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muten, daß fie etwas bescheidener auftreten würde. Reine Spur Sie prahlt, daß sie die Absicht habe, Beamten- und Eisenbahnstreits zu organisieren und eine Agitation im ver­größerten Maßstabe in der Armee zu entfalten.

Die Polizei hat fofort alle politischen Klubs aufgelöst, scheint aber den Straßendemonstrationen gegenüber, die im Laufe des ganzen Montags stattfanden, Nuhe bewahrt zu haben. Bis zur Stunde wenigstens liegen keine Nachrichten von Zusammenstößen und dergleichen vor. Dagegen meldet ein Telegramm furz vor Redaktionsschluß, eine offizielle Re­gierungsmitteilung betone, daß bald ein neuer Reichstag ein­berufen werden solle.

Frankreich .

Der neue Herr.

strebte im Gegenteil danach. den Handel zu einem Staatsmonopol| gründen. Seine bisherige Werbetätigteit beschränkt sich aber nur

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zu machen. Ebenso machte sich der Staat widerrechtlich zum Herrn auf Essen und Umgebung. Um Mitglieder zu verben, ist er foeben des Grund und Bodens der Eingeborenen und zum Herrn der mit einem Flugblatt in die Deffentlichkeit getreten. Etwas Dümmeres Wälder. Es wurde den Eingeborenen verboten, zu eigenem Ge- wie dies Flugblatt hat aber wohl noch nicht das Licht der Welt er­brauch etwas aus den Wäldern zu holen, dort zu jagen, in den blickt. Selbstverständlich ist Hauptzweck des Verbandes", das gute Wasserläufen der domanialen Güter zu fischen usw. Durch Einvernehmen zwischen Arbeiter und Unternehmer zu hegen und zu das jetzt bestehende System der Besteuerungen und Unter- pflegen" und den Hezzereien" der anderen Organisationen entgegen brückungen werden die Neger in einem niedrigen Kulturzustande zu treten. Daß der Verband" gelbe Gewerkschaft und Streif erhalten und sogar daran gehindert, ihre materielle Lage zu brecherorganisation genannt werde, solle doch niemand abhalten, berbessern. demselben beizutreten. Sehr naib! Die Bergleute haben an der Bersplitterung gerade genug, für einen nationalen Verband" ist im Stuhrrevier fein Raum. Schon einmal wurde vor einigen Jahren in Bochum der Versuch gemacht, einen nationalen Verband" zu gründen, aber bei dem Versuch ist es auch geblieben. Auch der neue Versuch wird scheitern, der nationale Verband" ist ein totgeborenes Kind. Die nationalliberalen Macher werden bald merken, daß für fie bei den Bergleuten nichts zu holen ist.

Auch ist im Kongoland fein ernster Fortschritt auf wirtschaft lichem Gebiete wahrzunehmen. Der Staat begnügt sich damit, die kostbaren Produkte einzuheimsen, die sich von selbst darbieten. Man erntet, ohne zu säen; irgend welche wesentliche Koloni­sationsarbeit wird nicht verrichtet."

Wie man sieht, hat sich der fönigstreue Professor nicht gescheut, Am Sonntag hat Loubet seinem Nachfolger Fallières die einen Teil der schändlichen Wirtschaft in Leopolds Kolonie aufzu Präsidentschaft übergeben. Aus der Rede, die Loubet bei diefer mal gezwungen werden, sich mit diesen Dingen zu befassen. Genosse decken. Nun wird übrigens auch die belgische Kammer wieder ein­Gelegenheit hielt, ist die schöne Phrase hervorzuheben: Eine der vor- Vandervelde hat nämlich Mittwoch eine Interpellation ein­nehmsten Bestrebungen des Parlaments sei heute die Besserung der gebracht, die sich auf die Behandlung folgender Fragen erstreckt: Lage der Unglücklichen und Armen.- 1. Die Pflichten Belgiens als einer der Mächte, die den Berliner Vertrag von 1885 unterzeichneten;

Dem Usus gemäß hat Ministerpräsident Rouvier dem Präsi­denten Fallières das Entlassungsgesuch des Kabinetts überreicht. Präsident Fallières hat die Minister ersucht, im Amte zu bleiben. Der Ministerrat wird am nächsten Dienstag im Elysée zu einer Sigung zusammentreten.

Polizeiabsolutismus gegen die Antimilitaristen.

Paris , 17. Februar.( Eig. Ber.)

2. die Lasten, die für Belgien aus der Personalunion mit dem Kongostaat hervorgehen;

3. die Tatsache, daß von Belgien befoldete Offiziere und Be­amten dem Kongostaat zur Verfügung gestellt werden.-

Gewerkschaftliches.

Berlin una amgegend.

Husland.

Der Lohnkampf im Baugewerbe in Malmö ist beendet. Die Unternehmer haben eine solche Erhöhung der Stundenlöhne der Maurerarbeitsleute zugestanden, daß diese sich damit zufrieden erklärten. Ihre Ablehnung des vorigen Tarifvorschlages gründete fid) wesentlich darauf, daß ihre Löhne im Verhältnis zu denen der Maurer und Holzarbeiter zu niedrig bemessen waren; durch die jetzt beschlossene Lohnerhöhung ist dieser Unterschied auf 10 Dere reduziert worden. Die Affordlöhne sind ebenfalls neu geregelt worden.

Diefer langwierige Lohnkampf, der seit April v. J. dauerte, ist wiederum ein Beispiel für die Ausdauer, mit der die skandinavische Arbeiterschaft ihre Lohnbewegungen durchzuführen pflegt.

Lederarbeiter( 2ohgerber und Leberzurichter. 3 Letzte Nachrichten und Depefchen.

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Das Streiffomitee.

Die Regierung pariert jetzt den nationalistischen Scharfmachern mit unüberbietbarer Pünktlichkeit. Herr Lepine tanzt wie der Chor der Patrie"," Presse"," Eclair" usw. pfeift. Nun sind wir der Lederfabrik G. Röseler, Blankenburg - Berlin , dauert der Streit schon glücklich bei der Präventivzensur angelangt! Die Voir unverändert fort. Die Firma bemüht sich, Arbeitswillige herans du Peuple"( Voltsstimme"), das Organ der Arbeitskonföderation, zulocken, welche in der Privatwohnung des Geschäftsführers ein­hat eine Nummer hergestellt, die in Schrift und Bild den Militaris- gestellt und von den Betriebsbeamten durch allerhand Vorspiegelungen inus bekämpft. Es sind scharfe Artikel und satirische Zeichnungen und Versprechungen in die Fabrik in später Abendstunde hinein­darin, aber doch nichts, was nicht auch in konservativen Monarchien gebracht und beherbergt werden. Wir erfuchen daher die Kollegen unbeanstandet die Zensur paffieren würde. Herr Lepine aber hat allerwärts, den Zuzug strengstens zu vermeiden, da der Streit nur herausgefunden, daß das Blatt zur Deſertation aufreizt.( Da fein durch frühere Differenzen, Lohnreduzierung, Maßregelung ze. herbei­Wort von Deſertation darin steht.) Offenbar will er mit dem geführt worden ist.- Arbeiterfreundliche Blätter werden um Abdruck dolus eventualis arbeiten. Jedenfalls hat er den Auftrag gegeben, gebeten. die ganze Auflage zu tonfiszieren. Die Willkürlichkeit dieser Anord­Achtung, Schuhmacher! Lohnreduktion und Arbeitszeitverlängerung mung wird ganz besonders noch dadurch bezeugt, daß das Konfis- sind in der Wertstelle von F. Matuszewsti, Charlotten tationsertenntnis von dem der Ausgabe des Blattes voraus burg, Liegenburgerstr. 54, Ece Uhlandstraße, durchgeführt. Die gehenden Tage datiert ist! Das Blatt ist also tonfisziert worden, Stollegen legten einmütig die Arbeit nieder. Verhandlungen wurden ehe es überhaupt fertiggestellt war, zu einer Zeit, wo die Polizei abgelehnt. Für organisierte Gesellen sowie Heimarbeiter ist die von feinem Inhalt höchstens durch ihre Spizel einige Wertstelle gesperrt. unsichere Kenntnis haben konnte. Bu ihrem größten Verdruß hat Zentralverband der Schuhmacher, Ortsverwaltung Charlottenburg . die Polizei nicht einmal ihren Zweck erreicht, die Verbreitung der Nummer zu verhindern. Wohl fielen ihr einige Tausend ein Teil der Provinzauflage in die Hände, aber den Antimilitaristen ge­lang es, mittels allerlei Listen den größten Teil der gebrudten Eremplare an sicheren Orten zu bergen, trotzdem gestern die Polizei den ganzen Tag die Bureaus der Voix du Peuple" umstellt hielt und alle verdächtigen Passanten durchsuchte.

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Jufolge mißlicher Lohn- und Arbeitsverhältnisse ist es bei der Firma Ton warenfabrit von Gust. Krüger, Berliner­traße 69, in Bantow, zu ernsten Differenzen gelommen. Deshalb haben sämtliche dort Beschäftigten am Sonnabend die Arbeit eins gestellt. Es handelt fich lediglich um Anerkennung der Organisation sowie Einstellung der gemaßregelten Mitglieder Es wird ersucht, den Buzug fernzuhalten, Die Arbeit ist an und für sich sehr un gesund bei sehr minimalen Löhnen und 10% stündiger Arbeitszeit. Die Streifleitung.

Deutfches Reich.

Da Herr Lepine fich gefoppt fah, ließ die Staatsanwaltschaft heute frühmorgens bei einer Wenge bekannter Antimilitaristen Haus fuchungen vornehmen. Gefunden wurden hauptsächlich Privatbriefe. Besonders genau gingen die Durchsuchungen bei dem Redaktions­fekretär der Boir du Peuple", Pouget, und bei dem Schatz- Der Streik der Konfektionsarbeiter im Rhein - und Maingan meister der Confédération du Travail", Lévy, vor sich, die aller- ist beendet. Nachdem sich die Arbeitgeber- Versammlung mit den dings längst auf einen solchen Besuch vorbereitet sein mußten. Auch von uns mitgeteilten Ginigungsbedingungen einverstanden erklärt der bekannte Karikaturenzeichner Grandiouan, der Illustrator hatten, stimmten auch die Arbeiter in Worms , Mainz und Speyer der Voir du Peuple" erhielt den Besuch der Polizei. Man nahm denselben zu. Die Frankfurter Ronfettionsschneider hatten be­mit den betroffenen Personen lange Verhöre auf, die indes die kanntlich schon in voriger Woche die vor dem Einigungsamt ge Bolizei auch nicht gerade sehr befriedigt haben dürften. Schließlich troffenen Abmachungen gut geheißen. Damit ist der Streit beendet, wurde eine genaue Durchsuchung der Bureaus der Arbeits- und die Arbeit ist am Montag wieder aufgenommen worden. tonföderation vorgenommen, wobei der Polizei ganze fechzig Unter den Einigungsbedingungen sind verschiedene, deren Er. Exemplare der verpönten Nummer in die Hände fielen. Sie füllung erst in Zukunft vorgesehen ist. Hoffentlich halten die entschädigte sich für den Merger, indem sie das Abonnentenverzeichnis Konfektionäre, was sie vor dem Einigungsamt versprochen haben. mit Beschlag belegte. Wenn auch die zugesagte Erhöhung der Löhne gewig von Bedeutung ist, so kommt doch dem Abschluß eines Tarifs, der nach den Einigungsbedingungen demnächst beraten werden soll, eine ungleich größere Bedeutung zu, denn das größte llebel, unter dem die Kon­fettionsarbeiter zu leiden haben, ist die Willtür, mit der die Unter­nehmer bei der Lohnfestsetzung verfahren. Gelingt es, dieser Willtür durch Schaffung fester Breise ein Ende zu machen, dann haben die Konfektionsarbeiter im Rhein - und Maingau einen schönen Erfolg erzielt.

Dieses in den Annalen der dritten Republik unerhörte Verfahren wird in der Kammer zur Sprache gebracht werden. Die Regierung findet offenbar die gesetzliche Handhabe gegen die unbequemen Agi­tatoren nicht, und so fucht sie sie mit den alten napoleonischen Mitteln unschädlich zu machen. Die Polizei schaltet wie es ihr beliebt, und die verantwortlichen Behörden machen sich unsichtbar. Als Pouget gestern vom Untersuchungsgericht auf Grund des Preß­gefezes die Aufhebung der Konfistation oder die Verweisung der Schuldigen vor das Geschworenengericht forderte, erklärte der Beamte, die ganze Sache sei ihm unbekannt, und als Bouget fich hierauf zum Untersuchungsrichter André begab, dem der Justizminister die Untersuchung gegen die Voir du Peuple" übertragen hat, ließ ihn diefer gar nicht vor mit der Begründung, daß er ihm im Augen­blick nichts zu sagen habe. Der Vorstand der sozialistischen Bartei hat einen Protest gegen die Gefeßwidrigkeiten der Polizei beschlossen und erklärt, daß sich das Proletariat die errungenen politischen Freiheiten nicht entreißen laffen werde. Die bürgerlich- radikale Bresse drückt sich nach Mög­lichkeit um die Ereignisse herum. Sie fürchtet sich vor ihren Lefern, die aus Angst vor dem Sozialismus den Fanatikern und Speku­lanten der kapitalistischen Diftatur in Scharen zulaufen.

Belgien . Leopolds Kongostaat.

Unter den Kolonialunternehmungen der europäischen Mächte nimmt der Kongo- Freistaat" eine eigentümliche Stellung ein. Er ist in Wirklichkeit nichts anderes als ein Privatunternehmen des belgischen Königs, der als Autokrat über ihn herrscht und ohne Rücksicht auf anderer Rechte Land und Volt schonungslos ausbeutet. Vom belgischen Volk besoldete Beamte und Offiziere werden ihm dabei zur Verfügung gestellt, aber das belgische Parlament hat feinen Einfluß auf die Zustände am Kongo. Schon seit vielen Jahren führen unsere belgischen Parteigenossen einen unermüd­lichen Kampf gegen das schmähliche Ausbeutungssystem im Kongo­staat, gegen die Mißhandlung und Vernichtung der Eingeborenen. Sie sind dafür von den staatserhaltenden" Parteien beschimpft worden; man fand es abscheulich, daß die Sozialisten das ,, patriotische Wert des geliebten Königs" tritisierten. Nun hat aber fürzlich ein angefehener, tönigstreu und folonialfreundlich gesinnter Mann, der Professor Félicien. Cattier in Brüssel , ein Buch über den Kongostaat herausgegeben, das namentlich was die finanzielle Seite anbetrifft dieselben Beschuldigungen enthält, die von unseren Genossen erhoben werden. Der Professor erklärt, der Kongostaat sei fein folonisierender Staat, ja überhaupt kein Staat, sondern ein finanzielles Unternehmen. Er schreibt:

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Das Rote- Sonntags- Flugblatt freigesprochen. Elberfeld , 19. Februar.( Privatdepesche des Vor­wärts".) In der Anklage wegen Beleidigung der Stadtver­waltung bei der letzten Stadtverordnetenwahl wurde Genosse Ilenbaum zu 300, Hoffmann zu 100 M. Geldstrafe verurteilt, Grimpe freigesprochen. Eine zweite An­flage betraf das tonfiszierte Wahlrechtsflugblatt. Genosse Ullenbaum sollte durch das Flugblatt zu Gewalttätigkeiten angereizt haben. Der Staatsanwalt beantragte 1 Jahr Gefängnis. Die Straffammer erkannte auf Freisprechung.

Bülow und sein Sorgenkind.

Berlin , 19. Februar. Auf dem Deutschen Handels. tage hat auch der Reichskanzler Fürst Bülow eine Rede bom Stapel gelaffen, in der er den glänzenden Stand der deutschen Industrie und des Handels in den höchsten Tonarten besingt. Üm es aber mit seinem Sorgenkinde", der Landwirtschaft, nicht zu ver­derben, muß der" Notstand" unserer Agvarier doch auch vor Augen geführt werden. So sagte er:

Es ist nun einmal so im guten deutschen Lande, daß mehr oder weniger alle Erwerbsstände liebevoll die Regierung umdrängen, wie in Werthers Leiden die Kinder die Brot schneidende Lotte ( große Seiterkeit), und eine ordentliche Regierung muß auch dafür sorgen, daß jeder nicht nur sein Brot, sondern auch Butter aufs Brot bekommt.( Zustimmung.) Ich verleugne aber auch nicht, was ich im Kreise von Landwirten öfters ausgeführt habe, ich scheue nich nicht vor dieser Versammlung zu wiederholen: Ich betrachte allerdings die deutsche Landwirtschaft als das Sorgenkind des deutschen Reichskanzlers. Ich bin überzeugt, daß ihr Gedeihen auch den anderen großen Zweigen unseres Wirtschaftslebens Vorteil bringt, nicht zuletzt dem Handel. Ein neues Aufblühen unserer Bodenfultur wird auch dem Handel neue Triebkräfte geben. Und wenn es ihm vergönnt sein sollte, wie ich das aufrichtig hoffe, in, Zukunft noch glücklicher als bisher in die Ferne zu schweifen, fo möge er die Schwester nicht vergessen, die treu auf der heimat­lichen Scholle arbeitet, deren Arbeit wirtschaftlich und sozial­politisch die Grundlage eines dauerhaften Aufschwunges, bleibender Blüte bildet, das Fundament des deutschen Hauses. Ihre eigenen ( Rebhafte Bus Ruhmestitel werden dadurch nicht geschmälert. Stimmung.)

Einer meiner erprobtesten Mitarbeiter, die heute morgen Ihre Bersammlung begrüßte, bat fürzlich den vortrefflichen Eigen­schaften des deutschen Arbeiterstandes ein unumwundenes Zeugnis ausgestellt, daß ich Wort für Wort unterschreibe. Ich werde bei Ihnen feinem Widerspruch begegnen, wenn ich anerkenne, welcher Der Streik in der Leipziger Baumwollspinnerei hat durch das Schatz an gesunden Sträften, an Intelligenz und Fleiß im werk­Vorgehen der Fabrikleitung eine Verschärfung erfahren. Eine der tätigen Volle Tag für Tag lebendig ist.( Bravo !) Ich füge aber hinzu, und diese Ergänzung mache ich auch im Sinne des vielgerühmten Wohlfahrtseinrichtungen wird hier wieder einmal Grafen Posabowsky, daß die in den Massen schlummerden gegen die Arbeiter ausgespielt, welche sich dem Unternehmer nicht nicht Fähigkeiten so furchtbar entwickeln fönnten ohne willfährig zeigen. Den Streitenden sind die Fabrikwohnungen ge- Die Berdienste der deutschen Arbeitgeber.( Buſtimmung.) Wenn aus fündigt worden und zwar mitten in der Woche, obgleich der Vertrag unserem Einsatz im Welthandel die geistige Energie, der weite und die Kündigung nur für den Lohntag vorfieht. Aber nicht genug freie Blid des deutschen Unternehmertums gestrichen würden, müßten damit. Noch eine andere Vertragswidrigkeit ließen sich die Unter­nehmer zu schulden kommen. Bei der letzten Lohnzahlung wurde fich für Millionen von Arbeitern die Lebensbedingungen verschlechtern. denen, die Fabrikwohnungen inne haben, nichts ausgezahlt, weil( Sehr richtig!) Dann tönnten wir auch nicht länger die wirtschaft­der rückständige Lohn auf die Miete verrechnet werden soll. Uebrigens liche und politische Stellung aufrecht erhalten, die wir jetzt in der Welt einnehmen.( Lebhafte Zustimmung.) hatte die Fabrikleitung, die wohl von der Nervosität angesteckt ist, welche die Behörden zurzeit befallen hat, bei der Lohnzahlung nicht nur ein zahlreiches Bolizeiaufgebot anrüden lassen, sondern man hatte auch zwei Mann an die Hydranten gestellt, um dieselben bei etiva ausbrechenden Unruhen in Tätigkeit zu sehen. Eine Ge­legenheit, den falten Wasserstrahl auf die Streifenden zu richten, fand sich allerdings nicht.

Unannehmbare Forderungen."

Streng fachliche" Prüfung. Leipzig , 19. Februar. ( W. T. B.) In der heutigen Kommissions. figung des Verbandes von Arbeitgebern der sächsischen Textil. Verhältnisse industrie wurden nach sorgfältiger Prüfung der die Arbeitseinstellungen eines Teiles der Arbeiter der Leipziger Die Lederarbeiter in Kirchhain ( N.- Laufit) haben im vorigen Baumwollspinnereien als vertragswidrig und ungerechtfertigt erklärt Jahre einen langwierigen Streit geführt, an dem 400 Arbeiter be- und den genannten Etablissements der Schutz des Arbeitgeberverbandes teiligt waren, um den Zehnstundentag durchzusetzen. Der Streit zugesichert. mußte, nachdem er 18 Wochen gedauert hatte, ohne Erfolg beendet werden. Inzwischen hat der Lederarbeiterverband eine lebhafte Agitation entfaltet, die Folge davon war eine erhebliche Stärkung Fiume, 19. Februar.( B. H. ) Nachdem der Streit, der vor­der Drganisation, und so waren die Lederarbeiter in der Lage, im gestern anscheinend beigelegt war, wieder in verstärktem Maße aus­Jamuar dieses Jahres ihre Forderung von neuem zu erheben. gebrochen ist und die Arbeiter verschiedener Fabrilen völlig unan­Diesmal ließen es die Arbeitgeber nicht auf einen Kampf ankommen. nehmbare(?) Forderungen aufstellen, erscheint die Lage wieder be­Die Jnnung verhandelte mit den Vertretern der Arbeiter, und nach drohlich. Die Garnison wurde bedeutend verstärkt. Der Bürger­längeren Beratungen ist eine Vereinbarung zustande gekommen, meister erließ eine Aufforderung an die Arbeiter, fich ruhig zu ber­welche beide Teile angenommen haben. Danach wird die bisher halten, da sonst mit den strengsten Mittelu vorgegangen würde. geltende elfstündige Arbeitszeit zunächst um eine halbe Stunde ver fürzt. Diese Verkürzung ist bereits am Montag, den 19. d. M., in Straft getreten, während die weitere Verkürzung um eine halbe Stunde und damit der Zehnstundentag vom 1. Juni d. J. an Geltung haben soll.

Unfähig als Henter?

Zichita, 18. Februar. ( Meldung der Petersburger Telegraphen­Agentur".) Der Gouverneur und der Bizegouverneur wurden vom General Rennenkampf wegen Unfähigkeit von ihren Aemtern ab­gefeht. Biele Berhaftungen wurden auf der Eisenbahnstrecke und in der Stadt vorgenommen. Die Verhafteten wurden drei Tage ipäter freigelassen. In einem unbewohnten Hause wurden kürzlich 3000 Karabiner gefunden.

Koloniale Mordpolitik.

Haag, 19. Februar. ( W. T. B.) Die Regierungstruppen be= fepten gestern nach heftigem Widerstande das Dorf Balboenta in der Landschaft Loewoe in Süd- Celebes . Der Feind hatte 90 Tote. Von den Regierungstruppen wurden 11 Mann verlegt. Das Dorf Mafambo unterwarf sich.

Ausgesperrt wurden am Sonnabend die Stuffateure in Königs Die Kolonie ist weder im Interesse der Eingeborenen noch berg i. Pr. in allen dortigen Geschäften. Lohnbewegung in Stuhlfabriken. Sämtliche Holzarbeiter in selbst im wirtschaftlichen Interesse Belgiens verwaltet worden; bem König ein Maximum von Einnahmen zu verschaffen, das den Stuhlfabriken zu Geringswalde und Waldheim ( Sachsen ) haben am bergangenen Sonnabend die Kündigung erhalten. Den Anlaß ist der einzige Zweck der gouvernementalen Tätigkeit." Profeffor Cattier berechnet, daß Leopold II. feit dem Jahre 1896 dazu bot der Umstand, daß die Stuhlmacher in Geringswalde For allein 80 738 000 Frant aus dem Verkauf von Kautschuk gezogen derungen eingereicht hatten, worauf sich die Fabrikanten in Wald Hat! Daß der belgische König trotz seiner Jahre noch immer viel heim mit den Geringswalder Unternehmern solidarisch erklärten. Geld für sich und feine schönen Freundinnen braucht, ist ja bekannt. In Betracht kommen auf Seite der Arbeiter etwa 450 Stuhl und Aber Cattier meint, daß die hohen Einnahmen der Krone aus dem Sofabauer, Drechsler, Bildhauer, Maschinen- und Hülfsarbeiter. Stongounternehmen bei einem Thronbechsel leicht zu internationalen Eine gelbe Gewerkschaft im Ruhrrevier. Um einem dringenden Schwierigkeiten für Belgien führen können; denn als Freistaat" Bedürfnis" abzuhelfen, ist vor einiger Zeit in Effen eine gelbe besteht ja das Unternehmen nur auf dem Papier. Cattier sagt Gewerkschaft, ein sogenannter nationaler Bergarbeiterverband, ge­darüber: gründet worden. Die Gründung", welche unter dem Protektorat " Der Berliner Vertrag vom 25. Februar 1885, der die Ver- Der Rheinisch- Westfälischen Zeitung", dem Organe der Gruben hältnisse des Kongo - Freistaates regelte, enthält u. a. Beftim- prozen, steht, ist ein Machwerk der nationalliberalen Partei. Als mungen über die Handelsfreiheit, die Neutralität des neuen Vorsitzender tritt ein Herr Salewski auf, der aus Ostpreußen stammt. Staates und über Maßregeln zur Bekämpfung des Sklaven- S. war erst Mitglied des christlichen Gewerkvereins, trat dann zum handels. Aber schon von 1891 an fümmerte sich die Verwaltung alten Verbande über, aus dem er aber bor einiger Zeit aus des Kongolandes nicht mehr um die Freiheit des Handels und geschlossen wurde. Nun will er sich einen eigenen Verband" Berantw. Redakteur: Hans Weber, Berlin . Inferatenteil verantw.: Th. Glode, Berlin . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u. Berlagsanstalt Baul Singer& Co., Berlin SW. Hierzu 3 Beilagen n. Unterhaltungsblatt

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Ein schneidiger Finanzminifter.

Belgrad , 19. Februar.( B. H. ) Die Steuereinnehmer aus ver­schiedenen Teilen Serbiens machten das Finanzministerium darauf aufmerksam, daß infolge der Grenzsperre und der daraus entstehenden Geschäftsstodung die Steuererhebung hauptsächlich auf dem Lande fast unmöglich sei. Sie fragen deshalb an, ob sie nicht mit der Steuer­erhebung langsamer vorgehen könnten. Der Finanzminister antwortete, daß die Steuer nach wie vor energisch eingetrieben werden sollte und das überdies der Boulfrieg bald beendet sein würde.