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Der Gewaltstreich. Der Lokal- Anzeiger" bringt die Nachricht, daß Leutnant Schmidt wurden nach Anlegung eines Verbandes entlassen, 4 mußten im Petersburg  , 10. Dezember.  ( leber Eyötkuhnen. Von einem aus dem Festungsgefängnis entkommen sei. Krankenhause verbleiben. Es wurden aus der Menge nicht, wie Privatkorrespondenten.) Während der gestrigen Sigung des Arbeiter­gemeldet, zwei, sondern drei Schüsse abgegeben. Ein berittener Die Anarchisten in Rußland  . Gendarm wurde an der Backe getroffen. deputiertenrates wurde das Sigungsgebäude von Truppen eins Eine Anarchistengruppe in Petersburg   im ganzen gibt es ein geschlossen. Die Polizei verhaftete 30 Deputierte, welche unter paar Dugend Anarchisten in ganz Rußland   hatte sich an den Rat Chemnitz  , den 17. Dezember.( Eig. Ber.) Bedeckung von Kosaken   in geschlossenen Wagen fortgebracht wurden. der Arbeiterdelegierten mit der Forderung gewendet, da andere Am Sonntag vormittag fand hier eine Volfsversammlung statt. Petersburg, 18. Dezember.  ( Meldung der Petersburger Tele- Parteien wie die Sozialdemokratie darin vertreten sei, auch Es sollte Bericht erstattet werden über den bisherigen Verlauf der graphen- Agentur.) Die Verhaftung des Rates der Arbeiterdeputierten die Vertreter der anarchistischen Partei" aufzunehmen. Der Nat Wahlrechtsbewegung in Sachsen  ; Straßendemonstrationen sollten hat auf die Arbeiter tiefen Eindruck gemacht. Gestern fanden in der Arbeiterdelegierten antwortete, daß die paar Anarchisten keine verschiedenen, hauptsächlich von Arbeitern bewohnten Vierteln Be- Partei" in Rußland   seien und verweigerte ihre Beteiligung. So vermieden werden. Deshalb war auch nur diese eine Versammlung ratungen statt, in denen ein neues Erekutivkomitee der Arbeiter lautete die Antwort zum Schluß werden die Anarchisten auch einberufen worden. Dem Vorgehen der Polizei ist es jedoch zu gewählt und die Frage des Generalstreits erörtert wurde. Auch in von allen sozialistischen   Kongressen in Europa   behandelt. danken, daß es abermals zu Straßenkundgebungen in der inneren Moskau   ist, wie von dort gemeldet wird, der Generalstreit angeregt Darob große Entrüstung unter den Anarchisten. Eine andere Stadt kam. Ungefähr 1500 Menschen mußten von dem Versamm­worden. Im allgemeinen glaubt man nicht, daß unter den anarchistische Gruppe veröffentlicht in dem bürgerlichen Blatte lungslokal nach der inneren Stadt zu gehen, um in ihre Wohnungen gegebenen Verhältnissen der Generalstreit gelingen würde. Die am Rusi" einen heftigen Ausfall gegen den Nat der Arbeiter­268 Personen sind bis auf 32, die ihre Namen nicht nennen wollten, im Gefolge haben muß, hatte ihm Einlaß heischte und sich damit einen bedenklichen wieder besondere Vorkehrungen getroffen. Als sich den ruhig dahin­wieder freigelassen worden. Verstoß gegen die anarchistischen Grundsäße" hätte zuschulden tommen lassen. Die Anarchisten erklären die gesamte von der gehenden Massen nicht weit vom Versammlungslotal 30-40 Schutz­Sozialdemokratie geleitete organisierte Arbeiterschaft Rußlands   sowie leute entgegenwarfen, wurden die Arbeiter erregt. Die Vorstöße Petersburg  , 17. Dezember. Der Regierungsbote" schreibt: ihren Stampf für ein reaktionäres Element und für ein echtes Kind der Beamten wurden mit Hochrufen auf das Wahlrecht beantwortet; Nach Veröffentlichung des Manifestes vom 30. Ditober gründeten der Bourgeoisie! Die Sozialdemokratie treibe ja mur die logische trokig erflangen wieder der Sozialistenmarsch und die Marseillaise  . die Redakteure und Verleger vieler Residenzblätter und Journale Weiterentwickelung und Idealisierung der staatlichen und sozialen Die berittenen Schuhleute ritten in die Menschenhaufen hinein, einen Verband zum Schutze der Freiheit des gedruckten Schranken, in denen das Volk erstickt". Der Kampf der Sozial- Protestrufe folgten. Bald waren die engen Straßen der alten Wortes und beschlossen, die Gesetze nicht zu beachten. Ginige demokratie um demokratische Freiheiten sei ja nur eine Fortsetzung inneren Stadt dicht mit Menschenmassen gefüllt, die ihre Hochrufe Preßorgane überschritten alle Grenzen und ließen die Drucklegung und Verewigung der Knechtschaft des Absolutismus  !... Es ist solcher Artikel zu, welche im Kriminalstrafgesetz vorgesehene schwere nicht uninteressant, festzustellen, daß sich die Anarchisten in ihrer auf das Wahlrecht erschallen ließen. Erst allmählich verliefen sich Vergehen einschließen. Demzufolge sind vom 5. November bis zum Konfusion und namentlich in dem reaktionären Charakter 15. Dezember in beiden Residenzen wegen 92 Vergehen gegen das dieser Konfusion überall gleich bleiben, und zugleich, daß die wirk­Kriminalgesetz gegen die Zeitungen Klagen anhängig gemacht worden; liche revolutionäre Bewegung in Rußland   zu ihnen in demselben außerdem sind gegen alle periodischen Zeitschriften auf Grundlage scharfen Gegensatz steht wie in Westeuropa  . neuer zeitweiliger Breßregeln Klagen beim Friedensrichter eingereicht worden.

Sonnabendabend bei einer Sigung des Arbeiterrats verhafteten delegierten sowie einen Tadel für jene Anarchistengruppe, die zu gelangen. Die Polizei, die offenbar annimmt, daß jede Ver­

Die Preßfreiheit  .

Moskau  , 16. Dezember.  ( Meldung der Petersburger Telegraphen­Agentur.) Der Redakteur der Zeitung der Sozialisten- Revolutionäre Borba", namens Stirmund, wurde verhaftet.

Jothi

Drohungen der Schwarzen Bande".

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von

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Politische Ueberficht.

Berlin  , den 18. Dezember. Wahlrechtskampf in Sachsen  . Dresden  , 17. Dezember.  ( Eig. Ber.)

Schlag auf Schlag folgen die Wahlrechtsaktionen auf­

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die Massen.

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um

Wegen der Straßendemonstrationen am 3. Dezember soll in Chemnitz   eine größere gerichtliche Aktion eingeleitet werden. Als erweislichen Anstifter und Anführer der Straßendemonstration hat die Polizei den sozialdemokratischen Reichstags- Kandidaten Noste bei der Staatsanwaltschaft denunziert. Es ist ein Verfahren ein­geleitet und unser Parteigenosse bereits vernommen worden. Stadtverordnetenwahlen im Wuppertal  . Elberfeld  , den 15. Dezember. Petersburg, 17. Dezember.  ( Meldung der Petersburger einander. Am Donnerstag verhandelte man über die Inter  - hält durch den Ausfall der Stadtverordnetenwahlen im Das Schlagwort von der ,, einen reaktionären Masse" er­Telegraphen Agentur.) Die Regierung erfährt von ver pellation Goldstein in der Kammer, am Freitag abend wurden hält durch den Ausfall der schiedenen Seiten, daß die durch den Ausstand der Eisen- sieben große Volksversammlungen in der Sächsischen Wuppertal eine neue Bestätigung. Wir sind hier gewiß nicht bahnangestellten zugrunde gerichtete Bevölkerung sich in Arbeiterzeitung" für Sonnabend abend 9 Uhr angekündigt; verwöhnt und der Klaſſenkampf ist stets in ausgeprägter Form einem solchen Zustande der Erregung befindet, daß ein und alle diese Versammlungen( mit der Tagesordnung: Regierung, geführt worden; aber wie bei den diesmaligen Gemeinde­neuer Ausstand sie zu Gewalttätigkeiten gegen die Landtag und Wahlrechtsdemonstrationen), die in den größten Sälen wahlen die bürgerlichen Parteien ihre angeblichen Grundsäge Eisenbahnangestellten treiben würde, worunter auch Dresdens   abgehalten wurden, fanden trotz der ungünstigen Zeit, verleugnet, wie sie sich nicht nur einer reaktionären Masse, die Unschuldigen leiden würden. Angesichts der an zahl kurz vor dem Weihnachtsfest, riesigen Zulauf. In den sieben sondern zu einer reatti onäten Meute gegen die Sozial­reichen Orten herrschenden Unruhen würde es der Re- Versammlungen, in denen die Genossen Blod, Ed. Fischer, Fleißner, demokratie zusammenschweißten, das war selbst im Wuppertal  gierung sehr schwer fallen, die Ordnung Fräßdorf, Gradnauer, Riem und Schulze referierten, waren bisher unbekannt. rechtzeitig wieder herzustellen, für den Fall, mindestens 11 000 Personen, Tausende konnten nicht mehr hinein. burch sein Jahrhunderte altes Sektenwesen berüchtigt; das Das Wuppertal  , im Volksmund genannt Muckertal" ist daß sich die Bevölkerung zu Gewalttätigkeiten Die Referenten wurden mit tosendem Beifall überschüttet, oft durch sein Jahrhunderte altes Sektenwesen berüchtigt; das gegen die ausständigen Eisenbahner hinreißen mußten sie in diesem Jubel ihr Referat unterbrechen. Stimmungs- widerlichste Zelotentum ist hier üppig ins Straut geschoffen. Lassen sollte. volle und charakteristische Zurufe fielen hageldicht. Hier und da Die fanatischen Ausbrüche dieses Zelotentums find­Die revolutionäre Erhebung in Livland  . wollten die überwachenden Beamten die Pfui- Rufe nicht dulden, zwei Fälle aus neuerer Zeit anzuführen nach außen be­mit denen die bekannten Polizeitaten und das Verhalten der Re- sonders durch die Brunnengeschichte und die Ver­Kowno, 17. Dezember.  ( Telegramm der Petersburger Tele­stümmelung des Schillerbuches bekannt geworden. graphen- Agentur.) Aus allen Kreisen gehen nach amtlichen Meldungen gierung charakterisiert wurden. Berichte über den Aufstand der Litauer ein, die sich gegen die be­In der Sächsischen Arbeiter- Zeitung" war ausdrücklich darauf Bei solchen Gelegenheiten fam es wiederholt zu heftigen Zu­Noch stehende Ordnung auflehnen. Ueberall find die Regierungs- hingewiesen worden, daß es diesmal bei den Versammlungen sein sammenstößen in der Stadtverordnetenversammlung. anstalten und Schulen demoliert. Die Beamten flüchten. Wie fest- Bewenden haben solle und von Demonstrationen auf der Straße furz vor den diesmaligen Stadtverordnetenwahlen hallte die Kanonade aus der Schillerfeieraffäre nach. Damals gestellt wurde, agitiert die katholische Geistlichkeit für Fort- abzusehen sei. In der Neustadt und den äußeren Stadtteilen gingen es in nahme der Ländereien der orthodoren Kirche und Austreibung aller denn auch die Massen nach Schluß der Versammlung auseinander. gab den Augen der Liberalen feine gefähr­lichere Partei, als die berbündeten schwarzen und Russen aus Auch altgläubige. Bethäuser wurden nur in der Altstadt, dem Stadtkern, tam es infolge des geradezu Litauen  . demoliert. Bewaffuete Bollshaufen überfielen die Dörfer der Alt- unverständlich auffälligen Gebarens der Polizei wieder zu ähn- blauen Rückwärtser. Bei den Stadtverordnetenwahlen fanden gläubigen. Auf der Bahn Libau- Rommy wurden russische An- lichen Polizeitaten, wie am 3. Dezember. Aus dem Trianon und sich jedoch alle diese schönen Seelen wieder zusammen. gestellte mißhandelt. Der Bahnverkehr ist wegen Stonzentrierung den Blumensälen ergossen sich etwa 4000 Menschen auf die Straßen. In Elberfeld   besteht schon seit dem Jahre 1891 ein Startell Ser Truppen gehemmt; aus allen Waffengattungen werden fliegende In leggenanntem Lokale hat jemand nach Schluß gerufen:" 3" und Freifinnigen, das damals abgeschlossen wurde, weil der zwischen den Konservativen, Nationalliberalen, Ultramontanen Abteilungen formiert, doch ist die Truppenzahl gering. Metsch!" Das war kaum ernst gemeint; die Polizei hatte den Das Streikgeset. Ruf aber bemerkt und traf Vorkehrungen. Schon am Böhnischplatz Stampf der politischen Parteien in die Gemeindevertretung Petersburg, 17. Dezember.  ( Ueber Eydikuhnen von der Peters- wurden die zwanglos, wie nach jeder Versammlung, daher nicht gehöre". Diese Phrase hat das Startell seitdem bei burger Telegraphen- Agentur.) Die vom Ministerrat ausgearbeiteten kommenden Trupps der Versammlungsteilnehmer von starken lich die sozialdemokratische Partei das Kartell arg in allen Wahlen auf den Markt getragen, bis und im Reichsrat durchberatenen Maßnahmen gegen die Ausstände Polizeikordons empfangen und am Zerstreuen in die verschiedenen das Gedränge brachte. erhielten die Sanktion des Kaisers. Die Aufreizung zum Streif Es muß hier bemerkt werden, bei den Eisenbahnen und Telegraphenstationen wird mit Ge- Straßen und Stadtteile geradezu gehindert. Die Polizei sperrte daß in dem fortgeschrittenen" Rheinland   das allerschlechteste fängnishaft von 8 bis 16 Monaten bestraft. Personen, die ohne weiteres die Straßen in der Richtung nach der Wohnung des Kommunalwahlsystem ganz Preußens besteht und das will den Streit beginnen, unterliegen einer Gefängnishaft Gefängnishaft von Ministers v. Metsch und nach einigen anderen Punkten ab. Dadurch etwas heißen. Bis zur Einführung des Miquelschen Ein­4 bis 16 Monaten. Personen, welche die Staatsrechte wurden die Massen, statt zerteilt, natürlich nur noch mehr ton- tommensteuergesetes betrug in Elberfeld   und Barmen der genießen und eigenmächtig die Arbeit einstellen, werden mit Arrest zentriert. Das fönigliche Schloß war ringsum abgesperrt. Bensus 12 M. Staatssteuer; das Dreiflassensystem und die von 3 Wochen bis 3 Monaten oder Gefängnishaft von 4 bis Wie ein Lauffeuer waren diese Vorgänge, die sich gegen 11 Uhr

der Betreffenden verfügen. Der Versuch, durch Gewalt und

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16 Monaten bestraft. Außerdem kann das Gericht die Entlaffung nachts abspielten, in der ganzen inneren Stadt bekannt geworden. öffentliche Stimmabgabe beſteht natürlich auch hier. Dieser hohe Zensus war jedoch angesichts der rapiden Entwickelung Drohungen die Arbeitseinstellung herbeizuführen, zieht eine Ge- Ueberall erscholl nun der Ruf:" Zu Metzsch!" Es gelang tatsächlich der Konzentration des Kapitals und der Proletarisierung der fängnishaft von 8 bis 16 Monaten nach sich. Die Teilnahme an einem großen Teile der von der Polizei zusammengetriebenen Massen nicht mehr aufrecht zu erhalten. So gab es 1891, Gesellschaften, deren Zweck die Herbeiführung von Streits Massen nach der Metschen Villa an der Wienerstraße zu kommen. als zum letzten Male nach dem hohen Zensus gewählt ist, unterliegt einer Festungshaft von 1 Jahr 4 Monaten bis Vom Trianon zogen ebenfalls größere Massen aus der Versamm wurde, in Elberfeld   bei etwa 150 000 Einwohnern in der vier Jahren mit Verlust einiger Standesrechte. Für die Dauer der lung durch die Gerbergasse und Wettinerstraße über den Altmarkt britten Klasse nur 5785 Wähler. Von diesen gingen ganze eigenmächtigen Einstellung wird das Gehalt nicht ausgezahlt. An unter dem Gefange des Sozialistenmarsches und Hochrufen auf das 550 zur Wahl. Das Kartell, das die Mandate unter sich gestellte, welche während des Streits durch Streikende an ihrer freie Wahlrecht nach der Wienerstraße. Sie blieben bis zu dieser verteilte, hatte alles öffentliche Interesse an der Gemeinde Gesundheit geschädigt werden, erhalten Entschädigungen; falls sie Straße von der Polizei unbehelligt. In der Nähe der Villa des erstickt. Als dann der Zensus von 12 M. auf 6 M. Staats­arbeitsunfähig gemacht wurden, eine Pension; falls sie getötet wurden oder erhaltenen Verlegungen erlegen sind, werden ihre Minister3 griff aber ein starkes Gendarmen- Aufgebot mit blanker einkommensteuer herabgesetzt wurde, änderte sich das Bild Familien versorgt.

Der Streik geht weiter. Jekaterinoslaw, 16. Dezember.  ( Ueber Eydtkuhnen.) Heute nach­mittag legten die hiesigen Postbeamten die Arbeit nieder. Die Briefträger erschienen nicht, zerbrachen die Briefkästen, griffen einen Wagen, der Briefsäcke enthielt, an, und zerrissen die Briefe. Die Polizei schritt ein, und bei dem Handgemenge wurden zwei Polizisten durch Revolverschüsse verwundet.

Waffe ein. Berittene sprengten unter die Masse, die auseinanderstob. Wild hieben die Gendarmen auf die Fliehenden

mit den Säbeln ein.

Nach offizieller Meldung sind 18 Personen, größtenteils schwer verwundet, ins Krankenhaus geschafft worden. Außerdem wurden viele Verwundete in ihre Wohnungen gebracht. Verhaftet worden sind ungefähr 20 Personen.

etwas. Die sozialdemokratische Partei beteiligte sich an den Wahlen, brachte es aber bis zum Jahre 1899 mur auf 400 Stimmen; denn nach wie bor waren so gut wie gar feine Arbeiter wahlberechtigt. Man befolgte nämlich hier die Praktik, lieber auf die Steuern von den Arbeitern zu verzichten, als sie wahlberechtigt werden zu lassen und damit die sozialdemokratische Gefahr" herauf­Der Vorgang verursachte in der Bevölkerung heftige Erregung. zubeschwören. Aber schließlich wurde die Sache doch zu auf­Auf dem Postplatz sammelten sich noch nach Mitternacht Massen an. fällig, denn die an Einwohnerzahl schwächere Schwesterstadt Die Polizei versuchte die Leute am Stehen zu hindern; sie soll auch Barmen hatte in der dritten Abteilung tausende Wähler Moskau  , 16. Dezember.  ( Ueber Eydtkuhnen.) Hier fand eine Ver- noch einmal blant gezogen haben. An der Wienerstraße soll ein mehr als Elberfeld  . mehr als Elberfeld  . Die Verwaltung zog daher von 1901 fammlung des Grenadier- Regiments Rostoff unter Teilnahme von Schuß gefallen sein. Wenn die Behörden so fortfahren in ihrem ab in jedem Jahre eine Anzahl Arbeiter mehr zu höheren Vertretern verschiedener Parteien statt. Den Befehl über die Ver- Verhalten gegen die Massen, dann werden die Dinge auf die Spize Steuern heran, so daß in diesem Jahre die Zahl der Wahl­sammlung führte ein Ausschuß von 20 Soldaten. Die Ordnung getrieben. Durch Gewaltsandrohungen wird das Volk in solchen berechtigten in der dritten Abteilung 18 770 betrug. wurde nicht gestört. Offiziere waren nicht zugelassen. Der Kommandant des Regiments hat seinen Abschied eingereicht. Beiten nicht eingeschüchtert, sondern nur zu verschärftem In derselben Kaserne wie das Regiment Nostoff liegt ein Bataillon Widerstand gereizt. Wenn die Behörden flug sind, geben sie die des Regiments Astrachan  . Die Mannschaften des Regiments Roftoff Straßen für friedliche Demonstrationen frei. berhinderten die des Regiments Astrachan  , Dienst zu tun. Die

Militärrevolten.

Offiziere des Regiments Rostoff hielten den ganzen Tag Be­ratungen ab. Dem Divisionskommandanten wurden die Forde rungen der Soldaten zugestellt; er versprach, sie an die obersten Behörden weiter zu geben. Das Regiment Rostoff hat einen Aufruf an alle Regimenter ergehen lassen; diese werden darin aufgefordert, die Bewegung zu unterstügen, die jetzigen Kommandanten abzusetzen und für die Freiheit der Armee zu kämpfen. Die Antworten seien bis zum 19. Dezember zu erteilen. Das Regiment Rostoff beschloß sodann, eine militärische Demonstration in allen Straßen zu beranſtalten.

Mostau, 17. Dezember.  ( Meldung der Petersburger Telegraphen­Agentur.) Das Regiment Rostow   hat sich ergeben. Als erste ergaben fich die Soldaten der Mitrialleusen- Kompagnie, sodann das dritte und vierte der unzufriedenen Bataillone und zwar in Gegen­wart von Vertretern der extremen Parteien. Die übrigen Soldaten werden dem Beispiele folgen. Zehn Rädelsführer wurden verhaftet, unter ihnen ihr Chef Schabarow. Die Offiziere sind auf ihre Bosien zurückgekehrt; die Untersuchung ist im Gange. Einige weniger bedeutende Forderungen sind bewilligt worden, so die Unverletzlichkeit der Soldatenbriefe, die Vermehrung der Nationen und die regelmäßige Löhnungszahlung.

Wie bekannt wird, sollen mehrere am 3. Dezember bor­genommene Verhaftungen gerichtliche Nachspiele haben. Man droht mit der Anwendung der§§ 115 und 122 des R.-Str.-G., die von Aufruhr und Meuterei handeln. Das fehlte noch, um das Maß zum Ueberlaufen zu bringen.

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Offiziös wird aus Dresden   gemeldet:

Dadurch geriet das Kartell in Not, obgleich auch heute noch nur etwa die Hälfte der Elberfelder  Arbeiterschaft wahlberechtigt ist. Dazu kommt, daß unter der Kartellwirtschaft in der Gemeindevertretung die schlimmsten Mißstände eingerissen sind und sich schon vor mehreren Jahren auch in bürgerlichen Streisen eine Opposition gebildet hat, die sich aus den verschiedensten Parteien zusammensetzt. Das Startell erlangte 5367, die sozialdemokratischen Kandidaten 4121 und die bürgerliche Opposition 747 Stimmen. Zwei Sozialdemokraten kamen mit givei Startellkandidaten in die Stich­wahl. Die bürgerliche Opposition beschloß wohl, die Sozial­demokraten zu unterstützen, aber es sind dieser Parole nur 89 Wähler gefolgt. So siegte in der Stichwahl das Kartell mit All die Lügen, Verleumdungen, 5505 gegen 4438 Stimmen.

Dresden  , 16. Dezember.  ( Wolffs Telegr. Bureau.) Heute abend wurden hier zahlreiche Protestversammlungen gegen das bestehende Landtagswahlrecht veranstaltet. Danach zog eine mehrere tausend Personen starke Volksmenge nach der inneren Stadt, bezw. zur Wohnung des Ministerpräsidenten v. Metsch. Als hier die Polizei der Menge entgegentrat, fielen aus dieser Entstellungen, die die M.- Gladbacher Jesuitenschule und die zwei Schüsse. Ein Polizist wurde berleht. Die Menge wurde Trabanten des Reichsverbandes bei Reichstagswahlen auf­schließlich mit blanker Waffe zurückgetrieben. Bis in die späte tischen, wurden Tag für Tag wiederholt, dazu kam ein un­Nacht setzten sich Zusammenrottungen an den belebtesten Punkten beschreiblicher Terrorismus, der gegen abhängige der Stadt fort; es wurden Hochrufe auf das allgemeine Wahl- Wähler ausgeübt wurde. recht ausgebracht.

Aber troy alledem sind die Tage der kapitalistischen   Allein­Dresden, 17. Dezember. Bei den Straßenunruhen in der Nacht zum Sonntag wurden von der Polizei 20 Verhaftungen herrschaft auf dem Rathaus gezählt, denn bei der nächsten borgenommen, außerdem wurde eine Anzahl Personen zur Fest- Wahl dürfte es unserer Partei zweifellos gelingen, eine stellung ihrer Namen sistiert, dann aber wieder freigelassen. Bresche in das Kartell zu legen. Schon diesmal ist gehörig 18 Verwundete wurden nach dem Krankenhause gebracht, 14 davon in das Wespennest gestochen worden. Wütend fuchteln die