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Antwerpen , 24. September. Hier fanden gestern zwei Erkrankungen an Cholera und drei Entlassungen aus dem Hospital statt; acht Kranke befinden sich noch daselbst.
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morgen ab der Personen- und Gepäckverkehr aus fanitären Rück- typhus verstorben. Gestern Abend gegen 9 Uhr verschied der erst| Garnison , der mit seinem Adjutanten einen Morgenritt durch sichten bis auf Weiteres eingestellt. am Freitag Vormittag von Plögensee eingelieferte Bootsmann den Forst unternommen, dabei beobachtet. Heinze hatte einen Amsterdam , 23. September. Der Bürgermeister macht Jarodi. Derselbe ist, wie nunmehr festgestellt ist, erst am Morgen Sozius gehabt, den gleichfalls in Brig anfäffigen Handelsmann bekannt, daß an Bord eines am 21. d. von Hillogom abgegangenen der Einlieferung von Oranienburg aus mit dem Fahrzeug, auf Klingbeil, der bald, nachdem H. einen mächtigen Hirsch geschossen, und gestern hier eingetroffenen Schiffes drei Erkrankungsfälle welchem er diente, in Plößensee angekommen und da bei 3. die mit einem Breat erschien und nun in Gemeinschaft mit dem vorgekommen sind, bei denen es sich wahrscheinlich um asiatische Cholera sehr start auftrat, so fonnte mit Sicherheit angenommen Malermeister die Jagdbeute auflud. Beide sind in das Gefängniß Cholera handle. Zwei von den Erkrankten feien bereits ge- werden, daß die Infizirung nicht an letztgenanntem Orte, sondern des Amtsgerichtes zu Charlottenburg überführt worden. storben. Bei Varit ist an Bord eines auf der Fahrt von schon mehrere Tage vorher( auf dem Havelflußgebiet wahrscheinHertogenbusch nach Ruhrort befindlichen Schiffes ein Cholera- lich) erfolgt ist. Die Cholera asiatica ist ferner gestern Nach- Der Zigeunerhauptmann Petermann ist bei dem Land Todesfall vorgekommen. mittag bei dem schon seit einigen Tagen in dem genannten rath des Niederbarnimer Kreises behufs Naturalisirung und AufAmsterdam, 24. September. Auf einem hier einlaufen- Baracfenlazareth internirt gewefenen 20jährigen Schiffer Friedrich nahme in den preußischen Unterthanenverband vorstellig geden Dampfer wurden Cholera- Erkrankungen festgestellt, 2 Todes- Dannenberg ausgebrochen; doch scheint die Erkrankung nur eine worden. Das Gesuch des Weißenseers Zigeunerbarons wurde infälle sind darauf vorgekommen. leichte zu sein. In steter Befferung begriffen befinden sich der 15jäh- dessen dieser Tage abschlägig beschieden, weil weder durch den Rotterdam , 24. September. Der Rheindampfer„ Gis- rige Woytkowski, Keller Lange, Bartolfen, sowie Schiffer Dannenberg Petenten selbst noch durch die Behörde festgestellt werden konnte, berta" brachte 2 Choleratranke an Bord nach hier. der Weltere, das Befinden der Uebrigen ist unverändert. Ein welchem Staate Petermann bis jetzt angehört, resp. wo derselbe Brüssel , 24. September. Die Cholera nimmt in den geliefert wurden in den letzten 24 Stunden bis heute Vormittag geboren und ortsansässig gewesen ist. Vorstädten an Heftigkeit zu; gestern wurden 17 Erkrankungen 11 Uhr 10 choleraverdächtige Personen, der Bestand Kranker und und 5 Todesfälle gemeldet. Brüssel selbst ist cholerafrei. Verdächtiger in Moabit beträgt 59 Personen. Polizeibericht. Am 22. d. M. Vormittags fiel ein zehnAuf Requisition der Verwaltung dieses Krankenhauses sollte der Eigenthümer des jähriger Knabe beim Rudern auf der Spree , unweit der GoßKahnes, auf welchem der verstorbene Jarocki diente, eingeliefert mittags wurde im Landwehr- Kanal, unweit der Admiralbrücke, fowski Brücke, ins Wasser und ertrant. Am 23. d. M. Vorwerden, sowie dessen aus Frau und 4 Kindern bestehenden milie. Bis jetzt, alfo nach 24 Stunden, sind diese Cholera- Die Seiche einer unbekannten, etwa 50 Jahre alten Frau und verdächtigen aus Plöhenfee noch nicht eingetroffen. Dieſe ſechs etwa 30 Jahre alten Mannes angefchwemmt. Als ein Zahnvor dem Hause Kottbuser User 16 die Zeiche eines unbekannten, Personen werden nunmehr zwangsweise nach Moabit überführt Gegenüber der von mehreren Blättern aus Lissabon vom werden, der Kahn befindet sich bereits, wie soeben gemeldet wird, techniker in dem Zahnatelier Oranienstr. 175 eine Spirituslampe 23. d. Mts. gebrachten Meldung, daß an Bord des dort aus unter Quarantäne. unvorsichtiger Weise anzündete, explodirte dieselbe. Er erlitt Hamburg eingetroffenen Dampfers Reichstag " acht Todesfälle hierbei an den Armen so schwere Brandwunden, daß er nach an Cholera vorgekommen feien, wird von dem Berliner Vorstande Nach§ 11 der Gerüstordnung vom 14. September 1885 dem Krankenhause Bethanien gebracht werden mußte. Vor der deutsch - oftafrikanischen Gesellschaft mitgetheilt, auf ergangene sind die bei den Stangengerüsten benutzten Streichstangen dem Grundstück Tempelhofer Ufer 4 fiel ein 12 jähriges MädAnfrage sei von Lissabon die Rückantwort erfolgt: Reichstag , burch Kreuzbänder von Strängen zu befestigen und gegen den chen beim Spielen in den Landwehr- Kanal, wurde jedoch von Im Mittwoch 21. September weitergegangen, an Bord Alles wohl." Erdboden abzusteifen. Die Absteifung hat von Streichstange zu vorübergehenden Personen noch lebend herausgezogen. Christiania , 24. September. Die dänischen Häfen sind Streichstange bis zum Erdboden auf ein festes Unterlager zu er- Thiergarten, in der Nähe der Klopstockstraße, versuchte Abends für cholerafrei erklärt worden. folgen. Es ist die Wahrnehmung gemacht worden, daß diese ein unbekannter, etwa 28 Jahre alter Mann sich durch Schüsse Petersburg , 24. September. Nunmehr werden auch Vorschrift häufig nicht beachtet wird, daß die Streichstangen viel aus einem Revolver in die Brust zu tödten. Er wurde bewußtlos aus Riga und Bolderaa Erkrankungen an der Cholera gemeldet. mehr anstatt abgesteift, in unzulässiger Weise nur durch Knappen nach der Charitee gebracht.- Am 23. d. M. fanden zwei kleine Bis zum 21. d. M. inkl. sind 16 Personen an derselben erkrankt unterstützt werden. Da hierdurch bereits au wiederholten Malen Feuer statt. und 8 gestorben. Unfälle verursacht wurden, so sind die Polizei- Organe neuerdings angewiesen worden, auf die Befolgung dieser, sowie der übrigen Vorschriften der erwähnten Gerüstordnung streng zu achten, die Benutzung unvorschriftsmäßiger Gerüste bis nach erfolgter Abstellung der Mängel zu verhinbern und gegen die Zuwiderhandelnden Strafanzeige zu erstatten.
Paturages, 24. September. 15 Erkrankungen und 10 Todesfälle an Cholera waren gestern hier zu verzeichnen; die Epidemie nimmt zu.
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New York , 23. September. Der Dampfer, Suevia" und die Kajütenpaffagiere des Wyoming " sind aus der Quarantäne entlaffen worden. Der Dampfer„ Germania" ist heute hier an gekommen; an Bord ist Alles wohl. Ein weiterer CholeraTodesfall ist heute in New- York selbst vorgekommen.
Nach einer aus Guatemala in New- York eingelaufenen amtlichen Mittheilung find alle atlantischen Häfen Guatemalas wegen der in Europa herrschenden Cholera für europäische Schiffe gänzlich geschlossen worden.
Tokales.
Freifinn im Rathhaus! Nur im Einverständniß mit der vorgesetzten Behörde hat der freifinnige Stadtverordnete sein Mandat auszuüben. Das ist die neueste Kundgebung des Freifinns durch den Mund seines Hauptwortführers im Rothen Hause, des Stadtverordneten- Vorstehers Dr. Stryck.
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Gerichts- Beitung.
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Theater, welche am Freitag stattfand, war bereits von der Dum fe eine Auflage wegen Bergehens gegen das Nahrungs Die Aufführung von Kein Süsung" im Thomas- Eine recht grobe Weinplantscherei hat dem Destillateur Benfurbehörde inhibirt worden. Diese war nämlich der Meinung, mittelgefeß zugezogen, welche gestern vor ber 123. Abtheilung des daß es sich um die Bearbeitung des Reuter'schen Gedichts handle, Schöffengerichts gegen ihn verhandelt wurde. Der Angeklagte welche auf der Freien Boltsbühne" zur Aufführung gelangte machte durch die Zeitungen bekannt, daß in seinem, in der Kaiserund das sich streng an die Reuter'sche Dichtung hielt. Erst als Wilhelmstraße gelegenen Geschäft guter Rothwein für eine Mart fich die Polizei überzeugte, daß die Junkermann'sche Bearbeitung, die Flasche zu haben fei. Der Polizei war es aufgefallen, daß welche schon vor 12 Jahren im Nationaltheater gegeben war, in letzterer Beit auffallend viel billiger Wein, theils auf dem porlag, gestattete die Bensurbehörde die Aufführung. Eine Auktionswege, theils unter der Hand vertrieben wurde. Es Bühnenaufführung, welche sich der Reuter'schen Dichtung treu wurde deshalb eine Flasche Rothwein aus dem Geschäft des anschloß, ist also auch heute noch auf öffentlicher Bühne un- Dumce entnommen und dem Gerichtschemiker Dr. Bischoff zur möglich. Untersuchung übergeben. Dieser begutachtete im gestrigen Termine, daß der sogenannte Rothwein, der mit der stolzen Marte Die Volks- Kaffeehäuser scheinen in eigenthümlicher Praxis Chateau Larose" versehen war, als ein werthloses, ungenießden Wohlthäter" zu spielen. So wurde in einem Bolts- Kaffeehaus bares Gemisch bezeichnet werden müsse. Es sei ja nicht zu bevon einem Kaffeegast, der eine Zeitung lesen wollte, verlangt, streiten, daß Wein zur Herstellung des Getränks Verwendung ge Der Stadtv. Singer interpellirte den Vorsteher in der letzten, daß er 10 Pf. als Pfand hinterlege. In einem anderen Kaffee- funden habe, es sei aber ein solcher gewesen, der durch trok des Singer'schen Gegenantrages unter Ausschluß der Deffent hause zog ein Gast ein Stück trockenes Brot hervor, um es zum Essigsäurebildung verdorben war. Um den fragenden, lichkeit abgehaltenen Stadtverordneten- Versammlung darüber, ob Kaffee zu essen. Es wurde ihm dieses mit dem Bemerken ver- fauren Geschmack etwas aufzuheben, habe man ein es wahr sei, daß er eine Konferenz mit dem Oberpräsidenten boten, daß wenn er etwas zum Kaffee essen wolle, er es sich im Gemisch von Zuckerlösung und Spiritus gemacht und drei Theile Dr. Achenbach über die Oberbürgermeister- Wahl gehabt habe. Lokal selbst zu kaufen habe. Derartige Vorkommnisse sind wohl des verdorbenen Weines mit zwei Theilen der Mischung versetzt. Der freifinnige Dr. Stryck gerieth hierüber so außer Faffung, geeignet, dem Arbeiter den Besuch dieser Kaffeehäuser zu ver- Es sei dadurch ein widerlich füß- faurer Geschmack entstanden. daß er mehr zugestand, als in der Frage enthalten war. Er fei leiben. Der Angeklagte behauptete, daß er sich bei dem Verkaufe der vom Oberpräsidenten, den er als den Chef der Stadtverordnetenfraglichen Flasche Wein nur eines Mißgriffs schuldig gemacht Versammlung betrachtet, eingeladen worden, und dieser Ein Babarsti, Kl. Auguststraße 6, wohnhaft, die an der Cholera gefüllt, die nur als Dekoration für das Schaufenster dienen Ungemein intereffirt die Erkrankung der Handelsfrau habe. Er habe mehrere Flaschen mit einer gefärbten Flüssigkeit Ladung habe er Folge geleistet. Der Oberpräsident habe unter asiatica Teidet, Herrn Professor Dr. Koch. Die B. hat bekannt follten, eine von diesen Flaschen müsse er versehentlich ausAnderem von einer fommissarischen Besetzung der Oberbürgerlich am Alexander- User Spreewaffer getrunken und dürfte dadurch gehändigt haben. Daß diefe Behauptung eine Ausrede war, hielt der meister- Stelle gesprochen. Nach unserer Meinung ist eine solche jedenfalls nicht schlimmer, patientin persönlich gesprochen, eine genaue Untersuchung des daß dem gemeingefährlichen und gesundheitsschädlichen Treiben fich infizirt haben. Herr Koch hat nunmehr, nachdem er die Gerichtshof für zweifellos. Staatsanwalt Dr. Benedig hob hervor, als ein Stadtverordneten- Borsteher, ber ben Oberpräsidenten für Waffers am Alexander- Ufer vorgenommen, deren Resultat schon berartiger Weinplantschereien energisch entgegengetreten werden den Chef der Berliner Stadtverordneten- Versammlung hält. Die Behauptung, daß Herr Stryck als Gegenleistung für die in den nächfien Tagen veröffentlicht werden dürfte. müsse, er nehme nur wegen der bisherigen Unbescholtenheit des Bestätigung Belle's als Oberbürgermeister die Wahl des LandAngeklagten davon Abstand, eine Gefängnißstrafe zu beantragen, raths Stubenrauch zum zweiten Bürgermeister in Aussicht halte aber eine Geldstrafe von 200 M. für angemessen. Das gestellt habe, wurde von Herrn Dr. Stryd zurückgewiesen. Urtheil lautete auf 100 M. Geldstrafe.
Natürlich müssen wir diesem selbstlosen Manne, dessen Heldenthaten in dem Feldzuge von 1866 ihm zu einem Triumphwagen verhalfen, in welchem er stolz in Berlin einzog, unbedingten Glauben schenken.
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Einer unglaublichen Fahrlässigkeit der ausführenden Baubehörde ist am Freitag Mittag ein Kondukteur der Omnibus linie Hallisches Thor- Landsberger Thor zum Opfer gefallen. Mühlendammes ragen einzelne Balken des Schutzdaches, die Metallwaaren Fabrikant Liebrecht vor der 4. Strafkammer des An der gestern geschlossenen nördlichen Fahrstraße des Wegen fahrlässiger Tödtung hatte sich gestern der man anscheinend vergessen hatte abzusägen, ziemlich weit in die Bandgerichts I zu verantworten. Am 12. Mai ereignete sich in Ebensowenig wie Herr Dr. Stryck etwas damit zu thun paffagiere der Omnibusfe wiederholt unliebsame Bekanntschaft Unglücksfall. Der daselbst beschäftigte Hausdiener Giese war auf Straße hinein, mit denen die Hüte und Schirme der Deck: den Fabrikräumen desselben, Blumenstraße 70, ein entsetzlicher hat, daß die Restaurateure der meisten städtischen Markt gemacht haben. Schlimmer erging es jedoch dem oben erwähnten ein Regal geklettert, tam unvorsichtiger Weise mit seinen Kleidern hallen sowie des Rathstellers ihr Bier aus der Attienbrauerei Rondukteur, der gerade auf dem Verdeck kaffirte, als der Omnibus der in der Nähe des Regals an der Decke durch die Gesammtbeziehen, in welcher Herr Dr. Stryck und zwei seiner Schwäger die gefährliche Stelle passirte; er wurde unter dem Entfegen der räume hindurchgeführten Transmission zu nahe, wurde mehrfach im Aufsichtsrath figen, tann man annehmen, daß Augenzeugen von dem Verdeckt auf die Straße heruntergeschleudert, um die Welle geschleudert und getödtet. Der Staatsanwalt er der zufällige Umstand, daß Herr Stryck in dem Kreise und trug anscheinend bedenkliche innere Verlegungen davon, achtete es als ein strafbares Verschulden des Angeklagten, daß des Landraths Stubenrauch Stubenrauch angefeffen und dort Auf- während der Inhalt der Geldtasche sich weithin verstreute. Er er die Welle nicht mit einer genügenden Schuhvorrichtung ver sichtsrath der Dampfstraßenbahn Gesellschaft ist. Herrn mußte vom Dienst abgelöst werden. Stryd veranlassen könnte, dem Landrath Stubenrauch mehr als sehen hatte. Auf Grund der Gutachten der Sachverständigen eres bei Gutsnachbarn gebräuchlich ist, gefällig au fein. Sivei räthselhafte Leichenfunde find Freitag früh im fannte der Gerichtshof auf Freisprechung. Die freifinnige Partei mag sich mit dem Berliner Stadt Landwehr- Kanal gemacht worden. In der Nähe der Admiralverordneten- Borsteher abfinden. Wir glauben, ein erzreaktionärer Brücke wurde eine etwa 55 Jahre alte Frauensperson Rörperverlegung mit tödtlichem Ausgange zu Eine Revolver Affäre lag der Verhandlung wegen Stadtverordneten Borsteher würde mehr auf die Würde der Ver- gelandet, und etwas weiter, unweit der Forsterstraße, der Leichnam Grunde, die heute vor dem Schwurgericht des Landgerichts I fammlung halten, die ihn zum Vorsteher ernannt hat, als ein eines auf etwa 35 Jahre zu schätzenden Manne 3. Die Leiche gegen den Schankwirth Johann Ludwig Werner aus Freifinniger, der, um Hofgunst zu genießen, den Männerftolz der Frau soll eine deutliche Strangulationsmarte am Neu- Weißensee stattfand. Am Abend des 9. Mai befanden sich vor Königsthronen" auf Stryd'sche Weise schon einem Ober- Salse zeigen, während an dem Hinterkopfe des Mannes eine mehrere Gäste in dem Sofale des Angeklagten, darunter der präsidenten gegenüber illustrirt. chwere Berlegung sichtbar ist. Die Frau scheint fürzere Arbeiter Jolaczit, dessen Sohn Johann Jolaczik und Funde mit einander in Verbindung zu bringen sind, muß ab- standen bei dem Angeklagten mit einer Gesammtfumme von Zeit im Waffer gelegen zu haben als der Mann. Ob beide dessen Schwiegersohn, der Arbeiter Schäfer. Diese drei Personen gewartet werden. Bezüglich der Kopfwunde an der männlichen 2,30 M. in der Schuld. Werner, der infolge reichlich genoffener eiche ist die Annahme zulässig, daß eine Dampferschraube sie Getränke etwas angetrunken war, bemerkte, daß seine Schuldner verursacht hat. An der Frau waren weitere äußere Verlegungen im Besige von Geldmitteln waren, er nahm die Gelegenheit nicht wahrzunehmen. Die Durchsuchung der Leichen an den wahr, sie zu mahnen. Es kam dann zwifchen ihm und den drei Fundorten hat Anhaltspunkte zur Feststellung der Persönlichkeiten genannten Gästen zu einem Wortwechsel, der vorläufig damit endete, daß die Letzteren zum Verlassen des Lokals aufgefordert
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Die Antisemiten werden jetzt höflich. In der am Frei tag Abend in den Germania- Brachtfälen" stattfindenden öffentlichen Versammlung des Antisemitenbundes gratulirte der Vorfigende, Herr Witte, den Juden zu ihrem Neujahrsfeste. Die Versammlung bot auch das Duell zweier Juden über den Talmud . Nach der" Post" leitete die Diskussion hierüber der frühere Rabbinatskandidat und jetzige chriftliche Antisemiten nicht ergeben. Agitator Paulus Meyer ein. Kandidat Fabius, der sich im
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Gegensatze zu den Reformjuden als Raffenjuden bezeichnete und Straßenraub. Sonnabend Nachmittag gegen 5 Uhr entriß wurden. Im Vorgarten blieben die drei Personen stehen, während es für ganz vernünftig hielt, wenn die Antisemiten ihren Kampf an der Ecke der Kommandanten- und Beuthstraßen- Ecke ein Werner, in der offenen Hausthür stehend, sie wiederholt als Raffenkampf betrachteten, glaubte, daß im Talmud neben Mensch einer Botin den Beutel, den sie in der Hand trug und zum Verlassen des Grundstücks aufforderte. Wie ber Schlechtem doch auch viel Gutes enthalten fet. Wenn ein Jude der 450 Mark enthielt. Der Patron, der ziemlich gut gefleidet Angeklagte behauptet, iſt der jüngere Jolaczik plötzlich schlecht sei, so sei er es nicht wegen, sondern trotz des Talmuds. war, versuchte zwar eiligst das Weite zu nehmen, er wurde aber auf ihn zugesprungen und hat ihm mit einem scharfen Instru Die Taufe ändere den Juden nicht, Jude bleibe Jude, und wenn von einigen Personen aus dem entrüsteten Publikum gestellt und ment, allem Anfcheine nach einem Meffer, einen Schlag gegen er zehnmal getauft werde. Das Judenthum liege eben im Blut, alsbald in Haft gebracht. den Kopf verfeht, der die Müge Werner's durchbohrte und eine daher müsse es auffallen, daß die Antisemiten einem Paulus blutende Wunde verursachte. Bergiftet hat sich Freitag Morgen in der Herberge zur Johann, Du hast mich ja gestochen!" Im nächsten Augenblicke Der Angeklagte hat gerufen: Meyer, der doch auch Jude sei, soviel Autorität zuerkennen. Heimath, Auguftstr. 81, der stud. tech. Rudolf Güldner aus habe einer der drei Personen mit einem Steine nach ihm geHerr Meyer bemerkte demgegenüber, daß er nicht als Jude oder Charlottenburg . Er fam Donnerstag Abend in der Herberge an, worfen, der ihn ebenfalls gegen den Kopf traf. Nun sei er nach Christ auftrete, sondern lediglich als ehrlicher Mann, der gab sich für einen Romiker aus und nächtigte im Zimmer 10. feinem Ladentisch geeilt, habe seinen geladenen Revolver geholt die Gefährlichkeit des Judenthums erkannt habe. Dort wurde er Morgens todt aufgefunden. Neben ihm standen und sei wieder in die Thür getreten. Infolge der Aufregung Zum Austritt aus den Orts Krankenkassen. Der zwei anscheinend mit Gift gefüllte Flaschen, die durch das und der Kopfverlegungen müsse ihn das Gedächtniß verlassen 28. September ist der letzte Termin, bis zu welchem diejenigen Mitglieder, welche aus den Drts- Krankenkassen ausscheiden wollen, weggründe zur That iſt nichts bekannt. Auch über die Persön- schoffen habe, wie es thatsächlich geschehen sei. Der ältere Jolaczick ihre Kündigung den betr. Vorständen einreichen müssen. Denn lichkeit des bereits 29 Jahre alten Mannes ist Näheres nicht zu wurde getroffen. Die Kugel drang ihm in den Rücken, § 19 des Krankenversicherungs- Geseges bestimmt: Der Austritt ermitteln gewesen.
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durchbohrte das Herz und tödtete ihn auf der Stelle. So schil
ist versicherungspflichtigen Personen mit dem Schlusse des Mit einer Schußwunde in der Brust wurde am Freitag dert der Angeklagte den Vorfall, durch die Beweisaufnahme Rechnungsjahres zu geftatten, wenn sie denselben spätestens Abend gegen 9 Uhr ein unbekannter Mann im Thiergarten an[ oll aber erwiesen werden, daß Werner gar keine Veranlassung drei Monate zuvor bei dem Vorstande beantragen und der Ecke der Klopstockstraße aufgefunden und durch die Polizei hatte, zum Revolver zu greifen. Daß der Angeklagte Veroor dem Austritt nachweisen, daß sie Mitglieder nach der Charitee befördert. Hier liegt er schwer und verneh- legungen davongetragen hat, ist zweifellos, er hat noch in der einer der im§ 75 bezeichneten Kassen geworden mungsunfähig darnieder. Es läßt sich daher vor der Hand selben Nacht ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen müssen. Die sind." Wer sich also von der Unzweckmäßigkeit der Orts weder über die Person noch über die That urtheilen. An- Vertheidigung, welche in den Händen des Rechtsanwalts FriedStrantenkaffe überzeugt hat und aus denselben auszutreten gewillt scheinend handelt es sich um einen Selbstmordverfuch des in mann lag, hatte einen Entlastungsbeweis angetreten, woraus ift, der versäume nicht den letzten Termin der Austrittserklärung inittleren Jahren stehenden Mannes. nachgewiesen werden soll, daß Werner sich im Zustande der und schließe sich vorher einer freien Hilfskaffe an. Nothwehr befunden hatte. Die Beweisaufnahme bot wenig Be merkenswerthes.
Als Wilddieb wurde am Mittwoch Vormittag im GruneAus dem Krankenhause Moabit . Neu- Erkrankungen wald ein Malermeister Heinze aus Brit dingfest gemacht. liegen aus dem Krankenhause Moabit nicht vor. Am geftrigen S. begab sich am Mittwoch Morgen nach dem Grunewald, um ( Freitag) Nachmittag ist der Schiffsknecht Karsten am Cholera- dort zu pürschen, und wurde von einem Oberst der Potsdamer
Der Vertheidiger plaidirte für Nichtschuldig, da der Ans geklagte sich zweifellos im Zustande der Nothwehr befunden habe, und sollte eine Ueberschreitung derselben stattgefunden haben, so