Einzelbild herunterladen
 

fängliche Erörterung erfahren würde, die Bertagung der Beratung auf die nächste Sigung; die Antragsteller wären damit einverstanden.

Stabib. Singer: Das ist doch keine Begründung für einen An­trag auf Bertagung. Ich weiß nicht, ob Herr Rosenow etwa wegen der allgemeinen Situation in Berlin   den Antrag erst in acht Tagen beraten will.( Heiterleit.) Der Gegenstand wird doch auch im Magistrat einer gründlichen Bearbeitung unterliegen müffen. Uebrigens wird über eine so far liegende Materie wohl gar keine lange Diskussion erfolgen.

Stadto. Rosenow: Angesichts der Unterstellung des Stadtv. Singer und um zu beweisen, daß nicht bloß in seinen Streisen Intereffe für die im Antrag erwähnten Kategorien besteht, ziehe ich meinen Antrag zurüd. Darauf wird in die Beratung des Antrages eingetreten. Stadtv. Kollokowsky( Soz.- Fortschr.): Die befürchteten Konse­quenzen der Fleischteuerung sind bereits eingetreten: ich erinnere on die Berteuerung der Kartoffeln und der Kohlen. Es ist eine Linsenwahrheit, daß die Kleinen Handwerker und Arbeiter dadurch sehr in Mitleidenschaft gezogen werden. Das Gespräch der Haus­frauen dreht sich faft nur noch um das zu tnappe Wirtschaftsgeld. Es ist kein Zufall, daß bei den Spareinlagen in Berlin   die Ein­zahlungen langsam zurüdgingen und die Auszahlungen stiegen und im letzten Quartal über 900 000 M. mehr ausgezahlt als eingezahlt worden sind. Am besten beugen wir den voraussichtlich entstehenden Mißständen im Sinne unseres Antrages vor. Wilmersdorf   und Schöneberg   haben bereits Teuerungszulagen für ihre Unterbeamten und so weiter bewilligt. Wir werden einstimmig der Meinung sein, daß eine solche Teuerungszulage auch bei uns statthaft und an­gebracht ist. Wir haben ja auch für die Hungersnot in Italien   Zu­wendungen gemacht; ich bitte Sie, die Debatte auf den Herzenston zu stimmen und unseren Antrag anzunehmen.( Beifall.)

Gewerkschaftliches.

Der Weisheit letter Schluß.

aus im Kampf" gesandt. Wie aus Mitteilungen des Verbands. verfibenden Kloth hervorging, sehen sich die Fabrikanten in Eisen­berg aber jetzt genötigt, trotz ihres Sieges" den Wünschen der Ar­beiter nachträglich entgegenzukommen und haben teilweise bereits Berbesserungen der Lohn- und Arbeitsverhältnisse durchgeführt.

Den

Die wirtschaftlichen Kämpfe des letzten Jahres, bei denen die Zahl der Ausgesperrten die Zahl der Streifenden überwog, Lohnbewegung der Konditoren. Bei der Firma Seifert u. Haate haben auch den ehrwürdigen Herren in Leipzig   Kopfschmerzen besteht der Streit weiter fort und lassen sich die Unternehmer auf bereitet, die dort das ganze Jahr Nüsse zu fnaden berufen Verhandlungen mit der Organisation in feiner Weise ein. find. Wenn ein Arbeitgeber seine Arbeiter aufs Pflaster wirft, Bevollmächtigten des Verbandes expedierte man schleunigst zur Tür verursacht es juristisch einige Schwierigkeiten, die Hinaus hinaus. Als darauf eine Kommission des Personals ſelbſt ſich zu geworfenen auch noch in den Schlingen des§ 153 der Gewerbe- Verhandlungen einstellte, glaubten die Herren, die Arbeiter feien Ordnung zu fangen, der eine Verabredung zur Erlangung jest gedemütigt, verlangten bedingungslose Aufnahme der Arbeit günstigerer Lohn- und Arbeitsbedingungen voraussetzt. In und drohten ungeniert Maßregelungen wegen der Bewegung an, einem besonders gearteten Falle hat nun das Reichsgericht auch Damit haben sie aber das Gegenteil von dem erreicht, was sie be­absichtigten; denn nunmehr wurde nochmals in geheimer Ab­für solche Fälle einen Strict gedreht und ihn mit ermutigendem ſtimmung beschlossen, an den Forderungen festzuhalten. Wegen Augenzwinfern dem hülflosen Landgericht in Berlin   überreicht, Lieferung von Streitarbeit haben sich jetzt besonders hervorgetan: damit dies den Delinquenten daran hänge. Hildebrand u. Sohn, Mertens u. Janide, Leppien, H. Neebel, Althaus, Rudolph und neuerdings Ferdi. nand Marie. Um den Konditoren im allgemeinen die Brat­tifen der Unternehmer flarzulegen, findet heute abend eine öffent liche Versammlung statt, zu welcher besonders die Streitarbeit liefernden Betriebe geladen sind. Zuzug nach Berlin   ist nach wie ver streng fernzuhalten.

Aus Leipzig   wird berichtet:

Das Landgericht I   in Berlin   hat am 11. Mai den Schlosser Karl P. von der Anklage der Verrufserklärung(§ 153 Gem.-Q.) freigesprochen. Eine Fabrik in Berlin   hatte die Hälfte ihrer Arbeiter entlassen und wollte noch mehr ent­Tassen. Darauf legten fast alle Arbeiter die Arbeit nieder, um den Arbeitgeber zu zwingen, die gesamten Arbeiter weiter zu beschäftigen. Der Angeklagte hat dann einen Arbeits­willigen in etwas derber Weise zu nötigen gesucht, sich dem Ausstande anzuschließen. Das Gericht war nun der Meinung, daß der§ 153 deshalb nicht angewendet werden könne, weil es sich bei ber Verabredung nicht um die Erlangung besserer Lohn. bedingungen gehandelt habe.

Auf die Revision des Staatsanwalts hob nun am Dienstag das Reichsgericht das Urteil auf und verwies die Sache an das Landgericht zurüd. Es wurde ausgesprochen, daß auch solche Verabredungen unter den§ 153 fallen, bei denen es sich darum handelt, für andere Arbeiter, die an der Verabredung nicht teilnehmen, bessere Arbeitsbedingungen, wenn auch nur nach der Auffassung der Streifenden, zu beschaffen. Die Verbesserung der Arbeitsverhältnisse der ent­Iassenen Arbeiter würde eben darin bestanden haben, daß fie ihre Beschäftigung behalten hätten(!), wenn die Ver abredung Erfolg gehabt hätte.

Stadtv. Singer: In der Begründung des Antrages erkenne ich mit dem Vorredner an, daß die Bezüge der städtischen Arbeiter usw. gegenüber den gesteigerten Ausgaben für die Lebenshaltung nicht a: isreichen. Ich freue mich der Zustimmung, die der Antrag ge­funden hat. Der Antrag muß nach der Geschäftsordnung an einen Ausschuß, und ich kann mich daher mit einer kurzen Erklärung be= gnügen. Wir sind vor allem der Meinung, daß die geplanten Zus lagen und Bezüge dauernd geregelt werden müssen, da es sich faum um einen vorübergehenden Notstand handeln dürfte. Der Landwirtschaftsminister hält stvar den Notstand für vorübergehend, aber angesichts der Entwickelung unserer Zollpolitik und des dem­nächstigen Inkrafttretens der Handelsverträge wird der Notstand so Wenn ein Reichsgerichtsrat den Verstand zu verlieren lange andauern, als unser Bolltarif festgelegt ist, falls nicht der Meichstag die Zölle wieder aufhebt. Benn hier in diesem Saale droht und ein tüchtiger Psychiater erhält ihm denselben, dann und beim Magistrat diese Auffassung geteilt wird, werben der Aus- ist das nach der Logit unseres höchsten Gerichtshofes eine schuß und später die städtischen Körperschaften darüber zu befinden Verbesserung der reichsgerichtsrätlichen Verstandes haben, daß es sich nicht um vorübergehende Notstände handelt, sondern fräfte. Schade nur für die Herren Reichsgerichtsräte, daß daß die Gehälter den veränderten Zuständen entsprechend normiert der bloße gesunde Menschenverstand davon nie zu überzeugen werden müffen. Wir müssen also dauernde Zulagen verlangen, die sein wird! eben die Bedürfnisse befriedigen. Im nächsten Etat müssen bedeutend größere Mittel für diesen Zwed eingestellt werden.

Stadtv. Dinse( N. 2.) spricht sich kurz für Ausschußberatung aus, ebenso Stadtv. Buchow( Fr. Fr.), der aber zu bedenten gibt, daß man in den betreffenden Schichten nicht unbegründete Hoff rungen erweden dürfe.

Der Antrag wird darauf einstimmig an einen Ausschuß von 15 Mitgliedern berwiesen. Der Magiftrat beabsichtigt, im Rathause in Verbindung mit dem städtischen Fernsprechamte eine zentrale Melbestelle hauptsächlich für die Anzahl der in den städtischen Stranfenhäusern verfügbaren Betten einzurichten und möglichst zum 1. Januar 1906 in Betrieb zu sehen. Die Kosten der Einrichtung sind auf 10 400 m. jährlich veranschlagt, wovon 2600 M. für das erfte Stalenderquartal 1906 auf den Fonds für unvorhergesehene Aus­gaben übernommen werden sollen.

Berlin   una amgegend.

in

-

Die Rammer hielten am Dienstag eine öffentliche Versammlung bei Gramatte, Bergstraße 12, ab, in welcher die am 1. Rovember neu gewählte Schlichtungskommission den für das Jahr 1906 auf­gestellten Tarifvertrags- Entwurf zur Sanktionierung vorlegte. Die Forderungen find folgende: 8½stündige Arbeitszeit mit einem Stundenlohn von 65 Pf. innerhalb des Rayons, welcher sich auf fünf Meilen im Umkreise von Berlin   erftreden soll; für Arbeiten außer­halb des Rayons 10 Pf. pro Stunde mehr. In der Ausbildung begriffene mit Rammen beschäftigte Arbeiter erhalten einen Stunden­lohn von 50 Pf. und haben dieselben eine zehnwöchentliche Lehrzeit durchzumachen, welche vom Arbeitgeber zu bescheinigen ist. Die Frühstüds-, Mittags- und Fünfzehnminuten- Paufen regeln sich nach denen der Steinfeger. Ueberstunden bis 9 Uhr abends sind mit 25 Proz., Nacht- und Sonntagsarbeit mit 50 Proz. Aufschlag zu bezahlen. Bei Nachtarbeiten darf nicht unter 6 Stunden bezahlt werden einschließlich ½ Stunde Kaffeepause. Die Lohnzahlung hat am Sonnabend vor Arbeitsschluß auf der Baustelle zu erfolgen. Fahrgelb wird mit 1,20 M. pro Woche bergütigt; foftet die Wochen farte mehr, das voll verbrauchte Fahrgeld. Ueberlandarbeit wird nach Uebereinkunft geregelt. Regelung der Baubudenfrage nach bem Steinfegertarif. Errichtung eines paritätischen Arbeits­nachweises bezi. Beteiligung an demselben unter den von den Stein­schern beantragten Bedingungen. Dieser Tarifvertrags- Entwurf wurde, nachdem bei einzelnen Punkten eine rege Diskussion statt­gefunden hatte, in allen Punkten angenommen.

Deutsches Reich  .

Tausend Arbeiterinnen der Wäschebranche ftreifen in Biele=

Ausland.

Die Bewegung der österreichischen Buchdruder. Eine Privatbepesche meldet uns:

Graz  , 23. November. Die Seßer leisten passiven Widerstand wegen der Lohndifferenzen. Die Tageblätter erscheinen schwächer. Vor dem Grazer Tageblatt" finden Demonstrationen statt.

Der Kongreß der französischen   Arsenalarbeiter beschloß, dem Marineminister eine Reihe von Forderungen zu unterbreiten, u. a. betreffend Vermehrung der Ruhegehälter von Arbeitern und deren Hinterbliebenen fowie Abschaffung der Stüdarbeit.

Die Stichwahl in Charlottenburg  

Stadtv. Gaffel: Ausnahmsweise kann ich den meisten Aus- Die Lohnbewegung der Lederarbeiter( Weißgerber, Färber usw.) führungen des Herrn Singer zustimmen.( Stadtv. Singer: Daß ist beendet. Der Streit resp. die Aussperrung, woran zirka es eine Ausnahme iſt, liegt an Ihnen! Heiterkeit.) Es ist richtig, 700 Reberarbeiter beteiligt waren, hat runb acht Wochen gebauert. feld. Gestern morgen haben sämtliche Arbeiterinnen der letzten die augenblicklichen Zeuerungsverhältnisse laffen keine baldige Ab. Auf beiden Seiten ist der Kampf mit größter Bähigkeit geführt noch im Betrieb befindlichen Wäschefabriken die Arbeit nieber­schon die neuen Handelsverträge sorgen, trop der erhöhten Zahl der änderung eintrat. Am Dienstag tam es jedoch zu endgültigen bewilligt haben. hülfe erwarten; die Teuerung wird nicht aufhören, dafür werden worden, ohne daß während der ganzen Zeit eine wesentliche Ber  - gelegt. Ausgenommen sind nur vier Fabriken, die die Forderungen dann aus dem Auslande hereingelassenen Schweine. Es wäre dann gegenseitigen Verhandlungen vor dem Ginigungsamt, zu untersuchen, wie man auch den übrigen Arbeitern entgegenkommen beren Berlauf sich die Lohnkommission zu einer Reduzierung der tönnte, um nicht einseitig bloß einem Teil der Arbeiterschaft etwas ursprünglichen Forderungen bereit erklärte. Die Arbeitgeber machten zuzuwenden. unter Zugrundelegung eines weiteren dreijährigen Tarif­vertrages folgende Bugeständnisse: Berkürzung der täglichen Arbeits­geit von 10 auf 9% Stunden nach Ablauf des ersten Tarifjahres. Die Lohnerhöhung soll betragen für Baumarbeiter im ersten Jahr 47 Pf.( bisher 45 Pf.), im zweiten und dritten Jahr 50 Bf.; für Färber im ersten Jahr 43 Pf.( bisher 41 Bf.), im zweiten und britten Jahr 45% Pf.; für Zurichter, Bimfer, Dollierer und Schlichter im ersten Jahr einen Affordaufschlag von 5 Broz., bom zweiten Jahre ab zu der 9½ftündigen Arbeitszeit weitere 5 Broz. Schmaschenzurichter sollen erhalten im ersten Jahr pro Hundert 4,85 M.( bisher 4,75 2.), im zweiten Jahr 4,95 M. und im dritten Jahr 5 M. Den Hülfsarbeitern wurde ebenfalls eine geringe Lohnerhöhung, allerdings ohne nähere Sub­stantiierung in Aussicht gestellt. Die Gültigkeitsdauer des Vertrages wurde auf die Zeit vom 1. Oktober 1905 bis zum 1. Oktober 1908 Stadtv. Dr. Weyl( Soz.): Wir beantragen Ausschußbera- bemessen. tung. Sie alle kennen die Denkschrift der Rettungsgesellschaft mit Mit dem Ergebnis dieser Verhandlungen befaßte sich am ist leider zuungunsten der hiesigen Genoffent ausgefallen. Es ihren Vorschlägen behufs Uebernahme des Rettungswesens in die Dienstagabend im Marienbad  " eine vollzählig besuchte Bersamme haben erhalten: städtische Verwaltung. Wir teilen natürlich schon auf Grund lung der Streifenden und Ausgesperrten. Die Lohnkommission unferes Programms die Auffassung, daß das ganze Rettungswesen empfahl in Anbetracht der gegenwärtigen Situation die Annahme in die Regie der Gemeinde zu bringen ist. Die Vertretung der ber wenn auch nur minimalen Zugeständnisse, weil für diesmal Aerzteschaft und der Bevölkerung, soweit sie in dieser Gesellschaft auch bei weiterer Fortführung des Kampfes wohl taum mehr her­organisiert ist, ist im Prinzip zu der Auffassung gekommen, daß auszuholen sei. In der sehr lebhaften Debatte wurden von einer die Krankenversorgung munisipalisiert werden muß. Das ganzen Anzahl Redner die Zugeftändniffe als au geringfügig be­Rettungswesen ist ein außerst wichtiger Zweig des öffentlichen Gezeichnet und die Weiterführung des Kampfes empfohlen. Seftige sundheitswesens. Bei der bisherigen Entwidelung der Sache hat Borwürfe wurden auch gegen die Redaktion des Borwärts" er fich die Stadt ins eigene Fleisch geschnitten; fie behalf sich mit Sub- hoben, weil die Oeffentlichkeit über den so schweren Lohnkampf der ventionen, die bis auf 70 000. jährlich anwuchsen. Es ist hier Lederarbeiter durch das Blatt nicht genügend unterrichtet worden gekommen wie mit dem Kaiser Friedrich- Kinderkrankenhaus; die fei. Weitere Angriffe richteten fich gegen die Generalfommiffion, Einrichtung ist schließlich in finanzielle Bedrängnis geraten. Nach da diese es an der nötigen tatkräftigen Unterstüßung der Kämpfen­unserer Auffassung ist das Rettungswesen eine Sache der Gemeinden habe fehlen lassen. Nachdem noch wiederholt von der Lohn­fchaft, nicht privater Fürsorge, weil der gemeindliche Organismus fommission auf die boraussichtliche Nuslosigkeit einer Fortseßung die Schäden schafft, um deren Beseitigung es sich handelt. Auf dem des Kampfes hingewiesen worden war, fam es schließlich um Mitter. Merztetag in Freiburg   bekannte sich auch die Aerzteschaft zu dieser nacht zur geheimen Abstimmung. Für die Annahme der Zu Ueberzeugung. Der erste Schritt auf diesem Wege wird mit der geständnisse tourden 301 und dagegen wurden 224 Stimmen Borlage gemacht, deren Begründung durchaus für unfere Auf- abgegeben; 26 Stimmzettel waren ungültig. Damit war der vor fassung spricht. Es wird zugestanden, daß das Meldewesen von dem Einigungsamt stipulierte neue Vertrag angenommen und dem übrigen Rettungswesen schwer oder gar nicht zu trennen ist; der Streit gleichzeitig beendet. Die Wiederaufnahme der um so berechtigter erscheint also unser Standpunkt, das ganze Ret tungswesen zu verstadtlichen. Wenn in Zukunft das ganze daß keine neuen Arbeiter eher eingestellt werden dürfen, bevor nicht Rettungswesen von der Stadt übernommen werden soll, dann die Ausgesperrten sämtlich wieder an ihre alten Bläße gekommen brauchen doch später die Unfallstationen und Sanitätswachen sind. Godann wurde noch beschlossen, den Ausgesperrten je nach städtische Subventionen nicht mehr zu bekommen, namentlich nicht der Dauer ihrer Beitragsleistung einen Mietszuschuß in Höhe von die ersteren, die bloß den Interessen der Brauereien dienen( ider- 3, 6 und 9 M. aus der Lokaltaise zu zahlen. spruch.) Herr Dinfe follte doch wissen, daß die Unfallstationen unter der Maske der Humanität eingerichtet wurden, aber vor allem den Brauereien dienen. Barum erfahren wir aus der Vorlage nichts über die Ursache des Scheiterns der Verhandlungen zwischen Ge­sellschaft und Magistrat? Da muß der Magistrat gesprächiger

werden.

Stadtv. Ritter( Fr. Fr.): Die Angelegenheit muß eingehend geprüft werden und ist daher einem Ausschuß zu überweisen. Stadtv. Rosenow ist ebenfalls für Ausschußberatung und Tobt die fachliche und objektive Saltung der Dentschrift.

Stadtb. Sachs: Allmählich werden wir dahin kommen müffen, auch das Rettungswesen zu übernehmen, und es wird uns viel billiger als heute tommen und der heutige Wirrwarr wird fort fallen.

Ausschuß vor.

Im 1. Bezirk bei der Hauptwahl: Sozialdemokrat: 726 Stimmen, Gegner: 1111 Stimmen; bei der Stichwahl: Sozialdemokrat: 967 Stimmen, Gegner: 1430 Stimmen. Jm 2. Bezirk bei der Hauptwahl: Sozialdemokrat: 1233 Stimmen, Gegner: 1391 Stimmen; bei der Stichwahl: Sozialdemokrat: 1538 Stimmen, Gegner: 1701 Stimmen. Im 6. Bezirk bei der Hauptwahl: Sozialdemokrat: 688 Stimmen, Gegner: 746 Stimmen; bei der Stichwahl: Sozialdemokrat: 789 Stimmen, Gegner: 1034 Stimmen. Im 7. Bezirk bei der Hauptwahl: Sozialdemokrat: 531 Stimmen, Gegner: 623 Stimmen; bei der Stichwahl: Sozialdemokrat: 643 Stimmen, Gegner: 894 Stimmen. Gewählt im 1. Bezirk: Callam, Bollmann; im 2. Bezirk: Dr. Rotholz; im 6. Bezirk: Wöllmer; im 7. Bezirk: Jolenberg, fämtlich Liberale.

Arbeit soll am heutigen Freitag beginnen mit der Maßgabe, Letzte Nachrichten und Depefchen.

-

Achtung, Mafchinisten und Heizer! Laut Beschluß des Ver­bandsvorstandes ist Berlin   für den Zuzug von Maschinisten und Seizern so lange gesperrt, bis die aus den B. E...- Zentralen ausgesperrten Maschinisten und Heizer wieder in Stellung ge­bracht sind. Entgegen der Zusage des Generaldirektors Rathenau, alle Maschinisten und Heizer wieder einzustellen, find bis heute noch Birla 60 Mann ausgesperrt.

Wahlrechtsdemonftrationen.

Bofen, 23. November. Am gestrigen Bußtage fanden hier und in verschiebenen Ortschaften der Broving Straßendemonstrationen gegen das preußische Dreiflaffen- Wahlinstem statt. Die Demon­ftrationen trugen einen stark nationalpolnischen Charakter, verliefen aber ruhig.

Erbarbeiterstreik in Paris  .

Baris, 28. November. Mehrere tausend bei dem Bau der städtischen Untergrundbahn beschäftigte Erbarbeiter sind heute in den Ausstand getreten. Es heißt, daß auch die übrigen Erdarbeiter des Seinebepartements sich dem Ausstande anschließen wollen.

Bergarbeiterlos.

Der Tarifvertrag der Etuibranche ist nun endgültig bon beiden Barteien anerkannt worden. In der sehr zahlreich befuchten Mit­gliederversammlung der Etuiarbeiter, die am Mittwochvormittag im Gewerkschaftshaufe tagte, gab der Vertrauensmann Brude einen ausführlichen Bericht über den Verlauf der Verhandlungen Charleroi  , 23. November.  ( B. T. B.) In der Grube Gauffie vor dem Einigungsamt und teilte auch mit, baß der Berband Ber- bei Chatelineau wurden heute nachmittag brei Bergleute durch einen liner Gtuifabrikanten, der übrigens jest Heren Naise zum Vor: Gesteinsturz getötet. figenben gewählt hat, die Vorichläge des Einigungsamtes bereits anerkannt habe. In der Eistuffion, die dem Bericht folgte, Sprachen fich die meisten Redner und auch der Verbandsvorsitzende Sloth für Annahme des Tarifvertrages aus, der dann auch schließlich gegen 17 Stimmen von der Versammlung gutgeheißen wurde. Ferner wurde beschlossen, die Arbeit am nächsten Tage, also gestern, wieder aufzunehmen.

Stadtv. Dinie behält sich die Zurüdweisung von Unrichtig teiten, die sich Stadtv. Wehl habe zufchulden fommen lassen, für den Die Vorlage geht darauf an einen Ausschuß von 15 Mit­gliedern. Ein Eisenbahn- Unglüd in Ruffisch- Polen  . Die Neue Grünstraße ist in ihrem nördlichen Teile von Warschau  , 23. November.  ( W. T. B.) Auf der Warschau­Sr. 16 bis zur Wallstraße nur 11-11% Meter breit, südlich davon verbreitert sie sich auf rund 15 Meter. Die Verbreiterung des ersteren Mlave- Eisenbahn ist zwischen den Stationen Nasielsk   und Gonssoshn Teiles ist auch im Verkehrsintereffe notwendig geworden; es foll ein Berfonenzug mit einem Güterzug aufammengestoßen, wobei daher für die Ostseite eine neue Fluchtlinie festgesetzt werden. Gleich In unserem Bericht über den neuen Tarifvertrag ist infofern zeitig ist beabsichtigt, die alten Fluchtlinien des Hauses Wall. ein rrtum unterlaufen, als der Minimallohn für Tariftischler eine Anzahl Personen getötet und viele verwundet wurden Straße 92/93 an der Wall- und Neuen Grünstraße außer Gültigfett im ersten Jahre nach der Lehrzeit nicht auf 42 sondern auf 43 Bi. Der Streif ber Etuiarbeiter hat genau sechs zu feßen; die so zu gewinnende Fläche soll mit einer Schmudanlage feitgeicht wurde. bersehen werden. Wochen gebauert. Bekanntlich fand zu selben Zeit ein Streit der Eruarbeiter in Eisenberg statt, der jedoch mit einer Niederlage Madrid  . 23. November.  ( B. 5.) Der Kriegsminister hat endete. In ihrem Siegestaumel hatten die Eisenberger Fabrikanten einen Gefeßentwurf eingebracht, wonach ein Stredit von 21 Millionen thren Berliner   Kollegen ein Telegramm mit der Mahnung: Haltet gefordert wird, zweds Anschaffung von 200 Schnellfeuergeschüßen.

Auf Antrag von Dinse und Wallach geht die Vorlage nach furzer Besprechung an einen Ausschußz. Schluß gegen 9 Uhr.

-

Wahnsinn des Wettrüstens.

Berantw. Redakteur: Hans Weber, Marlin. Inseratenteil verantw.: Th. Glode, Berlin  , Druck u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u. Berlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SW. Hierzu 3 Beilagenu. Unterhaltungsblatt