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Nr. 107. 23. Jahrgang.

2. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Donnerstag, 10. Mai 1906.

Erklärung.

funden worden. Er meinte die Untersuchungen, für die er selber sich Waisenhauses, handelte. Alle Anzeichen deuteten darauf hin, berantwortlich fühlte. Hinterher stellte sich aber heraus, daß Herr daß Hermann Maaß freiwillig den Tod gesucht hatte. Es lag deshalb Bongert auf eigene Faust untersucht und Tuberkelbazillen gefunden nabe, den Ursachen des bei einem so jungen Menschen unerklärlichen Da in dem Versammlungsbericht in Nummer 106, 2. Beilage hatte. Die Untersuchungen waren vorgenommen worden im Entschlusses nachzuforschen. Die Ermittelungen unseres Kieler Organs des Vorwärts", über die Maiausgesperrtenversammlung der Laboratorium der Meierei Bolle, in deren Diensten haben ein wahrhaft erschreckendes Bild von dem Martyrium ergeben, A. E.-G., Brunnenstraße, die eigentliche Tagesordnung Herr Bongert stand. Dort läßt Bolle nicht nur die Milch seiner das der junge, ohne jeglichen verwandtschaftlichen Anhang dastehende mit keinem Wort erwähnt wurde, so daß schließlich gar nicht zu eigenen Meierei prüfen, sondern auch Milch, die er von Non- Mensch durchzumachen hatte, so daß es begreiflich erscheint, wenn er ersehen ist, aus welchem Grunde die Versammlung abgehalten kurrenten entnimmt. Herr Bolle unterhielt keine freundschaftlichen schließlich seinem elenden Lose selbst ein gewaltsames Ende bereitete. wurde, so sehen sich Unterzeichnete gezwungen, um Aufnahme fol- Beziehungen zu der Gesellschaft, in der sein Angestellter Bongert Ein einwandfreier Zeuge, ein Leidensgenosse des Ertrunkenen, gender Klarstellung zu ersuchen: den Posten eines zweiten Schriftführers befleidete. Die Gesell- erzählt über das, was die jungen Leute bei ihrem Lehrmeister durch­Die Tagesordnung dieser Versammlung lautete: Bestand be- schaft empfahl nicht den Bolleschen Betrieb, sondern die von ihr fon- zumachen hatten: Bei jeder Gelegenheit gab es züglich der Maiabstimmung bei allen im Betrieb Beschäftigten ge- trollierten Molkereien. Milch aus ihnen hatte Bongert in Bolles Schläge an den Kopf. Keine Woche sei vergangen, ohne daß nügend Klarheit? Laboratorium untersucht. Von dort aus gelangte das für die Ge- der Lehrmeister ihn, den Zeugen, die Nase blutig geschlagen hätte. Der Versammlungsleiter führte im Auftrage der Arbeiter- sellschaft ungünstige Ergebnis an die Milchhändler, und diese Sie feien behandelt worden wie ein Stück Vieh. Es blieb jedoch bertreter dieses Werkes folgendes aus: Die Vertrauensmänner- brachten es dann an die Oeffentlichkeit. Engel meinte nun, er sei keineswegs bei Faustschlägen. Bei jeder Gelegenheit erfolgten Miß­konferenz( A. E.-G., Brunnenstraße) am 28. März cr. beschloß, von Bongert hintergangen worden, aber Bongert versicherte, Engel handlungen mit dem Gummischlauch oder mit einem daß in Anbetracht der gegenwärtigen Kämpfe in Deutschland habe ja längst von den Untersuchungen und ihrem Pattenende. In solchen Fällen nahm Heyne die Jungen für ( Former) die Agitation für die Feier des 1. Mai durch Arbeits- Ergebnis gewußt. Aus der Preßfehde, die beide gegen gewöhnlich mit nach der unten belegenen Werkstätte, weil man dort ruhe nicht von den Funktionären zu erfolgen habe, sondern daß einander führten, entstand schließlich die Beleidigungsflage. Bongert ungestörter war. Einmal habe Hehne ihn mit einem Lattenende gezüchtigt, dies den im Werke Beschäftigten selbst überlassen bleiben sollte. flagte gegen Engel, und Engel antwortete mit Widerklage. in dem sich ein Nagel befand. Er sei noch gut weggekommen und In der einige Tage darauf, am Mittwoch, den 4. April, abgehaltenen Die Aufklärungen, die hiervon erwartet wurden, sind leider der bloß" im Gesichte verletzt worden. Dem vertaisten Hermann Bersammlung wurde auf Drängen vieler Kollegen die Oeffentlichkeit vorenthalten worden. Die Verhandlung dauerte fast Maaß sei es feineswegs besser, eher noch schlimmer ergangen. Feier des 1. Mai durch Arbeitsruhe prinzipiell beschlossen. sechs Stunden, wovon die ersten anderthalb Stunden auf einen Außer der geschilderten Behandlung sei ein fortgesettes Ge­Um aber in einer derartig wichtigen Angelegenheit eine erschöpfende Ginigungsversuch verwendet wurden, der an der rabiaten Hart- schimpfe der schauerlichsten Art an der Tagesordnung gewesen. Antwort durch alle im Wert Beschäftigte zu haben, fand entgegen nädigkeit Engels scheiterte. Als nach einem langwierigen, von Ferner sei hinzugekommen, daß die Jungen sich stets bis spät der Arbeitsordnung dieses Werkes eine geheime Abstimmung beiden Parteien mit großer Erbitterung geführten Kampf abends abends und Sonntags bis spät in den Nachmittag innerhalb desselben statt. Die Vertrauensleute erhielten genau um 27 Uhr endlich das Urteil verkündet wurde, daß beide frei binein abradern mußten. Auch nicht eine freie so viel Stimmzettel, als die einige Tage vorher aufgenommene aufprechen feien, weil beide in Wahrnehmung berechtigter Stunde hätten fie für sich gehabt. Sie hätten schließlich Statistik Beschäftigte angab. Jeder Vertrauensmann war durch Interessen und nicht wider besseres Wissen die den nicht mehr gewußt, wo ihnen der Kopf stand. Diese An­ein ihm übergebenes Zirkular angewiesen, diese Stimmzettel nach der Ausfüllung in einem verschlossenen Kuvert dem zuständigen Obmann zu übergeben. Jede Beeinflussung beim Ausfüllen der Stimmzettel war unterblieben. Der Aufdruck der Stimmzettel

lautet:

Betrieb: Abteilung:

-

Gegner beleidigenden Aeußerungen getan hätten, da war man so flug wie zubor". Zwei Zeugen, die gewiß manches Interessante zu erzählen gehabt hätten, waren gar nicht vernommen worden: Herr Dr. Bolle, Inhaber des Bolleschen Betriebes, und Frau Dr. Rabinowitsch, einst Bakteriologin bei Bolle. Herr Bolle selber war der Schlacht ferngeblieben. Auch die für die Oeffentlichkeit immer hin nicht unintereffante Frage, wie weit Herr Engel samt seiner Gesellschaft sich mit der Milchzentrale eingelassen haben mag, blieb ungeflärt. Gründlicher wurde die andere Frage erörtert, wie weit Herr Bongert ohne die Gesellschaft sich mit Bolle eingelassen hat.

fleines

hatte keine Ungehörigkeit stattgefunden. Auf keinen Stimmzettet Der Unter- Verbandstag der Konsumvereine der Provinzen bolten Annoncierens in den Kieler Neuesten Nachrichten" iſt es

Brandenburg , Schlesien , Pommern usw.

Ein Beitrag zur Armenpflege in Ostelbien.

gaben werden vollauf von den Bewohnern der Nachbar­fchaft bestätigt. Wiederholt wurde in diesen Kreisen die höchste Ent­rüstung über die Behandlung der Lehrlinge und ihre lange Arbeits­zeit geäußert. Insbesondere war man empört, wenn Heyne noch abends nach Feierabend den schwächlichen, an den Beinen leidenden Maaß oder auch dessen Kollegen, ebenfalls ein Kerlchen, mit einer hochbepadten Starre mit Treppengeländer­fäulen allein nach dem Bau schickte. In welcher Gemütsstimmung Bin für Arbeitsruhe amt 1. Mai. Maaß sich befunden haben muß, geht daraus hervor, daß er sich Bin gegen Arbeitsruhe am 1. Mai. fchließlich an seinen Prediger um hülfe wandte. Gehöre folgender Organisation an: Die Auszählung und Zusammenstellung des Stimmergebnisses Doch über diesen Punkt stand ja wohl das Urteil längst fest. Der Geistliche scheint jedoch den Angaben des fand am 21. April in Gegenwart eines Beamter des Handels- und daß die Gesellschaft zur Bekämpfung der Säug wie denen des unter seinem Schuh stehenden, Das allein wertvolle Ergebnis dieses Prozesses besteht darin, ehrherrn mehr Glauben beigemessen zu haben Transportarbeiterverbandes sowie eines Mitgliedes des Fabriklingssterblichkeit" sich nun vor aller Welt in ihrer verlassenen Waisenknaben. Es soll, wie immer bei solchen arbeiterverbandes statt. Das Resultat war, daß über Dreifünftel ganz en Blöße präsentiert. Sie wollte die Bevölkerung auf Gelegenheiten, von Faulheit, Schmuz, Verlogenheit usw. die Rede der abgegebenen Stimmen für Arbeitsruhe am 1. Mai war. Da flären und tappte selber im Dunkeln. Prof. Ostertag, der wichtigste gewesen sein. Sturzum, dem Lehrling wurden die üblichen Er­das Organisationsverhältnis der Mitglieder des Metallarbeiterber­bandes in diesem Werte nicht ganz mit der Leipziger Metallarbeiter- tierärztliche Berater der Gesellschaft, trug als Zeuge die Ansicht vor, mahnungen zu teil, und damit hatte die Angelegenheit für den Verbandstags- Resolution" übereinstimmte, so beschlossen die bei der Engels Milchuntersuchungen seien nichts wert gewesen. Das sei Herrn Geistlichen ihre Erledigung gefunden. Eigentlicher Vor­für die Kap", versicherte er. Seit wann war Prof. Ostertag mund soll zuletzt der Leiter des Jugendheims gewesen sein. In­Auszählung Anwesenden, die Entscheidung über die event. Aufrecht- überzeugt, daß Untersuchungen, auf die die Gesellschaft sich stüßte, wieweit die Aufsicht dieses Herrn die Interessen des armen Jungen erhaltung der Abstimmung unter Klarstellung des genauen Sachver­haltes, der am Montag, den 23. April, stattfindenden Versammlung fchaffen? Bongerts Untersuchungen sollen wertvoller gewesen sein, Februar, sollte Hermann Maaß in die Gewerbeschule. Nachmittags haltes, der am Montag, den 23. April, stattfindenden Versammlung für die Stab" waren? Und was wurde getan, um Wandel zu wirksam wahrnahm, ist uns nicht bekannt. An einem Abend, anfangs selbst zu überlassen. Obgleich den zirka 2000 Anwesenden vom Leiter Der Versammlung in aller Deutlichkeit nicht ein, sondern mehreremal Aber just von diesen Untersuchungen will niemand etwas gewußt und blieb seitdem verschwunden, bis die Schraube und sie haben ja dann auch tatsächlich Tuberkelbazillen erbracht. hatte er Prügel mit der Latte erhalten. Er ging fort erklärt wurde, daß, wenn die geheime Abstimmung aufrecht er haben, obwohl Bongert behauptet, er habe Mitteilung gemacht. Als eines Dampfers endlich seine Leiche aus dem Schlamm des Hafens halten werden soll, dann jeder auf seine eigene Verantwortung ohne auf dem Umwege über Bolle und Milchhändlerverband die Deffent­Unterstügung zu feiern habe( mit Ausnahme der zu Arbeitslosen- lichkeit davon Stenntnis erhält, weiß in der Gesellschaft zunächst tein und aller Welt verlassenen Waisenknaben gefchloffen sein.- Höchst Aften über von unterstützung Berechtigten), beschloß die Versammlung gegen zirka Mensch, was da gemeint ist. So waren über ihre eigensten An- sonderbar ist es, daß die Drechslerinnung sich niemals ver­15 Stimmen, die Feier des 1. Mai durch Arbeitsruhe zu begehen. gelegenheiten die Leute unterrichtet, die der Bevölkerung Führer anlaßt sah, Abhülfe in den Mißständen, deren Opfer der Junge ge­Einige Tage nach dieser Versammlung hatten die Gegner der Ar- im Kampfe gegen die Säuglingssterblichkeit sein wollten! beitsruhe eine intensive Agitation gegen diesen Beschluß entfaltet, weil sie befürchteten, ihre durch langjährige Mitgliedschaft bezw. Bei gleichfalls als Beugin geladen. Vor der Verhandlung wurde sie auf in einer Sigung das brutale Berhalten des Heyne Die Vorsitzende der Gesellschaft, ein Fräulein v. Ravenstein , war worden, zu schaffen. Unbekannt konnten ihr diese Zustände feines­tragszahlung erworbenen Rechte durch event. Ausschluß zu verlieren. gleichfalls als Beugin geladen. Vor der Verhandlung wurde sie auf wegs sein. Hatte doch schon der Altgeselle des Gesellenausschusses tragszahlung erworbenen Rechte durch event. Ausschluß zu verlieren. bem Korridor von den Herren Ostertag und Bongert mit ge- feinen Lehrlingen gegenüber zur Sprache gebracht. Hierher gehören Mitglieder aller in diesem Werk vertretenen Or­Hierher gehören Mitglieder aller in diesem Werk vertretenen Or­ganisationen; keine ist davon ausgeschlossen. Von einem Kollegen bührender Ehrfurcht begrüßt. Es war ein trübfeliges Wiedersehen, Ferner ist es geradezu unerklärlich, daß nicht ein einziger der dort ganisationen; feine ist davon ausgeschlossen. Von einem Kollegen und Fräulein v. Ravenstein seufzte melancholisch:" Das hat man beschäftigten organisierten Gefellen den Mut fand, dieses Werkes war dann um volle Klarheit zu schaffen Sonn von seinen menschenfreundlichen Bestrebungen." Am Ende halten tag, den 29. April cr., eine Versammlung nach den Germaniasälen die Herrschaften sich noch für Märtyrer"-? den Lehrlingen schüßend beizuspringen und die einberufen, die übermäßig besucht, wieder gegen eine leine Handlungsweise des Meisters an die Deffent Minderheit die Arbeitsruhe am 1. Mai beschloß. lichkeit zu bringen. Manches scheint mit der Zeit denn doch Bei der Verteilung, Einsammlung und Auszählung der Stimmzettel in die weitere Deffentlichkeit durchgefickert zu sein. Trotz wieder­hat irgend ein Vermerk bezüglich einer Unterstüßung gestanden. nämlich dem Heyne nicht möglich gewesen, neue Lehrlinge zu be­Die Nachrichten, welche nachdem folportiert wurden, sind entweder fommen." schlechte Ausreden oder wissentliche Entstellungen. In der am Mon­Die vorstehend geschilderte Leidensgeschichte eines armen ber tag, den 7. Mai, stattgefundenen Versammlung wurden die vom tagte am 5. und 6. Mai in Rottbus. Erschienen waren von waisten Lehrlings zeigt aufs neue, welchem entsetzlichen Lose infolge Leiter dieser Versammlung vorgebrachten Angaben vollinhalt- 71 angeschlossenen Konsumbereinen 48 mit 101 Delegierten. Aus den jeglicher ausreichender Fürsorge für Berwaiste viele dieser besonderer lich bestätigt. Der eine Redner, welcher gegenteiliger Meinung Mitteilungen, die die einzelnen Vereine gaben, fonnte fonstatiert Pflege bedürftigen Kinder ausgesetzt sind. Der traurige Fall des war, mußte zugeben, daß er nichts positiv genaues angeben werden, daß der genossenschaftliche Gedanke gute Fortschritte macht. in den Tod getriebenen jungen Lehrlings flagt den Lehrherrn, die fonnte, auch sonst feine Ahnung von den Organisationsverhältnissen In zahlreichen Örten, namentlich in der Laufis, und Schlesien , Innung, den Waisenvater, aber auch die bestehende Gesellschafts­dieses Wertes hat. Kein Redner hatte etwas gegen die richtige bildeten fich neue Vereine und nehmen einen großen Auffchwung. ordnung an, die solche Folgen ermöglicht. Handhabung bei der Maifeierabstimmung vorzubringen. Die berichtenden Vereine zählen 68 701 Mitglieder und erzielten einen G. Wegner. Grupp. Bölfel. A. Kagube. Lehmann. Cl. Meher. Die Vereine verfügen über 179 eigene Berkaufsstellen, 7 Zentral­Umfag von 12 296 397 M. Der Reingewinn beträgt 1087 474 M. 2. Wollstein . C. Schmidt. R. Hirsch, Chr. Linde. Mediger. lager; befchäftigt sind 478 Personen. Außerdem betreiben 7 Bereine In dem Dorf Neu- Rosenthal bei Rastenburg wohnt die 74 Jahre R. Riedel. O. Schliep. C. Grahl. E. Sinze. F. Braunsberg. eigene Probuftion, barunter 4 Bädereien. Steuern zahlten die alte Dorfarme Wilhelmine Rautenberg. Sie ist seit 30 Jahren ft Vereine insgesamt 107 499. Daraus ist zu ersehen, daß es eine blind und bestritt folange ihren Unterhalt durch Spinnen bei den Zu vorstehender Erklärung bemerke ich: Die formelle Tages - frei. Ferner haben die Vereine zwei Einkaufs- Bereinigungen, für fügung. War fie bei Besitzern in Arbeit, so floffen die drei Mark Unwahrheit ist, wenn die Gegner behaupten, die Vereine feien steuer- Befigern des Dorfes. Monatlich erhielt sie drei Mark Armenumter­ordnung ist von mir in dem Bericht deshalb nicht besonders er Brandenburg und die Lausitz. in die Tasche der Arbeitgeber. Von diesen erhielt sie für ihre Tätig­wähnt worden, weil der Zweck der Versammlung aus den Aus­führungen des Genossen Cohen für jeden, der lesen kann, flipp fretariats für den Unter- Verband hervor. Wie der Referent Kauf- jährliche Tätigkeit eine Mart von 9 Mark Armengeld gegeben, die Eine lebhafte Debatte rief der Bunft, Errichtung eines Ge- teit Effen. Hin und wieder hat ihr auch ein Besitzer für eine viertel­und flar ersichtlich ist. Der Bericht konnte naturgemäß kein au3- mann, Sekretär des Zentralvereins Deutscher Konsumvereine, der Besitzer erhielt. führliches Protokoll fämtlicher gehaltener Reden sein, sondern mußte hervorhob, häufen sich die Arbeiten derartig, daß es notwendig er- Von diesem Verdienst" hatte sich die Frau in den 30 Jahren sich darauf beschränken, den Extrakt der Verhandlungen wieder­zugeben, und das ist objektiv und forrett geschehen. Somit kann scheint, auch für die Unterverbände Sekretariate, ähnlich wie bei den 50 Mark gespart, damit sie Geld für ein ordentliches Begräbnis Gewerkschaften, einzurichten. Im Prinzip erklärte fich der Verbands- habe. Der Ortsschulze des Dorfes erhielt von diesen geringen Er die Erklärung den Bericht wohl ergänzen, sie ändert jedoch nichts an tag damit einverstanden und erhöhte zu diesem Zwecke die Beiträge sparniffen der alten Frau Kenntnis. Er verlangte, daß der Kasten dem Kern der in der Versammlung gemachten Ausführungen. um 25 Proz. Der endgültige Beschluß über die Errichtung wird auf dem der Frau geöffnet werde. Als dem Verlangen nicht stattgegeben nächsten Verbandstag gefaßt werden. Auch der Bunti, Tarifvertrag wurde, wurde der Kasten in Gegenwart von zwei Dorfschöffen ge mit dem Handels- und Transportarbeiterverband, fand die Zustimmung waltsam geöffnet und das Geld herausgenommen. Der Gemeinde­des Verbandstages. Wie der Referent Herr Schmidtchen- Magdeburg vorsteher gab trog flehentlicher Bitten der alten Frau das Geld ausführte, find Tarifverträge die besten Handhaben für die nicht zurück. Regelung der Lohn- und Arbeitsbedingungen der Angestellten. Stadt Rat nach. Die von diesen bei dem Landrat eingereichte Be Berwandte der Frau suchten dann bei Sozialdemokraten in der Auch die Schaffung wurden von einer Beleidigungsflage erwartet, die zwischen von Tarifämtern wie bei den Buch­Herrn Obertierarzt Bongert und Herrn Dr. med. Engel vor brudern find in Aussicht genommen und wird der Verbandstag schwerde hatte Erfolg. Der Gemeindevorsteher gab die 50 M. der dem Schöffengericht verhandelt wurde. Engel und Bongert hatten in Stettin dazu Stellung nehmen. Durch Annahme einer Resolution Alten zurück, fügte aber folgendes Schreiben bei: Ich schicke der Frau Rautenberg die 50 Mart bis zum Jahre 1905 im Vorstand der Gesellschaft zur Beim Sinne des Referats, gab der Verbandstag seine Zustimmung. tämpfung der Säuglingssterblichkeit" gefeffen, der Ein weiteres Referat des Herrn Tittel- Striegau über die Lohn- und zurüd. Die Frau Rautenberg hat von dem Gelde sechs Monate eine als erster Schriftführer, der andere als zweiter. 3hr Streit Anstellungsbedingungen der angestellten Borstandsmitglieder in den zu leben. Aus der Driskaffe gibts jest teine Unterstützung bis ist eine Frucht des Milchkrieges, der nun schon seit mehreren Jahren Konsumvereinen zeigte, daß eine ganze Reihe Vereine ihren Vor- zum 1. August d. J. zwischen der märkischen Milchzentrale und den Milchhändlern Ber - Ständen ganz miserable Löhne zahlen, die noch unter den Bäder­löhnen ständen. Er trat dafür ein, daß solche verantwortungsvollen Zu den Aufgaben, die die Gesellschaft sich gestellt hat, gehört emter unbedingt besser befoldet werden müßten. Ein Antrag der Kurz darauf erhielt die Frau vom Kreisausschuß folgende Ant­die, den unbemittelten Bewohnern unserer Stadt bei der Be- Konsumgenossenschaft Berlin und Umgegend, der sich gegen den wort auf ihre Beschwerde: fchaffung einwandfreier Milch für Kinder ratend Unfug wendet, daß ein Berliner Konsumverein im voraus einen be­Der Gemeindevorsteher hat den bei Ihnen vorgefundenen und helfend zur Seite zu stehen. Gie empfiehlt der Bevölkerung stimmten Rabatt als Dividende feinen Mitgliedern garantiert, wird zur Geldbetrag nicht an sich genommen, sondern dem Ortskrankenkassen­als Bezugsquellen eine Anzahl Molkereien , die sich durch die Ge- Borberatung der Brandenburger Einkaufsvereinigung überwiesen. Zum rendanten zur Verwendung als Unterstügungszulage für fellschaft ständig kontrollieren lassen. Die Gesellschaft wurde im Berbandstag in Stettin werden seche Vereine delegiert, zu dem Sie übergeben. Der Betrag wird Ihnen zurückgegeben werden, so vorigen Jahre mit in den Mi Ich trieg verwidelt. Als die Milch jedem Verein 30 D. aus der Unterverbandskaffe gewährt werden. weit dieses nicht bereits geschehen sein sollte. Bis zum Verbrauch händler, um den agrarischen Milchberteuerern nicht auf Gnade und Der alte Borstand wurde wiedergewählt. Die Wahl des Drtes zum bes Geldes liegt ein Grund zur Erhöhung der bisher gewährten Ungnade ausgeliefert zu sein, zur Einführung von Milch aus Däne- nächsten Verbandstag wurde dem Vorstand überlassen. Armenunterstützung nicht vor." mark schreiten wollten, erließ die Gesellschaft eine Warnung vor der dänischen Milch, deren Genuß den Säuglingen Gefahr bringe. Die Zentrale griff diese Warnung begierig auf und veröffentlichte sie in einem Flugblatt, um so den Milchhändlern einen Strich durch ihre Rechnung zu machen. Die Milchhändler schlossen hieraus, daß die Gesellschaft, und besonders ihr erster Schriftführer Dr. Engel, mit Die Tragödie eines Hamburger Waifenknabeu in Kiel. der Zentrale an demselben Strange aiehe. Sie antworteten mit Unser Bruberorgan, bie Schleswig- Holsteinische Boltszeitung", Enthüllungen" über die Gesellschaft. In einem berichtet über folgende erschütternde Leidensgeschichte eines Lehrlings. Die Dienstbotenbewegung hat munmehr auch in München festen Flugblatt behaupteten sie, die Milch der empfohlenen Stubftälle ent­Vor einiger Zeit wurde die stark in Verwesung übergegangene Fuß gefaßt. Daß in dem urgemütlichen München das Dienstboten­spreche keineswegs immer den von der Gesellschaft selber auf- Leiche eines etwa 16 bis 17jährigen jungen Menschen aus dem elend besonders kraß in die Erscheinung tritt, das bewies der Ver­gestellten Vorschriften. Es feien sogar Tubertelbazillen in Hafen gezogen. Von der Behörde fonnte alsbald festgestellt werden, lauf der für Sonntag nachmittag nach dem Restaurant Dall' Armi Milch aus empfohlenen Stubftällen gefunden worden, aber man habe daß es fich um den bei dem Drechslermeister Heyne, einberufenen öffentlichen Dienstbotenversammlung, in der Fräulein die tuberkulöfen Kühe nicht ausgeschieden. Hierzu erklärte Lehmberg 16, Hinterhaus, in der Lehre gewefenen Grünberg Nürnberg über die Dienstbotenbewegung und ihre Dr. Engel, niemals feien Zuberfelbazillen in solcher Milch gesermann Maas, einem 3ögling des Hamburger Biele referierte. Die Versammlung wies einen derartig starken

St. Kähler. Mag Horn.

¡ Fr. Rehbein, Berichterstatter.

Aufklärungen über die Berliner Milchverhältnisse

lins und der Vororte geführt wird.

Soziales.

"

Der Gemeindevorsteher

Weide."

Erst durch eine nochmalige Beschwerde beim Landrat gelang es, die Fortzahlung einer monatlichen Unterstützung von drei Mart zu erwirken.

Aus der Frauenbewegung.