Einzelbild herunterladen
 

Nr. 158. 23. Jahrgang. 2. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt.

Mittwoch, 11. Juli 1906.

Heute Mittwoch findet für Berlin und Vororte der Zahlabend statt.

Partei- Angelegenheiten.

-

Lichtenberg . Das diesjährige Sommerfest findet am Sonntag, den 22. Juli, im Lokal Schwarzer Adler", Frankfurter Chaussee 5/6, ftatt und find Billetts in den heute stattfindenden Zahlabenden zu haben. Pankow . In bezug auf den heut stattfindenden Bahlabend fei darauf hingewiesen, daß die Bezirke Krause u. Walter, welche die Kaiser Friedrichstraße 12-67 einschließlich und sämtliche Nebenstraßen der Kaiser Friedrichstraße, sowie die Prenzlauer Chaussee umfassen, bei Griffel, Staiser Friedrichstraße 12, und die Bezirke Ehrke und Albrecht, die Kaiser Friedrichstraße 1-10 u. 68 bis Ende, sowie Berlinerstraße 70-86 und die Straße 32 umfassend, bei Müller, Berlinerstraße 286, zusammenkommen.

Alle anderen Bezirke treffen sich in den allbekannten Lokalen. Der Vorstand.

Berliner Nachrichten.

Von den Gefahren der Erziehung mit dem Stock. In der 226. Gemeindeschule( Barutherstraße) hat fich eine Brügelaffäre abgespielt, die draußen vor dem Halleschen Tor wegen des merkwürdigen Ausganges, den sie schließlich genommen hat, viel besprochen wird.

Bäckerei"( Julinummer), das Organ der Freien Vereini-| stimmungserklärungen fehle. Die Bedenken der Brauereibefizer, gung der Bäckermeister von Berlin und Umgegend". Das daß sie ohne Preiserhöhung ihre Betriebe zum Teil hätten schließen Blatt bemängelt die in Nr. 145 des Vorwärts" veröffent- müssen, find wohl nicht so tragisch zu nehmen. Wie bei allen Lebens­lichten Betrachtungen über dieses Thema und bringt einen mittelberteuerungen die Mehrkosten auf das konsumierende Publi­Antwortartikel, der nur das beweist, daß man in der Re- dient, so dürfte auch der Verein der Berliner Weißbierbrauereien fum abgewälzt werden, und man dabei mitunter noch etwas ver­daktion der Deutsche Bäckerei" unsere Ausführungen entweder es verstehen, daß er unter Anführung der das Weißbier verteuern­schlecht gelesen oder bloß halb verstanden hat. Der Verfasser den Umstände auf seine Rechnung kommt. dieses Artikels der Deutsche Bäckerei" meint, es es sei

-

ernannt.

"

"

"

-

den

am

Achtung! Fünfter Wahlkreis. Das 10. Stiftungsfest des Wahlvereins findet am Sonnabend, den 14. Juli, in den Gesamträumen des Schweizer - Gartens am Königstor statt. Konzert, Theatervorstellung, Festrede des Genossen Robert Schmidt, Arbeiter- Radfahrer, Gratis- Kinderbeluftigungen usw. Billetts im Vorverkauf 25 Pf. in der Parteispedition, Reibelstr. 42, auf allen Zahlstellen, am Sahlabend und bei den Bezirksführern unsere Spezialität"," den Berliner Bäckermeistern ordent wurde der Vorstand der Ortskasse der Schneider angewiesen, die Der Reichsverband in der Ortskasse der Schneider. Mitte Juni Kaffenpreis 30 Pf. Wir ersuchen die Genossen, für rege lich eins auszuwischen." Er glaubt, uns erst belehren Auszählung der am 22. Mai erfolgten Wahl der Arbeitnehmer­Beteiligung zu agitieren. Der Borstand. zu müssen, daß doch unter dem Einfluß des neuen Zoll- delegierten zur Generalversammlung unverzüglich vorzunehmen. Der 6. Wahlkreis feiert am Sonntag, den 15. Juli, wieder im tarifes auch die Mehlpreise gestiegen seien. Allerdings ist ihm heute, am 11. Juli, ist das noch nicht geschehen. Es hat der Vor­Moabiter Schützenhause, Plögensee, sein Sommerfest. In dem reich durch unsere zweite Betrachtung über die Brotverteuerung stand eine Beschwerde gegen diese Verfügung an den Oberpräsidenten haltigen Programm Konzert, Gesang, Tanz, humoristische Vor- die in Nummer 152 des Vorwärts" veröffentlicht wurde, gerichtet. träge, Auftreten von Turnern, Athleten und Radfahrern ist auch noch ehe die Julinummer der Deutsche Bäckerei" heraus tämpfen, ja Bauer, das ist auch ganz was anderes. Hier verstößt Wenn gewerkschaftlich organisierte Arbeiter den Alkohol be­besonders der Kinder gedacht, durch Gratisvorstellung eines Kasperle- tam das Konzept ein klein wenig verdorben worden. Er Theaters, außerdem bekommt jedes Kind einen Bon zur Schaukel hat für die darin enthaltenen Ausführungen nur ein paar Borstand Aufklärung berbreiten wollte. der Vorstand Klar gegen das Gesetz, während im anderen Falle der u. dgl. und einen zum Umtausch gegen eine Stodlaterne. Bei dem Verlegenheitsphrasen. Interessant ist, daß Die deutsche Gegenwärtig stellt das Kassentotal zeitweise einen geringen Preis von 20 Pf. pro Billett kann auch der wirtschaftlich Bäckerei" aus allem, was wir über die Brotverteuerung ge- Krantenjaal dar. Am Sonnabend, den 30. Juni cr. nicht besonders gutgestellte Genosse teilnehmen. sagt haben, fast nur einen Punkt völlig widerspruchslos fielen in demselben zehn Personen in Ohnmacht; akzeptiert: das Rechenexempel, daß einem mit zwei Gesellen Montag, den 2. Juli, sieben. Woher das kommt? Die Leute müssen arbeitenden Meister aus den Zugeständnissen, die den Gesellen 4 Stunden und noch länger im Staffenlokal auf ihre Abfertigung gemacht worden sind, eine jährliche Mehrausgabe von 686 M. warten. Die Auffassung, daß zu wenig Beamte da sind, trifft nicht erwachsen könne. Wir hatten aber ausdrücklich erklärt, zu. Im Gegenteil! Steine Staffe hat prozentual soviel Angestellte daß diese Zahl die ungünstigsten Verhältnisse voraussetzt. Auf quten Glauben, daß, wem Gott ein Arat gibt, er es auch tragen wie die Ortskasse der Schneider. Herr Broda hat eben in dem 686 m. stellt sich nach unserer Berechnung die den Gesellen hilft, Leute angestellt, die sich zum Stassenangestellten ungefähr so zugute kommende Mehrbelastung des Meisters dann, wenn eignen wie eben Reichsverbändler. er bisher die schäbigsten Löhne und die elendeste Beköstigung Wenn in einer Kasse soviel Lehrlinge als jetzt Beamte mit gezahlt hat. Geht Die deutsche Bäckerei" von der Voraus- lebenslänglichen Kontratten beschäftigt werden, brauchte man sich sehung aus, daß solche Verhältnisse bisher die Regel waren? über die langstielige Abfertigung des Publikums nicht zu wundern. Obenein ist ihr in dem Grempel, das sie über alle gegen- raten, eventuell Beschwerde an die Aufsichtsbehörde zu richten. Den Besuchern der Ortskrankenkasse der Schneider möchten wir wärtigen Mehrausgaben der Bäckermeister aufgestellt hat, in der Hize des Gefechts ein kleiner Irrtum passiert. Die Vorgänge in der Ortskasse der Schneider während der Sie hat legten Zeit haben den Verband der Schneider veranlaßt, für die 686 M. sogar zweimal in Rechnung gestellt. Donnerstag, den 12. Juli, abends 8 Uhr, nach Wittenau . Die Genossen werden noch einmal darauf aufmerksam gemacht, daß laut Beschluß der Diskutierabend von jetzt an immer Schiedsgerichtsvorsitzender. Der Regierungsaffeffor Neuhaus ist eine öffentliche Versammlung einzuberufen, in welcher Arminhallen", Kommandantenstraße 20, auf Mittwoch vor dem 15. jeden Monats verlegt worden ist, trifft zum stellvertretenden Vorsitzenden der Schiedsgerichte für Arbeiter den Mitgliedern der Kasse Bericht über die Zustände in der Drts­also mit den Berliner Zahlabenden zusammen. Der erste Diskutier- bersicherung Stadtkreis Berlin und Regierungsbezirk Potsdam , sowie tasse der Schneider erstattet werden soll. abend findet heute, den 11. Juli, bei Böhm, Oranienburgerstraße , für die Arbeiterversicherung in dem Eisenbahn- Direktionsbezirk Berlin statt. Bahlreichen Besuch erwartet Auf das Kuriofum, daß Briefe billiger als Drucsachen sind, Der Vorstand. haben wir bereits hingewiesen. Es dürfte jedoch nicht unangebracht Die Reisesaison hat begonnen, man" geht in die Sommer- fein, unseren Lesern nochmals mit der nach Aufhebung der Orts frische, so heißt es in den bürgerlichen Zeitungen. Natürlich muß brieftage eingeführten Portoerhöhung vertraut zu machen. " man" das nötige Kleingeld dazu übrig haben. Dann fällt einem dem 1. Juli fosten Drucksachen von 100-200 Gramm auch im Orts­nur noch die Wahl schwer. An den Anschlagsäulen wird täglich und Nachbarortsverkehr 10 Bf., als geschlossener Brief aber nur allerlei Reisegelegenheit angepriesen: Da geht es nach Hamburg 5 Pf. Man hüte sich also, solche Sendungen offen und mit der bädern, nach dem Harz, nach dem Riesengebirge , nach Bayern , Gramm. Diese fosten, auch wenn sie nur wenige Gramm schwer mit Anschluß nach den Nordseebädern, nach Rügen und den Ostsee - früher üblichen Bezeichnung Drucksache zu verschicken. Dasselbe ist der Fall mit allen Geschäftspapieren bis zum Gewichte von 250 Württemberg und der Schweiz - fast jeden Tag findet man etwas find, im Ortsverkehr fünftig 10 Pf., als geschlossener Brief nur Neues und nach allen Bahnhöfen ergießt sich ein Menschenstrom. 5 Bf. Ebenso wird man Warenproben beffer für 5 Pf. als Brief. Bei den reichen Leuten gehört das Reisen im Hochsommer zur denn für 10 Pf. als ausdrücklich so bezeichnete Warenprobe ber= In einer 2. Klasse hatte der Lehrer Franke, der mode; es ist selbstverständlich geworden, ebenso selbstverständlich, schicken. Dasselbe ist der Fall für zusammengepackte Drucksachen, dafür bekannt ist, daß er nicht zu den Feinden des Stockes daß die armen Leute zu Hause bleiben. Die Fabrikbefizer, Handelsherren, Geschäftspapiere und Warenproben, die als solche 10 Pf., als gehört, kurz vor den Ferien einen Schüler P. so nach Direttoren, höheren Beamten und die es sonst dazu haben, machen eine Briefe im Ortsverkehr nur 5 Pf. kosten. brücklich bestraft, daß die Eltern über die sichtbaren Erholungstour. Die Damen der Gesellschaft brauchen eine Bade­Folgen dieser Erziehungsmethode zunächst nicht wenig erschraten. reise, während die Arbeiter und Arbeiterinnen an solchen Friedrichstr. 129 ist unter dem Verdachte der Verführung minder­Der Hoflieferant Bürstenwarenfabrikant Pfeifer aus der Wie viel Hiebe Herr Fr. ausgeteilt hat, wissen wir nicht sicher, Lurus nicht denken können, sondern froh sein müssen, daß sie über- jähriger Mädchen in seiner in Tegel gelegenen Billa verhaftet aber man spricht von einer Zahl, über die mancher den Kopf haupt das ganze Jahr hindurch für ihre Herren fronden dürfen. Es worden. Er steht im 52. Lebensjahr, hat zwei verheiratete Töchter schüttelt. Die Zahl hier zu nennen, das müssen wir uns ver- ist die Ausnahme, wenn hier und da in großen Betrieben den und einen erwachsenen Sohn, der im Geschäft des Vaters tätig ist. fagen. Wir möchten nämlich Herrn Fr. nicht Gelegenheit Arbeitern ein kleiner Sommerurlaub bewilligt wird, oder wenn die Pf. scheint ein vollständiges" Doppelleben" geführt zu haben; geben, sich beleidigt zu fühlen, wenn wir vielleicht von einem vielgeplagten Handlungsgehülfen und-Gehülfinnen, die jeden Tag ging, war er in Berlin der solideste Ehemann. Nicht nur, daß man während er draußen in seiner Villa verbotenen Vergnügungen nach­oder zwei Hieben mehr berichten, als er in Wirklichkeit berab- bis 8 und 9 Uhr abends tätig sein müssen, eine Erholungspause er- ihn im Innern der Stadt niemals auf verbotenen Wegen wandeln reicht hat. Der Rücken des Jungen zeigte sich dicht mit halten. Ein Summerurlaub mit Weiterbezahlung des Gehalts sollte jah, auch das Cheleben Pf.'s war ein durchaus ungetrübtes. Nic­dicken Striemen bedeckt. Er bot einen solchen Anblick in jedem Arbeitsvertrag festgesetzt sein, denn er ist eine Notwendigkeit mals wurde in der Nachbarschaft Streit zwischen den Eheleuten bes dar, daß die Eltern es für nötig hielten, sich an einen für jeden, der Tag für Tag seine Arbeit leisten muß. Er muß ein- merkt, wie Pf. überhaupt allgemein in der nördlichen Friedrichstadt Arzt zu wenden. Dieser stellte nicht nur das gewünschte mal ausspannen dürfen, ohne die drückende Sorge zu haben, daß er als gutherziger, solider Mann bekannt war. Die Verfehlungen, Zeugnis über den Befund aus, sondern es erschien ihm auch nichts verdient, wenu er feiert. Die Zeit der unfreiwilligen Ruhepausen, deren Pf. beschuldigt wird, kommen daher auch der Familie völlig ratsam, den Jungen in Behandlung zu nehmen. Der Junge die Lage der Arbeitslosigkeit bringen feine Erholung, sondern im Gegenteil überraschend. fehlte dann einige Tage in der Schule, auch blieb er der Not und Sorge und der Geldmangel läßt gar nicht den Gedanken Arbeit fern, die er nachmittags in einem Geschäft verrichtet, an eine fleine Reise, an den so notwendigen Wechsel der Umgebung der Allgemeinen Berliner Omnibusgesellschaft in der Jasmunder­Zwei Personen durch Pferdehufe getötet. In dem Depot 6 um schon etwas zu verdienen. Unsere Leser werden vielleicht für eine] wenn auch noch so turze Zeit aufkommen. Nur wenigen straße 2/3 haben sich fura hintereinander zwei bedauerliche Unglüds­wissen wollen, welcher Art denn der Frevel war, der dem Arbeitern ist es vergönnt, eine fleine Sommertour, vielleicht auf fälle ereignet, welche beide einen tödlichen Ausgang nahmen. Der Jungen die ausgiebige Tracht Prügel einbrachte. Die von zwei Wochen, zu unternehmen; dazu muß vorher fleißig gefpart und störrisch zeigte, geprügelt, worauf das Tier ausschlug und den Sch. 44jährige Stallmann Schmolling hatte ein Pferd, weil es sich uns bei Schülern der 2. Klasse angestellten Ermittelungen manches Notwendige entbehrt werden. haben nur das ergeben, daß P. während des Unterrichtes Arbeitern bietet sich unter besonders günstigen Verhältnissen eine stürzte. Er wurde in das Lazarus- Krantenhaus gebracht, starb Einzelnen beffer bezahlten mit solcher Gewalt bor die Brust traf, daß er bewußtlos nieder­einige Male hintereinander laut geniest habe. Aber Herrn Fr. solche Möglichkeit. werden hier vermutlich noch andere Schandtaten des Jungen unausgeseztes Haften und Jagen, ein ständiges Verharren im 19jährigen Stallburschen Neubauer, der gleichfalls in dem Depot 6 Die Masse der Arbeiter jedoch kennt nur ein aber bald nach der Einlieferung. Das gleiche Schicksal ereilte den einfallen, mit denen er die Prügelerekution begründen wird. Arbeitsjoch. Für sie gibt es teine Reisesaison. beschäftigt war. N. hatte zwei Pferde von der Haltestelle nach dem Die Eltern waren natürlich entschlossen, die Sache Depot zurückgeführt und unterwegs waren die Stränge herunter. nicht steden zu lassen". Für's erste wurde der Junge Zur Weißbierverteuerung. Gegen die von dem Verein Ber - gefallen. Als sich der junge Mann bückte, um sie wieder aufzu= sofort vor den Reftor Rauprich geführt, der sich den Rücken liner Weißbierbrauereien beschlossene Preiserhöhung des Weiß- heben, schlug eines der Pferde aus und traf N. so unglüdlich gegen des Jungen mit Staunen besah. Auch der hinzugezogene lands, Ortsverwaltung Berlin , verschiedentliche Einwände erhoben. Stallbursche erlag im Lazarus - Krankenhause den schweren Ver­bieres hat der Verband der Freien Gast- und Schankwirte Deutsch - den Leib, daß eine Darmzerreißung herbeigeführt wurde. Auch der Lehrer Franke war betroffen, als er sehen mußte, was er an- Der Verein Berliner Weißbierbrauereien führt bekanntlich den lekungen. Außerdem wurde der Stallmann Lepke in dem gleichen gerichtet hatte. Es schien fast, daß die Affäre nicht günstig Preisaufschlag auf Weißbier auf gesteigerte Betriebsausgaben, über- Depot von einem Pferde geschlagen und schwer verletzt. für ihn enden würde. Aber es gibt doch immer wieder noch gute mäßige Konkurrenzmißstände, auf die am 1. März erfolgten er Menschen, die mit sich reden lassen". Dem vermittelnden höhten Zölle, sowie auf die seit dem 1. Juli eingetretenc Erhöhung Eingreifen des Rettors gelang es, den Vater einstweilen zu der Brausteuer zurück. In dem Schreiben an die Gastwirte heißt beruhigen. Hinterher aber kam zwischen dem Lehrer und dem es zum Schluß: Bater eine Einigung zustande. Sie bestand darin, daß Herr Fr. in sein Portemonnaie griff und den Schaden bezahlte. Der Vater erklärte sich damit zufrieden. Man er­zählt, Herr Fr. habe so tief hineingreifen müssen, daß ihm die Brügel doch ein bißchen teuer geworden seien. Wahrscheinlich wird er nun zu der Ansicht gelangt sein, daß die Erziehung des Schulkindes mit dem Stock auch ihre Gefahren hat­wenn nicht für das Schulkind, so wenigstens für den Lehrer. Er ist noch jung und hat noch keine dreißig Jahre auf dem Rücken. Da bietet sich ihm noch reichlich Gelegenheit, diese Erfahrung zu nützen.

-

In einem Vorortzuge vom Tode überrascht wurde der 58jährige in Ertner gewesen und wurde bald während der Fahrt von einem Fabrikant P. aus der Oranienstraße. B. war mit seiner Ehefrau Unwohlfein betroffen. Frau V. wollte auf der Station Wilhelms­bagen ihrem Manne ein Glas Wasser holen, vermochte dies jedoch nicht mehr infolge der kurzen Haltezeit. Kurz vor der Station Rahnsdorf sant P. plößlich tot nieder; ein Herzschlag hatte seinem Leben ein jähes Ende bereitet.

Von seiner Zille abgestürzt und ertrunken ist gestern der Schiffseigner Schliemann, der mit seinem Fahrzeug in der Nähe des Speichers des Lehrter Güterbahnhofs vor Anker gelegen hatte. Sch. Wir teilen Ihnen deshalb ergebenst mit, daß wir vom hatte beim Ausladen der Frachtstücke geholfen und verlor, als er 9. Juli d. J. ab, den Preis für die halbe Tonne Weißbier bis zu am Schiffsrande stand, plößlich das Gleichgewicht. Er stürzte rüd­70 Liter Inhalt in amtlich geeichten Gebinden frei Haus liefer- lings in den Kanal und fam nicht wieder zum Vorschein. Jedenfalls bar auf 7,50 M. festgesetzt haben unter Fortfall aller bisher ge- hatte der Bedauernswerte, welcher durch die Arbeit sehr erhitzt ge währten Rabatte( Schenktonnen), Vergütungen jeder Art, Ge- wesen, beim Sturg ins Wasser einen Herzschlag erlitten. Die Leiche burtstags- und Weihnachtsgeschenke, Beteiligung an Abendtischen ist bereits gelandet und in das Schauhaus gebracht worden. und sonstigen Zweck und Festessen, Annahme von Billetts zu Bällen, Landpartien und anderen privaten Veranstaltungen. Der Preis für das nach den Vororten zu liefernde Bier er­höht sich um die daselbst zu zahlende Biersteuer. Indem wir Sie bitten, die uns durch die Macht der Ver­hältnisse aufgezwungene Preisreform wohlwollend zu beurteilen, zeichen wir Uebrigens wollen wir unseren Lesern und vor allem auch Sochachtungsvoll und ergebenst Herrn Fr., dem diese Zeilen ebenfalls zu Gesicht kommen Verein der Berliner Weißbierbrauereien E. V." fönnten, die beruhigende Versicherung geben, daß wir die Kenntnis diefer Prügelaffäre nicht den Eltern selber verdanken. bandes der Freien Gast- und Schantwirte Deutschlands , Ortsver- gegen 10 Uhr die in der Plantagenstr. 41 wohnende 76jährige Witive Hierauf hat der Obmann der Rechtsschutzkommission des Ver Von Einbrechern niedergeschlagen wurde am Sonntagabend Als wir von anderer Seite Meldung erhielten, fuchten wir waltung Berlin , an den Vorsitzenden des Vereins der Berliner Hille. Schon am Sonntag vor acht Tagen wurden in dem er­die Familie P. auf und baten um Auskunft. Man verweigerte Weißbierbrauereien ein Schreiben gerichtet, in welchem darauf hin- wähnten Hause zwei junge Burschen bemerkt, die sich nach der aber jede Mitteilung und erklärte, es solle nichts in gewiesen wird, daß die Gastwirte durch die angekündigte Preis- Wohnung der Witwe. erkundigten, sich aber im übrigen mit den die Zeitung tommen, der Vater habe sich ja fast erhöhung und durch den verminderten Inhalt der Gefäße, in denen Familienverhältnissen der Frau ziemlich vertraut zeigten. Dieser schon mit dem Lehrer geeinigt. Herr Lehrer Fr. braucht also jetzt das Weißbier geliefert wird, schwer geschädigt werden. Die Vorfall blieb jedoch von den Hausbewohnern unbeachtet. Am Sonn­Herrn P. nicht böse zu sein. Der Mann gehört das sei bisherigen Lieferungsbedingungen einseitig zu löjen, die Preise zu tagnachmittag bejuchte die Witwe ihren am Wedding wohnenden hier öffentlich und ausdrücklich festgestellt- nicht zu denen, erhöhen und das Quantum zu vermindern, bevor der Stockbezug Sohn und kehrte von dort gegen 10 Uhr nach ihrer in der vierten vollinhaltlich erreicht ist," heißt es zum Schluß, dürfte einen Etage des genannten Hauses belegenen Wohnung zurück. Als Frau die sich an den Vorwärts" wenden. Rattenkönig von Prozessen heraufbeschwören." In dem hierauf er- Sille die Tür öffnen wollte, bemerkte sie zu ihrer Ueberraschung, solgten Antwortschreiben des Vereins der Brauereien wird zum daß die Stube von innen verschlossen war. Die Brotvertenerer sind nicht in den Reihen der Schluß darauf verwiesen, daß die Preiserhöhung zum Teil eine herbeiholen fonnte, wurde die Tür plöblich aufgestoßen und im Bevor sie jedoch Hülfe Bäckermeister zu suchen. So versichert Die deutschel starte Erregung hervorgerufen habe, daß es aber auch nicht an Zu- nächsten Moment rannte ein Mann an der Greifin vorüber. Ihm

-