Nr. 21. 23. Jahrgang.
2. Beilage des„ Vorwärts " Berliner Volksblatt.
Idem Gesellschaftstreise der Gutsbesizer, teilen mit ihnen alle Ver
Die revolutionäre Bewegung in den gnügungen und die Früchte der bäuerlichen Arbeit, anerkennen und
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Ostseeprovinzen.
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Freitag, 26. Januar 1906.*
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Aus der Stadt der reinen Vernunft. Königsberg , 24. Januar. ( Eig. Ber.) Genosse Crispien erfüllen keine direkten Verpflichtungen gegenüber ihren ungebildeten wurde heute nachmittag gegen Stellung von 6000 M. aus der Bemeindegliedern, sondern sehen in diesen nur die Quelle der Untersuchungshaft entlassen, in die er wegen Abdruckes der Stellen eigenen Bereicherung. Selbst Predigten wurden in den vierziger Die geflüchteten baltischen Gutsbesitzer haben mit ihren Klagen Jahren das ist die Zeit, in die die hier erzählten Begebenheiten gesperrt war, derentwegen 2öbe Breslau zu einem Jahr Gejebt alle preußischen Junter wie auch die bürgerliche Presse in fallen sehr selten in der Lettischen Sprache gehalten. Der fängnis verurteilt worden ist. Die Freilassung tam den Genossen Deutschland auf die Beine gebracht. Seit Monaten und Wochen Kirchenherr, der manchmal in seinem Kirchspiel mehrere Kirchen unerwartet. Bis mittags 12 1hr waren alle Bemühungen des Vererscheint keine Nummer der deutschen Junker- und Bourgeoispreffe, hatte, predigte nur bei Anwesenheit des Gutsbesikers und teidigers des Jnhaftierten, diefem selbst gegen hohe Kaution in der nicht über die lettische sozialdemokratische Arbeiterpartei meist in deutscher Sprache. Wenn er nur Bauern in der Kirche die Freiheit zu bringen, erfolglos gewesen. Da erhielt Rechtsgeschrieben und geschimpft würde. In diesen wutschnaubenden vorfand, so beschränkte er seine Belehrung darauf, daß er allen anwalt a afe aus dem Reiche mehrere bürgerliche Zeitungen, u. a. Artikeln wird gar manche schmeichelhafte Wahrheit über die denen, welche ihre Abgaben an den Pastor oder den Gutsbesitzer die Tägliche Rundschau", die„ Berliner Zeitung " usw. zuRührigkeit, weite Ausbreitung und stramme Organi, ion und Dis- nicht pünktlich zahlten, mit Teufel und Hölle drohte. Ueberhaupt ziplin unserer Partei gesagt. Diese Wahrheiten sind aber nicht sind die baltischen Pastorate in allen Stücken den adeligen Ritter- geschickt, in denen genau dieselben strafbar sein sollenden Stellen felten fast möchte man fagen in der Regel. mit den tollsten gütern nachgebildet, so daß die Bauern nicht umhin können, in aus dem Artikel abgedruckt waren, wie in der„ Königsberger Volks lebertreibungen und Entstellungen durchwoben. ihrem Geistlichen gleichsam einen zweiten Gutsherrn zu sehen, zeitung". Es wurde auch mitgeteilt, daß die konservative" Post", Ihnen haben sich jetzt einige baltische Professoren in Berlin an welcher in bezug auf die Abgaben häufig mehr Strenge zeigt als die National- Beitung"," Boffische Zeitung" und andere genau den geschlossen, wie der bekannte Theologe Harnad, der Chirurg der Gutsherr. Auch dieser Umstand trug dazu bei, daß die selben Bericht enthalten, wegen dessen Abdrucs Genosse Crispien Bergemann, Prof. Schiemann und andere, welche jetzt mit hungernden Bauern ihren besonderen Haß gegen bie protestantische plötzlich verhaftet sei. Sofort machte der Verteidiger dem gerade in großer Erregung über die von den Balten auszustehenden Gewalt- Kirche richteten. dieser Sache beschließenden Richterkollegium von dieser Entdeckung taten reden, schreiben und Aufrufe in der ganzen Bresse von der Kreuzzeitung " bis zum„ Berliner Tageblatt" erlassen. Wenn aber unter Beifügung einer nochmaligen Beschwerde Mitteilung. Nach etwa einer Stunde erhielt der Verteidiger Crispiens Dragoner- und Kosakenpferde bis zu den Knieen im Boltsblut waten, wenn ein von der Recke in Tufum ein Blutbad andann die Mitteilung, daß der legtère gegen Stellung richtet, bei dem er mit betrunkenen Dragonern 60 wehrlose von 6000 M. Kaution entlassen werde. Frauen, Greise und Kinder niederschoß, oder wenn bei Verhängung des jebigen Kriegszustandes auf die Veranlassung der baltischen Deutschen und auf die direkte Veranlassung des Grafen Witte den Truppen der gemessene Befehl gegeben wurde, bei Bolksansammlungen mit verdächtigen Personen sich nicht auf Berhandlungen einzulassen, sondern sofort von der Waffe Gebrauch zu machen, und wenn demgemäß täglich Arbeiter und Studenten niedergeschossen werden, wie es in Winden, Tolsen und anderen Städten geschah, dann schweigen sich darüber die Junker und Professoren gründlich aus. Aber wenn ein von der Rede oder Wolff von seinem Gute fliehen muß, dann soll sich gleich die ganze Welt erheben! Dann ruft man nun im preußischen Landtag, im deutschen Reichstag, daß Deutschland womöglich Militär nach den Ostseeprovinzen schicken solle.
Um den Charakter und die Ursachen der revolutionären Bewegung in den baltischen Provinzen richtig beurteilen zu können, müssen wir in aller Kürze untersuchen, aus welchen Schichten die Randbevölkerung in Kur- und Livland sich zusammensetzt. Wir haben da: die Großgrundbesizer, deren Besißtümer an Bodenfläche die Rittergüter der preußischen Junker oft übertreffen. Es gibt Güter mit 15 und 20 Nebengütern und 150 bis 200 Arbeiter familien. Selbstverständlich treffen wir hier die verschieden artigsten landwirtschaftlichen Maschinen, gut angelegte Meiereien, Brauereien, Dampfziegeleien usw. an. Die Besizer dieser Latifundien gehören fast ohne Ausnahme dem deutschen Adel tur- und libländischer Abart an, nur vereinzelte Bächter Kleiner Krongüter sind Lettischer Herkunft. Dem Adel gehört in Aurland etwa die Hälfte der Gesamtboden fläche, in Livland ungefähr ein Drittel. Zu den Großgrundbefizern muß man noch die lutherischen Pastoren zählen, denen 500-1000 Desjatinen( 1 Desjatine= 109,25 Ar) große Ländereien zur Benuzung überlassen worden sind, und die ähnlich wie die Privatgutsbesitzer ihre Bachtbauern haben. Je nach der Größe der Bodenfläche werden auf den Gütern durchschnittlich 10-50 und noch mehr Arbeiterfamilien beschäftigt. Die Groß bauern, zu denen man die Wirte der Privat- und Krongüter zählen könnte, welche 20-100 Desjatinen Land besigen resp. von der Krone oder dem Gutsherrn in Bacht genommen haben, beschäftigen durchschnittlich 2-6 Knechte und ebenso viele Mägde. Zu den Kleinbauern wären alle die zu rechnen, welche ohne fremde Arbeitskraft auskommen und mit Hülfe der Familienglieder ihr Stückchen Land bebauen und gewöhnlich nur in der Nähe der Städte von ihrem Bodenertrag allein existieren können. Zu den Kleinbauern sind auch die Halbförner" zu zählen, obgleich es auch unter diesen einige gibt, die mit fremder Arbeitstraft ihre Barzelle bewirtschaften. Das Landproletariat endlich setzt sich zusammen aus den auf den Gütern beschäftigten Deputatsfnechten und ihren Frauen und Kindern, Knechten und Mägden der Fronbauern und den Saisonarbeitern. Das Proletariat besteht mit ganz geringen Ausnahmen( Litauern, Sleinrussen) aus etten und zählt in Kurland etwa 250 000 Köpfe. Am schlimmsten ist seit jeher die Lage der verheirateten Gutsknechte gewesen, die sich schon ihrer zahlreichen Familie wegen oft ungerechte Behandlung gefallen lassen mußten. Man kann sich gar nicht vorstellen, welche schmußigen Löcher diesen Leuten als Wohnungen angewiesen wurden und was für ein Korn ihnen vom
Gutsbesizer zur Nahrung verabreicht wurde.
In den Jahren des Industrieaufschwunges waren ganze Familien in die Städte gezogen, von den Zurückgebliebenen hat fast eine jede einen Sohn oder Tochter in Riga , Libau und Mitau. In Kur- und Livland verbinden das Land- und Städteproletariat also außer den ökonomischen noch verwandtschaftliche Bande miteinander. Dieser Umstand ist insofern von Wichtigkeit, als er die Verbreitung sozialdemokratischer Lehren auf dem Lande außer ordentlich förderte.
Die Lage nach der Aufhebung der Leibeigenschaft war die folgende: Viele Bauern wurden aus ihren Höfen vertrieben, auf andere Stellen gesezt und durch erhöhte Frondienste zugrunde gerichtet. Die Arbeiter wurden schwereren Arbeiten unterworfen und litten unter geradezu erbärmlicher Lebenshaltung. In den Stäbten begannen industrielle Unternehmungen aufzublühen. Auch Iettische Kapitalisten kamen durch Aussaugung ihrer Landsleute
empor.
1. Beleidigung der königlichen Staatsregierung und der Boltsbertretung.(§ 185 R.-Str.-G.-B.)
2. Verächtlichmachung von Staatseinrichtungen usw.(§ 131.
N.-Str.-G.-B.)
Die russische Regierung nußte die Abneigung der Letten gegen das lutherische Pfaffen- und Junkertum aus, um die Ruffifizierung der baltischen Provinzen zu vollenden. Schon im Juli 1836 wurde zu diesem Zweck ein griechisch- katholisches Bistum in Riga errichtet und zu gleicher Zeit in Pleskau ein Seminar eröffnet, in welchem Außer dem bereits mitgeteilten Verfahren wegen MajestätsRussen zum geistlichen Stande vorbereitet und in der lettischen und estnischen Sprache unterrichtet wurden. Ebenso wurden beleidigung gegen Marchionini ist auch eine Klage gegen den Schriften, die im Sinne der ruffischen Kirche geschrieben waren, verantwortlichen Verleger des in Dst- und Westpreußen beschlagins Lettische übersetzt. Lange Zeit wurden aber in diefen gewandt nahmten Flugblattes, Genossen Linde, eingeleitet. Nach und klug ausgestellten rechtgläubigen Regen keine Fische gefangen. ber Anklage soll der Inhalt des an das preußische Bolt gerichteten Die lettischen Bauern haßten wohl den deutsch - protestantischen Pfaffen, aber sie konnten sich auch nicht in den moskowitischen Flugblattes gegen folgende Baragraphen verstoßzen: griechischen Pfaffen verlieben. Nun wurde im Jahre 1841 durch brei aufeinanderfolgende Mißjahre die chronische Unzufriedenheit der Bauern besonders angefacht. Die Gemeindemagazine waren leer, die Bauern hungerten im buchstäblichen furchtbaren Sinne des Wortes. Sie wandten sich um Unterstützung an die Gutsherren, die sich in vielen Gemeinden das von den Bauern in den allgemeinen Magazinen aufgespeicherte Korn angeeignet und in Spiritus verwandelt hatten. Von den Gutsherren mit Hohn abgewiesen, suchten die Bauern Hülfe bei der Gouvernement 3- verwaltung. Auch hier wurden ihre Klagen schroff abgewiesen, damit eine Aeußerung des Mitleids keine unerfüllbaren Hoffnungen hervorrufen solle. Wie verzweifelt die Lage der lettischen Bauern zu jener Zeit war, erfieht man aus den Aufzeichnungen eines jungen russischen Beamten, der 1841 nach Livland geschickt war. Er schreibt unter anderem:„ Wir werden die Erzählung eines jungen Arztes nicht vergessen, welcher einen sterbenben Jüngling ins Leben zurückgerufen hatte. Die Eltern, anstatt ihm zu danken, überschütteten ihn mit bitteren Vorwürfen, indem sie sagten, daß es ihrem Sohne besser gewesen wäre, gleich zu sterben, als am Leben zu bleiben, um dann doch später wieder langsam zu verhungern."
Da verbreitete sich im Lande das Gerücht, es sollte im Süden Rußlands jedem, der solches wünsche, vom Zaren Wohnsitz und and angewiesen werden; man brauche sich nur in Riga zur Ueberfiedelung zu melden und sich dort von einem russischen Priester einschreiben zu lassen. Die Bauern begannen in Massen nach Riga zu strömen, um zu bitten, man möge sie so rasch wie möglich aus ihrer lieben Heimat" hinausführen ins warme Land". zählte die Schar der sich hinwegsehnenden nach Tausenden. Diese Hungernden füllten alle Strüge an, und bald keine Aufnahme mehr findend, lagerten sie auf allen öffentlichen Pläzen, sogar vor der Wohnung des Generalgouverneurs. Die meisten der Bittsteller tlagten über ihre Gutsherren.
Bald
3. Aufreizung verschiedener Klaffen der Bevölkerung zu Gewalttätigkeiten gegen einander.(§ 130 R.-Str.-G.-B.)
Geht man jetzt in dieser scharfen Weise gegen die führenden Genoffen in der Provinzial- Hauptstadt vor, warum sollen's nicht auch die niederen Polizeiorgane gegen Genossen in der Provinz nachahmen. An unzähligen Orten wird jezt noch immer Haussuchung gehalten. Dabei wird, wenn kein Flugblatt gefunden werden kann, etwas anderes, Kalender, Zeitungen, Broschüren usw... In Justerburg wurden die Touren mitgenommen. zettel des Verteilungsplanes fürs Land tonfisziert. Der Gemeindevorsteher vom Dorfe 3ohnen im Kreise Wehlau ließ ein Schreiben im Dorfe zirkulieren, in dem jedem Einwohner eine Strafe bis zu 100 W. angedroht wird, der irgend etwas, was ihm der Agitator Linde aus Königsberg zusch ist,
annimmt.
Die Folgen dieser behördlichen Aufmerksamkeit sind geradezu frappierend. Täglich laufen Anmeldungen zum Beitritt in die sozialdemokratischen Vereine ein. Ebenso Bestellungen auf die Königsberger Volkszeitung" und den„ Landboten".
Wieder oben auf der Leiter!
Nachdem Herr Reghäuser, der sich im Korrespondent für Buchdrucker" auch als politischer Laubfrosch probiert, tief unten fizzend das schlimmste Unheil aus den angekündigten Wahlrechtsdemonstrationen prophezeit hatte, hat ihn nun der heitere Sonnenschein, den das reinigende Gewitter brachte, wieder auf die Leiter gelockt. Auf der höchsten Stufe sigend quatt er:
,, Der 21. Januar liegt nun hinter uns. Der Verlauf dieses dem Proteste gegen das Dreiflaffenwahlrecht beziv. der Erinnerung an den vor einem Jahre erfolgten Ausbruch der russischen Revolution gewidmeten Tages fann nur befriedigen, denn die Arbeiterschaft, welche doch die Kerntruppe bei politischen Demonstrationen bildet, hat vorzüglich Disziplin bewahrt. Wäre das nicht der Fall gewesen, dann hätte unsere oftmals geäußerte Prophezeiung Erfüllung gefunden: die Reaktion hätte die so heiß begehrte Gelegenheit gehabt, ihren Gelüften zu frönen." Bir kannten die Disziplin der deutschen Arbeiterschaft vor dem 21. Januar.
Meiningen ohne Gendarmen!
Die Gouvernementsobrigkeit machte sich eifrig daran, alle paßlos in die Stadt gekommenen Bauern für diese Frechheit mit Ruten und Stodschlägen zu strafen, ihnen den halben Kopf zu rafieren und sie nach Hause zu schaffen. Das geschah in der Gouvernementsverwaltung und wurde vom Generalgouverneur Baron Bahlen an den Minister des Innern offiziell berichtet. Nach dem Zeugnis eines Herrnhuters in der Stadt Werro follten sämtliche Bauern, welche nach Riga gegangen waren, um sich einfchreiben zu lassen, oder andere dazu beredet hatten, nicht weniger als 100 Hiebe nach der persönlichen Anordnung des Baron Bahlen erhalten haben. Hinzugefügt mag hier werden, daß es eine löbliche Gewohnheit im baltischen Gebiet war, daß der Bauer, der von seinem Gutsherrn oder einer Behörde Rutenstreiche oder Stockschläge erhielt, nach ausgestandener Grekution seinen Beutel ziehen und 15 Sopeken für die bei der Exekution gebrauchten Ruten bezahlen mußte. In einem wohlgeordneten Staat, der sich mit wahl- Protestbewegung entstanden ist, hat sich selbst im„ liberalen Der Rotkoller", welcher in Preußen infolge der Dreillaffenfeiner echt deutschen Kultur" zu brüsten nie müde wird, Zuvörderst wurde in muß jeder Dienst bezahlt werden, deshalb muß auch der Verurteilte Meininger Lande" bemerkbar gemacht. aus eigenen Mitteln die Ausgabe für Vollziehung der Strafe decken, Saalfeld- Saale der Genoffin Frau Ziez das Sprechen wie der Kranke die Mühe des Arztes und die Medizin bezahlt. über:" Revolution überall" unmöglich gemacht. Der dortige LandAber die Rute, der Stock und das Rasiermesser mögen noch so rat, Dr. Mauer benamset, verbot die Versammlung auf Grund meisterhaft und rücksichtslos gehandhabt werden, der Hunger der des§ 130 St. G. B. Mit anderem Thema tonnte die Ge Bauern, der sie in die Stadt trieb, um einen Ausweg aus ihrer nannte über das Verbotene sprechen! In Pößnec verbot derselbe unerträglichen Lage au fuchen, konnte dadurch nicht gestillt werden. Landrat die für die prenßischen Orte des Biegenrüder Kreises anJeht nun angenants des offenkundigen Zusammenbruchs der gesetzte Protestversammlung, in welcher appe- Erfurt zarischen Zwingherrschaft kam das, was fommen mußte; die lange ferieren sollte, ebenfalls auf Grund des§ 180 St. G. B. Ein getnechteten Letten erhoben sich und verjagten ihre Dränger. Die anderes Thema fand Gnade vor den Augen des gestrengent Gouverneure mitsamt der Gendarmerie, die Junker mitsamt den Herrn! Auch in Themar und Salzungen mußten, um die Paftoren. Sie schufen Ordnung, eine neue gerechte Ordnung; die Versammlungen abhalten zu fönnen, ebenfalls die staatsgefährlichen leder sollten den Bauern, die Fabriken den Arbeitern, das Land Themata geändert werden. Die Versammlungen verliefen überall dem Bolte gehören. Die baltischen Barone waren allezeit sflavische großartig und wurde eine weitere Rate von 155,70 M. an den GeDiener des Barentums und dem lettischen Volke gegenüber die noffen Gerisch abgesandt. Nun steht den Landräten Göttingschlimmsten Ausbeuter und Bedrücker gewefen. Die Vertreibung Meiningen und Dr. Mauer- Saalfeld kein gesetzlicher Verbotswar nur ein gerechter und notwendiger Att der Notwehr gewesen! grund zur Seite, mithin werden die Herren bei nächster Landtagstagung zur Verantwortung gezogen werden.- In Benshausen( Kreis Schleußingen), wo Genosse Paul Seige Pößned referierte, war ( hu! hu!) kein leberwachender anwesend! Der dortige preußische Gendarm mußte beim fönigl. Amtsvorsteher in Schwarza Dienste als Wachtmeister bis nachts nach 12 Uhr leisten. Die Verfammlung in Goldlauter bei Suhl, in welcher Genosse Artur
Hus der Partei.
re=
So begann gleich nach der Aufhebung der Leibeigenschaft der Auszug der Landbewohner nach den Städten, der in immer beschleunigterem Tempo noch jetzt fortdauert.( Seit der letzten Voltszählung von 1897 find nun bald 10 Jahre verflossen, und wir können mit der größten Gewißheit sagen, daß die Bevölkerungszahl sich in dieser Zeit noch sehr viel mehr zugunsten der Stadt verschoben hat.) Die Verteilung der Einwohner auf Stadt und Land gestaltete sich in drittes Heft der von Paul Hirsch herausgegebenen kommunal- Sofmann Saalfeld referierte, wurde durch drei Gemeindeschöppen Proz. der Stadtbev. politischen Abhandlungen im Verlage der Buchhandlung Vorwärts überwacht. Der fönigliche Gendarm war nach Schle- von der Gesamtbev. ein Führer durch die Gemeindetätigkeit auf dem Gebiete der Bolts- Bingen tommandiert, um dort das Landratsamt( tönigl. schule erschienen. Der Verfaffer, Genoffe Mar Quard, behandelt Schloß) zu beschützen! Und Meiningen steht noch, wie uns glaub
Im Jahre
1774
1870
1897
1863 1881 1897
Livland:
Gesamte bevölkerung
447 360 1000 876 1300 640
Stadt Bevölkerung
29 000
148 761
6,5
14,9
376 040
Kurland:
578 925
62 500
10,8
650 000
672 634
15 22
97.000 148.134
Kommunale Schulpolitik". Unter diesem Titel ist soeben als
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Kommunales.
4. Gibung bom Donnerstag, den 25. Januar, nachmittags 5 Uhr.
in sechs Kapiteln die Volksschulgefeßbung und Schulverwaltung die würdig versichert wird! Volksschullasten der Gemeinden die innere Schulorganisation- die Schulgesundheitspflege- den Mißbrauch der Volksschule zu firchlichen und politischen Zweden- und die Wege und Ziele einer volkstümlichen Schulpolitik. Treffend hebt der Verfasser auf jeder Seite die Mängel unserer heutigen Volksschule hervor und beweist die Berechtigung Dieser für russische Verhältnisse hohe Prozentsaz der Stadt der sozialdemokratischen Forderungen. Durch die Zeitumstände ist Der Vorsteher Dr. Langerhans eröffnet die Situng um bevölkerung erklärt die überaus schnelle Entwickelung der sozial- die Broschüre, in der die unendlich mannigfaltigen deutschen 5% Uhr. demokratischen Arbeiterbewegung im baltischen Gebiet. Nicht die Einrichtungen bürgerlicher und die Forderungen sozialistischer die gemischte Deputation für die weitere Erörterung der MaßEine Reihe von Ausschußivahlen ist vorgenommen worden. In Lettischen Theoretiker und Agitatoren find hervorragender als dieGemeindepolitik zum ersten Male zusammenhängend und jenigen unserer russischen und polnischen Schwesterparteien, wohl nahmen gegen die Qualifizierung von Krankenhausbehandlung als aber ist der Boden, den sie beadern, ein unvergleichlich ergiebigerer. fritisch dargestellt sind, zu einer wahren Gegenfchrift gegen Armenunterstüßung sind u. a. gewählt die Stadtvv. Singer und Die seit der sogenannten Bauernbefreiung immer unerträglicher das preußische Verpfaffungsattentat, den Bolteschulgefegentwurf Stadthagen, in den Ausschuß für die Vorlage wegen Erwerdenden Zustände riefen unter den Bauern und Arbeitern eine geworden. Im Kampfe gegen das Attentat, das die Reaktion gegen höhung der Kurkostensäge für Auswärtige die Stadtvv.. Bern= tiefe Erbitterung und permanente Unzufriedenheit hervor. Diese die preußische und damit auch gegen die ganze deutsche Boltsschule stein, Glode, Koblenzer und Singer, in den Ausschuß fuchten nach ideologischen Formen, in denen sie sich äußern könnten. plant, bildet das Heft eine gute Waffe, und auch in dem Kampfe für den Antrag Antrid wegen Vermehrung der Zahl der Die einzige Jbeologie, welche den damaligen Betten einigermaßen gegen das Dreitlaffenwahlunrecht in Preußen wird es treffliche Schulärzte die Stadtov. Ewald, Manasse und eh I geläufig war, war aber die Religion. Daher ein allgemeiner Dienste leisten. ( Goz.). Abfall bon der Lutherischen Kirche der Kirche der Der Preis pro Heft beträgt 1 Mark; eine Agitationsausgabe der Ausschüsse, der Abordnung der Versammlungsmitglieder Namens des Ausschusses zur Vorbereitung der Neuwahl Barone und Kirchenherren und die starte Ausbreitung des Herrnhutertums. Kirchenherrn" nennt der lettische Bauer loftet 50 Pf. Die Broschüre ist durch alle Parteibuchhandlungen, in die Deputationen und Auratorien usw. berichtet Stadtv. t. ben Brebiger, der durchweg womöglich noch mehr gehaßt wird als in Berlin auch durch die Parteispediteure, Kolporteure usw. zu be- Bütow. Das umfangreiche Tableau der Vorschläge des Ausder Großgrundbesizer. Die lutherischen Kirchenherren leben in ziehen. schusses, bei denen auch das Anwachsen der sozialdemokratischen
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