Nr. 23. 23. Jahrgang.
3. Beilage des„ Vorwärts " Berliner Volksblatt. Sonntag, 28. Fannar 1906.
pro Quartal und bringt ihn mit Grundstücksspekulanten zusammen, dafür eine bare Summe von 1000., behielt davon für„ Bedie mit dem Staat einen fetten Prozeß führen und den Einfluß mühungen" wie für die Bezahlung einig er Kleidungsstücke die Summe
Ein preußischer Richter als Verbrecher. eines gefälligen Richters sehr gut gebrauchen können. Der von den von 750 M., so daß dem Landgeridy.srat noch ein Betrag von
"
Gläubigern gehegte Richter läßt sich mit bagen Aussichten auf ber- 250 m. verblieb.
Als Eisners
Die Verhandlung vor dem oberschlesischen Landgericht Beuthen sprochene tausend Mark und ein paar hundert Mark wirklich gezahlter Eine dunkle Rolle in dem Leben#brama des Blumenberg spielt gegen den 55 Jahre alten Landgerichtsrat Alfred Blumen- Trinkgelder für seine verbrecherische Tätigkeit bezahlen. Die uns das Ehepaar Eisner. Der Lani gerichtsrat Blumenberg wohnte berg , den Sohn eines evangelischen Geistlichen, wurde im wesent- eigennützige" Dame, die auch vor Gericht noch mit trefflich zur fast zehn Jahre lang bei Eisners und unterhielt mit denselben ein lichen am Freitag zu Ende geführt. Die Beweisaufnahme wurde Schau getragener Entrüstung davon spricht, daß, man sie jetzt für sehr intimes Freundschaftsverhältnis, obwohl Eisner gerichtlich geschlossen. Nach Beendigung der Plädoyers des Staatsanwalts ihre Gutmütigkeit vernichten wolle, bemüht sich noch weiter um den wiederholt bestraft wurde, auch wegen Eigentumsvergehens, und und der Verteidiger beschloß das Gericht, im Interesse einer sach- Herrn Rat", indem sie ihm eine Gattin mit recht viel Geld zu ver- auch sonst in Beuthen in schlecht am Stufe stand. gemäßen Beratung die weitere Verhandlung auf Montag vormittags schaffen sucht. Denn dann ist ja auch sie sicher, ihr so uneigennützig nach Breslau zogen, besuchte Blumenberg diefelben oft und 9 Uhr zu vertagen. hergegebenes Geld, mehr wie 20 000 Mart, mit bescheidenem sezte diese Besuche, oft mehrere in ber Woche, auch fort, als Eisner Der Staatsanwalt beantragte gegen Blumenberg Gewinn" sicher wieder eintreiben zu tönnen. Und wenn wieder mal auf längere Zeit das Gefängnis bezog. Die Anflage wegen Amtsverbrechen, Betrugs, Unterschlagung und Arrestbruchs eine nicht die Katastrophe eingetreten wäre, wenn dieser preußische geht davon aus, daß Blumenberg ein intimes Verhältnis mit Frau Gesamtstrafe von vier Jahren Buchthaus und fünf Richter nur noch einige Zeit lang sein verbrecherisches Eisner unterhalten habe und zwin: seit langen Jahren. Gestützt Jahren Ehrverlust, gegen den Kaufmann Abraham, der Treiben hätte fortsezen können, dann wäre die Heirat mit irgend wird diese Annahme durch manche sehr warme Briefe Blumenbergs mehrfach vorbestraft, wegen Betrugs zwei Jahre Zuchthaus einem gefüllten Geldsack wohl noch zustande gekommen und alles an Frau Eisner, sowie dadurch, daß Blumenberg der Frau kostbare und gegen den Agenten Hepner wegen Betrugs vier wäre in Ordnung" gewesen. Aus dem Herrn Landgerichtsrat wäre Geschenke gemacht hat. Auch mit Eisner hat Blumenberg GeldMonate Gefängnis. am Ende ein Herr Landgerichtsdirektor geworden und jedenfalls hätte geschäfte gemacht, doch ergab die 28eweisaufnahme über den Umfang Den wesentlichsten Inhalt der ersten Tage der viertägigen Ver- der edle Richter nach wie vor bis an sein seliges Ende oder dieser Geschäfte teine Klarheit, el sensowenig aber über die wahre handlung haben wir bereits in der Donnerstagnummer gebracht. wenigstens bis zum Eintritt in den wohlverdienten Ruhestand die Natur des Freundschaftsverhältni fies, wie es in der Verhandlung Auf alle einzelnen Fälle einzugehen verbietet der Raum des Blattes. gewöhnlichen Sünder am heiligen Eigentum von Rechts wegen hart von beiden Eisners unter ihrem ide bezeichnet wurde. Sie unterscheiden sich im Grunde auch nicht sonderlich von einander. gestraft. Wie Herr Blumenberg feine Stellung auszumuzen suchte, um Die Warenschwindel betreffenden Straffälle offenbaren den preußischen Neben der uneigennüßigen Frau Steuerrat erschien als anderer Geld zu erlangen, zeigt folgenter in der Verhandlung festgestellter Landrichter Blumenberg als einen mit großer Dreistigfeit operierenden Helfer in der Not der österreichische Schneidergeselle Fall: Ein Gastwirt in Beuthen gewäbrte auch mehrere Darlehen Hochstapler. Er suchte sich entweder selbst oder ließ durch seinen ust auf der Bildfläche. Vor Gericht stellte er sich in der an den Herrn Rat, wobei dief er ihn damit firre zu machen suchte, Handlanger bei Juwelieren, Kunst- und Möbelhändlern usw. die Tracht des Zuchthäuslers vor. Er hat in einem aus der Blumen- daß er ihm versprach, er wolle sich für ihn beim Oberbürgermeister tostbarsten Sachen aussuchen, bezahlte fie mit Wechseln, berg- Affäre entstandenen Zivilprozeß einen Zeugen zugunsten Blumen- dahin verwenden, daß der Bastwirt eine von ihm angestrebte die nie eingelöst wurden, und bersetzte und verkaufte bergs zum Meineid verleitet. Just machte nicht Anspruch auf Un- Schanttonzession erhalte. Zu diesem Zwecke wollte der die erschwindelten Waren selbst schleunigst, wenn er sie nicht durch eigennüßigkeit, wenn er dem Herrn Landgerichtsrat diente, indem er Landgerichtsrat die Frau des Gastwirts beim Oberbürgermeister feine beiden Handlanger, die mit ihm die Anklagebant zieren, zu für ihn Geldgeber ausfindig machte. Er machte zu diesem Bwede fälschlich als seine Cousine au sgeben. Spottpreisen in Geld umfeßen ließ. Dabei kam sehr oft der größte Reisen nach Breslau , Berlin , Posen, Dresden usw. Wenn er in Ueber den Ausgang dieses für unsere sozialen Verhältnisse recht Teil der Beute nicht in die Hände des Hauptmanns, sondern blieb in Beuthen wieder eintraf, wurde er schon am Bahnhofe von Blumen- interessanten Prozesses werden wir nach Fällung des Urteilsspruches denen der Spießgesellen. berg empfangen. Er entstieg immer der zweiten Klaffe, weil, wie der berichten. Wie Blumenberg selbst begaunert und bewuchert Herr Landgerichtsrat fagte, es der Herr Landgerichtspräsident oder einer wurde, das tam nur zum sehr geringen Teile in dieser Ver- der Kollegen sehen könnte". Für seine Dienste erhielt Just neben hohen handlung zutage. Waren doch die Zeugen in dieser Verhandlung Spesen Provisionen von 10 bis 20 Proz. von den erzielten Summen. berechtigt, über ihre bedenklichen Handlungen, die Gegenstand be- Dann aber ließ sich Blumenberg von Just noch teure Anzüge machen, sonderer Strafprozesse werden sollen, die Aussage zu verweigern. und überschüttete ihn mit kostbaren Geschenken, Diamantringen, Immerhin bot der Prozeß auch nach dieser Richtung des Vasen usw. Als Blumenberg sich einmal einen Belz faufte, ging Wafferstand am 26. Januar. Elbe bei Auffig+0,06 Mezer, Bei Interessanten noch genug. Da tritt die Frau eines höheren Just mit zum Pelzhändler. Blumenberg faufte ohne weiteres für Dresden 1,34 Meter, bei Magdeburg+ 2,06 Meter. Unstrut bei Verwaltungsbeamten, Frau Steuertat feinen getreuen Begleiter einen ebenso teuern Belz bezahlt hat Straußfurt +1,60 Meter. Dder bei Ratibor +0,94 Reter, bei Granzow auf, im Aeußeren der Typus der behäbigen, gutmütigen er allerdings beide nicht. Wie ihn Just dafür bediente, mag Breslau Oberpegel+ 4,88. Meter, bei Breslau Unterpegel 1,34 eter, älteren Damen, die gern glückliche Ehen stiften. Sie interessiert sich folgender Fall zeigen: Just fand in der Person eines Wirtschafts- bei Frankfurt+ 1,91 Meter. Weichse! bei Bra'gemünde mütterlich für den lieben armen Herrn Rat, der so schwere Sorgen inspektors wieder einmal eiuen Geldgeber. Blumenberg gab+3,28 Meter. Barthe bei Bosen-- Deze bel hat, und uneigennützig verfchafft sie ihm Geld für fünf Prozent einen über 3000 Mark lautenden Wechsel. Just empfing isch-- Meter.
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