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treu und kein einziger Aufstand war gegen das Militär fiegreich!

Der legte Generalftreit ist min völlig gescheitert, in Peters burg ist der Ausstand völlig beseitigt, die Sievolutionäre find unterlegen, versprengt oder verhaftet, in Moskau   dauert, während wir dies schreiben, der Straßenkampf möglicherweise noch fort, aber das Militär hat mit Leichtigkeit alle Barrikaden genommen und die Aufständigen niedergeschossen. Wieder Herr in Petersburg   und Moskau  , wird die Regierung sehr bald die fleineren Aufstände in der Provinz niedergeworfen haben und die lettische Republik   hat dann ihr Ende wieder erreicht. Re­volution und Reaktion rangen eben so lange miteinander, bis der Zustand erreicht wurde, der den wirklichen Machtverhältnissen entspricht.

Erreicht hat aber die Revolution böllig, was sie erreichen wollte und konnte: der Absolutismus   ist gestürzt und der gefeßliche Boden aufgerichtet, auf dem sich nun die weitere Entwickelung vollzieht!"

Das ist zu viel und zu wenig. Die Revolution hat leider noch nicht erreicht, was sie wollte; der Absolutismus   ist noch nicht gestürzt, der gesetzliche Boben noch nicht errichtet. Aber fie ist auch nicht niedergeschlagen, noch sind nicht alle Helden der Revolution erschossen, noch ist die Regierung nicht Herr-- noch herrscht nicht das Volk; aber es tampft! Wie die Revolution noch lebt, lehren ihre Taten. In Zittau   weiß man nur von planlos umherziehenden Bauern zu berichten, in Zittau  hat das Militär mit Leichtigkeit" alle Barrikaden genommen, in Zittau   sind die meuternden Soldaten unzuverlässige Trunkenbolde! So werden die Helden der Revolution beschimpft, die mit geringen Mashtmitteln in Moskau   einer militärischen Uebermacht Stand hielten. So fälscht man die Potemtin"-Affäre, die Erhebung von Kronstadt  , die Borgänge in Odefia aus Stämpfen für die Revolution in Krawalle von Trunkenbolden um!

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Wahrlich, das ist nicht beinahe" Hochverrat im Sinne irgend eines Gefeßesparagraphen, das ist vollendeter Hochberrat an der Sache des Wolles!

Keine roten Senatoren. Aus Goth   a meldet uns ein Private telegramm: Auch die zweite Senatorenwahl, die Wahl des sozial­Demokratischen Fabrikarbeiters Jäger Waltershausen, hat die Bes stätigung des Staatsministeriums nicht erhalten. Der frühere bürgerliche Senator eine fe wurde von der Regierung als Städtischer Senator und Vertreter des Bürgermeisters bestellt. Üleber die Bestätigung der Wahl des Bürgermeisters Westphal berlautet noch nichts.

Die Sozialdemokratie fann warten. Und da ihr solche fleinen Nadelstiche ein nicht zu übertreffendes Agitationsmaterial liefern, braucht sie es hoffentlich nicht allzu lange.

Der Parteitag der badischen Genossen findet am 3. und 4. Februar in Karlsruhe   statt. Auf der Tages­ordnung stehen in der Hauptfache organisatorische Fragen. In der Berichterstattung über die Tätigkeit des Landesvorstandes wird die Landtagswahl einen breiten Raum einnehmen; sie hat mehr als die Hälfte des Berichtsjahres in Anspruch genommen. Sodann steht auf der Tagesordnung Organisation und Agitation, wobei die Organisationsänderungen, wie sie das in Jena   beschlossene neue Organisationsstatut der Partei bedingt, vorgenommen werden sollen. Der Landesvorstand der badischen Partei hat vor 8 Tagen einen Entwurf zu dem neuen badischen Statut veröffentlicht; die grund­legende Bestimmung hat folgenden Wortlaut:

Die Sozialdemokratie Badens bildet eine geschlossene Organi­fation, die fich gliedert in Landesverband, Reichstagswahlkreisver bände, Ortsvereine und Einzelmitglieder..

Sämtliche Sozialdemokratischen Vereine eines Reichstagswahl freises haben sich zu einem Wahlfreisverband zusammen­zuschließen; fie unterstehen in allen Angelegenheiten der gemeinsamen Organisation, Agitation und sonstigen Parteibetätigung des Wahl­kreises der Verwaltung des Wahlkreisverbandes. In Orten, wo noch kein sozialdemokratischer Ortsverein besteht, hat die Leitung des Wahlkreisverbandes Vertrauensmänner zu ernennen, welche innerhalb ihres Bezirkes für die Partei zu wirken, Einzelmitglieder anzuwerben und Beiträge von diesen einzuziehen haben.

Ein engerer

Die Verwaltung des Kreisverbandes besteht aus den Vorsitzenden der Ortsvereine und den Vokalvertrauensmännern. Vorstand( Ausschuß, Agitationskomitee) besorgt die laufenden Geschäfte.

Der Monatsbeitrag wird für das ganze Land auf 30 f. festgefegt, wovon 6 Pf. an den Parteivorstand in Berlin  , 8 Pf. an den Landesvorstand und 4 Pf. an die Kaffe des Wahlkreisvereins abzuführen sind, während 12 f. den Ortsvereinen verbleiben follen. Die Einzelmitglieder follen nur 20 f. monatlich zahlen.

Eine weitere Bestimmung will, daß die Abführung der Beiträge an den Parteivorstand in Berlin   sowie die regelmäßige Berichterstattung durch Vermittelung des Landesvorstands erfolgt. Die Bestimmung über die Höhe des Monatsbeitrags dürfte auf den meisten Widerstand stoßen, denn in sozialdemokratischen Vereinen der Landorte in Baden   ist der Monatsbeitrag häufig noch fehr niedrig, felbst Mannheim   hat nur 25 Pf. Monatsbeitrag. Neben diesen Organisationsfragen wird sich der Parteitag mit der Volksschule, mit den Kreistagswahlen und der Presse be­schäftigen.

Schwindler. Ein gewiffer Jar of ch fucht Genoffen zu brand­schatzen unter der Vorgabe, daß er gemaßregelter öfter reichischer Eisenbahner sei. Er versuchte zunächst in Schlesien   sein Heil. Auf Erkundigung teilte die Redaktion der Wiener Arbeiter Zeitung" mit, daß die flotten Erzählungen Jarosche frecher Schwindel sind. Vor dem Burschen sei gewarnt.

Aus Industrie und Dandel.

Aus dem Jahresbericht der Handelskammer Berlin  . Die Handelstammer Berlin   hat bor Fertigstellung des ab geschlossenen Berichtes foeben bereits einen lleberblick über bas Wirtschaftsjahr 1905" herausgegeben, dem wir folgendes ent

nehmen:

Der Rückblick auf das Wirtschaftsjahr 1905 zeigt alle Ge­biete der Industrie und des Handels in reger, oft bis zu den äußersten Grenzen angespannter Arbeit, die größtenteils be­friedigenden Ertrag einbrachte...

In stärkerem Verhältnisse als die Menge der umgesetzten Güter wuchs bei diesem Prozesse deren Wert. Aus dem ganzen weiten Gebiete des wirtschaftlichen Lebens fommen die Berichte über das Steigen der Preise der Rohstoffe und Halbfabrikate,

im Auslande erworbene Kundschaft sich zu erhalten, daselbst zuführen. Es wird vertraulich verbreitet und enthält die Zweigniederlaffungen begründen oder sich an ausländischen wüsteten Angriffe auf die organisierte Arbeiterschaft. Besonders Unternehmungen ihrer Branche mit Kapital und durch Einfluß wird darin auch geflagt über die Unverfrorenheit", den nahme auf die allgemeine geschäftliche Disposition beteiligen Streifterrorismus und dergleichen mehr. Dabei aber kenn­mußten; unter den fünftigen Zollverhältnissen werden derartige Fälle wohl noch zahlreicher werben. Sie sind im Intereffe der zeichnet sich das Machwert selber als ein Erzeugnis un­heimischen Arbeiterschaft, sowie auch unserer heimischen Unter- verschämter Heuchelet. Denn es findet sich in dem Flugblatt nehmungen zu beklagen, aber häufig nach Lage der Dinge das die folgende Stelle: einzige Mittel, um überhaupt noch einen Anteil an der bea treffenden wirtschaftlichen Arbeit im Auslande für Deutsche   zu retten.

Der Grad der Lebensmittelverteuerung erhält folgende Be­wertung:

Es leuchtet ein, daß eine starfe Vereinigung der Arbeitgeber sehr wohl imstande ist, die wirtschaftlich doch auf sie angewiesenen Händler zum Beitritt zu den Verbänden und zur Unterstigung bei den Lohnfämpfen zu veranlaffen. Eine von den Arbeitgebern bei Streits oder Aussperrungen er­hängte Materialiensperre ist aber das beste Mittel, um auch die Arbeitgeber indirekt zum Anschluß zu zwingen, die aus Eigenfinn, Berständnislosigkeit oder in Berfolg fleinlicher Sonderinteressen der gemeinsamen Sache fernbleiben und die Gebundenheit ihrer Kollegen benutzen wollen, um ihnen in den Rücken zu fallen."

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Die ungeheure Last dieser Teuerung traf zwar den Konsum im allgemeinen, aber die für jedermann sichtbaren Erhöhungen der Detailpreise gaben doch noch kein zutreffendes Bild von der Verteuerung des Rohmaterials. Es ist uns glaubhaft nach­gewiesen worden, daß Viehhändler, Schlächter, Fleischhändler ( Detailschlächter) und Fleischwarenfabrikanten in ihren Ver­kaufspreisen die Steigerung ihrer Einstandspreise nicht wieder Der Verband hat durch derartige Drohungen, wie ein einzubringen vermochten. In derselben Lage befand sich auch Begleitschreiben zu dem Flugblatt versichert, bereits die Mehrzahl" das große und vielgliedrige Gastwirtsgewerbe." Alle diefe der Lieferanten und Banmaterialienhändler zur Mitgliedschaft Erwerbszweige hatten unter der Vichteuerung schwer zu leiden. veranlaßt". Die Argumente, die er für seine Maßnahmen Die neuen Handelsverträge werden u. a. also eingeschätzt: Die Gefahr, daß an die Stelle des bisherigen Erportes von anführt, lassen sich genau mit dem nämlichen Fug für die Sobald aber die organisierte Erzeugnissen deutscher Arbeit in starkem Maße die Verlegung Arbeiter geltend machen. von Betrieben ins Ausland und die Auswanderung von Arbeitern Arbeiterschaft zu solchen Maßregeln greift, heulen die Unter­treten wird, erscheint daher in bedrohliche Nähe gerückt. Wie nehmer über Ünverschämtheit und Terrorismus, die Polizei weit sie sich verwirklichen, ober wie weit doch noch eine Waren- verfolgt sie und die Gerichte schreiten mit harten Be­ausfuhr aufrecht zu erhalten sein mag, wird man erst beurteilen strafungen ein. fönnen, wenn längere Erfahrungen mit den neuen Vertrags­tarifen vorliegen werden; einstweilen lassen sich nur die höchst trüben Aussichten fonstatieren.

Nach einem recht pessimistischen Ausblick auf das Jahr 1906 flingt der Bericht schließlich in folgenden Hoffnungstonen aus: Der Ausblick in das Jahr 1906 ist indeffen nicht nur Be­fürchtungen, sondern auch Hoffnungen au toeden geeignet. Sie fnüpfen sich an die Beobachtung der starken Stauffraft der deute schen Bevölkerung, welche im Jahre 1905 so deutlich hervortrat, und welche auch im neuen Jahre sich noch betätigen und Auf­träge und Umsäße auf ansehnlichem Umfange erhalten dürfte. Bei der erprobten Umficht und Tatkraft der Leiter unserer Industrie- und Handelsunternehmungen darf man wohl die Hoffnung hegen, daß es ihnen vielfach gelingen werde, den neuen Schwierigkeiten auch neue Abwehrmaßregeln entgegenzusehen, die Untoften der Produktion und des Absatzes mit allen tech nischen und organisatorischen Mitteln zu berbilligen, die Abfah gelegenheiten überall im In- und Auslande auf das sorg­fältigste aufzuspüren, und so schließlich trot allem fich doch weiter zu behaupten, wie sie sich bisher gegen vielerlei Ungunit der Verhältnisse behauptet haben.

Die Silvesterstimmung ist nun ja wohl gerettet, wenn nur nicht der Neujahrskater all zu sehr die Stimmung wieder verdirbt. Friedens- und Freundschafts- Kundgebung.

Berlin   und amgegend.

Achtung, Rohrleger und Helfer! Die Differenzen bei der Firma Straffelt, Königgrägerstraße, sind durch Verhandlungen beigelegt. Die Kollegen nehmen die Arbeit am 2. Januar wieder auf. Die Sperre wird hiermit aufgehoben. Ortsverwaltung Berlin  

des Deutschen Metallarbeiter Verbandes  . Husland.

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Von der niederländischen Gewerkschaftsbewegung. Während der Weihnachtsfeiertage bielten mehrere niederländische Gewerkschaften ihre Jahresversammlungen ab. Hierbei tam teilweise auch die Frage zur Entscheidung, ob man sich dem neuen Verband der Gewerk­haften anschließen solle, der bekanntlich von fozialdemokratischen Gewerkschaftsvertretern im Gegenfag zu dem Rationalen Arbeiter­sekretariat", der alten Zentrale der niederländischen Gewerkschaften, gegründet worden ist. Die Jahresversammlung des Verbandes fich dem Berband der Gewerkschaften anzufchließen. der Handels- und Kontorgehülfen befchloß einstimmig, Denselben Beschluß faßte ebenfalls einstimmig die Jahresber Auf ſammlung des Verbandes der Malergesellen. der Jahresversammlung des Tapeziererberbandes waren die Meinungen über diese Frage sehr geteilt; hier wurde mit 8 gegen 5 Stimmen und 3 Stimmenthaltungen eine Das durch Säbelraffeln und dunkler Rede Sinn stark getrübte Sympathieerklärung für den neuen Gewerkschaftsverband angenommen. Verhältnis zwischen Deutschland   und England suchen verschiedene Dagegen wurde auf der Jahresversammlung der Föderation der Sandelskammern nun durch Freundschafts- Kundgebungen wieder Bimmerer", die in einem Gegensatz zum Zimmererverband" fteht, harmonischer zu gestalten. Die Handelstammer in Frankfurt   a. M. erklärt, daß man den Kampf jetzt nach ztvei Seiten zu führen habe: beschloß in ihrer Sigung am 30. Dezember einstimmig folgende gegen die Unternehmer und gegen den neuen Verband der Gewerkschaften. Resolution: Die Jahresversammlung des Landarbeiterverbandes be­Die Handelskammer begrüßt freudig die Kundgebungen zur Schloß, sich wiederum dem Nationalen Arbeiterfekretariat anzuschließen. Förderung der freundschaftlichen Beziehungen zwischen England Auf ber Jahresversammlung des Maschinisten und und Deutschland   und schließt sich denselben in aufrichtigster Beife eizerverbandes wurde, teils aus prinzipiellen, teils aus an. Im beiderseitigen wirtschaftlichen Jutereffe wie im Intereffe finanziellen Gründen, ein Antrag zum Austritt aus dem Nationalen des Fortschritts und der Kultur ist ein gutes freundschaft- Arbeiterfekretariat angenommen. liches Verhältnis Deutschlands   zu England unbedingtes

Erfordernis. Die Handelskammer erachtet es als ihre Aufgabe Lohnbewegung der Schuharbeiter Kopenhagens  . Der in den für die Verbreitung und Vertiefung dieser Erkenntnis zu wirken, Schuhwarenfabriten von Kopenhagen   geltende Tarifvertrag endet am fie hofft, daß alle in jüngster Beit entstandenen Mißverständnisse, 15. Januar. Schon seit längerer Zeit ist zwischen dem dänischen die den breiten Schichten des deutschen   Volkes ohnehin unverständ- Schubarbeiterverband und dem Verein der Schuhwarenfabrikanten lich geblieben find, mit dem alten Jahre endgültig ihren Abschluß über einen neuen Tarif verhandelt worden, aber ohne Erfolg. Die gefunden haben und daß das neue Jahr das gegenseitige Vers Verhandlungen sind zwar noch nicht endgültig abgebrochen, doch ständnis, die gegenseitige Freundschaft und Sympathie der beiden haben die Fabrikanten bisher so wenig Entgegenkommen gezeigt, baß es vielleicht zu einem harten Lohnkampf fommen wird. berwandten Nationen dauernd befestigen möge."

Den gewerbsmäßigen Agitatoren des Flottenvereins werden folche Kundgebungen wohl wenig in ihren Kram paffen, aber öffent lich dürfen sie dagegen nicht demonstrieren. Graf Bülow wird nur unter Ausschluß der Deffentlichkeit desabouiert.

Letzte Nachrichten und Depefchen.

Eine Stadt ohne Waffer.

Bereinfachtes Berfahren.

Auch die diesjährige Schlußfizung Eines Ehrbaren Kaufmanns gestaltete fich zu einer Rundgebung zugunsten der freundschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland   und England. Der Vorsitzende Trieft, 80. Dezember.  ( B. H.  ) Infolge Bruches des Haupt der Handelskammer H. A. Michahelles führte im Anschlusse an die rohres der städtischen Wasserleitung ist die Stadt gänzlich ohne Vorlegung des Jahresberichtes der Handelskammer u. a. folgendes Waffer. aus: Ich darf der lebhaften Freude darüber Ausdrud geben, daß die Anzeichen fich mehren, daß jenseits wie diesseits der Budapest  , 30. Dezember.  ( W. T. B.) Der Magyar Nemzet  " Nordsee   und zwar unter den besten Streifen der beiden Völker die Erkenntnis sich Bahn bricht, daß es die eigentlichste Aufgabe zweier meldet, bie Regierung werde, da der ganze Kompleg der inter  Länder wie England und Deutschland   ist, in freiem und friedlichem nationalen Handelsverträge bisher vom Parlamente nicht erledigt Wettbewerb um die Palme des Handels zu ringen und gemeinsam werden konnte, diefelben zu geeigneter Zeit im Berordnungswege die heimische Kultur hinauszutragen in die Ferne, daß fie aber nicht ins Leben treten lassen gleichzeitig mit dem autonomen Bolltarif. Verstimmungen die Macht über fich gewinnen lassen dürfen, wie fie Eine andere Lösung gebe es heute nicht. im letzten Jahre emporgewuchert waren. Wir haben uns diese Als ein erfreuliches Anschauung stets zur Richtschnur genommen. Symptom der gleichen Gesinnung in England dürfen wir die Tat­fache verzeichnen, daß uns die hochangesehene Londoner   Handels­fammer in der liebenswürdigsten Form eine Einladung gesandt hat, der wir entsprechen werden. Diese und weitere Sympathie äußerungen fanden lebhafte Bu­stimmung. Aus England liegt ebenfalls bereits eine offizielle Rundgebung Oberbürgermeister Kirschner erhielt aus London   folgendes

Schreiben:

Die Schwarzen geben flein bei.

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Baris, 30. Dezember.  ( W. T. B.) Die fünf franzöfifchen Stardinäle übermittelten einer Melbung bes Journals des Débats aufolge dem Papste ihren Beschluß, bem Geset betreffend die Trennung des Staates von der Kirche keinen Widerstand zu leisten, falls das Gefeß dem Geifte und Buchstaben entsprechend angewendet

wird.

Bäterchen hat's eilig.

Petersburg, 30. Dezember.  ( Meldung der Petersburger Tele. Sehr geehrter Herr! graphen- Agentur.) Die Regierung trifft energifche Maßregeln, um Als Ehrensekretär des Ausschusses zur Anbahming freundschaft bas 23ahlgefes fo bald als möglich zur Ausführung zu bringen. licher Beziehungen zwischen England und Deutschland   Präsident Bur Durchführung des Ufases vom 25. Dezember sind Instruktionen Lord Rosebury bitte ich Sie, 3bnen meinen herzlichsten Dank für über den Wahlmodus ausgearbeitet und werden wahrscheinlich die große Freundlichkeit aussprechen zu dürfen, mit der Sie und morgen veröffentlicht werden. Die Lokalbehörden werden an­Ihre Berliner   Mitbürger auf das Auerbieten unserer Freundschaft gewiesen, die Wahllisten zur Vornahme der Wahlen so rasch als geantwortet haben, das in unserer Versammlung vom 1. Dezember möglich aufzustellen. b. 3. im Carton Hotel verkündet worden ist. Ich füge eine Nummer der Times" bei; sie enthält über unsere Versammlung einen Bericht, der Sie und Ihre Freunde interessieren wird. Ihr sehr ergebener

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( gea.) Francis Wm. For.

Die ruffifche Revolution.

Petersburg, 30. Dezember. Der Petersburger Telegraphen Agentur find folgende Meldungen zugegangen Badmut, 28. De zember. Die revolutionäre Bewegung im Zuge der Jekaterin- Bahn konzentriert sich auf die Stadt Bachmut  . Die Stationen längs der Der Suderverbrauch der Amerikaner pro Jahr beträgt Bahnlinie sind in den Händen der Aufrührer, denen sich die Land­der Löhne, der Zinssäge und der Preise der fertigen Waren. 300 Millionen Dollar. Der Jahrestonfum ist 75 Pfund pro Stopf. leute aus mehreren nahe der Bahn gelegenen Dörfern angeschlossen Freilich sind diese Kategorien in verschiedenem Maße an der Das ergibt für 80 Millionen Köpfe einen Verbrauch von haben. Ueber Bachmut   ist der Belagerungszustand verhängt und Steigerung beteiligt. Durchgängig trifft sie zu bei den Roh- 6000 stoffen: die Erzeugnisse des Ackerbaues, der Viehzucht und der 6000 Millionen Pfund. Im Kleinhandel wird der Zucker mit General Sandepth ist zum Gouverneur ernannt worden. Die in stoffen: die Erzeugnisse des Ackerbaues, der Viehzucht und der 5 Cent pro Bfund verfauft; somit ergibt die Rechnung 300 Millionen das Aufstandsgebiet entfandten Truppen haben den Befehl erhalten, Forstwirtschaft, einheimische und fremde, darunter namentlich auch die wichtigen industriellen Rohstoffe Wolle, Baumwolle, Dollar. In den Vereinigten Staaten   wird meist Rohrzucker fich unverzüglich und mit Gewalt der Stationen Grischino, Aw­auch die wichtigen industriellen Rohstoffe Wolle, Baumwolle, tonsumiert, der von Porto Rico  , Hawaii   und Kuba   eingeführt wird. deewka, Jacinowataja, Gorlowka  , Konstantinomka und Stramators­Flachs, Jute, Seide, Häute und Felle, Holz, Kautschuk und viele Die Buderpreise find etwas gefallen, weil die Ernte eine bedeutent taja zu bemächtigen und die Komitees und Delegierten der Auf­ausländische Drogen; ebenso, mit der wichtigen Ausnahme der Steinkohle, die der unorganischen Natur abgewonnenen Erzeug- beffere war als im Jahre vorher. Der Verbrauch an Rohrzucker ständischen festzunehmen. nisse wie Eisen und andere Metalle, Kots, Braunkohlenbrifetts, in den Vereinigten Staaten   beträgt 90 Prozent des gesamten fie alle erhöhten im Laufe des Jahres ihren Preisstand, die Konsums. einen mehr, die anderen minder, die einen infolge knapper Ernten, die anderen infolge planmäßig regulierter Menge der Erzeugung und des Angebotes, sämtliche aber zugleich unter der Gunst einer dringenden, oft stürmischen Nachfrage, welche die berlangten Preise schließlich bewilligen mußte.

Gewerkschaftliches. Scharfmacher- Konsequenz.

Kaluga  , 29. Dezember. Für Stadt und Provinz Kaluga   ist der verstärkte Schuß erklärt worden.

Chartow, 30. Dezember. Der heutige Tag ist ruhig verlaufen. Ein Teil der Delegierten der Eisenbahner, welche die Abfahrt der Büge leiteten, wurden auf der Station Lubotin verhaftet. Die Die Büge werden unter militärischer, Bewachung abgefertigt. Der Deutsche Arbeitgeberverband für das Baugewerbe", Eisenbahnangestellten, welche sich am Ausstand beteiligten, sind zur Abhebung ihres Lohnes aufgefordert worden. Diejenigen, welche Ueber die Flucht deutschen   Kapitals in das Ausland sagt der der in Köln   seinen Siz hat und seinen Wirkungskreis auf nicht imftande sind, zulässige Gründe für ihr Fernbleiben von der Bericht: Diese Entwickelung zu unterstützen, sind bisher schon viele das dortige Gebiet beschränkt, hat ein Flugblatt herausgegeben, Arbeit anzugeben, sollen entlassen werden. Wladimir, 29. Dezember. Für die Stadt und den Distrikt deutsche Betriebe durch die früheren Zollerhöhungen des Aus- um im Hinblick auf die im Frühjahr stattfindenden Lohn­landes genötigt gewesen, indem sie, um ihre zu günstigerer Zeit bewegungen den Zusammenschluß aller Unternehmer herbei- Kownom ist der verstärkte Schuß erklärt worden.

Berantw. Redakteur: Hans Weber, Berlin  . Inseratenteil verantw.: Th. Glode, Berlin  . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchbr. u. Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SW,

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