Nr. 145. 23. Jahrgang.
3. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt.
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Ausstellung das gleiche geschehen sei, trozdem es in Nürnberg auch einen städtischen Arbeitsnachweis gebe und die Stadtverwaltung beim Arrangement der Ausstellung wesentlich beteiligt sei. Der nächste Verbandstag der bayrischen Arbeitsnachweise findet in Würzburg statt.
suchenden den wahren Sachverhalt mitteilt und ihn dann selber entMagistratsrat Böhm München teilt mit, daß ihm ein Am zweiten Tage der Verhandlungen hob Inspektor Hart- Münchener Blatt( Münchener Post") nachgesandt worden sei, worin mann vom Münchener Arbeitsamt in seinem Referate über den mitgeteilt werde, daß der Wirtschaftsausschuß zum deutschen Bundespraktischen Geschäftsgang der Arbeitsämter im lokalen und interlokalen schießen in München die Vermittelung der Kellner und Kellnerinnen Verkehr einem Privat plazeur( bom Genfer Verband) übergeben habe, Herbor: wobei dieser Stellenvermittler ein Geschäft von über 2000 m. Auf den Arbeitsämtern gebe es stets getvisse Stamm gäste, mache, welche Summe den Kellnern und Kellnerinnen abgenommen d. h. solche, die fast täglich zu den Frequentanten des Arbeitsamtes werde. Er hätte das bei der Existenz eines vorzüglich geleiteten gehören. Auf feiten der Unternehmer seien es solche, bei Arbeitsnachweises in München nicht für möglich gehalten. denen es tein Teufel aushalten fann oder solche, die Dr. Menzinger weift darauf hin, daß in Nürnberg bei der ihren Verpflichtungen den Arbeitern gegenüber nicht nachkommen; auf seiten der Arbeiter seien es solche, die man gewöhnlich als Gelegenheitsarbeiter bezeichnet, zum großen Teil seien es aber solche Arbeiter, die frank sind und nicht dauernd arbeiten können und deshalb auch in Betrieben, bei denen der Eintritt erst nach ärztlicher Untersuchung erfolgen tam, nicht unterkommen, oder es sind direkte Invaliden, die nur einen fleinen Verdienst zu ihrer Invalidenrente suchen. Zudem wolle jeder Unternehmer vom Arbeitsamt nur immer jüngere, träftige Arbeiter" haben, die vielleicht bon denselben Unternehmern Arbeiter kommen nur mehr in dringenden Fällen unter. Die Beamten des Arbeitsamtes hätten darunter meist zu leiden, indem biese zurückgesezten alten Arbeiter der Meinung werden, sie würden von dem betreffenden Beamten zurückgesetzt, was keineswegs der Fall sei. Von einem Beamten des Arbeitsamtes verlangt der Referent Intelligenz, Höflichkeit, auch wenn diese nicht erwidert wird, Geduld und vor allem vollständige Kenntnis der Arbeits- und Arbeiterberhältnisse. Das Arbeitsamt müsse auch vollständig unparteiisch geführt werden.
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Vom deutschen Aerztetag.
Dienstag, 26. Juni 1906.
Forderungen mit Ausnahme der Freigabe des 1. Mai bewilligten. Ferner haben 7 Firmen die Forderungen ohne Einschränkung mit der Maßgabe bewilligt, daß sie am 1. September, also nach Ablauf des alten Tarifes, in Kraft treten; ebenso noch 2 Firmen, die jedoch für die Freigabe des 1. Mai nicht zu haben waren. Das find im ganzen 21 Firmen, die zusammen 420 Arbeiter und Arbeiterinnen beschäftigen. Die Buchdruckereibesizer, die Buchbinderei. personal beschäftigen, scheinen ebenfalls zu einer allgemeinen Anerkennung des neuen Tarifs bereit zu sein; wenigstens hat Herr Otto Elsner erklärt, daß er sie zu einer Beratung der Angelegen heit zusammenberufen wolle. Von den Antwortschreiben, die außerdem eingegangen find, wurde noch das des Herrn Metschte erwähnt, worin erklärt wird, daß die Angelegenheit lediglich Sache des Verbandes der Buchbindereibefizer sein könne; ferner das der ,, Vorwärts"-Buchbinderei, worin erklärt wird, daß man selbstver ständlich das Bestreben, einen gemeinsamen Tarif durchzuführen, unterstüßen werde. Wie weiter mitgeteilt wurde, hat der Ge schäftsführer der Firma in einer Unterredung mit dem Wertstubenvertrauensmann erklärt, daß der Vorwärts" bewilligen werde, wenn feine Konkurrenz bewillige. Im übrigen sprachen einige Redner in der Diskussion ihr Bedauern darüber aus, daß bei der Firma Lüderik u. Bauer Arbeiten für den Vorwärts" hergestellt werden, obgleich es sich um Aufträge handele, die vor der Aussperrung gegeben wurden.
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Der deutsche Aerztetag tagte vom 21. bis 23. d. Mts. in Halle. ausgemergelten unfere Leser erinnern sich, daß der Aerztetag durch eine ungehobelte Behandlung eines Preßberichterstatters wegen wahrheitswie wenig er das Recht der Presse und die Wahrheit achtet. Seine gemäßer Berichterstattung vor zwei Jahren in Rostoc gezeigt hat, Ferner wurden in der Versammlung wieder verschiedene Verhandlungen scheint er selbst für boyfottwürdig zu halten; Alagen über das Vorgehen der Polizei gegen Streikende laut. statt. Aus dieser Geheimsißung können wir berichten, daß dort gegen die Sonntagsruhe oder um Vergehen gegen die Arbeiterschutzvon einem Schreiben der preußischen Eisenbahn- Verwaltung Mit So ist z. B. am Sonntag bei der Firma Bleistein in der so stark wenigstens fand die Hauptversammlung hinter verschlossenen Türen Wenn es sich um Vergehen von Streitbrechern und Unternehmern bestimmungen handelt, soll die Polizei weit weniger Eifer zeigen. teilung gemacht wurde, nach der diese verlangt, daß die Aerzte, die als Bahnärzte angestellt werden wollen, aus dem sogenannten von der Polizei bewachten Handelsstätte Belle Alliance bis 1 Uhr wirtschaftlichen Verband der Aerzte austreten müssen. mittags von Arbeitern und Arbeiterinnen gearbeitet worden. Die Bei Streits und Aussperrungen habe sich z. B. beim Der antisoziale Geist, der leider bei der Mehrheit der auf Aerzte- Polizei, obwohl rechtzeitig darauf aufmerksam gemacht, beeilte sich Münchener Arbeitsamt die Praxis herausgebildet, daß man den tagen und in Aerztekorporationen vertretenen Aerzte sich offenbart, gar nicht, den Tatbestand sofort festzustellen. Wie eine DiskussionsArbeitsuchenden nicht etwa sagt, da dürft Ihr nicht hingehen, sondern kam auch auf dem Hallenser Aerztetag zum vollen Ausdrud. Den rednerin erklärte, ging ein Schuhmann erst hinauf in die Werkman mache die Sache im Warteraum durch Blafate bekannt und Hauptgegenstand der Beratungen bildeten Forderungen und Vor- stätte, nachdem das Arbeitspersonal vor den Augen der teile es jedem Arbeitsuchenden auch noch mündlich mit; was der schläge der Aerzte zur Abänderung der deutschen Arbeiter- Polizei abgezogen war. Einige Prinzipale geben sich offenbar amt um die Lohnkämpfe einfach nicht fümmern, dann würden die wurden folgende in einer Kommission, der, soviel uns bekannt, lokal, um festzustellen, wer sie geschlagen habe. Es handelt sich hierArbeiter dann tue, ſei ſeine eigene Sache. Würde sich das Arbeits- versicherungs- Geseze. Vom Referenten, Geh. Hofrat Pfeiffer, große Mühe, die Streikenden bei der Polizei zu verdächtigen. So fam Herr Lüderik jüngst mit einer Arbeitswilligen in das Streit organisierten Arbeiter bald das Vertrauen in das Arbeitsamt auch Dr. Mugdan angehört hatte, vorbereiteten Anträge bor berlieren. Vorausseßung sei natürlich immer, daß geschlagen:" Die Verschmelzung der drei Versicherungsgeseße ist bei, wie in der Versammlung bestimmt versichert wurde, um eine das Amt über einen ausgebrochenen Lohntampf nicht bringlich, nicht ratsam und teils gar nicht unsaubere Mache, die nur dazu dienen sollte, der Polizei den unterrichtet wird. durchführbar. Am dringlichsten sei eine Reform des Kranken- Glauben beizubringen, daß die Streitenden sich Mißhandlungen
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Die Berliner Morgenpost " brachte am Sonntag in ihrem Bes richte über die Buchbinderversammlung folgenden Bassus in gesperrtem Drud:
Bei Arbeitsvermittelungen nach auswärts mache man immer tassen- Versicherungs- Gesetzes nach folgenden Puntten: Territoriale zuschulden kommen laffen, obwohl dies durchaus nicht der Fall mehr die Erfahrung, daß heute wenig Luft mehr besteht, beim Zusammenlegung der bestehenden Krantentassen, Erweiterung ist und sie sich streng hüten, Arbeitswilligen in irgend einer Weise Meister in Kost und Logis zu gehen. Daran scheiterten der Versicherungspflicht zum Umfange der Versicherung zur In- zunahe zu treten. die meisten Vermittelungen, aber auch an dem Umstand, validitätsversicherung; Personen mit einem Ein= Im übrigen zeigte der ganze Verlauf der zahlreich besuchten daß von Provinzmeistern meist ganz ungewöhnlich niedrige tommen von mehr als 2000 m. sollen teinen Versammlung, daß die Ausständigen, obwohl der Kampf nun schon Löhne geboten werden. Das Arbeitsamt München z. B. schreibt Anspruch auf freie ärztliche Behandlung 8 Wochen dauert, immer noch wie am ersten Tage fest und treu dann meist den betreffenden, daß sie bei diesem Lohnangebot haben. Die Beiträge feien nach Prozenten des wirklichen zusammenhalten und mit frohem Mute der Zukunft entgegensehen. teinen Arbeiter hinausbringen können. Der Referent hält Arbeitsverdienstes( Individuallohnes) zu erheben. Die Bureaudieses Verfahren für erfprießlich. Denn würde man es dem Arbeit beamten der Krankenkassen haben den Befähigungsnachweis verZu diesem Berichte sendet uns mit der Bitte um Aufnahme die fuchenden überlassen, durch persönliches Unterhandeln einen höheren waltungstechnischer Ausbildung zu bringen. Der ärztliche Dienst Geschäftsleitung der Vorwärtsbuchdruckerei folgende Lohn als Angebot zu erhalten, dann würde der Prinzipal in den erfolgt auf dem Boden der organisierten freien Arztwahl, ent Erklärung. meisten Fällen einen Arbeiter nicht erhalten und der gwed des Amtes, sprechend den Beschlüssen des Königsberger Aerztetages. Die in Arbeit zu vermitteln, wäre vereitelt. Das Arbeitsamt München hat den Thesen gegebenen Grundzüge für die Mitarbeit der Aerzte mit diesem Verfahren immer gute Erfolge gehabt. Das Telephon spielt an der Abänderung der drei großen Versicherungsgeseze verlangen beim Arbeitsamt eine äußerst wichtige Rolle. Bei Arbeitsvermittelung nach eine stärkere Beteiligung der Aerzte an der sozialen Gesetzgebung, auswärts habe das Arbeitsamt auch äußerste Vorsicht zu beoabachten, um besonders nach der Richtung hin, daß in Zukunft eine auf Erdie Arbeitsuchenden nicht zu schädigen und somit sich das Vertrauen zu fahrung geftüßte ärztliche Kritik rechtzeitig an den vielen neuen erhalten. Der Referent führt dies an einem Beispiel an: Eine Firma Fürsorgebestrebungen zur Geltung fommen tann." in Karlsruhe verlangte vom Münchener Arbeitsamt Nach einer funterbunten Diskussion, in der nur äußerst einen Gärtner„ bei äußerst günstigen Bedingungen". Ein wenige Aerzte erkennen ließen, daß sie auch die Interessen der benkender Beamter mußte sich da aber sagen, bei äußerst Allgemeinheit wahrzunehmen hätten, wurde der Mugdangünstigen Bedingungen" würde die Firma auch auf dem Karls. Pfeiffersche Vorschlag durch die Annahme folgender Resolution ruher Arbeitsamt einen Gärtner bekommen. Man schrieb an die vorläufig begraben: Behörde in Karlsruhe und erfuhr von dort, daß die Bedingungen bekanntermaßen solche seien, daß die Firma am Plage selbst einen Arbeiter nicht mehr bekommt.
Die Vermittelung der Dienstboten durch die städtischen ArbeitsAmter sei erst in der Entwickelung. Die Vermittelung der Dienstboten auf dem Arbeitsamt bekomme immer mehr den Charakter ber Arbeitsbörse, weil Dienstboten und Herrschaften zu einer bestimmten Stunde auf dem Arbeitsamt erscheinen, um dort zu handeln".
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" Der 34. deutsche Aerztetag beharrt auf den in Königsberg und Rostoc gefaßten Beschlüssen und erklärt sich mit dem Referate insofern einverstanden, als er in ihm die Grundlage für ein weiteres Vorgehen erblickt, ohne im einzelnen der Beschlußfassung weiterer Aerztetage vorzugreifen."
Für den antisozialen Geist des Aerztetages verdient folgende Aeußerung des Dr. Gök- Leipzig einer Hervorhebung:
Sehr erbittert beurteilt wurde das Verhalten des Vorwärts ( Buchdruckerei und Verlagsanstalt Paul Singer u. Co.) gegenüber den ihm vom Buchbinderverband eingereichten neuen Forderungen. In seinem Antwortschreiben erklärt der Vorwärts nur allgemein feine Sympathie für Tarifgemeinschaften. Der Vertrauensmann aber, der daraufhin nochmals vorstellig wurde, erhielt zum Be= scheid, daß der Vorwärts sofort zum Tarifabschluß bereit sei, sobald die Konkurrenz den Tarif bewilligt habe. Eine zehnprozentige Lohnerhöhung bei den schon jetzt hohen Löhnen im Vorwärts sei aber unmöglich. Die hierdurch entfesselte Erregung steigerte sich noch, als bekannt wurde, daß der Vorwärts bei einer Firma, die ausgesperrt hat, Buchbinderarbeiten herstellen läßt. Ein Beschluß gegen den Vorwärts wurde nicht gefaßt; man will abwarten, wie fich der Vorwärts nach dieser Versammlung verhalten wird. Demgegenüber haben wir zu erklären:
1. Es ist nicht wahr, daß das Antwortschreiben der " Herr Pfeiffer hat gesagt, wir müssen auch für die Arbeiter Vorwärtsleitung nur allgemein ihre Sympathie für Tarifgemeins etwas tun, und nicht so viel für die Aerzte. Der Referent hat schaften erklärt. Es wurde ausdrücklich unsere Unterstügung aber mehr für die Interessen der Arbeiter als für die Interessen zu gesagt. Wenn die Antwort hätte anders lauten sollen, fo der Aerzte geboten. Wenn wir uns aber als Gewerkschaft mußte die Anfrage anders gestellt werden; auf Grund der Anfühlen, dann tönnen die Herren Arbeiter doch nicht berlangen, frage tonnten wir keine andere Antwort geben das haben daß wir für ihre Gewerkschaft arbeiten. Man will auch die ausdrücklich die Kommissionsmitglieder zugestanden, die bei uns Dienstmädchen mit in die Versicherungspflicht einziehen. Sollen später deshalb vorstellig wurden.
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die Dienstmädchen auch noch ihren Tag abhalten und ihre Forde- 2. Es ist nicht wahr, daß wir erklärt haben, erst nach Bes rungen gegen die Aerzte geltend machen?( Rufe: Schluß! willigung des Tarifs seitens der Konkurrenz zum Tarifabschluß bereit Schluß!) Redner( fortfahrend): Meine Herren, das Hemde zu sein. Wir haben uns vielmehr entsprechend dem Wortlaut des der Aerzte liegt uns näher als der Rock der„ Herren Arbeiter"." zugesandten Zirkulars: Den Arbeitern in erster, dem Mittelstand in zweiter Linie galt der Groll der meisten Aerzte. Einige Aerzte, besonders die
füddeutschen, betonten, daß sie mit den Krankenkassen der Arbeiter in Frieden leben wollen. Die Mehrzahl der Redner betonte, daß folle, auch in akademischen Krankenkassen würden Söhne von Grafen gegen die Mittelstandskassen mit aller Energie vorgegangen werden und Millionären für Honorare behandelt, wie sie so niedrig nicht einmal in der„ lumpigsten" Strantentasse gezahlt werden.
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In der Diskussion erklärt Genosse Fiedler Nürnberg, ein Saupterfordernis eines paritätischen Arbeitsnachweises müsse sein, Daß dieser auch den Schein nur bermeide, unparteiisch zu sein. Er fordert paritätische Besetzung des Ausschusses, was beim Nürnberger paritätischen" Arbeitsamt nicht der Fall sei. Dort fei der Ausschuß aus vier Mitgliedern der städtischen Kollegien, vier Unternehmern und vier Arbeitern zusammengefeßt, das Verhältnis fei also acht zu bier, zu ungunsten der Arbeiter. Auch haben die Arbeiter bei der Delegation in den Ausschuß nicht geringsten Einfluß. Das fei eine Bevormundung der ,, auf Grundlage des beifolgenden Entwurfs Vereinbarungen zu Arbeiterschaft. Auch bei Lohnkämpfen und treffen" Aussperrungen werde nicht die Haltung eingenommen, die der Referent vorhin fofort dazu bereit erklärt, aber bis heute noch keine Antwort auf empfohlen hat. Wenn z. B. in München ein Streit ausbricht, verunsere Bereitwilligkeitserklärung erhalten. Wir haben sogar weiter halte fich das dortige Arbeitsamt unparteiisch, das Nürnberger ennen, und wenn der ganze Entwurf mit allen seinen Beerklärt, daß wir den Tarifentwurf grundsäglich aner. Arbeitsamt aber verschweige den Arbeitsuchenden die wahren Berſtimmungen unverändert in Berlin zur Einführung gelange, hältnisse und schide Arbeitswillige dorthin. Mit der vorgeblichen Unparteilichkeit sei auch die Bevorzugung der am Drt Heimater selbstverständlich auch für uns gelte. Aber für die Vorwärtsbuchbinderei allein einen Tarif anzuerkennen, der für die Kon berechtigten nicht zu vereinbaren. Wenn jede Gemeinde so berfahren würde, wäre die Wirkung keine angenehme. Fiedler verlangt auch einen besseren Schutz der Dienstboten usw. vor der geradezu unerhörten neut Zeugnis dafür ab, daß in der deutschen Aerzteschaft an irgendwie gegen eine zehnprozentige Lohnerhöhung ausgesprochen Der von etwa 300 Delegierten besuchte Aerztetag legte er- furrenz teine Geltung hätte, fei selbstverständlich unmöglich. 3. Es ist aus freier Hand erlogen, daß wir uns Ausbeutung dieses Personals durch die gewerbsmäßigen Stellen Stelle der sozial empfindenden und freiheitlich denkenden Aerzte hätten. bermittler. Er empfiehlt, auf diesem Gebiete eine gesetzliche Be- das rückständigste Banausentum mit den antifozialsten und stimmung zu erstreben. 4. Es ist ferner erlogen, daß der Vorwärts bei einer Borsitzender Dr. Menzinger bittet, Einzelheiten" nicht zu antifoziale Richtung innerhalb der Aerzteschaft erschwert die Arbeit wahr ist vielmehr, daß die Vorwärtsbuchdruckerei feit langem egoistischsten Empfindungen zur Herrschaft gelangt ist. Diese Firma, die ausgesperrt habe, Buchbinderarbeiten herstellen laffe. besprechen oder bei Kritik eines einzelnen Arbeitsamtes Namen und der sozial gerichteten Aerzte ungeheuer und trägt nicht zuletzt( wohl schon ein Jahr) bei Lüderitz u. Bauer einem Wunsche Bu der parteiischen Geschäftsführung außerordentlich viel zur Vermehrung eines Kurpfuschertums bei, ihres Berfonals entsprechend nicht mehr arbeiten läßt und des Nürnberger Arbeitsamtes weiß Menzinger nichts zu erwidern das an antifozialem und egoistischem Empfinden freilich hinter der selbstverständlich während des Streits erst recht nicht. Wahr als: das müßte eine schlechte Arbeiterorganisation sein, die es nicht Aerzteschaft feineswegs zurücsteht. fertig brächte, ihre Arbeiter von einem ausgebrochenen Streit zu verständigen.
Drt nicht zu nennen.
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Remmeln, Beamter des Arbeitsamtes in Ludwigshafen , berichtet, daß das Arbeitsamt in Ludwigshafen eine große Not habe dadurch, daß die großen Betriebe nur absolut gefunde Arbeiter einstellen. Ferner empfinde er es als Mißstand, daß die Unternehmer in der Pfalz die Karten des Arbeitsamtes nicht beantworten, so daß man nicht weiß, ist der zugewiesene Arbeiter eingestellt oder nicht. Von den Streits erhalte das Arbeitsamt in Ludwigshafen von den Beteiligten meist teine Kenntnis oder zu spät. Der Vorsitzende empfiehlt deshalb den Organisationen, von Lohnbewegungen unver züglich dem Arbeitsamt Mitteilung zu machen. Es könnte sonst borkommen, daß ein Arbeiter als Streitbrecher gebrandmarkt wird, trotzdem der Arbeiter nichts davon wußte.
In den Geschäftsausschus wurde wieder Dr. Mugdan gewählt.
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Verfammlungen.
Die Aussperrung der Buchbinder.
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ist aber, daß die Buchhandlung Vorwärts bestimmte Spezialarbeiten( die wir bei unseren Einrichtungen nicht fertigstellen tönnen) in Auftrag gegeben hatte, nach Ausbruch der Aussperrung aber, dem Wunsche einer Kommission der ausgesperrten Buchbinder nachkommend bei Lüderiz u. Bauer bie Forde rung erhoben hat, die Arbeiten so lange liegen zu laffen, bis die Differenzen beendet seien. Und diese Forde worden.
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Am Sonnabendnachmittag fand im Gewertschaftshause einerung zu erfüllen ist seitens Lüderitz u. Bauer auch versprochen Versammlung der ausgesperrten und streitenden Buchbinder und Buchbindereiarbeiterinnen statt, in der der Vertrauensmann Und nun bergleiche man damit den Bericht aus der Morgenpost". Brucks über die Lage des Kampfes berichtete. Der Ausstand erDie Geschäftsleitung der Vorwärtsbuchdruckerei. streckt sich zurzeit auf 21 Betriebe und umfaßt 911 Personen, darunter 470 Arbeiterinnen. Die Zahl der Kinder der Ausge= sperrten beträgt 377. Der Zuzug arbeitswilliger Leute hat beRatsaffeffor EIIer- Nürnberg tommt auf die Kritik des Ge- deutend nachgelassen, obwohl sich die Unternehmer durch eine große nossen Fiedler zurüd und erklärt, die Gemeinde ließe sich das Recht Anzahl von Agenten bemühen, Streitbrecher aus dem In- und der Selbstverwaltung des Arbeitsamtes nicht aus der Hand nehmen. Auslande heranzuziehen. Die großen Annoncen der Unternehmer Er leistete sich dann eine frivole Verhöhnung der Nürnberger haben die Zugkraft, die sie vielleicht anfänglich ausübten, offenbar Arbeiterschaft, die infolge freifinniger" Gemeindepolitit bis heute eingebüßt. Daß sie immer noch erscheinen, daß namentlich auch noch keine Vertretung im Rathause hat, und erklärte, wenn die der Leosche Anzeiger für das Buchbindergewerbe boll von Streit Arbeiter einmal( 1) in der Gemeindeverwaltung die Mehrheit brecherannoncen ist und daß die Unternehmer Scharen von haben, dann tönnten sie ja acht( statt bier) Vertreter Agenten in die Welt hinaus senden, beweist schon hinreichend, wie im Ausschusse des Arbeitsamtes bekommen. Ferner meinte sehr es ihnen an brauchbaren Arbeitskräften fehlt. Der Herr Ratsassessor, die Stadtverwaltung Nürnberg habe fich noch nicht überzeugen tönnen, daß die Praxis des Münchener Arbeitsrats bei Streits und Aussperrungen die richtige ist.
Inspektor Hartmann- Münden erwidert hierauf, daß gerade bas objektiv und unparteiisch ist, wenn man dem Arbeit
Auf die Mitte dieses Monats beschlossene Versendung des neuen Tarifentwurfs find bereits Bewilligungen in immerhin nennenswerter Zahl eingelaufen; 9 Firmen haben ohne Einschränkung bewilligt und sich bereit erklärt, die neuen Bedingungen so: fort einzuführen; dies gilt auch von drei weiteren Firmen, die die
Verband der Gemeinde- und Staatsarbeiter( Filiale Grok Berlin). Am 20. Juni fand bei Dräsel eine außerordentliche Gene ralversammlung statt. Die Bildung einer Agitationskommission hat sich als dringend notwendig herausgestellt. Gewählt wurden in diese Buch, Maspjuhl, Tscheu, Wesolowsky, Schabel, Fiebig, Prenzlow, Schmidt- Ober- Schöneweide, Schulz, Wilh. Mohs, Aug. Fiebelforn, Frieda Gersdorf, Erich Schmidt, Tschirner, Weehnen, Strunt, Brint, Ellenbed- Schöneberg, Babel und Tschimla- Charlottenburg, Blümel Rirdorf, Remus- Lichtenberg und Wußth aus dem Filialvorstand. Crissekretär Dittmer referierte über Entlassungen aus letter Beit die keinen anderen Schluß zulaffen, als daß sie sich als Maßregelungen ganz empörender Art charakterisieren. So ist der Kollege Schröder aus dem städtischen Gaswerk Gitschinerstraße entlassen worden unter Gründen", deren Haltlosigkeit sofort feststand und die auch der Herr Dirigent preisgeben mußte, nachdem sie auf ihren Wert hin gefenna zeichnet waren. Dafür fand man dann eine andere Flostel, die abe