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memer Meinung nach in Rußland eine Verfassung vorhanden. Deshalb glaube ich, daß ich jetzt, der verräterische" Schriftsteller Beter Strube, ein loyaler Bürger, und der Admiral Dubassow, wie der Wirkliche Geheimrat Durnowo Empörer sind, die„ die gesetzliche Ordnung" unseres Landes verleben. Morgen können diese Empörer da sie die Macht besiben mich ins Gefängnis werfen; aber ich werde deshalb nicht aufhören der Meinung zu sein, daß das Manifest vom 17./30. Oktober für sie rechtlich bindend ist und werde nie die antitonstitu= tionellen Orgien der Regierung anerkennen."
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Vie Lage.
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Die russische Regierung ist trampfhaft bemüht, ihre Lage im cofigsten Lichte erscheinen zu lassen. Es tommt ihr vor allen Dingen darauf an, ihre Gläubiger zu beruhigen und neue Pumps vorzubereiten. Die Petersburger Telegraphen- Agentur berbreitet zu diesem Zwede fortgesetzt Telegramme, welche die wirtschaftliche Gesundung des Landes dartun sollen. So verbreitet sie neuerdings:
Petersburg , 27. Januar. Die Berichte aus der Provinz über ben Rückfluß des Geldes in den Sparkassen mehren sich. In Mostau übersteigen die Einlagen die Abhebungen täglich um
200 000 Rubel.
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Die bürgerliche Preffe verbreitet diese Nachrichten fritillos foweit die hinter ihr stehenden Interessentengruppen an den„ Ruffen" interessiert sind- mit einer gewissen Absichtlichkeit. Wie es in Wirklichkeit in Rußland aussieht, mag die Tatsache erhärten, daß amtlich aus Bromberg 27 Bahnstrecken für den Güterverkehr und die gesamte Strecke der Rjäsan Uralster Bahn auch für den Personenverkehr gesperrt sind.
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Eine Waffenniederlage entdeckt.
Riga , 26. Januar. In der vergangenen Nacht wurde eine Waffenniederlage der Kampforganisation entdeckt. Eine große Anzahl Gewehre, Revolver, 30 000 Patronen und blanke Waffen wurden konfisziert.
Die Bauern revoltieren weiter! Bukarest , 27. Januar. Nach hier eingetroffenen Meldungen überfielen revolutionäre Bauern die russische Stadt Komrat , nahmen die Behörden gefangen, plünderten die Geschäfte, ermordeten verschiedene Kaufleute und steckten schließlich die Stadt in Brand. Aus Kischinew find Truppen dorthin abgegangen.
Eine neue Matrosen- Revolte.
Wladiwostok , 25. Januar. Matrosen drangen am 22. d. M. ins Waffendepot ein und bemächtigten sich der Gewehre und Munition; am folgenden Tage kamen sie zu einer Versammlung zusammen, wobei sie Waffen trugen. Nach der Versammlung zogen fie vor das Haus des Stommandanten, um die Freilaffung von Gefangenen zu fordern; allein unterwegs wurden sie durch Maschinengewehrfeuer auseinandergetrieben. Am folgenden Tage erfuhr der Stommandant, General Selivanow, daß eine Batterie von mit Gewehren bewaffneten Artilleristen genommen sei, begab sich zur Batterie, sprach zu den Leuten und es gelang ihm anscheinend, die Meuterer zu beruhigen; aber als er die Batterie verließ, eröffneten die Meuterer ein Feuer gegen ihn und verwundeten ihn am Hals und an der Brust. Sein Zustand ist gefährlich. 6 Sotnien Stofaten mit Maschinengewehren wurden von Ni- Molst nach Wladivostok beordert, um die Nuhe wiederherzustellen. Zum Kommandanten von Wladivostok ist der Flügeladjutant General Mischtschenko er
nannt worden.
Politische Uebersicht.
In der Zuschrift heißt es:
Benn es nicht möglich ist, ohne Diäten ein beschlußfähiges 1 den objektiven Bericht über den Prozeß Löbe, der durch viele Haus zusammenzuhalten, so geht daraus eben nichts weiter hervor, Zeitungen aller Parteirichtungen gegangen war, abgedruckt als der klare Beweis, wie widerfinnig das allgemeine Wahlrecht hatte. Am Mittwoch wurde Crispien gegen Hinterlegung bon ist. Es schaltet tatsächlich einen großen Teil derjenigen Streise, 6000 Mart Raution in die Freiheit gefeßt. Und sonderbar! welche eine Zierde jedes Parlaments sein würden, aus der Volks
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vertretung aus, weil nicht selten Bopularitätsrüdichten" zwingen, Diese Staatsaktion hat derselbe Staatsanwalt eingeleitet, der statt des nach vernünftigem Ernieffen geeignetsten Kandidaten sich vor zwei Jahren am Russenprozeß sehr empfindlich einen Mann aus dem Volte" aufzustellen, der natürlich auch die Finger verbrannte. Auch damals begann die Sache mit beim besten Willen nicht so lange in Berlin zubringen kann, wie Berhaftungen und endete mit einer glänzenden es seine übernommene Pflicht erfordert. Das allgemeine Niederlage der Staatsanwaltschaft. Auch jetzt gleiche Wahlrecht hat ohnehin schon die Tendenz, Besiz hat der übereifrige Staatsanwalt schon nach wenigen Tagen und Bildung mehr und mehr aus dem Parlamente zu ein Fiasko erlitten. Schon heute kann man sagen, daß es sich verdrängen. noch das schwache Gegengewicht, wiederum um einen gewaltigen Mißgriff des Staatsanwalts das bisher die Diätenlosigkeit bot, hinweggeräumt, so wird sich handelt, der aber auch zum Teil auf das Konto des neuen diese Tendenz noch viel stärker bemerkbar machen Wenn
Wird
nunt
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tatsächlich die Möglichkeit bestehen sollte, daß die Reichstags- Justiz ministers zurückzuführen sein dürfte. mehrheit imstande wäre, durch Drohen mit der Ablehnung Was hat denn Crispien verbrochen? Er hat das wichtiger Vorlagen die Zustimmung der Regierung in der getan, was die" Post", die National Zeitung", Diätenfrage zu erzwingen, so wäre das fennzeichnend für den die Tägliche Rundschau" und viele andere Blätter Geist, der im Parlament des allgemeinen Stimmrechts eingezogen verübt haben. Auch diese Zeitungen haben, wie Crispien, ist, ein Geist, der um der Eigenvorteile willen mit den Interessen zum besseren Verständnis der Verhandlung und des Richterdes Vaterlandes Schacher triebe. Das deutsche Volk wird noch spruches in den Bericht einen Teil des Aufrufs aufgenommen, recht seltsame Erfahrungen machen können, wenn erst das letzte in welchem die Anklagebehörde und das Gericht in Breslau schwache Gegengewicht gegen die Majorisierung der höheren die Aufreizung zum Klassenhaß erblickten. Schichten bei den Reichstagswahlen beseitigt ist."
Und es ist auch
Die„ Post" erhofft, daß die Diäten nur gegen Hergabe von Crispien ist verhaftet worden; von der Einkerkerung Volksrechten gewährt würden. Unter deutlichem Hinweis auf der Redakteure der" Post", der Täglichen Rundschau" usw. den Heißhunger des Zentrums nach Diäten schreibt die„ Post" ist noch nichts bekannt. Da vor dem Geseze alle Ber „ Es hieße sich Illusionen hingeben, wenn man von der Ein- sonen gleich sein sollen und auch vor Gericht politische Unterführung einer Entschädigung für die Reichstagsabgeordneten alle in schiede nicht gemacht werden dürfen so wartet man in Königsberg die Wiederherstellung regelmäßiger Beschlußfähigkeit erwarten mit Spannung auf diese Nachricht. Oder täuscht man sich? wollte, dazu wird es noch einer ganzen Reihe Soll der Ausspruch des früheren Justizministers:„ Wenn anderer Borbedingungen bedürfen. Die Reichs- zwei dasselbe tun, so ist es nicht dasselbe!" regierung wird in dieser Hinsicht wie in Hinsicht auf andere Be zur Geltung tommen? Das ist doch kaum glaublich, wo dingungen, die sie an die Beseitigung der Diätenlosigkeit zu bliebe da das Ansehen der preußischen Justiz. Entweder knüpfen haben wird, nicht allzu ängstlich zu sein brauchen. Die große Mehrheit des Reichstages legt folches alle sind schuldig oder es ist feiner. Gewicht auf die Beseitigung der Diätenlosigkeit, daß sie zurzeit niemand schuldig. Wie kann der öffentliche Friede manches zugestehen wird, was in späterer Zeit nicht mehr zu er gefährdet werden durch Teile eines Aufrufes, die sich mitten langen fein würde. Greift daher die Regierung frisch und kräftig in dem Bericht über eine Gerichtsverhandlung neben den zu, so wird sie auch auf Erfolg rechnen können." Plaidoyers des Staatsanwalts und des Verteidigers sowie dem Urteilsspruche des Gerichts befinden? Und daß davon keine Rede sein konnte, erfieht man schon daraus, daß die Breslauer Straftammer den Antrag auf Ausschluß der Deffentlichkeit ablehnte. Und wie kann man glauben, daß ein Redakteur, der in seinem Blatte den Lesern die Verurteilung eines anderen Redakteurs zu dieser gewaltig hohen Strafe mitteilt, in demselben Atemzuge dasselbe Vergehen verüben wird?
Ob das Zentrum zu solch' schamlosem Kuhhandel bereit ist? Es ist bezeichnend für das Zentrum, daß die" Post" ihm diese Schamlosigkeit zutraut. Spahn mit dem Zylinderhut geht um.
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Das Proletariat und der Marokko - Konflikt. Von den französischen Gewerkschaften ist im Anschluß an die Marokkokonferenz eine Friedenskundgebung geplant, es sollen in großen Versammlungen und öffentlichen Demonftrationen die Arbeiter gegen eine friegerische Aktion zwischen den beiden Staaten Deutschland und Frankreich protestieren. Für diese Kundgebung, in der schließlich auch die Frage erörtert werden sollte, ob nicht im Fall eines Krieges die Arbeiter aufzufordern wären, den Dienst zu versagen und im Generalstreit ein kräftiges Abwehrmittel in Anwendung zu bringen wäre, suchte Griffuelles, der Vertreter der französischen Gewerkschaften, die Unterstützung der deutschen Arbeiter zu ähnlichen Kundgebungen bei der Generalommission der Gewerkschaften Deutsch lands nach. Ueber das Ergebnis der Mission des Vertreters der französischen Gewerkschaften in Deutschland ist sowohl in die französische wie in die deutsche Presse eine durchaus falsche Darstellung gelangt.
Es sei deshalb in Kürze der Sachverhalt wiedergegeben: Die Generalfommission der Gewerkschaften hat Herrn Griffuelles feinen Zweifel darüber gelassen, daß in der deutschen Arbeiterschaft sicherlich allgemeine Sympathien für Friedensbestrebungen vorhanden sind, ein Krieg zwischen den beiden Kulturnationen als ein Verbrechen an der Arbeiter
Es muß hier zu einem neuen Königsberg kommen.- Aber das Gericht hat Crispien nur gegen Staution freigelassen, also muß es auch den dringenden Verdacht einer strafbaren Handlung haben. Die Augen der Welt werden auf den Osten gelenkt, weil sich hier wieder ein Justizvorgang abspielt, der für die Veranstalter nicht gut enden dürfte.
Uebrigens haben nicht wir den Schaden von solchen Aktionen. Das sollten die maßgebenden Leute doch nun endlich wissen.
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Harun al Raschid im Automobil. Wir lesen im„ Berliner Tageblatt":
Die Truppenkonzentration am roten" Sonntag wird in einer Mitteilung der„ N. G. K." etwas künstlich darauf zurückgeführt, daß man die Gelegenheit benutzt habe, um alte, verrostete Vorschriften und Reglements, die seit langem für den Fall des Ausbruches innerer Unruhen bestehen, sozusagen wieder einmal auf ihre Funktionierungsfähigkeit zu prüfen". Hinter diese Deutung darf man wohl ein Fragezeichen machen. Bemerkenswerter ist schon, was über die Stellung des Kaisers zu den Wahlrechtsdemonstrationen gesagt wird:
Es darf konstatiert werden, daß der Kaiser auch nicht einen Augenblick daran gedacht hat, die Arbeiterbevölkerung Berlins könne sich zu„ unbedachten und unanständigen Handlungen" hin reißen lassen. Der Monarch hat sich daher auch sehr lobend über die Arbeiterschaft ausgesprochen und ihre von ihm nicht anders erwartete torrette Saltung auf ihre im Heere erfahrene Erziehung und andererseits darauf zurüdgeführt, daß ihre Gesinnung im Grunde doch eine gut nationale und patriotische sei.
Kaisers bereichert den roten Sonntag tatsächlich um einen intereffanten Zug.
Harun al Raschid im Automobil- das ist in der Tat köstlich! Uebrigens scheint die Furcht vor dem roten Sonntag wirklich nicht als epidemische, sondern nur als sporadische Krankheit aufgetreten zu sein. Dort aber, wo sie auftrat, scheint sie zum Teil geradezu entseßlich gehaust zu haben. So lesen wir in der„ Neuen Hamburger Zeitung" vom 20. Januar nachträglich, man habe Vorfichtsmaßregeln in Altona " getroffen, die doch eigentlich tief blicken laffen. So z. B.:
Berlin , den 27. Januar. Voltsrechte gegen Reichstagsdiäten? Offiziöse Mitteilungen behaupten, demnächst werde die Diätenlosigkeit der Reichstagsmitglieder aufhören, dem Reichs- schaft beider Länder erachtet wird. Es ist deshalb auch den Bemühungen des Genossen Jaurès , die kriegerischen Pläne tage werde in furzer Zeit eine entsprechende Vorlage zugehen. der Diplomatie entschieden zu bekämpfen, in Deutschland volle Ueber die Modalitäten werde verhandelt. Wird jetzt geplant, den Sterls auch noch Diäten" zu geben, Anerkennung entgegengebracht worden. Für die Gewerkso geschieht es nicht, um den Wählern die Ausübung ihres schaften scheiden aber in Deutschland politische Kundgebungen aus; das ist Aufgabe der sozialdemokratischen Partei, die in Die Bewilligung von Wahlrechts freier zu gestalten. Reichstagsdiäten würde aus demselben Grunde erfolgen, aus folchen Fällen bisher immer die politische Aktion geleitet hat, ein Hineinreden der Gewerkschaften oder selbständige Aktionen Wie wenig übrigens, so heißt es zum Schluß, der Kaiser dem sie so lange hartnäckig verweigert wurde: Aus Furcht der Gewerkschaften können nur zwischen beiden Differenzen für seine Berson an die Wahrscheinlichkeit selbst von Erzeſſen vor einer Majorisierung des Reichstags durch die sozial hervorrufen, die vermieden werden müßten. Es wurde des- der gekennzeichneten Art dachte, für die doch nur die Dunkeldemokratische Frattion. Die Entwickelung der Dinge hat wohl aus dem Umstande, daß er abends gegen zehn gezeigt, daß die Verweigerung von Diäten dem Wachstum der halb dem Vertreter der französischen Gewerkschaften der Nat heit der Abendstunden in Betracht kommen fonnte, ergibt sich Sozialdemokratie auch nicht das geringste Hindernis zu bereiten erteilt, sich mit dem sozialdemokratischen Parteivorstand in uhr sein gutbewachtes Schloß verließ und im im stande war. Jetzt werden Diäten vorgeschlagen, um den Verbindung zu setzen. Griffuelles hatte hiergegen utomobil eine eine Stunde währende Ausfahrt Reichstag in beschlußfähiger Zahl zusammenzuhalten. Eine einige Bedenken; in Frankreich sei die Kundgebung ohne die in der Stadt unternahm, von der der Hofbericht freilich Diese Harun al Raschid Fahrt des Buschrift aus Abgeordnetenkreisen an die" Post" behauptet, Partei arrangiert, wie überhaupt jede Berbindung mit der nichts gemeldet hat.- ein solcher Absentismus wie jezt im Reichstag sei seit langer französischen Partei abgelehnt würde, weil die parlamentarische Aktion unter den Gewerkschaften viele Gegner habe. Dabei Zeit nicht zu verzeichnen gewesen. mag hervorgehoben werden, daß die internationalen Be„ es soll anders werden, meinen sehr gut unterrichtete Leute. ziehungen mit den französischen Gewerkschaften seit der letzten Nach" ihnen soll die Forderung des Reichstages nach Diäten in internationalen Konferenz schon etwas gestört waren. Die nicht zu ferner Zeit erfüllt werden. Es geht das Gerücht, daß der französischen Gewerkschaften hatten beantragt, auf der interReichstanzler ernstlich mit dem Gedanken umgeht, der Diätenfrage nationalen Konferenz der Gewerkschaften die Propaganda des jetzt näherzutreten und dem Reichstage eine diesbezügliche Vorlage militärischen Generalstreiks" zu erörtern. Dieses Verlangen zu unterbreiten. Dem Stanzler ist es nicht unbekannt, daß zwischen fand nicht die Zustimmung des internationalen GewerkschaftsReichstag und Bundesrat die Stimmung immer schlechter wird und daß das Zentrum mit Absicht die Reichstagsfißungen schwänzt, sekretariats; die Frage wurde nicht auf die Tagesordnung um einen Druck auf den Bundesrat auszuüben. Regierungsseitig gestellt, worauf die französischen Vertreter von den Verhandwill man fogar in Erfahrung gebracht haben, daß das Zentrum lungen fernblieben. den Fall der Reichsfinanzreform plant, um Diäten durchzudrücken. Griffuelles wurde deutlich zu verstehen gegeben, Wie verlautet, will aber der Abg. Spahn in dieser Angelegenheit daß in Deutschland ein solches Verhalten unverständlich ervermitteln. Es dürfte daher der Regierung nichts übrig bleiben, scheint und daß als Vorbedingung für das Gelingen einer in den ſauren Apfel zu beißen. Bereits bei der Friedenskundgebung der Anschluß der französischen sozialErörterung der Nachforderungen für die Hohkönigsburg wollte demokratischen Partei erforderlich wäre, indes die Frage das Zentrum sich auf die Hinterbeine stellen, im Hinblick darauf, felbst, ob wir in Deutschland der Kundgebung beitreten, habe daß man die allerhöchste Stelle im Reiche nicht verstimmen wollte, wurde hier von einer Obstruktion Abstand genommen. der deutsche Parteivorstand zu entscheiden. Griffuelles Nach dem Stande der Verhandlungen in der Steuerkommission erklärte sich schließlich bereit, die Angelegenheit einigen Mitdürfte ein Scheitern der Vorlagen übrigens nicht unmöglich gliedern des Parteivorstandes zu unterbreiten und erhielt werden, wenn die Regierung nicht nachgibt. Der Absentismus und hier die Antwort, daß politische Aktionen der geforderten Art die Diätenlosigkeit wirken auch auf die Kommissionsverhandlungen nur in Uebereinstimmung mit der französischen sozialdemoIm Reichstage fizzen zurzeit 6 Kommissionen oder find fratischen Partei unternommen werden können. Werde von wenigstens fonftituiert, es sind Budget, Steuer, Petitions , jener Seite aus mit Vorschlägen herangetreten, so werden bringt eine Anzahl von Briefen eines preußischen Königs an Die Deutsche Rundschau" von Julius Rodenberg Wahlprüfungs-, Banknovellen-, Versicherungsvertrags- Rommission, hinzu kommen für die nächsten Tage die Urheber- weitere Verhandlungen eingeleitet; es wäre eine Illoyalität seinen Minister, die auch unsere Leser interessieren dürften. rechts, Hülfskaffen. Maß- und Gewichtsordnungs- Stommission, der französischen Partei gegenüber, wollte man in Deutschland Wir lassen hier einen im gegenwärtigen Moment recht so daß dann 9 Kommissionen tagen. Für diese 9 Kom- anders handeln. Im übrigen kann über die Stellung der pikanten folgen: miffionen müßten eigentlich mindestens 140 Abgeordnete deutschen Sozialdemokratie zum Krieg und im besonderen zur Verfügung gestellt werden, fie gleichzeitig tagen. zu dem Konflikt über Marokko wohl in der internationalen Anwesend find aber im Reichstagshause täglich höchstens 50 Ab- Arbeiterschaft fein 3 weifel bestehen; bon uns würde geordnete. Man hat deshalb die Arbeitsbienen, die fleißigen Ab- alles geschehen, um das gefahrvolle Spiel der Diplomatie mit geordneten, in verschiedene Kommissionen schicken müssen, da die dem Wohl der beiden Kulturnationen unschädlich zu machen. Wahl freiwillig ist und andere Abgeordnete die lebernahme von Kommissionsfigen ablehnen, da sie ohne Diäten nicht wochenlang in Berlin bleiben können. So feinen wir einen Abgeordneten, der in drei Kommissionen arbeitet. Daß diese Herren mittags übermüdet sind, ist kein Wunder, sie versichern, an den Plenarsigungen nach den anstrengenden Kommissionsverhandlungen nicht mehr teilnehmen zu können, da sie neben ihrem Boltsvertretertum auch noch Privatgeschäfte erledigen müssen."
als
ein.
Die" Post" fnüpft an diese Zuschrift einen kräftigen Appell zur Aenderung des allgemeinen Wahlrechts. Sie schreibt:
Eine ganz ungewöhnliche Aktion ist in Königsberg gegen unsere Partei unternommen worden. Man hatte den Genossen Crispien als berantwortlichen Redakteur des Königsberger Parteiblattes in Untersuchungshaft genommen, weil er
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Sollten Krawalle entstehen, denen die Altonaer Polizei allein nicht gewachsen ist, so sollen nicht die 31er, sondern Militär von auswärts zu Hülfe kommen. Die Kommandeure dieser auswärtigen Truppen welche es find, wird nicht gesagt haben ber siegelte Order erhalten, die sie erst heute abend zu öffnen haben. Die betreffenden auswärtigen Truppen werden marschbereit ge halten. Auf den betreffenden auswärtigen Bahnhöfen stehen geheizte Lokomotiven bereit.
Die 31er bleiben am Sonntag in ihrer Kaserne, niemand er hält Urlaub. Sollte es notwendig werden, die auswärtigen Truppen zur Hülfe heranzuziehen, so verlassen die 31er mit Sonderzug Altona , während die auswärtigen Truppen in der Rajerne der 31er Wohnung erhalten. Nanu?!
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Die Sorge im Königsschloß.
Potsdam , 14. Mah 48. Theuerster Camphausen! Der bekannte MöbelHändler Hiltl ist zur Prinzessin von Preußen ge kommen, um ihr zu sagen, aller Böbel, ja ein großer Theil der Bürger- Wehr wolle heut Nachmittag in den Zelten versammeln, um dann in der Stadt Gewalt an den Personen der Minister und am Palais Wilhelms begehen. Stimmt das mit ihren Nachrichten? und was gedenken Sie zu thun? Ich meine nach Potsdam gehen", doch sehen Sie nichts als meine Meinung, fein Drängen, keinen Befehl darin. Bewegen Sie aber, das bitte ich wahrlich sehr dringend, Auerswald, die Hauptleute der Bürger- Wehr zu sich zu entbiethen, das politisch nothwendige der Maaßregel mit ihnen durchzusprechen, sie zu ermahnen, ihnen ihre furchtbare Verantwortlichkeit vorzuhalten und auf sie zu wirken, daß fie Statt des bewaffneten, durch die Geseze ver
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