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Besprechungen gewonnen, daß die Gelder durch Sammellisten sei dies nur auf die Animosität der Ortsverwaltung gegen die aufgebracht werden sollten, die richtige sei und durch nichts Rohrlegerkommission und auf die persönlichen Treibereien Cohens erschüttert werden könne. Zurüdweisen wolle er auch den Vorwurf, zurückzuführen. Bei der Besprechung dieser Angelegenheit häuften als seien durch seine Schuld die Arbeiter von Schöneweide in den sich die Beschwerden und Angriffe gegen die Ortsverwaltung und be­Betrieb hineingelaufen. Im Gegenteil habe er zu den sonders gegen Cohen. Unter dem lebhaftesten Beifall der Anwesen­dortigen Kollegen gesagt: Wenn es gelingt, die Schöneweider den führten die verschiedenen Redner aus, daß es so wie bisher im geschlossen wieder in den Betrieb zu bringen, dann ist der Mai- Metallarbeiterverbande nicht weiter gehen könne. Dem Cohenschen gedanke dort ein für allemal gesichert. Wenn Wels aber den Metall- Regime müsse unter allen Umständen ein Ende gemacht werden, arbeitern die Holzarbeiter so sehr als Muster empfehle, so sage er, wenn die Zustände im Verband wieder gesunden sollen. As dann in den Großbetrieben hätten sich die Holzarbeiter bedeutend schlechter noch der Branchenvertreter Schröder mitteilte, die Ortsverwal­an der Feier beteiligt, wie die Metallarbeiter. Die Holzindustrie sei mit tung sei jetzt sogar willens, gegen die ganze Agitationskommission der Metallindustrie eben gar nicht zu vergleichen. Bei den kleinen Bruch- der Rohrleger den Ausschluß aus dem Metallarbeiterverband in die frautern, mit denen es die Holzarbeiter zumeist zu tun hätten, sei es Wege zu leiten, ertönte es von allen Seiten: Dann gehen wir alle! wirklich keine Kunst, den 1. Mai durch Arbeitsruhe zu feiern, das Hierauf legte Hein der Versammlung folgende Resolution vor: machten die Klempner, Schlosser, Rohrleger usw. jedes Jahr eben­falls, ohne daß davon noch besonders gesprochen werde. Ganz anders stehe es dagegen mit den großen Millionenfirmen. Deshalb verwahre er sich auch so entschieden dagegen, daß Außenstehende über die Verhältnisse in der Metallindustrie urteilen wollen, obwohl fie gar keine Ahnung von diesen Dingen haben. Deswegen solle man es auch unterlassen, ausgerechnet immer die Metallarbeiter zur stärkeren Teilnahme an der Maifeier aufzupeitschen. Wenn die Ver­hältnisse erst reif seien, dann würden die Metallarbeiter ganz von selbst wissen, was fie zu tun haben. Nochmals erkläre daß er alles aufrecht erhalte, was er in dieser

stüken, Surch den Vorsitzenden Ernst mit genügendem Nachdruck betont worden. Wer die Technik des Sammelwesens tennt, wisse, daß sie eine sofortige Unterstützung ausschließe. Er habe den Eindruck, als habe man die Sache auf die Spike treiben wollen, um den Arbeitern sagen zu können:" Das habt Ihr von Euerer Mai­feier."( Beifall.) Wegner teilte hierauf mit, daß die Listen der Nichtfeiernden jebt zusammengestellt werden, damit sie der Partei zur Verfügung stehen. Bahn, ebenfalls ein früherer Obmann aus der A. E.-G., und Handtke, zweiter Bevollmächtigter des Metallarbeiter­berbandes, stellen sich durchaus auf den Standpunkt Cohens. Ebert erwiderte darauf, Cohen habe sich in aller Breite mit Nebensächlichkeiten beschäftigt, die Hauptsache dagegen nur sehr knapp gestreift. Cohen flammere sich lediglich an den Boeskeschen Strohhalm, und dabei müsse er doch wissen, daß Boeste unmöglich eine bindende Erklärung des Parteivorstandes deklarieren könne. Daß Gerisch jene Aeußerung zu Cohen getan habe, sei für ihn zweifellos. Danach konnte aber bei Cohen kein Zweifel mehr be­stehen. Uebrigens habe noch niemand bestritten, daß die Mai­feier gleichermaßen eine politische wie gewerkschaftliche Angelegen heit sei. Der diesbezügliche, von Cohen so merkwürdig falsch aus­gelegte Paffus in der Erklärung des Parteivorstandes beziehe sich aber auch gar nicht auf die Maifeier im all= gemeinen, sondern lediglich auf die Vorkommer, nisse in der A. E.-G. Redner polemisiert dann nochmals scharf Angelegenheit gesagt und getan habe.( Beifall.) gegen die Cohensche Aeußerung von der Ablehnung der Ver- Es folgten sodann noch mehrere persönliche Bemerkungen. Nach antwortung. Geradezu skandalös sei die Aeußerung Cohens über reichlich fünfstündiger Debatte wurde die Versammlung hierauf die Heßerei" des Vorwärts" und der Parteifunktionäre. Bisher geschlossen. Beschlüsse oder Resolutionen wurden nicht gefaßt.

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war man solche Aeußerungen von Scharfmachern gewöhnt, aber nicht von einem Führer einer Gewerkschaft, die auf dem Boden des Klassenkampfes steht. Wenn die Situation vorher nicht

" Die Versammlung nimmt Kenntnis von dem Stand der Differenzen zwischen der Berliner Ortsverwaltung des Metall­arbeiterverbandes und unserer Branche und beschließt:

In Anbetracht der Tatsache, daß die Verbandsinstanzen des Deutschen Metallarbeiterverbandes fortgesezt parteiisch gegen uns handeln und seit dem 30. März 1906 für unsere Branche ein förm­liches Ausnahmegesez besteht, ferner, daß der Bevollmächtigte Cohen, trozdem er wiederholt öffentlich als notorischer Schwind­ler festgenagelt ist, noch heute mit Zustimmung der Verwaltung in seinem Amte ist mit kurzen Worten, daß, wie wir erfahren haben, Gerechtigkeit und Wahrheit teine Stätte in der Berliner Ortsverwaltung mehr haben, so beauftragen wir unsere Agi= tationsfommission, die Vorarbeiten zur Gründung eines neuen Metallarbeiterverbandes mit dem Siz in Berlin in die Wege zu leiten. Das Resultat ist spätestens in vier Wochen einer Ver­sammlung zur endgültigen Beschlußfassung vorzulegen."

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Zur Abstimmung über diese Resolution tam es jedoch nicht. Mehrere Redner warnten vor übereilten Schritten. Die Versamm­lung wurde sodann vertagt. Es soll baldmöglichst eine neue Beschluß zu fassen hat.

richtig beurteilt worden sei, so nur von der VI. Verbandstag des Deutschen Holzarbeiterverbandes. Versammlung einberufen werden, die dann auch über die Resolution

Leitung des Metallarbeiterverbandes. Denn der Parteivorstand habe sich mit der Generalkommission, deren Mit­glied Cohen sei, über das, was geschehen sei, berständigt. Die Acußerung Cohens Wenn Ihr Euch start genug fühlt, dann handelt auf eigene Faust. Ich aber lehne die Verantwortung ab, die mögen jene tragen, die für die Maifeier Propaganda gemacht haben", könne ihrem ganzen Sinne nach nur vor dem 1. Mai gebraucht worden sein.

Was sei das für ein Gewerkschaftsführer, der da sage: Macht, was Ihr wollt, ich lehne die Verantwortung ab. Wenn Cohen aber gestellt und zur Rechenschaft gezogen werde, sehe er sich schon im Geifte am Parteigalgen baumeln und spekuliere auf die Tränen­drüsen der Anwesenden.( Beifall.)

Wegner erklärte hierzu mit Nachdruck, Cohen habe die Situation fehr wohl richtig beurteilt, das wisse niemand besser wie die Vertrauensleute. Wer habe es sich aber unterfangen wollen, bei einer derartigen Parteiagitation für die Maifeier noch zu bremsen! Redner gibt dann nochmals eine chronologische Dar­stellung von den ganzen Maivorbereitungen im Wert, um zu be­weisen, daß hierbei vollkommen forrett und einwandsfrei verfahren set. Wenn die blamable Angelegenheit die Oeffentlichkeit nun in so weitgehendem Maße beschäftige, so möge das zwar unangenehm sein, jedoch nicht Cohen ist der Schieber, sondern wir haben ihn dazu gedrängt".

Cohen geht auf die von Ebert gegen ihn erhobenen Vorwürfe des näheren ein und weist sie als unbegründet zurück. Er wisse sehr wohl, daß der Vorwärts" die Maifeier zu propagieren habe, jedoch gegen das übermäßige Aufpeitschen gerade der Metall­arbeiter wende er sich. Hätten die Parteifunktionäre in jener Sizung so flar gesprochen wie heute, dann wäre es zu diesem Konflikt gar nicht gekommen. Gerade daran habe es aber ge­legen, daß sie ein gleichzeitiges energisches Einschreiten gegen die disziplinbrüchigen Arbeiter abgelehnt und über die Aufbringung der Geldmittel keinen reinen Wein eingeschänkt hätten. Der Vor­wurf, er spekuliere auf die Tränendrüsen der Anwesenden, rühre ihn gar nicht. Er sei es schon viel zu sehr gewöhnt, daß auf ihm Holz gehadt werde. Aber daß ihm die Ehre der Partei ebenso sehr am Herzen liege wie anderen, beweise er unter anderem auch da­mit, daß er einem Schöneweider Kollegen gesagt habe, er möge es nicht so ausposaunen, daß die Partei Mittel in Aussicht gestellt habe, denn falls diese doch ausbleiben sollten, so bleibe gar zu leicht ein Makel an der Partei haften. Was den Brief an Freythaler anbelange, so habe er darin nur der Meinung Ausdruck gegeben, daß die Bezirksführer nicht mehr schuldig seien, wie die übrigen Wahlvereinsmitglieder, die am 1. Mai gearbeitet haben. In diesem Sinne habe er geantwortet, nicht anders. Das Flugblatt sei nicht deswegen von den Obleuten unterzeichnet worden, weil die Organisation etwa zu feige dazu gewesen wäre, sondern des halb, damit die Feiernden keine Ansprüche an die Organisation stellen konnten. Sie mußten eben wissen, daß sie aus Jbealismus an der Feier teilnahmen. In allen übrigen Betrieben habe es ja auch geklappt, so bei Borsig, bei Bergmann und in den Niles­werken, obwohl die Arbeiter dort noch später zur Maifeier Stellung nahmen, wie im A. E. G.- Werk Brunnenstraße. Im übrigen fühle er sich durchaus noch nicht so, als ob er schon am Parteigalgen baumele, wenn auch der Genosse Liepmann vom Aktionsaus­schuß schon davon gesprochen habe, daß man sehnlichst bemüht sei, ihn jezt endlich abzusägen.

Hilpert sprach im Sinne Cohens.

Köln , 20. Mai.

Am Sonntagabend begann im Kölner Voltshause der sechste ordentliche Verbandstag des Deutschen Holzarbeiterverbandes mit einer Vorversammlung der Delegierten und einem nach folgenden Begrüßungskommers. Anwesend sind 122 Delegierte, 5 Vertreter des Vorstandes, je ein Vertreter des Ausschusses, der Redaktion und der Preßkommission sowie 16 Gauvorsteher. Es sind bertreten: Berlin durch 21 Delegierte, Hamburg durch 6, Leipzig und Dresden durch je 4, Nürnberg , München , Stuttgart und Hannover - Herford durch je, 3, Köln , Frankfurt a. M., Fürth und Bremen durch je 2, die übrigen 64 Wahlabteilungen durch je einen Delegierten.

Die Tagesordnung hat folgenden Wortlaut: 1. Kon­stituierung des Verbandstages, 2. Vorstands- und Kassenbericht, 3. Bericht des Ausschusses, 4. Bericht der Redaktion und der Preß­fommission, 5. Beitragserhöhung und Einführung der Kranken­unterstügung, 6. Statutenberatung, 7. Wahl der Vorstandsbeamten, 8. sonstige Verbandsangelegenheiten.

Im Auftrage der Kölner Zahlstelle hielt der Delegierte S. Müller- Köln zunächst eine Begrüßungsansprache. Dann nahm der Verbandsvorsitzende Karl Kloß das Wort. Er erinnerte an die Zeiten, wo die gemerkschaftliche Organisation noch schwach und unbedeutend war und wies darauf hin, daß der Deutsche Holz­arbeiterverband heute als eine mächtige Organisation dastehe. In der Berichtszeit, vom 1. Januar 1904 bis 1. Januar 1906, jei die Mitgliederzahl von 84 000 auf 130 000, alfo um 55 Proz. ge­wachsen, und mittlerweile habe der Verband die 150 000 nicht nur erreicht, sondern schon überschritten. Der Verbandstag stehe vor ernsten Aufgaben. Wieder müsse der Vorstand nachweisen, daß die Kassenmittel nicht ausreichen, um die vielen und großen Kämpfe zu führen und die anderen Verbandszwecke zu erfüllen. Schwere Kämpfe ständen noch bevor; ob der Verband sie bestehen werde, das hänge zu einem wesentlichen Teile davon ab, daß der Verbandstag die erforderlichen Mittel hergebe. Die Befürchtungen, der Verband werde zurückgehen, wenn die Unterstützungseinrichtungen ausgebaut würden, und er werde dadurch seinen Stampf charakter ver­lieren, seien verstummt. Durch diese Einrichtungen sei im Gegen­teil die Kampffähigkeit und Kampfbereitschaft gewachsen. In den Jahren 1902 und 1903 seien aus der Haupttasse 392 000 m. für Streits ausgegeben worden; 1904 und 1905 aber, also nach der Einführung der Arbeitslosenunterstützung, belaufe sich die Aus­gabe für Streits aus der Hauptkasse allein auf 1493 000 m., mit den Aufwendungen der Lokaltasse zusammen auf 2 300 000 m. Von einem Nachlassen des Kampfcharatters tönne also bei weitem nicht gesprochen werden. Zu neuen, größeren Kämpfen müsse der Verband rüsten, um seinem Zwecke gerecht zu werden und das Dasein der Kollegen und ihrer Frauen und Kinder lebenswerter und menschenwürdiger zu gestalten. Daß die Arbeiten des Ver­bandstages dazu beitragen mögen, das hoffe er, und in diesem Sinne erkläre er den Verbandstag für eröffnet.( Lebh. Beifall.) Der Verbandstag wählte dann als Vorsitzende Kloß- Stuttgart und Glocke- Berlin , als Schriftführer Müller- Köln und Starke­Dresden. Ferner wurde die Mandatsprüfungskommiſſion gewählt. Dann trat Vertagung auf Montag früh ein.

Verfammlungen.

Die Maschinisten und Heizer hielten am Sonntag in Voigts Mitterfälen" eine Mitgliederversammlung ab, woselbst der Verbands­vorsitzende Scheffel über Die Lehren aus den wirtschaftlichen Kämpfen der Gegenwart" sprach. Ge erfolgte sodann die Berlesung des Kassenberichts vom ersten Quartal. Demnach betrug die Ein­nahme 7146,45 M. und die Ausgabe 8935,89 M. An Vermögen ver­blieben 5402,93 M. Der Vorsißende machte die Mitteilung, daß der beamtete Kassierer Paaschen seine Stellung gekündigt hat. Schwitta u berichtete sodann über den erfolgten Abschluß mehre­rer Tarifverträge. So wurde u. a. von der Geschäftsleitung des Lokalanzeiger" die Organisation anerkannt und der Anfangs­lohn um 4 M. pro Woche erhöht. Bei der Firma Jandorf ist ein tariflicher Rohnsah von wöchentlich 27 bis 30 m. vereinbart worden. Im Bentralhotel" erlangten die Mitglieder des Verbandes durch kurze Arbeitsniederlegung eine Lohnerhöhung von 15 M. monatlich und Festlegung der Kohlenprämie, die bisher will­fürlich gezahlt oder auch nicht gezahlt wurde. Bum Tarifabschluß tam es dort jedoch nicht.

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Vermischtes.

Hochwasser in Süddeutschland .

Stuttgart , 20. Mai. Aus dem ganzen Lande laufen Nachrichten über bedeutende Ueberschwemmungen ein. Seit gestern bis heute früh 6 Uhr fiel ununterbrochen sehr starker Regen. Aus Plochingen wird gemeldet: Der Regen hat solches Hochwasser im Gefolge, wie feit mehreren Jahrzehnten nicht. Die Nebenflüsse des Neckars, die fils und Kersch, sind ausgetreten und haben das ganze Flußtal unter Wasser gefeßt. Das Wasser drang in die Keller der Häuser ein und hat auch die Wiesen vielfach beschädigt. Das Hochwasser des Neckar führte abgerissene Stege, eine Menge Scheiterholz, Schubkarren, Fässer und anderes mehr mit sich. Da der Regen noch andauert, ist ein weiteres Steigen der Flüsse zu be­fürchten. Eine spätere Meldung lautet: Durch den ungeheueren Regenfall, der von gestern abend bis heute mittag andauerte, find namentlich in den südlichen und mittleren Landesteilen Württembergs gewaltige Ueberschwemmungen entstanden. Am schwersten heimgesucht wurde Reutlingen , wo u. a. zwei Fabriken eingerissen und alles weggeschwemmt wurde. Auch ein ganzes Sargmagazin wurde weggeschwenimt. In Urach wurde ein Wehr verstopft, so daß Pioniere aus Ulm telegraphisch zur Hülfeleistung herbeigerufen werden mußten. Diese trafen heute abend hier ein und unter­nahmen sofort Sprengarbeiten. Der ganze mittlere Neckar bildet einen riesigen See von Plochingen bis Eßlingen , ebenso zwischen Hürtingen und Plochingen . Der Regen hat heute nachmittag nach 5 Uhr in Württemberg aufgehört. In Laupheim und Biberach bildeten sich die dortigen Flüsse zu ungeheueren Seen aus, an beiden Orten mußte die Feuerwehr in Tätigkeit treten, um die Be­wohner der tief gelegenen Häuser mittels Leitern zu retten.

Stuttgart , 21. Mai. Das Hochwasser hat in dem am Nedar gelegenen Teile der Stadt großen Schaden angerichtet, der sich auf etwa 100 000 Mart beläuft. Bei Kannstadt ist der Exerzierplatz und das Gelände bis Untertürkheim überschwemmt. Die Bade­anstalten wurden weggeschwemmt. In Kannstadt , Untertürkheim und Wangen stehen verschiedene Straßen unter Wasser, die nur mit Kähnen fahrbar find.

Pforzheim , 21. Mai. Das Enz- und das Nagoldtal führen Hochwasser. Die Enz hat schon in Wildbad übel gehaust und den Einsturz einer Mauer des Elektrizitätswerkes herbeigeführt. Hier mußte beim Stadtkanal der Damm durchbrochen werden, um eine dem städtischen Armenhause drohende Gefahr abzuwenden. Gestern nachmittag wurde die Wasserwehr alarmiert. Der Begel stieg bis zu 1 meter über normal.

Eugen Ernst stellte dagegen noch einmal fest, daß die Partei­Icitung gewillt gewesen sei, die nötigen Mittel zur Unterstützung der Ausgesperrten sofort zur Verfügung zu stellen. Ferner habe Cohen nicht den Ausschluß jener Mitfeiernden beantragt, wie Die im Metallarbeiterverband organisierten Berliner Rohrleger er jetzt glauben machen wolle, sondern er sei vorstellig geworden, und Helfer hielten am Sonntag im Gewerkschaftshaus eine öffent­um gemeinsam mit den Parteifunktionären Mittel und Wege zu liche Versammlung ab, in der lebhafte Beschwerden gegen die Orts­finden, um den Ausschluß möglichst zu verhüten. Um aber verwaltung des Verbandes und besonders gegen den Bevollmächtigten zu zeigen, wie der Genosse Cohen operiere, weise er darauf hin, daß Cohen vorgebracht wurden. Bekanntlich bestehen schon seit längerer Cohen in seiner Erwiderung bestreitet, daß nach der Sigung der Beit Differenzen zwischen der Branchenleitung der Rohrleger und Parteifunktionäre noch eine Sigung der Metallarbeiter- Berwaltung der Ortsverwaltung, die schon vor Monaten anläßlich des Rücktritts stattgefunden, in der Cohen gesagt habe: Der Parteivorstand er des früheren zweiten Bevollmächtigten Wiesenthal und dessen In der Schweiz haben Schneefälle und Regengüsse zu aus­flärt die Durchführung der Maifeier für eine rein gewerkschaftliche Ausschlußangelegenheit recht markant zum Ausdruck kamen. Wie Angelegenheit. Heut sei bewiesen, daß diese Sigung stattgefunden, nun von dem Branchenvertreter mitgeteilt wurde, war sich die Agi- gedehnten Verkehrsstörungen geführt. In der Ditschweiz fiel bis allerdings beruft sich der Genosse Cohen darauf, daß es nicht die tationskommission der Rohrleger kürzlich schlüssig geworden, eine St. Gallen und Chur tiefer Schnee, während in tieferen Lagen seit drei ,, engere", sondern die mittlere" Verwaltung war. öffentliche Versammlung abzuhalten, in der Wiesenthal ein Referat Tagen ununterbrochen Regen fällt. Von allen Seiten kommen Be­halten sollte. Die Ortsverwaltung aber wollte die Abhaltung der richte von Ueberschwemmungen. Im Kanton Zürich erfolgten ber­Ebert verwahrt sich ganz entschieden dagegen, daß die Partei- öffentlichen Versammlung mit dem Referenten Wiesenthal ſchiedene Dammbrüche und Erdrutschungen, die zu Unterbrechungen vertreter Cohen gegenüber nicht auch schon früher sich ebenso klar zur nicht genehmigen, da gegen diesen noch das Ausschlußverfahren verschiedener Bahnlinien führten. Am Züricher See drohen infolge von Sache erklärt haben wie heute. Auf einen Umstand mache er noch schwebt, sondern verlangte, die Rohrleger sollten es bei einer Mit Erdbewegungen Häusereinstürze. Die Bahnlinie Luzern- Bern ist über­aufmerksam. Die Darstellung Cohens von der Sigung des Zentral- glieder= Versammlung bewenden lassen, zu der Wiesenthal dann schwemmt und unterbrochen. Aus Tößthal tommen Meldungen vorstandes stehe auch in direktem Widerspruch mit dem feinen Zutritt haben dürfe. Gegen dieses Ansinnen protestierte die über schlimme Verheerungen ausgetretener Flüsse; überall hört man diesbezüglichen Bericht im Mitteilungsblatt" zum 9: Mai, das bereits am 5. Mai, also am Tage nach der Sigung Branchenleitung mit dem Hinweis darauf, daß für jede Branche Sturmgeläute und Feuerwehralarm. Es ist noch keine Aussicht auf des Zentralvorstandes, gedruckt wurde. Die fragliche Stelle im öffentliche Versammlungen einberufen werden könnten. Uebrigens Besserung vorhanden. sei Wiesenthal troh des gegen ihn anhängig gemachten Ausschluß- Bern, 21. Mai. Infolge anhaltender Regengüsse ist der Ver­Bericht lautet:" Doch herrscht zwischen Parteivorstand verfahrens nach wie vor Mitglied der sozialdemokratischen Partei, fehr auf einer Reihe von Bahnlinien gestört. Die Flüsse sind hoch und Groß- Berlin völliges und allseitiges Ein­verständnis, daß auch die Partei mit ihren Mitteln und wenn es dem Verbande unbenommen sei, sich zur Maifeier- angeschwollen. Auf der Wengernalp liegt ein Meter, auf dem Eiger­bersammlung den Genossen Bebel als Referenten zu holen, so müsse gletscher zwei Meter Neuschnee. Die Züge der Wengernalpbahn für die Gemaßregelten unbedingt eintreten es auch den Rohrlegern freistehen, sich für ihre Versammlung den können wegen Schneefalls nicht fahren. wird." Auch danach könne könne fein Zweifel bestehen, Genossen Wiesenthal zu holen. Auf diesen Standpunkt der Branchen­Cohen trotz seiner fortgesezten gegenteiligen Behauptungen leitung haben sich auch einmütig sämtliche Vertrauensmänner der Bom Besuv. Der Mattino" teilt folgende Einzelheiten über wußte, daß Parteimittel fofort fofort zur Verfügung standen. Rohrleger gestellt und deshalb beschlossen, die öffentliche Versamm- den durch den Regen gebildeten Schlammstrom auf dem Das Mitteilungsblatt" wird Cohen, wie allen Gewerkschafts- lung auf eigene Kosten gegen den Willen der Ortsverwaltung abzu- Vefuvabhange mit: Die Bauern von Resina, die meinten, es vorständen, sofort nach seinem Erscheinen zugestellt. Die halten, was nun am Sonntag geschah. Vor Eintritt in die Tages - fiele neue Lava und neues Feuer über ihre Aecker, wurden von weitere Behauptung Cohens, daß die Erklärung des Partei- ordnung stellte die Branchenleitung zunächst die Frage an die Er- großer Panik ergriffen. Wenn die Regengüsse anhalten, wird aber vorstandes wegen ihrer unbestimmten Haltung jede Auslegung schienenen, ob sie unter diesen Umständen mit der Abhaltung der ganz Refina vom Schlamm begraben werden. Nach einem kräftigen zulaise, beweise nur, daß Cohen zur Auslegung von noch Versammlung einverstanden seien oder nicht. Es fand darüber eine Regengusse am gestrigen Morgen hat sich vom unterem Bahn­To bestimmten Erklärungen eine sehr eigentümliche Fähigkeit befize, geheime Abstimmung statt mit dem Ergebnis, daß sich die anwesenden hofe der Drahtseilbahn eine Schlammlawine herabgewälzt. Der um die ihn Redner nicht beneide.( Beifall.) Mitglieder mit über 700 gegen 25 Stimmen für die Abhaltung der Schlammstrom stürzte sich auf die Felder von Resina, während

Cohen verweist auf die Ausführungen von Wels, Bersammlung erklärten. Wiesenthal referierte hierauf über: die Bauern entsegt flohen. Ein elfjähriger Knabe wollte seinen der behauptet habe, gerade in jener Sigung sei von mehreren Wert und Nutzen der Tarifverträge und welche Verpflichtungen Vater, der in dem vom Schlamme bedrohten Hause schlief, wecken, Funktionären den Aeußerungen Boestes sogleich widersprochen worden. übernehmen die vertragschließenden Parteien beim Abschluß der- aber bald darauf war das Haus vom Schlamme bedeckt. Die Leiche Er, Reduer, gebe durchaus zu, daselbst gefagt zu haben, daß die selben?" Nach ihm berichtete As Hölter über die Tätigkeit der des Vaters wurde geborgen; Militär und Bauern arbeiteten, um Frage der Unterstügung noch nicht spruchreif sei. Jedoch Schlichtungskommission, wobei er lebhaft Beschwerde führte, daß den Knaben retten, aber er wurde ebenfalls als Leiche heraus­müsse er dabei bleiben, daß niemand den Aeußerungen er als Obmann der Schlichtungskommission von der Ortsverwaltung gezogen. Auch in der Richtung von Streppia wälzt sich ein Schlamm­Boestes widersprochen habe. Damit fei nun auch be- bei der Untersuchung und Regelung von Differenzfällen mit Arbeit- strom über den Bergabhang herab. Viele Häuser und Pflanzungen stätigt, daß seine Auffassung, die er in den Bor- gebern geflissentlich übergangen und bei Seite geschoben werde. Es sind start beschädigt.