ivenn man nut zu einer taktischen und praktischen Uebereinstimmung fommt. Heute ist der Liberalismus freilich so be= deutungslos, daß es ganz gleichgültig ist, ob er sich in zwei oder in ein halbes Duhend von Grüppchen und Frattiönchen spaltet. Aber er verdiente überhaupt, von der politischen Bildfläche weggeblasen zu werden, wenn er nicht mehr die Kraft hätte, als sein Ziel die Eroberung der politischen Macht hinzustellen. Zur Erreichung dieses Zieles ist der liberale Zusammenschluß die erste Vorbedingung."
Uns will bedünken, weit eher, als mit der Entstehung einer großen, deutschen liberalen Partei ist mit einer Spaltung des freifinnig- volksparteilichen Häufleins zu rechnen; denn denen um Müller- Sagan und Mugdan paßt nicht die Führerschaft SchmidtsElberfeld, und denen um Schmidt nicht die Führerschaft eines Müller- Sagan. Wir glauben deshalb, das„ Berl. Tageblatt" ließe besser um in seinem orientalisch geistreichelnden Jargon zu sprechen vorerst die Eierschalen der Zukunftsgestaltung auf sich beruhen.-
-
=
Aus dem reichsländischen Parlament. Straßburg , den 14. März.( Eig. Ber.) Bei der dritten Lesung des Etats brachte gestern Genosse Emmel die Mülhauser Aussperrung zur Sprache. Der Mülhauser Gemeinderat hatte bekanntlich auf Antrag unserer Fraktion beschlossen, die von den Tertilbaronen ausgesperrten Arbeiter nach Möglichkeit zum Tagelohn von 2,60 M. zu be= schäftigen. Dieser rechtlich unanfechtbare Beschluß ist von der Aufsichtsbehörde beanstandet worden. Emmel gab zunächst eine Darstellung der Sachlage: infolge eines partiellen Streits bei einer Firma sei über mehrere tausend Arbeiter die Aussperrung verhängt worden; die von den Arbeitern angerufene Vers mittelung des Bürgermeisters i st bon den Unternehmern abgelehnt worden. Dann rechtfertigte er den Beschluß des Gemeinderats, der nicht hätte" neutral" bleiben dürfen, wo es sich um Leben und Zukunft und kulturelle EntwickeTung der Mehrzahl der Einwohner handelte. Der Unterstaatssekretär Mandel antwortete in schroffem Tone, indem er mit der Polizei drohte und ziemlich unverhüllt den Unternehmern seine Sympathien aussprach. Es wurde ihm jedoch von Emmel kräftig heimgeleuchtet, während der fleritale Abgeordnete Dr. Ridlin die Rolle des Fabrikantendieners spielte, von denen selbst keiner das Wort ergriff. Dafür suchte der Abgeordnete Bian, der zu den oberelsässischen Tertilbaronen gehört, den Abgeordneten Dr. Ridlin während der Rede Emmels zu instruieren. Der Klerikale apportierte aber sehr schlecht; seine Rede wimmelte von Unrichtigkeiten und Entstellungen, so daß Emmel ihm am Schlusse einer längeren Widerlegung mit Recht versprechen durfte, wir würden seine Rede vorzüglich zur Agitation gegen die Klerikalen und gegen die christlichen Gewerkschaften verwenden, als deren Beschüßer der Abgeordnete Dr. Ricklin sich aufgespielt hatte.
Heute tam es wieder zu einer Polemik zwischen Emmel und dem klerikalen Abgeordneten Dr. Ricklin bezüglich der Textilarbeiter- Aussperrung in Mülhausen . Der Einladung Emmels, seine Ansichten vor den Mülhauser Arbeitern zu vertreten, will Herr Dr. Ricklin nicht folgen, obwohl er sich als ihren Freund ausgibt!
-
Ein Kesseltreiben gegen Morenga. Amtlich wird aus Südtvestafrika gemeldet:
"
"
laffen! Walter Mocchi( Syndikalist) hat dem Messaggero erklärt, seine Fraktion würde den„ Avanti" dem Genossen Arturo Major v. Estorff hat den Angriff gegen Mo- Labriola anvertrauen, wobei er wohl vergessen hat, daß die renga in den letzten Wochen vorbereitet und den Kreis um Masse", die doch für die Syndikalisten eine so große Rolle spielt, die Stellung des Gegners am Oranjefluß bei diesem Wechsel auch noch ein Wörtchen mitzureden hätte! immer enger geschlossen. Es standen die Abteilung abriola hat der Neapolitaner Zeitung" Pungolo" erklärt, des Hauptmanns v. Erdert( 4. Kompagnie, 5 Geschüße, 2 Ma- er fühle sich der Stellung des Chefredakteurs des Avanti" nicht geschinengewehre) bei und westlich Homsdrift, die Abteilung des wachsen. Turati hat die baldige Spaltung der Partei vorausHauptmanns v. Hornhardt( 2 Kompagnien, 4 Geschüße) gesagt, wobei nur die zwei Gruppen: Reformisten und Syndikalisten Corriere Der heutige um Umeis, die Abteilung des Hauptmanns Siebert( 4 Som- als neue Parteien bleiben würden. pagnien, 6 Geschüße, 2 Maschinengewehre) in zwei Kolonnen della Sera" wird ein Intervievum mit Ferri veröffentlichen usw. Natürlich find infolgedessen allerhand unkontrollierbare bei Pilgrimsrust und Wasserfall. Es heißt: die Syndikalisten würden den Die Patrouillen des Leutnants Döring und des Ober- Gerüchte im Umlauf. leutnants Stage hatten in den ersten Tagen des März südlich Avanti" boykottieren, falls sie ihn jezt nicht erobern könnten. Man Avanti" den Vorwurf, zahlreiche Protests Umeis und westlich Pelladrift feindliche Wachtfeuer festgestellt erhebt auch gegen den und verschiedentlich Feuer erhalten. Am 6. März wurde eine telegramme, die an ihn gelangt sein sollen, nicht veröffentlicht zu Funkenstation auf dem Marsch von Alurisfontein nach Umeis beschossen, wobei ihr Führer Vizewachtmeister v. Parpart fiel. Tagsdarauf erhielt eine Signal patrouille nördlich Homsdrift Feuer. Allenthalben wich der Gegner in südlicher Richtung zurück.
Von der Abteilung Siebert trat am 8. März die 2. Kompagnie, zwei Gebirgsgeschütze und ein Maschinengewehr starke Linke Kolonne unter Oberleutnant Beyer den Vormarsch vom Wasserfall den Oranjefluß abwärts an. Sie stieß östlich Pelladrift auf den starken Gegner, der erst in der Nacht vom 9. zum 10. März, als Verstärkungen herankamen, seine Stellung räumte. In dem Gefecht fiel ein Unteroffizier, schwer ber wundet wurden drei Mann, leicht verwundet Leutnant Mannhardt und drei Mann. Am 10. März vormittags sette Oberleutnant Beher seinen Vormarsch fort.
"
haben.
"
Einstweilen hat Ferri die Spalten des Zentralorgans a IIen Genoffen geöffnet, die über die Haltung der Fraktion diskutieren wollen. Viele Sektionen, so auch die von Rom , fordern die sofortige Einberufung eines Parteitages. In der Tat ist dieser allein kompe tent, in all diesen Tragen zu entscheiden. Statutengemäß muß der Parteitag aber drei Monate vor seinem Zusammentritte einberufen England.
werden.
Das Fremdengeset.
London , 14. März.( Eig. Ber.) Der Einfluß des Liberalismus der Regierung zeigt sich auch in der Handhabung des Fremdengesetzes. In den ersten Wochen hatte mancher russische Flüchtling unter den Härten des Gesetzes zu leiden. Jetzt aber wird das Gesetz An demselben Tage ging Major Taubler mit der durch gegen die russischen Einwanderer sehr rücksichtsvoll gehandhabt. Wenn andere Truppen verstärkten rechten Kolonne der Abteilung sie einigermaßen den Beweis erbringen oder den Eindruck hervorSiebert( zwei Stompagnien, vier Geschüße, ein Maschinengewehr) rufen, daß fie aus politischen Gründen flüchten mußten, wird ihnen von Pilgrimsrust in südwestlicher Richtung vor und erreichte am die Landung gestattet. Die bisherigen Schwierigkeiten entstanden Abend den Oranjefluß etwa 12 Kilometer westlich Belladrift. Nach zum großen Teile aus der Furcht der Einwanderer, sich offen als Meldungen vom britischen Ufer des Flusses soll sich Mo Revolutionäre zu bezeichnen. Sie leugneten, an der Revolution renga zwischen diesen beiden Abteilungen teilgenommen zu haben, da fie glaubten, ein offenes befinden, und es war die Fortsetzung des Angriffes am Geständnis fönnte ihnen schaden. Aus dieser Ableugnung 11. März beabsichtigt. Die näheren Nachrichten hierüber stehen ergaben sich dann Widersprüche, die selbstredend einen noch aus. Die Abteilung Erdert ging von Homsdrift längs des Oranje- schlechten Eindruck auf die Einwanderungskommission machten diese gegen die Einwanderer einnahmen. Die bis jetzt flusses nach Often, Abteilung Hornhardt von Umeis quer über und das Gebirge in Richtung Hartebeestmund vor. Beide Abteilungen gesammelten Erfahrungen ermöglichen es den Kommissionen, größere stießen am Morgen des 12. März drei Kilometer östlich Harte- Rücksicht zu üben und politischen Flüchtlingen und Freiheitskämpfern beestmund auf den Feind und warfen ihn in gemein- feine Schwierigkeiten zu bereiten.
=
samem Angriff zurück. Er floh teils den Oranje- Zu diesem Resultat hat auch das Eintreten des Arbeiterfluß aufwärts, teils in nordöstlicher Richtung. abgeordneten J. R. Macdonald für die Russen beigetragen, der die Die Abteilung Erdert hatte zehn leicht Verwundete, Beschwerden der zurückgewiesenen Flüchtlinge im Parlament zur die Abteilung Hornhardt keine Verluste. Beide Abteilungen
follten am 12. März abends den Vormarsch in der Richtung Sprache brachte. Diese Interpellation veranlaßte dann den Minister des Innern, Herbert Gladstone , für eine Milderung der Praxis der Belladrift fortsetzen.
Bei Rooiberg, wohin sich auch Oberst Dame in der Nacht Einwanderungskommission zu sorgen. bom 12. zum 13. März begeben hat, sollte eine Reserve vereinigt und demnächst nach Pilgrimsrust vorgeführt werden. Das wild zerklüftete, unerforschte Gebirgsgelände verlangt, wie das Kommando meldet, die äußersten An- nationalen sozialistischen Bureau, hat sich auf der Heimreise vor
strengungen von der Truppe
Allzu große Hoffnungen auf das Gelingen des Sesseltreibens verrät diese amtliche Meldung gerade nicht. Morenga hat sich so oft noch im letzten Augenblick aus der Schlinge gezogen, daß es ihm wohl auch diesmal gelingen wird, zu entschlüpfen.-
Die politische Lage und die Sozialdemokratie. Genosse Yrjö Sirola , der Vertreter Finnlands im intera
Brüssel einige Tage in Kopenhagen aufgehalten und hier unserem die politische Lage in seinem Vaterlande gemacht. Bruderorgan Social- Demokraten" interessante Mitteilungen über
-
-
Die wichtigste innere politische Frage in Finnland ist bekannts lich die Wahlrechtsfrage: die Beseitigung der altmodischen Stände bertretung( Adel, Priesterschaft, Bürger- und Bauernstand) durch Einführung des Einfammersystems mit dem allgemeinen gleichen Wahlrecht für alle Männer und Frauen vom vollendeten 24. Lebensjahr ab, wie es der Senat - bereits das Ministerium Finnlands beschlossen hat. Hierzu äußerte Genosse Sirola:„ Gleich nach dem Budapest , 16. März.( W. T. B.) Der Ministerrat hat das Nationalstreit, als der neue Senat ernannt worden war, wurde eine leitende Komitee der koalierten Parteien des aufgelösten Reichstage sekt. In dieser Kommission, die aus 14 Mitgliedern bestand, saßen aufgelöſt und deſſen weitere Tätigkeit verboten, weil dieſes Stomitee drei Sozialdemokraten: Redakteur Walgas, Konsumvereinsvorsteher sich Rechte angemaßt hatte, welche mir der Exekutivgewalt zustehen, Lindroos und ich. Unser Wille war, daß das Wahlrecht mit dent und weil das Komitee in Beschlüssen, Erklärungen und Aufrufen 21. Lebensjahr beginnen sollte. Die Kommission schloß sich dem zum offenen Widerstande gegen gesetzliche Verfügungen aufgereizt auch an, aber der Senat hat, ganz unmotiviert, die Altersgrenze
Eine Majestätsbeleidigungsgeschichte, die wieder einmal die ganze Widerwärtigkeit des Majestätsbeleidigungsparagraphen in traffester Weise beleuchtet, beschäftigte am 14. d. M. die Straffammer des Landgerichts Duisburg . Auf der Anklagebank saß der Metgermeister Karl Kister, Mitglied des Gemeinderats in Alstaden. Dem Genannten wurde zur Raft gelegt, im Winter 1903(!) in der Königschen Wirtschaft zu Al st ad en gelegentlich eines Biertischgesprächs, das sich um das Steuerzahlen drehte, den Kaiser und den Papst(!) gröblich beleidigt zu haben. Den Denunzianten hatte der te st a u- rateur König gespielt, der sich plötzlich nach zwei Jahren daran erinnerte, daß Rister im Winter 1903 eine irdische und den Vertreter der himmlischen Majestät beleidigt haben sollte. Man kann es dem Angeklagten nachempfinden, wenn er die Denunziation als habe. einen Rache aft darstellte, denn der Restaurateur König hatte sich inzwischen mit Kister verfeindet. Unbegreiflich erscheint es da, wie der Staatsanwalt dieser Denunziation stattgeben und das Gericht sich dem Antrage des Staatsanwalts anschließen und auf Thiéry vom 37. Infanterie- Regiment in der Dunkelheit ein Schuß Beim Streit zu Neuves- Maisons war auf den Sergeanten 6 Monate Gefängnia erkennen konnte! Selbst das Leumundszeugnis des Polizeikommissars Bunse und des Bei- abgefeuert worden. Thiéry schoß nicht wieder, sondern setzte, zusammen mit dem Sergeanten Juliac, dem Attentäter nach. und es geordneten Lindemann, die den Angeklagten als einen patriotischen Mann" hinstellten, der Mitglied des Kavallerievereins gelang beiden, den betreffenden zu verhaften und der Gendarmerie zu übergeben. sei und an allen patriotischen Festen teilnehme, hat diesmal nicht General Bailloud, der Kommandeur des 20. Korps, zu dem gezogen. Der Staatsanwalt war vielmehr boshaft genug, darauf das 37. Regiment gehört, hat dieser Tage durch Korpsbefehl diese zu entgegnen, daß bei manchen Leuten der Patriotis. mus nur hohe Wellen schlage am Biertisch und in Tatsachen zur Kenntnis gebracht und die beiden Sergeanten zu ihrer Ruhe, ihrer Kaltblütigkeit und Energie beglückwünscht! der Weinlaune, aber sobald es ans Steuerzahlen gehe, dann sei der Patriotismus verschwunden. Diese staatsanwaltschaftliche Charakteristik des sogenannten" Patriotismus" trifft freilich nicht nur auf manche Leute" zu!
Gegen die Schulverpfaffung demonstrierten dieser Tage in Köln und Umgegend sieben von der Kölner Freidenkervereinigung veranstaltete Bersammlungen. Die Teilnehmer wurden auf gefordert, als wirksamsten Protest gegen die geplante Auslieferung der Volksschule an den Kleritalismus ihren Austritt aus der Kirche zu vollziehen. Diesem Rufe leisteten zahlreiche Männer und Frauen Folge. Soweit die Austrittsformulare durch das Bureau des Freidenkervereins an ihren Bestimmungsort geschafft wurden, haben auf diesen ersten Ansturm nicht weniger als 421 Berfonen ihren Austritt aus der Kirche erklärt. Dazu haben aber noch viele Personen ohne diese Vermittelung ihren Austritt genommen, da insgesamt weit über tausend der gedruckten Formulare verlangt wurden, und weiter haben zweifellos auch manche ohne Benuzung dieses Formulars sich aus den Listen der Kirche streichen lassen. Und wie in Köln, so geschieht es an vielen anderen Orten. Das haben sich die schwarzen und blauen Schulfeinde nicht träumen lassen, daß der gegen Denk- und Lehrfreiheit geplante Schlag mit solcher Wucht gegen sie selbst zurückprallen werde, noch ehe sie diesen Schlag ganz zu Ende geführt haben. Es kann feinem Zweifel unterliegen, daß eine wahre Massenflucht aus den Kirchen stattfinden wird, wenn erst der Entwurf zum Gesez geworden ist. Daz lehrt dieses Vorspiel im deutschen Rom, dem heiligen Köln.
*
Ferner wird aus Magdeburg gemeldet: Nach einem zahlreich besuchten Vortrage des freireligiösen Predigers Dr. Krahmer über das neue Schulgesetz meldeten gegen 200 Anwesende sofort schriftlich ihren Austritt aus der Landeskirche an.
Aus der Armee.
In Preußen- Deutschland wären die beiden unter gleichen Umständen wegen Mangels an schießbereitem Schneid höchst wahrscheinlich bestraft oder gar degradiert worden. In Frankreich dagegen scheint das Verständnis für militärische Kinferlitzchen rapide abzunehmen. So hat z. B. der Kriegsminister kürzlich bestimmt, daß die Herren Offiziere, Adjutanten und Feldwebel der Infanterie fortan im Dienst dunkle Degenscheiden zu tragen haben, wie sie bereits feit mehreren Jahren in einigen Storps eingeführt sind. Bekanntlich scheiterten in Deutschland ähnliche Versuche, die darauf abzielen, das überflüssige und im Kriege unter Umständen verhängnisvolle Funkeln und Blizen der Ausrüstung allmählich zu beseitigen, an der Geckenhaftigkeit gewisser Streise.
Italien.
auf 24 Jahre hinaufgesetzt. Doch fönnen wir im allgemeinen mit dem Senatsvorschlag zufrieden sein. Wird er durchgeführt, dann hat Finnland der Form nach das am meisten demokratische Repräsentationssystem in der ganzen Welt.
Aber es wird leider wohl noch lange Weile haben mit dessen Durchführung. Der Vorschlag geht nämlich nun nach St. Peters burg, um die Sanktion des Zaren und seiner Minister zu erhalten. Aber bei dem Wind, der zurzeit in Rußland weht, ist nicht viel Aussicht zur Sanftion des Vorschlages vorhanden; wird er aber endlich sanktioniert, so kommt er zurück an den finnischen 2 andtag, der, wie gesagt, sehr reaktionär zusammengefekt ist.
-
-
Durch
Die kapitalistischen Parteien Finnlands haben eine verfehlte Taktik in der Wahlrechtsfrage angewandt. Als wir durch den Nationalstreik Finnland seine alte Verfassung wieder verschafft hatten, hätte sofort eine Nationalversammlung einberufen werden müssen, um über eine neue Verfassung mit dem allgemeinen Wahlrecht zu beschließen. Unter der Verwirrung, die zu jener Zeit in Rußland herrschte, wäre sie vielleicht sanktioniert worden die langwierigen Kommissionsberatungen haben wir vielleicht die Chancen verspielt. Die Reaktion ist wieder mächtig in Rußland, und es ist nichts Gutes von dort zu erwarten vorläufig. Mit Rußlands Widerstand ist jedoch das letzte Wort in der Wahlrechts frage nicht gesprochen. Der Kampf wird fortgesetzt, vielleicht unter unter welchen, das wird die Zukunft zeigen. anderen Formen Während der gangen mächtigen Bewegung ist es mit der Sozialdemokratie gewaltig vorwärts gegangen. Tag für Tag erhält die Partei tausende neuer Mitglieder, und aus allen Teilen des Landes Taufen Mitteilungen über Gründung neuer Arbeitervereine ein. Unser Hauptorgan" Työmies"(" Der Arbeiter"), das in Helsingfors erscheint, hat 20 000 Abonnenten.„ Kasan Lenti"( Das Volksblatt") Wie zu erwarten stand, hat der Beschluß der sozialistischen in Tammersfors hat 15 000 Abonnenten. Dieser Tage werden zwei Parlamentsfraktion: dem Kabinett Sonnino ein Vertrauens neue Tageblätter gegründet, in Abo und Üleaborg. 10 Parteiblätter votum zu gewähren, Erstaunen und Entrüstung in Partei- erscheinen dreimal wöchentlich. Außerdem haben wir eine Anzahl freisen hervorgerufen. Der Umstand, daß diesmal die Gelegen Fachblätter und Zeitschriften sowie ein Wigblatt. heit fehlt, diesen Beschluß zugunsten Sonninos in die Tat Die Partei selbst hat zirka 50 000 Mitglieder, aber die Zahl umzusetzen die politische Diskussion in der Kammer ist bereits steigt von Tag zu Tag. ohne Votum geschlossen worden ändert an der Mißstimmung Die Tätigkeit der Gewerkschaften war bisher etwas planlos, in der Partei nichts. Man konstatiert mit Erbitterung, daß die doch nun arbeiten wir daran, Ordnung in die ganze Bewegung zu Tagesordnung von Bologna von der Parlamentsfraktion mit bringen. Die vielen partiellen Streifs, die rund herum im Bande Füßen getreten worden ist. Die große Mehrheit der Partei, deren ausbrechen, suchen wir beizulegen, um Ruhe zu gewinnen, damit Vertreter in Bologna für die Tagesordnung Ferri stimmten, wendet wir unsere ganze Bewegung planmäßig organisieren können, und sich gegen die Fraftion. alles deutet darauf hin, daß unsere Bestrebungen gelingen werden.
Die Parteiorganisationen gegen die Parlamentsfraktion.
Rom, 14. März.( Eig. Ber.)
-
-
in
Am heftigsten stellt sich die Protestaktion im Lager der beiden Nicht nur unter den Arbeitern in den Städten, sondern auch auf Gruppen der Syndikalisten dar. Für diesen Flügel der Partei, der dem Lande herrscht lebhafte Bewegung. Der größte Teil des Grund in Bologna noch keine Vertreter hatte, ist jede Gelegenheit erwünscht, und Bodens von Finnland ist in Händen großer Gutsbesitzer, die an der Parteieinheit zu rütteln. Auch sieht er natürlich wie ihn teilweise an Kleinbauern verpachtet haben, welche ihren Bachtalle nicht zu den Reformisten zählenden Sozialisten zins durch Arbeit für die Gutsbefiber bezahlen. Diese Menschen Soldatenmishandlungen ohne Ende. Der Unteroffizier Wilh. dem Verhalten der Fraktion eine ernste Bedrohung der proletarischen leben unter den erbärmlichsten Verhältnissen. Sie waren bisher Buffahl von der ersten Kompagnie des Infanterieregiments Nr. 16 Jujeressen. Befremdend ist an dem Verhalten der Syndikalisten nur, gehorsame Sklaven der Gutsbesitzer, aber nun sind auch sie von in Mülheim a. RH. hatte sich wegen Mißhandlung Untergebener daß sie sich als die alleinigen Vertreter des Autiministerialismus dem Revolutionsgeiste ergriffen worden, und fast täglich laufen Be vor dem Kriegsgericht in Düsseldorf zu verantworten. Dieser in der Partei ansehen! richte über Versammlungen ein, die diese Bauern abhalten, um Mensch schlug und stieß die Soldaten mit dem Gewehrkolben vor Gleich nach dem Votum der Fraktion hat die„ Avanguardia" Berbesserungen zu verlangen und für den Sommer Streits vordie Brust, daß sie zusammenbrachen. Bei jeder Gelegenheit schlug die Vertreter aller sozialistischen Beitungen syndikalistischer Tendenz zubereiten. er ihnen mit dem Seitengewehr auf die Hände, daß diese nach Matland berufen. Bei dieser Zusammenkunft, die am Abend Ueberall herrscht in dem vordem so ruhigen Lande Unruhe und bluteten und die Frostbeulen aufsprangen. Auf den Mannschafts- des 12. stattfand, waren zugegen: die Vertreter der Avan.- Ungewißheit. Keiner weiß, was fommen wird. Während das ganze stuben ließ der Schinder seine Untergebenen Kniebeuge machen und guardia socialista", des Divenire sociale" und arbeitende Volk der Verfassungsreform harrt, hezen die reaktionären Gewehr- und Schemelstrecken üben bis sie ohnmächtig wurden. sechs anderer Blätter; zwei Mitglieder des Parteivorstandes Blätter Rußlands zu Repressalien gegen Finnland. Finnland wieder Nicht genug damit, spuckte der Mensch ihnen noch ins Gesicht. Die Guarino und Marangoni- sowie der Redakteur des Avanti", unter die Knute zu bringen, das ist es, was die Reaktion fordert. Leute waren so eingeschüchtert, daß sie sich diese Gemeinheit bieten T. Monizelli, hatten ihre Zustimmung zu den Beschlüssen telegraphisch Noch fönnen wir ungehindert reden und schreiben. Ob wir ließen, ohne Meldung zu machen. Der Unteroffizier, der aus der gegeben. Es wurde eine sehr lange Tagesordnung angenommen, dieses Recht noch haben werden, wenn ich nun nach wenigen Tagen Untersuchungshaft vorgeführt wurde, brachte zur Entschuldigung vor, deren wesentliche Beschlüsse wir bereits telegraphisch übermittelt in Abo ans Land steige, weiß ich nicht. er habe sich vom Diensteifer hinreißen lassen. Das Gericht ver- haben. Der Explosionsstoff ist vorhanden. Das finnische Volk hat sich urteilte den Schinderknecht zu sieben Monaten Gefängnis Wie das in Italien„ leider" üblich ist, haben einige sozialistische emporgerafft. Ob diese ganze mächtige Bewegung, die in den legten und Degradation,- Leader"( Führer") sich von bürgerlichen Journalisten interviewen Monaten entstanden ist, zur Verfassungsreform führen darf, oder
39.
"