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Die Urheber der Oktobermeteleien.

einzelnen richtigen Angaben oder Andeutungen finden sich so Von der entsetzlichen Trostlosigkeit des Südteils der südwest­Einen hochintereffanten Beitrag zu den vom Fürsten Urussow viele lächerliche, der näheren Kenntnis der Parteiverhältnisse afrikanischen Sand- und Steinwüste entwirft nämlich Herr gemachten Enthüllungen über die Organisation der schwarzen ermangelnde Mitteilungen, daß diese Inspirationen nur von Bezirksrichter Dr. Forkel selbst folgende einladende Schilde­Banden" bildet ein Vortrag F. Lwows, eines angesehenen Miit- Personen herrühren können, die selbst erst wieder aus dritter, vierter rung: gliedes der K.- D.- Partei. Hand etwas von den Vorgängen und Plänen erfahren haben, und

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Das Land selbst produziert gegenwärtig, abgesehen von Fleisch, nichts, absolut nichts. Alles, was der Mensch braucht, muß von der Küste bezogen und den Baiweg heraufgeschafft werden. Man stelle sich den Baiweg nun aber nicht als Straße vor; er ist nichts mehr und nichts weniger als eine Anzahl ausgefahrener Wagengleise, die meistens durch tiefen Sand, teilweise über große Steine hinweggehen und nur wenigen Stellen, auf felsigem Boden, eine glatte Fläche bilden. Wasser und Weide gibt es nur an wenig Orten, und überall nur in beschränktem Maße; bei dem jeßigen enormen Verkehr mangelt es an Wasser sowohl wie an Weide so sehr, daß oft ganze Gespanne trepieren; das erste Waffer von Kubub nach Keetmanshoop zu ist 67 Kilometer von Kubub(!) entfernt. Man stelle sich doch einen Möbelwagen vor, der mit 6000 Pfund beladen ist und 67 Kilometer durch tiefen Sand fahren soll, um ans Wasser zu kommen, und der in ähnlicher Weise dann noch beinahe 200 Silo= meter fahren soil, ohne Futter für die Tiere. Dann fann man sich denken, daß hier in Keetmanshoop jezt ein Zentner Kartoffeln 1200 Mark und eine Flasche Bier 5 Mark kosten. Die Preise sind jetzt so hoch, weil nicht nur Wassermangel herrscht, sondern das dürre, ver­einzelt dastehende Gras auf mehrere Stunden von beiden Seiten des Baiweges entfernt abgefressen ist; von den Ochsen, von denen meist 24 Stück vor einen mit 6000 Pfund beladenen Wagen ge­spannt werden, trepieren denn auch sehr oft mehr als die Hälfte, und jeder Ochse kostet 450 M."

Nach seiner Ueberzeugung haben die höllischen Pläne, nach zwar Unzusammenhängendes, das von ihnen durch eigene Kom deren Verwirklichung Rußland drei Tage lang mit Blut über- binationen ergänzt worden ist. So ist z. B., wie konstatiert werden strömt, mit Leichen und Asche bedeckt wurde, den Verband russischer fann, böllig unrichtig, daß der Genoffe Grunwald zum Leiter oder Leute" zum Ausgangspunkt. Die Seele der ganzen Verschwörung war der berüchtigte General Bogdanowitsch, dessen Reisen durch ganz auch nur zum Lehrer der Arbeiterschule ausersehen ist. Allem An­Rußland feineswegs als Exkursionen eines patriotischen Liebhabers scheine nach ist der edle Informator der" Post" cine Person, die hetrachtet werden können. Er war vielmehr mit der Erfüllung ihre Informationen auf allerlei Umwegen bezieht und dann diese nicht einer besonderen, ihm von der Hofkamarilla mit Trepoff an selbst literarisch verwertet, sondern deren Bearbeitung einem Redakteur Der Spige auferlegten Mission betraut. Das Resultat seiner oder Mitarbeiter der Post" überläßt, denn zwischen halb- oder viertel­Reisen war die Herstellung eines dichten Netzes verschiedener richtigen Angaben finden sich nicht selten Aeußerungen, die eine geradezu " patriotischer" Organisationen, wie z. B. Filialen des Verbandes russischer Leute"," Bannerträger"," Für Bar und Vaterland" usw. zum Spott herausfordernde Einfältigkeit verraten. Möglich wäre Die Anwerbung neuer Mitglieder schritt rasch vorwärts, und im allerdings auch, daß die" Post", die erst neuerdings im Fall Schöne geeigneten Moment waren, die Generale der Schw. Bande" im- Brockhusen zeigte, wie gute Beziehungen sie zur politischen Polizei stande, an zuständiger" Stelle zu melden, daß ihre Armee bereits unterhält, ihre Informationen von Polizeispigeln bekommt, die im 100 000 Köpfe zähle! Dieses schwarze Heer war streng Nebenamt auch für sie tätig sind. organisiert und in Abteilungen in Abteilungen gegliedert, an deren Spitze Auf die Anrempelung der Genossen Grunwald und Schröder sogenannte Hunderthauptleute standen. Der Oktoberstreit der einzugehen, lohnt sich nicht der Mühe. Für uns hat der Dünkel, der Eisenbahner fand diese Hauptleute gerade in Petersburg aus der Bemerkung spricht, Grunwald sei auch einmal in seinem und schloß sie von ihren Abteilungen ab! Da wurde, um ihrer Not Leben Student und Schröder Zigarrenarbeiter gewesen, einen höchst abzuhelfen, am 27. Oktober ein besonderer Eisenbahnzug aus fomischen Anstrich, der uns nur in unserer Ansicht über gewisse gerüstet, der unter der Flagge eines Sanitätszuges die Hauptleute nach Moskau brachte! Von da aus gelangten fie pathologische Erscheinungen in der" Post" Redaktion bestärkt. auf allerlei Umwegen in alle Gegenden Rußlands , in der einen Bekanntlich find weitaus die meisten Abgeordneten, Hand ein geschliffenes Schivert, in der anderen glimmenden bakteure und sonstigen Angestellten der sozialdemokratischen Bunder". Das Beichen ward gegeben und das teuflische Wert voll- Partei aus Arbeiterkreisen hervorgegangen; sie stehen deshalb aber bracht. im politischen Kampf, auf der Reichstagstribüne wie in der Presse Man sollte meinen, nur ein Jrrsinniger könne zur Er­Wie Lwow in Erfahrung gebracht hat, wurde Graf Witte von nicht minder ihren Mann. Besonders lächerlich aber erscheint uns schließung eines solchen Landes einen kostspieligen Bahnbau allem in Kenntnis gesetzt; es wurden ihm Dokumente vorgelegt, dieser Dünkel bei einem Drgan wie die" Post", deren Artikel und bewilligen, nur ein Unzurechnungsfähiger könne um eine solche die keinen Zweifel darüber aufkommen ließen, daß eine geheime Or­ganisation sich die Veranstaltung von Metzeleien zum Ziel gesetzt Notizen von einigem Wert fast sämtlich der Korrespondenz des Wüste überhaupt Strieg führen! Aber der Freifinn donnert habe. Die Mitteilungen wurden zuerst sehr mißtrauisch auf- Reichsverbandes", der Lorenzschen Antisozialdemokratischen Kor- im Lande nur demagogisch gegen die widersinnige" Kolonial­genommen, und erst nach wiederholten eindringlichen Vorstellungen respondenz", den Berliner Politischen Nachrichten" und anderen politik, um dann im Reichstag diesen Widersinn durch Be­erfolgte das Versprechen, die Angelegenheit zu untersuchen. Daher ähnlichen Korrespondenzen entnommen sind, während sich die eigene willigung aberwißigster Forderungen nach Kräften zu unter­ist auch die Entdeckung der Geheimdruckerei im Polizeidepartement, geistige" Leistung der Redaktion auf ein Minimum beschränkt stüßen! von der Fürst Urussow gesprochen hat, in keinem Falle einem bloßen und fast mur darin besteht, die Berichte der Mitarbeiter in 3ufall zuzuschreiben. Lwow wundert sich nur darüber, daß Cropp und anderen Bildungsmetropolen zuzustutzen. Wie gering Englischer und deutscher Liberalismus. Urussow, der die Machenschaften der geheimen Regierung vor aller das Begriffsvermögen der Post"-Gelehrten ist, beweisen sie selbst Angesehene englische Liberale über das englische Oberhaus: Welt bloßgelegt hat, nichts davon zu berichten weiß, daß alle zur Herstellung in der Geheimdruckerei bestimmten Aufrufe im Original dadurch, daß sie von einer nationalistisch-ökonomischen" Unterstaatssekretär Churchill spricht über die Haltung die Aufschrift trugen:" Druden! Trepow." Das sei, so sagt Lwow , Richtung à la Mehring- Stadthagen sprechen. Sie haben mal etwas des Oberhauses mit Bezug auf das Schulgesey und betonte die eine Tatsache, die er jederzeit durch authentische Dokumente nach von einer, öonomisch- historischen" Auffassung gehört, da Notwendigkeit, daß die Liberalen mit Rücksicht auf die Möglichkeit eines Konfliktes mit dem Oberhaus der Regierung ihr Vertrauen weisen tönnell sie aber mit diesem Ausdruck nichts anzufangen wissen, machen sie bewahren müßten. Das Oberhaus bezeichnete der Redner als eine daraus nationalistisch-ökonomisch" und stempeln die beiden ungesunde Versammlung ohne Verantwortlich­Genossen Mehring und Stadthagen zu, Nationalisten". teitsgefühl, die aufgehört habe, ihre normale Tätigkeit im Staat auszuüben, und die ein Parteiinstrument einer Sonderpartei Merciers Ende. geworden sei. Der Präsident des Handelsamtes Lloyd George sprach in einer Rede, die er in Shotley Bridge ( Grafschaft Durham ) hielt, von der ausgeleierten Parla ments maschine und erklärte, das Oberhaus müsse zum alten Eisen geworfen werden.

So wird es also mit jedem Tag klarer, wo und in wessen Händen die Fäden der grausamsten Verschwörung liegen, die je in der Geschichte gegen Menschenleben und Volksfreiheit geschmiedet worden sind. Jest weiß man auch, wer jene geheime Regierung ist, die während der Bialystoker Mezelei gemäß der Aussage des Dumamitglieds Arakanzew den Gouverneur von Grodno der ihm von Gesetzes wegen zukommenden Macht beraubt hat, jene geheime Regierung, deren Befehle von der Polizei höher geachtet werden als die Berordnungen des offiziellen Ministeriums.

Politische Ueberlicht.

Berlin , den 10. Juli. Post: Gefafel.

Die von dem Vorstande unserer Partei geplante Herausgabe einer Parteiforrespondenz und Errichtung einer Arbeiterschule finden selbstverständlich nicht den Beifall der gegnerischen Presse. In ihrem Merger über diese Rüstungen zur nächsten Reichstagswahl" greift sie dazu, über die Arbeiteruniversität zu wizeln und von " Dressur"," schablonenhafter " schablonenhafter Einpanterei"," Bergeudung der Arbeitergroschen" usw. zu reden. Selbstverständlich geht dabei die von den Schlotharonen alimentierte" Post" voran. Sie leistet sich folgenden Gemütserguß:

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Paris , 8. Juli. ( Eig. Ber.) Der Dreyfusprozeß vor dem Staffationshofe hat dem Nationalis­mus den Todesstoß gegeben. Die militaristische Clique ist so un­heilbar kompromittiert, daß selbst ihre hartnädigsten Anhänger es für gut befinden, sich in letter Stunde von ihr loszusagen. Dies hat z. B. die Libre Parole" des bekannten Antisemiten Drumont in einem aufsehenerregenden offenen Brief an den General Mercier getan. Der Verfasser, der bekannte Nationalist Gaston Méry, fordert den General auf, doch endlich zu sprechen und die immer angefündigten Beweise für die Schuld des Dreyfus" vorzulegen! Am 2. Dezember 1903, bei einem Bankett der Patrie Française" habe der General fich verbindlich gemacht, zu sprechen, wenn es an der Zeit sei". Was ist nun damit, mein General? Ich möchte nicht den schuldigen Respekt verlegen, noch auch die Meinung her­vorrufen, als wollte ich einen Verdacht gegen Sie aussprechen. Aber ich kann es Ihnen nicht verhehlen, daß man schon auf allen Seiten vermutet, daß Sie schweigen, weil sie nichts zu sagen haben. Man vergleicht Sie mit der Frau Humbert und beginnt zu glauben, daß Ihre Briefe eben so wenig existieren wie Frau Humberts Millionen." Der Brief schließt:" Hervé hat mit seinen Theorien gewiß viel Schlimmes angerichtet, aber sicher nicht so viel, wie Sie mit Ihrem Wortbruch anrichten würden."

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General Mercier hat auf diese Anzapfung doch nicht schweigen fönnen. Er hat daher in einem offenen Briefe an den Präsidenten des Kassationshofes eine Rechtfertigung versucht, die aber einen geradezu kläglichen Eindruck macht. Der General beklagt sich haupt­fächlich über die unhöfliche Tonart des Generalprofurators und behauptet, daß dieser die Zeugenaussagen parteiisch abgewogen habe. In mehreren Einzelheiten bestreitet er die Ausführungen des Staatsanwalts und fügt hinzu:" Jch breche mein Schweigen nur darum, weil ich an jene denke, die sei es als Richter, sei es als Zeugen mit ihren ehrlichen Händen einen Stein zu dem nunmehr unzerstörbaren Gebäude von der Schuld eines vaterlands­berräterischen Offiziers herbeigetragen haben."

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Man sieht den Unterschied zwischen der Auffassung Mérhs und der Merciers. Der General leugnet alle Verpflichtung, zu sprechen. Anstatt den geforderten Beweis für die Schuld des Dreyfus zu er= bringen, erklärt er, dieser Beweis sei schon unzerstörbar vorhanden! Bequemer kann man sich das Amt eines Anklägers wirklich nicht machen.

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Aehnliche Urteile der preußischen Liberalen über das preußische Herrenhaus sucht man vergeblich, und doch ist das englische Oberhaus gegenüber dem preußischen Herrenhaus noch ein Muster von Radikalismus.

Neue Forderungen des Kolonialmolochs.

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Zu den Unruhen in Jrafu( Deutsch Dstafrika) wird offiziös be richtet, daß genaue Nachrichten über die Aufstandsbewegung hier noch nicht angelangt seien. Nach der ganzen Sachlage sei es indessen ausgeschlossen, daß die aufrührerische Bewegung über Iratu und die beiden Nachbarländer in andere Gebiete übergreifen, oder die Niederwerfung des Aufstandes besondere Schwierigkeiten machen werde. Es werde sich aber sicher empfehlen, daß das Gouvernement diese Landschaften für den wandernden vieh handel zeitweilig ganz sperrt. Die aufrührerische Be­wegung weife aber auch wieder darauf hin, daß es für alle Fälle gut sei, die europäischen Ansiedelungen am Kili­ mandscharo und am Meruberge durch staatliche Förderung rasch erstarten zu lassen. Die Tanga Eisenbahn müsse aus wirtschaftlichen und militärischen Gründen bis zum Meru­berge in den nächsten Jahren fortgeführt werden. Im Anschluß daran wird amtlich noch gemeldet:

Oberleutnant Abel ist, nachdem er den Manhara- See nördlich umgangen hatte, am 18. Juni in das aufständische Jraku Gebiet borgestoßen. Er fand die bisherigen Meldungen bestätigt und wurde mehrfach angegriffen, wobei auf beiden Seiten Verluste zu verzeichnen waren. Am 24. Juni fand die Vereinigung mit den Detachements Mpapua und Kilimatinde statt. Die 5. Kom­pagnie sollte am 30. Juni eintreffen. Reißenstein meldet unter dem 29. Juni erfolgreiche Durchführung der Operationen. Die 3- feitiger Verlust 7 tote, 16 verwundete Hülfstrieger. Das Gouvernement schreibt den verhältnismäßig raschen Erfolg und die Lokalisierung des Aufstandes in Jratu neben dem energischen Eingreifen Abels der sofortigen Konzentrierung aus­reichender Truppen zu. Um den Erfolg zu sichern, bera bleibt die fünfte Stompagnie in Jrafu. Alle anderen Streit­fräfte fehren zurüd. Die fünfzehnte Kompagnie Wunderlich muß nach notdürftiger Befriedigung von Mrogoro zur Ergänzung der nordwestlich von Usambara befindlichen Truppenteile dort stationiert werden.

Diese Nachrichten flingen trotz der vorsichtigen Form, die ihnen Man hofft das Auswärtige Amt gegeben hat, gar nicht günstig. den Aufstand lokalisieren zu können, aber nur dadurch, daß man den noch nicht aufständischen Bezirken den Viehhandel sperrt. D6 nicht die dadurch hervorgerufene Unzufriedenheit die Gärung ins Gegenteil fördert?!

Mit der plöglichen Fürsorge für die Bildungsbestrebungen der Genossen", denen die Parteileitung, wie wir früher aus­geführt haben, bisher stets kühl bis an das Herz hinan", sogar mit einer gewissen Abneigung, da sich einigermaßen gebildete Arbeiter nicht so leicht am Gängelbande führen lassen, gegenüber­stand, hat es natürlich eine gewisse Bewandtnis. Zunächst muß bie Freigebigkeit derer da oben überraschen. Denn neben der Arbeiteruniversität soll auch eine Zentralforrespondenz gegründet werden. Nicht rein zufällig fallen beide Gründungen zeitlich zu­fammen; man will offenbar vor den nächsten Reichstagswahlen, von denen uns noch ein Zeitraum von knapp zwei Jahren trennt, eine geistige Uniformität für Agitation und Presse schaffen. Indem man für lettere eine bestimmte Schablone schafft, soll berhütet werden, daß die einen Teil der sozialdemokratischen Presse inspirierende revisionistische Stampfersche Meinungsfabrit", von der anläßlich des Vorwärts"- Konfliktes so viel die Nede war, die Oberhand gewinnt, vielmehr soll lettere jetzt all­mählich von der Bildfläche verschwinden dadurch, daß die neue, im unverfälscht nationalistisch ökonomischen" Sinne Man braucht aber nicht zu glauben, daß die Brandmarkung a la Mehring Stadthagen redigierte Korrespondenz den Parteiblättern gratis zugeht. So soll die verhaßte Stonturrenz aus Merciers in der Kassationsverhandlung und sein jämmerliches dem Felde geschlagen werden. Auch für die mündliche Form der Stammeln auf Mérys Aufforderung hin den fanatischen Anhang Verbreitung von Parteiwissen soll jegt eine Zentralinstanz ge- des Generalstabs zum Nachdenken und zum Bekenntnis des von den schaffen werden. leber beiden gemeinsam soll der Geist betreßten Betrügern gesäten Irrtums bringen wird. Schon hat M. Grunwalds walten, des verkrachten Jenenser Studenten, Méry angedeutet, wie man das Schweigen Merciers erklären jetzigen Fraktionssekretärs und Reichstagskandidaten für Mühl fönnte: durch eine Bestechung des Generals mit jüdischem Geld! hausen Langensalza. Dieser strebsame Herr, den auf In diesem Falle aber werden die übriggebliebenen Getreuen des dem Bilde bom lezten Parteitag der Behngebote- Hoffmann" Generals den Angriff der Libre Parole" sicher auf ganz gleiche väterlich wohlwollend auf seinen Schoß hielt was Weise deuten. Die fürzlich erschienenen anmutigen Memoiren des nicht nur bildlich zu deuten ist wird nun nicht bloß in der Herrn Guérin, des Helden vom einst so berühmten Fort ,, Arbeiter Bildungsschule", die allem Anscheine nach in eine Chabrol", werden jenen dabei gute Dienste leisten. Sicher sind die Akademie" umgewandelt werden wird, sondern auch als Chef- fittlichen Entrüstungen des orléanistischen Klopffechters Guérin nur redakteur in der Parteiforrespondenz sein national- ökonomisches mit großer Vorsicht zu genießen, aber jedenfalls ist ihm der Beweis Wissen von sich geben. Dr. Erdmann aus Düsseldorf, früher gelungen, daß Eduard Drumont, der Eigentümer des antisemiti­Redakteur des Parteiblattes in Köln, ist ein ethisch ästhetischer fchen Blattes, bei jüdischen Kapitalisten Anteilscheine abgesetzt Schöngeist, der Grunwald als Mitredakteur schwerlich gefährlich und Schweigegelder genommen hat!! werden wird, ebenso wie der ehemalige Bigarrenarbeiter Wilhelm Vermutlich wird die erhebende moralische Liquidation des Schröder, einer der edlen Sechs" aus dem Zentralorgan, der Nationalismus noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Daß die in berhältnismäßig so kurzer Zeit aus dem Saulus ein nationalistische Partei aber ausgespielt hat, baran fann fein Paulus" geworden ist. Jedenfalls wird Grunwald der Zweifel bestehen. Wohlgemerkt: die Partei in ihrer flerital­Spiritus rektor der Parteiforrespondenz sein, wie er schon antirepublikanischen Färbung. Der Nationalismus als politische jezt der eigentliche Leiter der der Arbeiter Bildungsschule" Stimmung wird weiterleben, weil er den Bedürfnissen und den ist. Als solcher läßt der stramme" Marrist, der Grunwald geistigen Zuständen des großstädtischen Kleinbürgertums entspricht. wenigstens zu sein vorgibt, keinerlei abweichende Meinung auf- Sein Wesen wird sich nicht verändern, auch wenn ihn die Fahne tommen. Das hat im vorigen Jahre Dr. Rudolf Steiner, der des bürgerlichen Radikalismus deden wird." fich eine Zeitlang auch stolz Genosse" nannte, am eigenen Leibe erfahren. Wegen angeblicher theosophischer Umtriebe" wurde dieser nach verschiedenen Nededuellen mit seinem Kollegen Grunwald, trotzdem er rhetorisch seinem Gegner mit dem schwachen, piepfigen Drgan bei weitem überlegen war, zur Nieder­Wir teilten gestern bereits mit, daß das Berl. Tage­legung seines Amtes als Geschichtslehrer an der Arbeiterbildungs­schule" genötigt. Aehnliche Fälle haben sich an dem der freien blatt" den von ihm abgedruckten beschwörenden Brief des Forschung und Meinungsäußerung" dienenden Institut wiederholt Bezirksrichters in Keetmanshoop, doch so bald als möglich die Bahn Kubub Keetmanshoop zu be­ereignet." Uns über diese alberne Leistung aufzuregen, fällt uns nicht ein. willigen( die erste Strecke der Wüstenbahn, Lüderitzbucht- Stubub, Sie entspricht völlig dem politischen Bildungsniveau der Post" und ist seinerzeit bereits bewilligt worden), durch die stätigung gefunden hat. Darüber fühlen sich die patriotischen Blätter ihrer Hintermänner. Es ist eine andere Sache, die uns zum Ab- tröstende Versicherung beantwortet hat, daß die Bahn ja doch druck der Notiz bestimmt. Mehrfach schon ist uns aufgefallen, daß nicht endgültig abgelehnt sei, sondern jedenfalls als die Post" hin und wieder Artikel und Notizen bringt, aus denen bald nach dem Wiederzusammentritt des Reichstages" doch noch fich ergibt, daß sie aus Parteitreisen inspiriert oder richtiger mit bewilligt werden dürfte.

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Deutsches

Reich. Die Wüstenbahn,

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Mitteilungen über interne Vorgänge in der Partei versorgt wird. Diese charakteristische Ankündigung des bevorstehenden Bon Personen, die genau alle Einzelheiten der Verhandlungen freisinnigen Umfalls wird um so schamloser, wenn man tennen, tönnen diese Mitteilungen nicht ausgehen, denn neben den werbenden Brief des Herrn Bezirksrichters selbst kennt.

Außerdem aber werden neue Forderungen für treibhaus­mäßige Entwickelung der Kilimandscharo- Siedelungen und Fort führung der Tanga- Eisenbahn angekündigt! Aber damit nicht genug! Unter der Ueberschrift Pfennige sparen, Millionen verlieren", geht die, usambara- Post" mit weil er die Verstärkung dem Reichstag ins Gericht, der Schußtruppe abgelehnt hat. Sie hält es zwar für un wahrscheinlich, daß der abflauende Aufstand noch einmal antvächst, aber das Blatt rechnet unbedingt damit, daß alle sechs bis zehn Jahre ein Messen der Kräfte nötig wird, die heran­wachsende Jugend tritt eben periodisch in ihre Rechte, und dann werden wir uns des Ueberschusses an Brauses töpfen schnell und kurz zu entledigen haben. Dazu aber reichen 15 Kompagnien nicht aus. Pfennige werden gespart und Millionen werden verloren werden". Das sind ja ganz wunderbare An- und Aussichten!-

Amnestie?

Verschiedene Blätter brachten fürglich die Ankündigung, daß aus Anlaß der Entbindung der Kronprinzessin von einem neuen Hohen­zollernsprossen", wie es im deutsch- nationalen Zeitungsstil heißt, eine Amnestie in größerem Umfange" geplant sei. Seitdem sind mehrere Tage verflossen, ohne daß diese Mitteilung bisher irgend welche Be­beunruhigt, sintemalen sie schon bei der filbernen Hochzeit des Kaifer­lichen Paares einen Amnesticerlaß angekündigt hatten dieser folgte. Wehleidig flagt deshalb der von Scherl aufgetaufte Hamb. Correfpondent":

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ohne daß

Seit Jahren geht kein nationaler oder dynastischer Festtag vorüber, und wir haben deren ja manche erlebt, ohne daß in den Zeitungen eine Amnestie von größerem oder kleinerem Umfang