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bie Mitgliederverzeichnisse der sozialdemokratischen Vereine benutzt, um Arbeiter brotlos zu machen.

fordern die Arbeiter die Einführung von Lohnarbeit. Gleichzeitig sind in dem Steinmezgeschäft in Mühlhausen   wegen Streitarbeit Differenzen bei den Steinmetzen ausgebrochen; 20 Gehülfen wurden entlassen. Es ist wahrscheinlich, daß auch die anderen Arbeiter die Arbeit niederlegen. Der Unternehmer Schilling ist mehrfacher Millionär und liegt zurzeit auch im Muschelkalkstein­gebiet in Oberfranken  , wo er gleichfalls große Besizungen hat, mit den Arbeitern in Differenzen. Ausland.

Die Maschinisten und Heizer der Brauereien befinden sich in| bestehenden Affordsätzen die Löhne ständig zurüdgehen. Deshalb einer Lohnbewegung. Sie hielten am Montag zwei Versamm Zu einer solchen Mitteilung hat die Polizeibehörde kein Recht. lungen( für die Tag- resp. Nachtschicht) in den Rittersälen ab. Die Dem Arbeiter ist zu raten, gegen die in Betracht kommenden Be- Lohnkommission hatte einen Tarif ausgearbeitet, der in den Ver­amten einen Schadenersatzanspruch wegen Mißbrauch des Amts- sammlungen vorgelegt wurde. Nach diesem soll der Anfangslohn geheimnisses und wegen gröblichen Vergebens gegen die guten Sitten für Handwerker 36 M. pro Woche betragen bei neunstündiger anhängig zu machen. Die Polizei ist nicht dazu da, die Gefeße zu Tagesarbeit; Ueberstunden variieren von 80 Bf. bis 1,30 M. Urlaub umgehen oder gegen sie zu verstoßen. Verbietet die Gewerbe ist zu gewähren für die ersten drei Jahre tageweise, nach drei ordnung die Kennzeichnung von Zeugnissen und ist jeder Unter- Jahren eine Woche. Der 1. Mai ist als Feiertag anzuerkennen. nehmer, der Zeugnisse dennoch kennzeichnet oder den Zweck dieses Das Maschinenpersonal erhält im ersten Jahre 36 M., nach einem Verbots zu umgehen sucht, schadenersaßpflichtig, so ist es Jahre 38 M. pro Woche; Abschmierer und Kohlenarbeiter in dem­erst recht ein Polizeibeamter. Der Vorfall zeigt aber über felben Verhältnis 32 und 34 M. Die achtstündige Wechselschicht soll den Einzelfall hinaus, wie dringend erforderlich gesetzlicher Schuß eingeführt und jeden dritten Sonntag eine Ruhepause von der Arbeitskraft gegen schwarze Listen und dergl. ist. Wer den ein- 48 Stunden gewährt werden. Die Kesselreinigung soll von den zelnen Arbeiter an der Verwertung feiner Arbeitskraft durch Mit- Fachinstituten geschehen. Eine 14tägige Kündigung wird ver­teilungen über seine politische Gesimmung, durch schwarze Listen und langt..- Das sind im großen ganzen die Bestimmungen, mit denen dergl. hindert, ist ein gemeingefährlicher Dieb des oft einzigen Gutes sich die Versammelten einverstanden erklärten. Schmittau und des Arbeiters, seiner Arbeitskraft. Kann ein solcher Dieb nicht Gollmert richteten die energische Mahnung an die Versammelten, bestraft werden, weil der Begriff eines Diebstahls im Sinne des nach besten Kräften für den Verband zu wirken, bis auch der letzte Strafgesetzbuchs nach kapitalistischer Anschauung fixiert ist, so ist er Mann zur Organisation gehöre, um den Kampf für die neuen doch selbst nach der reichsgerichtlichen Judikatur schon heute zivil- Forderungen auch schnell und erfolgreich durchführen zu können. rechtlich schadenersatzpflichtig.

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Achtung, Treibriemenarbeiter! In der Gußmannschen Treib­Zum Bureaukratismus von Landesversicherungs- Anstalten. riemenfabrik zu Bukarest   ist ein Streit ausgebrochen. Die Arbeiter fordern die neunstündige Arbeitszeit und eine 20pro­Zu dem unter dieser Ueberschrift am 11. d. M. mitgeteilten Herr Gußmann sucht in Berlin  Fall ersucht uns der Vorsitzende der Landes- Versicherungsanstalt zentige Lohnerhöhung. Oldenburg   um Aufnahme folgender Berichtigung: Der mit einem Streifbrecher. Der Riemerverband von Bukarest   ersucht die Ber­Antrage auf nochmalige Gewährung einer Heilstättentur ab- liner Arbeiter, für Fernhaltung des Zuzuges zu sorgen. gewiesene Lungenkranke war vor Jahresfrist wegen Wirtshaus- Zu der von der Firma C. Neugebauer Nachf. Bell u. Co., besuches aus einer Heilstätte entlassen. Die damals ihm Pianofortefabrik, eingesandten 3uschrift haben wir zu bemerken, gebotene Gelegenheit, sein Verhalten zu rechtfertigen, ließ daß der in Nr. 161 bes Vorwärts" enthaltene Bericht vollauf er unbenugt. Jetzt wollte er mit der Bescheinigung zutrifft. des Anstaltsarztes, daß er in der der Heilstätte benachbarten Stadt Wenn die Herren Bell u. Co. Lohnabzüge bestreiten, so können ein Telegramm habe aufgeben dürfen, den Besuch eines Wirtshauses wir demgegenüber beweisen, daß die Firma mit der durch Ein­in einem entfernt gelegenen Orte entschuldigen. Die Aufforderung, führung von Maschinen hervorgerufenen Teilung der Arbeit geradezu anderweite Milderungsgründe nachzuweisen, sofern solche vorlägen, ungeheuerliche Lohnabzüge vornehmen wollte. Aeußerte doch einer beantwortete er unter anderem mit der Drohung, daß er die Sache der Mitinhaber der Firma, Herr Matutat, bei den Verhand­in die Deffentlichkeit bringen werde, wenn sein Antrag abgelehnt lungen mit den Vertretern der Organisationen auf die Frage eines werde. Dies geschah, weil inzwischen vom Vorstande der Kranken- Kommissionsmitgliedes, ob er, der Fabrikant, die Arbeit für den taffe mitgeteilt war, daß der Antragsteller einen unvorsichtigen Lebens- gebotenen Preis leisten könne: Nein, das tönne er nicht tun. wandel führe und dem Trunke ergeben sei und letzteres durch Wahr- Ja, wir können mit gutem Gewissen behaupten, daß die Arbeiter nehmungen eines Anstaltsbeamten bestätigt war". der Firma Bell u. Co. ihren Arbeitgebern beinahe mehr, als es die Verhältnisse gestatten, entgegengekommen sind. Auch lehnte die Firma es ab, den Arbeitern einen Mindestlohn zu garantieren. Wenn die Arbeitgeber schreiben, daß sie stets bereit sind, zu verhandeln, daß sie aber nur Preise nicht annehmen wollen, ivelche nach ihrer Ansicht 30 bis 50 Broz. Lohnerhöhung bedeuten, so steht solchen Verhandlungen nichts im Wege, vorausgesetzt, daß den Arbeitern annehmbarere Bedingungen, als bisher geboten werden.

Diese Berichtigung ergänzt lediglich unsere der oldenburgischen Presse entnommene Darstellung. Die an der Versagung der Kur von uns geübte Kritik muß in vollem Umfang aufrecht erhalten bleiben. Gewiß wird in manchen Fällen an dem Verhalten des Patienten mancherlei auszufezen sein. Aber es darf doch nicht ver­gessen werden, daß die Heilung des Patienten, nicht die Beurteilung oder Bestrafung seiner moralischen Qualifikationen Zweck der Anstalten fein sollte. Ein jeder Versicherter hat doch auch ohne Rücksicht darauf, ob er einen unvorsichtigen Lebenswandel" führt, zu leben.

Gewerkschaftliches.

Hebung des Handwerks.

Wenn die Herren Bell u. Co. weiter schreiben, daß ihre Fabrit, was Löhne und Affordpreise anbelangt, sich mit jeder anderen Berliner   Firma messen könne, so traf dies bisher, besonders in einzelnen Branchen, auf die Fabriten zu, welche knapp unter dem Durchschnitt bezahlen. Nach ihren den Umbaumachern gebotenen Preisen würden sie unter die schlechtesten hinuntersinken. Jest steht aber, daß die Firma Bell u. Co. vor dem Streit fast nur ausgesucht tüchtige Leute beschäftigt hat, welche nur durch intensiveste Ausnüßung von Arbeitszeit und Arbeitskraft einigermaßen an­nehmbare Löhne erzielt haben.

Die Bäder Jnnungen der Provinz Brandenburg  waren dieser Tage im alten Prenzlau   versammelt, die Hebung des Handwerks auf ihre Weise zu betreiben. Die Innungs- Das Urteil darüber, ob Maßregelungen mißliebiger Arbeiter meister schimpften auf die Arbeiterfundschaft, welche sie zwingt, im Betriebe vorgenommen wurden, muß die Firma schon den den Forderungen der Gesellen entgegenzukommen; sie Arbeitern der Fabrik und den Organisationen überlassen. Die Streifenden der Firma Bell u. Co. schimpften auf die Bundesratsverordnung, welche ihnen die unbeschränkte Ausbeutungsfreiheit raubt, und schimpften auf die Konsumvereine, welche ihren Profit beeinträchtigen. Vor Vor allen Dingen aber beschlossen sie die Gründung von Arbeit­geberschutzverbänden nach Berliner Muster für die ganze Provinz Brandenburg.- Die Gründung eines Arbeitgeber- Schutzverbandes für das Buch gewerbe beschloß der 27. Verbandstag Deutscher  Buchbinder  - Innungen in Danzig  . Ob die Buchdruckunter­nehmer, die ja bei einer solchen Gründung vornehmlich mit in Frage fämen, den Jnnungsbrüdern von der anderen Fakultät wohl auf den Kleister hüpfen werden?

Uebrigens vermochte dieser Versuch zur Ernsthaftigkeit keinen Mißton in die sonst frähliche Gesellschaft zu tragen. Sehen wir, was die Herren Innungsmeister sonst zur Hebung des Handwerkes taten:

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Achtung, Fensterputer! Der Streif bei der Firma Patenge u. Müller bauert unverändert fort. Am Freitag, den 13. Juli, u. Müller dauert unverändert fort. Am Freitag, den 13. Juli, fand eine Verhandlung mit der Firma statt. Das Resultat war, werden sollten und zwar unter den Bedingungen, welche im Tarif daß am Montag sechs von den Streitenden wieder eingestellt festgelegt waren. Wir erkennen den Tarif an, aber unterschreiben werden wir nicht," erklärte Herr Müller. Am Montag aber er flärte die Firma, nur drei von den alten Leuten einstellen zu wollen. Dies lehnten die Streifenden ab, weil sie nicht gewillt find, mit den nüßlichen Elementen" zusammen zu arbeiten, die meist sehr merkwürdige Gestalten sind. Viele von den Kunden sind der Firma schon untreu geworden und immer noch andere springen ab. Zuzug von Fensterpuzern nach Charlottenburg   ist welche Buzen übernehmen, nach wie vor: Rosinenstraße 2, I. streng fernzuhalten. Nachweisungen von tariftreuen Geschäften, ( Telephonamt Charlottenburg Nr. 4457.)

Streik und Aussperrung in der Konfektionsindustrie za Amsterdam  . Im Mai dieses Jahres forderten die Zwischenmeister der Amsterdamer Konfektionsindustrie von ihren Arbeitgebern 25 Proz. Lohnerhöhung und beschlossen, falls dies abgelehnt werde, vom 15. Juli an die Arbeit einzustellen. Die Forderung wurde abgelehnt und am Montag haben nun die Zwischenmeister ihre Arbeitsniederlegung durchgeführt und damit zugleich die 200 Ar­beiterinnen und Arbeiter, die für sie tätig waren und denen sie, falls ihre Forderung bewilligt werde, Lohnerhöhung von ebenfalls 25 Proz. versprochen hatten, ausgesperrt.

Zur Lohnbewegung der schwedischen Eisenbahner. Das schwedische Staatsbahnpersonal hat am Sonnabend im ganzen Lande Versammlungen abgehalten, um Stellung zu nehmen zu der Antwort der Distriktsverwaltungen auf die Lohnforderungen des Extrapersonals. Eine Beruhigung war durch diese Antwort selbst nicht hervorgerufen worden. Daß erst langwierige Unter­20. August beginnen sollten, wurde allgemein als ein Versuch, die suchungen, angestellt werden und die Verhandlungen erst am ganze Sache nochmals zu verschleppen, angesehen; man forderte, daß die Verhandlungen vor dem 1. August eingeleitet werden und daß mit von den Organisationen gewählten Vertretern verhandelt werde und nicht, wie die Distriktsverwaltungen vorschlagen, mit Leuten, die von den verschiedenen Arbeitergruppen, ob organisiert oder unorganisiert, gewählt werden. Zu diesem Punkte erklärte in einem ebenfalls vom Sonnabend datierten Schreiben an den Eisenbahnverband der Graf Taube, Chef des Ersten Eisenbahn­distrikts, daß mit der von den Verwaltungen vorgeschlagenen Form der Vertreterwahlen fein Angriff auf das Vereini gungsrecht des Personals beabsichtigt sei und durchaus nicht bezweifelt werde, daß der Verband geeignet sei, selbst aus seiner Mitte passende Vertreter des Personals zu wählen. Außerdem aber könne das Personal ja sowieso organisierte Leute wählen und ferner noch den oder die Vertrauensmänner des Verbandes zu den Verhandlungen hinzuziehen, die das Per­sonal wünsche. Dies sei auch die Auffassung der übrigen Distrikts­

verwaltungen.

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liche Lösung der Lohnfrage beseitigt. Falls es dennoch zum Streik Durch diese Erklärung ist ein großes Hindernis für die fried­kommen sollte, so wird der Kampf jedenfalls nicht auf das Ertra= personal beschränkt bleiben. Das fest angestellte Personal ist ent­schlossen, keinerlei Streitarbeit zu verrichten. So beschloß auch die Jahresversammlung der Lokomotivführer- und Heizervereinigung, die ebenfalls am Sonnabend stattfand, daß ihre Mitglieder, falls das Extrapersonal die Arbeit einstellt, keinerlei Arbeit verrichten die dieses Personal bisher auszuführen hatte.

Gerichts- Zeitung.

Die Pflicht zur Wahrung des ärztlichen Berufsgeheimnisses besteht auch nach dem Tode des Patienten weiter. Diese Entscheidung hat jetzt das königliche Oberlandesgericht au Dresden   nach dem" Sächsischen Archiv für Rechtspflege" in folgender Klagesache gefällt: Ein Fräulein erhob gegen die Erben eines Verstorbenen eine Geldforderung, weil sie von ihm geschlecht­lich angesteckt worden sei und infolge der hierdurch bedingten Das Gericht würde ihren Anspruch anerkannt haben, wenn sie in der Untergrabung ihrer Gesundheit Anrecht auf Schadenersaz habe. age gewesen wäre, seine Berechtigung zu beweisen. Hierzu be­storbenen Freund behandelt hatte. Der Arzt verweigerte feine burfte es des Zeugnisses des Arztes, der ihren vera Aussage auf Grund des§ 300 Str.-G.-B. Die Hinterbliebenen, Brüder des Verstorbenen, weigerten sich ebenfalls, den Arzt von seiner Schweigepflicht zu entbinden. Demgegenüber betonte die lägerin, daß eine Bestrafung des Arztes wegen Preisgabe des fönne; da der Patient gestorben sei, habe der Arzt keine Bestrafung Berufsgeheimnisses nur auf Antrag des Patienten selbst erfolgen zu erwarten. Das Gericht erkannte an, daß das Recht des Klage­antrages nicht vererblich sei; wenn auch die Brüder Erben des Verstorbenen feien, hätten sie nach§ 184 des Reichsstrafgesetzbuches weder das Recht zur Verfolgung von Verleumdungen des Ver­storbenen, noch auch das Entbindungsrecht vom Geheimnis, denn dieses sei nicht rein bermögensrechtlicher, sondern rein persönlicher Natur und demgemäß nicht vererblich. Das Interesse der Klägerin, Nicht weniger als drei Lohnkämpfe sind in der vergangenen für welche zweifellos die Möglichkeit des Obfiegens durch die Woche in Hannover   durch gegenseitige Verständigung aus der ärztliche Weigerung sehr verfümmert werde, genüge aber nicht, Welt geschafft, darunter zwei durch Tarifverträge zwischen um den Arzt von der Schweigepflicht zu entbinden, denn die Rüd­den Organisationen der Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Zunächst sicht auf das materielle Interesse einer Partei könne nicht als eine ergebnislos war, so daß mit der Möglichkeit eines bevorstehenden hätte. Infolge des Todes des Patienten fönne der Arzt überhaupt einigten sich nach nahezu vierteljährigem Verhandeln, das bisher solche anerkannt werden, die der Verschwiegenheitspflicht vorzugehen Streits zu rechnen war, die Brauereiarbeiter mit dem nicht mehr von dieser Pflicht entbunden werden. Grundlage der verbande der Brauereien auf einen Tarif mit fünf- felben sei das vom Patienten dem Arzte geschenkte Vertrauen, das jähriger Gültigkeit, der ihnen 9½stündige Arbeitszeit, allgemeine müßte der Arzt auch nach dem Tode des Patienten in Ehren halten, Lohnerhöhung um 1 M. pro Woche jetzt und eine gleiche vom 1. Mai und somit werde Schweigepflicht nach dem Tode des Patienten nächsten Jahres ab, sowie eine spezielle Regulierung und Auf- perpetuiert. befferung der Lohn- und Arbeitsverhältnisse der einzelnen Arbeits­fategorien gewährt.

Handels- und Transportarbeiterverband. Sektionsleitung der Fensterputer.

Deutfches Reich.

Frieden in Hannover  .

Eingegangene Druckfchriften.

Am Sonnabend, nachmittags gegen 5 Uhr, wurden die Delegierten vom Ortsausschuß empfangen und unter Vor­antritt einer Musikkapelle nach dem Friedrich Wilhelm­Schützenhause geleitet. Nach Abwickelung der üblichen For­malitäten, Verteilung der Festschrift, Karten und Abzeichen fand man sich in der schönen luftigen Schießhalle des Schüßen hauses zu einer Begrüßung zusammen, zu welcher auch Damen in großer Anzahl erschienen waren. Nach einleitender Konzert­musik der Theilschen Kapelle sprach Fräulein Hertel einen von Herrn Walter Voß verfaßten Prolog, worauf Herr Obermeister Hertel die von auswärts herbeigeeilten Stol­legen und Freunde aus vollem Herzen und mit dem Wunsche willkommen hieß, daß die hier gepflogenen Beschlüsse und Be­ratungen dem Buchbinder- Handwerk zum Segen gereichen mögen. Der Männergesangverein" Danziger Melodia" trug hierauf unter der Leitung des Herrn Musikdirektors Brand ftät er drei Männerchöre trefflich vor:" Der Frühling ist der die seit zirka neun Wochen mit der Schmiedeinnung über Ferner verständigten sich die dortigen Schmiedegesellen, Bon der Neuen Gesellschaft", Sozialistische Wochenschrift, Heraus. Herr der Welt"," Frau Wirtin, schent" ein"," Singen und den Abschluß eines neuen Tarifs verhandelten, und zwar ebenfalls geber Dr. Heinrich Braun   und Lily Braun  , Berlag Berlin W. 15, Breis Wandern", so braufte es aus fangesfrohen Männerfehlen. bisher ergebnislos, so daß schon die Kündigung erfolgt und Arbeits- für das Einzelheft 10 Pf., pro Monat 40 Pf., pro Vierteljahr 1,20 m., Der Bundesvorsitzende, Herr Slaby Berlin, begrüßte nun- einstellung für heute zu erwarten war, in legter Stunde noch mit ist soeben das 29. Heft bes 2. Bandes erschienen. mehr ebenfalls die Erschienenen auch im Namen des Bundes- der Innung über einen Tarif auf zwei Jahre mit zehnstündiger Jahresbericht der Arbeiterunion Zürich  . Umfassend den Zeitraum 152 Seiten. Buchdruckerei vorstandes. Andere Ansprachen und Reden, zum Teil mit er- Arbeitszeit, Beschäftigung außer Kost und Logis und entsprechenden vom 1. Januar 1904 bis 31. Dezember 1905. ,, Volksrecht", Zürich   1906. frischendem Humor gewürzt, wechselten in bunter Reihen- Mindestlöhnen von 33 bis 50 Pf. pro Stunde, je nach der Zeit und Hand- und Hülfsbuch für den praktischen Metallarbeiter. Lehrbuch zum Selbstunterricht in der gesamten Metallverarbeitung für den folge, Am Sonntag, morgens 812 Uhr, versammelten sich die Art der Arbeit. Endlich kam es auf der Hannoverschen Baumwoll- Brattiler. Nebst den zugehörigen Hülfswissenschaften. Mit 30 Tafeln und Festteilnehmer mit ihren Damen vor dem Neptunsbrunnen auf dem Langenmarkt, worauf unter fachkundiger Leitung das Spinnerei und Weberei zu einer Einigung. Dort waren etwa 800 Abbildungen. Zweite, vollständig neu bearbeitete Auflage. Bon vor mehreren Wochen etwa 150 Spinner und Spinnerinnen in einen H. Schuberth. Das Wert erscheint in 30 Heften zu 60 Heller= 50 Pf. Rathaus, der Artushof, die" Danziger Diele" und das Fran- Ausstand getreten, als ihnen die Forderung einer zehnstündigen 70 Cent.= 30 Stop.( A. Hartlebens Berlag in Bien und Leipzig  .) ziskanerkloster besucht wurden. Arbeitszeit und 15prozentige Lohnerhöhung nicht bewilligt wurde. Die Direttion entließ darauf auch die übrigen zirka 500 Arbeiter Direktion 10% stündige Arbeitszeit und eine 3- bis 15prozentige Rohnerhöhung. Eine Versammlung der Streifenden und Entlassenen am Sonnabend akzeptierte das einstimmig, so daß diese Woche die Haag, 17. Juli.  ( B. H.  ) Auf der Insel Bon der Celebesgruppe Arbeit wieder aufgenommen wird. Hoffentlich fommt es nun bei den Lithographen und Stein. fam es zu einem Zusammenstoß zwischen holländischen Truppen und druckern auch bald zu einem annehmbaren Frieden. Denn die Eingeborenen. Auf Seiten der Holländer gab es zwei Tote und drei Zweifellos wird diese Art, das Handwerk zu heben, es umfangreichen und langwierigen Lohntämpfe des letzten Quartals Verwundete. Die Eingeborenen verloren 50 Tote. bald zu einer solchen Blüte bringen, daß die Arbeiter und haben durch den gewaltigen Lohnausfall und die dadurch verminderte Arbeiterinnen im Buchbindergewerbe über furz oder lang auf Stauftraft der großen Arbeiterbevölkerung in fleingewerblichen und eine freiwillige Lohnzulage seitens der Innungsmeister zu Handelskreisen schon große existenzerschütternde und vernichtende rechnen haben. Dann muß sich der Buchbinderverband als Wirkungen im Gefolge gehabt. überflüssig auflösen und die Gründung des Buchgewerbe­Schußverbandes erübrigt sich.

Am Montagmorgen, zwischen 8 und 9 Uhr, besichtigten welcher Gelegenheit Herr Willy Voß zwei Arien mit voll­tönender Stimme erschallen ließ. Am Montag, abends 6 Uhr, wurde nach Westerplatte gefahren, am Dienstag, morgens 81% Uhr, eine Seepartie nach Hela und am Mittwoch eine Fahrt aur Besichtigung der Marienburg unternommen.

die Festteilnehmer mit ihren Damen die Marienkirche, bei

Gott   schütze das ehrsame Handwerk

Rettern!

Berlin   und Umgegend.

vor solchen

des

=

und Arbeiterinnen. Nad längeren Berhandlungen offerierte bie Letzte Nachrichten und Depefchen.

Steinarbeiterstreik in Mühlhausen   i. Th. In dem Nachbarorte Oberdorla   legten in dem den Steinmetzgeschäft Schilling ge­hörigen Kaltsteinbruch sämtliche 50 Steinarbeiter die Arbeit nieder, weil die Firma die geforderte Wiedereinführung der Lohnarbeit berweigerte. Der schon früher geringe Verdienst von 2,70 bis 3 M. pro Tag hat in den letzten fünf Jahren keine Aufbesserung Achtung, Klempner! Die Firma Grabert, Köpenider- erfahren, obwohl die Lebensmittel- und Mietspreise ganz enorm traße 70a, ist für Klempner gesperrt. gestiegen sind. Die steigende Härte des Materials, das ja dadurch Die Ortsverwaltung des Metallarbeiterverbandes. lauch im Preise steigt, erschwert die Arbeit dermaßen, daß bei den Berantw. Redakteur: Hans Weber, Berlin  . Inseratenteil verantw.: Sh.Glode, Berlin  . Drud u. Berlag: Borwärts Buchdr. u. Berlagsanstalt

Wie kolonisiert wird.

Zur Linderung der Hungersnot.

Petersburg, 17. Juli.  ( W. T. B.) Heute ist das von der Reichsduma und dem Reichsrate angenommene und vom Kaiser ge= nehmigte Gesetz über die Bewilligung von 15 Millionen Rubel zur Befriedigung der Bedürfnisse der von der Hungersnot betroffenen Bevölkerung veröffentlicht worden; es ist dies das erste seit dem Be­ftehen der neuen Verfassungsverhältnisse zustande gelommene Gefet.

Meuternde Truppen.

Lissabon  , 17. Juli.  ( B. H.  ) Eine Anzahl Truppen, welche einet überseeischen Expedition zugeteilt werden sollten, meuterten infolge Mißhandlung eines ihrer Kameraden. Sie belagerten das Polizei­kommissariat. Nur mit Mühe gelang es, die Meuterer zu beruhigen, Baul Singer& Co., Berlin   SW. Gierzu 2 Beilagen u. Unterhaltungsblatt