Es ist somit ein durchaus vergebliches Hoffen unserer Gegner, I prinzipiell recht mit seiner Programmkritik, doch Liebknecht war der wenn sie meinen, daß das Protokoll im Interesse unferer Partei Weisere, als er theoretische Feinheiten preisgab zugunsten der nicht veröffentlicht werden sollte, wenn sie sich Hoffnungen hingeben, praktischen Einigung. Aernen wir von ihm!" daß jemals die deutsche Arbeiterschaft in zwei Teile auseinanders fallen könne, von denen die eine nichts als Gewerkschaftspolitik im Rahmen der heutigen Staats- und Gesellschaftsordnung machen werde, während der andere Teil, mit dem man bald fertig werden könne, seine agitatorische und sonstige Wirksamkeit auf die„ Untergrabung der heutigen Staats- und Gesellschaftsordnung" konzentrieren werde.
Wer derartiges sich vorspiegelt, ist ein Träumer, der die deutsche Arbeiterbewegung nicht fennt. Die breiten Massen unseres ProTetariats wissen, daß sie sowohl der gewerkschaftlichen wie der sozialdemokratischen Waffen benötigen, daß sie nicht auf eine verzichten können. Nichts beweist dies besser als die Generalversammlungen unserer großen Zentralverbände nach dem allgemeinen Gewerkschaftsfongresse zu Köln . Man hat da biel schärfer und sich weit mehr den Beschlüssen des Jenaer Parteitages nähernd Stellung zu den Debatten in Köln genommen. Auch die Maifeier des Jahres 1906 betveist, daß die Massen von einer Abschwächung des Klassenkampfes nichts wissen wollen. Wer meint, daß das deutsche Proletariat eine Zurückdrängung sozialdemokratischer Zukunftsziele zuließe, der kennt die deutsche Arbeiterbewegung überhaupt, die der letzten Jahre ganz besonders nicht.
Das was aus Anlaß des Protokolles der Konferenz der Getverkschaftsvorstände sonst noch zu sagen ist, soll in einem weiteren Artikel erledigt werden."
Offenbacher Abendblatt".
Internationaler Hutarbeiterkongreß.
Frankfurt a. M., 15. Auguft. Dritter Verhandlungstag. bezüglichen Anträge. Dieselben lauten: Zur Beratung stehen alle auf die Streitunterstübung
Deutschland und Desterreich beantragen:
Bei größeren Abwehrstreits und Aussperrungen, von denen mindestens 15 Prozent einer bundesangehörigen Reichs- resp. Landesorganisation betroffen werden, hat der internationale Sefretär einen Aufruf an alle Verbände zur Veranstaltung frei= toilliger Sammlungen zu erlassen. Eingehende Gelder sind an den internationalen Sekretär zu senden. Organisationen, die selbst Streits usw. zu unterstüßen haben, sind von der Hülfeleistung an andere Bundesorganisationen befreit.
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Zum Antrag der Italiener liegt noch ein Amendement der Franzosen und Belgier vor: den Prozentsab von 15 nach dem Beschluß in Brüssel aufrecht zu erhalten. Der Antrag Reina lautet: Unter Bezugnahme auf die in Brüssel gefaßten Beschlüsse ist Streifunterstützung dann zu gewähren, wenn ein nationaler Verband vom Unternehmertum zu einem Streit provoziert wird oder wenn mindestens 25 Prozent der Verbandsmitglieder ausgesperrt sind. In diesem Falle hat der Verband das Recht, sich um Hülfe an das internationale Sekretariat zu wenden. Das Sekretariat erhebt in diesem Falle nach der Mitgliederzahl pro Mitglied und Woche 5 Centimes. Das Geld ist direkt an die tämpfende Organisation zu schicken. Die internationale Kom mission ist verpflichtet, vor Ausschreiben solcher Beiträge die Unterlagen zu dem Streik zu prüfen. Die Streitunterstübung ift auf die Dauer von vier Wochen zu gewähren, aber erst nach vierzehntägiger Streifdauer. Längere Streitunterstützung bedarf der Zustimmung der internationalen Kommission und der nationalen Bundesverbände.
Amendement der Franzosen und Belgier mit fünf gegen vier In namentlicher nationaler Abstimmung wird zunächst das
Reina Monza erklärt, daß auch sie der Sache keine Bes
deutung beilegen. Sie feien auch nicht für die Schaffung einer obligatorischen Reiseunterſtüßung, wie die Franzosen ; nur sollte beschlossen werden, daß nur die Mitglieder des internationalen Verbandes Reiseunterstützung bekommen.
bekommen.
gehenden Beschluß gefaßt habe.
Metschke Altenburg bittet, doch kurzerhand den Vorschlag Reinas anzunehmen. Das genüge, da sich schon zweimal internationale Kongresse mit der Sache befaßt hätten. Schließlich komme es ja immer darauf an, wie dieser Beschluß ausgeführt werde.
Das internationale Sekretariat hat alljährlich über seine Stimmen bei einer Stimmenthaltung( Rumänien ) angenommen. Einnahmen und Ausgaben Bericht zu erstatten. Die Beiträge der Hierauf wird der Antrag der Italiener mit fieben gegen zwei Stimmen bei einer Stimmenthaltung( Rumänien ) angenommen. Verbände sind spezialisiert anzugeben. Wir stehen den Debatten über Partei und Gewerkschaft sehr fühl nationalen Streitfonds. Ihr Antrag lautet: Frankreich und Belgien beantragen die Schaffung eines inter - Damit ist der Antrag der Deutschen abgelehnt. Es kommen nun einige Anträge betr. die Reiseunter. gegenüber, weil wir keinen Grund zu der vielfach verbreiteten Un- nationalen Streitfonds. Ihr Antrag lautet: ruhe und Schwarzseherei erkennen. Sofort nach dem Kongreß sollen bei Streitfällen obliga- ftübung zur Beratung. Mallaieu erklärt hierzu, daß sie der Einführung einer obligatorischen Reiseunterstützung nicht torische Beiträge erhoben werden, wenn die Zahl der Streifenden sympathisch gegenüberstehen, weil sich dieselbe in England nicht be über 15 Prozent des gesamten Mitgliederbestandes beträgt. Metsch te Altenburg erklärt, daß sie sich mit der Frage ein- währt habe. Wenn aber ein fremder Hutmacher nach England tomme und sich in Not befinde, werde er jederzeit unterstützt gehend beschäftigt haben und zu dem Resultate gekommen sind, werden. daß sie die Errichtung einer internationalen Streiftasse ablehnen, solange die in Brüssel gefaßten Beschlüsse nicht zur Ausführung Es ist gut, daß das alles einmal von der Leber heruntergebracht sind. Für diese internationale Stasse fehlt jede Grundlage. gesprochen und zur Kenntnis aller Genossen gekommen ist; wenn die Sätte man jene Beschlüsse zur Ausführung gebracht, dann wäre die Gegner noch so viel Kupfergeld draus münzen, so können doch wir Grundlage vorhanden. Es fehlt uns jede Statistik und Kontrolle. Erkenntnis gewinnen, die Goldes wert ist. Nicht eben Gedankentiefe, nicht wertvolle theoretische Erkenntnis fassung vorliege. Die Franzosen wollten keine Beitragserhöhung; Allibert Paris erwidert, daß ein Irrtum in der AufBordet Lyon begründet die Notwendigkeit einer obligasuche man in dem Aftenstück, wiewohl auch in dieser Beziehung nur die einlaufenden Gelder sollen nach wie vor dem inter - torischen Reiseunterſtüßung, allerdings unter der Bedingung, daß die Gewerkschaftler zeigen, daß sie in 18 Jahren etwas gelernt nationalen Sekretär zugeschickt werden, der fie den Streifenden der nur Mitglieder des internationalen Verbandes die Unterstützung haben: Man lese das Protokoll vom Kölner Parteitag, besonders einzelnen Nationen zuerteilt. Er bittet nochmals, nicht aus der Legiens Rede, und vergleiche. Doch immerhin unterlaufen auch jetzt Höhe der geleisteten Beiträge auf die Leistungsfähigkeit der Ronzer- Bukarest hält die Debatte darüber für überflüssig, noch Oberflächlichkeiten und schiefe Behauptungen werden aufgestellt, Franzosen zu schließen. Mit den Beiträgen, die die französischen da doch schon der internationale Kongreß in Brüssel einen dahin= die im Munde von Gewerkschaftsführern sich wunderlich genug aus- lokalen Organisationen leisten, fämen sie sicher auf die Höhe der nehmen. Was soll man dazu sagen, wenn die bürgerliche Deutschen und Desterreicher. " Frankf. Btg." den Leipziger Staatsanwalt Böhme einfach verhöhnt Leistungen werde nächstens in einer Broschüre erfolgen. Eine genaue Darstellung dieser hat wegen der Interpretation, die er dem sozialdemokratischen Begriffe einer Revolution angedeihen läßt, während partei eines internationalen Streitfonds beantragt haben; er wünſcht Reina Monza erklärt, daß die Italiener nicht die Gründung genössische Gewerkschaftsführer der Böhmeschen Beweisführung nur beſſere Ausgestaltung der Streitunterſtüßung. Er schließt sich fehr nahe kommen?! Und wie starr an Formeln fleben heißt es, vollkommen den Ausführungen Metschtes an. Doch bittet er, be= wenn mit bekräftigendem Buruf unterstrichen wird, daß Ruß- stimmte Beschlüsse zu fassen, damit der Sekretär eine bestimmte lands rechtloses Proletariat erst wohlgeordnete Organisationen Direktive habe. Jezt werde die internationale Streitunterstützung hätte schaffen müssen, ehe es den Stampf aufnahm: es flingt, wie viel zu lag gehandhabt. Die Folge sei, daß oft Streits ins Blaue wenn dem Frierenden erzählt wird, nur am Feuer fönne er sich hinein inszeniert werden. Um dem vorzubeugen, schlägt er vor, daß wärmen, da doch zunächst ihm darum allein zu tun sei, die fortan nicht von 15 Prozent an Streifunterstützung gewährt werde, Mittel zum Feueranmachen zu erlangen! Und wie kann ein sondern erst von 25 Prozent an. Außerdem soll die Unterſtüßung Gewerkschaftsredakteur von der Begabung Deinhardts herabgleiten höchstens vier Wochen gewährt werden. Weitere Unterstübung solle zu der Plattheit, die die Trefflichkeit des Urteils im umgekehrten nur mit Genehmigung der internationalen Kontrollkommission nach Verhältnis zum Einkommen einschäßt, wie kann er eine Redakteurs- Anhörung der einzelnen Nationalorganisationen gewährt werden. ,, Solidarität" fordern, die die eigene Erkenntnis selbst in so wichtigen Meschte jagt, die schlimmen Erfahrungen, die man nicht Mallaieu- Denton unterschreibt alles, was Meßschte ge- nur nach Brüssel , sondern schon seit 1898 mit dem internationalen Dingen wie der Maifeier preisgeben heißt, nur damit die Ges werkschaftsführer gedeckt werden! Gefährlicher noch als diese leicht Schwierigkeiten für die Gründung eines internationalen Streit. anlagt. Nur wenn die Franzosen bindende Erklärungen abgeben, werkschaftsführer gedeckt werden! Gefährlicher noch als diese leicht fagt hat. Seiner Ansicht nach liegen ganz unüberwindliche Sekretariat gemacht, hätten sie zur Stellung dieses Antrages berforrigierbaren schiefen Meinungen ist hartnäckiges Festhalten an fonds vor. Er hält es für ausgeschlossen, daß man zu einer Ver- daß sie für die Zukunft die Garantie für die bessere Ausführung falschen Behauptungen, die wiederholt schon totgeschlagen wurden, ständigung betr. die Höhe der internationalen Streitbeiträge der Beschlüsse und der Geschäfte des internationalen Sekretariats wie z. B. jenes Bitat aus der Leipz. Wolfsztg."... Es bleibt trotzdem noch so manches an diesem Parteiblatte, gegen was Ge- komme, nachdem man in einzelnen Ländern noch nicht einmal zu übernehmen, könnten sie sich dazu verstehen, daß das Sekretariat werkschaftsführer sich wenden mögen; wir meinen von der Art, wie Franzosen z. B., die in England arbeiten, können sich noch nicht in Paris bleibt. die neulich von uns wiedergegebene Rede des Redakteurs Seeger, einmal zum lebertritt in die englische Hutmacherorganisation ent- habe, den Uebelständen dadurch abzuhelfen, daß man das nationale Bordet Lyon erklärt, daß man in Frankreich beschlossen der den Gewerkschaften Gleichberechtigung verweigert. Doch diese Schiefheiten und Plattheiten sind nicht das Merkmal schließen. Wie es Arbeiter gibt, die auf Kosten anderer ihren mit dem internationalen Bureau vereinigen und den nationalen der gepflogenen Aussprache, sie wirken nur als falsche Töne in einer Lebensunterhalt bestreiten, so gibt es auch Organisationen, die das Sekretär mit zur Erledigung der Arbeiten heranziehen wolle. Für Sinfonie, die die Einheit der Gesamtbewegung preist. Grundton: gleiche tun. Deshalb müsse man bei Schaffung von internationalen die strenge Durchführung der Beschlüsse würden sie die vollste Partei und Gewerkschaften sind auf einander angewiesen, also sollen Streitfonds sehr vorsichtig sein. In den Kämpfen mit dem Unter- Garantie übernehmen.
soll die Beschlüsse der Gewerkschaften respektieren. Das hieße, wenn
respektieren sollen, kein Wort.
Solidarität zu bekunden.
Der Vorschlag Reinas wird hierauf mit einem Amendement der Oesterreicher per Afflamation einstimmig angenommen. stimmung des Sites des internationalen Sekre Es entsteht nunmehr eine längere Debatte über die Betariats. Hierzu haben die deutschen Delegierten folgenden Antrag gestellt:
Kann der französische Verband keine genügenden Garantien bieten für die Ausführung der( früheren) Kongreßbeschlüsse, so ist der Sitz des internationalen Sekretariats nach einem anderen Lande zu verlegen.
Bordet Lyon wendet sich nochmals gegen die Verlegung des Sekretariats. Was von Reina und anderen für die Berlegung gesagt worden sei, sei nicht durchschlagend. Er versichere nochmals, daß sie die Geschäfte des Sekretariats in gewissenhafter Weise aus. führen werden.
Der Kongreß beschließt hierauf, prinzipiell alle 6 Jahre das internationale Sekretariat zu verlegen. Der Antrag der Defter reicher, das Sekretariat nach Altenburg zu verlegen, wird in namentlicher Abstimmung mit allen gegen die Stimmen der Franzosen angenommen. Die Deutschen hatten sich der Stimme Schluß der Situng.
fie für und mit einander arbeiten! Nur freilich wird dieser Grundton nehmertum müßten sich die einzelnen nationalen Organisationen Reina Monza bedauert, nicht den Ausführungen der in einer Weise variiert, die schließlich greulichste Disharmonie hervorzunächst auf ihre eigene Kraft und Stärke verlassen. Im gegebenen Franzosen zustimmen zu können. Die internationale Pflicht gehe bringen könnte: aus dem Zusammenarbeiten wird nämlich alle seien natürlich auch die Engländer bereit, ihre internationale über die nationale Bequemlichkeit. Aus diesem Grunde sei er für an einigen Stellen ein Unterordnen der Partei, die Partei Espanet Paris will feine internationale Streiftasse gestärs bestehe nicht bloß darin, die Beschlüsse auszuführen, sondern den Antrag der Deutschen . Die Aufgabe des internationalen Sefres man es wörtlich nimmt, von der Partei fordern, daß sie abbanke. gründet, sondern nur die Beiträge für Streits bestimmt festgelegt auch neue Aufgaben zu erledigen. Deshalb sei es ganz gut, von Denn davon, daß ihrerseits auch die Gewerkschaften Parteibeschlüne tönne er auf Grund seiner Erfahrungen bestimmt sagen. Weiter Beit zu Zeit den Sitz des Sekretariats zu verlegen.. Podrahsti- Wien sagt, nicht bloß die Nichtausführung der Doch man weiß, wie es gemeint ist und Seemann Müller hat protestiert er gegen die Behauptung Mallaieus, daß es Organi. Beschlüsse, sondern auch die Differenzen, die in Frankreich herrschten das Wort dahin erläutert: Ueber alle größeren Fragen und Aktionen fationen gebe, die auf Kosten anderer leben und leichtfertig Streits und die lähmend auf die Tätigkeit des internationalen Sekretariats foll rechtzeitig eine Verständigung zwischen Partei und Ge- inszenierten. Die internationale Solidaritätserklärung Mallaieus wirken, veranlasse sie, für den Antrag der Deutschen zu stimmen. werkschaften herbeigeführt und es sollen dabei die gewerkschaftlichen sei sehr schön; aber es genüge nicht, daß man von Zeit zu Zeit einen Er beantragt, das Gefretariat nach Itenburg zu verlegen Brudertuß austausche; es müsse auch etwas Reales dahinter sein, und Meschte mit der Ausführung der Geschäfte des inter Möglichkeiten berücksichtigt werden. Eine Erläuterung, der wir zustimmen und die wir weiter dahin festlegen möchten, daß die d. h. es muß auch Geld gegeben werden. nationalen Sekretariats zu betrauen. Leitung der Partei beträchtlichen Personenzuwachs erhalten Möckel- Berlin hält die Gründung einer internationalen und daß dieser Zuwachs den Kreisen leitender Gewerf Streitkasse für verfrüht. Der Vorschlag Reinas, einen Extrabeitrag schaftler entnommen werden soll, wobei zweckmäßig vor der bon 5 Centimes bei Streits zu erheben, sei nicht akzeptabel, da da= doch wohl vom Parteitag zu vollziehenden Wahl die Vorschläge mit zu wenig einkomme. Zunächst müsse darauf gedrungen werden, der beteiligten Kreise einzuholen wären. Mit diesem Vorschlage die früheren Beschlüsse durchzuführen und eine statistische Grund lage für die Wünsche der Franzosen und Belgier zu schaffen. Bielist keineswegs anerkannt, daß bisher die Partei gegen die gewerkschaftlichen Möglichkeiten verstoßen habe, auch nicht leicht sei man dann auf dem nächsten Kongreß besser in der Lage, durch den Jenenser Beschluß, wie übrigens von mehreren Konferenz- über die Frage der Schaffung eines internationalen Streiffonds rednern ausdrücklich anerkannt wurde. Aber wir versprechen uns zu beraten. von diesem Eintritt erfahrener Gewerkschaftler in die Parteileitung Clofset- Brüssel ist gegen die Erhöhung des Prozentsatzes neue Impulse für die Tätigkeit der Partei, woraus für Partei und bon 15 auf 25 Prozent. Er sieht die Notwendigkeit einer solchen für Gewerkschaften reicher Segen quellen kann. Trotz der Ver- Erhöhung nicht ein. Frankreich und Belgien würden dann nie in bindung mit den Parteisekretariaten im Reiche steht heute der Partei- die Lage kommen, Streifunterstützung zu bekommen. Nicolai- Wädensweil ist dafür, daß wenigstens für die borstand doch wesentlich unter dem Milieueinfluß der Weltstadt mit ihrer leichter in Bewegung zu ſeßenden Arbeiterschaft; er gerät leinen Organisationen ein bestimmter Beitrag festgesetzt wird. Mit leicht in Gefahr, die Vorbedingungen einer Massenaktion den Solidaritätserklärungen ist den kleineren Verbänden wenig falsch einzuschäßen, aussichtslose Aftionen anzuregen, für geholfen. aussichtsvolle die ungünstige Zeit zu wählen oder fie In der Nachmittagssigung wird die Beratung der Anträge Wieviel mehr wäre die Einbeziehung zu verpassen. gewerkschaftlicher Kräfte zu ständiger Mitarbeit vorzuziehen: fortgesetzt. Desterreich hat nachträglich noch den Antrag gestellt: sie haben Fühlung bis in die legte Verästelung der Arbeiterbewegung und sie sind gewöhnt, mit den gegebenen Verhältnissen zu rechnen. Doch auch sie könnten und würden Gewinn davon tragen, wenn ihrem Aufgehen in der reinen Pragis ein Gegengewicht geboten wäre durch stete Hinlenkung auf die großen Zusammenhänge des gesellschaftlichen Organismus, von denen die Formen des Klassenkampfes nicht minder abhängig sind wie von der Stärke oder der Schwäche gewerkschaftlicher Organisationen. Schließlich wird es durch den engeren Zusammenschluß gelingen, breitere Gewerkschaftsfreise für die Partei lebhafter zu interessieren, sie in unsere Parteibersammlungen zu bringen und zu bewußten Sozialdemokraten zu machen.
ganz
Bei größeren Abwehrstreiks oder Aussperrungen, von denen mindestens 25 Prozent der Mitgliedschaft einer Bundesorganisation betroffen sind, hat das internationale Bureau( Sefretariat und Kommiffion) alle bundesangehörigen Nationen sofort davon zu verständigen und zur Hülfeleistung aufzufordern. In ganz besonderen Fällen, in denen es sich nachweisbar um Sein oder Nichtsein der Organisation handelt, kann das internationale Bureau unter detaillierter Begründung des Beschlusses einen obligatorischen, pro Mitglied und Woche zu berechnenden Beitrag ausschreiben.
enthalten.
Die Spielhölle in Dieuz.
Landau , 17. August.( Telegraphischer Bericht.) Die alte Festungsstadt Landau , die Metropole des pfälzischen Weinhandels, bildet heute den Schauplatz der ersten jener Gerichts verhandlungen, die im Anschluß an die jüngst durch die deutsche Breffe gegangenen Enthüllungen über das Leben und Treiben einer ganzen Anzahl Angehöriger der ersten Kreise Bayerns in München und anderen Städten noch werden verhandelt werden. Die Ursache, aus der heraus die Deffentlichkeit dazu gelangte, fich mit diesen bayerischen„ Harmlosenklubs" einmal näher zu beschäftigen, bildete bekanntlich ein in Florenz unternommener Selbstmordversuch des Reichsrats Grafen Breyfing, der, ein leidenschaftlicher Spieler und ein Freund starter geistiger Getränke, sich in italienische industrielle Engagements eingelaffen hatte, um seine finanziellen Verhältnisse zu Verbände, die selbst Streits zu unterstützen haben, sind in rangieren. Das gelang ihm aber nicht, und die harten Vorwürfe folchen Fällen von der Verpflichtung zur Beitragsleistung befreit. feiner Verwandten ließen ihn dann zum Revolver greifen. Die im Setirnjat- Wien meint, der Streit drehe sich wohl mehr Anschluß an diesen Selbstmordversuch angestellten Ermittelungen er um die Frage, ob die Streitunterstützung obligatorisch oder fakul- gaben, daß Graf Preyfing von dem im 3. Chevaug- leger- Retativ eingeführt werden solle. Er halte die obligatorische Ein- giment in Dieuze stehenden Leutnant Kurt Mühe veranlaßt worden führung zurzeit nicht für durchführbar. Wir können den kleinen war, sich an einem Quecksilberbergwerk in Tostana zu beteiligen. In München gelangten die Verbänden nur die sichere Hülfe bei Streits in Aussicht stellen, und Der Stein rollte dann weiter. Horn zur das geschieht durch unseren Antrag. Er bittet, alle anderen An- Schiebungen des Rittmeisters Freiherrn bon träge abzulehnen und den österreichischen Antrag anzunehmen. Kenntnis der Deffentlichkeit und die von Landau aus in Dieuze Daß die Partei abgünstig den Gewerkschaften gegenüber- Bordet Lyon erklärt, sich dem italienischen Antrag an- betriebene Untersuchung förderte das Bestehen einer förmlichen stehe, mißtrauisch ihr Wachstum verfolge, ist völlig unhaltbar. Auch schließen zu wollen. Am liebsten würden sie noch weiter gehen Spielhölle zutage. Dieuze ist ein fleines, etwa 6000 Einwohner fieht die Partei die Gesamtbewegung nicht in Gefahr, wenn ein und einen internationalen Streitfonds schaffen. Der kleine Bei- zählendes Garnisonstädtchen an der französischen Grenze, nahe bei Teil der Gewerkschaftsführer vom Klassenkampf vage Vorstellung hat: trag, den Reina zunächst festgefeßt wissen will, sollte die Deutschen Avricourt. Aehnlich wie in Forbach haben anscheinend auch in die Partei weiß zu gut, daß die Pragis schließlich die Erkenntnisfehler nicht abhalten, dafür zu stimmen, da man später die Beitrags- Dieuze die Offiziere ihre freie Beit beim Hazardspiel zugebracht. forrigieren wird. Wohl ist die Parteipreffe berufen, auf die Fehler leistung ja erhöhen könne. Dagegen ist er nicht für Erhöhung der hinzuweisen, sie hat es auch im allgemeinen würdig getan. Un- Streifbeteiligung von 15 auf 25 Prozent für die Gewährung der fameradschaftlicher Zon gegen Gewerkschaftler und haarspaltende Begriffsuntersuchungen gab es doch nur vereinzelt. So trifft die Klage über Beiseitefeßung der Gewerkschaften in der Form, in der sie erhoben wurde, nicht zu. Und doch muß ihr abgeholfen werden, selbst auf die Gefahr hin, daß, was manche die Reinheit des Brinzips" nennen, borübergehend beeinträchtigt werde. Marg hatte
Endlich: es ist eine Hauptaufgabe der Leitung jeder Massenbewegung, Hemmungen und Reibungen möglichst auszuschalten- der Hemmungen und Reibungen hatten wir aber in den letzten Jahren übergenug. Elm hatte nicht unrecht, als er auf der Konferenz darlegte, gar leicht hätte bei voraufgehender Verständigung die Resolution vom Gewerkschaftstongreß so ausgestaltet werden können, daß die ärgsten Reibungen vermieden wurden.
Unterstützung.
Ein Antrag Müller.Köln auf Schluß der Debatte wird gegen die Stimmen der Franzosen und Belgier angenommen. Es kommt nun zur Abstimmung über die Anträge. Podrahsti erklärt namens der Oesterreicher, daß sie ihren Antrag zugunsten des italienischen aurüdaiehen.
Die Folge war natürlich, daß viele junge Offiziere finanziell ruiniert wurden, so auch Kurt Mühe, der dann zu ungesetzlichen Mitteln seine Zuflucht nahm. Unter der Vorspiegelung, er habe einen reichen Dntel, der alles bezahlen werde, machte er Spielschulden auf Spielschulden und gewann auch einige Kameraden, die Bürg schaft für ihn leisteten.
Wegen dieser und anderer unlauterer Manöver hat sich nun Heute Leutnant Kurt Mühe vor dem Kriegsgericht der 8. Divifion