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Rixdorf.

wesenden Frauen, daß fie den Bestrebungen ihrer Gatten förderlich Deutsche   Heimarbeitausstellung. Während der Dauer der Der Wahlverein hielt am Dienstag, den 16. d. M., im Lokale fein möchten, endeten. Von der Diskussion wurde auf Beschluß der Ausstellung finden eine Anzahl auf die Heimarbeit bezügliche von Hoppe feine sehr stark besuchte ordentliche Generalversammlung Bersammlung abgesehen. Genosse Eichler teilte auf eine Anfrage Vorträge statt, die jedenfalls dazu dienen werden, das Ver­ab. Nach der üblichen Ehrung dreier verstorbener Genossen und mit, daß im März drei Eigentümer und ein Mieter in der dritten ständnis für die Ausstellung zu wecken. Der Eintrittspreis einer furzen Ansprache des Borfißenden fand die Verlesung der sich wählerklasse zu wählen sind. Nachdem der Vorsitzende daran er­zur Aufnahme gemeldeten Genossen statt. Dieselben wurden jämt innert hatte, daß die Wählerlisten einzusehen sind, wurde die Ver- beträgt pro Vortrag 25 Pf.; Gewerkschaftsmitglieder zahlen 10 Pf. Die Vorträge beginnen abends 8 Uhr. Einlaß eine lich ohne Widerspruch aufgenommen. Die nachgesuchte Aufnahme fammlung geschlossen. Viertelstunde vorher. des Metallarbeiters Kreideweiß und des Barbiers Hinz wurde von Nieder- Schönhausen. Im Laufe des Januar finden folgende Vorträge statt: der Versammlung abgelehnt. Es folgt nunmehr die Erörterung des Bunttes Wahl eines zweiten Parteispediteurs". Der zweite 20. Januar. Prof. Dr. Werner Sombart  : Vorsitzende, Genofie Scherwat übernimmt die Leitung der Versamm­Einleitende Worte( Was ist Heimarbeit?) Aula des Friedrich­lung und führt die Gründe an,( Ausscheiden des Genossen Wutzky), Werderschen Gymnasiums, Dorotheenstr. 14. welche die Neubesetzung dieser Stellung notwendig machten.

Genosse Groger erklärt mit furzen Worten die Stellungnahme der erweiterten Borstandssizung zu dieser Angelegenheit und be­spricht die Motive, die den eriv. Vorstand veranlaßt haben, von den 12 Bewerbungen Rigdorfer Genossen, die drei Genossen Heinrichs, Pagels und Müntner der Versammlung zur Wahl vor­zuschlagen. Mohr, XI. Bezirt, stellt und begründet den Antrag, auch noch die Genossen Rohr und Hoffmann auf die Kandidatenliste zu sehen. Franke und Mieg meinen, der Vorstand hätte alle 12 Genossen zur Wahl stellen sollen, das Verfahren des Vorstandes wäre undemokratisch. Auf Antrag Kiesetvetter werden sämtliche 12 Kandidaten verlesen und zur Wahl gestellt. Der Genosse Hoff meister vertritt gegenüber den Ansichten anderer Redner die Meinung, daß der erweiterte Vorstand sehr wohl das Recht habe, den Genossen Heinrichs, trotzdem er sich nicht um die Stellung beworben, zur Wahl vorzuschlagen und empfiehlt nochmals die drei seitens des Vorstandes zur Wahl gestellten Genossen. Böste führt aus, man folle fich die Kandidaten genau ansehen und vor allen Dingen feine Schreiberfeele" wählen, sondern einen fähigen und tätigen Genoffen. Die Rirdorfer Genossen sind selbst reif genug, beurteilen zu können, wer der rechte sei.

Mietz erörtert nochmals die Frage, wie es möglich sei, daß der Genosse Hendrischke, der doch Vorsitzender des Gewerkschafts­fartells und als tätiger Genosse bekannt ist, nicht zur Wahl gestellt werden konnte. Auf Antrag des Genossen Zirkel wird Schluß der Diskussion beschlossen. Aus der Wahl geht der Genosse Bagels als gewählt hervor.

Der Borsigende Genosse Heinrichs gibt nun den Vorstands­bericht des letzten Quartals; aus demselben ist erkennbar, daß tros der ruhigen" Zeiten eine ungeheure Arbeit seitens des Vorstandes bewältigt werden mußte. Doch trotz aller aufgewendeten Mühen ist der Mitgliederbestand zum ersten Male in Rirdorf nicht nur nicht gestiegen, sondern sogar infolge der sich so zahlreich notwendig machenden Streichungen wegen rückständiger Beiträge von 4160 auf 4123 Mitglieder gefunken..

In der sich anschließenden Diskussion wird dieser Umstand auf den Eintritt der vielen kleinen Geschäftsleute zurückgeführt, die stets nach kurzer Zeit, wenn dieselben sehen, daß der erwartete Segen ausbleibt, dem Verein wieder den Rücken kehren. Der Vorwärts" wird zurzeit in 6950 Exemplaren, der Wahre Jakob" in 1150, Freie Stunden" in 230, Kulturbilder" in 130, die Neue Zeit"

"

in 35 und die Gleichheit" in 70 Exemplaren durch die Spedition vertrieben. Beschäftigt werden daselbst 61 Frauen. Nach dem Bericht des Kassierers betrug die Gesamteinnahme 6602,33 M., die Gesamtausgabe 5478,17 m., wovon 789,96 M. für örtliche Ausgaben und 4688,21 M. an den Kreis abgeliefert worden find, so daß der Bestand am Orte fich auf 1124,16 M. beläuft. Der iteberschuß der zugunsten der Russen veranstalteten Matinee betrug 859,95 M., welche Summe in dem obigen an den Kreis abgeführten Betrage enthalten ist.

Die hiesige Gemeindevertretung hat beschlossen, die neu zu be­segende Gemeinde- Baumeisterſtelle unter folgenden Bedingungen fest­zulegen und zur Ausschreibung zu bringen. Die Stelle ist mit einem Regierungsbaumeister zu beseßen. Die Wahl erfolgt nach Ablauf eines Probejahres auf zwölf Jahre. Anfangsgehalt 5000 M., End­gehalt 6500 m. bewährten Baumeistern nicht ausgeschlossen. Die Erhöhung des Anfangsgehaltes ist bei sehr Eine außerordentliche Sigung der Vertretung faßte Beschluß über die Aufnahme einer Anleihe. Die Anleihe über 200 000 m2. zum Ankauf von Schuls grundstücken und anderes hatte die Landesversicherungsanstalt Brandenburg   zum 1. April zugesichert; zugesichert; nunmehr stellt sie schon zum 16. Januar 100 000 Mark und zum 16. Februar wiederum 100 000 Mark zur Verfügung, bei einer späteren

werden.

23. Januar. Prof. Dr. Gustav Schmoller  : Ueber die Geschichte der Hausindustrie und Heimarbeit in Deutschland  . Aula des Friedrich- Werderschen Gymnasiums. 29. Januar. Fräulein Gertrud Dyhrenfurt: Die weibliche Heimarbeit. Aula des Friedrich- Werderschen Gymnasiums.

31. Januar. Reichstagsabgeordneter von Elm: Die Heimarbeit in der Tabatindustrie Einigungs­faal des Gewerbegerichtes, Zimmerſtr. 90/91. bhebung müssen noch zwei Prozent Zwischenzinsen gezahlt daß Es sei nochmals darauf aufmerksam gemacht, Es wurde beschlossen, die Gelder abzuheben und bei der Preußischen Genossenschaftsbank vorübergehend anzulegen. Gewerkschaftsmitglieder nebst den sie begleitenden Familien­Das Darlehen wird mit Proz. verzinst und mit 1 Broz. angehörigen freien Eintritt in die Heimarbeit- Ausstellung amortisiert. Um seine Würde als Ortsoberhaupt zu wahren, ver- haben. einem Gemeindevertreter gemachten Vorwurf, daß er dem Einflusse Moabit   großes Aufsehen. Der Ulan Scherler ritt gegen 3 Uhr nach­wahrte sich der Gemeindevorsteher Abraham gegen den ihm von Ein schwerer Unglüdsfall verursachte gestern nachmittag in des Schöffen Rüdert unterliege. Gemeindevertreter Jänisky erklärte, daß er in diesem Sinne seine Aeußerung nicht getan habe. Damit ist die Selbstherrlichkeit des Gemeindevorstehers über allem Zweifel

erhaben.

Köpenick  .

Einen unerwartet glücklichen Abschluß hat ein Selbstmordversuch genommen, welcher gestern mittag großes Aufsehen in Köpenid her­borrief. An der dortigen katholischen Kirche sprang plötzlich ein junger Mann in die Spree hinab und war bald in den Fluten ver­schwunden. Passanten machten sich sofort an die Rettung des Lebensmüden, und es gelang ihnen auch, den Selbstmordkandidaten noch lebend aus dem Wasser zu ziehen. Er wurde nach der Polizei­inspektion gebracht und gab, nachdem er sich erholt hatte, an, daß er sich wegen Not und Arbeitslosigkeit das Leben habe nehmen wollen. Der Selbstmordkandidat war der 27jährige Kunst­maler Franz N. aus Berlin  . Dem Polizeiinspektor war nun zu Ohren gekommen, daß ein Köpenider Unternehmer einen Kunst­maler für die Ausführung fünstlerischer Arbeiten gesucht hatte. Durch die Vermittelung des Beamten erhielt N. denn auch den Auf­trag, die Arbeiten auszuführen.

" Das fommt nicht oft vor, daß sich die Polizei um das weitere Schicksal eines armen Teufels kümmert; deshalb vermerken wir es auch prompt. Weißensee.

beriet.

und in der am

mittags auf einem Dienstpferde die Straße Alt- Moabit entlang, mittags auf einem Dienstpferde die Straße Alt- Moabit entlang, straße scheuten die beiden Tiere, bäumten sich empor und stürzten,

ein zweites Pferd am Halfter führend. In der Nähe der Calvin­sich überschlagend, nieder. Der Ulan kam unter sein Pferd zu liegen, welches ebenso, wie das Leitpferd, aufsprang und davon jagte. Die Tiere wurden jedoch schon in der Wilsnackerstraße von einem Schußmann aufgehalten und zum Stehen gebracht. Sch., der an­scheinend innere Verlegungen erlitten hat, wurde erst nach der Kaserne und von dort nach dem Garnisonlazarett in der Scharn­horststraße gebracht.

Kutscher Alfred Brandenburg aus der Gartenstr. 27. B. war mit Opfer des Straßenverkehrs. Tödlich verunglückt ist gestern der dem von ihm geführten Lastwagen in die Durchfahrt des Neubaues Holzendorffstr. 19 gefahren, dabei vom Bock heruntergestürzt und vom eigenen Fuhrwert überfahren worden. Schwer verletzt wurde der Verunglückte in das Krankenhaus Westend   gebracht, wo er bald

starb.

Zwei Bootsunfälle werden vom geftrigen Tage vom Müggelsee gemeldet. Mitglieder eines Ruderklubs hatten in zwei Booten eine Winterübungsfahrt unternommen und freuzten gegen 3 Uhr nach­mittags, auf der Heimfahrt begriffen, die kleine Müggel. Die Wellen des Gewässers gingen ziemlich hoch, und das eine Boot schlug unt. Die Insassen des zweiten Bootes versuchten den Verunglückten Hülfe zu leisten, wobei jedoch auch dieses Fahrzeug tenterte. Der fahrenden Schleppdampfers der Mörtelwerke beobachtet, die sofort Vorgang war glücklicherweise von der Mannschaft eines in der Nähe der Unfallstelle zusteuerte und das Rettungswerk erfolgreich durch­führte. Die sechs Ruderer konnten, ohne welchen Schaden erlitten zu haben, dem Wellentode entrissen werden.

Das Treiben der Paletotmarder in den Schulen des Westens hat noch immer kein Ende genommen. Jetzt haben es die dreisten Langfinger auch auf die Privatschulen abgesehen. So wurden gestern in der höheren Mädchenschule in der Stubenrauchstraße 12a aus wohlverschlossenem Raume nicht weniger als sieben Belzboas wäh rend des Schulunterrichtes gestohlen. Als man den Diebstahl nach Schulschluß bemerkte, war der dreifte Täter mit seiner wertvollen Beute längst entkommen.

Gemeindevertretersizung statt und gewöhnlich find die zur Verhand­Geheime Situngen finden jetzt schon dreimal am Schlusse jeder lung stehenden Gegenstände bereits von einem hiesigen Ortsblatt zur Kenntnis des Publikums gelangt, oder aber es wird in dem Haus­und Grundbefizerverein darüber berichtet, fodaß von geheimen Be­ratungen und Beschlüssen keine Rede sein kann. Seit Antritt des neuen Gemeindevorstehers werden Sachen zur geheimen Beratung gestellt, die man früher ohne Bedenken in der öffentlichen Sizung So handelte es sich in der vorigen geheimen Sizung um Den Bericht des Bibliothekars verliest der Genosse Heinrichs; einen Vergleichsvorschlag der Gemeinde mit dem früheren Gemeinde bon Alt- Weißensee, der einstimmig aus demselben geht hervor, daß die Inanspruchnahme der Bibliothet vorsteher Klingenberg wurde Den allgelehnt zwar gestiegen ist, aber immer noch zu wünschen übrig läßt. Freitag stattfindenden Löwenanteil an den ausgeliehenen Bänden nehmen Romane, Er- Sizung soll über einen Antrag des Bureauvorstehers a. D. Häußer zählungen und belletristische Literatur für sich in Anspruch. Für die um Bewilligung einer Teuerungszulage verhandelt werden. Daß Vervollständigung der Bibliothek wurden auf Antrag des Vorstandes man hier die Deffentlichkeit scheut, mag darauf zurückzuführen sein, Unfall oder Verbrechen? Vor längerer Zeit wurde auf dem 150 M. bewilligt. An den Vorstandsbericht schloß sich eine lebhafte daß Häußer in den Prozessen Wertens kontra Feldtmann als Haupt- Schienenstrang bei Marienfelde   eine sehr verstümmelte Frauenleiche Diskussion, Henning appelliert an die Genossen, dem Wahl- zeuge gegen Mertens nicht allzugut abschnitt. Im Volksmunde gefunden, die man als die der Friseurin Klara Schudy identifizierte. wurde er als Automat" bekannt und in den Mertensschen Nach den ersten Ergebnissen schien ein Verbrechen vorzuliegen, eine berein mehr Treue zu bewahren, während Mohr aus­bis Broschüren auch so bezeichnet. Die Beratung über vorzunehmende Annahme, die man fallen ließ, als man von den Angehörigen der führt, man dürfe dieselben nicht eher aufnehmen, fie bie und Veränderungen an der Kläranlage und dem Riefelfelde entbehrt Toten hörte, daß das Mädchen öfter von epileptischen Zuständen bes Zivede und Ziele unserer Partei boll ganz erfaßt hätten, welcher Ansicht von mehreren Seiten entgegen- jeder Begründung in geheimer Sigung behandelt zu werden und fallen wurde. Nun hat man aber gestern in einem Tümpel bei getreten wurde. Die verschiedensten Wünsche, die stets wiederkehren, kann nur Anlaß zur Beunruhigung für die hiesige Einwohnerschaft Marienfelde   den bisher fehlenden rechten Arm der Leiche gefunden, wurden laut, so unter anderem die Verbesserung der Vorortbeilage werden. Sind in früheren Zeiten Fehler gemacht worden, so sind und zwar in einem solchen Zustande, daß der Arm seit dem des Vorwärts" und die Abhaltung von mehr Urania- Bor- diese jetzt öffentlich zu rügen, zumal die Neuwahlen vor der Tür 15. Dezember unmöglich im Wasser gelegen haben kann. So wird stehen und man die Ausscheidenden auf ihre Pflichtvergessenheit auf die Vermutung, daß es sich um ein Verbrechen handelt, wieder stellungen. nahegerückt. Auf Antrag des XI. Bezirks wurde noch beschlossen, am merksam machen tanu. Sonntag, den 21. Januar, zu den geplanten drei Versammlungen Schönholz. Großfeuer im Industriepalafte Berlin  . Gestern( Donnerstag) noch eine vierte, und zwar im Lokale des Genossen Heidaus, Karls­gartenstr. 7/8, einzuberufen.

Ein fich notwendig machender Ausschluß eines früheren Mit­glieds Finke ist durch Streichung erledigt, während der Maler Rzeszniali auf Antrag der Malerorganisation ausgeschlossen wurde. Der von der Organisation der Rohrer beantragte Ausschluß des Genossen Sieling wurde, da derselbe behauptet, nichts Unrechtes getan zu haben, an den Vorstand behufs Einleitung eingehender

Recherchen zurüdverwiesen.

Mit einer Aufforderung an die Genossen, am nächsten Sonntag auf dem Posten zu sein und vor allem die notwendige Ruhe zu bewahren, um den Behörden die vollkommen überflüssige Macht entfaltung als unnötig, sogar schädlich nachzuweisen, schloß der Vor­figende die Versammlung um 12 Uhr.

Am Sonntag, den 14. Januar, hielt der Zentralverband der Handels-, Transport- und Verkehrsarbeiter Deutschlands  " in Thiels Festfälen, Bergstraße  , seine gutbesuchte Versammlung ab.

Genosse Stern hielt einen mit großem Beifall aufgenommenen Vortrag über Kirche und Arbeiterschaft". Derselbe erläuterte in ausführlicher Weise die Entstehung der Religion seit dem ersten Auftreten der Menschen, und kam zu dem Schlusse, daß es keinen Gott im firchlichen Sinne gibt, sondern müssen, Denn fie eine

Die landespolizeiliche Abnahme der Borortgleise Berlin  - Schön- nachmittag 3 Uhr fam Lindenstr. 3 in der Phantasiefedernfabrik von holz- Tegel und des zweiten Gleises Schönholz- Tegel fand gestern S. Me her jun. ein Brand aus, der bedeutenden Schaden verursachte. statt. Die Besichtigung ergab, daß bis auf eine leberführung, an Im dritten Stod des ersten Quergebäudes befinden sich die Lager­der die Entwässerungsanlage noch einer kleinen Aenderung zu unter- und Arbeitsräume der Firma. Große Posten präparierter Federn waren ziehen ist, die planmäßige Herstellung der Bahnstrecken überall hier in Kisten und Kartons aufgestapelt, die in den nächsten Tagen für ordnungsgemäß erfolgt ist. Die bezeichneten Vorortstreden sind in- Amerika   zur Versendung kommen sollten. Das Feuer ist anscheinend zwischen schon in Betrieb genommen worden. Ober- Schöneweide.

Ein Wüstling ist gestern nachmittag in Ober- Schöneweide ver­haftet worden. Es handelt sich um den früheren Kaufmann Paul M., welcher bezichtigt wird, sich an seiner achtjährigen Nichte schwer ver gangen zu haben. M. ist dem Untersuchungsgefängnis zugeführt Potsdam  .

worden.

durch Unvorsichtigkeit dadurch entstanden, daß ein mit Kautschuk ( Klebestoff) gefüllter Blechbehälter einer Gasflamme zu nahe fam. Die in dem Saale   anwesenden Arbeiterinnen konnten sich noch rechtzeitig Die Masse entzündete sich und verursachte eine Explosion. in Sicherheit bringen. Als die Feuerwehr nach wenigen Minuten eintraf, schlugen die Flammen durch die Fenster, deren Scheiben schon vorher infolge der große Hize gesprungen waren. Glücklicherweise konnte das Feuer sofort über zwei Eingänge und eine mechanische Leiter hinweg, also von drei Seiten erfolgreich an gegriffen werden, so daß für die übrigen Fabrikbetriebe teine Gefahr bestand. Mit drei Schlauchleitungen war man bald Herr des Feuers. Da jedoch der gesamte Federnvorrat entweder verbrannte oder bei den Löscharbeiten unbrauchbar wurde, so ist der verursachte Schaden be­trächtlich.

Wegen einer großen Wassersnot ist aus der Stadt Storkow   der tönigl. Regierung zu Potsdam   ein dringendes Telegramm zu gegangen. Aus dem großen Scharmützelsee, der durch den Beeskow  Storfower Kanal mit dem Storfower See verbunden ist, find in den letzten Tagen ungeheuere Wassermengen der Storkower Schleuse zugeführt worden. Diese konnten nun weder durch den Schleusen­Brillantendiebe haben es in letzter Zeit auf das Goldwaren­die Arbeiter fanal noch durch das Mühlenfließ abfließen, weil den Mühlen geschäft von A. E. Deite in der Oranienstr. 99 abgesehen. Vor beffere Lebenslage erreichen wollen, befizern Gebr. Kampffmeyer das Recht zusteht, das Wintermaß etwa acht Tagen wurde abends in der Zeit von 7 bis 9 Uhr ein sich selbst helfen. Unter Geschäftlichem teilte der Vorsitzende an ihrem Merkpfahl 12 3oll über dem Sommermaß zu Schaukasten erbrochen und vollständig geplündert, wobei den Dieben mit, daß die nächste Versammlung am 4. Februar in demselben halten. Die Wassermassen suchten nun den schmalen, rings Uhren, Ringe und andere Wertsachen in die Hände fielen. In der Saale   stattfindet. Weiter machte er bekannt, daß am 18. März der um den Ort fließenden Stadtgraben auf, traten über dessen letzten Nacht suchten nun Diebe denselben Sajautasten zu berauben. Genosse Grempe einen Lichtbildervortrag über Russische   Kultur- ufer und setzten in der alten Burg, dem jezigen Rentamt, sowie in Sie wurden jedoch gestört und mußten ohne Beute abziehen. Den bilder" halten wird. Ferner wurde zur Kenntnis gegeben, daß vielen anderen Gebäuden Ställe und Keller unter Wasser. Ebenso Schaukasten hatten sie bereits erbrochen. Mitglieder, welche über 10 Wochen mit den Beiträgen im Rückstande stehen weite Gartenflächen und viele eben erst frisch gedingte Wiesen find, keinen Zutritt haben. Sodann wies er auf die am 21. Januar, unter Waffer, sodaß der erſte Grasschnitt verloren erscheint. Der mittags 12 Uhr, stattfindenden Parteiversammlungen hin, um Protest Schaden, der dadurch entstanden, zählt nach Tausenden und dringend einzulegen gegen die Entrechtung der Arbeiterklasse in Preußen, und verlangt man deshalb von der königlichen Regierung, daß fie das appellierte mit feurigen Worten an die Mitglieder, sich mit ihren Recht der Mühlenbefizer zu einer so hohen Stauung des Wassers im Frauen recht zahlreich zu beteiligen. Interesse der dadurch schwer geschädigten Einwohnerschaft ablöse. Auch im April 1904 hatte das hohe Wasser vielen Schaden an­gerichtet und schwebten seitdem schon Verhandlungen wegen dieser Stalamität.

Todessturz eines Dachdeckers. Auf dem Neubau Hermann­straße 71 in Rigdorf hat sich gestern nachmittag ein bedauernswerter Unglücksfall zugetragen. Auf dem Dache des erwähnten Grund­Ein grüner Wagen, welcher zum Transport von Polizei, Unter­stückes war der Dachdeckerpolier Wilhelm Jurisch aus der Köpnider­straße mit mehreren Gesellen bei der Arbeit; 3. tat dabei einen fuchungs- und Strafgefangenen dienen soll, ist jetzt auch in Potsdam  auf ein Schutzbach   auf und von dort auf den Bauhof hinab. Der worden und wurde am Mittwoch von demselben und Organen der Verunglüdte hatte bei dem Sturze so schwere Verlegungen erlitten, Polizeibehörde besichtigt. Der Posthalter stellt die Bespannung zur

daß er nach kurzer Zeit starb, Pankow  .

" grünen Minne".

Wegen Sittlichkeitsvergehen, die er fortgefekt auf der Straße gegen aus der Schule heimkehrende Mädchen und andere weibliche Personen begangen hat, wurde in Potsdam   der 32 jährige, verheiratete Maschinenmeister einer orößeren Buchdruckerei verhaftet.

Berliner   Nachrichten.

Am 15. d. Mts. tagte im Lokale des Herrn Buge, Schulzestraße, eine gutbesuchte öffentliche Versammlung. Genoffe Koblenzer Berlin referierte über Gemeindepolitik". Nach einer zusammen­fassenden Schilderung der allgemeinen politischen Zustände, wie sie unter dem Dreillaffenwahlrecht eingerissen sind, wies er treffend die Entrechtung der dritten Wählerklasse bei der Gemeindewahl nach und Der Direktor der städtischen Wasserwerke, Geh. Baurat Beer, erläuterte in fesselnder Weise das Gemeindetvahlprogramm der Sozialdemokratie. Neicher Beifall lohnte seine geschickten und leicht ist am Donnerstag plötzlich und unerwartet am Herzschlage hier ge­verständlichen Ausführungen, die mit einem Aufruf an die an- storben. Verantwortlicher Redakteur: Hans Weber, Berlin  , Für den Inseratenteil verantw.: Th. Glode, Berlin  . Drud u. Verlag: Vorwärts

Mit dem Fahrstuhl in die Tiefe gestürzt. In der Zuckerwaren­fabrit von R. in der Hochstraße 2 hat sich gestern nachmittag ein folgenschweres Fahrstuhlunglück zugetragen. Durch Baurat SP. sollte dort ein neuerrichteter Fahrstuhl geprüft werden. Man war gemeinsam bis zur dritten Etage hinaufgefahren, und hier stieg der 23 20 jährige Monteur Gustav Wolf aus der Parisiusstraße 26 in Köpenick   auf den Tragforb hinauf, um dort die Vorbereitung für die sogenannte Fangprobe zu treffen. Hierbei muß sich nun das Tau aus der 3ange, herausgelöst haben, denn im nächsten Augen­blid riß sich der Fahrstuhl los und stürzte unter lautem Krachen famt dem Monteur in den Schacht hinab. In bewußilosem Zustande wo man zwei Oberarmbrüche, schwere innere Verlegungen und zahl­reiche Kontusionen feststellte. Der Verunglückte kam nach Anlegung von Notverbänden in das Krankenhaus Moabit, wo er bedenklich daniederliegt. Wäre die Katastrophe wenige Minuten später ein­getreten, so würden die Folgen weit schwerere gewesen sein.

Einen wertvollen Fund machte der Droschkentutscher Wilfe, als er nach Beendigung der Nachttour mit seinem Gefährt nach Hause tam. Er fand in dem Wagen ein Batet, welches für 15 000 M. Wertpapiere enthielt und das zweifellos von einem Fahrgast ver­Toren worden war. Der ehrliche Finder fuhr sofort nach dem Polizeipräsidium und lieferte dort das wertvolle Bafet ab. Der Eigentümer der Papiere, der seinen Verlust bereits polizeilich ge­meldet hatte, ließ dem Droschtenkutscher eine Belohnung von 500 Mark zukommen. Buchdruckerei u. Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SW