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Nr. 63. 23. Jahrgang.

gangen.

Reichstag  .

1. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt.

66. Sizung. Donnerstag, den 15. März. 1 Uhr nachm. Am Bundesratstische: Prinz Hohenlohe. Die Debatte über den dritten Nachtragsetat für die Schußgebiete für 1905 wird fortgesetzt. Geheimrat Brose bestreitet, daß im Falle Brandeis ein Wider­spruch zwischen seinen eigenen Angaben in der Budgetfommission und denen des Geheimen Legationsrates König beständen. Noch schlimmer sind die Borwürfe, die, der Abg. Erzberger uns in bezug auf den Fall Kannenberg macht. Er hätte sich darüber aber vorher erst näher erkundigen sollen. Das Pensionierungsverfahren des Hauptmanns Kannenberg ist durchaus ordnungsgemäß vor fich ge­Abg. Dr. Arendt( Rp.): Es ist fehlerhaft, daß man die Be­amten meist nach drei Jahren wieder zurückkommen läßt. Die Kolonien sollten nicht nur Durchgangsstadium für heimatliche Karrieren sein. Herr Bebel hat auch bei der Besprechung des ost­afrikanischen Aufstandes wieder bewiesen, daß er nur vermag, die Schattenseiten bei seinen Landsleuten zu sehen; es fehlt ihm das Organ, auch die andere Seite zu sehen. Während es in England bei allen Barteien Grundjab ist: right or wrong my country" ( Recht oder Unrecht, es ist doch mein Vaterland")[ Widerspruch bei den Sozialdemokraten], heißt es für Herrn Bebel nur immer: Die Deutschen   haben Unrecht. Angenehm aufgefallen ist es mir, daß Herr Bebel, als er die Zahl der Fälle aufführte, in denen er erfolg reich gewesen sei, den Fall Peters ausließ. Während im letzten Sommer bei der Begnadigung Peters' sich ein Sturm in der sozial­demokratischen Presse erhob und Abrechnung im Reichstag angedroht wurde, hat Herr Bebel wohl inzwischen eingesehen, daß der Fall Peters doch anders liegt. Auf die Berfehlungen des früheren Leutnants Bronsart v. Schellendorf will ich wegen des Namens, den er führt, nicht eingehen. Jedenfalls liegt heute ein solch erdrückendes Material gegen ihn vor, daß er als glaubwürdiger Zeuge nicht mehr angesehen werden kann. Vor mir liegt ein Brief des Herrn Bronsart v. Schellendorf vom 10. August 1902. Ich betone von vornherein, daß ich kein Wort glaube von dem, was in dem Briefe teht. Dort heißt es:" Jene Aftion gegen Peters damals ging Burchaus nicht von mir aus, wie man später versucht hat, Dr. Peters glauben zu machen, sondern von gewissen Herren des Auswärtigen Amtes  ( hört! hört!), unter denen Geheimer Oberregierungsrat Hellwig versuchte, mich dazu zu bewegen, die Sozialdemokratie zu einer Interpellation über die Kilimandscharo  - Sache im Reichstage zu veranlassen und darüber etwas in die sozialdemokratische Preffe zu lancieren. Herr Buhmüller weiß das, da ich mit ihm darüber forrespondierte. Ich hatte damals das Gefühl, daß man im Aus­wärtigen Amte Dr. Peters den Hals brechen wollte, aber doch zu viel Angst vor ihm hatte, um das offen zu tun, und daß man heimlich jene Interpellation im Reichstage veranlassen wollte, um Peters dann bedauernd zu sagen: In Ihrem eigenen Interesse muß die Sache untersucht und flargestellt werden. Ich erklärte Sellwig damals, daß, wenn ich etwas gegen Peters unternehmen würde, ich das offen fun und Peters davon in Kenntnis seben würde. Ein folches Vorgehen wäre aber den Herren im Auswärtigen Amt   nicht awedentsprechend gewesen."

Freitag, 16. März 1906.

Abg. Frhr.   v. Richthofen( f.): Die Spezialfälle sind, das ist klar, gnadigung verschwieg. Herr v. Richthofen meinte, der Rechnungshof uns von der Regierung nach bestem Wissen und mit vollkommenster würde schon einschreiten, wenn sich die Pensionsgewährung nicht Ueberzeugung von der Wahrheit dargestellt worden. Der schwierigste rechtfertigen ließe, darauf können wir aber nicht warten, es muß Fall, in dem allein auch die Regierungserklärungen sich wider vor der Deffentlichkeit festgestellt werden, daß diese Art von Aus­sprachen, ist der Fall des Landeshauptmanns Brandeis. Mir be- übung des Begnadigungsrechtes tatsächlich...( Glocke des weist er nur die mangelhafte Ausbildung unseres Kolonialrechts. Präsidenten.) Wir können doch nicht in das allgemeine deutsche Strafrecht eine Bestimmung aufnehmen, die den Geschlechtsverkehr mit der Frau des Häuptlings unter besonders schwere Strafe stellt.( Seiterkeit.) Es ist kein Unglüd, wenn vorläufig einmal ein Beamter statt nach dem Buchstaben frei nach feinem Gewissen urteilt, selbst wenn er einmal träftig daneben haut.( Oho! lints.)

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Präsident Graf Ballestrem: Herr Abgeordneter, Sie dürfen nicht im allgemeinen über das Begnadigungsrecht reden, Sie können biejenigen Behörden, die bei dem Begnadigungsrecht Gutachten ab­geben, fritisieren, aber nicht die einzelnen Gnadenafte Seiner Majestät bes Staisers.

Abg. Semler( natl.) bedauert, daß es notwendig ist, bei diesen Abg. Ledebour  ( fortfahrend): Ich meinte, von dem einzelnen verblüffend hohen Nachtragsetats auf die Fehler der früheren Falle ganz abgesehen, daß Kolonialverwaltung zurückzukommen: die hohen Zahlen bilden das Begnadigungswesen, eine schwere Anklage gegen die verbündeten Regierungen. Zweifel- wie es sich im Laufe der Jahre herausgebildet hat, zweifellos eine los kommt es aber nicht auf die Höhe der einzelnen Ausgaben an, schwere Schädigung des Ansehens unserer Solonialverwaltung fondern auch sehr hohe Ausgaben können dazu dienen, uns vor bedeutet.( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) Ich Nackenschlägen zu bewahren, wie wir sie haben erfahren müffen. bin auch nicht der Ansicht, daß unsere Kolonialbeamten Alle Kosten der Bahnbauten sind verschwindend gegenüber den von vornherein an Charakter, Intelligenz und Bildung hinter den Hunderten von Millionen, die uns der Aufstand gekostet hat. Es übrigen Beamten zurückstehen, aber wir machen das System der wäre sehr wünschenswert, wenn wir in der Budgetkommission wirt Solonialverwaltung für diese Ausschreitungen verantwortlich. Daraus, lich orientierte Herren hätten; die Herren von der Kolonialverwal- daß diesen Leuten eine nahezu unbeschränkte Machtvollkommenheit tung kennen die Verhältnisse auch nur aus Berichten. über Menschen gegeben wird, die sie für minderwertig halten, ent­Abg. Lattmann( Wirtsch. Vg.): Alle Völker von Kraft und Leben stehen die zahlreichen Entgleisungen in unseren wie auch in anderen baben Groberungspolitik getrieben. Wir wollen nicht Nachtwächter Kolonien. Wenn wir keine anderen Gründe gegen die Kolonial­unter den Völkern sein. Wir wollen erobern, wenn möglich im politik hätten, so müßten wir sie schon wegen dieser unvermeidlichen Frieden, wenn notwendig auch mit dem Schwert. Das Bismard Begleiterscheinung verwerfen.( Sehr richtig! bei den Sozialdemo Bitat hat der Abg. Bebel durch Weglaffung einiger Worte entstellt. fraten.) Bismard antwortete am 18. März 1885 auf den Vorwurf, daß Herr Dr. Arendt ist zu meinem großen Erstaunen wieder die Stolonialpolitik nur einigen reichen Häusern zugute tame: auf den Schaffen Sie uns nur viele Millionäre! Ich hoffe, und unser Fall Peters ganzes Streben geht dahin, auf jede Weise zu erreichen, mehr reiche zurückgekommen. Zunächst hat er sich insofern verhört, als Bebel Häuser im Lande zu bekommen." in der Tat auch den Fall Peters erwähnt hat. Und ich kann im Abg. Ledebour( Soz.): Einverständnis mit Bebel erklären, daß wir über diesen Fall heute genau so denken wie damals.( 8uruf rechts.) Herr Arendt ruft: Inwieweit die Vorwürfe, die der Abg. Erzberger   erhoben hat, um so schlimmer! Nun, ich erinnere mich, daß im Jahre 1903, begründet sind, darüber werde ich mir ein felbständiges Urteil erit als er hier über den Fall Peters seine jährlichen Auseinandersetzungen bilden fönnen, wenn die Stenogramme der Reden vorliegen. Ich hielt, wie früher über die Silberwährung, er in große Entrüstung will mich auch nicht in die interfraktionellen Auseinandersetzungen geriet, wie ich es wagen fönne, zu behaupten, daß er den Beters einmischen, die der Abg. Spahn gegenüber seinem Fraktionskollegen Erz- entschuldige. Er habe sofort erklärt, daß er den Peters abfolut berger hier vorgebracht hat. Aber der Abg. Spahn hat in seinem Eifer, fallen laffe; der sei ins englische Lager übergegangen. Und heute feinen Fraktionskollegen unterzufriegen, gleichzeitig einen Grenzstein bat Herr Arendt sich bemüht, uns den Beters als ein Lämmlein, verrückt, der ein Wahrzeichen für die Rechte des Parlaments gegenüber das tein wässerchen getrübt hat, hinzustellen. Herr Spahn hat nun der Regierung ist.( Sehr gut! bei den Sozialdemokraten.) Der darauf hingewiefen, daß alles was vorgebracht sei, gar nichts mit Abg. Spahn hat behauptet, daß es nicht zulässig sei, wenn der dem zu tun habe, weswegen Peters verurteilt ist, nämlich: weil er Reichstag   oder einzelne Abgeordnete Beschwerden von Beamten bor   eine Regerin, mit der er in geschlechtlichen dauernden Beziehungen stand, ihr Forum zögen. Aber im nächsten Augenblid hat er sich selbst unter dem Vorwand, daß fie Hochverrat getrieben habe, im un widerlegt, indem er die Beamten darauf hinwies, daß sie ja ihre geordneten Verfahren hat hinrichten lassen. Was den Brief von Herrn Beschwerden in Form einer Petition an den Reichstag richten könnten! Bronsart v. Schellendorf betrifft, so kann ich in Bebels Namen er­Damit hat er augleich das Recht des Reichstages anertaunt, fich mit flären, daß dieser von Herrn Bronsart v. Schellendorf keinerlei Mit­den Angelegenheiten einzelner Beamten zu befaffen. Ob nachher im teilungen erhalten hat. Herr Arendt hat ferner behauptet, daß in speziellen Falle der Reichstag   solche Petitionen als ungeeignet zur England alle Barteien auf dem Boden des Wortes ständen: Recht Erörterung im Plenum ansieht, ob er über die Beschwerden im oder Unrecht, ich halte zu meinem Vaterlande!" Er hat damit wieder Plenum zur Tagesordnung übergeht oder nicht, das ist eine andere mal über etwas gesprochen, wovon er keine Ahnung hat.( Lachen rechts.) Frage. Ob der Beamte bei solcher Beschwerde den Weg der Petition In England stehen auf diesem Boden nur die Chauvinisten, dort Jingos" an den Reichstag einschlägt oder aus irgend welchen Gründen, die genannt, noch nicht einmal das liberale Bürgertum. Schon der liberale Ich glaube, wie gesagt, fein Wort von alledem, aber Herr Bebel in seinem Ermeffen liegen, jich an einen einzelnen Abgeordneten Gladstone hat die Politik der englischen   Regierung dem Auslande ist nun selbst Zeuge, er wird ja am besten wissen, ob er wirklich auf wendet, ist eine reine Zweckmäßigkeitsfrage. Prinzipiell muß der gegenüber aufs schärffte bekämpft. Jm Burenkriege haben Leute wie unterirdischen Stanälen vom Kolonialamt das Material gegen Peters Abg. Spahn, nachdem er selbst die Beamten auf den Weg der Bannerman und John Burns, die heute Minister sind, offen erklärt. bekommen hat.( Widerspruch des Abg. Bebel.) Wenn nicht, so Betition verwiesen hat, seine eigenen Ausführungen als widerlegt bak ihr Vaterland den Buren schweres Unrecht zufüge, sie sind als muß er anerkennen, daß der Hauptzeuge im Peters- Prozeß un- anerkennen. Ich stehe sogar auf dem Standpunkt, daß es eine Proburen" berschrien, und John Burns ist beinahe verprügelt glaubwürdig ist. Ich wende mich nun den Kollegen Erzberger   zu, Ehrenpflicht der Reichstags- Abgeordneten ist, wenn ein Beamter glaubt, worden! Da fönnen Sie einmal den Unterschied zwischen dem der sich leider das Lob Bebels- und leider verdientermaßen daß ihm Unrecht geschehen sei und er auf eine andere Weise sein deutschen   und dem englischen Bürgertum erkennen: Turmhoch steht zugezogen hat. Ich hoffe aber, es wird nicht lange vorhalten, daß Recht nicht finden könne, und wenn er sich dann an einen Ab- das englische Bürgertum über dieser torrupten Anschauung, die von diese beiden Herren in intimiter Stolonialfeindschaft leben. Der geordneten wendet, sich dieser Beschwerde anzunehmen und sie nach den Jingos hochgehalten wird und die hier nachgebetet wird von Stollege Erzberger sprach von den 113 Millionen, die die deutschen   fachgemäßer Brüfung hier zu vertreten. Wenn dadurch die Disziplin deutschen   Reichstags- Abgeordneten.( Lachen rechts.) Nach unserer Arbeiter und Bauern für die Kolonien jährlich aufbringen müßten. gefährdet wird, traurig genug für die Disziplin, deren Aufrecht- Auffaffung ist derjenige ein Vaterlandsfreund, der da, wo die Regie­( Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.) Aber wir stehen doch einem erhaltung davon abhängt, daß jeder Beamte sich jedes Unrecht gegierung, wo die Mehrheit des Parlaments ein schmähliches Unrecht Notstand gegenüber. Auch Herr Bebel würde, wenn er an berant- fallen läßt!( Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.) Ich hoffe, begeht, gegen dieses Unrecht seine Stimme erhebt, tofte es, was es wortlicher Stelle stände, nicht Leib, Leben und Eigentum unserer daß die Zentrumspartei   in dieser Frage dem Abg. Spahn nicht wolle, und nicht derjenige, der alles gut heißt, was die Regierung Landsleute schmachvoll schwarzen Aufrührern überliefern fönnen. folgen wird und bitte den Abg. Spahn, fein Mütchen fünftig nicht vornimmt, und ber sich noch großtut mit folch' albernen Redens­Ein Teil des Geldes, das wir jeßt für die Bekämpfung des Auf- an den Rechten des Parlaments zu fühlen.( Sehr wahr bei den arten. Englische Kolonien in dem Sinne wie Kanada  , Australien  , standes ausgeben müssen, freiwillig aufgewandt für Eisenbahn  - Sozialdemokraten.) überhaupt die englischen Siebelungstolonien, haben wir bauten, hätte den Aufstand in Südwestafrika unmöglich gemacht. nicht und können wir nicht haben, weil es solche un ( Lachen bei den Sozialdemokraten.) Wir stehen jest an einem befiedelte Länder gar nicht mehr gibt. Was wir haben, find Wendepunkt der deutschen   Kolonialpolitik. Die großen Opfer, die wir hatten bringen müssen, hätten kleinere Völker verzagen lassen; Kolonien, die auf dem Niveau der englischen Ausbeutungskolonien bei uns hat erst durch sie das Volk die hohe Bedeutung der Stolonien in seinen Anfängen tatsächlich mehrere Jahre zurüid. Aber erledigt stehen, und solche woollen wir nicht. Diese Kolonien find geradezu für unsere gesamte nationale Bewegung erkannt.( Lautes Lachen ist der Fall auch in der Gegenwart nicht. Der Fall Kannenberg ein Berderben für England. Alle inneren Schäden, die sich in bei den Sozialdemokraten.) Bebels größte llebertreibung war bie muß vollkommen flargestellt werden, damit wir gegen die Methode England bemerkbar machen, find zurückzuführen auf diese jahr­Behauptung, daß die Kolonien nur für die Millionäre da feien. ber Zuweisung einer Bension an diesen Herrn Einspruch erheben hundertelange Ausbeutung fremder Völker. Wenn England zugrunde ( Buruf Bebels: Das hat ja Bismard gefagt! Seiterfeit Tints.) und eventuell Remedur schaffen können. Bei der Beurteilung des geht, dann an der Kolonialausbeutung, sowie Spanien   daran zu­Wenn die Sozialdemokratie wirklich eine Arbeiterpartei wäre, müßte ehemaligen Hauptmanns Stannenberg sind ja zwei Fälle zu unter- grunde gegangen ist. Mit Schaudern habe ich gelesen, wie während fie an der Spike unferer Solonialpolitik stehen.( Stürmisches Gefcheiden. Der eine mit dem Schuh, durch den eine Frau verwundet bes Burentrieges die herrschenden Klassen in England ihre Ber­lächter bei den Sozialdemokraten.) Das Geld, das bisher für die wurde der Schuß war aus abfolut unfinnigen Gründen ab- rohung zeigten, und der englische   Hof ist dabei borangegangen. Stolonien ausgegeben wurde, haben die Stapitalisten auf dem Altar gegeben ist durch die Aufklärung erledigt, daß die Frau fich Burentriege gerühmt, sechs Buren mit seinem Revolver nieder­Ein englischer Trompeterjunge von 16 Jahren hat sich nach dem des Vaterlandes geopfert! Aber auch da stehen wir an einem weigerte, Strafantrag zu stellen. Aber der zweite, viel schlimmere geschossen zu haben Wendepunkte. Jetzt beginnen die Kolonien fruchtbar zu werden Fall ist noch nicht zur Erörterung gelommen. Der Hauptmann gefchoffen zu haben- ich halte das, nebenbei bemerkt, für Schwindel ( Buruf bei den Sozialdemokraten: Wo denn?!- Seiterkeit lints), Sannenberg hat nämlich in seinem Bemühen, Sprachforschungen( Heiterkeit) aber in England wurde er gefeiert wie ein Held und jest kommen die ersten Dividenden( Stürmisches Gelächter bei den zu treiben, Dorfhäuptlinge einem Berhör unterzogen über die bon der Königin Vittoria zu Hofe geladen! Steine Stimme in der Sozialdemokraten) und wenn Sie auch jest lachen, wer zuletzt lacht, Bedeutung irgend welcher Worte ihrer Sprache. Die Leute haben englischen Bourgeoisie hat sich gegen die Bestialität dieser Kriegs­lacht am besten.( Bravo  ! rechts und bei den Nationalliberalen.) aus Gründen, die nicht flar sind, vielleicht aus religiösen Be- führung erhoben. Das ist ein Ausdruck für die Korruption, die in Abg. Dr. Spahn( 8.)[ auf der Tribüne kaum verständlich denken die Auskunft verweigert. Darauf hat der Hauptmann die herrschenden englischen Klaffen durch die Kolonialfriege hinein­worden getragen betont, daß das Regierungsprogramm, wie es der Erbpring Hohen- Kannenberg ein planmäßiges Foltersystem gegen diese Leute angewandt, Das sind die furchtbaren Folgen Iche vorgestern vorgelegt habe, boch nicht ganz identisch sei mit dem hat fie peitschen laffen( hört! hört! bei den Sozialdemokraten.), fie des folonialen Ausbeutungssystems, daß dabei das bißchen Zivilisation, bas bißchen Kulturempfinden, δας bißchen Programm des Dr. Arendt.( Sehr wahr! im Zentrum.) Noch vor wieder befragt, diese haben wieder abgelehnt, da hat er sie das sich in der kapitalistischen   Aera der Erklärung des Vertreters der Kolonialverwaltung, Geheimrat wieder peitschen laffen, und so ist dieses Frage, Antwort und Menschlichkeitsempfinden, Brose, hatte ich den Eindruck, daß die Darstellung der Einzelfälle, Peitschenspiel so lange fortgesetzt worden, bis der eine Häuptling 75, überhaupt noch erhalten hat, völlig verloren geht. Die Kolonial­wie sie der Abg. Erzberger gegeben, unmöglich zutreffend fein der andere 100 Siebe erhalten hatte!( Vielfaches Hört! hört! bei wirtschaft hat die Bestialität in die Menschen hineingetrieben.( Sehr Yönnte. Jedenfalls waren feine allgemeinen Angriffe auf die den Sozialdemrkraten.) Nachts hat im Gefängnis einer diefer Leute wahr bei den Sozialdemokraten.) Unser Freund Hyndman   hat seit Kolonialverwaltung unberechtigt.( ört! hört!) Wohin foll es wie fehr verständlich gestöhnt. Da ist der wachthabende Stimme erhoben, die korruption gegeißelt, die das arme indische Jahren gegen die infame Ausbeutung Indiens   durch England seine überhaupt führen, wenn fich der Reichstag   in verfassungswidriger Boften auf ihn zugesprungen und hat ihn mit dem Stolben be- Boll zur Vernichtung führt und versucht, das Gewiffen der herrschenden Stimme erhoben, die korruption gegeißelt, die das arme indische Weise mit den Beschwerden einzelner Beamten gegen ihre Bor  - handelt". Der Mann ist noch in derfelben Nacht im Gewahrsam Bolt zur Bernichtung führt und versucht, das Gewissen der herrschenden gesetzten befaßt?( Sehr richtig! rechts.) Doch nur zur Disziplin gestorben. Hauptmann Kannenberg wurde angeklagt und zu drei laffen in England wachzurufen. In Holland   hat sogar ein ehemaliger Tofigkeit! Solchen Versuchen muß der Reichstag   mit aller Ent Jahren Gefängnis und Dienstentlassung verurteilt. Entlastend Kolonialbeamter, der nicht einmal Sozialdemokrat war, sondern nur schiedenheit entgegentreten. wurde für ihn angeführt, daß er selbst gegen fich Anzeige erstattet ein fühlender Mensch, der die andershäutigen Menschen als Menschen Im Falle Peters ist ein Wiederaufnahmeverfahren, wie es der hatte und daß vielleicht auch die Stolbenbehandlung mit zu dem mit gleichem Recht anerkannte, hat Dekker- Multatuli   in seinem be­Abg. Dr. Arendt will, nicht möglich, trohdem der eine Zeuge aller- Tode des Mannes beigetragen hatte. Weshalb wir im Reichstage rühmten Roman Max Havelaar  " in gebührenden Worten die dings geistestrant wurde und ein anderer Zeuge fich in einem auf diese Sache zurückommen, das hat folgenden Grund: Als Bebel Scheußlichkeit des kolonialen Ausbeutungssystems gegeißelt. Man späteren Falle als wenig glaubwürdig erwiesen hat. Aber die Haupt- am 11. März 1901 die Anfrage stellte, wie es sich mit dem ersten feines Lebens und hat es getragen als tapferer Mann, und wenn hat ihn aus dem Amte gehegt er hat Not gelitten bis ans Ende fache ist durch Augenzeugen festgestellt worden. Ueberall, zus Stellvertretender Kolonialdirektor Erbprins zu Hohenlohe: Ich Fall, den er damals allein kannte, verhielte, ob der Hauptmann Sie ihn lesen, so müssen Sie ihm zustimmen. bestraft fei, erhielt er bom Kolonialdirektor die Antwort, sammen mit den Parteigenossen aller Länder, kämpfen möchte dem Herrn Vorredner zunächst meinen Dant dafür aus int welcher bie Bestrafung mitgeteilt wurde; es wurde sprechen, daß er seine Stellungnahme zu den Fällen, die uns vor aber nicht gefagt, daß die mitgeteilte Strafe wegen wir gegen das schändliche System der Ausraubung fremder gestern und heute hier beschäftigt haben, präzifiert hat und möchte zweiten Falles, ben Bebel garnicht erwähnt hatte, erfolgt fei, wollen das anerkennen- vorurteilsfreie und weitsichtige Männer Völker( Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten), und betonen, daß diese Stellungnahme vollständig dem entspricht, was to daß jeder glauben mußte, fie sei wegen des ersten Falles erfolgt. aus den bürgerlichen Kreisen stimmen in unsere Verurteilung ein. die Kolonialverwaltung und die Regierung in bezug auf diese Dinge Infofern war die Antwort unrichtig, aber ich will zur Entschuldigung wir, die wir Ausbeutung und Unterdrückung jeder Art in unserem Es soll jetzt, um die Einheitlichkeit in den Verwaltungs- des Herrn Kolonialdirektors annehmen, daß er vielleicht selbst nicht Baterlande befämpfen, bis wir sie ausgerottet haben, wir grundsäßen zu ermöglichen, jedem höheren Beamten ein Stellrecht Bescheid gewußt hat. In der Antwort des Kolonialdirektors Baterlande bekämpfen, bis wir sie ausgerottet haben, wir bertreter aur Seite gestellt werden.( Brave!) Wenn ich auch nicht war außerdem noch eine Lüde. Er teilte mit, daß die Strafe auf müßten ja die elendesten Buben sein, wollten wir zugeben, daß das alles auf den sogenannten Tropenkoller schieben will, so scheint es zwei Jahre Gefängnis mit Dienstentlassung lautet. Er hat aber deutsche Volf andere Bölker ausbeutet und unterdrückt.( Lebhafte mir doch sicher, daß die klimatischen Einflüsse auf den Charakter des nicht mitgeteilt, daß er selbst kurz vorher eine Verfügung erlaffen Bustimmung bei den Sozialdemokraten.) Alle die Phantasieprodukte Menschen einen nachteiligen Einfluß in vielen Fällen ausüben, so hatte, wodurch dem Hauptmann Stannenberg die volle Benfion im bon wirtschaftlichen Borteilen für Deutschland   durch unsere Stolonien daß sie wohl als mildernder Umstand in Betracht kommen. Geh. Legationsrat Seis  : Abg. Spahn hat die Verzögerungen mit einem jener unglaublichen Gnadenwege zugestanden wurde. Wir haben es also hier wieder find ja vollkommen haltlos. Bor zwanzig Jahren, als Fürst Bismard von der Züchtung der in der Rechnungslegung beflagt. Die Rechnungslegung ist im all­Millionäre sprach Abg. Lattmann hat ja die Rede verlesen gemeinen auf dem Laufenden. Nur die Prüfung der mehreren Bertuschungsversuche der Kolonialverwaltung stellte er uns schon die großen Baumwollenernten in Aussicht. Aber Tausend Erinnerungen erfordert, zumal sie bis in das Jahr 1896/97 zu tun. Im übrigen verträgt fich weder mit dem Ansehen der noch heute ist der Ertrag nicht nennenswert. Der ganze Handel aurüdreichten, teils wegen der Entfernung, teils wegen des Be- Kolonialverwaltung noch mit einer geordneten Rechtsprechung über Deutschlands   mit seinen Kolonien beträgt jährlich an Ein- und amtenwechsels, viel Zeit. Sobald durch besondere nach den Solonien haupt ein solcher Eingriff unfontrollierbarer Gewalten. Ich sehe es Ausfuhr 30 bis 35 Millionen, d. h./ Broz. unseres gesamten entsandte Beamte die Beanstandungen geprüft sein werden, geht dem als den Beweis einer gewissen Scham über die Möglichkeit eines Handels überhaupt. Und diese 30 Min. Mark Handel bezahlen wir Reichstage die Rechnung zu. folchen Vorgehens an, daß der Herr Kolonialdirektor diese Be- damit, daß wir jährlich von Reichs wegen ungefähr ebensoviel allein

denkt.

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Der Abg. Lattmann hat borhin eine allgemeine Klage darüber erhoben, daß hier alte Sachen vorgebracht würden. Nun liegt der Fall Kannenberg

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