§ 54 lautet:
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zur Ueber
gaben sämtliche Seher an, nicht zu wissen, wer der Verfasser führungen des Abgeordneten Hue nichts zu tun, fie ersuchten des in Frage kommenden Artikels ist. Der Metteur und die drei die Direktion, die Ueberzeit beizubehalten; Sezer, welche sich jetzt in Zeugniszwangshaft befinden, beriefen sich arbeit würden die Arbeiter nicht gezwungen, sondern bei der Verweigerung ihrer Aussage auf die§§ 54 und 56 des Straf Lebenshaltung ohne Heberarbeit nicht im st ande leisteten fie freiwillig weil sie bei der teueren gesetzbuches. find, ihre Familien zu ernähren. Mit dieser famosen Begründung leisten die freiwilligen Beumer- Bassermannschen Hülfsarbeiter dem Werk einen recht schlechten Dienst: denn sie erkennen ja damit an, daß die Bezahlung eine für die Erhaltung einer Familie ungenügende sei. Diese Petition findet nur wenige Unterschriften und von den Unterzeichnern ballen wohl die meisten darüber die Fäuste, weil sie sich zur Unterschrift haben bewegen lassen. Auf Sonntag ist eine große Versammlung für die Kruppschen Arbeiter nach hier einberufen: man hofft, daß Dr. Beumer Gelegenheit nimmt, dort seine Behauptungen zu wiederholen.-
Jeder Zeuge kann die Auskunft auf solche Fragen verweigern, deren Beantwortung ihm selbst oder einem der in§ 51 Nr. 1 bis 3 bezeichneten Angehörigen die Gefahr strafrechtlicher Verfolgung zuziehen würde.
Nun sind wiederholt Seger bestraft worden, welche bei der Herstellung eines unter Anklage gestellten Artikels mitgewirkt haben. Die Presse hat dagegen protestiert; aber das Reichsgericht hat eine solche Spruchpragis als berechtigt anerkannt. Wenn die inhaftierten Seger etwas über die Person des Verfassers wissen sollten, tönnten sie es nur, weil sie an dem Artikel mitgesetzt haben. Dann waren fie aber zur Zeugnisverweigerung berechtigt. Das Land gericht hat ganz dasselbe Gefühl, denn in dem Aktenstück, das die Beschwerde des zu 50.M. Geldstrafe verurteilten Metteurs zurückweist, heißt es ausdrücklich:
„ Anhaltspunkte dafür, daß Thieß den Inhalt des Manuskriptes getannt hat oder denselben hätte prüfen müssen, liegen nicht vor."
Durch diesen Satz soll der Einwand des Thieß entkräftet werden, daß er sich durch eine Aussage selbst beschuldigen könnte. Dieser Satz gibt aber zugleich zu, daß die Seger, die den Inhalt des Manuskriptes tennen müssen wenn auch immer nur zu einem Teile in den Verdacht der Mitschuld kommen tönnten.
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Im übrigen fonstatiert die„ Boltsstimme", daß alle Bemühungen der Staatsanwaltschaft umsonst seien. Die vier Ehrenmänner, welche jetzt die preußische Preßfreiheit am eigenen Leibe ausprobieren, werden sich auch durch Zwang des Staatsanwalts nicht zu einem Bubenstück verleiten lassen!
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Die Kerls" unter scharfer Kontrolle! Die Tägliche Rundschau" weiß mitzuteilen, daß Preußen bis in die neueste Zeit an seinem Widerspruche gegen die Diätengewährung festgehalten habe. An der Zustimmung Preußens ist schließlich nicht zu zweifeln, aber man will wenigstens mit der Gewährung der Diäten auch wirklich das erreichen, was für ihre ihre Notwendigkeit stets angeführt wurde, beschlußfähige Reichstagssigungen. Aus diesem Grunde werde werde das Diätengesetz ziemlich scharfe Kontrollmaßregeln enthalten, die vielleicht von mancher Seite als mit der Würde eines Reichstagsabgeordneten nicht ganz vereinbar angesehen werden; von einer Pauschalsumime, wie mehrfach angenommen wurde, könne absolut nicht die Rede sein. Will man den ,, Kerls" die versprochenen Diäten so verekeln, daß sie sie von felbst zurückweisen? Oder ist man überzeugt, daß der Reichs tag über jeden Stock springt, wenn auf der anderen Seite Diäten winken?
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Gegen Bleivergiftung. Der Verband deutscher Metallarbeiter ersucht die sozialdemokratische Fraktion dringend, im Interesse der Gesundheit der Arbeiter gegen die von den Abgeordneten Dr. Burckhardt, Dr. Dahlem, Eickhoff, Erzberger , Freiherr v. Hertling, Müller( Fulda ), Dr. Müller( Sagan), Dr. Mugdan, Schmid Graf v. Hompesch, Humann, Jtschert, Liebermann v. Sonnenberg, ( Immenstadt ), Werner, Dr. Wolff gestellte Resolution zu stimmen, welche den Reichstag zu dem Beschluß veranlassen will:
,, die verbündeten Regierungen zu ersuchen, schleunigst anzuordnen, daß die Herstellung und der Vertrieb von Bierkrugdeckeln aus einer Regierung von Zinn mit mehr als 10 Broz. Bleigehalt nicht als unter das Gesetz vom 25. Juni 1887 fallend betrachtet werden, wenn die Deckelfrüge nachweislich zur Ausfuhr nach außerdeutschen Ländern bestimmt sind."
Wie schon in der Sonnabendsigung dargelegt, wird selbstver ständlich die sozialdemokratische Fraktion gegen diesen neuen Versuch, die Gesundheit der Arbeiter zu schädigen, stimmen.
Die neutrale Schule.
Gleich ihren Bremer Kollegen haben auch die Hamburger Volksschullehrer mit großer Mehrheit sich dahin resolviert, daß der Religionsunterricht in der Schule aufzuhören habe. Nach einem glänzenden Referat des Herrn Kolt forderte Herr Hauptlehrer Lohan Stelle des Religionsunterrichts eine auf die. Bedürfnisse des Gemeinschaftslebens gegründete rein menschliche Sittenlehre nach dem Vorbilde der Jugendlehre" von Förster( Zürich )". Nur ein einziger Redner trat für die Konfessionsschule ein. Folgende Thesen wurden mit über Zweidrittelmehrheit angenommen:
1. Die Sinultanschule ist zu verwerfen, da sie ebensowenig wie die Konfessionsschule eine befriedigende Lösung der Frage des Religionsunterrichts herbeigeführt.
2. Diese ist nur von einer gänzlichen Be freiung der Schule vom Religionsunterricht zu
erwarten.
3. Der Schule verbleibt die wichtige Aufgabe, durch den Geist ihres Gesamtunterrichts jene seelischen Kräfte lebendig und start zu machen, durch welche der reifende Mensch seine Religion, seine Weltanschauung sich erkämpft.
4. Die Religionsgeschichte ist als Kulturgeschichte dem Geschichtsunterricht zu überweisen.
Dieser Beschluß ehrt die Hamburger Lehrerschaft. Aber in Hamburg gibt es außer vielen Finsterlingen in Amt und Würden auch aufgeklärte" Leute, die da sagen: Die Religion muß dem Bolte erhalten bleiben".
Neues aus Buttkamerun.
Kreise des Volkes erforderliche Stärkung der Wehrkraft des Reiches zur See ermöglicht wird.
2. Unter den zu diesem Zivec vom Bundesrat dem Reichstage unterbreiteten Steuervorschlägen ist in erster Linie der Vorschlag eine Erbschaftssteuer zu befürworten. Doch ist die Vorschrift, daß bei der Vererbung land- oder forstwirtschaftlicher Grundstücke an nähere Verwandte nur drei Viertel der Steuer erhoben werden, zu beseitigen, da sie eine ungerechte Bevorzugung der Landwirtschaft darstellt und Industrie und Handel einen Anspruch darauf haben, daß mit solcher Bevorzugung nicht immer weiter fortgeschritten wird.
3. Als ein ferneres geeignetes Mitte! erscheint die weitere Ausbildung der Verbrauchssteuern auf entbehrliche Genußmittel, und, so bedauerlich auch die mit den Verbrauchssteuern verknüpfte Gefahr einer Schädigung der mit der Herstellung und dem Vertrieb der Verbrauchsgegenstände beschäftigten Gewerbezweige ist, erklärt sich der Deutsche Handelstag mit der Erhöhung der Steuer und des Zolles auf Bier in der im Gesezentwurf vorgesehenen Höhe und Form, unter Ablehnung der von der Reichstagskommission in bezug auf die Bemessung der Steuer und der Uebergangsabgabe gefaßten Beschlüsse, einverstanden.
4. Desgleichen stimmt er der bom Bundesrat vorgeschlagenen Erhöhung der Steuer und des Bolles auf Tabak und Tabatfabritate einfchließlich 8igaretten zu, wobei er allerdings den Entwurf eines 8igarettensteuergeset es in der vorgeschlagenen Faffung als unannehm bar bezeichnet. Zu fordern ist, daß bei der Ausfuhr von Bierund Tabatfabrikaten Steuer und Zoll in vollem Maße vergütet werden.
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5. Als Luxussteuer tann man die Steuer auf Kraftfahrzeuge zur nicht gewerbsmäßigen Personenbeförderung zit gestehen.
6. Endlich soll auch gegen die vom Bundesrat empfohlene Steuer auf Personenfahrkarten trog grundsäglicher Bedenken kein Einspruch erhoben werden, weil sie in der vorgeschlagenen Art und Bemessung teine allzu starke Belastung und Belästigung des Verkehrs mit sich bringt. Dagegen ist die von der Reichstags= tommission beschlossene starke Besteuerung der Personenfahrkarten scharf zurückzuweisen.
7. Den lebhaftesten Widerspruch fordern unter den Bundesratsvorschlägen, die übrigens bedauerlicherweise ohne Anhörung der gesetzlich zur Vertretung von Industrie und Handel berufenen Körperschaften aufgestellt sind, diejenigen heraus, die auf die Einführung von Steuern auf Frachturkunden und Quittungen gerichtet sind. Hier treten zu der grundsäglichen Unrichtigkeit, die Steuer bei den einzelnen Vorgängen des Erwerbslebens zu erheben und damit die wesentlichen Grundlagen der Steuerkraft zu schädigen, eine große Belästigung und eine, wenn auch nicht im Einzelbetrag, so doch vielfach im ganzen sehr bedeutende und außerdem sehr ungleichmäßige Belastung hinzu.
8. Sieht sich hiernach der Deutsche Handelstag zur Ablehnung eines Teils der Vorschläge des Bundesrats genötigt, so weist er feinerseits darauf hin, daß in der Beseitigung der Beborzugung der Landwirtschaft hinsichtlich der Branntweinsteuer ein Mittel zur Deckung des Reichsbedarfs zu finden ist, durch das zugleich die Abschaffung einer Ungerechtigkeit herbeigeführt werden würde.
In der Abstimmung werden von der Resolution Absatz 1, 2 und 8( für Erbschaftssteuer und Branntweinsteuerreform) einstimmig angenommen, ebenso Absatz 5( für Steuer auf Straftfahrzeuge), Absatz 6( für geringe Steuer auf Personenfahrkarten) gegen eine starke Minderheit, Abfag 7( gegen Fracht urkunden- und Quittungssteuer) mit allen gegen drei Stimmen. Dem Absaz 3 gegenüber steht eine lange ab
Provisorium mit Amerika . Dem Reichstage ist ein Gefeßentwurf betreffend die Handelsbeziehungen zu den Vereinigten Staaten von Amerita zugegangen. Danach wird der Bundesrat ermächtigt, den Ers zeugnissen der Vereinigten Staaten von Amerika bis zum 30. Juni 1907 Die Frankf. 3tg." erhebt neue schwere Anklagen gegen den diejenigen Bollfäße zu gewähren, welche durch die Handelsverträge Gouverneur von Kamerun , Herrn Jesko von Puttkamer . Sie bemit Belgien , Italien , Desterreich- Ungarn, Rußland , Rumänien , zichtigt ihn der rechtswidrigen Begünstigung der Firma Wörmann lehnende Resolution des Korreferenten Stadtrat der Schweiz und Serbien diesen Ländern zugestanden sind. zuungunsten der eingeborenen Bevölkerung. Die" Frankf. 8tg." Reichardt- Magdeburg. Das Ergebnis ist: Der Handelstag Die Begründung des Gesezentwurfes lautet:" Durch Abkommen schreibt darüber: verwirft den Vorschlag seines Ausschusses und spricht sich vom 10. Juli 1900 find den Erzeugnissen der Vereinigten So lange die Schwarzen in Kamerun Handel treiben, war gegen die Biersteuer aus. Staaten von Amerika diejenigen Zollsäße gewährt worden, welche Edäa ihr Handelsmarktplay. Aus allen Himmelsrichtungen trafen 131 Rammern und Vereinigungen hatten mit durch die in den Jahren 1891 bis 1894 mit Belgien , Italien , Desterreich- Ungarn, Rumänien , Rußland , der Schweiz und Serbien fie in diesem Orte zusammen und tauschten ihre Waren aus. Ja, 175 mit Rein gestimmt. Dafür hatten sich erklärt Eines Tages erließ v. Buttkamer ein Verbot für schwarze in Norddeutschland Leipzig , Hamburg ( Handelskammer, nicht abgeschlossenen Handelsverträge diesen Ländern zugestanden waren. Händler, mit Zündhütchen zu handeln. Die Detailistenkammer) und Stettin , fast ganz das rheinisch- westfälische Dieses Abkommen verliert mit dem Außerkrafttreten der Zollsäge der Häuptlinge der verschiedenen Stämme traten ob dieses Verbotes Kohlenrevier, die mitteldeutsche Textilindustrie und Süddeutschland genannten Verträge am 1. März d. J. seine Grundlage. Es ist daher zusammen und besprachen es.. Einstimmig waren fie der mit Ausnahme von München , Mannheim , Nürnberg , Straßburg , deutscherfeits am 20. November v. J. zum 1. März d. J. gekündigt worden. Meinung, daß das Verbot zweckmäßig sei und dem Worms und Würzburg . Dagegen hatten gestimmt unter Gleichzeitig haben wir uns bereit erklärt, mit den Vereinigten Staaten ein neues Abkommen zu schließen, das den veränderten Verhältnissen Rechnung Interesse des Landes sehr entspreche, gaben fund, Führung von Berlin ( Handelskammer wie Korporation) fast ganz trägt. Die Verhandlungen haben bisher zu keinem Ergebnisse geDa wollte Norddeutschland, insbesondere der Osten und Norden. Damit ist der Antrag Reichardt angenommen. Er führt, da die amerikanische Regierung sich zu einer Stellungnahme zu unseren Vorschlägen noch nicht hat entschließen fönnen. Da aber zu lautet: hoffen ist, daß es schließlich doch gelingt, eine Verständigung zu erreichen, so erscheint es zweckmäßig, daß bis zur Vereinbarung eines neuen Abkommens ein lebergangsstadium geschaffen wird, das eine stetige Fortentwickelung des Verkehrs zwischen den beiden Wirts schaftsgebieten sicherstellt. Dies geschieht am besten in der Weise, daß der bisherige Zustand unter Berücksichtigung der Abänderungen, welche die oben genannten Verträge inzwischen erfahren haben, einsttveilen aufrecht erhalten wird. Um dies Ziel zu erreichen, bedürfen die verbündeten Regierungen der gesetzlichen Ermächtigung den Erzeugnissen der Vereinigten Staaten die ermäßigten Zollsätze der genannten Verträge für die im Entwurf angegebene Frist einzu
räumen.".
daß es ihre Zustimmung gefunden habe.
es der Zufall, daß trotz der angedrohten hohen Strafen einige Händler beim Handeln mit Zündhütchen betroffen wurden. Statt nun die Schuldigen zu bestrafen, ließ Butttamer das ganze Land den Verstoß gegen fein Verbot entgelten. Es wurde angeordnet, daß kein Schwarzer mehr in Edäa Handel treiben dürfe, sondern nur noch die Firma Wörmann in Hamburg . Durch diese Maßnahme wurde der Handel der Eingeborenen, der doch die einzige Lebensader Kameruns bildet, ganz lahm= gelegt. Heute noch betreibt die Firma Wörmann ganz allein in Edäa Handel.
Ferner erzählt das Frankfurter Blatt eine pikante Geschichte von einem falschen Paß, den Herr v. Buttkamer ausgestellt habe.
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,, Dhne erst die Frage der Zweckmäßigkeit einer stärkeren steuerlichen Belastung des Bieres in ihrer Allgemeinheit entscheiden zu wollen, erklärt doch der Deutsche Handelstag, daß die Annahme der derzeitigen Regierungsvorlage betreffend die Abänderung des Bransteuergesetzes für einen der wichtigsten deutschen Industriezweige eine außergewöhnliche Sonderbelastung bedeuten würde. Die wirtschaftliche Lage der norddeutschen Brauindustrie ist aber nicht derart, daß sie imstande wäre, eine namhafte neue Belastung aus eigener Kraft zu tragen, dies um so weniger, als ja auch mit dem Infrafttreten der neuen Handelsverträge die Produktionskosten eine wesentliche Verteuerung erfahren. Die Abwälzung der Steuer auf die Abnehmer wird namentlich in den Grenzgebieten nach den füddeutschen Staaten wegen der eigenartigen Gestaltung der Reservatrechte und der llebergangsabgabe zur tatsächlichen Unmöglichkeit, so daß der Handels tag sich für verpflichtet halte gegen die Novelle zum Brausteuergeset sich auszusprechen." Die Frage der Tabaksteuer wurde für heute bertagt.-
Herr b. Buttkamer erfreute sich der Gesellschaft einer„ Dame" Der hereingefallene Mittelstandshäuptling. Recht bös hat das und beauftragte einen seiner Beamten, einen Paß für diese auszuSchöffengericht zu Hannover dem Vorsitzenden der Mittelstands- stellen auf den Namen Freiin v. Eckstein. Der Beamte weigerte sich, vereinigung, Herrn Maurermeister und Architekten May ist er dies zu tun, worauf der Gouverneur selbst den Paß ausstellte. Es zugesezt. Dieser hatte seinerzeit als Mindestbietender den Rathaus handelte sich dabei um eine in der Berliner Lebetelt bekannte fuppelbau zur Ausführung bekommen. Im Herbst vorigen Jahres Demimondaine, die v. Buttkamer in die Tropen folgte, und die er wurde uun ruchbar, daß es bei der Submission nicht einwandfrei Sort als seine„ Cousine" ausgab. zugegangen und zwar zum Nachteile der Stadt. Küster, der auch Das Berliner Tageblatt" bemerkt zu diesen Enthüllungen, die Mitglied des Bürgervorsteher- Sollegiums ist, wurde von diesem zur Rede es bestätigen und ergänzen zu können behauptet, daß nunmehr wohl gestellt, ob es wahr sei, daß er, Küster, und der Maurer- bestätigen meister Heeren, die den Bau gemeinsam ausführen, den zurück- die Affäre Buttkamer eine gründliche Untersuchung erfahren werde. getretenen Bewerbern 10 000 m. als Entschädigung bezahlt hätten. Sollte sie nicht zu dem einzig möglichen Ergebnis führen, so werde Süfter leugnete ganz entschieden; ein solches Berfahren wider es gegen Herrn von Puttkamer Geschüße auffahren, Die Auflösung des ungarischen Reichstages wurde am spreche seiner Ehre. Von den 10 000 m. wisse er nicht das mindeste. deren Treffer ihn für alle Zeiten aus der Reihe Montag programmgemäß vollzogen. Diese Auflösung beAllerdings habe er an einen der Submittenten 2500 M. gezahlt, der deutschen Beamten aus merzen würden.— deutet eine Verzweiflungstat der Regierung, die sich nicht mehr aber als schuldige Leihgebühr. Seine ursprüngliche Forderung habe anders zu helfen wußte. Eine Vertagung hätte der bockcr, wie er zugeben müsse, ermäßigt, aber lediglich infolge von ihm Der deutsche Handelstag und die Steuervorlagen. beinigen Koalition doch nicht imponiert, so griff denn die getroffener technischer Verbesserungen.. Das Bürgervorsteherkollegium traute aber dem Mittelstandshäuptling nicht, sondern gab ihm auf, Gestern trat im Hörsaale des Langenbeckhauses der deutsche Krone eben zu dem radikalen Drohmittel der Auflösung. Will die Regierung die Verfassung respektieren, so muß gegen seine angeblichen Verleumder die Beleidigungsklage anzu- Handelstag zusammen, um zu dem Steuerbukett des Bundesrates sie binnen drei Monaten ein neues Parlament einberufen. Da strengen. Die Befolgung dieses Rates ist dem Gewaltigen zum Stellung zu nehmen. Verderben geworden. Vor dem Schöffengericht räumte Herr Graf Posa beehrte die Erschienenen mit einer Ansprache, in faum anzunehmen ist, daß der König einwilligen wird, in Mag Küſter nun ein, daß in der Tat er und Heeren an der er auf den für unser wirtschaftliches Leben hochbedeutsamen Ungarn ohne Parlament zu regieren, so kann man vermuten, die Mitfubmittenten 10'000 m. als Entschädigung gezahlt haben. Augenblick" hinties, in dem die neuen Handelsverträge mit acht daß in Ungarn nach einem Bierteljahr alles wieder beim Von dem Gericht wurde ferner festgestellt, daß Küster seine um tontinentalen Staaten in Kraft treten. Er bedauerte, daß es nicht alten sein oder gar schlimmer stehen dürfte als im Augenblick; 43 000 M. höhere Forderung auf Beranlassung der städtischen Bau- gelungen sei, mit den Vereinigten Staaten zu einem befriedigenden denn die Koalition wird zu Kreuze friechen. Dann hat sie fommission ein flein wenig unter die eines anderen Submittenten Abkommen zu gelangen und meinte ferner: ermäßigte. Der vermeintliche Verleumder wurde freigesprochen und Herr Küster zahlt die Kosten.
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Nicht ohne Interesse ist, daß wenige Stunden, bevor das Bürgervorsteherfollegium Herrn Küster an den Kadi verwies, der Magistrat einstimmig votierte, daß er auf Grund der Erklärungen Küsters und des ihm, dem Magistrat vorliegenden Aftenmaterials fich nicht veranlaßt sehe, anzunehmen, daß durch das Submissions- Handel durch eine industrie- und handelsfeindliche Gesetzgebung verfahren beim Rathausbau irgend eine Schädigung der Stadtkasse stattgefunden habe und daher auch kein Grund vorliege, geschäftlich mit Herrn Küster zu brechen.-
Die Herren Parlamentarier haben beizeiten ihre grauslichen Pläne aufgegeben; fie ließen sich nicht erst durch die bereitgehaltenen Bajonette vertreiben, sie gingen gutwillig. Generalmajor Nyiri, der königliche Kommissar und Vertreter des Monarchen, erschien nicht einmal in eigener Person. Er entsandte seinerseits wieder einen Vertreter, den Obersten Fabricius, der nach Schluß der Sigung des Abgeordnetenhauses und nachdem alle Deputierten den Saal verlassen hatten, im Barlament erschien und das die Auflösung verfügende Handschreiben des Monarchen verlas. Dann wurde das ganze Haus geräumt, die Tribünen wurden verschlossen und ver fiegelt, Polizisten vor dem Tore aufgestellt.
" Ich hoffe, daß auch jest wieder die so oft gerühmte das große Wort im Lande, und die Volfsintereffen müssen und vom Auslande beneidete Fähigkeit der deutschen Industrie in energischen Kämpfen gegen fie verteidigt werden.- und des deutschen Handels, auch neuen und fremden Verhältnissen durch scharfe Erkenntnis und geschickte Benutzung der vorhandenen Konjunkturen zu folgen, sich glänzend bewähren wird." Erst bereitet man der deutschen Industrie und dem deutschen Schwierigkeiten über Schwierigkeiten und dann stellt einer der leitenden deutschen Staatsmänner sich vor eine Versammlung von Vertretern dieser Berufe und hofft", daß auch den so getroffenen neuen und fremden Verhältnissen gegenüber das alte Geschick der so Bersuche zur Rettung Beumers. Aus Effen wird uns gefchrieben: Malträtierten sich bewähren werde. In dem hiesigen Kruppschen Hüttenwerk wird seit einigen Tagen Die Anwesenden flatschten Herrn Posadowsky pflichtmit Hochdruck darauf hingearbeitet, es so darzustellen, als drängten gemäß Beifall und gingen dann zur Beratung folgender Resolution fich die Arbeiter danach, Ueberschichten zu machen. Es haben leider über: ettva 28 Proz. der Arbeiter die Frage, ob sie freiwillig ueberarbeit leisten wollen, bejaht, 62 Broz. haben sie verneint. Gleichzeitig zirkuliert ein deh- und wehmütiges Schreiben an die Direktion zur Unterschrift, in dem erklärt wird, die Arbeiter hätten mit den Aus
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1. Der Deutsche Handelstag erkennt die Notwendigkeit an, daß zur Ordnung des Reichshaushalts neue Steueru eingeführt werden, und spricht sich insbesondere für die Auf- Die Koalition hat den Mund arg voll genommen. Nun, bringung von Mitteln aus, durch welche die im Interesse aller da sie sich ihn ohne Widerstand stopfen ließ, sollte man ver.