es ein internationaler diplomatischer Brauch werden, sich in Thron- schönen Gruß" mit auf den Weg. Und drittens spielte sich die ganze tät anfangt, jo verden, so lange das Militär im Innern reden gegenseitig anzuflagen, so erscheint es so gut wie sicher, daß historische Begebenheit ab bereits vor vollen 13 Jahren, nämlich 1892. liegt, die Unkosten sicher gedeckt sein. Die Kommission muß nur in solchem politischen Wechselgesang die kriegerische Melodie und die also eingefrorenen und nach 13 Jahren aufgetauten dafür sorgen, daß die Vorlage recht bald erledigt wird. schließlich die Oberhand gewinnen würde.
Diese Bemerkungen sind ebenso scharf wie zutreffend. Welche Schlußfolgerungen ziehen mun daraus die Herren Barth und Genossen für ihren politischen Kurs? Das sagt furz und scharf in derselben Nummer der„ Nation" Herr Gerlach:
Mit der Parole:" Mehr Flotte!" ist es nicht getan. Flotte und Freiheit! das wäre die beste auswärtige Politik.
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Flotte und Freiheit!" Es war seit jeher der historische Beruf des deutschen Liberalismus, Berg und Tal zusammenbringen zu wollen. Wie weit sie damit gekommen sind, sieht man ja. Die Seufzer nach der Freiheit" bleiben eben ein leerer Hanch. Die Befürwortung des Flottenrummels hingegen ist eine Tatsache und einer der wichtigsten Posten in dem langen Sündenkonto des Frei
finns.
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„ Trompetentöne Münchhausens" werden jetzt dem Lesepublikum als neuester Beitrag zur Charakteristik der Sozialdemokratie" überbracht! Nun, man kann mit einer Paraphrase des Lassalleschen Wortes sagen: jedes Publikum hat die Presse, die es verdient.
Wir müssen uns bemühen, das Land nutzbar zu machen. Wenn die Mehrheit bereit zu sein scheint, den Bahnbau zu bewilligen, so wird die Kommission bald mit ihren Beratungen zu Ende kommen. Ich möchte wünschen, daß wir die Vorlage noch vor Weihnachten verabschieden.( Beifall.)
Die
Von einer
Abg. Lattmann( Wirtsch. Wg.) erklärt, daß die große Mehrheit seiner Freunde die Vorlage mit großer Freude begrüße. Die Partei bedauere aber, daß in der Denkschrift nicht genügende Unterlagen für die Beurteilung der technischen Ausführung des Bahnbaues gegeben seien. Die Staatsbeamtenbewegung, über die wir bereits vor ihrem Publifwerden berichten konnten, ist in der Tat, wie vorauszusehen geben, das Terrain für den Bahnbau unentgeltlich herzugeben, und Geh. Rat Seis : Die Kolonialgesellschaft hat die Zusage ge= war, intensiver geworden. Auf Triest und Graz find Wien und sie ist auch gewillt, eine Landspekulation zu verhindern. Brag gefolgt. Diejenigen vier Städte Desterreichs also, Kolonialverwaltung steht auf dem Standpunkt, unter allen UmKonfessioneller Hochschulkonflikt. Darmstadt ist, wie die sich in einer Gärung, die früher oder später zu die den größten Beamtenstand aufzuweisen haben, befinden ständen die Landgesellschaften zu Gegenleistungen für die Wert" Frantf. 3tg." meldet, ebenfalls ein konfessioneller Hochschulkonflikt widerstands resp. Streitbewegung führen muß. Am Gärung, die früher oder später zu einer steigerung ihres Besitzes heranzuziehen.( Beifall rechts.) ausgebrochen. Der Senat der Technischen Hochschule hat die von heutigen Sonntag findet in Graz eine Versammlung statt, in der Beratung in der Budgetkommission einverstanden. Abg. Erzberger( 3.): Meine politischen Freunde sind mit der der Studentenschaft im Sommer im Sinne der Charlottenburger ein endgültiger Entschluß gefaßt werden soll. Ein Hauptbeteiligter Kriegsvorlage fann feine Nede sein, zumal die Abendblätter melden, Beschlüsse gefaßte Resolution abgelehnt. Darauf löste sich gestern der Betwegung teilt darüber unserem Korrespondenten folgendes mit: daß alle Feindseligkeiten im Hereroland jetzt eingestellt seien. abend in einer Sitzung der Studentenschaft der Ausschuß auf; es wurde eine Kommission gewählt zur Neuabfassung der Sazungen.- ,, Während überall eine Lohnsteigerung zu bemerken ist, fann Staatssekretär Frhr. v. Richthofen : Die Bahn Swakopmundbei den Postbeamten davon nicht nur keine Rede sein, Windhut ist das glänzendste Geschäft, das wir jemals mit KolonialEine Abänderung des Landtagswahlgefehes in Sachsen- Weimar sondern die Entlohnung wurde gerade bei den schlecht bahnen gemacht haben. Aufs energischste muß ich Protest erheben fchlägt die Regierung dem Landtage vor. Daß es sich bei der ge= bezahlten Hülfsbeamten durch die Einführung einer so- gegen die Behauptung, daß Dr. Stübel den General v. Trotha nicht planten Aenderung nicht um eine Umgestaltung des veralteten genannten„ nenen Kategorie" noch um 20 bis 40 Prozent gedeckt hätte Systems und um eine Beseitigung der Brivilegiertenwahlen handelt, herabgedrückt! Verschiedene Zusammenkünfte im Ministerium ist in Anbetracht der bekannten Rückständigkeit der weimarischen hatten kein Resultat, und so läßt sich erwarten, daß auch die Regierung selbstverständlich. Die Abänderung ist lediglich aus Postbeamten mit dem passiven Widerstand antworten werden. Bequemlichkeitsrücksichten im Interesse der Geldleute geplant, die als Durch die Verlangsamung in der Arbeit würde bereits innerhalb fogenannte„ Taufendtalermänner" bisher in einem Wahltermin ihre weniger Tage ein derartiger Zustand geschaffen werden, daß die fünf Abgeordneten direkt wählten. Künftighin sollen weitere Reisen, Regierung zur Nachgiebigkeit gezwungen wäre. Allerdings ist die längeres Verweilen im Wahllokal bei starkem Gedränge vermieden Inszenierung eine überaus schwierige, da die Beamten und Diener gar nicht oder nur ganz lose organisiert sind. Die Bewegung Sarf nicht übersehen werden, denn sie macht ein bedeutsames Symptom im Lohukampfe aus."
werden.
Wahlrechtsdemonstrationen in Sachsen . Morgen, am Sonntag, finden in Dresden sieben von unserer Partei einberufene Protestversammlungen gegen die Stellung des Landtages und der Regierung zur Wahlrechtsreform statt. Die Polizeidirektion hat, wie telegraphisch gemeldet wird, den Einberufern der Versammlung er öffnet, daß sie mit aller Entschiedenheit einschreiten werde, wenn die Agitation in eine Straßendemonstration ausarten" sollte.
Kossuth erklärt sich.
Abg. Ledebour( Soz.):
halten, und er hat mit allgemeinen Redensarten auf meine AusGeheimer Rat v. Gollinelli hat uns eine schöne Tischrede ge= führungen geantwortet. Ich bin der Meinung, daß eine Klarstellung der Verhältnisse in den Kolonien besser ist, als eine wahnwißige Selbsttäuschung. Das Land in Südwestafrika wird niemals die dafür aufgewendeten Kosten zurückzuzahlen in der Lage sein. Sehr interessant war mir, von einem der Regierungsvertreter zu hören: Wie die Bahn gebaut werden soll, darüber haben wir uns den Kopf noch nicht zerbrochen.( Heiterkeit.) In acht Monaten soll die Bahn hingeworfen werden mit Rücksicht auf den Krieg. Monate dauern wird?
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der zusammengewürfelten bürgerlichen Koalitionsparteien zur NiederKossuth, der Führer der ungarischen Unabhängigkeitspartei unda, glauben Sie denn, daß der Aufstand noch acht ringung der Boltsrechte, hat sich wieder einmal erklärt". Mit großem Pathos und Trommelschlag verkündete der Herr, daß, wenn Der Landtag Schwarzburg- Rudolstadts ist heute aufgelöst worden. der Monarch das allgemeine Wahlrecht wirklich ernst haben will, so Die Regierung des Ländles forderte eine Erhöhung der Kameral - soll er erst jene Regierung beseitigen, die eine ganze Reihe Verfassungsrente des Fürsten um 32000 m. Bei der heutigen Abstimmung brüche begangen hat.(!) stimmten die acht sozialdemokratischen Abgeordneten gegen diese Forderung. Drei bürgerliche Abgeordnete enthielten fich der Abstimmung und vier stimmten dafür. Staatsminister Freiherrr b. d. Nece erklärte darauf den Landtag für aufgelöst.- Friedensverhandlungen mit den Hereros.
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400 Mann. Schon vor Monaten hat dieser Herr mit Herrn v. Trotha Was sind das für kriegführende Mächte? Morenga hat ganze verhandelt, aber diese Verhandlungen find ich wiederhole es unterbrochen durch den Reichskanzler. Nun hat sich der Herr Staatssekretär soeben mit Entrüstung gegen Herrn Erzberger gehabe ich ihm denn nicht genug Tatsachen angeführt? Warum hat wandt und ihm vorgeworfen, er hätte feine Tatsachen gebracht. er darauf keine Antwort gegeben? Wenn das Telegramm gefälscht beantworten Sie mir meine Frage. Warum hat der Reichsist, genügt doch ein Wort, dann glauben wir alle cs. Bitte, nun tanzler den Frieden mit Morenga verhindert? Warum hat Herr v. Trotha zum Meuchelmord aufgefordert? Darauf hat Oberst Deimling geantwortet: Gestatten Sie mir, daß ich Ihnen zwei Striegsgeschichten erzähle!" Seine Entrüstung über die Vorfälle, die er dann berichtet hat, teile ich vollkommen. Ist denn das aber eine Rechtfertigung dafür, daß wir in gleicher Weise Krieg führen? ( Widerspruch und Gelächter rechts.) Ich habe weder dem Sinne noch dem Ausdrucke nach gesagt, daß unsere Soldaten die Einge= borenen mit Glacéhandschuhen anfassen sollen, aber unsere Soldaten sollen nicht zu barbarischen Sitten erzogen werden, sie sollen nicht zum Meuchelmord aufgefordert werden, wie es dort geschehen ist. Das muß zu Greueltaten führen.( Zuruf rechts: Rußland!) Ja, allerdings sind da auch Greueltaten genug von Ihren Gendarmen vorgekommen, sind doch einer Jüdin bei lebendigem Leibe die Arme abgefügt worden. Daß Grausamkeiten in dem Kampf gegen die Hereros vorgekommen sind, haben wir, aus den Berichten von dort erfahren. So war es auch in China , wo die Leute von einer Stelle, von der man wirklich etwas anderes erwarten sollte, aufgeheßt worden waren, sich wie die Hunnen zu benehmen.( Hört! hört! bei den Sozialdemokraten.) Wenn Herr v. Deimling die ob wir verlangen, daß die Eingeborenen mit Glacéhandschuhen Vorwürfe gegen Herrn v. Trotha mit der Redensart beantwortet, angefaßt werden sollen, so verlangen wir von deutschen Soldaten, daß sie überall, wo sie zur Kriegsführung gezwungen sind, die Gesetze der Zivilisation beobachten( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) und davon ist v. Trotha abgewichen. Es ist eine Grausamkeit, daß er die Frauen und Kinder in den Dursttod ge= trieben hat. Herr Oberst, billigen Sie das?( Oberst Deimling: Deutschland hätte sich auch nicht mit der Trothaschen Aus- reitete jein Miniſter- Stabinett eine sinnige Ovation, indem es de- ein Zeichen der Berrohung durch die Kriegsführung, damit kommen Dem faum von seiner Brautschau zurückgekehrten Alfons be- Jawohl, vollständig! Große Unruhe: Hört! hört! links.) Das ist rottungsstrategie beladen. Mit der Neubildung des Ministeriums wurde Sie unter die Hottentottenmoral herunter!( Sehr richtig! bei den Höchst bedenklich ist an der Meldung Lindequists die Be- missionierte. Moret betraut. merkung, daß man auch jetzt noch auf eine strenge sezung: Ministerpräsident Moret, Minister Das neue Kabinett hat folgende Zusammen- Sozialdemokraten.) Wir haben ja hier vor einigen Tagen gehört, des Innern daß man denjenigen, die den Glanz der Krone anzutasten wagen, Bestrafung der Verbrecher und Rädelsführer" Romanones, des Aeußeren Herzog v. Almodovar, mit Snüppeln den Schädel einschlagen soll. Ich glaube, einer solchen nicht zu verzichten gedenke. Nachdem man mindestens 40000 Striegsminister General de Lugue, Finanzminister Salva Lappalie wegen würden die Hottentotten nicht so vorgehen.. Hereros in den Tod, darunter viele tausend unschuldiger dor, Minister der öffentlichen Arbeiten Gasset , des Unterrichts( Heiterkeit.) Die Verruchtheit zeigt sich bei allen AusrottungsBeiber und Kinder in den grausigen Tod des Ver- Santamaria Paredes, der Justiz Garcia Prieto, triegen, das haben wir bei den Engländern den Buren gegenüber schmachtens, getrieben hat, sollte man doch endlich auf der Marine Admiral Caucal. gesehen, neuerdings auch in Belgien . Wir wollen nicht, daß Deutsch weitere Rache verzichten! Zumal, da man doch gar nicht Die Herren haben dem 19 jährigen Könige sofort den so- land so verfährt, wie König Leopold von Belgien, der sich zum hoffen kann, die Hereros in den Missionslagern zu sammeln, genannten" Treueid" geleistet und zusammen mit ihrem jungen Handlanger schamlosester Brutalitäten gemacht hat.( Unruhe rechts. hoffen kann, die Hereros in den Missionslagern zu sammeln, Gebieter in einem Ministerrat das„ Arbeits"-Pensum festgelegt. Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) Diefelbe Entwickelung hat ivenn jedem von ihnen das Standrecht droht! Denn daß Nun kann die volksfeindliche Politik mit frischen Kräften fortgesetzt sich überall gezeigt, wo europäische Soldaten und Beamte für die man den Hereros nichts von diesen Rachegelüften mitgeteilt werden. Ausbeutungspolitik tätig waren, das ist der Fluch, der sich an die habe, daß man sie mit Arglist in die Schlinge des Galgens Kolonialbestrebungen geheftet hat.( Sehr richtig! bei den Soziallocke, können wir doch nicht annehmen! Ob nicht demokraten.) endlich auch das" christliche" Zentrum, der heilige Paasche und all die anderen gesalbten Vertreter der christlichen Nächstentiebe im Reichstag der kolonialen Blutarbeit Einhalt gebieten werden?!-
Bisher war die Regierung bei Kossuth und Konsorten nicht verfassungswidrig; solange die Regierung die elementarsten Forderungen und Versammlungsrecht der Arbeiterschaft ins Bereich der Märchen der Arbeiterschaft schnöde zurückgewiesen hat, solange das Vereinsgehörte, solange die sozialistische Presse Tag für Tag fonfisziert und die Arbeiterbewegung mitunter im Blute erstickt wurde, solange Amtlich wird vom heutigen Tage gemeldet: war die Regierung niemals verfassungswidrig! Erst als das Regime feine Kraft an den Preßerzeugnissen der Chauvinisten mit Gouverneur v. Lindequist meldet unter dem 30. November, Erfolg erprobte und als es das allgemeine Wahlrecht, statt des daß der Widerstand der Hereros gänzlich gebrochen elendesten aller Wahlsysteme, das progressive Besteuerungssystem, den sei. Er habe daher angeordnet, daß bis auf weiteres die mili- unentgeltlichen Volksschulunterricht und andere radikale und durchaus tärischen Operationen im Hererolande, insbeson- bürgerliche Reformen verwirklichen will, ist blößlich die Verdere die Aufhebung von Hererowerften durch Patrouillen, einfassungswidrigkeit" zu fonstatieren! zustellen seien. Durch diese Maßnahme würde jedoch Wir sind nun also bei einem ganz sonderbaren Schauspiel andie strenge Bestrafung der Verbrecher und Rädelsführer nicht gelangt. Die Regierung ist radikaler als die„ Volks" berührt. An den Orten Omburo und Dtjiheinena seien Lager zur bertretung! Die Regierung ist wie sie sagt festen Willens, Sammlung der noch im Felde befindlichen Eingeborenen unter ihr Programm nach Zusammentritt des Reichstages fofort zur Be der Aufsicht von Missionaren eingerichtet worden. Den Hereros ratung vorzulegen, und eine Kaste von Privilegierten stemmt sich seien die vorstehenden Maßnahmen durch eine in zahlreichen mit aller Kraft dagegen. Das Volk begehrt Einlaß in die VolksEremplaren verbreitete Proklamation bekanntgegeben worden. vertretung, die Regierung will ihm dazu verhelfen, aber die darin Die Kunde, daß der Widerstand der Hereros völlig ge- Befindlichen halten die Türe fest verschlossen! brochen sei, haben wir nun schon seit Jahr und Tag ver- Jedenfalls hat das ungarische Proletariat seine Kraft auf der nommen, diese Botschaft des neuen Herrn in Südwestafrika ganzen Linie entfaltet und ist gesonnen, die weitgehendsten Opfer für ist also keineswegs etwas Neues. Bedeutsamer ist die seine Rechte zu bringen. Meldung, daß die Strafjagden auf die versprengten Herero- nuß fallen! Es gibt heute mur eine öffentliche Meinung, und die Das Klassenparlament, das Hippodrom der feudalen Grafen, banden nunmehr eingestellt werden sollen und Vorkehrungen heißt: Heraus mit dem allgemeinen Wahlrecht! Stemmen fich die getroffen sind, diese gehezten Reste der einst zahlreichen Nation Cliquen- Herrscher nur noch eine furze Zeit dagegen, so werden sie in Konzentrationslagern zu sammeln. Hätte man nach den mit dem eisernen Besen des allgemeinen Unwillens hinweggefegt. Kämpfen am Waterberg bereits diese Maßnahmen getroffen, so hätte man nicht nur der ohnehin so dünnbevölkerten Kolonie ihre eingeborene Bevölkerung erhallen, sondern
Der gesunde franke Mann.
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Also so weit ist es gekommen, daß ein deutscher Oberst, an hatten. Die vereinigten Mächte haben sich mit ihrer Flotten- ist, eine solche Infamie verteidigt! Nichts ist beweisender für die Es scheint wirklich so kommen zu sollen, wie wir vorausgeahnt dessen persönlicher Tapferkeit und Ehrenhaftigkeit nicht zu zweifeln Demonstration" so verfahren, daß sie alle miteinander heilfroh Scheußlichkeit der Kolonialkriege, für die Demoralisation unferes wären, wenn sie die dumme Geschichte erst wieder hinter sich hätten. Volkes durch die Kolonialpolitik. Es ist höchste Zeit, daß endlich ein Der offizielle Telegraph bezeichnet die Stimmung der beteiligten Ende gemacht wird mit dieser nichtswürdigen Kolonialpolitik. Mächte als„ apathisch"! Italien soll bereits offen erklärt haben,( Lebhafter Beifall bei den Sozialdemokraten.) daß es jeder Aktion abgeneigt sei, die über Mytilene hinausreiche.
Eugen Richter hat, wie die Freie Deutsche Preffe" mitteilt, das Mandat für das Abgeordnetenhaus nieder gelegt, gedenkt aber das Reichstagsmandat noch zu behalten, um eventuell an wichtigen Abstimmungen des Auch mit dem Sultan von Marokko haben die Großmächte Reichstags teilnehmen zu können. Die Ausübung eines Doppel- nicht viel Glück. Wir hörten letztens, daß die längst geplante mandats aber sei ihm, wie er seinem Wahlfomitee mitteilt, für Marokko - Konferenz endlich am 15. Tezember 1905 stattfinden solle. absehbare Zeiten nach seinem derzeitigen Gesundheits- Dann wurde mitgeteilt, auf Ersuchen des Sultans von Maroffo sei 3ust and unmöglich.- die Konferenz auf den 20. Dezember verschoben. Nunmehr hat Ein luftiges neues Schauermärchen über das alte Thema von Ministerpräsident Rouvier am Freitag im Ministerrate verkündet, der Verwendung der Arbeitergroschen" geht in diesen Tagen wieder der Zusammentritt der Marokko - Konferenz in Algeciras solle bis durch die bürgerliche Presse vom Schlage der" Post". Es wird darin Anfang des Jahres 1906 hinausgeschoben werden, ,, weil die Vertreter des Sultans nicht rechtzeitig bis Mitte im Stile der bekannten Elaborate des Reichsverbandes" zur VerDezember eintreffen können."(!?) nichtung der Sozialdemokratie erzählt, daß der Parteisekretär und ehemalige Tischlergeselle, der Reichstagsabgeordnete für Magdeburg . Tage noch vom türkischen und vom maroffanischen Sultan ganz Da bekommen die europäischen Großmächte auf ihre alten fannkuch, beiläufig bemerkt, Schwiegervater des in der Vor- Heilsamen Unterricht im Hornberger Schießen.- wärts"-Affäre vielgenannten Redakteurs Ströbel, für die Uebersiedelung von seinem bisherigen Wohnsitz Kassel nach der Reichshauptstadt die nette Summe von 1500 M. liquidiert hätte, während die wirklichen Ausgaben doch wohl faum den dritten Teil betragen haben."
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Bei dieser Gelegenheit" wird noch eine ähnliche Hintertreppengeschichte von einem nicht mit Namen genannten Genossen erzählt, der sich einmal einige Tage in Berlin in einem erstklassigen Hotel" aufgehalten haben soll.
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Abg. Graf Arnim( Rp.) freut sich über die Vorlage: Der Abg. Erzberger sollte doch mehr Vertrauen in die Regierung seben. Die falsche Sparsamkeit hat uns schon genug Opfer an Gut und Blut gekostet.
Nach kurzen Bemerkungen der Abgg. v. Böhlendorff ( t.) und Erzberger( 3.), der weitere Enthüllungen beim Etat in Aussicht stellt, bemerkt Staatssekretär Frhr. v. Richthofen, daß zwischen dem Serrn Reichskanzler und dem General v. Trotha niemals ein be= fonderer Depeschenwechsel stattgefunden habe. Es seien Mißverständnisse darüber entstanden und verbreitet worden.
Abg. Ledebour( Soz.) beantragt Vertagung der Debatte, um dem Abg. Erzberger Gelegenheit zu geben, seine Enthüllungen vorzubringen. Präsident Graf Ballestrem bezweifelt die Zusammengehörigkeit der Erzbergerschen Enthüllungen mit der Vorlage. Nachdem sich Abg. Erzberger in demselben Sinne ausgesprochen geschlossen und die Vorlage der Budgetkommission hat, wird unter Ablehnung des Antrages Ledebour die Debatte überwiesen.
Hierauf vertagt sich das Haus.
Nächste Sizung: Mittwoch 1 Uhr mit der Tagesordnung: Etat, Flottenvorlage, Reichsfinanzreform unter Reservierung einer befonderen Beratung von Bier- und Tabaksteuer. Schluß 6% Uhr.
Parlamentarifches.
Sozialdemokratische Initiativanträge. Die fozialdemokratifdje Fraktion hat gestern 16 Initiativanträge beim Reichtage eingebracht. Neun von diesen Anträgen betreffen das Arbeitsverhältnis aller Arbeiter und einzelner Arbeiterkategorien. Der erste Antrag ist ein Gefeßentwurf zur Regelung des Rechtes der Versammlung und Bereinigung und des Rechtes der Koalition. Eine Resolution zielt auf Borlegung eines Gefeßentwurfes über den Achtstundentag ab. Das Vertragsverhältnis der Bergarbeiter und das Knappschaftswesen wird durch drei aus der vorigen Session übernommene Anträge geregelt. Zur Abhülfe gegen den Mißbrauch des Eigentums an den Ein
Solche Pfarrerstöchingefchichten ernst zu widerlegen", hieße ja Abg. Schrader( frs. Vg.) will sich wegen der vorgerückten den für ihren Klatsch pro Zeile bezahlten Hanswursten der Stunde furz fassen: Meine politischen Freunde haben stets auf die Sozialistentöterei zu viel Ehre erweisen. Aber ein Pröbchen sei Schwierigkeiten der Kolonialpolitit hingewiesen, die jetzt auch von hier angeführt, schon wegen seines unfreiwilligen Humors. der anderen Seite anerkannt wird. Wir erkennen aber an, daß Der Genosse und ehemalige Tischlergejelle" Pfannkuch soll bei der Kolonialdirektor tüchtig gearbeitet hat, wenn er auch nicht alles feinem Umzug von Kassel nach Berlin 1500 Mark Proletarier hat erreichen können. Der General v. Trotha und unsere Truppen groschen als Umzugskosten eingesteckt haben. Nun ist Ge- haben keine Grausamkeiten begangen, sondern sich einer zibilisierten nosse Pfannkuch niemals von Kassel überhaupt nach Berlin gezogen. Truppe würdig erwiesen. Es ist natürlich notwendig, daß die Zweitens als er aus Kassel nach Hamburg gezogen ist, um die Stelle Autorität der Deutschen aufrecht erhalten bleibt. als Redakteur der„ Neuen Tischlerzeitung" zu übernehmen, da erhielt Die Ausführbarkeit der Bahn ist keine Frage. Im ganzen er vom Holzarbeiterverband an Gehalt gauze 180 Reichsmart steht die Betriebsfähigkeit fest, besonders da die Firma Lenz auf geweiden der Erde ( durch Stillegen von Zechen usw.) und gegen monatlich und als Umzugskosten von den Kasseler Genossen einen diesem Gebiete ja besonders Tüchtiges leistet. Was die Rentabili. Bas Durcheinander der deutschen Berggefezgebungen wird ein cin
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