmen. Den Nachweis nur fast alle Artikel über Zölle und Handelsverträge geschrieben, die in der Notwendigkeit der Kreuzervermehrung wird aber die den letzten fünf Jahren im Vorwärts" erschienen sind, sondern Regierung mit spielender Leichtigkeit zu führen vermögen, da auch die meisten Artikel über Fleischteuerung usw. Der Unterschied sich die freisinnigen Herren Parlamentarier als Laien dem liegt nur darin, daß er nicht die furiose Ansicht hegt, wenn die Sachverständnis der Regierungsvertreter mit geziemender Zollfoalition des Reichstages irgendwelche Geseze durchdrückt, die Bescheidenheit unterwerfen werden. Ist aber die Flotte not­dem arbeitenden Volte die nötigsten Lebensmittel verteuern, dann wendig, so fann sie ein" patriotischer" Freisinnsmann doch die Sozialdemokratie vor diesen Gefeßen mit schließlich nicht an einer Lappalie wie der Deckungsfrage scheitern ihren Forderungen respektvoll Salt zu machen lassen! Vielleicht erleben wir es noch, daß einer der neuen und sich demütig zu bescheiden hat. Seine Ansicht ist Kreuzer auf den Namen Eugen" getauft wird.- vielmehr, daß dann mit allen Mitteln versucht werden muß, diese Gesetze zu Fall zu bringen. Auch der§ 1 des Zollgesetzes und das Gegen die Sklavenordnung der Kohlenmagnaten. an denen nicht Fleischbeschangesetz find feine Heiligtümer, Wie vorauszusehen war, lehnte es der neue Handelsminister gerüttelt werden darf. Sie laffen sich, wie sie wie sie legis ab, mit den stolzen, herrschfichtigen Stohlenkönigen im Ruhrrevier an­Tativ festgesetzt sind, auch legislativ ändern. Alierdings zubinden. Unter der Adresse an die Siebener- Kommission hat er würde die Regierung in eine recht unangenehme Lage gegen den Bergherren wissen lassen, daß die Beschwerden der Arbeiter bei anschlagen wollte. Die Politik Rouviers aber, die die Zersezung über den Agrariern geraten, wenn sie sich gegtvungen fähe, ihm kein Verständnis gefunden haben. Das. wird natürlich den der Linken fördert, schafft geradezu die Atmospäre der Korruption.­eine Modifikation beider Geseze im Reichstage zu beantragen; aber lebermut der ohnehin der Staatsautorität" gegenüber nicht Italien  . ihr solche unangenehme Situationen zu ersparen, ist nicht Aufgabe refpeftvollen Rohlenmagnaten noch steigern. Rom  , 20. November.( Eig. Ber.) Einen ungeheuren wollen sich aber nicht bedingungslos dem Prozentum er- Standal deckt ein Eisenbahner, Genosse Colella, im heutigen der Sozialdemokratie. Wie uns ein Privattelegramm berichtet, hat cine Avanti" auf. Wie wir bereits berichtet haben, macht sich seit gestern stattgefundene Sigung des erweiterten Vorstandes des Berg Monaten in der Presse- auch in der ministeriellen- eine arbeiterverbandes beschlossen, wegen der durch die Arbeitsordnung fyftematische Hetze gegen den Staatsbetrieb der Eisenbahnen be­noch weiter reduzierten Rechte der Arbeiterausschüsse und wegen der Imerfoar. Es war nicht schwer zu merken, daß es sich dabei um

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Wir möchten dem Artikelschreiber des Kasseler Boltsblattes" geben. empfehlen, ehe er sich an handelspolitische Artikel wagt, nicht nur umfassendere handelspolitische Kenntnisse zu erwerben, sondern auch zunächst erst sozialdemokratisch denken zu lernen,-

Die Bergarbeiter

Herr Millerand, der in Nantes   als Kandidat aller republikanis schen Parteien" auftreten sollte, hat indes abgefagt, da er doch noch einmal versuchen will, sein Pariser Mandat zu behaupten. Sein Antwortschreiben an das Komitee von Nantes   ist nicht ohne Interesse, da es ein ganzes für den Schreiber sehr charakteristisches Programını entwirft. Herr Millerand   versichert, er wolle das gemeinsame 3deal" der Sozialisten verteidigen, gleichzeitig aber fühlt er sich sehr geehrt, weil auch das Unternehmertum von Nantes   ihm sein Bertrauen schenkt! Der famose Sozialist" will also gleichzeitig unternehmer- und Arbeiter- Interessen vertreten., Herr Millerand   er­lärt aber auch, er wolie die Einigung aller Republikaner verwirklichen, derselbe Herr Willerand, der, als die einzige gesetzgeberische Leistung der republikanischen Vereinigung, die Trennung von Kirche und Staat, in Frage stand, dem Ministerium Combes tüdisch in den Rücken gefallen ist. Es ist heute längst kein Geheimnis mehr, daß Herr Millerand   mit Herrn Doumer, dem unverschämtesten Renegaten des bürgerlichen Radikalismus, zusammen operiert. Schon sind die Rollen verteilt: Herr Doumer hofft auf die Präsidentschaft, und willerand soll der Ministerpräsident eines pfeudoradikalen Kabinetts werden, für das sich auch schon ein Pseudosozialist, Gérault Richard  , auf das Kolonial- Ministerium vorgemerkt hat. Die Aus­fichten Doumers hängen, davon ab, ob es gelingen wird, die Republikaner des Kongresses, deren Stimmen im ersten Wahlgang fich wahrscheinlich auf Fallières und Bourgeois verteilen werden, im zweiten Wahlgange zu sichern. Daß die reaktionäre Intrige alle Mittel daranjeßen wird, um Doumer an die Spige der Republik   zu bringen, darauf muß man gefaßt sein, und es wäre naib, wenn man bei der verhältnismäßig geringen Zahl der Stimmen, die die Entscheidung geben werden, die Macht der parlas mentarischen Korruption im ordinärsten Trinkgeldsinne gering ver­