»« 2. Iritae iifü Jotmäils" Ittliin: JolWIrttheute linttwocl) findet für kerlin und Vororte der Zaülabend statt.„Freies Kunstheim."Zahlreiche Anfragen in bezug auf die gegenivärtig zur Ausgabegelangenden Flugblätter und Fragebogen zwecks Bildung einerTheatererwerbsgesellschaft„Freies Kunstheim" mackeu einige Er-läuterungen des in dem Aufruf in Nr. ISS veröffentlichten Pro-speltS nötig.Zunächst muß ausdrücklich klargestellt werden, daß es sich beider gegenwärtig veranstalteten Umfrage nicht darum handelt, sofortdie erwünschten pekuniären Hülfsmittel in Form von Anteilscheinena 20 M. zu erhalten, sondern es soll der„Freien Volksbühne", deninteressierten Organisationen und der Berliner Arbeiterschaft einallgemeiner Ueberblick gegeben, werden, ob das geplante Unternehmendie erforderliche Unterstützung zu seiner Verwirklichung bei denBerliner Arbeitern findet oder nicht.DaS so geschaffene Provisorium soll der Ausgangspunkt und dieGrundlage für die zu bildende Gesellschaft sein.Vor der Inangriffnahme des Bauplanes, vor der Einziehungder Anteilbeträge von den Zeichnern wird der genaue Plan, dieKostendeckung, die finanzielle Sicherheit öffentlich bekannt gegebenwerden. Insbesondere würden wir uns auch vor der Gründungder Theatererwerbsgesellschaft und Einforderung der zugesagtenDarlehen mit den Organisationest der Berliner Arbeiterschaft ver-ständigen.Die zur Ausgabe gelangenden Flugblätter und Fragekarten sinderhältlich an den Zahlabenden der Berliner Parteiorganisationen, imBerliner Gewerkschastsbureau, Engel-Ufer 15 pari,(wo sie von denGewerkschaften eingefordert werden können! ferner bei den Vor-ständen der Freireligiösen Gemeinde. Arbeiter-Bildungsschule unddes Berliner Volkschors und besonders in sämtlichen 33 Zahlstellender Freien Volksbühne, die zugleich als Sammelstellen für dieAntwortkarten dienen.Alle Arbeitervereine, die ihre Mitglieder an diesem Unternehmenbeteiligen wollen, werden gebeten, ihren Bedarf an Flugblättern beider Expedition des„Vorwärts", Lindenstr. 69 zu entnehmen. DieGewerkschaftspreffe wird um Abdruck des Aufrufs ersucht. Gleich-zeitig apellieren wir an die Mitglieder der Freien Volksbühne undan die Freunde ihrer Ziele, unverzüglich eine rege Agitation für dieVerbreitung des Planes zu entfalten.Der Borstand der Freien Volksbühnei. Vertr.: Die Geschäftsstelle:G. Winkler. Kirchhofstr. 46 II, Berlin-Rixdorf.Partei-?Zngelegenkeiten.Achtung, V. Wahlkreis. Die erste Abteilung hält diesmalam Mittwoch in den Luna-Sälen, Neue König st r. 7,einen gemeinsamen Zahlabend ab. Das Erscheinen aller Mitgliederist nötig.— Die Broschüre des Genossen Göhre gelangt zur Gratis-Perteilung. Der Abteilungssührer: Wasser.Wilmersdorf(6. Bezirk, Friedenauer Ortsteil,Parteilokal: Fischer, Durlacherstr. 8). Laut Beschluß wird amheutigen Zahlabend mit den Vorträgen über unser Parteiprogrammbegonnen. Es ergeht daher an alle Mitglieder des Wahlvereins diedringende Aufforderung, bestimmt zu erscheinen.Potsdam. Der sozialdemokratische Wahlvereinhält heute(Mittwoch), abends 8 Vi Uhr, seine Mitglieder»Bersammlu n g im Restaurant Ladenthin, Kaiser Wilhelm-straße 38 ab. Aus der wichtigen Tagesordnung sei die Kreis-Generalversammlung und die Provinzialkonferenzgenannt. Da auch die Wahl der Delegierten vorgenommenwird, so ist allgemeines Erscheinen notwendig.ßerlincr J�acbncbten*Die Religion in den Zwangsanstalten/oW> bekanntlich zwangsweise verabreicht. Die Haus'Ordnungen der Gefängnisse und Strafanstalten besagen, daßjeder Gefangene an den Gottesdiensten teilnehmen muß undnur in besonderen Fällen kann er von dem Besuche derselbendispensiert werden. Trotz dieser zwangsweisen dEintrichterungder Religion scheinen die Ergebnisse ans diesem Gebiete sehrmagere zu sein, wie aus dem diesjährigen Ephoralbericht her-vorgeht, den der Superintendent Fraedrich erstattet und derrecht interessante Einzelheiten enthält.So wird aus der Strafanstalt Moabit— demZuchthaus in der Lehrterstraße— berichtet, daß dieselbe einenDurchschnittsbestand von täglich 549 Gefangenen hatte, daßes jedoch nur die Minderheit sei, bei denen infolge der Strafewieder das Verlangen der Versöhnung mit Gott in der Seele'wach werde. Immerhin seien doch Fälle zu ertvähnen, indenen die geistliche Arbeit von ganz erfreulichem Erfolge gewesen sei.Aus dem Strafgefängnis Plötzensee wird mitgeteilt,daß sich im Winter die jfiällme meist mit kurzzeitigen Gc-sangenen füllten, die sich infolge von Arbeitslosigkeit durch Betteln,Nichtbeschaffung eines Unterkommens K. kleinere Haftstrafen zugezogen hatten. Diese kurzzeitigen Gefangenen befanden sich zumgroßen Teile noch nicht lange in Berlin; sie hofften hier lohnende Be-schäftigung zu finden, vermehrten aber bald das Heer derArbeitslosen und beendeten dann ihre Laufbahn in Plötzensee.Diesen Leuten habe man dadurch zu helfen gesucht, daß manihnen die Rückkehr in ihre Heimat, ins Elternhaus, nach ihrerEntlassung ermöglichte. Am meisten Sorgen machten die Ge-sangenen, denen ein eigenes Heim fehle und denen Plötzenseezur zweiten Heimat geworden sei und die immer wieder-kämen, weil sie unfähig seien, den Kampf des Lebens alleinzu bestehen; besser gesagt, weil sie eben in immer dieselbenVerhältnisse hineinkommen. So zählt der Bericht noch ver-schiedene Klassen von Gefangenen auf, um dahin auszuklingen.daß es in jedem Falle für den Seelsorger gelte, zu indivi-dualisieren und neben dem sonntäglichen Gottesdienste undder gelegentlichen Einzelunterredung großes Gewicht auf dieregelmäßigen religiösen Besprechungen zu legen. Schließlichwird noch erwähnt, daß zum ersten Male die Straf-Vollzugsbehörde die Genehmigung erteilt habe, daßVerlobte, während der Bräutigam seine Strafe verbüßte, hierdie Ehe schließen und danach zur kirchlichen Trauung vorden Altar treten durften. Es sei das in zwei Fällen ge-schehen. Beide Male seien dem früheren Zusammenlebenbereits Kinder entsprossen gewesen und, so heißt es weiter,„schwere Verschuldungen aus früherer Zeit und auf beidenSeiten verliehen deni gegenseitigen Altargelübdeeinen besonderen E r n st." Die nachträgliche kirchlicheTrauung nach zum Teil schon vor Jahren erfolgter e-EHschließung wurde in drei Fällen begehrt und vollzogen. Ge-tauft wurde auf seine Bitte ein bereits 23jähriger Menschnach entsprechender Vorbereitung; es war bis dahin„immervergessen worden".Aus diesem Bericht scheint uns eine schwere Selbst-tänschung der Herren Strafanstaltsgeistlichen hervorzugehen.Zunächst ist es allgemein bekannt, daß gerade die routiniertestenGefängnisinsassen sich am religiösesten und frömmsten ge-bürden, und zwar aus dem sehr einfachen Grunde, weil sieauf diese Weise glauben, während ihrer Haft und auch nachihrer Entlassung durch Fürsprache der Geistlichen sich mancheVergünstigungen zn verschaffen. Weiter aber muß diescelsorgerische Tätigkeit ein negatives Ergebnis haben,weil sie sich an den Opfern der heutigen gesell-schaftlichen Zustände erprobt. Eine Entlastung derGefängnisse und Strafanstalten kann nur herbeigeführt werdendurch eine systematische Hebung der Lage der arbeitendenKlassen. Das geht auch aus dem Bericht hervor, in dem esheißt, daß im Winter in der Zeit der Arbeitslosigkeit die Ge-fängnisse überfüllt werden, der beste Beweis für den Zu-sammenhang der sozialen Lage der Bevölkerung mit derKriminalität. Dazu sind allerdings unsere Herren Geistlichennicht zu haben, sie sind Diener des Staates, die mit dafür zusorgen haben, daß die heutigen Zustände so lange wie möglichkonserviert werden. Die Kirche und die Religion sind Mittelzu diesem Zweck._Der Achtuhrladenschlußscheint für Berlin gesichert zu sein. Zwar ist über das Ergebnisder Abstimmung, die in der Zeit vom 2ö. Juni bis zum14. Juli von den interessierten Geschäftsleuten vorgenommen wurde,vorläufig noch nichts Sicheres bekannt. Aber der„Lokal-Anzeiger" erklärt, eS„erscheine schon jetzt mehr als zweifelhaft",ob das Ergebnis„gemäß den Bestimmungen der Gewerbeordnungzu verwerten sein werde". Er stellt in Aussicht,„sicherlich werdedie unterliegende Partei die Gültigkeit sofort im Wege des Ver-waltungsstreitverfahrens anfechten". Und zum Schluß verkündeter:„Mit der Einführung des Achtuhrladenschlusfes wird es alsonoch gute Weile haben." AuS dieser Drohnote des Scherlblattes,die offensichtlich von Gegnern des Achtuhrladenschlusses herrührt,darf gefolgert werden, daß ihre Sache schlecht steht.Die„unterliegende Partei" verrät auch schon, wie sie ihre Sachezu bessern gedenkt. Im„Lokal-Anzeiger" erzählt sie, womit derEinspruch begründet werden soll. Es seien grobe Schwindeleienvorgekommen. Obwohl die maßgebende Liste der stimmberechtigtenGeschäftsinhaber nur etwa 15 000 Namen aufweise und sehr vieleStimmberechtigte sich der Abstimmung enthalten hätten, seien dochweit über 19 000 Stimmen abgegeben worden. Viele davon seienschon deshalb ungültig, weil sie von Geschäftsinhabern, die nichtin den Listen standen, oder von Angestellten und anderenPersonen, die gar kein Geschäft haben, abgegeben seien.Sodann aber sei ermittelt worden, daß sehr viele Fälschungenvon Unterschriften verübt worden seien, deren genaue Zahlkaum festzustellen sei. ES stage sich, wie man die Richtigkeitder Unterschriften nachweisen solle, wozu Umstagen bei allen Geschäfts-leuten nötig wären. Der Nachweis aber, wer die Fälschungen derUnterschristen auf den Stimnikarten verübt habe, sei kaum zu er-bringen.„Es erscheint", so sagt die„Lokal-Anzeiger"-Notiz,„derVerdacht nicht unbegründet, daß dieStimmen-Akquisiteure,die für jede Stimme meist etwa 30 Pf. erhielten, dabei beteiligtwaren. Noch am letzten Tage der Abstimmung, sogar noch in derletzten Stunde vor ihrem Schluß, erschienen viele junge Leute imGeschäftszimmer des Wahlkommissars mit ganzen Paketen vonWahlzetteln, die sie abgeben wollten, wenn ihnen dies unter Angabeder Zahl amtlich bescheinigt würde. Sonst habe die Abgabe für sie„keinen Zweck", denn nur unter Vorlegung der Quittung würdenihnen die 30 Pf. pro Karte ausgezahlt."Wer mögen die geheimnisvollen Auftraggeber gewesensein, die den Stimmen-Akquisiteuren ihren Lohn auszahlen wollten,wenn sie Quittung über richtige Ablieferung der eingesammeltenStimmkarten vorlegen könnten? Von Vereinen der Ladeninhaberwie von Gehülfenorganisationen war vor Jahren eine Kom-Mission gebildet worden, um gemeinsam für den Achtuhr-ladenschluß zu agitieren. Diese Kommission hat jetzt auch dieSammlung von Stimmen betrieben und dabei Akquisiteure be-schäftigt. Die Akquisiteure sind auch bezahlt worden, aber daßihnen eine Quittung über Ablieferung der Stimmkarten abgefordertworden sei, das ist schon nicht wahr. Vielleicht sind dieSchwindeleien, die da vorgekommen sein sollen, verübtworden von— Gegnern des Achtuhrladenschlusfes.Gegnern des Achtuhrladenschlusfes kommen sie jetzt auch zugute,indem sie ihnen die Möglichkeit geben, das Abstimmungsergebnisanzufechten._Die Zigarettensteuerbändchen geändert. Die Zigarettensteuer-bändchen, die am 1. Juli eingeführt worden sind, haben bereits eineAenderung erfahren. Der Reichskanzler hat die Reichsdruckerei ver-anlaßt, die Bändchen für Zigarettenpackungen bis zu 50 Stück aus-schließlich in derselben Länge herzustellen wie die Steuerzeichen fürgrößere Zigarettenpackungen, so daß die Länge sämtlicher Steuer-zeichen für Zigarettenpackungen künftig einheitlich 27,5 Zentimeterbetragen wird. Im übrigen bleiben die Steuerzeichen unverändert.Die Wahlen zur OrtSkaffe der Schneider finden am 13. Augustvon 6 bis 9 Uhr abends in der„Neuen Philharmonie", Köpenicker-straße 96/97, statt. Der Verband der Schneider ersucht darum, inden heute abend stattfindenden Zahlabenden angesichts der Wichtig-keit der Wahl darauf hinweisen zu wollen, daß vor allem auch dieder Kasse angehörenden Frauen und Mädchen ihr Wahlrecht ausübenmöchten.Eine ArbcitSwilligcn-Leistung war am Dienstag in der Zimmer-straße zu beobachten. An dem Hause Zimmer st ratze 54, daseinem Umbau unterzogen wird, ist für Malerarbeiten ein Gerüstaufgestellt. Dieses Gerüst wurde zugleich von Glasern benutzt,die im Erdgeschoß ein paar große Schaufenster zu verglasen hatten.Die Glaserarbeiten wurden ausgeführt von der Firma Hartmann,Alt u. Co.— und die fünf Glaser und zwei Handlanger, die dabeibeschäftigt wurden, waren Arbeitswillige. Den Leuten müssen wohldie polizeilichen Vorschriften über die Aufstellung und Be-Nutzung von Gerüsten nicht bekannt gewesen sein. Siehatten sich damit begnügt, über die Sprossen der Leiterndes Gerüstes einige Schalbretter zu legen— und aufdiesen dünnen Dingern hockten sie nun, während sieihre Arbeit verrichteten. Arbeiter, die das sahen und sichder Vorschriften erinnerten, machten einen in der Nähe stehendenSchutzmannsposten darauf aufmerksam. Aber der Beamte erklärte,sie sollten ihre Beschwerde auf der Revierwache vorwagen. Dasgeschah, doch dort lonrde wieder geantwortet, das sei Sache des aufder Straße stehenden Postens. Als in der Mittagspause die Malerden arbeitswilligen Glasern bei ihrer rastlosen Tätigkeit zuschautenund auch Passanten stehen blieben, um sich das Gerüst näher an-zusehen, fand der Schutzmann, daß durch die Beobachter der Verkehrbehindert werde. Die Erregung legte sich erst, als die Schalbretterwieder von dem Gerüst entfernt wurden. Hätten ivir eine Bau-k o n t r o l l e, die nicht von Schutzleuten(die ja bei uns zu Landealles wissen sollen), sondern von Arbeitern selber aus-geübt tvürde, dann würden solche Vorkommnisse bald unmöglichwerden.Ein schwerer Unglücksfall ist gesten nachmittag in der Uhland-straße 51 durch Gas hervorgerufen worden. Die dort im Hinter-hause wohnhafte Witwe Braun wollte sich Kaffee zubereiten undhatte den Gashahn am Kocher wohl aufgedreht, aber nicht an-gezündet. Während sie nun auf dem Küchenstnhl saß und Kaffeemahlte, strömten ans der Ocffnung große Mengen Gas heraus.Frau B. ivurde betäubt und stürzte zu Boden. Als ein jungesMädchen in die Wohnung Einlaß begehrte, roch es ihr verdächtignach Gas. Da sie vergeblich an der Korridortür rüttelte, Holle sieschließlich den Portier, der gewaltsam öffnete. In der Küche fandendann die beiden Frau B. vollständig bewußtlos auf dem Bodenliegend vor. Sie hatte bereits soviel Gas eingeatmet, daß sie infast hoffnungslosem Zustande in daS Krankenhaus Westend gebrachtwerden mußte.Der im Tegeler See unweit der Insel Scharfenberg am Sonn-tag ertrunkene junge Mann ist als der 18jährige Bankeleve ErichJänicke aus Berlin rekognosziert worden, dessen Eltern zum Sommer-aufenthalt in Jörsfelde weile»..Der Ertrunkene hatte die ver-hängnisvolle Fahrt mit seinen Geschwistern und einigen Bekanntenunternommen, und es scheint, als ob inangelhafte Kenntnis derSegelführung den Unfall herbeigeführt hat. Erich Jänicke war kurzvorher, ehe das Boot kenterte, in die Kajüte hinabgegangen, um einwenig auszuruhen und hat, da die Fürten in den kleinen Verschlageindrangen, im Schlaf den Tod gefunden.Ein schwerer Automoliilunfall ereignete sich gestern morgen ander Ecke der Volta- und Brunnenstraße. Die 38jährige EhefrauEmilie Richnow, Voltastr. 38 wohnhaft, war im Begriff gewesen,an der erwähnten Stelle den Fahrdamm zu kreuzen, als ihr involler Fahrt ein Straßenbahnwagen entgegenkam. Beim Ausweichengeriet sie gegen ein vorüberfahrendes Automobil, wurde umgerissenund überfahren. Ein Schutzmann brachte die Verunglückte imbesinnungslosen Zustande nach der Unfallstation in der Badstraße.Dort wurden schwere innere Verletzungen und Wunden an Händenund Beinen festgestellt.Eine ernste Warnung für Ausflügler, im Walde Flaschen undGläser zu zerschlagen und wegzuwerfen, bietet ein Unglücksfall, derein Kind zum lebenslänglichen Krüppel gemacht haben dürste. Amvorgestrigen Nachmittage spielte der neunjährige Sohn des ArbeitersRitter aus Niedcr-Schöneweide mit mehreren anderen Kindern indem Forst zwischen Adlershof und Nieder-Schöncweide. Der bar-füßige Knabe trat auf eine halb unter dem Rasen versteckte zer-brochene Bierflasche, deren Scherben ihm die Sehnen des rechtenFußes durchschnitten. Halb verblutet wurde das Kind von Aus-flüglern aufgefunden und nach Nieder-Schöneweide geschafft, von woaus seine Ueberführung nach dem Krankenhause erfolgte. Der Knabedürfte nach ärztlichem Ausspruche sein Leben lang lahm bleiben.Eine folgenschwere Benzinexplosion erfolgte Montag nachmittagin der Alten Jakobstr. 148. Der 19 Jahre alte Chauffeur FranzKlein, Richardstr. 101 wohnhast, war nach dem Keller hinunter-gegangen, um dort aus einen: Benzinballon Benzin für das Auto-mobil abzufüllen. Plötzlich kam der Ballon zur Explosion, dieStichflamme erfaßte die Kleidung des Chauffeurs und iin nächstenAugenblick stand Klein in hellen Flammen. Mehreren Arbeitern,die zur Rettung hinzueilten, gelang es, das Feuer zu ersticken, dochhatte der junge Mann inzwischen bereits so schwere Brandwundenerlitten, daß er in besinnungslosem Zustande in das Krankenhausam Urban eingeliefert werden mußte, wo er bedenklich daniederliegt.Auf der Treptow-Sternwarte spricht heute, Mittwochabend8'/z Uhr, Herr Direktor Archenhold über den bevor-st ehe n de n Sternschnuppenfall. In dem mit zahlreichenLichtbildern ausgestatteten Vortrage wird folgendes behandelt: DieBewegung der Sternschnuppen in' der Atmosphäre der Erde,— dieHöhe des Aufleuchtens und Verlöschcns,— der Einfluß der Erd-rotatton und der Winde auf die Bahn der Sternschnuppen,— derZusanimenhang zwischen Sternschnuppen und Kometen wie auch dieAuflösung eines Kometen durch Planeten.— Die Zuhörer erhalteneine Sternkarte zwecks Eintragung künstlich erzeugter Sternschnuppen,werden jedoch gebeten, Operngläser und Bleistifte selbst mitzubringen.— Mit dem großen Fernrohr wird zuerst ein Doppelstern und dannder Mond beobachtet.— Die Gruppenaufnahmen von der Zehn-jahrfeier gelangen zur Vorlage.Beim Arbeiter-Sängcrfest in F r i e d r i ch s h a g e n sind folgendeGegenstände gefunden worden: 1 Bund Schlüssel mit Taschen-tuch, 1 Bund Schlüssel(große und kleine), 1 Schlüssel, 1 Schlüsselmit Schuhknöpfer, 1 Schirm mit Täschchen, 1 Schlipsnadel, 1 Trau-ring, 1 Kinderhut.— Als verloren gemeldet: 1 Damengiirtel.1 Zigarrentasche. 1 Portemonnaie, 1 Messer, 1 Schirm.— Vor-benannte Gegenstände sind abzugeben resp. abzuholen bei Siggel-low, Stralsunderstr. 65, II.Auf dem Wege der Ueberfahrt vom Müggelschlößchen nachFriedrichshagen bezw. von da nach dem Bahnhof ist eine Damenuhrverloren gegangen, gezeichnet A. B. Der etwaige Finder wird umAbgabe an W. Schulze, Kyffhäuserstraße 5 IV, gebeten.Sperrung. Der Große Weg von Charlottenburger Chaussee bisBrücken-Allee wird behufs Neubeschüttung der Chausseedccklage vom7. August ab bis auf weiteres für Fuhrwerke und Reiter gesperrt.Berliner Asyl- Berein für Obdachlose. Im Monat Julinächtigten im Männerasyl 21 614 Personen, wovon 11 092 badeten,im Frauenasyl 4351 Personen, wovon 1181 badeten. Arbeits-Nachweis wird erbeten für Männer: Wiesenstr. 55/59, für Frauen:Füsilierstr. 5.Aufgefundene Leichen. Am 27. Juli d. I., in den Vormittags-stunden, wurde in den Anlagen des Neuen Friedrichshains, in einemGebüsch versteckt, die Leiche eines neugevorenen Kindes weiblichenGeschlechts, eingewickelt in einen schwarzen Rock sowie rot und blaugestreisten Unterrock, vorgefunden. Mitteilungen, welche zur Auf-klärung der Sache dienen können, werden entweder schriftlich odermündlich zu den Akten 5737 IV./41. 06 bei der Kriminalpolizei,Zimmer 326, sowie auch in jedem Polizeirebierbureau entgegen-genommen.Am 1. August er. ist im Spandauer Schisfahrtskanal an derCharlottenburger Brücke die Leiche eines ungefähr 45 Jahre altenunbekannten Mannes aufgefunden worden. Dieselbe hat zirka vierbis fünf Wochen im Wasser gelegen und ist schon stark in Verwesungübergegangen. Die Leiche hat einen blonden Schnurrbart und eineHalbglatze und ist bekleidet mit grauem Jackettanzug, Schnürschuhenund blaugestreiftem Barchenthemd.