anerkannt, weil dasselbe weiter nichts bedeute, als die Unterwerfung| Stralau.
Während meiner Arbeit hatte ich mein Deckbett
nicht festgestellt werden, von wo es herkam, da um die Zeit auch die Maschinen in der neben dem Arrestgebäude liegenden Brauerei der städtischen Organe unter die Sonderinteressen eines bestimmten Beim Spielen ertrunken. Die Oberspree hat ein neues Standes. Die Sonderinteressen werden den Wohlfahrtsbestrebungen Menschenopfer gefordert. Beim Spielen auf einem Kahne fiel der stark furrten. Gegen 23 Uhr war ich mit der Arbeit fertig; ich und Gemeinintereffen borangestellt. Redner erkennt zwar an, daß siebenjährige Sohn des Bootsdieners Karl Schulze aus Stralau ins überzeugte mich, daß die Deffnung groß genug war, nahm mein die Gesetzesmacher im preußischen Landtage diejenigen sind, die in Wasser und mußte ertrinken. Während der Abwesenheit der Eltern Handtuch, band es mit einem Ende an ein Tischbein feſt und ließ den Kommunen als Hausbesitzer ſizen, dort also wenig zu erwarten hatte sich der Knabe auf ein vor dem Bootshause am Stralauer mich herunter. fein wird. Die Städte müßten sich aber zusammenschließen und Ufer vor Anter liegendes Fahrzeug gewagt und hatte darin gespielt. so zusammengerollt, daß man durch Hineinsehen durch das Guckzeigen, daß sie die Abschaffung dieses unwürdigen Zustandes für eine Der Unvorsichtige beugte sich plöglich zu weit über den Bootsrand och annehmen konnte, ich liege in dem Bett. Revidiert wurde ich dringende Notwendigkeit halten. Im Interesse der Einwohnerschaft hinweg und stürzte in die Spree. Mitglieder des Märkischen Nuder- in der Ausbruchsnacht das letzte Mal um 12 Uhr; jedesmal gelang es mir, die Spuren meiner Tätigkeit zu verdecken und mich ins empfiehlt Redner die Annahme des sozialdemokratischen Antrages, flubs fanden später die Leiche des ertrunkenen Knaben. Bett zu bringen. In der unteren leeren Zelle angelangt, habe ich mindestens aber denselben zur Vorberatung einem Ausschuß zu Lichtenberg . mit Leichtigkeit das Schnapperschloß mit dem mitgenommenen überweisen. Nagel geöffnet, dann in dem Korridor die beiden Oberlichtfenster eingeschlagen und bin durch diese ins Freie gelangt. Das Gericht berurteilte den Sergeanten Schulz wegen Wachvergehens zu drei Wochen Mittelarrest.
Stadtv. Dr. Marrwik, der sich zu den Nationalliberalen Auf dem Wege zur Unfallstation gestorben ist am Montag der will, was nach der heutigen Zeit undurchführbar ist. Er bedauert beschäftigt war. rechnet, empfahl die Ablehnung des Antrages, weil derselbe etwas 66 jährige Buger Klahre, welcher auf einem Neubau in Lichtenberg Am Vormittag wurde ihm plötzlich während der die Zeit, die mit der Beratung des Antrages verschwendet wird. Die Arbeit unwohl, weshalb er sich nach der Unfallstation in der Landtagswahlreform habe gezeigt, daß von der preußischen Regierung Warschauerstraße begeben wollte. Er ging nach der Straßenbahnnichts zu erwarten ist. Auch sonst halte er den vorliegenden An- Haltestelle Ecke der Magdalenenstraße und Frankfurter Allee , um von trag für unannehmbar. Es sei doch ein großer Unterschied zwischen dort bis zur Warschauerstraße zu fahren, brach jedoch, bevor der den Wahlen zum deutschen Reichstage und den Kommunalwahlen. Straßenbahnwagen herankam, befimmungslos zusammen. ArbeitsWährend es sich dort um die verschiedenartigen Interessen eines kollegen brachten S. zu einem in der Nähe wohnenden Arzt, welcher ganzen Reiches handele, habe man es in der Gemeinde mit einer jedoch nur noch den infolge Herzschlag erfolgten Tod konstatieren Vermögensverwaltung zu tun. Durch die Einführung des all- fonnte. gemeinen Wahlrechts in der Gemeinde würde man eine Karikatur einer Kommunalvertretung zustande bringen, die unmöglich die Interessen der Einwohnerschaft vertreten kann. Er würde es geradezu bedauern, wenn die Hausbesitzer in der Gemeindeverwaltung nicht vertreten wären. Der sozialdemokratische Antrag sei völlig verfehlt, eine Reform des Kommunalwahlrechts werde von selbst kommen. Stadtb. Gottschalk( Lib.) tritt den Ausführungen des Vorredners entgegen. Er begrüßt diesen Antrag mit Freuden, hinter dem ein einheitlicher politischer Wille steht. Der Antrag habe nichts Sozialdemokratisches an sich, er fei eine uralte demokratische Forderung. Neunundneunzig Hundertstel der Einwohnerschaft sind für diesen Antrag. Das Hausbesikerprivilegium müsse vor allen Dingen aufgehoben werden, die Frage sei vollständig spruchreif. Redner appelliert an die patriotische Einsicht seiner Hausbefiberkollegen, die fich nicht von Sonderinteressen mögen leiten lassen. Er beantragt, bie Angelegenheit einem Ausschuß zu überweisen, da seiner Meinung nach noch einige Aenderungen an dem Antrage vorgenommen werden müßten. Er wäre für Einführung des Proportionalwahlsystems und ferner für Aufhebung des Beamtenprivilegiums.
Rowdies bejuhren vor einigen Tagen um die Mittagsstunde die sehr belebte Dahme und hielten sich auf ihrem Boot absichtlich in der Nähe der Dampfer und der vollbesetzten Kreisfähre. Dabei benahmen sie sich nicht nur höchst ungeniert, sondern erlaubten fich noch freche Burufe. Es gelang die sonderbaren Sportsleute festzustellen. Sie werden sich wegen Erregung öffentlichen Bergernisses zu verantworten haben.
In der Stadtverordnetenversammlung wurde der Kaufvertrag, das Pohlesche Mühlengrundstück an der Basdorferstraße betreffend, genehmigt. Der Kaufpreis beträgt 10 000 m. Somit ist einem lebel abgeholfen, welches für Fuhrwerke und Passanten einmal hätte großen Schaden anrichten können, da die Windmühle zu dicht an der Straße steht. Der Plan der Durchführung der Kaiserstraße nach der Börniderstraße scheiterte an den zu hohen Forderungen der beteiligten Befigerinnen. Eine derselben, Frau Bachstein, verlangte Hierauf trat der Schluß der Debatte ein. Die Hausbesizer- für abzutretendes Straßenland pro Quadratmeter 15 Mart fraktion hatte für ihre Mitglieder ein Schweigegebot erlassen. Die und Einzäunung ihres Grundstückes an der freigelegten Straße. Herren fanden nur den Mut, einige Zwischenrufe hervorzubringen. Die andere Besizerin, die katholische Pfarrgemeinde, beanspruchte Die Verweisung an einen Ausschuß wurde mit 22 gegen 18 Stimmen gleichfalls 15 M. pro Quadratmeter abzutretendes Straßenland und darauf der Antrag gegen 14 Stimmen abgelehnt. Außer sowie Einzäunung ihres Grundstücks an der freigelegten Straße und den sozialdemokratischen Vertretern stimmten nur fünf bürgerliche zwar zirka die Hälfte mit Eisengitter auf gemauertem Fundament Stadtverordnete für den Antrag. und den anderen Teil mit hoher Mauer auf Kosten der Stadt, welches dann Eigentum der Pfarrgemeinde bleiben sollte. Pflasterung der Straße wollten beide Besizerinnen der Stadt aufhalsen, obwohl sie durch die Freilegung derselben nennenswerte Vorteile haben würden. Die Versammlung erklärte sich dann mit der Regulierung, Pflasterung und Bepflanzung der Wückstückengangstraße einverstanden, da die Adjazenten genügende Sicherheitstautionen gestellt haben. Die Straße soll den Namen Kurfürstenstraße erhalten.
Eine längere Debatte schloß sich dann an die Vorlage, betreffend den Neubau des Rathauses. Die Mehrzahl der Redner halten den Neubau für notwendig, der Streit drehte sich nur um die Platfrage und die Abstandnahme von einem Preisausschreiben. Während man einerseits sich für den Bau auf dem städtischen Grundftück am Blaz R aussprach, traten andere für den Ankauf eines Grundstückes in der Hauptstraße ein, indem auf die historische Bedeutung der Hauptstraße hingewiesen wurde. Von sozialdemokra= tischer Seite wurde ausgeführt, daß die Einwohnerschaft gar nicht einen so großen Wert auf den Platz des neuen Rathauses lege, sondern nur darauf, was für Köpfe darin sizen. Die Sache wurde schließlich einem Ausschuß überwiesen.
Ueber politischen Massenstreit sprach Genosse Störmer in der letzten Wahlvereinsversammlung. Der Referent, der am Schluffe feines Vortrages zu lebhafter Agitation für Organisation und Presse aufforderte, erntete für seine Ausführungen lebhaften Beifall. Alsdann wurde gegen den Vorstand der Vorwurf erhoben, daß er es versäumt habe, eine Versammlung gegen den Schulgesetz entwurf einzuberufen. Die Angelegenheit wurde nach lebhafter Debatte geschlichtet. Als Delegierte zur Vorstandssigung wurden die Genoffen Bergemann und Stamann gewählt.
Vermischtes.
Die Versammlung ging dann zur Beratung des Stadt theater- Projettes über. Nachdem der Ausschuß die Angelegenheit schon als gescheitert angesehen hatte, hat sich in letter Stunde eine Aenderung in der Gesellschaft vollzogen, so daß der Ausschuß nun der Stadtverordnetenversammlung empfiehlt, dem Abschluß eines Vertrages mit dieser Gesellschaft zuzustimmen. Der betreffenden Gesellschaft soll der Bau des Theaters zum Preise von 1 200 000 Mart übertragen und der Betrieb desselben auf 20 Jahre verpachtet merden. Stadtv. Fritsch beantragt namens der sozialdemokratischen Fraktion, den Bau des Stadttheaters nicht einer Gesellschaft zu übertragen, sondern in eigener Regie auszuführen. Er gebe zwar zu, daß die Bedingungen in dem Vertrage nicht ungünstig Den Bergungsdampfern des Norddeutschen Bergungsvereins ist wären, aber die Stadt habe die Verpflichtung, den Gewinn, den die es gelungen, das Hinterschiff des Torpedobootes 126 nach der Höhe Gesellschaft aus dem Vertrage ziehe, sich selbst zu verschaffen. von Boßbrook zu schleppen. Hier werden Vorbereitungen getroffen, Bon bürgerlicher Seite sowohl wie vom Magistratsvertreter wird um die Hebetrofie kürzer zu fassen, worauf die Einschleppung in die zugegeben, daß es im Prinzip richtiger wäre, wenn die Stadt das kaiserliche Werft erfolgen soll. Theater in eigener Regie herstelle, aber die augenblicklichen Verhältnisse sprächen dafür, daß man es einer Gesellschaft übertrage. Die Abstimmung ergab die Annahme des Ausschußantrages und die Ablehnung des sozialdemokratischen Antrages; für letzteren stimmten nur die Vertreter der Sozialdemokratic. Zu Beginn der Sigung erfolgte die Einführung des Stadtrats Walger, damit find die Stellen der besoldeten Magistratsmitglieder nach langer Zeit wieder voll besest. Groß- Lichterfelde .
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In der französischen Deputiertenkammer bemerkte der Minister Barthou , daß die Hälfte der Leichen der bei der Bergwerkskatastrophe von Courrières Umgekommenen wieder aufgefunden sei, es würden aber noch 2 Monate vergehen, bis sämtliche Leichen zu Tage gefördert wären.
Sozialdemokratischer Lese- und Diskutierklub„ Sokrates ". Sigung: Mittwoch, den 23. Mai, bei Zieg, Warschauerstr. 61. Bortrag des Genossen Tarnow . Sozialdemokratischer Lese- und Diskutierklub„ Heinrich Heine ". Sizung: Mittwoch, abends 9 Uhr, bei Bolze, Rodenbergstr. 8. Sozialdemokratischer Lese- und Diskutierklub„ Eintracht". Mittwoch, den 23. Mai, abends 8 Uhr, bei Aug. Dörwald, StralauerAllee 17e: Versammlung. Vortrag des Genossen Kofiol über materialistische Geschichtsauffaffung.
Eingegangene Druckschriften.
Nr. 11 des„ Süddeutschen Postillon", Verlag von M. Ernst, München , ist soeben erschienen. Die Reichstagsdiäten werden im erstseitigen Bilde, der Bar in zwei Bollbildern glossiert. In dem einen unterschrieb der Zar selbst ein Todesunteil, im anderen führt er uns in seine„ Ruhmeshalle", in der feine„ Getreuen" Trepow und Witte zur Schau gestellt sind. Die BebelBersammlung in Capua ( illustriert) bestätigt den Münchener Humor in folgendem Zwiegespräch: B.: Weißt du, warum alle Tische aus dem Saale entfernt wurden? St.: Ja, damit Bebel die vielen Maßkrüge nicht sieht. Ginige weitere Illustrationen, teils politischen, teils gesellschaftlichen Inhalts, beleben diese Nummer. Das Leitgedicht von Ernst Klaar behandelt die Eröffnung der russischen Duma; diesem schließen sich an: Was in der Welt vorgeht, Moderne Arena, Neue Steuerquelle, Der Büttel, Bruder Straubinger über Metallarbeiter- Aussperrung, Oldenburgsche Polizeiknüttelverse, Geistesblike von 2. Nt. und eine Menge fleiner, guter Beiträge. Der„ Süddeutsche Postillon" ist zum Preise von 10 Pf. in jeder Parteibuchhandlung und bei stolporteuren erhältlich.
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Briefkaften der Redaktion.
Die juristische Sprechstunde findet täglich mit Ausnahme des Sonnabends von 7 bis 9½ Uhr abends statt. Geöffnet: 7 Uhr. Jeder Anfrage ist ein Buchstabe und eine Zahl als Merkzeichen beizufügen. Briefliche Antwort wird nicht erteilt.
ift.
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Briefkaften der Expedition.
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A. 22.
Patienten in Beelit, Buch ust. Diejenigen unserer Abonnenten, die noch während des ganzen nächsten Monats in der Heilstätte bleiben, wollen uns wegen der leberweisung von Freieremplaren sofort ihre Adresse einsenden, da bei verspäteter Bestellung die ersten Nummern des neuen Monats von der Post nicht geliefert werden. Alle Adressen müssen jeden Monat neu eingesandt werden.
Der Genosse W. Lehmann aus Tobelhof bei Berlinchen wird ges beten, seine Adresse an die Buchhandlung Vorwärts behufs Entgegennahme einer wichtigen Mitteilung einzusenden. York. Es gibt Kirchengemeinden, die behaupten, ein Recht darauf zu haben, daß ihnen für die Nichtbeerdigung gezahlt wird. Unseres Erachtens steht solches Recht der Kirchengemeinde nicht zu. H. S. 26. Wenn in der Tat ein Zahlungsbefehl nicht zugestellt sein sollte, haben Sie auch die Kosten nicht zu zahlen. Sonst: ja, es sei denn, Sie sind minderjährig( noch nicht 21 Jahre alt). dede Stellung, in die das Vertrauen der Genossen ihn beruft. Kamel. 1. Kaiser Wilhelms- Gedächtniskirche 1895. 2. Uns nicht bekannt. M. 1875. Ihnen steht ein Erbrecht hinter der von Ihnen geschiedenen Frau nicht zu. Ihr Kind ist Erbe. Sie sind außerdem dem Kinde gegen über in vollem Umfang unterhaltungspflichtig. A. 2. Sie find durchaus im Recht. Ein gefeßlicher Vertreter( Bater, Mutter, Vormund) hat in einem Prozeß seines Schußbefohlenen nicht selbst die dem Vertretenen auf erlegten Kosten zu zahlen. E. 5. 55. 1. Sa, falls nicht polizeiliche Bedenken wegen Feuergefährlichkeit bestehen. 2. und 3. Wenn in Ihrem Vertrag gegen diese Mißstände nichts vereinbart ist, können Sie leider nichts ausrichten. R. 100. Die Klage hätte wenig Aussicht auf Erfolg. Bus ständig ist das Amtss mur nach vorausgegangenem Sühneversuch gericht, in deffen Bezirk der Betreffende wohnt. 5. 26. Wenden Sie sich an die Stunstakademie oder an einzelne Maler. F. 99. Der Arbeit geber und seine Vertreter( dies können verschiedene Personen ſein) bom Bauplatz zu verweisen. Augemessene Zeit haben das Recht, 5. Remie. Jawohl. zum Berlassen gegeben terben 2. M. Die Unfallberufsgenossenschaft hat von der 13. Woche ab zu zahlen. G. W. 15. Wegen Ihres Ehebruchs fann Ihre Frau inner Die Flucht des wegen Raubmordes zum Tode verurteilten halb sechs Monaten, nachdem sie Kenntnis vom Ehebruch erhielt, Ehe scheidung beantragen, nicht aber fönnen Sie Scheidung verlangen. Musketiers Rosinski aus dem Militärarresthaus in Posen war ette. Die Kostenhöhe ist möglich. Auf Antrag setzt das Gericht den Veranlassung, daß gegen den Sergeanten Schulz, der den Raub- Stoftenbetrag feft. Oftelbien D. 21. Leider ja. Die Witwe tann aber mörder zu bewachen hatte, Anklage wegen Ungehorsams in Dienst- Beschwerde an den Kreisausschuß richten. Wette 300. Einmalige Auf 6. S. 333. Der volle Schaden ist zu ersehen. fachen erhoben wurde. Rosinski wurde nach seinem Entweichen forderung genügt. wieder ergriffen und wurde gestern als Zeuge über seine Flucht Paul 23. Ein Ar stellt eine Fläche dar, an der jede Seite 10 Meter lang vernommen. Diese schilderte er wie folgt: Nach der Verurteilung ist, die also 100 Quadratmeter groß ist. Hundert Ar nennt man Heftar. vom Divisionsgericht bin ich mit meinem Komplicen Geppert in Das Verhältnis zu den altpreußischen Maßen ergibt sich daraus, daß ein schriftlichen Verkehr getreten. Dieser wurde entdeckt und mir eine ektar 3,917( rund 4) Morgen und ein preußischer Morgen 25,532 Ar groß Heimat. Wenden Sie sich an die Eisenbahndirektion. In der letzten Gemeindevertreterfikung wurde ein kleiner Teil größere Anzahl von Kasfibern abgenommen. Dafür wurde ich des Pflasterprogramms effeftuiert, indem die Neupflasterung der disziplinargerichtlich zu 14 Tagen strengen Arrestes verurteilt. Da Ritterstraße im Osten und der Karlstraße zwischen Bahnhof und ich mich fortwährend mit Fluchtgedanken beschäftigte, so suchte ich), Ringstraße beschlossen wurde. Gemeindevertreter Delbrüc sprach da ich ungefesselt war, alle Gegenstände, die nur irgendwie zur und stimmte gegen diese Vorlage aus etatrechtlichen Gründen, da im Bewerkstelligung der Flucht dienlich sein konnten, an mich zu Gemeindeetat die Mittel dafür nicht bewilligt seien. bringen. In der Arrestzelle, in der ich den mir zudiktierten Zu einer umfangreichen Debatte führte die für den Aus- strengen Arrest zu verbüßen hatte, gewahrte ich ein an der Wand bau der Ober- Realschule geforderte Summe bon 96 000 2. befestigtes Konsol. Ein großer schmiedeeiserner Nagel, der mit Die Frequenz der Schule, an deren Schülerzahl die Auswärtigen zur Befestigung diente, saß nur lose in der Wand, es gelang mir, speziell aus Berlin , Charlottenburg , Schöneberg prozentual in außer- diesen herauszuziehen und an mich zu nehmen. Damit er bei mir Berliner Marktpreise. Aus dem amtlichen Bericht der städtischen gewöhnlichem Maße beteiligt find, zeigt eine rapide Steigerung nicht entdeckt würde, steckte ich ihn in das Kommißbrot. Als ich Markthallen- Direktion. Rindfleisch Ia 62-66 pr. 100 Bfund, Ila 51-62, Bom Borstandstische aus wurde dieser Zuwachs von auswärts mit nach Verbüßung der Arreststrafe wieder in eine Zelle für Unter- IIIa 49-52, IVa 40-46, engl. Bullen- 0,00, dän. Bullen 0,00, sehr gemischten Gefühlen aufgenommen und darauf hingewiesen, daß fuchungsgefangene gebracht wurde, gelang es mir, den Nagel mit holl. Bullen 0,00. Kalbfleisch, Doppelländer 105-120, Ia 82-92, einmal dadurch die Klaffen fortwährend geteilt werden müßten, wo in diese unbemerkt hineinzubringen, ich versteckte ihn auch jetzt im Ila 68-80, IIIa 54-66. Hammelfleisch Ia 60-70, Па 54-60. 56-62. Kaninchen 0,35. Hühner, alte, Stüd durch ständig der Gemeinde bedeutende Mehrkosten erwachsen, anderer- Brote, das auf etwaige darin verborgen gehaltene Ausbruchs- Schweinefleisch feite einheimische Schüler unter Umständen keine Aufnahme finden werkzeuge nicht untersucht wurde. An einer Stelle in der Zelle 1,60-3,50, junge, per Stüd 0,75-0,80. Tauben, junge 0,25-0,64, alte Enten, prima, per Stüd 1,75-2,40, Hamburger per Stüd 2,25 könnten. Irgend ein Modus, dieſem Uebelstande abzuhelfen, müsse befand sich zwischen der alten Diele und dem eingefeßten Stück ein bis 3,40. Gänse, junge, ver Bib. 0,80-0,90, ber Stud 3,00-5,40. Decte gefunden werden. etwa fünf Zentimeter betragender Riz. Durch diesen gelang es 73-90. Schleie 79-89. Bleie 0,00, matt 0,00. Alale, groß 97-106, mittel Graf Hoensbro ech wendet sich zunächst dagegen, daß man mir nach und nach das eine Brettstück zu lockern, drei von den 100-109, flein 50, uns. 71–80. Blöken 00,00. Flundern, pomm. I, die Auswärtigen vom Besuch der Schule ausschließen wolle. Diese Nägeln konnte ich mit Leichtigkeit herausziehen, die übrigen fünf p. Schod 3,00-7,00. Stieler, Stiege Ia 4-6, do. mittel, per Stifte 2-4, müsse eben entsprechend erweitert werden. Das sei bei dem drehte ich ab. Als es mir gelungen war, die beiden Brettstücke bo. flein , per stifte 0,00. Büdlinge, boll. per Wall 0,00. Stieler 1-2,50, glänzenden finanziellen Resultat und den leber aus der Oeffnung zu entfernen, machte ich mich daran, den darunter Stralf. 3,00-3,50. Aale, groß, p. Bfb. 1,10-1,30, mittel 0,80-0,90, L. 0,50 bis Sprotten, Kieler, 2 Wall 0,00, Elb- per Stifte 0,00. Sardellen, schüssen( 1) der Ober- Realschule nach dem Etat durchaus möglich. befindlichen, etwa handhohen Lehm herauszutragen. Sobald ich 0,60. Heftiger Widerspruch auf der einen und große Heiterkeit auf eine Müze davon voll hatte, schüttete ich deren Inhalt in meinen 1902er, per Anfer 76,00, 1904er 74,00, 1905er 70,00. Schottische Bollheringe 1905 0,00, large 40-44, full. 36-38, med. 33-35, deutsche 37-44. der anderen Seite schienen den Herrn Grafen ahnen zu lassen, Strohsack. Die Brettstücke hatte ich immer zur Hand, um sie, Heringe, neue Matjes, per 1, 20. 60-120. Hummern, Ila, 100 Bfb. 0,00. daß etwas in seiner" Rede" nicht ganz in Ordnung sein müsse. Daß wenn ich das Kommen des Arrestaufsehers oder des Wachthabenden, Krebse, per Schod, große 19,50, mittelgroß 11,00-19,50, fleine 5,50, Schulen, insbesondere die höheren Schulen, feine das man vorher genau hören konnte, bemerkte, sofort auf die unsortiert 00-00. Eier, Land-, per Schod 3,00-3,20, frijdje 0,00-0,00. Ueberschüsse abwerfen, sondern ganz gewaltige Buschüsse Oeffnung zu decken. Die in den Brettstücken durch das Heraus- Butter per 100 Pfund, Ia 114-118, Ila 110-113, IIIa 106-108, abs seitens der Gemeinde erfordern, das weiß, außerhalb des ziehen der Nägel entstandenen Löcher habe ich mit getautem Brot fallende 103-105. Saure Gurfen, Schod 3,50-4 M., Pfeffergurten 3,50-4 M. Stadthauses natürlich jeder Mensch. In uns aber be- verschmiert. An der Oeffnung, durch die ich in die untere Zelle Startoffeln per 100 Bfd. magn. bon. 2,10-2,35, rote Daberfche 2,00-2,20, Wirsingkohl, holl., per Schod 0,00. Weißfestigte sich aufs neue die Ueberzeugung, wie wenig eigent- und von da ins Freie zu gelangen hoffte, arbeitete ich etwa runde weiße 1,80-2,00. lich dazu gehört, bürgerlicher Gemeindevertreter zu werden. vier Wochen. Als ich meine Vorbereitungen zur Flucht bei fohl, bän., per Schod 0,00 0,00, Roffohl, holl., per Schock 0,00. Die Vorlage wurde angenommen. Am Schluß der öffent- nahe vollendet hatte, wurde die Zelle auch von dem Gerichts. Grünkohl, per 100 Bfb. 0,00. Rüben, weiße 0,00, Teltower 0,00. Kohlrüben, per Schod 0,00. lichen Sizung erklärte der Gemeindevertreter Dr. Souchon, herrn Grzellenz b. Issendorf revidiert. Trotzdem Saß er in der nächsten Sigung den Gemeindevorstand darüber inter - er diese eingehend besichtigte, merkte er doch nichts. Als ich aus pellieren werde: Wo werden wir in diesem Sommer schwimmen und der Oeffnung den Lehm herausgefragt und in meinem Strohsack baden? Wir raten dem Gemeindevorstand die Interpellation wie untergebracht hatte, ging ich daran, die Schalbretter zu entfernen. folgt zu beantworten: für diejenigen unserer Mitbürger", die Geld Diese widerstanden meinen mehrfachen Anstrengungen, fie durch Stationen haben, ist diese Frage gelöst; für diejenigen, die nichts haben, zubrechen. Ich mußte daher vorsichtig Löcher in sie bohren, damit ist Baden und Schwimmen ein Lurus, den man ihnen der an ihnen haftende Deckenputz der unteren Zelle sich nicht löste. nicht erst angewöhnen sollte. Außerdem würde durch Er- Ich bohrte mit meinem Nagel mit vielen Anstrengungen Loch an richtung Bade- und Schwimmanstalten durch die Ge- Loch. Am 7., also zwei Tage vor dem Ausbruch, passierte mir ein Swinemde. 758 NND meinde, in der mit einmal kein Boden für arbeiterfreundliche Unglück, ein Stück Deckenpub hatte sich losgelöst und fiel in die Hamburg 760 NND 757 NND 5 bedeckt Experimente vorhanden ist, der Zuzug unbequemer Elemente ge- untere leere Zelle. Ich lief Gefahr, daß dieser bemerkt und mein Berlin 2 Regen fördert werden. Im übrigen ist es aber mindestens ebenso sehr Vorhaben entdeckt werden mußte. Ich arbeitete daher mit doppelten Frant.a. M. 758. München 759 28 5 bedeckt 760 NNA 1bebedt 10 die Schuld der Gemeindevertretung wie des Vorstandes, Anstrengungen am Dienstag fast die ganze Nacht hindurch. Ich fing Bien 3 halb bd. 12 daß diesen skandalösen Mißständen auf dem Gebiete des öffentlichen schon gleich nach der Ausgabe des Abendessens damit an und brach Wetter- Prognose für Mittwoch den 23. Mai 1906. Gesundheitswesens in Groß- Lichterfelde nicht wenigstens einiger von den Schalbrettern einzelne Stücke ab; um das entstehende Ge- Beitweise heiter, am Tage etwas wärmer bei mäßigen östlichen Winden; maßen abgeholfen worden ist. Gerade die Gemeindevertretung hat räusch zu verdecken, mederte ich dabei wie eine Ziege. Es wurde teine erheblichen Niederschläge. erklärt: für diese Zwecke haben wir kein Geld! von dem Poften auch nach dem Geräusch geforscht, doch konnte Berantwortlicher Redakteur: Hans Weber, Berlin . Für den Inseratenteil verantw.: Th. Glode, Berlin . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdruckerei u. Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW
bon
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=
Witterungsübersicht vom 22. Mai 1906, morgens 8 Uhr.
Barometer.
stand mm
756,23
Wind.
Gunp
Bindstärke
Beller
4 bedeckt
3 heiter
Temp. n. E.
5ºŒ.= 4º R.
Stationen
Barometer
stand mm
28ind.
richtung
Windstärke
9 Haparanda 761 S
Better
4 heiter
Temp. n. T.|
BP DOPAD
14
9 Betersburg 758 NO 7 Scilly 10 Aberdeen 9 Baris
757 SD 763 NW
1 bedeďt 4bedect 2wolfig
10
9
4