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Nr. 68.

23. Jahrgang.

2. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt. Donnerstag, 22. Mär 1906.

Bergarbeiterleben in der Mark.

Gärtner auf Ersuchen des Ersten Staatsanwalts in Rottbus an liche Werft in Wilhelmshaven 47, auf die kaiserliche Werft in diesen sandte, verliest der Verteidiger folgenden Bassus: Danzig 64, auf die Howaldwerft in Kiel 49, auf die Flensburger erscheint dringend geboten, gegen Werft 49, auf die Kruppsche Germaniawerft in Kiel 63 und auf die Dritter Verhandlungstag. p. Gärtner wegen seiner scham- und haltlosen Werft der A.-G. Weser in den Jahren 1902-1903 fogar 84 Er­Beschuldigungen egemplarisch einzuschreiten, um tranfte. Ebenfalls übersteigen die Krankheitstage den Reichs­( Eigener Bericht des" Vorwärts".) diesem Menschen, der von ben Arbeitergrofchen burchschnitt ganz erheblich. Die Krankheitsurfachen sind zur Haupt­Rottbus, 21. März. lebt, endlich das Handwerk zu legen. fache in der mangelhaften Bentation und der dadurch hervor­Die heutige Sigung der Straffammer beginnt mit der Beweis- Es unterliegt feinem 8weifel, daß er plan- gebrachten Berqualmung der Arbeitsräume sowie in der erhebung darüber, ob die unvermuteten" Revisionen mäßig in der Verhegung der Arbeiter vorgeht, um permanenten Erschütterung des Nerven- und Mskelsystems durch des Bergrats Netto der Grubenleitung I ange genug sich dadurch vermutlich noch eine bessere Position Verwendung der pneumatischer Hämmer zu suchen. Außerdem bother beltannt waren, um Arbeiten zur Verzu erobern. Von beständiger Arbeit ist er bisher greift das häufige Arbeiten in Zugluft und Nässe die Gesundheit deckung von vorschriftswidrigen Zuständen aus überhaupt noch fein Freund gewesen. in erheblichem Maße an. Auch die Mangelhaftigkeit der sonstigen führen zu lassen. Der erste Beuge, Zeidler, der hierüber Der Verteidiger fragt den Zeugen, ob er diesen Bericht verfaßt, sanitären Einrichtungen trägt ihr gutes Teil zu Erkrankungen bei. vernommen wird, ist seit 25 Jahren Bergarbeiter und war von 1900 oder an der Abfassung mitgewirkt habe. Verbesserungen tun dringend not und sind auch um so leichter durch­bis 1904 in der Senftenberger Stadtgrube beschäftigt. Er weiß, Der Beuge verneint die Frage der Abfassung; über die Be- zuführen. als die Schiffbau- Industrie enorme Gewinne abwirft. daß in dieser Zeit oft Arbeiten vorgenommen wurden, durch die teiligung an derselben gibt er teine bestimmte Der Vortrag Wisselle fand stürmischen Beifall. mancherlei unordentliche, den Bergpolizeivorschriften widersprechende Auskunft und verweigert fchließlich seine Aussage An der Diskussion beteiligten sich nur Müller und Zustände in der Grube verbessert oder verdeckt worden sind. Er über diesen Punkt, nachdem er vom Staats- Deichsel vom Schiffszimmerer- Verband und Kirschnick vom fann zwar nicht bestimmt sagen, daß solche Arbeiten immer anwalt und bom Borsigenden auf sein Recht Berband der Maschinisten und Heizer. Die übrigen Delegationen aus Anlaß einer bevorstehenden Revision ausgeführt wurden, jedoch der 8eugnisverweigerung über diesen Punkt gaben die Erklärung ab, daß sie, um den Vortrag Wissells in seiner weiß er, daß sehr oft unmittelbar nach der Ausführung aufmertfam gemacht ist. Hierauf hält der Ver- Wirkung nicht abzuschwächen, auf die Teilnahme an der Debatte derartiger Arbeiten der revidierende Beamte erschien. Daß diese teidiger dem Beugen Amm vor, daß er im geugenzimmer verzichten würden. Arbeiten jedes mal mit dem Erscheinen des Revisionsbeamten gesagt habe, es sei ein Standal, daß jeben Sonn- Es gelangte darauf einstimmig eine Resolution zur Annahme, zusammenhingen, kann der Zeuge natürlich nicht angeben, woraus tag Bersammlungen abgehalten werden. Solcher in welcher der Kongreß die Regierung auffordert, so schnell wie der Gerichtsvorsibende sogleich der Ansicht Aus. Hegerei müsse ein Ende gemacht werden. möglich dem Bundesrat und dem Reichstag einen Gefeßentwurf drud gab, daß also die Arbeiten wohl nicht mit Rücksicht auf die Bolizeiwachtmeister Amm: Das ist mir ja schon am vorzulegen, worin ausreichende Bestimmungen zum Schuße von Revision ausgeführt wurden. ersten Tage vorgehalten worden. Ein Spion hat ja dem Leben und Gesundheit der in Schiffbaubetrieben beschäftigten Ar­Verteidiger meine Aeußerung hinterbracht. Rechtsanwalt Liebknecht : Es handelt sich nicht um dieselbe anderem Bestimmungen enthalten sein, wonach: beiter enthalten sind. In diesem Gesezentwurf müssen unter Aeußerung des Zeugen, die ich am ersten Sigungstage erwähnte. Der Staatsanwalt beantragt, diese Frage, als nicht zur Sache gehörend, abzulehnen. Rechtsanwalt Liebknecht : Die Frage gehört zur Sache. Es handelt sich um die Würdigung des Beugen, der ja bezüglich der Aeußerungen Gärtners in den Ver­sammlungen der Hauptbelastungszeuge ist, durch die hier erwähnte Aeußerung aber gezeigt hat, daß ihm ein hohes Maß von Animosität gegen den Angeklagten Gärtner eigen ist. Der Staats­anwalt beantragt, den Verteidiger wegen des Ausdruds Animosität" in eine Ordnungsstrafe bon 75 m. 3u nehmen. Nunmehr stellt der Verteidiger den Antrag, den Zeugen Polizeiwachtmeister Amm in eine Ordnungs strafe zu nehmen, weil derselbe einem Zeugen den schweren Vor­wurf, ein Spion zu sein, gemacht hat.

Ueber die Zustände innerhalb des Bergwertes gibt der Zeuge folgendes an: Jm Fahr- und Förderweg( Stollen, welcher der Kohlenförderung und dem Berkehr der Arbeiter dient) tvaren die Kappen( Balken, welche die Decke des Stollens tragen) gebrochen. Es waren zwar Ersatzkappen angebracht, aber man hatte Die gebrochenen Stappen nicht beseitigt. Diese hingen so tief hinab, daß die Arbeiter fich tief büden mußten, um die Strecke zu passieren. Die herabhängenden Splitter streiften den Rücken des Zeugen. Auch Türstöcke( Stüßen der Kappen) waren gebrochen.

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Der von der Staatsanwaltschaft gelabene, vom Oberbergamt Halle gestellte Sachverständige Bergrat Baselt meint hierzu, die herabhängenden Splitter der gebrochenen Stappen seien nicht gefährlich für die Arbeiter. Das seien nur Schönheits­fehler. Wenn die Arbeiter die Augen offen halten, würden sie sich an den Splittern nicht verleben. Der Gerichtsbor fitende gibt feiner Auffassung dahin Ausdruck: Es ist ja niemand verlegt worden. Alles fann doch Der Gerichtshof berät über diese Anträge. Nachdem er zurüd­nicht für die Ewigkeit halten. Der Angeklagte gelehrt ist, sagt der Vorsitzende: Das Gericht bittet den Herrn Gärtner macht darauf aufmerksam, daß der so geschilderte Bus Verteidiger, folche Ausdrücke zu unterlassen. Es ist dem Gericht stand der Strede den Vorschriften der Bergpolizei nicht angenehm, den Verteidiger nochmals in eine Ordnungsstrafe widerspricht.

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zu nehmen, das Gericht gebe dem Herrn Staatsanwalt anheim, feinen Antrag zurückzuziehen. Der Staatsanwalt hält seinen Antrag auf

recht.

1. Die Arbeiter berechtigt find, aus ihren Reihen Kontrolleure zu bestellen, die den Auftrag haben, Gerüste, Stellagen, Arbeitsmittel und Werkzeuge vor der Be­nubung auf ihre Sicherheit zu prüfen und die sanitären und hygienischen Einrichtungen( Ventilation, Beleuchtung gefährlicher Stellen usw.) auf genügende Beschaffenheit und Menge zu unter­suchen; ferner die Befugnis besitzen, den Beginn oder die Fort­führung der Arbeit zu verhindern, solange die genannten Ein­richtungen nicht in genügendem Maße vorhanden oder im Ver­lauf der Arbeit soweit unbrauchbar geworden sind, daß sie nicht genügenden Schuß vor Unfall- oder Erkrankungsgefahr bieten;

2. Vorschriften zur Verkürzung der Arbeits­zeit sowie zur Einschränkung der Ueberstunden, Nacht- und Sonntagsarbeit enthalten sind;

3. gefährliche Arbeiten ausschließlich in Zeitlohn auszuführen sind.

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wird zur Aufgabe gemacht, über die Unfälle und die Berufstrank­Den in den Schiffbaubetrieben vertretenen Gewerkschaften Der Zeuge Zeidler hat in den vier Jahren, wo er in der heiten der Arbeiter ihrer Branche fortlaufend Statistik zu führen. Stadtgrube beschäftigt war, den revidierenden Beamten nur ein­Als Vertreter des Vereins deutscher Kapitäne und Offiziere der Handelsmarine"( Siz Hamburg ) gab der Stapitän Freyer mal gesehen. Daraus soll zwar nicht gefolgert werden, daß der Beamte nicht öfter revidiert hat, wohl aber zieht der Angeklagte feiner persönlichen Befriedigung über den Verlauf des Kongresses Hierauf führt Rechtsanwalt Liebknecht aus: Der Ausdruck. davaus den Schluß, daß die Revisionen nicht mit der erforderlichen Ausdruck Animofität" enthalte nichts Beleidigendes. In der ihm bisher vollständig fremd gewesen sei, und könne nur wünschen, Er habe aus den Verhandlungen manches gelernt, tvas und polizeilich vorgeschriebenen Gründlichkeit erfolgt find. Bor- Berliner Gerichtspraris nehme niemand an diesem Ausdruck Anstoß. daß der Kongreß mit seinen Bestrebungen baldigen Erfolg haben schrift ist, daß der revidierende Beamte die Arbeitsstellen zu be- Daß der Zeuge Amm sehr animos gegen den Angeklagten Gärtner möge, fichtigen hat. Wenn er dies getan hätte, dann müßte er dem sei, sei auch jetzt noch feine, des Verteidigers, Meinung. Bezüglich ber Errichtung einer vier Jahre in der Grube beschäftigten Arbeiter öfter zu Geficht ge= Schutzs ständigen Das Gericht lehnte den Antrag des Staats- tommission für die in der Schiffahrt und im Schiffbau be­Tommen sein. Der Borsigende meint hierzu: Der Zeuge anwalts ab, ebenso den Antrag hat natürlich nicht immer an derfelben Stelle des Bergwerts geteidigers. Hierzu sagt der Vorsißende: Der Zeuge Amm habe ber eine solche Kommission für erst rebenswert bezeichnet Verfchäftigten Arbeiter stimmte der Stongreß einer Resolution zu, in arbeitet. Es ist also ein Zufall, daß er den Revisionsbeamten nicht die Aeußerung: Die Heßerei müsse ein Ende nehmen, in einem wurde. Die näheren Vorarbeiten zur eventuellen Einsetzung der= öfter fah. besonderen Zimmer gemacht, wo er feiner Meinung nach nur mit felben sollen jedoch den Zentralvorständen der in Frage kommenden Der Verteidiger befragt den Sachverständigen, Bergrat Bekannten zusammengewesen sei. Es müsse also ein Spion ins Organisationen überlassen bleiben. Baselt, eingehend darüber, ob die Bahl und Art der vom Bergrat Bimmer gekommen fein. Darauf entgegnet der Werteidiger: Nicht Netto ausgeführten Revisionen genüge, um eine dauernde Sicher- in einem besonderen Zimmer, sondern im Beug enzimmer heit des Betriebes zu verbürgen. Nachdem der Sach ber habe Bolizeiwachtmeister Amm die betreffende Aeußerung gebraucht. ständige eine Reihe von Fragen des Verteidigers beantwortet Dabei sei ein dem Angeklagten nahestehender Zeuge ungehindert hat, merkt man seinem Zon an, daß er weitere Fragen nur wider­willig beantwortet und sich sichtlich bemüht, eine ihm aufsteigende zugegen gewefen. Von Spionage fönne also feine Rede sein. Im übrigen gaben bei der Erledigung dieses Zwischenfalles Gereiztheit zu beherrschen. Er sei als Sachverständiger sowohl der Vorsitzende wie der Verteidiger dem Wunsche Ausdrud, nur für das bestellt, was in den Akten angeführt baß sich die Verhandlungen in ruhigen Bahnen abspielen möchten. fei. Fragen, die darüber hinausgehen, werde ernicht beantworten. Im Laufe der weiteren Befragung Gärtner durch Aeußerungen in einer Versammlung den Betriebs­Den Schluß der Sigung bildeten Vernehmungen darüber, ob macht der Sachverständige zum Verteidiger eine Bemerkung, die inspektor Möller von der Stadtgrube beleidigt habe. diefen zu der Entgegnung veranlaßt: Der Sachverständige scheine befangen zu sein. Unter diesen Umständen werde die Verteidigung, so unangenehm es ihr sei, zu erwägen haben, ob sie- nicht auf das Vergnügen, den Herrn Sachverständigen weiter zu hören, ver­

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fizenden Kloß- Stuttgart mit einem Hoch auf die Arbeiter­Hierauf wurde der Kongreß nach einer Schlußrede des Vor­bewegung geschlossen.

Aus Industrie und Handel.

Jndustrielle Konzentration.

zichten müsse. Wegen dieser Bemerkung verhängt das Gericht Erster Schuhkongreß für alle in der Schiffahrt und sich in schnellerem Tempo und in gewaltigem Umfange der Zus

über den Verteidiger eine Ordnungsstrafe von 50 M., weil aus Ton, Gesten und Worten des Verteidigers zu schließen sei, daß er den Sachverständigen habe verhöhnen wollen.

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im Schiffbau befchäftigten Arbeiter.

Berlin , 21. März.

Dritter Verhandlungstag.

Zur Verhandlung stand:

Daß die Syndikate und Kartelle nicht die höchste Stufe der Wirtschaftsorganisation darstellen, lehrten schon die Erscheinungen beim Kohlensyndikat. Dieses hat tatsächlich nur die Erstarkung der Großen gefördert, es wirkte außerordentlich befruchtend für monopo­listische Bestrebungen. Unter der Wirkung des Syndikats vollzog fammenschluß von Kohle und Eisen; reine Bechen schlossen sich zu fammen, oder fie verwandelten sich in Hüttenzechen, und als Vor­läufer weiterer Zusammenschlüsse kam die große Interessengemeinschaft Gelsenkirchen Note Erde Schalte zustande. Aehnliche Transaktionen Als bei der weiteren Befragung des Sachverständigen durch den scheint auch der Stahlwerksverband zu gebären. Wie im Kohlen­Verteidiger wieder Fragen bezüglich der Revisionen des Bergrats Netto gestellt werden, verweigert der Sachverständige fynditat wirkt auch hier die Beteiligungsfrage als Sprengpulver. jebe auf den Bergrat Retto bezügliche Auskunft. Die Unfall- und Erkrankungsgefahr der Arbeiter auf den deutschen bureau. Die einzelnen angeschlossenen Werke bekommen die Auf­Der Stahlverband funktioniert wie das Kohlensyndikat als Verkaufs­Als zweiter Sachverständiger ist Bergmeister Sparten Werften und die Mittel zu ihrer Verhütung. träge überwiesen, ihnen selbst geht die Fühlung mit den Verbrauchern bach geladen. Rechtsanwalt Liebknecht beantragt die Ab- Das Referat hierüber hielt der Arbeiterfekretär N. iffell- bollständig verloren, bas Neg der Abflußlanäle für die Produkte wird lehnung dieses Sachverständigen, weil derselbe als derzeitiger Lübeck ( Metallarbeiter- Verband). In seinem sirka vierstündigen, ihrem Ueberblid entrüdt, der stomplex der Handelsbeziehungen entzieht Assistent des Bergrats Netto in seiner Begutachtung der Revisionen ungewöhnlich interessanten Vortrag gab der Redner einen groß- fich ihrer Kontrolle. Wird nach Ablauf des jezigen Vertrages der Stahl­Stettos befangen sein tönnte. Das Gericht lehnte diesen An- zügigen Ueberblick über den rapiden Aufschwung der deutschen verband nicht ruiniert, dann stehen die Werke vor einer neuen Auf­trag ab. Schiffbau- Industrie. Entsprechend der Komplitation und den ständig gabe, fie müssen erst wieder ihre Verkaufsbureaus, den Absatz ihrer Eine längere Erörterung fnüpft sich an folgende Bekundung des gesteigerten Ansprüchen zur Beschleunigung des Schiffbaues find Probufte organisieren. Aber nicht alle Werte sind in solcher Zeugen Zeidler: Die Arbeiter mußten, um zur Grubeneinfahrt auch die Betriebsgefahren gewachsen. An der Hand sorgfältiger Situation! Einige Unternehmen sind mit Gifengroßhandlungen zu gelangen, den Weg über eine 25 Meter hohe steile Schutthalde Aufstellungen der erreichbaren Unfallziffern entrollte der Vor- liiert oder fungieren felbständig wie Thyssen- Deutscher Kaiser­nehmen. Bei feuchtem Wetter war dieser Weg gefährlich. Um nicht tragende nun ein detailliertes Bild von der intensiven Ausnutzung als Handelsfirma. Finanziell verbunden mit Eisenwerken sind die abzurutschen, mußte man auf Händen und Füßen friechen. Da die der Arbeitskraft auf den Werften und der im engsten Busammenhang Firmen Start Spaehr mit Rombacher, Hütte, Gebr. Rochling mit Arbeiter den gefährlichen Weg über die Halde vermeiden wollten, damit stehenden Häufung der Unfälle nebst deren mittelbaren und Röchling , Nöhr u. Co. mit de Wedel , Julius Schoch u. Co. mit der gingen fie durch den Förderstollen. Das ist aber, wenn die unmittelbaren Ursachen. Einen vielsagenden Aufschluß hierüber Deutsch Luxemburgischen Gesellschaft. Für die hier ge= Förderung sich im Gange befindet, noch gefährlicher, es ist konnte er der Berichten der Seftion V der Nordwestlichen Eisen- nannten Werte birgt das Auseinanderfallen des auch selbst wenn die Förderung stillsteht, bergpolizeilich und Stahlberufsgenossenschaft entnehmen, in deren Bereich die be- verbandes teine Gefahr, für sie kann sofort die angeschlossene Stahl verboten. Die Benutzung des Förderstollens ist den Arbeitern deutendsten Werften Nordwest- Deutschlands liegen. Demgemäß Handelsfirma, die jest natürlich auch auf den Stahlverband an durch den Steiger untersagt worden, so daß ihnen nur der Weg steht fest, daß die Werftbetriebe die absolut und relativ höchste gewiesen ist, den Verschleiß übernehmen. Dieser Umstand wird das fiber die Halde blieb. Dieser Zustand dauerte 3 bis 4 Monate im Unfallziffer aufweisen. Es arbeiten nämlich etwa die Sälfte der Winter. In diefer Zeit muß nach Annahme des Beugen eine im Sektionsbezirt beschäftigten Unfallversicherten dieser Berufs­Revision stattgefunden haben, es wurde an dem angegebenen Miß genossenschaft auf Werften. Die Zahl der entschädigungspflichtigen stande jedoch nichts geändert. Erst nachdem derselbe in Unfälle verteilt sich aber zu drei Vierteilen auf die Werft ber, Bergarbeiter 8eitung" besprochen worden betriebe. Der Sektionsvorstand hat denn auch wiederholt er war, wurde eine Treppe über die Halde an mahnt, die Werftleitungen möchten, um die Bahl der schweren gebracht. Schadensfälle und damit die Belastung der Mitglieder zu mindern, Der Sachverständige, Bergrat Baselt, ist der Anficht, daß den Aufsichtsbeamten doch zweckentsprechende Anleitungen in dieser der Weg über die Halde wohl beschwerlich, aber nicht gefährlich sei. Sinsicht geben. Auf einer Werft, deren Namen im Sektionsbericht Als ein Misstand könnten die beschriebenen Verhältniffe nicht be- allerdings diskret verschwiegen wird, entfallen auf 1000 Be zeichnet werden. Der Angeklagte und der Verteidiger find schäftigte nicht weniger wie 44 entschädigte Unfälle. Auf den faiser hierüber anderer Meinung. Der Vorsitzende jagt mit lichen Werften vermindert sich die amtlich bekanntgegebene Unfall­nachdrüdlicher Betonung: Es ist doch nichts paffiert, giffer allerdings. Eine Beweiskraft für die geringere Unfallgefahr obgleich der Weg mehrere Monate von den Arbeitern benutzt daselbst bietet jene amtliche Bekanntgabe jedoch schon um deswillen wurde, also war der Weg doch nicht gefährlich. Die nicht, weil die kaiserlichen Werftverwaltungen stets bemüht sind, Arbeiter haben ja aus Faulheit den bequemeren bie Verletzten durch Fortzahlung der alten Löhne von der Stellung franzöfifchen Bergarbeiterstreits find die Koblenpreise hier ganz Glück im Unglüd. Aus Cardiff wird gemeldet: Infolge des aber viel gefährlicheren Weg durch den Förder- von Rentenansprüchen abzuhalten. Wenn die Arbeiter später dann französischen Bergarbeiterstreits find die Koblenpreise hier ganz stollen benugt. aus irgend einem Grunde entlassen werden, dann sind ihre An- bedeutend gestiegen. Aus dem rheinisch- westfälischen Industriegebiete Ein anderer Zeuge gibt an, daß die Fahrstrede manchmal an sprüche in der Regel verjährt. Tatsache ist, daß die Zahl der ent- wird berichtet, daß aus Frankreich starte Nachfrage vorliegt, wodurch vielen Stellen umpaffierbar war. Wieder ein anderer Zeuge befundet, fchädigungspflichtigen Unfälle auf Werften eine die Durchschnitts. Die Fördertätigkeit start beeinflußt werde. Die Köln . Bollsatg." daß notwendige Reparaturen der Strede meist nicht sogleich gemacht siffer der übrigen am meisten mit Unfällen belasteten Berufs. darf sich rühmen, solche wohltätige Wirkung des Unheils in Courrières wurden, sondern erst dann, wenn die Kohlenförderung gerade nicht genossenschaften weit übersteigt. Als Unfallurfache fehrt zuerst fonstatiert haben. notwendig war. Mehrere Beugen, die länger als ein Jahr in der stereotyp der Vermerk wieder: Absturz von Stellagen, Sturz in Deutsche Kontinental- Gasgesellschaft in Dessau . Im Geschäfts­Stadtgrube beschäftigt waren, haben während der Zeit keinen den Schiffsraum oder das Trockendod, Abfallen von Gegenständen bericht wird darüber geklagt, daß das Geschäft in Warschau unter Revisionsbeamten gesehen, sondern nur manchmal gehört, es solle auf den Stopf usw. Aehnlich wie mit den Unfallziffern steht es mit der Einwirkung der vielen Streits, in welcher die Arbeiter durch eine Revision stattgefunden haben. ben Krantengiffern. Laut Reichsstatistit entfallen während verschiedene sozialistische und revolutionäre Stomitees hineingehegt Hierauf wird zur Erörterung eines anderen Punktes der Polizei- der letzten vier Jahre im Durchschnitt in den gesamten Stranten worden seien, beeinträchtigt wurde. Nach solchem scharfmacherischen wachtmeister Amm wieder vernonimen. faffen auf je 100 Mitglieder 37,4 Erkrankungen. Für den Werft. Ausflug legt die Verwaltung aber ein linderndes Blästerchen auf Aus einem bei den Atten befindlichen Bericht, den die Polizei distrikt des Nordwestens kommen dagegen auf die kaiserliche Werft die Wunden der Aktionäre, indem konstatiert wird, daß trotzdem verwaltung von Senftenberg aus Anlaß des Strafverfahrens gegen in Stiel auf je 100 Strantenversicherte 42 Erkrankte, auf die kaiser- wieder 10 Broz. Dividende verteilt werden tönnen

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Selbstgefühl der betreffenden Unternehmer nicht wenig stärken, fie werden mit erhöhten Ansprüchen auftreten, größere Beteiligungs­quanten beanspruchen. Widersetzen sich die übrigen Werke solchem Begehr, den sogenannten Werffirmen fanns recht fein, sie werden eher Vorteil als Nachteil davon haben. Wenn Bei ben demnächst aufzunehmenden Verhandlungen über die Verlängerung des Stahlverbandes die volle Bedeutung der Verbindung der Werke mit Handelsfirmen in Erscheinung tritt, dann wird das Bestreben zu solchen Fusionen verstärkt sich geltend machen. So ist ein neuer Anstoß zu weiterer Monopolisierung in der Eisenindustrie gegeben, die Konzentration geht dahin, alle Phasen der Produktionen, be­ginnend mit der Gewinnung des Rohmaterials, endend mit der Fertigfabritation und mit Einschluß des Verschleißes zu umfassen.