Einzelbild herunterladen
 

unserer braven Schußmannschaft" in den meisten Fällen Sem einzelnen Beamten, seiner Angreifer durch den Gebrauch, des Säbels Herr zu werden: Jedoch nicht immer habe sich diese Waffe bewährt. Wertvoller sei der Revolver, der den Beamten leicht zur Hand und immer gebrauchsfähig sei:

" Darum sollte die allgemeine Bewaffnung der Schußmannschaft mit Revolvern erfolgen, oder doch wenigstens der Beamten in den Arbeitervierteln, wo sie am meisten an Leben und Gesundheit bedroht sind. Die öftere Anwendung der Schuß­waffe gegen Widerspenstige dürfte eine heilsame Wirkung haben, denn unsere Bielbewußten" tönnen nun ein= mal nicht Bulberriechen. Auf alle Fälle muß den gewalt­tätigen Neigungen der Arbeiterrowdies ebenfalls mit Gewalt ent­gegengetreten und auf jeden groben Kloh ein grober Keil gesett werden."

Nicht nur das Berliner , sondern auch das deutsche Prole­tariat überhaupt wird diese unerhörten Anpöbelungen des Scharfmacherblattes gebührend zu würdigen wissen!

So verfuhr ein Schutzmann mit einem gut fituierten An­gehörigen des Bürgertums. Welche Anwendung von der

Schußwaffe wäre da erſt zu erwarten, wenn dem Verlangen der Post" Rechnung getragen würde!

"

des Empfindens, Stärkung des Glaubens. Vor] allem sollen die deutschen Katholiken einen alten Bekannten wieder­finden, einen mächtigen Helfer in Freud ' und Leid, den Geist, der, von Gott gesendet, in allen Versammlungen oberster Gesetzgeber war, den Geist der christlichen Liebe und Wahrheit.

während von uns Weißen nur zwei getötet und zehn verivundet wurden und die uns begleitenden Eingeborenen vielleicht fünf Tote und fünfzehn Verwundete zählten. Das ganze war cine Schlächterei."

Während so in England auch die bürgerlichen Barteien Der Geist der Wahrheit und Liebe soll sich in den August- gegen die Scheußlichkeiten der kolonialen Kriegsführung protestieren, tagen offenbaren in föniglicher Kraft. Der Geist der Wahrheit sucht unser Bürgertum alle Egzesse kolonialer Kriegsführung zu soll uns führen zu den Quellen wahrer Kultur, soll die festen bertuschen. Es sind einige Wochen her, daß wir auf solch eine Stützen gesellschaftlichen Wohles uns fennen lehren, alle fammelnd foloniale Bestialität hinwiesen. Wir nagelten fest, daß man die zu mutiger Mitarbeit; der Geist der Liebe soll uns immer stärker Wethode der Raubzeugvertilgung gegenüber den ost­fetten an unseren katholischen Glauben und an alle, die des afrikanischen Eingeborenen angewendet hatte. Man hatte Patronen Glaubens köstlich Erbe zu hüten und zu mehren derartig präpariert, daß sie den Lauf der Gewehre zersprengten durch göttliche Weihe berufen sind, soll die und den Kopf der Schüßen zerschmettern mußten. Diese Patronen Klüfte zu überbrücken suchen, die zwischen den hatte man dann absichtlich verstreut, damit sie von den Ständen klaffen, soll uns aufs neue begaben mit Duldung Eingeborenen als Munition benutzt werden sollten. Und über und Edelsinn zum friedlichen Verkehr mit unseren deutschen Brüdern, diese von uns gebrandmarkte Bestialität hatte nur en einziges die von uns, wie der Ratschluß der Vorsehung es zugelassen hat, Blatt, die Germania ", einige Worte schüchternsten Protestes getrennt im Glauben sind, begaben mit Ehrlichkeit und Mitterlich gebracht, die ganze übrige bürgerliche Presse hatte sich vollständig feit im offenen Stampfe, wo er nicht zu meiden ist. ausgeschwiegen. Man sieht also, daß die deutsche Bourgeoisie an kolonialer Brutalität sogar die englische bereits bei weitem über­trifft!-

Und nun kommt, Katholiken, fommt mit gutem Willen, helft uns in unserer Essener Tagung dem katholischen Geiste, der himmelgeboren, herrschgewaltig durch die Jahrhunderte schreitet, ein leuchtend Ehrenmal errichten, das Vergangenheit und Zukunft erinnerungsstark und hoffnungsfreudig bindet, zum Preise Gottes, zum Heile unseres deutschen Vaterlandes."

"

Für fünf Tage ein ganz ansehnliches Vergnügungsprogramm, das an Neichhaltigkeit fast noch das übertrifft, was jüngst in Eng­

-

"

Anreizung zu einem Owambofeldzug.

Und diese Empfehlung, die Schußleute allgemein oder wenigstens in den Arbeitervierteln allgemein mit Revolvern zu versehen, damit sie jedem Widerspenstigen gegen­Trotzdem die Dauer des Feldzugs gegen die Hottentotten noch über von der Schußwaffe Gebrauch zu machen vermöchten, immer vollständig unabsehbar ist, beginnen bereits Kolonialfere kommt just in dem Augenblicke, wo die bürgerliche Presse, vor Entrüstung schäumend, über einen Fall berichtet, wo immiffionen gewählt, darunter neben der Festkommission" noch eine aufzureizen. Zur würdigen Inszenierung des Ehrenmals" sind 11 Roms zur Provozierung eines neuen Kolonialkrieges in Südwestafrika Norden Berlins ein Angehöriger der Bürgerklasse, ein Bekanntlich hatte bei dem Hererofrieg auch ein Dwambo Generalagent Robert 2., von einem Beamten durch einen festzugkommission", eine Ausschmückungskommission", eine Be­Säbelhieb über den Kopf schwer verletzt worden sei, weil er grüßungskommission" usw. Auch an Erbauungen und Vergnügungen stamm einen Angriff gegen eine Ansiedlung unternommen. Da fehlt es nicht. Es werden z. B. abgehalten: ein Pontifikalamt zur dieser Angriff erfolgreich zurückgewiesen war und unsere Truppen versucht habe, einen ihm angelegten Knebel zu lockern, der ihm Anrufung des heiligen Geistes, ein Pontifikalamt zu Ehren der alle Hände voll zu tun hatten, um mit den Hereros und später mit angelegt worden, weil er auf das Anherrschen des Schutz­allerseligsten Jungfrau ein Pontifikalrequiem, eine Be- den Hottentotten fertig zu werden, kam man nicht dazu, auch noch mit mannes hin nicht sofort aufgehört habe, in der Bierlaune vor sich hinzufingen. Auf der Unfallstation habe obendrein grüßungsfeier, ein Festzug der katholischen Arbeiter, Gefellen- den Dwambos die Rechnung ins Gleiche zu bringen. Ja, als sich der der Beamte erklärt, daß er eigentlich sogar das Recht gehabt und Knappenvereine, eine Männerwallfahrt zum Grabe des heiligen Krieg gegen die Hereros und Hottentotten in die Länge zog und Ludgerus, ein Bolfsunterhaltungsabend, ein großes Gartenfest und geradezu ungeheuerliche Opfer an Geld und Menschenleben erforderte, habe, L. wegen Widersetzlichkeit niederzuschießen! gelangte man in maßgebenden Kreisen zu der Ansicht, daß es ver­ein großes Festmahl im Essener städtischen Saalbau. nünftiger wäre, sich mit den Dwambos gar nicht erst einzulassen, sondern die Lösung der Dwambofrage einer späteren Zukunft zu land die eingeladenen deutschen Redakteure abgeleistet haben. Und überlassen. So ist auch von Regierungsseite im Reichstage wieder­doch ist mit den obengenannten Festlichkeiten die Liste der Belusti holt erklärt worden, daß man nicht daran denke, die Waffen­Demokratische Zarenknechte. gungen nicht erschöpft. Es finden außerdem noch zirka 20 Festgewalt gegen die Dwambo anzuwenden, sondern daß man sich damit tommerse, Fest versammlungen und sonstige begnügen werde, auf friedlichem Wege Genugtuung für jenen An­Paris, 15. Juli. ( Eig. Ver.) Just beim großen Reinemachen, das dem Urteil des Staffations- gtraveranstaltungen einzelner Verbände, Vereine und griff gegen die Station zu erlangen. Korporationen statt.- Nunmehr aber redet in der Neuen mil. pol. Kor= Hofes folgte, hat der herrschende Bourgeoisradikalismus eine feige Daneben werden zur Abwechselung auch vier geschlossene und respondenz" ein alter Afrikaner" einer friegerischer Unanständigkeit begangen, wie um der Welt kundzutun, daß der vier öffentliche Versammlungen abgehalten. Was in diesen ver- Lösung der Dwambofrage lebhaft das Wort. Er führt aus, daß bürgerlich- demokratische Menschlichkeits- und Gerechtigkeitidealismus doch nicht so ganz echtfarbig ist. Die Regierung Sarrien- Clémenceau handelt werden soll, scheint noch nicht bestimmt zu sein, wenigstens die Owambo gespalten seien und der Häuptling Nechale, hat die Kundgebung der Kammer für die Duma auf eine ſteht darüber nichts in der Einladung und in dem Programm. Im der seinerzeit den Angriff gegen die deutsche Station Amatoni fuiffige Weise hintertrieben. Wie wir seinerzeit mitteilten, wollte die Bergleich zu den Festlichkeiten haben die Verhandlungen ja auch nur unternommen, mit dem anderen Owambostamm verfeindet sei. Diese Zersplitterung der Dwambo müsse man sich zu nutze machen. Man nebensächliche Bedeutung. sozialistische Fraktion nach den Wahlen, die einen so mächtigen Sieg habe es nur mit einem, und nicht allzu mächtigen Stamme zu tun. des Radikalismus ergeben hatten, die neue Wolfsvertretung zu einer Die angeblichen fozialdemokratischen Wähler- Abkommandierungen Für eine Kleine, aus wenigen hundert gut Berittenen und 2-4 Ge Kundgebung für das erste russische Parlament veranlassen. Da sich im Wahlkreise Altena - Iserlohn . Als bei der Nachwahl in Altena - schützen bestehende Truppe sei es nicht schwer, Nechales Stadt von die Radikalen bereit erklärten, die Aktion mitzumachen, beschlossen Iserlohn stait des Freisinnigen der Zentrumskandidat mit unserem Amatoni aus in zwei Nachtmärschen zu erreichen. Unternehme man die Sozialisten, ihnen die Initiative zu überlassen. Zwei Motive Genossen Haberland in die Stichwahl gelangte, wußten konservative einen ganz überraschenden Ueberfall, damit Nechale leiteten sie hier bei: einerseits sollte das Gewicht der Manifestation Blätter sofort zu melden, daß die sozialdemokratische Parteileitung nicht Beit gewinne, seine großen Viehherden nach dem Nordosten hin durch die Zahl der Stimmen erhöht werden und die Resolution als 1500 fozialdemokratische Wähler abtommandiert", b. h. ihnen be in Sicherheit zu bringen, so werde man einen überraschenden Erfolg Meinungsausdruck aller Klassen der französischen Nation erscheinen, fohlen hätte, im ersten Wahlgange ihre Stimme nicht für Haberland, haben und Nechales Palisadenstadt innerhalb weniger Stunden andererseits wollten die Sozialisten in der Kontroverse der russischen sondern für den ultramontanen Kandidaten abzugeben, um diesen beschießen, erstürmen und zerstören können. Dann könne Parteigenoffen über den Wert der Duma auch nicht den Schein unter den bürgerlichen Gegenkandidaten die Mehrheit zu sichern. man ihn und seine Großleute der deutschen Justiz überliefern und dem einer Parteinahme erivecken. Wer diese alberné Lüge aufgebracht hat, läßt sich schwer fest- Stamme die Buße auferlegen, allmonatlich eine be Die Radikalen, die ihr Interesse an der Sache gezeigt haben, stellen. Wir fanden sie zuerst in der Dertelschen Deutschen stimmte Anzahl von Regierungsarbeitern zu arbeiteten in der Tat einen Text aus, der dem Minister des Innern Tageszeitung"; es ist aber nicht ausgeschlossen, daß dieses stellen. Eine solche Bestrafung Nechales und seines Stammes und dem Kammerpräsidenten vorgelegt wurde. Diese hohen Zensoren Blatt, das seine politischen Notizen größtenteils aus der der Mehrheit fanden nichts auszusetzen, stellten aber als Bedingung Korrespondenz des Bundes der Landwirte", der Korrespondenz des werde bis zu den portugiesischen Dwambos hin den heilsamsten und getvaltigsten" Eindruck machen. Wenn es auch unmöglich sei, ihrer Zustimmung die Forderung, daß die Sozialisten in der Kammer- Reichsverbandes", der Konservativen Storrespondenz" und anderen alle Dwambostämme zu entwaffnen, da die Händler debatte über die Adresse nicht sprechen sollten, da sonst An- gleichwertigen Quellen bezicht, auch diese Züge nicht selbst erfunden, aus Angola ihnen beliebig viel neue Gewehre und Munition liefern griffe auf den Baren und auf die russische Regierung zu befürchten sondern nur nach der Eigenart alter Klatschbasen nachgeplappert hat. tönnten, so jei doch das weiße Prestige in der Entwaffnung Nechales seien, die zu diplomatischen Schwierigkeiten führen könnten! Von der Deutschen Tageszeitung" übernahm dann wieder eine und seiner Leute gewahrt". Die Sozialisten brachten dieses Opfer und beschlossen in einer Reihe liberaler Zeitungen das Gewäsch, darunter selbstverständlich Man sieht, in welch frivoler Weise die deutsche Regierung besonderen Sigung, in der Kammer zu schweigen, um die Kund- auch das Berl. Tagebl.". Nachdem nun vor einigen Tagen das dazu angereizt wird, durch neue koloniale Unbesonnenheiten den gebung zu sichern, deren Bedeutung durch die wenn auch still- Berl. Tagebl." sich zur Zurückziehung seiner Anschuldigung bequemt südwestafrikanischen Feldzug in die Unendlichkeit hinein zu schweigende Zustimmung der Regierung erhöht worden wäre. hat, lehnt jetzt auch die Deutsche Tagesztg." die Verantwortung für Nun aber beginnt der Schwindel. Die Regierung fand auf die von ihr in die Welt gesetzte Erfindung mit folgenden berlängern. Man versteht aber diese Anreizungen nur zu gut, wenn Das Berl. Tageblatt" kommt an der Hand einer Zuschrift Solonie gerade durch den längeren Aufenthalt einer mög aus den führenden Kreisen des Zentrums auf das Gerücht zurück, lichst zahlreichen Schutztruppe verhindert wird. Da unsere Ost­welches den unerwarteten Erfolg des Zentrinns im ersten Wahl- afrikaner die Kolonialtruppe für die mil chende Kuh halten, muß gange auf eine sozialdemokratische Kriegslist nämlich Ab- ihnen natürlich alles daran liegen, sich diese milchende Kuh tommandierung sozialdemokratischer Stimmen als Zentrums- möglichst lange zu erhalten. Und da doch der Feldzug gegen wähler zurückführen wollte, und nennt die Deutsche Tages- die Hottentotten schließlich trotz alledem einmal ein Ende haben zeitung" als Quelle dieser Behauptung". Wir müssen diese muß, so gebietet es das Interesse unserer südwestafrikanischen Autorschaft indessen mit Dant ablehnen, da wir lediglich das Kolonialschmarozzer, schleunigst für die Anzettelung eines neuen durch eine Reihe von Blättern, wenn wir nicht irren, auch unübersehbaren Kriegsabenteuers zu propagieren!- das Berl. Tagebl." gehende Gerücht verzeichnet haben, ohne zu der Frage der inneren Wahrscheinlichkeit Stellung zu nehmen. Es ist übrigens nicht etwa ein Rest von Anständigkeit, der das Blatt zu dieser Selbstlügenstrafung veranlaßt, sondern nur Gefällige feit gegenüber den Zentrumsansprüchen.

-

einmal, daß der Zeitpunkt für die Resolution nicht gut gewählt sei und forderte eine Bertagung mit dem Versprechen, selbst den geeigneten Moment zu bestimmen. Anfangs Juli, da der Schluß der Session nahte, wurden auch die Radikalen ungeduldig. Sie wandten sich an Bourgeois, der ihnen ungemein zuvor kommende Auskünfte gab und sogar versprach, daß er selbst vor Sessionsschluß von der Kammertribüne bie notwendigen Worte sprechen werde!!. In der Kammer sah man begreiflicherweise dem Auftreten des Ministers mit ungeheurer Spannung entgegen, aber Herr Bourgeois schwieg! Und als ihn in der vorlegten Sizung jemand fragte, ob er nicht endlich den Mund auftun wolle, erklärte er, die Situation habe sich geändert, und er flehte den Fragesteller an, die Sache nicht zu berühren!-

Worten ab:

-

"

-

Die Sozialisten erkannten nun, daß die Regierung fie betrogen habe und legten in der letzten Sizung schleunigst eine Resolution) Englischer Protest gegen Kolonialbestialitäten. vor, in der sie die Verteidiger der russischen Freiheit begrüßten und die Schmach der Pogroms und ihrer Urheber verkündigten. Kaum Schon vor einigen Tagen konnten wir darauf hinweisen, daß hatte der Sekretär des Präsidenten einen Blick auf die Schrift ge- sich nicht nur das englische Proletariat, sondern auch worfen, als er eiligst zu Herrn Bourgeois hinabkletterte und ihm bürgerliche Kreise in England mit Entrüstung gegen die in das Dokument übergab. Fünf Minuten später verlas Sarrien das Südafrika verübten Bestialitäten der Kriegsführung in Natal er­Dekret über den Sessionsschluß! Vergebens protestierten die Sozia- hoben hätten. Jetzt liegen neuerliche Kundgebungen gegen diese listen und forderten vom Präsidenten, daß er die vorliegende eine Darstellung der englischen Greueltaten gegen die aufständischen Kriegsbestialitäten vor. Nachdem ein konservatives Blatt Resolution zur Verhandlung bringe. Brisson wollte nichts hören, Bulus veröffentlicht hatte, veröffentlicht jetzt ein liberales und als Baillant in träftigen Worten Verwahrung gegen dieses Blatt," Die Tribune" einen Soldatenbrief, der diese Bestialitäten Vorgehen ausgesprochen hatte, erklärte der famose Demokrat Brisson, bestätigt. In diesem Brief heißt es: Vaillants Rede würde nicht ins Protokoll kommen! Die Sozialisten erhoben sich empört und riefen:" Hoch die russische Republik ! Nieder mit dem garismus!" Währenddessen erklärte Brisson die Sigung für geschlossen. Die Kundgebung der Sozialisten ist in der Tat im Journal Officiel" mit feinem Wort erwähnt!

Die Sozialisten werden sich dieses skandalöse Vorgehen nicht gefallen lassen. Sie werden im Herbst Gelegenheit finden, den regierenden Demokraten " ihre unwürdige Liebedienerei gegen den alliierten" Baren vorzuhalten.

Deutfches Reich.

Zentrumsparade.

Das Lokalfomitee zur Vorbereitung der 53. Generalversammlung Der Katholiken Deutschlands ladet in einem langen Aufruf die Deutschen Katholiken", richtiger die Zentrums- Getreuen zu der vom 19.- 23. August in Essen stattfindenden diesjährigen großen Parade­veranstaltung ein, die dieses Mal noch pomphafter egeftutiert werden soll als bisher. Das Lokalkomitee schlägt in seiner Einladung denn auch ganz besonders schwülstige, berzüdte Töne an. Es heißt darin:

Unseren Gästen rufen wir ein herzliches Willkommen" zu und stellen Gastgeschenke für sie bereit, die sie mit in ihre Heimat nehmen mögen, Erinnerung an glücklich durchlebte Tage ernster Beschäftigung und heiterer Muße, Freude an den landschaftlichen Schönheiten unserer oft verkannten Gegend, Bereicherung des Wissens, Weitung des Schauens, Bertiefung

Gestern abend verließen wir das Lager, um die Stellung der Rebellen im Walde zu erforschen, und stießen alsbald un­bersehens auf eine große Abteilung von Eingeborenen, die unter dem vereinigten Oberbefehl von Melakazulu und Bambaata kurz borher aus Natal herübergekommen sein mußten. Wie es uns glücken konnte, diese Leute zu überrumpeln, wird ewig ein Rätsel bleiben; jedoch es gelang uns tatsächlich, sie auf allen Seiten ein­zuschließen. Bei Tagesanbruch eröffneten wir mit Feldgeschüßen, Maximkanonen und Gewehren das Feuer gegen sie auf engstem Raume. Die Angegriffenen waren einfach starr vor Schreck, rannten, während wir vorrüdten, zu Dußenden waffenlos auf uns zu und erboten sich, sich zu unterwerfen. Von unseren Leuten und den Transvaaler Freiwilligen hielten viele ratlos inne und wußten nicht recht, was sie tun sollten. Die Natal­polizei jedoch, von der kurz vorher einige Leute durch Eingeborene niedergemacht worden waren, brach mit einem Male in den Ruf aus: Rache für Jmpanza!" und schoß die Wehrlosen in Massen über den Haufen. Von da ab pacte uns alle Besinnungslosigkeit. leber zwei Stunden lang rannten wir im Busch umher und schossen und säbelten nieder, was uns an Gingeborenen in die Quere tam, bis wir nicht mehr konnten. Unsere Leute waren dermaßen aufgeregt, daß sie rücksichtslos nach allen Richtungen hin schossen, selbst in ihre eigenen Reihen. Alles war rein tob­süchtig. Als das Gemezel zu Ende war, durchstreiften wir noch den ganzen Tag über den Busch und knallten die in Baumkronen versteckten Kaffern herunter. Die auf unserer Seite befind­lichen Eingeborenen begingen die ärgsten Barbareien, indem fie vor allem den Verwundeten die Leiber aufschlitten. Tags­darauf kehrten wir zurück und töteten die noch lebenden Ver­wundeten. 3m ganzen ließen wehl 700 Rebellen ihr Leben,

man sich die Auffassung vergegenwärtigt, daß der Bankrott ber

Akademische Rowdies.

Die Universität Jena ist wegen ihrer akademischen Freiheit" berühmt. Wie diese von den Musensöhnen aufgefaßt wird, zeigt eine Zuschrift, die das" Jenaer Voltsblatt" beröffentlicht:

Seit einigen Wochen ist es für die Bewohner der inneren Stadt fast zur Unmöglichkeit geworden, die notwendige Nacht­ruhe zu genießen; und doch gibt es auch unter ihnen manchen, dem es nicht vergönnt ist, bis Mittag zu schlafen und so das Vers fäumte nachzuholen.

Eine Rotte besoffener Studenten löst die andere ab, die eine immer lärmender als die andere Aber von Polizei keine Spur. Merkwürdig, daß die heilige Hermandad niemals dort zu finden ist, wo die akademisch Gebildeten durch Verübung ruhestörenden Lärms ihr Wesen treiben.... Wenn es nicht zu deren Ob­liegenheiten gehören sollte, einzuschreiten, so rate ich den Bürgern, soweit sie nicht Mitglieder einer blöden Hammelherde sind, sich selbst zu helfen. Aber nicht, wie vorige Nacht, durch Schleudern von Wurfgeschossen, seien es nun Briketts oder Punschterrinen, sondern mit handfesten Knütteln bewaffnet zwischen. diese Horden zu fahren. Dafür sollen diese Alkoholiker ein merka würdiges Verständnis haben, während sie Mahnungen und An feuchtung mit obengenannten Mitteln gegenüber ziemlich dick­fellig sind. Also zeigt einmal diesen Herren, daß Ihr nicht alle aus Angst um Euer Portemonnaie gewillt seid, Euch um Eure Nachtruhe bringen zu lassen.

Daß von den gebildeten Strolchen, die vorige Nacht Johannis­straße und Umgegend unsicher machten, die gemeinsten Boten in die Nacht gebrüllt und Frauen, die sich den Lärm verbeten hatten, als.... bezeichnet wurden, sei nur nebenbei er­wähnt."

Zur Landflucht der Schulproletarier. Der Preußische Stadt- und Landbote, Tageblatt für Eberswalde und Umgegend" berichtet:

In den letzten Tagen war in unserer Stadt das Gerücht verbreitet, auf dem benachbarten Dominium Beerbaum sei das Schulgebäude eingestürzt und die Lehrerfrau unter den Trümmern begraben worden; erst nach zwei Stunden sei sie wieder zur Besinnung gekommen. Andere Mitteilungen ließen das Unglüd weniger schlimm erscheinen und besagten, daß in der Lehrerwohnung" nur" eine Stubendecke eingestürzt sei. Wir ermittelten folgendes:

Das Schulgebäude des Dominiums Beerbaum ist ein eins stöckiges Häuschen, das neben dem Klassenzimmer, in dem gewöhnlich sechzig bis siebzig Rinder unterrichtet werden, noch die Lehrerwohnung, bestehend aus zwei