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Nr. 153. 23. Jahrgang.

1. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt.

Parteivorstand und Massenstreik.

Ueber die Stellung des Parteivorstandes zur Frage des Massen ftreits geben wir nachfolgend die vorliegenden weiteren Aeußerungen der Parteipreffe in ihren wesentlichsten Teilen wieder.

der

Frankfurter, Volksstimme":

-

=

Der internationale Transportarbeiter- Kongreß

zu lassen. Brodeschy,

in Mailand  .

-

einen

Tattit im sozialen Kampfe, der Streit, Boykott und die Der erste Punkt der Tagesordnung behandelt die Frage der Obstruktion, mit besonderer Rücksicht auf die Betätigung inter­nationaler Solidarität. Organisationen seines Landes wären noch nicht in der Lage, offene Der österreichische Delegierte erklärt, die Kämpfe zu führen und gar völlig außerstande, den Bewegungen anderer Länder Unterstützung zu gewähren. Er bittet daher, die von den Italienern vorgelegte Resolution über die inter­nationale Aktion nicht zu diskutieren. Nach kurzer Diskussion be­schließt der Kongreß, diese Frage an einem anderen Punkt der Tages­ordnung zu verhandeln.

Donnerstag, 5. Juli 1906.

3 weiter Verhandlungstag.

Die Verhandlungen beginnen mit der Erörterung des Berichts über die Lohnbewegungen. Dazu haben Leipzig  , Nürnberg  , Heidel­ berg   und einige andere Orte Anträge auf Erlaß von aus Streits Rom  , 2. Juli. herrührenden Schulden bei der Hauptverwaltung gestellt. Als erster Bom 25. bis 29. Juni hat in Mailand   der internationale Diskussionsredner nimmt Rößler- Leipzig   das Wort, der ein­ Eine sachliche Erklärung für die Mißverständnisse scheint uns in Rongreß der Transportarbeiter getagt, der von den Organisationen gehend die Verhältnisse beim Leipziger   Streit schildert und dafür den Bedenken zu liegen, die noch auf beiden Seiten dagegen bestehen, Europas   beschickt worden war. Deutschland   war der Eisenbahner, Hafenarbeiter und Seeleute der meisten Staaten plädiert, ihnen 842 Mark, die sie noch der Hauptverwaltung aus offen und dauernd wie in Desterreich, Holland  , Bericht unseres Bruderorgans Avanti" durch sechs Delegierte dafür ein, daß überall, wo es geht, gute Tarife abgeschlossen werden. wir folgen dem dem Streit schulden, gutzuschreiben. Adler- Halle a. S. tritt Belgien   und Skandinavien   zusammenzuarbeiten. Bei der Parteileitung spricht hier wohl noch die alte, gegenüber vertreten, Frankreich  , England, Desterreich durch je zivei. Schweden  , Die Befürchtungen Beckers, daß Tarifabschlüsse lähmend auf die Entwickelung der Gewerkschaften aber nicht mehr Holland  , Spanien   und Argentinien   hatten je Ver- Arbeiterbewegung wirken, teile er nicht. Selbstredend muß bei Ab­haltbare Ansicht mit, treter gesandt. daß die geistige und Die italienischen   Eisenbahner waren durch vier, schluß von Tarifen mit Vorsicht vorgegangen werden; es ist nicht politische Oberleitung der deutschen   Arbeiter die Hafenarbeiter durch zwei Delegierte vertreten. Die Eisenbahner notwendig, daß überall gleich die Forderung der Abschaffung der bewegung der Partei allein gehöre. Wir treten seit erfolgreiche Arbeiten wünschten und mitteilten, daß ihre Organisation, schaden, wie nüßen. Reese- Hannover   ist der Meinung, daß es Ungarns   hatten ein Telegramm gesandt, in dem sie dem Kongreß Affordarbeit aufgestellt wird. Eine solche Forderung kann mehr langem mit gutem Grund für eine aus beiden Teilen zu- am Vorabend eines großen Kampfes stehend, nicht in der Lage ist, ganz auf die örtlichen Verhältnisse ankommt, ob ein Tarif ab= fammengesetzte Leitungsstelle ein, und auch Kautsky   hat dies in diesen Kongreß zu beschiden. Jena  , leider unter dem Hohn der Berliner  , getan. geschlossen wird oder nicht. Mehr Wert ist auf die Art der Ab= Andererseits haben die Gewerkschaftsführer selbst noch zu große Föderation Hermann Jochade   aus Hamburg   eröffnet, der der Akkordarbeit zum Beispiel kann nicht überall durchgeführt Der Kongreß wird von dem Sekretär der internationalen fassung der Tarife zu legen. Die Forderung der Abschaffung polizeigesetzliche Bedenken, die es ihnen möglich machen, dem unserer in furzer Rebe auf die Notwendigkeit hinweist, die Organisation der werden. Natürlich darf der Affordarbeit nicht Vorschub geleistet Ansicht nach unhaltbaren Sage zuzustimmen, daß die Ge- Transportarbeiter zu stärken und zu festigen. Der Kongreß beschließt werden. Wagner- Nürnberg begründet die Ursache des Defizits werkschaften fich offiziell nicht am Massenstreit zu beteiligen darauf, von 8 Uhr morgens bis 1 Uhr nachmittags zu arbeiten, um des Nürnberger Vereins und plädiert dafür, ihm die Schuldsumme hätten". Das ist eine Taktik aus der Zeit des Sozialisten- den Delegierten Zeit zum Besuche der Stadt und der Ausstellung zu streichen. Daß wir in die mißliche Situation gekommen, liegt gesetzes und der Puttkamerei, die heute nach Aufhören des Ver­bindungsverbotes zur Größe und Bedeutung beider Zweige der Bureau In das werden gewählt der Böhme nicht an uns, sondern an der Opposition, die sich bei uns geltend deutschen   Arbeiterbewegung nicht mehr paßt. Ohne die rastlose Be- 3ampiga( Verband der Seeleute) als Präsidenten, die Deutschen   Arbeitgeber in der letzten Zeit eine neue, schärfere Taktik befolgen. die Italiener Branconi( Eisenbahner) und gemacht hat. Wels- Berlin   pflichtet Becker bei, daß die Berliner  teiligung der Gewerkschaften sind weder ein Massenstreit, noch sonst och ade und Himpel als Sekretäre. drei Viertel der Parteiarbeit möglich, und deshalb müssen die Ge- Rygier fungiert als Uebersetzerin. Die Genossin Marie Sie beeinflussen auch die Unternehmer in den Provinzen. Insofern werkschaften nicht bloß gelegentlich gefragt werden, sondern müssen ist es notwendig, auf der Hut zu sein. Was den Abschluß von die Spitzen beider Zweige ständig zusammenraten und taten, wie es auf die Verkürzung der Arbeitszeit hingewirft werden. Tarifen betrifft, so sollte weniger auf Erhöhung von Löhnen, als am Land und bei den örtlichen Organisationen längst geschieht Berlin   vielleicht ausgenommen Die Erhöhung der Löhne kommt dann schon von selbst. Im übrigen und auch immer mehr geschehen soll. Die Partei mache die Gewerkschaftsführer auch für unsere gemein wäre, wenn man eine gleiche Taktik beobachtet hätte, wie die Ber­ist er der Meinung, daß der Leipziger Streif gewonnen worden famen politischen Aktionen mitverantwortlich; wenn sie immer noch liner bei ihrem Streit. Gasch- Frankfurt meint, daß die Ab­Quertreibereien von ihnen fürchtet, so ist diesen durch die ständige schließung von Tarifen heute eine Notwendigkeit ist. Dabei muß Zuziehung am gründlichsten vorgebeugt." ( Anmerkung der Redaktion des Vorwärts": Die man allerdings unterscheiden zwischen Einzelabmachungen und Tarifabschlüssen mit Unternehmerorganisationen. In Nürnberg  Bemerkung der Frankfurter   Volksstimme", Kautsky   habe in 3. B. kann von Tarifabschlüssen nicht geredet werden; dort bestehen Jena   den Vorschlag gemacht, den Parteivorstand durch Vertreter nur Einzelabmachungen. Die Lohnbewegungen zeigen auch, daß der Gewerkschaften zu ergänzen, ist unrichtig. Kautsky   hat wohl Der Bericht des internationalen Komitees nach Streits nicht mehr wie früher eine Mitgliederflucht eintritt, in der Neuen Zeit" eine ähnliche Anregung gegeben, in Jena   wird vom Sekretär Jochade gegeben, der erklärt, daß die sondern die Mitglieder bleiben bei den Organisationen. Das führe aber weder einen derartigen Vorschlag gemacht, noch überhaupt das Abwesenheit norwegischer und dänischer Delegierten nicht ich auf den Abschluß von Tarifen zurück. Den Nürnbergern bitte Bort ergriffen. Die Behauptung, Stautskys angeblicher Vorschlag als Schwäche der Transportarbeiterorganisationen dieser Länder ich ihre Schuld beim Hauptvorstand niederzuschlagen, damit dort habe in Jena   den Hohn der Berliner  " hervorgerufen, ist da­nach völlig aus der Luft gegriffen.) zu deuten sei; auch in Norwegen   und Dänemark   bestünden geordnete Verhältnisse eintreten. Splied t- Hamburg sagt, die Düsseldorfer, Volkszeitung": bereits tüchtige Organisationen, denen aber zurzeit noch die Taktik der Unternehmer nötigt uns, auch unsererseits eine andere, Mit der Erwiderung des Parteivorstandes ist die Angelegenheit Jochade entschuldigt weiter das Fehlen des Vertreters der englischen all starke Organisationen bestehen. Tarife abzuschließen hat nur Mit der Erwiderung des Parteivorstandes ist die Angelegenheit finanziellen Wittel fehlten, um internationale Stongresse zu beschicken. vorsichtigere Tattit anzuwenden. Vorbedingung dazu ist, daß über­fachlich geklärt. Man mag es bedauern, daß der Parteivorstand Hafenarbeiter, Wilson, den die parlamentarischen Arbeiten in London   Wert, wenn sie auch gehalten werden, sonst sind sie zwecklos. Be­nicht früher Ginsicht in das fragwürdige Protokoll genommen und zurückhalten. Referent legt dar, daß das internationale Organ des züglich der Bestreitung der Kosten bei Streiks muß eine Aenderung gegen seine Fassung Einspruch erhoben hat, bei der erdrückenden Verbandes, das in drei Sprachen geschriebene& orrespondenz eintreten; es darf nicht mehr so blind, wie in Nürnberg  , gewirt­Arbeitsüberlastung der einzelnen Genossen im Parteivorstande ist es blatt, befriedigende Resultate ergäbe, es aber wünschenswert schaftet werden, wo ein zweitägiger Streit über 700 Mart gekostet menschlich begreiflich. Jedenfalls iſt wider den Parteivorſtand ſeiner wäre, auch Artikel in italienischer, spanischer und dänischer Sprache hat. So wie in Nürnberg   ging es in Heidelberg  , wo man ebenfalls fachlichen Stellungnahme wegen ein Vorwurf nicht erhoben. Das einseitige Protokoll der Generalkommission hat nur insofern Be- 3 bringen. Ueber die Kassenlage wird berichtet, daß ein leberschuß auf Kosten der Hauptkasse ins Blaue hinein wirtschaftete. Gute= von 2495 W. besteht, troß der reichlich gewährten Streitunter- tunst- Darmstadt schildert die Verhältnisse in Darmstadt   und deutung, als es Rückschlüsse auf die Auffassung stigungen. Die Zahl der Mitglieder des internationalen Verbandes bittet, auch seinem Verein eine kleine Schuld aus einem Streif Engel- Dresden redet dem Abschluß von diese Rückschlüsse auch nicht besonders erfreulich, so nehmen wir die beläuft sich auf 210 000 Eisenbahner, 85000 Hafenarbeiter und niederzuschlagen. Tarifen das Wort, wobei nicht immer allzu hohe Forderungen ge­Stellungnahme der Generalfommission andererseits nicht tragisch. Dauern die Provokationen unserer Scharfmacher mation gutgeheißen. Der Bericht des internationalen Sekretärs wird durch Afkla- stellt werden sollten. Wir Dresdener nehmen, was wir friegen; wenn's fein Groschen Zulage ist, nehmen wir einen Fünfer. Bei an, so tommt der politische Massenstreit un­abwendbar Tarifabschlüssen sollte immer vorher die Situation genau geprüft auch in Preußen. Daran wird die ver­schwindende Minorität von noch nicht einem Dußend Genossen, die werden. jeweilig die Generalkommission bilden, nichts ändern. Nicht die Generalkommission hat in der Frage des Massenstreits das letzte Wort, sondern die organisierte arbeiters afterbit, bahner angenommen; für die übrigen Stategorien übleibt und wie deren Votum im gegebenen Falle lautet, darüber hegen wir nach dem Jenaer   Parteitag nicht den geringsten Zweifel." Dortmunder Arbeiter Zeitung":

jener

4000 Seeleute.

=

Es entsteht darauf eine lange, auch die ersten Stunden des zweiten Tages in Anspruch nehmende Diskussion über die Er höhung des Verbandsbeitrages, die von den Deutschen  Es sprachen noch zu der Sache Pietsch Beuthen, Lippolda borgeschlagen, von den Italienern und Franzosen   bekämpft wird. Dresden  , Neue- Leipzig, Friedmeyer- Hamburg, die alle Schließlich wird die Erhöhung von 32 auf 4 Pf. für die Eisen- örtliche Verhältnisse erörtern und dabei zum Ausdruck bringen, daß es bei Tarifabschlüssen in der Hauptsache auf Verkürzung der Arbeits­bei der bisherigen Quote von 6 Pf. Für die Erhöhung des zeit und damit in Verbindung auf Erhöhung des Lohnes hingewirkt Beitrages stimmten Deutschland   und Schottland  , die zusammen werden muß. We Is- Berlin tritt verschiedenen Rednern entgegen 116 200 Mitglieder vertreten, dagegen Frankreich  , Desterreich, und betont, daß unter allen Umständen er st starke Organisationen " Das Mißverständnis zwischen zwei so bedeutenden Faktoren Italien   und Spanien   mit im ganzen 106 141 Drganisierten. Diese geschaffen werden müßten, bevor Streits inszeniert werden. Dann wie es Parteivorstand und Generalkommission sind, ist unge- Abstimmung zeigt, daß die deutschen   Delegierten, sobald sie einig follten nicht zu langfristige Tarife abgeschlossen werden. Grün­mein bedauerlich, denn damit wird Verwirrung in die wald Hamburg   warnt, etwa die Taktik der Berliner auf die Massen hineingetragen und das erschwert die Agitation find, alle anderen Nationen überſtimmen können. für den politischen Massenstreit. Des längeren wird über das Verbandsorgan diskutiert. Provinzstädte anzuwenden. Die Verhältnisse in den Provinzstädten G3 ist u. G. entschieden ein Müller schlägt vor, die Seitenzahl von 25 auf 15 herabzusetzen feien wesentlich andere, wie in Berlin  . Es empfiehlt sich auf alle Fehler gewesen, daß der Parteivorstand erklärt hat, gegen und das Blatt monatlich, statt vierteljährlich zu veröffentlichen. Fälle, sich vorher mit der Hauptverwaltung ins Benehmen zu sehen, wärtig von einer Propaganda für den politischen Massenstreit Dönning, ebenfalls Deutscher, wünscht die Beibehaltung der wenn Forderungen aufgestellt werden, und dieselben möglichst genau absehen zu wollen. Der Jenenser Parteitag hat den politischen bisherigen Form. Schließlich wird ein Votum angenommen, das zu präzifieren. Im Schlußwort geht Beder auf die Einwendungen einzelner

Mit einer Stellungnahme zu den Auslaffungen der Parteipreffe glauben wir warten zu sollen, bis deren Meinungsäußerungen einigermaßen abgeschlossen vorliegen.

Massenstreit als proletarisches Kampfmittel anerkannt und dafür dem internationalen Komitee empfiehlt, das Bundesorgan, wenn treibt man dann nicht nur gelegentlich, sondern stets Propa möglich, häufiger erscheinen zu lassen. Jedes Land soll so viel Redner auf seine Ausführungen ein, wobei er betont, daß der Ber­ganda, um die Massen mit der Handhabung dieser Waffe vertraut Exemplare erhalten, als Ortsabteilungen des Transportarbeiter- band alle Ursache habe, neben anderen Dingen auch dem Arbeits­zu machen. Daß die Generalkommission den Saz Bebels anders verbandes bestehen. nachweis größere Aufmerksamkeit zu schenken. Die Taktik muß den gedeutet hat, das ist uns sehr verständlich, wenn wir bedenken, welche Stellung der Kölner   Gewerkschaftskongreß gerade zu dieser Verbandes geht der Kongreß am Nach Erledigung weiterer Fragen über die Organisation des örtlichen Verhältnissen angepakt werden. Was in Berlin   geht, geht dritten Tage zur Diskussion noch lange nicht in den Provinzen. Bezüglich der Anträge betreffs Frage einnahm, wie er die Propaganda des Massenstreits in den Ge- über die verschiedenen Formen des gewertschaftlichen Niederschlagung der Streifschulden empfiehlt Redner, Dieſen An­werkschaften fogar direkt verbot. Hier herrschen Differenzen Kampfes über. Die deutschen   Delegierten Dönning und Müller trägen stattzugeben, um die Aktionskraft der Filialen nicht zu zwischen zwei für die deutsche Arbeiterbewegung obersten Instanzen, erkennen die Wirksamkeit der Streits und Boykotts als Solidaritäts- lähmen. Betont muß aber dabei werden, daß die Ortsverwaltungen die bon grundsätzlicher Bedeutung sind und deshalb unbedingt auf dem Parteitage in Maun betätigung an, empfehlen aber die größte Vorsicht und Besonnenheit für die Folge sich streng an die Beschlüsse und Bestimmungen halten. in ihrem Gebrauch. Der österreichische Delegierte wünscht, daß jedes heim erörtert werden müssen. Nicht etwa ein faules Land volle Freiheit behalte in der Regelung dieser Fragen, weil ja Den Anträgen Nürnberg  , Leipzig  , Heidelberg   und Darmstadt  Kompromiß, sondern Klarheit muß geschaffen werden, die Massen auch die Geseze der einzelnen Länder über das Streifrecht ver- wird hierauf stattgegeben. werden dann schon von selbst vorwärts drängen." schieden seien. Lindley( Schwede) empfiehlt den Boykott für Es folgt der Bericht über die Unterstützungs. die kleineren Kämpfe, den Streit als Solidaritätsbeweis in den einrichtungen. Berichterstatter ist Grünwald- Hamburg  . Bedeutendsten Konflitten. Branconi( Italiener  ) weist darauf hin, daß Die Arbeitslosenunterstüßung ist jetzt Jahre eingeführt. Nach die italienischen   Eisenbahner durch Streit und Obstruktion in drei den bisherigen Feststellungen ist anzunehmen, daß wir mit den bis­Jahren Lohitaufbesserungen in Höhe von 24 Millionen errungen herigen Säßen auskommen. Von 100 Kollegen kommen durchschnitt­haben. lich nur 50 zu den Berechtigungen der Unterstützungen, weil sie nicht Der französische   Delegierte Manot ist der Ansicht, daß sich 52 Wochenbeiträge steuern. Das ist wichtig bei Beurteilung des der Verband bis jetzt noch darauf beschränken solle, statistisches ganzen Unterstützungswesens. Warnen möchte ich, allzugroße neue nationalen Bewegung aufzuwerfen. Auf die eigentlichen Kampfes- als Beispiel herangezogen werden; denn dort liegen die Verhältnisse bedingungen der Eisenbahner Desterreichs weist Genosse Brodesch y zum Teil ganz anders. Sie haben sich zum Teil in der Weise ge­hin, der über eine bevorstehende große Bewegung unter dieser holfen, daß sie an Stelle der verschiedenen Unterstübungen eine Er­werbslosenunterstüßung geben. Wenn wir unsere verschiedenen Kategorie berichtet. Nach längerer Diskussion wird einstimmig die folgende Reso- Unterstüßungen zusammenrechnen, so kommen wir faft zu denselben Säßen. Eines müssen Sie noch beachten: die Arbeitslosen- und lution angenommen: Der Kongreß beschließt, jedem Lande oder jedem Landes- die Streikunterstüßung wird sich je nach der Gestaltung der wirt Die Arbeitslosen= verbande volle Autonomie zu lassen in der Wahl der Mittel und schaftlichen Verhältnisse verschieden gestalten. unterstüßung fann stabil bleiben, während die Streitunterstützung der zur Erreichung der erstrebten Ziele einzuhaltenden Taktik." Der Kongreß nimmt darauf auf Antrag Perez aus Bar- steigt. Deshalb müssen wir bei Beurteilung der Ausgaben sehr vor­celona ein energisches Protestvotum gegen die spanische Gerichts- fichtig sein. Vergessen wir auch nicht, daß sich die Säße nächstens barkeit an, die Seeleute mit Strafen belegt hat, weil sie von ihrem erhöhen. Dabei darf nicht außer acht gelassen werden, daß die Säße für Streifunterstüßung zu niedrig sind; wir werden sie Streifrecht Gebrauch gemacht haben. Auf Antrag der Deutschen   wird Wien   als Siz des nächsten erhöhen müssen. Das bedeutet eine nicht zu unterschäßende Be­Kongresses gewählt. Nach herzlichen Dankesworten Brodeschys, der lastung unserer Kassen. Für eine Erhöhung der Beiträge wird aber Eine zweite Frage, die allgemeines Interesse verdient und die die italienische   Gastfreundschaft preist, schließt der Kongreß seine wohl heute niemand zu haben sein. Deshalb bitte ich Sie, nachher auf dem Parteitage erörtert wurde, ist die Frage des Verhältnisses Arbeiten, an denen alle Delegierten mit großem Ernst und Eifer ia sehr vorsichtig bei der Beschlußfassung über unsere Unterstützungs­der Partei zu den Gewerkschaften. Die polnische Sozialdemokratie teilgenommen haben und dem trop erregter Diskussion feinen Augen- einrichtungen zu sein. Unsere Hauptaufgabe darf nicht sein, die löst diese Fragé anders als die russische   Sozialdemokratie und als blick Sachlichkeit und Würde gefehlt haben. Unterstüßungszwecke zu fordern, sondern bessere Lohn- und Arbeits­bedingungen zu erringen. Und dazu ist notwendig, daß wir für das die P. P. S. Die russische   Sozialdemokratie betrachtet die Gewerk­nötige Kapital sorgen. schaft als die Schule des Sozialismus. Sie meint dadurch, daß sie den breitesten Massen Zutritt zu diesen Gewertschaften verschafft, indem sie sie parteilos macht, jene am leichtesten für den Sozialismus zu gewinnen. Die polnischen Genossen dagegen be= haupten, daß diese Ansicht für Polen   feine Anwendung finden könne, da Polens   sozialökonomischer Bau bereits eine derartige Differenzierung der Massen in sich berge, daß darüber kein Schild der Parteilosigkeit mehr hinwegtäuschen könne.

Der Kongreß der Sozialdemokratie Russisch- Polens material und Informationen zu bieten, ohne sich zum Leiter der inter  - Forderungen zu stellen. Andere Gewerkschaften dürfen dabei nicht und Litauens  

tagte in der letzten Juniwoche. Der Parteitag, auf dem gegen 30 000 organisierte Arbeiter vertreten waren, tagte zum erstenmal als Teil der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Nußlands, da( wie bekannt sein dürfte) die Vereinigung der russischen und der polnischen Sozialdemokratie zurzeit stattgefunden und Rußlands  und Polens   Arbeiterschaft nun in Reih und Glied geeint kämpfen. Die Vereinigung hat stattgefunden trotz der Differenzen, die zwischen der polnischen und der Mehrheit der russischen Partei be­stehen und die sich vornehmlich auf die verschiedenen Auffassungen über Wert und Wesen der Duma erstrecken. Diese Differenzen dürfen und werden jedoch keinesfalls zu neuen Zwiftigkeiten führen, da sich alle darüber klar sind, daß die Einigkeit in der Partei um jeden Preis gewahrt werden müsse.

Der Parteitag dauerte 2 Tage. Vertreten waren 12 ber­schiedene Organisationen durch 57 Delegierte. Auf dem Kongresse waren auch Delegierte des Zentralkomitees der russischen Sozial­demokratie anwesend.

Dritter Verbandstag der Tapezierer.

Lippold Dresden pflichtet diesen Ausführungen bei und beklagt es, daß von einzelnen Filialen geradezu unsinnige Anträge Vor Eintritt in die Verhandlungen wird folgende Erklärung in bezug auf Unterstützungszwecke gestellt worden sind. Spliedt verlesen: Hamburg   warnt ebenfalls, mit Rücksicht auf den guten Kassenbestand Die sämtlichen, auf der Generalversammlung zu Magdeburg   sich allzu sanguinischen Hoffnungen hinzugeben. Denn wir haben ebenfalls vertreten gewesenen Delegierten des Verbandstages große Kämpfe zu gewärtigen und müssen darauf gerüstet sein. Das, erklären, daß der Hauptvorstand im Falle Vesper ihrer Auffassung was wir aus der Arbeitslosenunterstützung gehofft haben, die Flut nach nicht im Sinne der damaligen Generalversammlung ge- tuation einzudämmen, hat sich nicht erfüllt. Das ist traurig, be­handelt hat.

Klein- Hannover  .

Klein- Düsseldorf  .

Wagner- Nürnberg. Gasch- Frankfurt. Wels- Berlin  .

Schüße- Chemnitz  . Heckmann- Berlin  .

stätigt aber nur die Erfahrungen, die auch andere Gewerkschaften gemacht haben. Vesper Osnabrück   meint, die Erhöhung der Beiträge dürfe nicht aus dem Auge gelassen werden. Wenn auch nicht diesmal, so doch auf der nächsten Generalversammlung muß