Hleinen Stuben, Rammer und Küche enthält. Während das Schulzimmer erst in neuerer Zeit angebaut ist und billigen Anforderungen entspricht ,, liegt die Lehrerwohnung in dem alten Gebäude, das vor etwa hundert Jahren errichtet sein dürfte. Naturlich ist der Zahn der Zeit" nicht spurlos an diesen Räumen vorübergegangen, und recht eindrücklich sollte hieran die Lehrerfamilie am Sonntag vor acht Tagen erinnert werden. Ein donnerähnliches Krachen erscholl plößlich um die Mittagsstunde im Hause, und als die Bewohner erschreckt in die Wohnung eilten, saben sie, daß in der guten Stube" Lehmpahen und starte Holzstüde den Fußboden und die Möbel bedeckten. In der Stubendecke befand sich ein großes Loch, das einen Blick nach dem Boden gestattete. Ein Glück, daß das Malheur nicht in der Nacht passiert war; die schweren Holzstücke, die, mit dem Lehm verbunden, die Stubendecke bilden, hätten sonst die in diesem Raum schlafenden Kinder der Lehrerfamilie erschlagen. Schon im Frühjahr dieses Jahres ist ein Teil der Decke herabgestürzt. Anstatt nun eine umfassende Reparatur vorzunehmen und die Decke zu verschalen, wurde nur das och geflickt und tüchtig Schlemmkreide aufgetragen. Auch im übrigen ist die Wohnung so beschaffen, daß sie behördlich geschlossen werden müßte. Die Tapeten find an den Wänden infolge der Nässe verstockt, im Fußboden wuchert der Schwa mm, die Balken sind wurm st i chi g. Da auch in dem Kämmerchen die Dede abzustürzen drohte, hat fie der Lehrer mit Brettern benagelt. Die Küche ist notdürftig mit Mauersteinen gepflastert, die eine holprige Fläche bilden. Die Lehrerfamilie hat die gefährdete Stube geräumt und benutzt vorläufig das Klassenzimmer als Wohn- und Schlafraum. Ausdrücklich bemerkt sei, daß der jetzige Patron der Schule an den mißlichen Zuständen schuldlos ist. Erst seit dem 1. Juli d. J. befindet sich das Dominium Beerbaum in dem Besitz des Grafen Pückler nicht identisch mit dem„ Dreschgrafen" und zwar hat er es von einem Grafen Brandenburg übernommen. Hoffentlich wird nun nicht auch von ihm weiter geflidt". Bei solchen Zuständen kann man sich wahrlich nicht wundern, wenn unter den Lehrern eine and flucht" Plaz greift. Aus allerhöchstem" Munde ist ja bekanntlich einmal das Wort gefallen, daß oftelbische Schweineställe häufig besser seien als oftelbische Lehrerwohnungen. Der jetzt mit einem neuen Orden bedachte Herr Studt kennt aber gleichwohl nur ein Mittel, die Landflucht der Schulproletarier zu verhindern: die intertreibung der Gehaltsaufbesserungen der städtis schen Lehrer!-
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Das Verfahren gegen Biewald foll nach der Darstellung der " Bresl. 8tg." noch nicht eingestellt sein. Dem Opfer des noch nicht ermittelten polizeilichen Handabhackers sei lediglich vom Unterfuchungsrichter die Mitteilung zugegangen, daß die Voruntersuchung gegen ihn abgeschlossen und die Akten der Staatsanwaltschaft über geben worden seien.
Die Staatsanwaltschaft kann also nunmehr ihre Aftion fortsetzen oder auch einstellen. Viel vernünftiger war es freilich, wenn sie endlich zur Ermittelung des Handabhackers das Verfahren gegen Unbekannt einleiten würde! Warum geschieht das denn eigentlich uicht?!-
England.
Des Budels Kern.
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11 000
den Mitgliedern der freien Gewerkschaften, deren Organisationen über insgesamt Mitglieder auf weisen!!. Auch steht die Mitgliederzahl der politischen London , 17. Juli. ( Laf.) Der Oberkommissar von Aegypten , Organisation in feinem Verhältnis zu der Bahl der im Jahre 1903 Lord Cromer , und seine Räte sind der Ausarbeitung eines Planes für unseren Kandidaten abgegebenen Stimmen. Vereinigte dieser zur Verstärkung der britischen Besatzungsarmee in Aegypten wegen doch in der Hauptwahl 20 375 Stimmen auf sich, in der Stichwahl des ständigen Wachsens der fanatischen Stimmung unter den Einge- 23 7621 GSchwierig ist die Agitation im Landkreise Düsselborenen näher getreten.- dorf durch den Lokalmangel, die Schifanierungen der Polizei und die Verleumdungen der Pfaffen.
,, Majority ", die neue Arbeiterzeitung, deren erfte drei Nummern unser Londoner Berichterstatter legten Sonntag furz gloffiert, ist nach dem Erscheinen der 5. Nummer sanft entschlafen. Die„ gelbe" Tagespresse mit ihren vielen Sport- und Sensationsnotizen hat gefiegt. Schweden .
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Soziales.
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Der Verein hatte in den neun Monaten eine Einnahme von 6713,45 M., denen eine Ausgabe von 4917,83 m. gegenüberstand. Der Hauptkasse in Berlin und dem Agitationskomitee in Elberfeld wurden insgesammt 1241,78 Mart zugeführt. Für die russischen Revolutionäre wurden etwas über 1100 m. gesammelt. In den letzten Wochen machte sich eine Sammlung für die Opfer des neuesten Polizei und Justizturses in Düsseldorf nötig, weil beide Behörden ein schneidiges Vorgehen gegen unsere dortigen Genossen belieben. Als in der Zeit der nationalistischen Kriegshehereien gegen Zur Tagesordnung des Parteitages schreibt unser Braunschweiger Norwegen Oskar II. sich entschieden auf die Seite der Friedensfreunde stellte, deren stärkste Kraft die Sozialdemokratie war, da Bruderblatt, der" Volksfreund": „ Diese Tagesordnung entspricht vollauf unseren Wünschen und gewann er eine gewisse Popularität auch innerhalb der aufgeklärten Arbeiterschaft, die sich verpflichtet fühlte, den Friedenstönig" gegen Erwartungen. Daß man den Massenstreit wieder aufgesetzt schmähliche Angriffe und Beleidigungen der konservativen Mords- hat, ist umsomehr notwendig, nachdem sich, wie bokannt, unerquickpatrioten in Schuß zu nehmen. Dann aber hat er die Sympathien liche Differenzen zwischen Parteivorstand und Generalfommission der Arbeiterschaft wie des aufgeklärten Teiles des schwedischen der Gewerkschaften darüber ergeben haben, die dann durch die Boltes gänzlich wieder eingebüßt. Zunächst dadurch, daß er sich in lofalistische Einigkeit" an die große Glocke gehängt wurden aber, der Wahlrechtsfrage auf die Seite der konservativen Herren und wie sich immer mehr herausstellt, mit großem Recht. Es war sogar Gewalthaber stellte und neuerdings durch eine andere Handlung, ein verdienstliches Werk. Wir werden noch Gelegenheit nehmen, die man Europas gebildetstem Monarchen" wie ihn seine darauf ausführlicher zu sprechen zu kommen." Schmeichler nennen nicht zugetraut hätte: Es galt die Wahl eines neuen Mitgliedes der Schwedischen Akademie. Mit 12 gegen 5 Stimmen wählten die Mitglieder der Akademie Schwedens berühmtesten Literaturhistoriker Professor Schück, Rektor der Universität Upsala. Aber der Häuptling der Minorität, der reaktionäre Bischof C. D. af Wirsen , veranlaßte den König, zu tun, was seit Schadenersatzanspruch wegen Boykotterklärung endgültig abgewiesen. Jufolge des im Frühjahr 1904 in SieI stattgehabten Streits Bestehen der Akademie noch nie geschehen war: dem Gewählten die Bestätigung zu versagen! Der Grund für diese Haltung des der Bäckergesellen waren von dem dortigen Gewerkschaftskartell ein Königs ist wie allgemein angenommen wird der, daß Professor Aufruf in der Schleswig- Holsteinischen Volkszeitung" erlassen und Schück ein Buch über Gustav III. , den Stifter der Schwedischen Flugblätter in Umlauf gesetzt worden, deren Inhalt sich gegen dieAkademie, geschrieben und diesen einigermaßen berühmten Schweden - jenigen Bäckereien wandte, welche die Forderungen der Gehülfen Genannt wurden diejenigen fönig, der 1792 infolge einer Verschwörung des Adels ermordet nicht anerkannt hatten. die Forderungen bewilligt wurde, nicht im Sinna höfischer Speichellecker, sondern wahrheits- Bäckereien, die getreu geschildert hat als einen theatralisch auftretenden Herrn, hatten, während in bezug auf die übrigen die Bevölkerung aufgedessen Verdienste um die Literatur keineswegs so glänzend sind, wie fordert wurde, die Gesellen in ihrer Sache zu unterstützen, nicht das Brot von Streifbrechern zu essen, sondern bei den den Gehülfen man gemeinhin annimmt. In der schwedischen Presse wird Ostars II. Haltung in dieser freundlich gesinnten Bädern zu laufen. Die Bäckermeister Voß, Angelegenheit allgemein bedauert und teilweise scharf verurteilt. Hoffmann und Steffens behaupteten in einer Klage gegen die Verbreiter der Flugblätter, den Streitleiter Nußbaum und den KartellJapan. vorsitzenden Adam, daß sie durch diesen etwa vier Monate währenden Boykott mehrere tausend Mark Schaden gehabt hätten. Diesen Schaden verlangten die Kläger , gestüßt auf die§§ 823, 824, 826 bes Bürgerlichen Gesetzbuchs und§ 153 der Gewerbeordnung, von den Beklagten ersetzt. Die den Klagegrund bildenden§§ 823, 824, 826 des Bürgerlichen Gesetzbuchs lauten: § 823. Wer vorsätzlich oder fahrlässig das Leben, den Körper, die Gesundheit, die Freiheit, das Eigentum oder ein sonstiges Recht eines anderen widerrechtlich verletzt, ist dem anderen zum Ersatze des daraus entstehenden Schadens verpflichtet.
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Das dicke Ende.
„ Daily Telegraph " meldet aus Tokio , Japan beabsichtige, außer den bereits im Bau befindlichen Kriegsschiffen, großen Kreuzern und fleineren Fahrzeugen auf Grund der im letzten Kriege gewonnenen Erfahrungen noch mehr Kriegsschiffe, große Kreuzer und Torpedoboote, alle mit schwerer Armierung, zu bauen. Im Budgetvoranschlag werde das Volt aufgefordert werden, große finanzielle Opfer zu bringen, damit die bevorstehenden Rüstungen durchgeführt werden
fönnen.
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Paris , 17. Juli. ( B. H. ) Das" Journal" veröffentlicht ein Telegramm aus Tanger , worin es heißt, daß der Sultan beschlossen habe, zum Verwalter der marokkanischen Staatsbant einen in Fez ansässigen deutschen Kaufmann zu ernennen, der mit dem Hofe in Geschäftsbeziehungen steht.
Das Blatt fügt hinzu, diese Nachricht rufe großes Auffehen hervor, weil durch diese Ernennung die Marokkofrage wieder zur Aufrollung kommen könnte.
Raisulis Antirussendemonstration.
London , 16. Juli. Die„ Times" melden aus Tanger , daß der Vertreter des Sultans sich bei dem russischen Geschäftsträger in offizieller Form entschuldigt hat, weil Raisuli einen eingeborenen Bedienten der russischen Gesandtschaft vor einigen Tagen auf dem Marktplatz in Tanger öffentlich auspeitschen ließ.-
Die gleiche Verpflichtung trifft denjenigen, welcher gegen ein den Schuß eines anderen beztveckendes Gesetz verstößt. Ist nach dem Inhalte des Gesezes ein Verstoß gegen dieses auch ohne Verschulden möglich, so tritt die Ersatzpflicht nur im Falle des Verschuldens ein.
§ 824. Wer der Wahrheit zuwider eine Tatsache behauptet oder verbreitet, die geeignet ist, den Kredit eines anderen zu gefährden oder sonstige Nachteile für dessen Erwerb oder Fortkommen herbeizuführen, hat dem anderen den daraus entstehenden Schaden auch dann zu ersetzen, wenn er die Unwahrheit zwar nicht fennt, aber fennen muß.
Durch eine Mitteilung, deren unwahrheit dem Mitteilenden unbekannt ist, wird dieser nicht zum Schadenersaze verpflichtet, wenner oder der Empfänger der Mitteilung an ihr ein be= rechtigtes Interesse hat.
§ 826. Wer in einer gegen die guten Sitten ber stoßenden Weise einem anderen vorsätzlich Schaden zufügt, ist dem anderen zum Ersatze des Schadens verpflichtet.
Neber die amtlichen Vorbereitungen zum Abschluß neuer Handelsberträge wissen die offiziösen„ Berl. Pol. Nachrichten" allerlei zu berichten. Am meisten werden", schreiben sie, gegenwärtig die zuständigen behördlichen Stellen von der Schaffung der Grundlagen für die Verwandlung der mit Spanien und Nordamerika abgeschlossenen Provisorien in endgültige Handelsabkommen in Anspruch genommen. Dabei drängt die spanische Angelegenheit natur gemäß noch mehr als die nordamerikanische, weil das Provisorium mit jenem Lande bis zum Ende 1906, das mit diesem bis Mitte 1907 läuft. Spanien hat ja an verschiedenen Stellen die Sätze seines neuen Tarifes, deren Feststellung auf übertriebenen Wertschätzungen der betreffenden Waren beruhte, ermäßigt, jedoch auch so hat es immer noch nicht einen die deutschen Interessen in der nötigen Weise berücksichtigenden Minimaltaris geschaffen. Es wird nicht leicht sein, auf dieser Unterlage zu einer Verständigung zu gelangen. Jedenfalls sind die Arbeiten bezüglich Spaniens und Nordamerikas diejenigen, die auf dem handelspolitischen Felde im Vordergrund stehen. Die Vorbereitungen wegen Abschlusses eines neuen Vertrages mit Argentinien , das gegenwärtig bekanntlich mit Das Landgericht Kiel erachtete den Tatbestand der oben Deutschland im Meistbegünstigungsverhältnis steht, scheinen in den angeführten Paragraphen und des§ 153 der Gewerbeordnung für Hintergrund gedrängt zu sein. Wenn übrigens hier und da als Am Sonnabend stießen die Heere von Salvador und Honduras vorliegend und gelangte zu einer Berurteilung der Beklagten dem Grund für die Hinzögerung dieser Vorbereitungen angegeben wird, auf der einent, Guatemala auf der anderen Seite gegen einander. Grunde nach. Auf die Berufung derselben wurde das landgerichtArgentinien würde zum ersten Male einen Tarifvertrag abschließen, Der Kampf endete mit der Niederlage von Guatemala , das einige liche Urteil vom Oberlandesgericht Kiel aufgehoben und so liegt hier ein Irrtum vor. Argentinien hat bereits einmal und tausend Mann an Toten und Verwundeten verloren haben soll. die Kläger mit ihrer Klage vollständig abgewiesen. In den zwar mit den Vereinigten Staaten von Nordamerika einen TarifHonduras und Salvador erklärten sich sofort bereit, abzurüsten Entscheidungsgründen führt das Oberlandesgericht aus: Der§ 823 bertrag bereinbart, er wurde aber von den letzteren nicht ratifiziert. und ihren Konflikt mit Guatemala einem Schiedsspruch zu unter- schütze nur einen unmittelbaren Eingriff in ein bestimmtes Recht. Wie hier die Dinge sich entwideln werden, ist vorwerfen. Durch die Intervention Roosevelts soll der Streit zwischen läufig nicht abzusehen. Jedenfalls wird auch jetzt und in Guatemala und Salvador bereis geschlichtet sein und der zwischen der nächsten Zeit auf handelspolitischem Gebiete innerhalb der Re- Honduras und Guatemala seiner Beilegung harren.- gierung eifrig gearbeitet, ob es aber in der nächsten Tagung zu Vorlagen an den Reichstag kommen wird, ist, wie schon früher auseinandergesetzt. fraglich, da die Entscheidung nicht von der deutschen Regierung allein abhängt.",
Mit anderen Worten: die Verhandlungen stocken überall. Die vielgerühmte neue Zollrüstung erweist sich als wenig brauchbar.-
Amerika.
Feindliche Brüder.
Aus der Partei.
Aus Krähwinkel. Wir erhalten folgende Depesche aus Mann heim : Der Stadtrat hat die Zusage, den Rosengarten als Parteitagslokal abzugeben, für September Oktober wegen des zu erwartenden Besuches des Großherzogs zurück
gezogen.
Das Komitee nimmt Mittwochabend Stellung. Wir wollen dem Komitee in der Kritisierung dieses SchildbürgerStüdchens nicht vorgreifen. Es reiht sich würdig der Heldentat an, Die Altenburgs Regierung sich leistete, als sie im vorigen Jahre den roten Revoluzzern die Leuchtenburg sperrte.
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Durch den Boykott wurde aber zunächst nur auf die Kunden eingeivirkt. Auch liege kein widerrechtlicher Eingriff vor, denn ebenso wie die vernichtende Konkurrenz seien Streit und Boykott schon lange als berechtigte Stampfmittel seitens der Arbeiter gebilligt, wie dies auch im§ 152 der Gewerbeordnung ausgedrückt sei und wie auch die Aussperrung der Arbeitgeber ein erlaubtes Kampfmittel darstelle. Damit falle aber auch der aus§ 826 des Bürgerlichen Gesetzbuchs abgeleitete Anspruch, denn ein erlaubtes Recht könne nicht als gegen die guten Sitten ver= stoßend angesehen werden. Im vorliegenden Falle fei das Ziel des Boykotts nicht Schädigung der läger, sondern die Erlangung befferer und menschenwürdigerer Arbeitsbedingungen getoefen und deshalb auch ein rechtlich und sittlich erlaubtes. Auch§ 824 des Bürgerlichen Gesetzbuches sei nicht verlegt worden, da die Behaup= tung, der wesentlichste Punkt der Boykotterklärung die Behaup tung, daß die Bäckereien die Forderungen bewilligt hätten wahr sei, und auch wenn eine unwahre Tatsache in Nebenpunkten etwa verbreitet sei, zugunsten der Beklagten der zweite Satz des§ 824 des Bürgerlichen Gesetzbuchs zur Anwendung gelangen müsse. Der endlich aus§ 153 der Gewerbeordnung vom ersten Richter gegen die Beklagten abgeleitete Anspruch beruhe auf einer Verkennung des Rechts, das§ 152 der Getverbeordnung den gewerblichen Arbeitern gebe. Infolgedessen mußten die Ansprüche der Kläger ab= gewiesen werden.
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Eine Abstimmung über zwei Vorlagen hatte die Bürgerschaft Zürichs am Sonntag, den 15. Juli, vorzunehmen. Erstens handelt es sich um den Bau des Volkshauses. Dieses Haus soll zweckmäßig ausgestattete Versammlungsräume für Vorträge, Bildungskurse, Gewerkschaften und politische Vereine erhalten. Ferner wird geplant, einen großen, 1000 bis 1500 Personen faffenden Saalbau mit Bühne aufzuführen. Im Erdgeschoß soll ein ge= Neuorganisation im 12. und im 13. Neichstags Wahlkreise räumiges Restaurant, eine Voltstüche mit Kantine, Wannenbäder ufm. Blak finden. Die Kosten dieses Hauses, welches Eigentum( Leipzig - Stadt und Leipzig - Land). Die Umwandlung der bisherigen des zu gründenden Boltshausvereins wird, sind auf etwa 850 000 Organisationsform in den beiden Leipziger Kreisen entsprechend Frant veranschlagt. Den Bauplatz tritt die Stadt unentgelt den Beschlüssen des Jenaer Parteitages und der Landeskonferenz Die gegen dieses Urteil eingelegte Revision wurde vom lich an den Volkshausverein ab. Außerdem leistet sie einen Bau- der sozialdemokratischen Partei Sachsens ist nunmehr beendet. VI. Zivilsenat des Reichsgerichts dieser Tage zurückgewiesen. fostenbeitrag von 120 000 Frank. Zur Bedingung ist gemacht, daß 3m 12. Kreise handelte es sich in der Hauptsache nur um eine Damit hat das Reichsgericht durch seine zivilrechtlichen Senate die Gebühren für die Benützung der Institutionen des Bolts- Namensänderung des früheren Wahlvereins für den 12. sächsischen wiederholt dem Gesetz entsprechend anerkannt, daß Streik und hauses möglichst niedrig bemessen sein müssen. Ferner dürfen in den Räumen des Voltshauses keine alkoholhaltigen Getränke ausge- fratischer Verein für den 12. sächsischen Reichstags- Wahlkreis" weiter brauchs dieser Rechte auf Schadenersatz abzielenden Ansprüche einzelden Räumen des Voltshauses keine alkoholhaltigen Getränke ausge- Reichstags- Wahlkreis", der nun unter dem Namen„ Sozialdemo- Boykott berechtigte Waffen der Arbeiter, und daß die wegen GeDas zweite Projett betrifft die Erbauung eines Kunst besteht. Neu ist, daß der Kreis in sechs Bezirke eingeteilt worden ner Unternehmer und Unternehmerverbände ein grober Verstoß an den Grundlagen der bestehenden Gesellschaftsordnung sind. Wir behauses. Die Stadtgemeinde soll der Kunstgesellschaft einen be- ist, in denen je ein besonderer Vertrauensmann die inneren Geschäfte halten uns vor, auf das Urteil zurückzukommen, sobald es uns im stimmten Bauplatz abtreten, ferner zu den Baukosten einen Beitrag erledigt. Jm 13. Kreise wurden Vereine zusammengelegt, neue Be- Wortlaut vorliegen wird. Das Urteil ist um so beachtenswerter, von 100 000 Frank und zu den Betriebskosten einen jährlichen Zu- zirksvereine und ein besonderer Hauptverein unter dem Namen als Fälle sich häufen, in denen selbst Gewerbegerichte das Koalitionsschuß von 5000 Frank leisten. Dafür muß sich die Kunstgesellschaft Sozialdemokratischer Verein für den 13. sächsischen Reichstags- recht und seinen Gebrauch angreifen. verpflichten, die Sammlungsräume an einem bis zwei halben Wahlkreis" gegründet, dem alle bisher unter den verschiedensten Wochentagen und am Sonntagnachmittag zu unentgeltlichem Befuche offen zu halten. Die sozialdemokratische Partei hatte empfohlen, für beide Projekte zu stimmen.
schänkt werden.
Ueber das Resultat der Abstimmung wird uns aus Zürich geschrieben:
Mit 10 110 gegen 5458 Stimmen ist die Errichtung des Volkshauses und mit 11 610 gegen 4045 Stimmen die des Kunsthauses beschlossen worden. Das Stunsthaus hat also 1500 Stimmen mehr erhalten als das Volkshaus so viele Bürgerliche gönnten der Arbeiterschaft das Volkshaus nicht. Nun tommt es doch!-
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Namen bestehenden sozialdemokratischen Ortsvereine als Bezirksvereine mit einheitlichem Statut angegliedert wurden. Im ganzen bestehen 55 Ortsvereine. Organisiert sind im 12. Wahlkreise zirka 2000 und im 13. Wahlkreise gegen 14 000 Personen.
Brotlosmachung von Arbeitern durch die Polizei.
In wie innigem Konneg die Organe derselben Polizei mit dem Unternehmertum stehen, die zur Eruierung der Täter von Mordtaten und anderen Verbrechen oft so merkwürdig unfähig sich erwiesen hat, erfuhr dieser Tage ein Arbeiter in Düsseldorf .
Diesem Arbeiter, der auf der Gepäckabfertigung auf dem Hauptbahnhof beschäftigt war und der sich nichts zuschulden hatte kommen wurde plöglich mit der Motivierung entlaffen, Vereins. Sozialdemokratischen Der
Jahresbericht. Der sozialdemokratische Verein des Wahlkreises Düsseldorf veröffentlicht seinen Jahresbericht, der aber nur, da der Beginn des Vereinsjahres jetzt auf den 1. Juli festgefegt ist, laffen, 9 Monate umfaßt. Am Anfang des Jahres wurde eine Reorganisation er sei Mitglied des des Vereins vorgenommen und ein besoldeter Parteisekretär angestellt. Arbeiter wollte wissen, woher der Verwalter die Kenntnis Das Statut des Vereins wurde dem in Jena beschlossenen Organis von seiner Mitgliedschaft habe, da erklärte dieser ganz kaltblütig: fationsstatut angepaßt und der Beitrag auf monatlich 50 Pfennig durch die Polizei. Auf eine Anfrage bei der Polizeiverwaltung Dreyfus ist dem Stabe der Artillerie- Direktion von Vincennes festgesetzt. Die Mitgliederzahl betrug am 30. Juni 1534; eine der Stadt Düsseldorf habe man von dort bereitwillig Auskunft als Major zugeteilt worden. Picquart ist zum Generalmajor er- Steigerung war seit Januar zu verzeichnen, doch bleibt den Düffel erhalten, es sei sogar der Tag des Eintritts des Arbeiters mitgeteilt dorfer Genossen noch ein weites Feld zur agitation, besonders worden. Hier hat man also wieder den Beweis, daß die Bolizei
nannt.