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meisters Franz bekommen hatte. Der neue Herr zeigte sogleich nach hatte, hervor und setzten die Kleidung des Chauffeurs in Brand. | Bildfläche und verlangten die Einstellung des Fahrens. Zwei Rab­dem Antritt seines Regiments, daß er die Anwesenheit von Kindern Die Insassen konnten sich durch rechtzeitiges Abspringen retten. fahrer wurden sogar festgestellt. Die kurz hierauf mit schallender in seinem Hause für ein lebel hält, dem er fräftig entgegentreten Nachdem der Führer die Steuerung schleunigst nach dem Bürger- Musik das Dorf durchziehende Heilsarmee konnte ungehindert ihres müsse. Den Kindern, die sich bis dahin ungehindert auf den Höfen steig zu gerichtet hatte, sprang auch er während der Fahrt ab. Mit Weges ziehen. Waren die Gendarmen oder der Amtsvorsteher bewegen durften, untersagte Herr Franz nunmehr den Aufenthalt voller Kraft fauste dann das brennende Auto gegen einen Baum und vielleicht während dieser Zeit nicht anwesend, oder hielt man den auf denselben. Eine förmliche Jagd veranstaltete der neue Haus- wühlte sich tief in den Sand ein. Die alarmierte Fenerwehr löschte Radau der Heilsarmee weniger gefährlich, als das friedliche Dahin­wirt auf die Kinder und nicht eher ruhte er, als bis er sie entweder den Brand. fahren der Radfahrvereine? in die Wohnungen oder auf die Straße gescheucht hatte, wobei Schimpfworte und Drohungen reichlich angewandt wurden. Hatte Bei einem Unglücksfall hat gestern der 28jährige Kutscher Marienfelde. sich der neue Herr schon durch seine Kinderfeindlichkeit bei den Hermann Mündel, Pannierstr. 16, sein Leben eingebüßt. M. fuhr Am Montag, den 23. Juli, abends 7% Uhr, findet im Schuls Mietern recht unbeliebt gemacht, so erregte er deren Unwillen noch mit einem zweispännigen mit Kieferbohlen beladenen 130 Bentner hause eine Gemeindevertretersipung statt. Die Genossen werden mehr dadurch, daß er eine strenge Beachtung der Hausordnung schweren Arbeitsfuhrwerk auf den Holzplatz der Firma Franz Stolz ersucht, recht zahlreich zu erscheinen. berlangte. Wer je die Hausordnung eines Berliner Mietsver- am Kottbuserdamm 80 und schritt neben dem Wagen her. Beim trages gelesen hat, der weiß, daß selbst der ordnungsliebendste Passieren eines hohen Holzstapels stürzte eine Bohle von dem Wagen Tempelhof. herunter und um nicht davon getroffen zu werden, sprang M. zur In der Generalversammlung des Wahlvereins erstattete nach Mieter nicht umbin kann, gelegentlich gegen solche Hausordnung Seite. Er kam jedoch zu Fall und geriet unter das Lastfuhrwert, einem Vortrag des Genossen Page Is über Partei und Gewerk zu verstoßen, weil man sie eben nicht innehalten kann, will man dessen Hinterrad ihm über die Brust hinwegging. Der Unglückliche schaftsbewegung" der Vorsitzende Genosse Albert Thiel den nicht auf jede Bewegungsfreiheit verzichten. Es ist kein Wunder, daß unter den angegebenen Umständen war sofort tot. Borstandsbericht. Es fanden im verflossenen halben Jahr 4 Vereins­Konflikte zwischen den Mietern und dem Hauswirt ausbrachen und Arbeiter- Samariterkolonne. Montagabend 9 Uhr: 2. Abteilung bersammlungen und 2 öffentliche Demonstrationsversammlungen daß es in dem früher so friedlichen Hause nunmehr öfter" Strach" Brunnenstr. 154, Vortrag über Verbrennungen, Erfrierungen, Sig statt. Zur Erledigung der internen Angelegenheiten waren 14 Wor Die Mitgliederzahl stieg von 109 gab. Die Verhältnisse im Hause Aderstraße 12 haben bereits die schlag, Blizschlag, Beschädigungen durch Elektrizität. Daran an- ftandssigungen notwendig. Aufmerksamkeit der ganzen Nachbarschaft erregt. Man fragt sich schließend praktische Uebungen. Neue Mitglieder können jederzeit auf 130. Im Vorstand waren 3 Ergänzungswahlen vorzunehmen; verwundert, was denn der neue Hauswirt mit seinem Verhalten eintreten. es schieden aus die Genossen Küter und Bertrand, an deren eigentlich beabsichtigt, aus welchem Grunde man ihn oft abends Stelle wurden die Genossen Schierig als Schriftführer und nach 10 Uhr auf dem Hofe versteckt sieht, ob er vielleicht den Die Liste 4563 für die ausgesperrten Buchbinder ist verloren Ratow als Raffierer gewählt. Dem Beisiger Jaente wurde sein Mietern, welche nach 10 Uhr nach Hause kommen, moralische Vor- gegangen. Abzugeben ist dieselbe bei der Berliner Gewerkschafts- Ehrenamt aberkannt, an dessen Stelle trat Genosse Flieg. Der haltungen wegen ihrer Nachtschwärmerei machen will? Ebenso­kommission, Engel- Ufer 15. Borsigende ermahnte die Mitglieder noch, bei allen Parteiarbeiten als bisher zur Stelle zu sein, da es Pflicht Jm Sportpark Treptow finden heute eine Reihe fleinerer mehr wenig fann man sich erklären, weshalb Herr Franz am 14. dieses Monats gegen Mitternacht mit einigen handfesten Männern auflieger- und Dauerrennen mit Motorführung jedes Genossen sei, seine ganze Kraft für die Partei einzusehen. dem Hofe lauerte, als gelte es, Verbrecher abzufangen, die doch in statt. Hierauf erstattete der Kassierer, Genosse Rakow, den Kassenbericht. dem Hause nicht verkehren. Die Einnahmen des legten Quartals betrugen 283,15 M. Die ört­Silber oder Edelreiher ausgebrütet worden, die jetzt bereits stattlich faffe 154,95 M. überwiesen. Abzuführen waren 188,77 M., bleibt Im Zoologischen Garten sind vor einigen Wochen drei große lichen Ausgaben betrugen 128,20 m., davon sind an die Zentral­herangewachsen sind und dieser Tage den Horst verlassen werden. mithin ein Defizit von 38,82 M. Den Bericht der Zeitungskommission Dieser, ein umfangreicher Bau, steht im großen Flugtäfig neben dem erstattete Genoffe Flieg. Im April waren 208 Vorwärts" leser, Bogelhause, auf dem ersten Baume rechts vom Beschauer, und wird im Juni stieg die Zahl auf 230. gewöhnlich von einem der beiden alten Edelreiher bewacht. Die recht rege für den Vorwärts" zu agitieren. Die Gesamteinnahme Jungen tragen schon das diese Art zierende schneeweiße Kleid, nur der Parteispedition betrug für April- Juni 1049,28 W., die Ausgabe fehlen ihnen zunächst noch die bekannten Reiherfedern", um derent- 849,25 M. willen der schöne Vogel so arge Nachstellungen erleidet, daß er im Donaugebiet schon fast ausgerottet ist.

Tatsächlich lebt Herr Franz mit einem großen Teil seiner Mieter sozusagen auf Kriegsfuß. Einige Mieter, die wegen der Bertreibung ihrer Kinder vom Hofe in besonders scharfen Gegensatz Bertreibung ihrer Kinder vom Hofe in besonders scharfen Gegensatz mit dem Wirt geraten waren, haben das gaftliche Haus" außer halb der Umzugszeit geräumt. Teils weil der Hausbesizer gegen fie eine Räumungsflage wegen Verlegung der Hausordnung durch­geführt hat, teils weil sie, des neuen Regiments überbrüssig, sich bom Vertrage entbinden ließen. Einem großen Teil der Mieter hat der Hauswirt zum 1. Oktober gekündigt, es handelt sich durch­weg um solche, deren Kinder den Unwillen des neuen Herrn er­regt haben, weil fie, alter Gewohnheit gemäß, auf dem Hofe spielten. Wenn auch ein Umzug mit kosten und Bladereien ver­fnüpft ist, so find die Gefündigten keineswegs ungehalten darüber, daß sie das Haus des Wirtes wundermild verlassen müssen. Der neue Besizer hat jedenfalls die Absicht, nur kinderlose Leute in seinem Hause aufzunehmen. Ob dieser fromme Wunsch Erfüllung findet, das dürfte sehr fraglich sein, denn ein altes Haus mit fleinen Wohnungen in der Ackerstraße kann in der Hauptsache nur Arbeiterfamilien als Mieter finden und die sind gewöhnlich nicht zu knapp mit Kindern gesegnet. Da Herrschaften" wohl nicht die Hofwohnungen in der Ackerstraße beziehen werden, so kann der Hauswirt am Ende ein kinderreines Haus dadurch bekommen, daß ein Teil seiner Wohnungen leer bleibt. So groß ist ja jezt die Wohnungsnot nicht mehr, daß sich die Mieter allen Launen der Hausbesizer fügen müßten.

Schutz vor Schuhleuten.

Eine recht wilde Szene spielte sich am Freitagabend in dem Heinrich Dietschen Lokal in der Antlamerstraße 19 ab. Dort spielten einige Gäfte Starten, wobei gegen einen Mitspieler plöblich Vorwürfe erhoben wurden, daß er nicht reell spiele. Dieser Vor­wurf entlockte dem unbekannten Spieler die Antwort, daß er Schußmann sei, und ein Beamter beim Spielen nicht betrüge. Die Auseinandersetzungen spizten sich immer mehr zu, bis der Schuhmann in Bibil( ein ganz junger Mann) den älteren Mit­spieler tätlich angriff und ihn gegen den Ladentisch warf. Gestützt auf seine Eigenschaft als Schuhmann machte sich aber der junge Mann so mausig, daß Gäste, die dem Treiben bisher schlichtend

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Die Genossen forderte er auf,

Bei Punkt: Ausschließung des Genossen Jaenke aus der Partei" wurde festgestellt, daß Jaente sich des Streifbruchs, sowie der Denunziation bon Streifpoften bei der Polizei schuldig gemacht habe und einstimmig beschlossen, gegen Jaente das Ausschluß­berfahren einzuleiten.

Auf der Treptow - Sternwarte" spricht Direktor Archenbold heute, Sonntagnachmittag 5 Uhr, über Kometen und Weltunter­gangsprophezeiungen" unter Berücksichtigung des wieder aufgefunde­nen Finleyschen Kometen , um 7 Uhr über einen Ausflug in die Zum Schluß wurde noch auf die Urania - Vorstellung am 19. August Sternenwelten" und am Montag abend 9 Uhr über Unseren Stand- sowie auf das vom Wahlverein arrangierte Sommerfest am 25. August punkt im Weltall ". Mit dem großen Fernrohr wird am Tage die aufmerksam gemacht und die Mitglieder aufgefordert, recht rege für Sonne und die Venus und am Abend der Sternhausen im Herkules beide Veranstaltungen zu agitieren. und Ringnebel in der Leher den Besuchern gezeigt. Alt- Glienicke. Im Berliner Aquarium ist ein echter Hochsommergast ein- In einer von zirka 600 Frauen und Männern besuchten Volts. gekehrt, und zwar eines der duftigsten Lebewesen, die unsere nord- bersammlung sprach am letzten Dienstag Genosse Zubeil über Die Ueber Stralsund langte Sezialdemokratie und der deutsche Reichstag ". Der Referent be­europäischen Meeresgebiete bewohnen. nämlich in einer Zahl von 30 Köpfen jene zur Ordnung der Lappen- handelte das Thema eingehend unter besonderer Berücksichtigung der quallen gehörende Schirm- oder Scheibenqualle an, die ob ihres Alt- Glienicker Verhältnisse, wobei er besonders an die sozialisten­schönen Glanzes den Gattungsnamen" Aurelia" empfing und die töterischen Bestrebungen des früheren Amtsvorstehers v. Oppen ers uns besonders noch durch zwei biologische Eigentümlichkeiten innerte. Im weiteren Verlauf unterzog er die Steuer- und Handels­interessiert: einmal, daß sie periodisch( in der Ostsee im Hoch- politik sowie die Kolonialwirtschaft einer eingehenden Kritik. Zunt sommer) oft in ungeheueren Schwärmen erscheint, und zum anderen, Schluß richtete er an die Frauen den Appell, sich auch ihrerseits zu­daß ihre Schirmhöhle zur Sommerzeit einem kleinen Flohkrebs, sammenzuschließen und für eine bessere Zeit kämpfen zu helfen. Der dem Medusenkrebs( Hyperia) zum Aufenthalt dient. Der flache, stürmische Beifall der Versammelten bewies, daß der Referent ihnen sehr zarte, mit ganz fleinen, fast versteckten Randlappenpaaren aus der Seele gesprochen hatte. Zum Schluß forderte der Vorsitzende und zahlreichen, sehr feinen Randtentakeln versehene uhrglas- bis wie auch einige Genossen zum Eintritt in die Organisation und zum halbkugelförmige Schirm fann zwar einen Durchmesser von Abonnement auf den Vorwärts" auf. Der Arbeitergesangverein hatte 40 Zentimeter erreichen, indessen ist letterer meist 5 bis 10 Bentis am Anfang und zum Schluß der Versammlung durch einige Lieder meter, und je kleiner er ist, desto zarter und reizvoller erscheint die Versammlung besonders imposant gestalten helfen. die bläuliche, gelbliche, rötliche oder blaßviolette Qualle, und desto anmutiger gibt sie sich in ihren Bewegungen, wie man an den im Spandan. Aquarium eingetroffenen Stücken beobachten kann.

nach dem Großen Stern im Tiergarten gerufen, wo eine Auto­Feuerwehrbericht. In der vorlebten Nacht wurde die Feuerwehr mobilbroschke in Flammen stand. Gestern abend um 9 Uhr liefen bier Alarme aus der Saarbrückerstraße 25, Elisabethstraße 45a, Bankstraße 42 und Urbanstraße 185 ein, wo Gardinen, Kohlen usw. in Brand geraten waren. In der Hollmannstraße 40 brannten abends Waren, Regale und anderes im ersten Stock. Außerdem wurde die Wehr nach der Jerusalemerstraße 48/49 gerufen

zugesehen hatten, ihn, um weiteres Unheil zu verhüten, hinaus bugsierten. Die Angelegenheit sollte jedoch noch nicht ihr Ende haben, nicht lange darauf kam der junge Ordenshüter in Uniform und fing das Spiel von neuem an, jebt allerdings auf seinen Säbel bauend. Die Wirtin, die allein war, wußte feinen Rat, bis schließlich einige Gäste den Schuhmann zur Tür hinaus drängten. Jetzt zog aber der Schuhmann blank und schlug zunächst die Türscheibe ein, um sich so Eingang zu verschaffen, was ihm auch gelang. Die junge Staatsstüße hätte auch sicherlich großes Unheil angerichtet, wenn man ihm nicht den Säbel aus der Hand gerissen hätte. Nun kam ein Moment, das einer gewissen Komit nicht entbehrt; der Schußmann bekam nicht nur eine Quittung für sein müſtes Treiben, sondern mußte auch als preußischer Beamter trob Flehen und Bitten seiner Frau und Schwiegermutter, die sich in­zwischen eingestellt hatten, ohne Säbel von dannen ziehen. Dieser findet das Volksfest des Streifes Teltow Beeskow Vorgang hatte nicht nur eine zahlreiche Schar Zuschauer, sondern im Stegliter, Birkenwäldchen", Schüßenstraße, statt. Das auch einige Bolizeibeamte herbeigelockt, die ihrem Kollegen zu seinem überaus reichhaltige Programm dürfte sicherlich jeden Besucher des Säbel verhelfen wollten. Er war jedoch versteckt. Erst nach einiger Beit trug ihn ein Gast nach dem Polizeirevier in der Brunnen­ftraße 20.

Dieser Vorgang zeigt wieder einmal, daß Schußleute nicht immer ihrem berantwortungsvollen Posten Rechnung zu tragen befähigt find. Colche Beamte können unmöglich dem Schutz des Bublifums empfohlen werden.

Vorort- Nachrichten.

Am heutigen Sonntag

Festes befriedigen und es wäre eine zahlreiche Beteiligung, besonders seitens der Genossen des betreffenden Kreises, nur zu wünschen. Das Entree beträgt 25 Pfennig, Kinder frei. Alles nähere siehe Inserat in heutiger Nummer und auf den Plakaten.

Schöneberg .

In dem Bierkriege scheint nach den sich fortgesetzt widersprechenden Der Errichtung einer großen Volksbabeanstalt mit atvei Berichten eine Einigkeit der verschiedenen Gastwirtsvereine nicht vor Schwimmbassins soll nun endlich der Magistrat nähergetreten fein. handen zu sein. Wie verlautet, soll am morgigen Montagnachmittag Die Stadtverordnetenversammlung hatte schon vor ein paar Jahren in der Neuen Welt" eine große Protestversammlung fämtlicher einen dementsprechenden Beschluß gefaßt, es ist auch alljährlich eine Gastwirtsverbände gegen die geplante Bierpreiserhöhung stattfinden. Summe für den Bau einer solchen Anstalt im Etat eingefeßt worden. Es dürfte hier erst einmal erwartet werden, was die Gastwirte Man kann es deshalb nur begrüßen, daß nun auch der Magistrat gemeinsam zu unternehmen gedenken. Bei der Mannigfaltigkeit der die nötigen Schritte unternommen hat. Die Badeanstalt soll auf Bereine und deren verschiedentlichen Bestrebungen erscheint es jedoch dem städtischen Grundstück an der Nordseite des Tempelhofer Weges, fraglich, ob der Boykott gegen die preiserhöhenden Brauereien fon- an der verlängerten Gothenstraße, errichtet werden und eine fequent durchgeführt wird. Ein Weißbierboykott soll, wie verlautet, Männer und eine Frauenabteilung mit je einem Schwimmbassin bereits an verschiedenen Stellen in Wirksamkeit getreten sein, und erhalten. Das Projekt wird der Stadtverordnetenversammlung unter anderen die Wirte in Rigdorf, Steglig, Treptow und Friedrichs- voraussichtlich gleich nach den Ferien zugehen. berg Weißbier nicht mehr führen.

Die Empfangnahme bezw. Ablieferung der Sammellisten, sowie auf weiteres Mittwoch und Sonnabend, abends 6 bis 8 Uhr, durch den sonstiger für das Gewerkschaftskartell bestimmter Gelder erfolgt bis stellvertretenden Kassierer Georg Reichard, Pichelsdorferstr. 64.

Verfammlungen.

Die Steinfeger und Rammer hielten am Sonntag im großen Saale des Gewerkschaftshauses eine gemeinschaftliche Versammlung ab, in der der Bericht der Schlichtungskommissionen über die Ver handlungen mit den Innungsvorständen und mit der Berliner Innung gegeben wurde. Es handelt sich hierbei hauptsächlich darum, darauf hinzuwirken, daß der seinerzeit mit Unternehmerhülfe ge­gründete Polierverein sich auflösen und dessen Mitglieder der Tarif organisation der Arbeitnehmer beitreten sollten, entsprechend dem von der Steinfegerversammlung vor 14 Tagen gefaßten Beschluß. wie nun der Obmann der Steinfeger P. Schenke ausführte, haben sowohl in der Sigung mit den Innungsvorständen am 2. Juli sowie in der Sigung mit der Berliner Innung am 5. Juli die Unternehmer jene Forderung als berechtigt anerkannt und sich damit einverstanden erklärt. Auch die Vertreter des Polierbereins hatten grundsätzlich nichts gegen den Zusammenschluß einzuwenden, fonnten jedoch eine bindende Erklärung nicht abgeben und ersuchten darum, daß man die Beschlüsse einer demnächst stattfindenden Generalversammlung ihres Vereins abwarten möge. Hiermit er­tlärten sich die Vertreter der Arbeitnehmer vorläufig einverstanden. mann der Rammer, empfahlen der Versammlung, sich nun eben­Der Referent Schente sowohl wie aufschild, der Ob­falls damit einverstanden zu erklären, daß man erst die Entscheidung des Boliervereins abwarte, ehe weitere Beschlüsse gefaßt werden. Dies wurde denn auch allgemein als zwedmäßig anerkannt. Sodann befaßte sich die Versammlung mit einem Beschluß der Verwaltung, in Berlin ein gemeinsames Bureau der Steinseher und Rammer einzurichten und dahin zu wirken, daß die beiden bleute der Steinfeger und Rammer als die gemeinsamen Bertrauensmänner beider Berufsgruppen anerkannt werden. Bisher hat es der bei einigen Mitgliedern noch immer vorhanden gewesene Berufsdünkel verhindert, daß der Obmann der einen Be­Wahrhaft rührend sind die Hülferufe nach einem größeren rufsgruppe von der anderen als berechtigter Vertreter auch ihrer Die beschädigte Eisenbahnbrücke am Halleschen Ufer konnte schon polizeilichen Schutz, die jetzt ab und zu in dem hiesigen bürgerlichen Intereffen anerkannt wurde. Nun scheint jedoch die Aufklärung am gestrigen Tage gehoben und in ihre alte Lage zurückgebracht werden. Organ hervorgestoßen werden. Vor kurzem wurde wieder über soweit vorgeschritten zu sein, daß dies nicht mehr zu befürchten Die Beschädigungen sind, wie sich nunmehr herausgestellt hat, nicht so die Zustände in der Gothenstraße geklagt, wo allnächtlich Schlägereien ist. Durch die gemeinsame Anerkennung der beiden Obmänner bedeutend, und machen eine Erneuerung der Träger nicht erforderlich. mit wüstem Geschrei stattfinden, und froß der vielen Sülferufe läßt wird es möglich, bei Differenzen schneller einzugreifen, und außer­Es wurde deswegen auch gestern nachmittag bereits das Gleis neu sich dort kein Schuhmann sehen, der dem Standal steuern könnte. dem werden sich die Unkosten berringern. Die Unkoſten aber, die gelegt und auf den Schwellen verankert. Am heutigen Sonntag Singen und Lärmen auf der Straße sowie Spettatel auf Blas durch die Einrichtung des Bureaus entſtehen, werden von der Ver­dürfte die Bahnüberführung wieder in Betrieb genommen werden. instrumenten in der Zeit von 11 bis 2 Uhr nachts hat man dort bandskasse getragen. Die Versammlung erklärte sich nach längerer Zu dem Leichenfund an der Oberspree wird uns mitgeteilt, daß schon lange ertragen müssen und sich bereits daran gewöhnt. Das Debatte mit diesen Beschlüssen mit großer Mehrheit einverstanden. bie eine Leiche als die des Schneidermeisters A. Thaerstr., refognosziert gellende Hülferufen, das in der lebten Zeit aber nachts auf der Die Bereinigung der Musikinstrumentenarbeiter nahm am worden ist. Die angebliche Berlegung derselben am Hinterkopf soll Straße ertönt, scheucht den Schlaf bei allen Bewohnern der dortigen Montag in ihrer Generalversammlung die Abrechnung vom zweiten auf befondere Vorfälle nicht zurückzuführen sein. Auch ist die Gegend, und so geht es weiter. Unsere Lefer wiffen bereits, daß Quartal entgegen. In demselben wurden 96 Mitglieder neu auf­refognoszierte Leiche mit der anderen zu gleicher Zeit gefundenen es für Schöneberger Polizeibeamte doch noch wichtigere Aufgenommen. Graupner und Kalies wurden wegen Streit. nicht in Berbindung zu bringen, da dieselbe aller Wahrscheinlichkeit gaben gibt, nämlich die Störung der Vergnügungen unserer Partei bedeutend länger im Wasser gelegen hat. genossen; auch bei dem jüngst stattgefundenen Stiftungsfest des sozialdemokratischen Wahlvereins fonnte man wiederum ein Lied davon fingen. Auffallend ist dabei nur, daß man diese polizeilichen Schifanierungen unserer Genossen in der bürgerlichen Bresse völlig totschweigt. Das bürgerliche Publikum braucht ja auch nicht zu wissen, wozu die Polizei in Schöneberg da ist! Johannisthal .

Durch den Regen in den letzten Tagen ist die Spree und Havel ganz bedeutend gestiegen und verfügt die Schiffahrt jetzt über mehr Waffer, als seit vielen Jahren.

Bei der Arbeit vom Tode überrascht wurde gestern nachmittag der 56jährige Fabritarbeiter Wilhelm Weiße, Köllnischestr. 7. war in der Felsingschen Maschinenfabrit an der Drehbant beschäftigt,

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bruchs bei Bell u. Co. ausgefchloffen. Die Ersatzwahlen des Vor­standes hatten folgendes Resultat: 1. Vorsitzender Kamena. 1. Schriftführer Drabnid, 2. Schriftführer Bahran, 2. Raf fierer ißner, Beifiber Kleinert, Bibliothekar Fischer, Revisoren Wagner und affner. Als Bezirkskafsterer für Norden ist Blücher und in die Arbeitsvermittelungskommission sind 10 Kollegen gewählt. Der Streit bei Bell u. To. gestaltet sich insofern günstig, als es den Unternehmern nicht gelungen ist, weitere Streitbrecher heranzuziehen. Zum Schluß wurde der

als er plöglich zusammenbrach. Hinzuspringende Stollegen fonnten von den bereinigten Wahlvereinen Johannisthal , Nieder- Schöne Wunsch ausgesprochen, au den bekannten Artikeln der Einigkeit" ihn nur noch tot aufheben. 2. war an einem Herzschlage vers weide und Rudow veranstaltete Voltsfest. Die Darbietungen der in der nächsten Versammlung Stellung zu nehmen.

Sportvereine fanden die volle Anerkennung der Besucher, nur der

storben. Die Arbeiter ber Treppengeländerbranche beschäftigten sich in Der Brand eines Automobils verursachte in der gestrigen Nacht Herr Amtsvorsteher schien nicht damit zufrieden zu sein; denn als ihrer Versammlung am Montag mit der Entscheidung des am Großen Stern bedeutendes Aufsehen. Durch Selbstentzündung mehrere Abteilungen des Berliner Radfahrvereins und die Vereine Einigungsamtes in einer Tarifstreitigkeit. Nach den in der Ber­des Benzinbehälters war an dem Kraftwagen Nr. 1204 eine von Baumschulenweg, Johannisthal und Rubow eine Storfofahrt sammlung gemachten Ausführungen berhält es sich mit der An­Explosion hervorgerufen worden und mächtige Flammengarben nach dem Festlokal unternehmen wollten, erschienen mit einemmal gelegenheit jo: Seit dem Frühjahr besteht für die Treppengeländer­fchlugen aus dem Behälter, der noch 30 Liter Benzin enthalten neun Gendarmen unter Führung eines Wachtmeisters auf der branche ein Tarifvertrag, welcher Lohuerhöhungen vorsieht. Um