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Bringt, aber diese Opfer sind unerläßlich, um unsere nationalen| Demokrat zu sein vorgibt, kürzlich in einem Vortrage genau den­Verteidigungskräfte zu stärken. Wir wollen den Frieden, und das selben Standpunkt entwickelte wie Herr Arendt. Aber auch das be­beste Mittel, ihn zu sichern, liegt auch heute noch und wird immer weist, daß es schließlich nur noch eine Partei gibt, die wie nach in der Vorbereitung auf den Krieg liegen." innen so auch nach außen die Würde Deutschlands   als einer Kultur Der Zwischenruf eines Abgeordneten, des Revolutionär- Sozialisten nation vertritt: die Sozialdemokratie!- Coutant, war unter diesen Umständen wohl verständlich. Coutant rief Sarrien zu: Ich pfeife auf alle Minister! Es ist immer die gleiche Geschichte!" Ob er recht behalten wird? Im Augenblick Die Neue Polit. Korr." brachte vorgestern die Meldung, daß läßt sich darüber nichts sagen. Nach den Anfragen zu schließen, die preußische Regierung schon in allernächster Zeit im Landtag eine denen das neue Kabinett bereits in den ersten Tagen zumal von Wahlrechtsvorlage einbringen werde. Die Nordd. Allg. 3tg." ver­fozialistischer Seite standhalten mußte, wird es auf jeden Fall öffentlicht darauf folgendes Dementi: bald gezwungen werden, Farbe zu bekennen.

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Schluß der Vorstellung?

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In der Kommissionssizung am Mittwoch ließ Frankreich   zur Bolizeifrage einen Redaktionsentwurf vorlegen, der folgende Vor­schläge enthält:

Wahlrechtsvorlage.

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dem Genossen Ferri bereits entzogen und an Arturo Labriola   über. tragen. Der radikale Flügel der Partei soll nach denselben Quellen erklärt haben, er werde auf dem Kongreß zu Mailand  , der am 1. Mai beginnt, den Antrag stellen: der Autonomic der sozialistischen   Parlamentsfraktion ein Ende zu machen. Die Fraktion sieht sich schweren Angriffen aus allen Teilen des Landes ausgesetzt. Wir erhalten folgendes Privat- Telegramnt: Rom  , 15. März. Die Parlamentsfraktion beschloß heute, einen von Ferri, Morgari und Turati verfaßten Aufruf an alle Barteiorganisationen zu richten, um die zahlreichen gegent die Fraktion erhobenen Angriffe abzuwehren...

England. Budget.

Die Neue Politische Korrespondenz" bringt in ihrer gestrigen Nummer Mitteilungen über eine zu gewärtigende Wahlrechts­vorlage. Daß eine solche sich in Vorbereitung befindet, ist hin­länglich bekannt. Die Mitteilung der Neuen Polit. Korrespondenz" ist, wie wir zuverläſfig vernehmen, in einzelnen Punkten ungenau weiteren einige wichtige Erklärungen ab. So fagte er zum Bei­Am Mittwoch gab der Schazkanzler Asquith im Unterhause des und im übrigen verfrüht, da die endgültige Form der Vorlage ipiel:

noch nicht feststeht."

Für die Wahlrechtsbewegung unserer Partei ist es ziemlich nebensächlich, wann die Regierung sich bewogen fühlt, dem Landtag ihre Wahlrechtsreformvorschläge vorzulegen, da es sich bei diesen lediglich um die Ausbesserung einiger Schönheitsfehler handelt.

Er glaube, daß in den öffentlichen Ausgaben große Abstriche möglich feien. Die Ausgaben für Heer und Flotte könnten nur auf zwei Wegen verringert werden. Die Heeresausgaben könnten durch eine Herabfezung der Zahl der stehenden Streitkräfte und die Flottenausgaben fönnten durch eine Beschränkung des Schiffsbau­programms vermindert werden. Die Regierung, die bestrebt sei, im Verkehr mit den übrigen Völkern der Welt eine friedliche und ver­föhnliche Politik zu befolgen, sei entschlossen, schnelle und wesentliche Schritte nach beiden Richtungen zu tun.( Beifall.) Alle sozialcit Reformen hingen von der Verminderung der Ausgaben ab.

Die Juvafion von 1910".

Die Polizei steht unter der Souveränetät des Sultans, wird aus muselmanischen Maroffanern rekrutiert, von marokkanischen Staids befebligt und auf die acht dem Handel offenen Häfen ver­teilt. Frankreich   und Spanien   stellen dem Sultan   für die Organi­fation der Polizei französische und spanische Offiziere zur Ver­fügung. Diese werden auf drei Jahre mit der in dem Entwurf nur in großen Zügen bezeichneten Organisations, Instruktions- und Die bürgerliche Presse bemüht sich, in ihren Notizen über die leberwachungstätigkeit beauftragt. Die das wirken der Polizei im Verhaftung unserer Mitarbeiterin Rosa Luremburg in Warschau   den einzelnen regelnden Bestimmungen sollen gemeinsam von den Beweis dafür zu erbringen, wie sehr der von uns zitierte Zolasche rangältesten französischen und spanischen Instruktoren und dem Ausspruch:" Quels gredins que les honnetês gens" für sie zutrifft. maroffanischen Kriegsminister oder seinem Vertreter festgesezt Der größte Teil der sogen. anständigen" Blätter, voran die Staats­werden. Die Polizeitruppe foll auf 2000 bis 2500 Mann fest- bürger- 3tg.", die ihr geistig verwandte Bost" und die National­gefeßt, in Gruppen von 150 bis 500 je nach der Wichtigkeit der 3tg." höhnen über das rote Heldenweib" und gestatten sich allerlei Im Unterhause fragte am Dienstag Lehmann den Premier­Häfen verteilt werden; die Zahl der französischen   und spanischen überfaule Bemerkungen. Das hatten wir kaum anders erwartet, da wir miniſter, ob seine Aufmerksamkeit auf die in verschiedenen Zeitungen Offiziere foll 16 bis 20, die der Unteroffiziere 30 bis 40 betragen. uns über die sittlichen und geistigen Qualitäten des reaktionären betitelten, in einem Londoner   Blaite zu veröffentlichenden Er­erschienenen Ankündigungen einer Die Invasion von 1910" Die nötigen Gelder sollen von der Bank vorgestreckt werden.. Mit diesem Entwurf, der zu den anderen nun noch hinzukommt, Federviehes nie Jülusionen gemacht haben. Wenn z. B. die Bost" zählung gelenkt worden sei, welche, wie die Ankündigungen befagen, soll sich die nächste Vollsizung am Sonnabend beschäftigen. Die erwartet, wir würden uns über ihren frommen Wunsch, die Ruffen eine feitens Deutschlands   erfolgende Invasion Englands solvie Aussichten für eine Einigung auf dieser Basis scheinen nun recht möchten jede Rückkehr unser Mitarbeiterin nach Deutschland   ver- die Belagerung und Plünderung Londons   schildern werde. Der gering; denn nach den Erklärungen, die der Ministerpräsident hindern, in furchtbare Aufregung geraten, so irrt sie gründlich; wir Redner fragt weiter, ob die Regierung irgend welche Schritte tun Sarrien beim Debit des neuen französischen   Kabinetts abgab, foll haben ihren Wunsch vielmehr den sittlichen Qualitäten ihres Chef- oder irgend welche Meinung zum Ausdruck bringen würde, die von in bezug auf die Maroffo- Politik von der bisherigen französischen   redakteurs durchaus angepaßt gefunden.- Taktik ja nicht abgewichen werden!

Nach englischen Meldungen scheint Aussicht vorhanden zu sein, die marokkanische Konferenzkomödie in diesen Tagen endlich abzu­brechen. Das wäre entschieden das vernünftigste, was die be­teiligten Mächte tun könnten und die einzige Möglichkeit, wie sie sich zum erstenmale ſeit Beginn der Verhandlungen zu Algeciras   das Lob aller Einsichtigen zu verdienen vermöchten.

Deutfches Reich.

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Eine überflüssige Erklärung.

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In einer Sizung, die am Mittwoch die Reichstags- und andtagsfraktion der Freifinnigen Volkspartei abhielten, wurde auf Antrag des Abg. Dr. Wiemer ein­stimmig der Beschluß gefaßt: Die Fraktionen der Freifinnigen Volkspartei in Neichstag und Landtag geben in ihrer ersten gemeinsamen Sigung nach dem Tode ihres Führers Eugen Richter   der schmerzerfüllten Trauer über den schweren und unersetzlichen Verlust Ausdruck, den die Partei und der deutsche Liberalismus erlitten haben. Sie be­kunden den festen Entschluß, im Geiste des Dahin gegangenen getreu den Grundfäßen der Partei einmütig und entschloffen weiter zu wirken für den Ausbau der polischen Frei­Aus dem Bericht über die Verhandlungen der Budget- heit und die hebung der Wohlfahrt des gesamten deutschen  kommission des Reichstages haben die unterzeichneten Fabrikanten bernommen, daß die Mehrheit der Kommission das Berhalten der Nach dem Auftreten der Herren Mug dan und Müller­Kolonialverwaltung in der Angelegenheit der Firma v. Tippels- Sagan war diese Erklärung wirklich überflüssig. tirch u. Co. rechtfertigt.

Das Lieferungsmonopol der Firma Tippelskirch. Eine große Anzahl deutscher Fabrikanten für Militärausstattungen haben an den Reichstag   eine Eingabe gerichtet, aus der folgende Stellen wiedergegeben seien:

tvären.

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Volfes."

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der Veröffentlichung eines derartigen auf die Beeinträchti gung der Beziehungen Englands zu anderen Mächten abzielenden Gegenstandes abschrecken würde.

Premierminister Campbell Bannerman   erividerte: Ich bin sehr überrascht, zu hören, daß die erwähnte Publikation in einigen Blättern erscheint, jogar in denjenigen, auf die wir alle stolz waren. Ich sehe nicht, was für Schritte die Regierung tun kann, und ich fürchte, wir können nichts machen. Wir können aber die Angelegenheit ruhig dem gefunden Sinn und dem guten Geschmack bes englischen Boltes zur Aburteilung überlaffen."

Wir

Nicht überall sprechen die Premierminister so verständig. nahmen gerade an dem Tage, da Campbell- Bannerman   sich so äußerte, von einer törichten Bemerkung der" Post" Notiz, die bei Besprechung dieser Angelegenheit das britische Bolt für unfritischer veranlagt erklärt hatte als das deutsche. Campbell- Bannermans vernünftige Worte strafen das Gefasel der" Post" in erfreulicher Weise Lügen.

Afien.

Neuigkeiten aus Japan  .

Die neueste Nummer des Hilari"(" Licht"), des alle vierzehn Tage erscheinenden Zentralorgans der japanischen Sozialisten, be­richtet über Fortschritte in der Propaganda für das allgemeine Wahlrecht. Es werden Vorträge veranstaltet. Tausende von Flug­blättern verteilt usw. Zurzeit soll dem Barlament eine Petition unterbreitet werden, die das allgemeine Wahlrecht fordert.

Genosse Sen Katayama  , der 1904 auf oem internationalen Kongreß Japan   vertrat, hat sich längere Zeit in Teras aufgehalten, um praktische Erfahrungen im Ackerbauwesen zu sammeln. Er ist jetzt in seine Heimat zurückgekehrt, geht aber bald wieder nach Amerika  , um seine Studien fortzusehen.

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Jedem Unparteiischen, in das Wirtschaftsleben der Agrarisches Beweismaterial" gegen die Fleisch- und Viehnot Militärverwaltungen genügend Eingeweihten erscheint es un versuchte dieser Tage die Oertelsche Deutsche Tagesztg." bei­begreiflich, wenn allen Ernstes die Lieferungsverträge zubringen. Sie veröffentlichte die Buschrift eines Herrn Baul Kühn, des Kolonialamtes mit der Firma v. Tippelskirch u. Co. gut- Gutsbesigers in Wilchwitz  ( Altenburg  ), der sich bitter darüber be­geheißen werden. Mag diese Firma bezüglich ihrer Betriebs- schwerte, daß ihm in diesen guten Zeiten, wo die Agrarier die einrichtungen und ihrer Lieferungsweise noch so sehr auf der Höhe unsinnigsten Preise für ihr Vich fordern und erhalten, sechs Stück stehen, wie mit besonderem Nachdruck hervorgehoben wird, teine Schlachtfühe, je 12 Zentner schwer, im Stalle stehen geblieben und staatliche Verwaltung, die über die aus den Taschen ihm nur 27 M. für den Zentner Lebendgewicht geboten worden der Stenerzahler fließenden Summen verfügt, hat unseres Wissens feien. Zu dem Preise habe er aber seine Schlachitühe nicht los­bisher einen derartigen Weg beschritten, daß Lieferungen im Werte gehauen, er habe sie lieber an einen Händler gegen hochtragende von vielen Millionen ohne jede Ausschreibung, ohne daß auch nur seühe umgetauscht und hierbei auf jedes verkaufte Tier noch 80 bis der Versuch gemacht wurde, eine kleinere oder größere Anzahl 100 m. draufzahlen müssen. Sodann erzählt Hilari" von Sympathien, die der Sozialis ebenso leistungsfähiger Betriebe zur Abgabe von Preisen Man könnte wirklich versucht werden, an den Schlachtviehüberfluß mus vereinzelt auch in den höheren japanischen Gesellschaftskreisen aufzufordern, an eine einzige Firma freihändig übertragen worden zu glauben, wenn man das Vorstehende liest und die agrarischen findet. Im übrigen aber darf man auf diese Sympathien nicht Pappenheimer nicht kennen würde. Für jeden denkenden Leser Welche außerordentliche Bevorzugung damit der genannten ist es aber von vornherein klar, daß wenn heutigentages Schlacht allzu fest bauen; zeigen sich doch gerade nach dem siegreichen Kriege Firma zuteil geworden, welches große Unrecht allen vieh unverkäuflich ist, es dann auch danach ausschaut. Und so ist allerlei Erscheinungen, die auf ein Erstarken des Kapitalismus in anderen, sowohl vom königlichen Kriegsministerium wie von es auch hier. In der Allg. Fleischerztg." teilt der Obermeister der Japan   schließen lassen. So weiß Hifari" z. B. zu berichten, daß den kaiserlichen Marinebehörden als bewährt und leistungs- Altenburger   Fleischerinnung mit, daß die vielgerühmten unverfäuf- Japans   neues Stabinett sozusagen auf kapitalistischem Untergrund fähig anerkannten Fabrikanten zugefügt, und endlich welche Ver- lichen Schlachtfühe des Herrn Gutsbesitzer Paul Kühn in Wilchwig, erbaut ist. Der Premierminister, Marquis Saionji, ist der Bruder schwendung auf Kosten der gesamten Steuerzahler des Reiches das mit dem die Deutsche Tageszeitung" den Fleischnot-, Nummel" eines mehrfachen Millionärs. Der Minister des Aeußeren, Baron mit geübt worden ist und noch wird, dies scheint vielen der be- beweisen wollte, abgemolkene, nicht gemästete Kato, hat die Tochter des reichsten Kapitalisten Japans   zur Frau. treffenden Kommissionsmitglieder nicht in den Sinn gekommen se i he" wären, von denen ihn zwei Stüd an einen Altenburger Der Finanzminister, Satatani, ist berheiratet mit der Tochter zu sein. Viehhändler zu 30 M. für den Zentner Lebendgewicht verkauft habe. des Barons Schibuzawa, dessen großer Einfluß auf die japanische Wir stellen fest, daß das Kolonialamt um Mitte der neunziger Das glänzende Geschäft", das der Händler mit den Kühen nach Kapitalistenklasse notorisch ist. Minister Hara gehört zur Jahre mit der Firma v. Tippelskirch u. Co. einen festen zehn der Tageszeitung" machte, wird von dem Obermeister wie folgt Frukawa- Familie, die riesige Kupferminen besitzt, usw. jährigen Vertrag zur Lieferung der gesamten Ausrüstung, Be beschrieben: Eine der beiden Kühe, die im Altenburger   Schlachthof fleidung und verschiedener Lebensbedürfnisse für Offiziere und geichlachtet wurde, ergab 1140 Pfund Lebendgewicht, die auf Mannschaften der gesamten deutschen   Schutztruppe abgeschloffen hat. 482 Pfund Schlachtgewicht zusammenschrumpften. Es stellte Als im Jahre 1901 das tönigliche Kriegsministerium sich also der Preis pro Zentner Schlachtgewicht auf 70 M. Die die Lieferungen an Ausrüstungsstücken für das ostasiatische Schlachtfühe waren Rinder dritter Qualität und nicht fett. Expeditionskorps im Wege der Ausschreibung alt eine Daß die Preise, die im Altenburgischen und im besondern in größere Babl leistungsfähiger Firmen übertragen hatte, Thüringen   im allgemeinen angelegt werden, keine schlechten sind, Handelte es sich um einen ganz plöglich auftretenden Bedarf von geht daraus hervor, daß für Bullen 40 M. und noch mehr, für gute 16 000 Gepäditücken mit vollem Zubehör, welche Gegenstände in der Kühe 32, 36 bis 38 M. pro Zentner Lebendgewicht bezahlt werden und streng vorgeschriebenen Zeit von genau 5 Wochen pünktlich auf den bezahlt werden müssen. Die Viehpreise auf den Märkten find Tag zur Ablieferung gelangten. Bei dem später eintretenden anhaltend sehr hoch.- Kriegsbedarf für die deutsche Schußtruppe hatte sich das Königliche Striegsministerium bereit erklärt, die Ausschreibung in gleicher Weise in die Wege zu leiten, das Kolonialamt Wie es die um die Aufrechterhaltung des Seuchenschutzes" be­aber hatte schon vorher drei Jahre vor Ablauf des alten Ver- forgten Agrarier verstehen, in Gemeinschaft mit den Vichhändlern 5 Uhr mit einer Ansprache, in der er des verstorbenen Abgeordneten trages mit der Firma Tippelskirch eine Verlängerung anrüchige Kühe an den Mann zu bringen, das ergibt eine vor dem Eugen Richter   gedenkt, der 1875-77 auch Stadtverordneter und desselben um weitere zehn Jahre bewirkt, auf Grund dessen auch Kriegsgericht der 8. Division verhandelte Anklage gegen den über- der Vater der noch heute geltenden Geschäftsordnung gewesen ist. die Kriegslieferungen für Südwest- und Ostafrika   trotz der enormen zähligen Bizefeldwebel, jeßigen Bostanwärter Otto Sula von Die Anivesenden hören die Worte des Nachrufes stehend au. Gestern Meugen wieder an die genannte Firma übertragen wurden. Eisleben  . Der Angeklagte, der bei dem Viehhändler Moses   im abend ist ferner plöglich Stadtrat a ad im Alter von 72 Jahren Dies Lieferungsmonopol hätte von der Regierung umsomehr Hause wohnte, hat bei der Staatsanwaltschaft in Halle eine Anzeige ber ftorben. Auch ihm widmet der Vorsteher einen chrenden vermieden werden müssen, als der Landwirtschaftsminister erstattet, nach der Moses in betrügerischer Absicht an einen Fleischer- Nachruf. Podbielski früher Teilhaber der Firma Tippelskirch war. meister eine trante Kuh verkauft haben soll. Jene Anzeige In den Ausschuß für die neue Gehaltsordnung des Lehr­Im übrigen zeigt die Eingabe der Fabrikanten, was in gewiffen sollte wiffentlich falsch sein. Schulz bot aber durch Ver- personals an den Gemeindeschulen find u. a. auch gewählt bie Kreisen an solchen Kolonialabenteuern verdient wird. Diese nehmung des Zeugen Stallschweizer Werunzby den Wahrheitsbeweis Stadtv. Arons, Hinge und Singer( Soz.). Profite kleiner Kapitalistenschichten müssen freilich vom an und brachte damit geradezu haarsträubende, ekelerregende Dinge Bolte durch Steuern in Höhe von Hunderten von Millionen auf gebracht werden!

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Buttkamer- Schwärmer.

Seuchenschuh.

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über den Viehhandel mit den Agrariern an den Tag. Zeuge, der in der Zeit vom Oktober 1904 bis Oftober 1905 bei Moses   in Stellung gewesen ist, befundete uneidlich, wie er von den Bauern der Umgebung von Eisleben   franke, mit Geschwülsten be­Der Abgeordnete Arendt wirft sich in der Tägl. Rundschau haftete Kühe, die zuweilen nur noch knapp aufrechtstehen zum Verteidiger des Herrn Jesko von Buttkamer auf. Es sei höchst konnten, abgeholt und diese dann den Fleischermeistern zugeführt bedauerlich, daß man diesen Kulturträger seinem Wirkungsfreise ent- habe. Nachts 4 Uhr habe er den Bauern das Vich aus dem rissen habe, nur um einer freisinnigen und sozialdemo- Stalle geholt. Einmal habe er schnell anspannen müssen" und bei fratiichen Pregheze vorzubeugen. Ein deutscher Kolonial- einem Amtsvorsteher eine Kuh weggeholt, die derartig geftunten habe, beamter dürfe nicht über Negergezänt" und eine Petition" stolpern. daß er sich bei dem Herausholen des Viehes aus dem Stalle die Nasenlöcher zuhalten mußte. Als ein Fleischermeister das Bei dem niedrigen Kulturzustand der Neger laffe fich die Zivili- Tier von Mofes faufte, habe der Käufer zur Vorsicht einen Tier­sation( 1) nicht ohne Gewalt durchführen. Das möge im arzt hinzugezogen und feststellen lassen, daß das Vieh", das schließ einzelnen zu Härten und Mißgriffen führen, aber darüber lich der Abdeckerei überwiesen worden sei, vierzig Grad Fieber dürfe man doch nicht die großen Ziele und Zwede" vergeffen! gehabt habe.

Diefer Standpunkt des Herrn Arendt fann nicht überraschen. Die faum glaubliche Schweinerei erregte vor dem Kriegsgericht Wenn man den Hänge Peters als Stulturträger feiert und die ein derartiges Aufsehen, daß die Beweisaufnahme plöglich abgebrochen Regierung bestürmt, diesem Manne wieder ein Kolonialamt zu über- wurde, um durch Ladung weiterer Zeugen und Tierärzte gründliche tragen, so kann man auch mit einem Buttkamer nicht ins Gericht Klarheit zu schaffen. gehen. Uns fann es nur recht sein, wenn sich unsere Kolonial­schwärmer so offen zu der Auffassung bekennen, daß den Ein­geborenen gegenüber jede foloniale Echandmittel erlaubt und kein Verbrechen schlimm genug ist, um jemand seiner Würde als christ­licher Kulturträger zu berauben.

Ausland. Italien  .

Die Partei- Krisis.

Die unliebsamen Vorgänge der letzten Tage scheinen sich immer Weniger verständlich freilich ist es, daß der Abgeordnete Stor 3, weiter zuzufpizen. Wenn man den Mitteilungen bürgerlicher Be­der doch der süddeutschen Voltspartei angehört, also richterstatter Glauben schenken darf, so ist die Leitung des Avanti"

Hilari" bemerkt hierzu: Die Sozialisten der anderen Länder fönnten daraus ersehen, daß Japan   im Begriffe steht, mit vollen Segeln ins fapitalistische Fahrwasser hineingesteuert zu werden.

Kommunales. Stadtverordneten- Versammlung.

11. Sigung vom Donnerstag, den 15. März 1906, nachmittags 5 Uhr. Der Vorsteher Dr. Langerhans eröffnet die Sigung nach

Großen Nat der Handelshochschule soll heute erfolgen. Vor­Die wiederholt abgesetzte Wa HI eines Mitgliedes in den geschlagen sind Stadtvv. Michelet  ( Fr. Fr.), Gronewaldt und Runge( A. L.), Heimann( Soz.). Auf Vorschlag des Stadtv. Mommsen( Fr. Fr.) foll der Vorsteher Dr. Langer. hans entiendet werden, zu dessen Gunsten nach Vereinbarung unter den Fraktionen die anderen Kandidaten zurücktreten wollen.

Stadt. Singer( Soz.) erklärt für seine Fraktion die Bereits willigkeit, den Vorsteher in dieses Gremium zu entienden, wider­spricht aber der unrichtigen Darstellung, als ob auch die Sozial demokraten gefragt worden seien. Das sei nicht der Fall. Stadtv. Mommsen bittet um Entschuldigung; er sei dieses Glaubens gewefen.( Heiterkeit.),

Der Vorsteher wird darauf einstimmig gewählt. Ueber die Vorlage betr. die

.. Fortführung der elektrischen Hoch- und Untergrundbahn­vom Potsdamerplag über den Spittelmarkt und den Alexander plag bis jenseits des Ringbahnhofes Schönhauser Allee   hat der niedergefeßte Ausschuß in drei ausgedehnten Sizungen beraten und ist zu dem Ergebnis gekommen, der Versammlung den Abschluß, von Verträgen mit der Hoch- und Untergrundbahngefell schaft auf Grund der in einigen Punkten abzuändernden Entwürfe zu empfehlen.

Gleichzeitig soll der Magistrat ersucht werden, vor Vollziehung des Vertrages das Anerkenntnis der Gesellschaft herbeizuführen, daß die Erläuterungen des Magistrats in seiner Vorlage und die darin in Bezug genommenen Zeichnungen und Skizzen den Willen beider Barteien richtig wiedergeben.